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Landkreis Göppingen

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 1.8.2008

Hier werden nur wenige lokale Materialien vorgestellt.

Der Landkreis Göppingen ist früh eines der Zentren der bundesdeutschen Arbeiterbewegung. Bereits 1967 kommt es zu ersten Ausständen (vgl. 18.9.1967), an denen eventuell linke Kräfte beteiligt sind, die sich damals in der Demokratischen Linken formieren (vgl. 22.11.1967) sowie später auch in der ADF (vgl. 3.7.1969).

Während schon die Metalltarifrunde 1969 kämpferisch, aber noch legal begangen wird (vgl. 7.8.1969), geht die Heidelberger Druck MF in Geislingen mit voran bei der großen illegalen Streikwelle, den Septemberstreiks 1969 (vgl. Sept. 1969, 5.9.1969, 11.9.1969, 18.9.1969).

Entschlossen zeigen sich auch die Ebersbacher Beschäftigten von Zinser (vgl. 19.3.1970, 1.5.1970) und Südrad (vgl. 1.6.1970, 3.6.1970) sowie die von WMF Geislingen (vgl. Juli 1970, 1.7.1970).

In der Metalltarifrunde 1970 kommt es so wiederholt zu Warnstreiks im Landkreis Göppingen (vgl. 30.9.1970, 2.10.1970, 22.10.1970).

Außer durch die Metallindustrie wird der Kreis Göppingen aber auch durch die Bauindustrie (vgl. 5.8.1970) sowie vor allem die Schuhindustrie bekannt (vgl. 25.11.1970, Dez. 1970).

Bald allerdings beherrscht wieder die Metallindustrie die Schlagzeilen (vgl. Feb. 1971, 1.2.1971, Mai 1971).

Vermutlich ab dem Frühjahr 1971 treten sowohl die DKP (vgl. Aug. 1971) als auch ihre SDAJ (vgl. Juli 1971, März 1972) mit eigenen Zeitungen im Kreis auf.

Die Metalltarifrunde 1971 wird im Landkreis wiederum kämpferisch begangen (vgl. 24.9.1971, Okt. 1971, 2.10.1971, 3.10.1971, 9.11.1971, 3.12.1971). Hinzu kommt der Konflikt ums Weihnachtsgeld (vgl. 7.12.1971).

Die Göppinger Bereitschaftspolizei macht in ganz Baden-Württemberg bekannt, aber nicht immer beliebt (vgl. 23.10.1971, 21.3.1972, Juni 1972). Auch der Todesschuß in Börtlingen, von dem hier derzeit nichts Genaueres bekanntgegeben werden kann, trug sicherlich nicht zum Ansehen der Polizei bei (vgl. 13.3.1972, 20.3.1972).

Aus dem Kreis Göppingen berichtet nun immer häufiger die KPD (vgl. Feb. 1972, 4.2.1972), kann sich dabei offenbar auf eine Gruppe des KJVD der KPD/ML-ZB stützen (vgl. Mai 1972, 6.12.1972, 4.2.1973) – was im bundesweiten Rahmen sicherlich eine Ausnahme darstellt, so dass schon bald die bundesweiten Gewerkschaftstreffen der KPD mit Vertretern von WMF Geislingen beschickt werden (vgl. 21.5.1972, 1.10.1972), die vermutlich meist Jugendliche sind (vgl. 19.7.1972, 2.8.1972), und auch ein Vietnamausschuss Geislingen die Arbeit aufnimmt (vgl. 17.6.1972, 3.7.1972).

Anknüpfungspunkt der antiimperialistischen Agitation wird bald der US-Truppenübungsplatz, wobei neben der KPD auch der KABD aktiv wird sowie eventuell auch die KPD/ML-ZK (vgl. Juli 1972, 31.7.1972, Aug. 1972, 9.8.1972, 11.9.1972). Die RJ/ML des KABD wird nun vermutlich bei Zinser Ebersbach tätig (vgl. Sept. 1972).

