Materialien und Hinweise zum Ersten Mai 1978
Materialien zur Analyse von Opposition
27.02.1978:
Von der Verbandsleitung (VL) des RJVD erscheint vermutlich in dieser Woche die Nr. 2 des innerorganisatorischen Organs 'Bahnbrecher' (vgl. 30.1.1978, Apr. 1978) mit den Beiträgen:
- "1. Mai 1978";
- "Mai-Komitees: Schule des Klassenkampfs";
- "Was sind Maikomitees?";
- "Verschiedene Arten von Mai-Komitees";
- "Gewerkschaftliche Maikomitees stehen im Vordergrund";
- "Nach dem 1. Mai".
Quelle: RJVD: Bahnbrecher, Nr. 2, o. O. 1978, S. 2ff
April 1978:
Die erste Nummer der 'RGO-Nachrichten' der RGO der KPD/ML (vgl. Mai 1978) erscheint. Die Ausgabe enthält auch den "Maiaufruf der RGO - Arbeitereinheit gegen Bosse und Bonzen! Heraus zum Roten 1. Mai."
Maidemonstrationen der RGO sollen stattfinden in Bremen, Dortmund, Duisburg, Hamburg, Hannover, Kiel, Köln, Nürnberg, Stuttgart, Westberlin, Ludwigshafen, Bielefeld, Frankfurt und München. Sie stehen unter den Losungen:
- Gegen den Regierungsmai - Heraus zum Roten 1. Mai!
- Arbeitereinheit gegen Bosse und Bonzen!
- Konsequenter Kampf für mehr Lohn!
- Kompromißlose Verteidigung unserer Arbeitsplätze!
- Voller Lohnausgleich bei Kurzarbeit!
- 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich!
- Arbeitslosengeld für die gesamte Dauer der Arbeitslosigkeit!
- Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!
- Streikrecht für Lehrlinge! Existenzlohn für Lehrlinge!
- Gegen Reaktion und Faschismus!
- Für freie politische und gewerkschaftliche Betätigung!
- Weg mit dem reaktionären Betriebsverfassungsgesetz!
- Volle Durchsetzung des Streikrechts!
- Verbot der Aussperrung in allen Formen!
- Weg mit dem reaktionären Ausländergesetz!
- Gegen die Diktatur der DGB-Bonzen! Für mehr Mitgliederrechte!
- Weg mit den Unvereinbarkeitsbeschlüssen!
- Runter mit den Gewerkschaftsbeiträgen!
- Wer der Mitbestimmung traut, hat auf Sand gebaut!
- Für ein vereintes, unabhängiges, sozialistisches Deutschland!
- Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!
Die Ausgabe enthält weiter einen Aufruf der "KPD/ML … zur Teilnahme an den RGO-Demonstrationen" zum 1. Mai 1978. Danach hat "das Zentralkomitee der KPD/ML in seinem Mai-Aufruf zur Unterstützung der RGO-Demonstrationen aufgerufen". "Der Aufbau und die Stärkung der RGO als proletarische Einheitsfrontorganisation gegen Unternehmerterror und Arbeiterverrat ist ein entscheidender Schritt zur Stärkung der Kampfkraft der Arbeiterklasse. Das Zentralkomitee der KPD/ML ruft alle Mitglieder und Freunde unserer Partei, alle klassenbewußten Arbeiter auf: Keine Teilnahme am Regierungsmai! Reiht Euch ein in die Roten 1. Mai-Demonstrationen der RGO!"
Q: RGO: Nachrichten Nr. 1, Essen Apr. 1978
10.04.1978:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 15 (vgl. 3.4.1978, 17.4.1978) heraus. Das ZK des KBW gibt bekannt, daß in Köln (29. April) und in Frankfurt (1. Mai) jeweils Demonstrationen geplant sind, die unter folgendem Thema stehen sollen:"
Sofortige Anerkennung der Patriotischen Front durch die Bundesregierung! Es lebe der bewaffnete Befreiungskampf des Volkes von Zimbabwe! Es lebe die ZANU! Schluß mit den Agressionsvorbereitungen gegen das Volk von Zimbabwe! Raus aus der NATO!"
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 15, Frankfurt 10.4.1978
21.04.1978:
Vermutlich spätestens in dieser Woche erscheint der "Aufruf des Arbeiterbunds für den Wiederaufbau der KPD zum 1. Mai 1978" unter der Schlagzeile "Arbeit und Demokratie!".
Aufgerufen wird zu den DGB-Aktionen sowie zu eigenen Veranstaltungen in Aachen, Altötting bzw. Neuötting und Waldkraiburg, Augsburg, Goslar, Kelheim, München, Mainz, Nürnberg, Regensburg, Herne-Wanne und Weiden.