Zu kleineren Aktionen kommt es wieder im Metallbereich (vgl. 21.11.1972, 26.1.1973), die bundesweiten Aktionen der KPD verfügen weiterhin fast immer über Geislinger Teilnehmer (vgl. 14.1.1973, 11.3.1973) und auch in Göppingen bemüht sich die KPD um Einfluss (vgl. 5.4.1973), bleibt aber vermutlich wesentlich auf WMF Geislingen und die dortige Jugend beschränkt (vgl. Mai 1973, 23.6.1973, 14.9.1973, 19.9.1973, 26.9.1973, Okt. 1973).

Nun bricht sich auch im Kreis Göppingen die wilde Streikwelle für Teuerungszulagen Bahn, wobei der Kreis wiederum mit in erster Reihe steht (vgl. Mai 1973, 9.5.1973, 10.5.1973, 11.5.1973, 21.5.1973, Juni 1973).

Wieder wird die Frage des US-Truppenübungsplatzes akut (vgl. 27.6.1973, 30.6.1973, 11.7.1973, 14.7.1973, 21.7.1973).

Die KPD bleibt zwar in Geislingen präsent (vgl. 31.10.1973, 7.11.1973), zieht aber vermutlich einige Kader nach Stuttgart ab (vgl. Dez. 1973). Die Bedeutung Geislingens für den regionalen Aufbau der KPD bzw. zumindest ihres KJV wird anhand der Konferenzen deutlich, die sonst nur in Großstädten stattfinden (vgl. Jan. 1974). Auch für den Konflikt um Klöckner VDI Göppingen (vgl. 19.12.1973, 9.1.1974, 11.6.1974, Dez. 1974) ist die KPD dank ihrer Zelle bei Klöckner VDI Düsseldorf gut vorbereitet.

In Geislingen ist die LgdI der KPD nicht nur aktiv (vgl. 1.4.1974, Nov. 1974), sondern unterhält gar ein eigenes Büro (vgl. 20.3.1975), welches offenbar Ziel eines rechten Anschlags wird. Daneben gibt es vermutlich auch einige Spartacisten in Göppingen (vgl. 1.5.1974).

Diese wie immer unvollständige Darstellung allerdings wird überwiegend von der KPD bestritten, die immer noch bei WMF aktiv ist (vgl. 2.12.1974) und wie andere Gruppen auch ebenfalls von den Metallstreiks im Herbst und Winter 1975/76 berichtet (vgl. 3.11.1975, 5.11.1975, 11.11.1975, 5.2.1976).

Während der erste Streik bei der MF Boehringer Göppingen nur dem KBW auffiel (vgl. 13.12.1974), berichtet die KPD vom zweiten (vgl. 6.2.1976) und berichtet sowohl über ihre Geislinger Kader (vgl. 8.9.1976) als auch über die Metalltarifrunde (vgl. Jan. 1977).

Gegen Ende dieser Darstellung scheinen die sog. neuen sozialen Bewegungen, konkret die Anti-AKW-Bewegung, auch Göppingen erfasst zu haben (vgl. 1.5.1979).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

18.09.1967:
In Geislingen streiken, laut IMSF, 700 Arbeiter der Heidelberger Druckmaschinen AG gegen die Kürzung der Herbstbeihilfe. Auch das Werk Wiesloch schließt sich dem Streik an.
=IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969

22.11.1967:
In Stuttgart besuchen, laut deutscher Sektion des Vereinigten Sekretariats (VS) der Vierten Internationale, 1 100 die Gründungsveranstaltung der Demokratischen Linken (DL), von denen 600 in die DL (vgl. 15.11.1967) eintreten. Rekrutierungsschwerpunkte der DL seien Stuttgart, Mannheim, Ulm, Freiburg, Göppingen und Friedrichshafen.
=VS-deutsche Sektion:Internes Bulletin Nr.1,o.O. Dez. 1967

03.07.1969:
Die DKP gibt die Nr.14 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) - Regionalausgabe Baden-Württemberg/Südbayern/Nordbayern heraus.
Aufgerufen wird zu Veranstaltungen u.a. der ADF in Eislingen am 4.7.1969.
=Unsere Zeit Baden-Württemberg/Südbayern/Nordbayern Nr.14,Essen 3.7.1969

07.08.1969:
Die DKP gibt die Nr.19 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) Regionalausgabe für Bayern/Baden-Württemberg heraus und berichtet über die Metalltarifrunde (MTR) mit Warnstreiks u.a. in Ebersbach und Göppingen und über die Ausweisung von Jugoslawen in Ebersbach.
=Unsere Zeit Bayern/Baden-Württemberg Nr.19,Essen 7.8.1969

September 1969:
Die Septemberausgabe des 'Roten Morgens' der KPD/ML (vgl. Aug. 1969, Okt. 1969) berichtet u.a. über die Streikwelle. Im Leitartikel heißt es dazu u.a.:"
JETZT SPRICHT DIE ARBEITERKLASSE
...
In den jetzigen Streiks hat die DKP noch Aktionen in die Hand genommen, die 'ein wenig außerhalb der (bürgerlichen) Legalität' waren: sie tat das - nur in der sicheren Annahme, daß diese Streiks sehr rasch zum Erfolg führen würden. Das war bei der jetzigen Lage auf dem Arbeitsmarkt und bei den ungeheuren Sonderprofiten der Stahlbosse nicht schwer vorauszusehen. Die DKP erhoffte sich davon einen Prestigegewinn vor den Wahlen sowie eine Stärkung ihrer Position gegenüber der DGB-Bürokratie.

Doch erstens kam es wieder einmal anders, und zweitens als die Herren Revisionisten dachten: Sicherlich hatten sie nicht mit einem 'Mai-Effekt' ihrer Aktionen gerechnet. Sicherlich hatten sie nicht damit gerechnet, daß die Bewegung in wenigen Tagen auf Bremen, Niedersachsen, das Saarland, Baden-Württemberg und Bayern übergreifen würde.

Sie hatten den Monopolen einen Nadelstich versetzen wollen, aber sie konnten nicht wissen, daß es einen so lauten Knall gab. Eine Lawine war ins Rollen gekommen: durch den Streik in Geislingen (Baden-Württemberg), wo bereits seit dem 1. September die 8-Prozent-Tariferhöhung offiziell galt, geriet das ganze 'konzertierte' Tarifsystem, das ständig steigende Unternehmerprofite sichern soll, durcheinander.

Außerdem griffen die Kumpels zu Kampfformen, die den Revisionisten höchst unheimlich vorkommen müssen: Besetzung strategisch wichtiger Punkte im Werk (Telefonzentrale, Verwaltung) nach dem Vorbild der französischen Klassenbrüder. Die Revisionisten gleichen dem Zauberlehrling, der die Geister, die er rief, nämlich die Geister des Klassenkampfes, nun nicht mehr beherrscht."
=Roter Morgen,Hamburg Sept. 1969

05.09.1969:
In Geislingen treten heute, laut DKP 1750, laut IMSF 1 000 Beschäftigte der Heidelberger Druckmaschinen AG in einen dreieinhalbstündigen Streik, der sich gegen die Einstufung der Geislinger Kollegen in eine ungünstigere Ortsklasse als ihre Kollegen in Wiesloch richtet.
Ausgelöst wurde der Streik einerseits durch die Meldungen von dem Streik bei Hoesch Dortmund und durch den Besuch des Arbeitsdirektors im Werk. Als dieser um 10 Uhr eintrifft, wird er von Arbeitern umringt, die ihren Streik erklären. Nach der Ablehnung eines Kompromisses durch die Arbeiter, wird um 13 Uhr 20 bekannt, daß die Streikforderungen durchgesetzt sind, woraufhin die Arbeit wieder aufgenommen wird.
=IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969;
UZ Extrablatt Essen 8.9.1969,Essen 8.9.1969