Q: AB: Aufruf des Arbeiterbunds für den Wiederaufbau der KPD zum 1. Mai 1978, München 1978
22.04.1978:
Es erscheint ein "Offener Brief des ZK des KBW an das ZK der KPD betreffend die Sammlung für eine vollmotorisierte ZANLA-Kompanie" Der "Offene Brief", der von Hans-Gerhart Schmierer(Sekretär des Zentralen Komitees des KBW)unterzeichnet ist, hat u. a. zum Inhalt:"
Wir fordern Euch auf, die Kampagne zur Ausrüstung einer vollmotorisierten Kompanie der ZANLA zu unterstützen und damit dazu beizutragen, das Ziel der Kampagne, wenigstens eine halbe Million in der Arbeiterklasse in Westdeutschland und Westberlin aufzubringen, bis zum 1. Mai beträchtlich überzuerfüllen. … Wenn wir uns zusammenschließen , um bis zum 1. Mai das gesetzte Ziel der Kampagne bei weitem zu übertreffen, werden wir sicherlich Erfolg haben. Dies entspricht dem Wunsch der Massen, wie man an dem bisherigen Sammlungsergebnis von 536 49O DM(Stand 18. April 1978) sehen kann … Ihr habt seinerzeit die Aktionseinheit in dieser Kampagne mit der Begründung aufgekündigt, daß Euch die Termine der Kundgebungen zwischen dem 27. April und dem 1. Mai nicht passen. Es hat sich inzwischen herausgestellt, daß solche Termine nicht willkürlich gewählt werden können, sondern daß sie Erfordernissen des internationalen Klassenkampfes entsprechen müssen. Die jetzigen Termine entsprechen diesen Erfordernissen und es ist gut, daß wir die Demonstrationen und Kundgebungen als zusammenhängende Manifestation geplant haben … Am 27. April beginnen die Demonstrationen und Kundgebungen, um die Kampagne zur Ausrüstung einer vollmotorisierten Kompanie der ZANLA zum Ziel zu führen und die Anerkennung der Patriotischen Front zu fordern. Es müßte Euch leicht fallen, Eure Haltung gegenüber dieser Kampagne zu ändern und zu Eurer ursprünglichen Unterstützung zurückzukehren."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 17, Frankfurt 24.4.1978, S. 14
24.04.1978:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 17 (vgl. 17.4.1978, 1.5.1978) heraus. Das ZK des KBW gibt bekannt, daß für Ende April eine Reihe von Demonstrationen und Kundgebungen zur Unterstützung des Kampfes des Volkes von Zimbabwe und der ZANU geplant sind (vgl. 22.4.1978): 27.4. Westberlin, 28.4. Hannover, 29.4. Köln, 30.4. München, 1.5. Frankfurt.
Auf Seite 2 erscheint der Artikel:"1. Mai- Gründe genug, gegen die Kapitalisten und Regierung zu marschieren. Überhaupt keinen Grund, sich durch die Sozialdemokratie fesseln zu lassen". U. a. heißt es:"
Wir rufen auf, am 1. Mai an den gewerkschaftlichen Maidemonstrationen teilzunehmen und die Forderungen des Klassenkampfes zu erheben. Wir rufen auf, den Kampf der unterdrückten Völker zu unterstützen und an den Demonstrationen zur Unterstützung des bewaffneten Kampfes in Zimbabwe und für die Anerkennung der Patriotischen Front durch die Bundesregierung teilzunehmen."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 17, Frankfurt 24.4.1978
01.05.1978:
Die Bundesregierung verweigert laut "KVZ" einer Delegation der ZANU die Einreise.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 22, Frankfurt 29.5.1978, S. 2.
01.05.1978:
Der KABD hat bis zum Juli Kenntnis von 17 Maikomitees, die von ihm initiiert oder mit Teilnahme bedacht wurden. Hierbei handele es sich in Baden-Württemberg um 5 Komitees in Sindelfingen (Daimler mit 25 Unorganisierten, Metall Sindelfingen und Metall Weil der Stadt mit zus. 50 Unorganisierten, Druck und ÖTV), 3 in Kirchheim und je eines in Pforzheim, Freiburg, Reutlingen und Göppingen, in NRW um Komitees in Leverkusen, Hagen (mit 25 Unorganisierten und Verankerung in der DGB Jugend) und Oberhausen sowie in Niedersachsen in Hannover und in Berlin (aus ÖTV, IGM und DruPa).
Q: Lernen und kämpfen Nr. 7, o.O. Juli 1978
29.05.1978:
Die 'KVZ' Nr. 22 (vgl. 22.5.1978, 5.6.1978) des KBW erscheint.
U.a. wird bekannt gegeben, daß "das bis zum 1. Mai gesteckte Ziel- eine halbe Million für die Ausrüstung der ZANLA Kompanie … um 17O OOO DM übertroffen worden" ist.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 22, Frankfurt 29.5.1978, S. 15.
Letzte Änderung: 30.04.2020