11.09.1969:
In München verteilen die ABG der APO München Nord, Ost, Süd, West und Neuhausen, nach eigenen Angaben, heute und morgen vor 19 Betrieben ihr Flugblatt Nr.5 (vgl. 2.9.1969, 17.9.1969):"
Dienstag voriger Woche: Hoesch-Westfalenhütte in Dortmund - Mittwoch: Hoesch-Werke Union und Phoenix - Donnerstag: Rheinstahl-Hüttenwerke in Mülheim und Mannesmann (MM in Duisburg,d.Vf.) in Huckingen - Freitag: Klöckner in Bremen und Osnabrück, Eisenwerke Neunkirchen im Saarland, Saarwerke AG (?,d.Vf.*), Maschinenfabrik Geislingen in Baden-Württemberg - Samstag: Gelsenkirchen und Röchling (in Völklingen,d.Vf.) - Montag: Krupp in Essen, AEG in Mülheim, Edelstahlwerke in Witten, im gesamten saarländischen Bergbau, Maxhütte in Sulzbach in Bayern - Dienstag: Maxhütte in Haidhof, Klöckner in Düsseldorf, Thyssenwerke in Düsseldorf und Hamm, Howaldt-Werft in Kiel ...

DER STREIK ROLLT
...
Die 'Frankfurter Rundschau' hat recht, wenn sie schreibt:
'An diesem Erfolg sehen dann die vier Millionen Arbeiter der Metallindustrie, was Eigeninitiative der Basis bringt. Ins schwäbische Geislingen SCHWAPPTE BEREITS DIE STREIKWELLE - ZU METALLARBEITERN, DIE SEIT 1. SEPTEMBER DIE VON BRENNER ALS KOMPROMISS GEFEIERTEN ZUSÄTZLICHEN ACHT PROZENT ERHALTEN. ANDERE KÖNNTEN FOLGEN.'

Andere - damit sind wir gemeint! Die IG-Metall-Führung kann sich trotz der Riesenprofite der Unternehmer damit zufrieden geben, daß WIR nur 8% mehr Lohn und Gehalt bekommen. Aber unsere Kollegen in der eisen- und stahlerzeugenden Industrie zeigen uns: wenn WIR mehr wollen, können wirs auch bekommen. Und WIR können uns nicht mit 8% zufrieden geben: das riecht nicht angesichts der bisherigen Preissteigerungen und der Preislawine nach der Wahl.

WER SOLL UNS DENN DABEI IM WEG STEHN, DASS WIR DEM BEISPIEL DER KOLLEGEN IN GEISLINGEN FOLGEN UND VON DEN EINZELNEN UNTERNEHMERN DAS ERZWINGEN, WAS WIR HABEN WOLLEN. 30, 50, 80 PFG MEHR IN DER STUNDE - AN UNS LIEGT ES, OB WIR SIE BEKOMMEN!"
=Agitation Nr.2,München o.J. (1969),S.22 bzw. o. Numerierung

18.09.1969:
Die DKP bringt die Nr.25 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 11.9.1969, 25.9.1969) und berichtet u.a. von der MF Geislingen (1 750 Besch.) und ihrem Hauptwerk in Wiesloch.
=Unsere Zeit Nr.25,Essen 18.9.1969

19.03.1970:
Die DKP bringt die Nr.12 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 12.3.1970, 26.3.1970). U.a. wird von einem Streik von 90 Beschäftigten der Montageabteilung bei der Textilmaschinenfabrik Zinser Ebersbach berichtet.
=Unsere Zeit Nr.12,Essen 19.3.1970

01.05.1970:
In Regensburg gibt die Betriebsprojektgruppe (BPG) eine Sondernummer ihrer 'Arbeitersache' zum 1.Mai heraus (vgl. 5.10.1970), die u.a. Berichte über Zinser Ebersbach enthält.
=Arbeitersache Sdr.Nr. zum 1.Mai 1970,Regensburg 1970

01.06.1970:
Es erscheint die Nr.2 der 'Sozialistischen Betriebskorrespondenz' (SBK) (vgl. 1.5.1970, 1.7.1970) die u.a. über eine Reihe von Streiks berichtet, u.a. bei Südrad Ebersbach.
=Sozialistische Betriebskorrespondenz Nr.2,Offenbach 1.6.1970

03.06.1970:
In Berlin gibt die KPD/AO bei AEG-Telefunken die Nr.3 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP) heraus. Für gleichen Lohn für Deutsche und Ausländer hätten sich die wilden Streiks u.a. bei Südrad Ebersbach eingesetzt.
=Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr.3,Berlin 3.6.1970

Juli 1970:
Erstmals gibt der Kommunistische Arbeiterbund/Marxisten -Leninisten (KAB/ML) sein Zentralorgan 'Rote Fahne' (vgl. Aug. 1970) heraus. Es wird über eine Reihe von Streiks berichtet u.a. in der Schleiferei bei WMF Geislingen.
=Rote Fahne Nr.1,Tübingen Juli 1970

01.07.1970:
In der Nr.3 der 'SBK' (vgl. 1.6.1970, 1.8.1970) wird wiederum über eine Reihe von Streiks berichtet. In den letzten 6 Wochen sollen allein in 31 Betrieben des Organisationsbereiches der IG Metall ca. 9 500 Arbeiter knapp 12 000 Arbeitsstunden gestreikt haben und zwar u.a. bei WMF Geislingen.
=Sozialistische Betriebskorrespondenz Nr.3,Offenbach 1.7.1970

05.08.1970:
In Berlin gibt die KPD/AO bei AEG-Telefunken die Nr.7 der 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 15.7.1970, 26.8.1970) heraus. U.a. befaßt man sich auch mit rumänischen Bauarbeitern, die außer in Berlin auch in Göppingen in Baden-Württemberg zu finden sind.
=Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr.7,Berlin 5.8.1970

30.09.1970:
Heute kommt es, laut 'EXI', zu Warnstreiks im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR) in Göppingen.
=Express International Nr.107,Frankfurt 16.10.1970,S.6

02.10.1970:
Heute kommt es, laut 'EXI', zu Warnstreiks im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR) in Geislingen.
=Express International Nr.107,Frankfurt 16.10.1970,S.6

22.10.1970:
Heute streiken, laut KPD/ML-ZB, Metaller in Göppingen.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.44,Bochum 24.10.1970,S.3

25.11.1970:
Die Nr.53 des 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 21.11.1970, 28.11.1970) berichtet:"
Die Salamander AG hat für 1 200 Arbeiter in Faurndau bei Göppingen Kurzarbeit eingeführt. Das Werk soll für zwei Wochen geschlossen werden. Im Stammwerk Kornwestheim hat die Belegschaft von 1 200 Beschäftigten bereits in den letzten 14 Tagen kurzgearbeitet."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.53,Bochum 25.11.1970

Dezember 1970:
Vermutlich Mitte Dezember, auf jeden Fall nach dem 7.12.1970, erscheint die auf Nov./Dez. 'Internationale Arbeiterkorrespondenz' Nr.34 (vgl. Okt. 1970, März 1971) und berichtet u.a. aus dem GLeder-Bereich von Salamander Kornwestheim und Salamander Göppingen.
=Internationale Arbeiterkorrespondenz Nr.34,Frankfurt Nov./Dez. 1970

Februar 1971:
Die Nr.2 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Jan. 1971, März 1971) berichtet u.a. von WMF Geislingen.
=Rote Fahne Nr.2,Tübingen Feb. 1971

01.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Die Württembergische Metallwarenfabrik (WMF), Geislingen, hat zum dritten Mal seit Sommer 1970 Kurzarbeit eingeführt. Im Juli 1970 waren 830 Arbeiter, im Oktober/November rund 1 000 Arbeiter davon betroffen. Jetzt werden 2 400 der insgesamt 5 900 Belegschaftsmitglieder vom 5. März bis Ende Juni 15 - 23 Tage weniger arbeiten als normal (also durchschnittlich 5 Tage Arbeitsausfall pro Monat)."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.10,Bochum 6.2.1971,S.8

Mai 1971:
Die Nr.31 des 'Rebell' (vgl. Apr. 1971, Juni 1971) berichtet u.a. über WMF Geislingen.
=Rebell Nr.31,Tübingen Mai 1971

Juli 1971:
Die SDAJ Geislingen der DKP gibt die Nr.2 ihrer 'Lehrlingszeitung' (vgl. März 1972) für Geislinger Lehrlinge und Jungarbeiter heraus.
=Lehrlingszeitung Nr.2,Geislingen Juli 1971

August 1971:
Die DKP Göppingen gibt die Nr.2 des 1. Jahrganges ihres 'Filstalsignals' heraus.
=Filstalsignal Nr.2,Göppingen Aug. 1971

24.09.1971:
In der Nr.26 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 10.9.1971, 8.10.1971) kommen Berichte auch von WMF Geislingen.
=Rote Fahne Nr.26,Berlin 24.9.1971

Oktober 1971:
Die Nr.10 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Sept. 1971, Nov. 1971) berichtet u.a. aus dem Metallbereich kommen aus Göppingen.
=Rote Fahne Nr.10,Tübingen Okt. 1971

02.10.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.75 (vgl. 29.9.1971, 6.10.1971) mit heraus. Berichtet wird u.a. von der MF Geislingen.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.75,Bochum 2.10.1971

03.10.1971:
Die Berliner Proletarische Linke / Parteiinitiative (PL/PI) gibt ihren 'Klassenkampf Nachrichtendienst' Nr.6 (vgl. 19.9.1971, 26.11.1971) heraus. Berichtet wird u.a. über die MF Geislingen.
=Klassenkampf Nachrichtendienst Nr.6,Berlin 3.10.1971

23.10.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.81 (vgl. 20.10.1971, 27.10.1971) heraus und befaßt sich u.a. mit der Bereitschaftspolizei Göppingen.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.81,Bochum 23.10.1971

09.11.1971:
In Göppingen findet, laut RKJ der GIM, im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR) ein Proteststreik statt.
=Was Tun Nr.11/12,Mannheim Dez. 1971,S.4

09.11.1971:
In Süßen findet, laut RKJ der GIM, im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR) ein Proteststreik statt.
=Was Tun Nr.11/12,Mannheim Dez. 1971,S.4

03.12.1971:
Laut KPD/ML-ZB streiken bei WMF Geislingen ca. 500 Arbeiter. Anlaß des Streiks sind Streikbrecheraktionen eines Teils der Belegschaft während eines legalen Streiks in der MTR, der von der IGM ausgerufen wurde. Die örtliche Streikleitung versucht mit geringem Erfolg die "Streikbrucharbeiten unter Kontrolle zu bringen".
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.96,Bochum 15.12.1971,S.17

07.12.1971:
Bei Borsig Berlin gibt die KPD die Nr.6 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 4.1.1972) heraus. Sowohl zur Metalltarifrunde (Schuler Göppingen, Karlsruhe) als auch zum Weihnachtsgeld (Zinser Ebersbach, Concordia Sprecher Schaltgeräte Sielmingen) bezieht man sich stets auf Nordbaden-Nordwürttemberg.
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe Borsig Nr.6,Berlin 7.12.1971

Februar 1972:
Vermutlich Anfang Februar gibt die Oberschülerkommission (OSK) des KSV der KPD die Nr.2 ihrer 'Kommunistischen Schülerpresse' (KSP - vgl. Jan. 1972, Apr. 1972) heraus, die ihren Berliner Charakter schon ein Stück weit überwunden hat. Berichtet wird nämlich u.a. von den Göppinger Gymnasien.
=Kommunistische Schülerpresse Nr.2,Berlin o.J. (1972)

04.02.1972:
In Geislingen kommt es, laut KPD, heute zu Streiks gegen den heutigen Schiedsspruch in der DTR der DruPa.

Ohne Datumsangabe berichtet auch die KPD/ML-ZB (vgl. 12.2.1972).
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.12,Bochum 12.2.1972,S.*;
Rote Fahne Nr.36,Berlin 11.2.1972,S.6

März 1972:
Die SDAJ Geislingen der DKP gibt vermutlich im März/Apr. eine Ausgabe ihrer 'Lehrlingszeitung' (vgl. Juli 1971) für Geislinger Lehrlinge und Jungarbeiter heraus.
=Lehrlingszeitung,Geislingen o.J. (1972)

13.03.1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Arri der ABG vermutlich in dieser Woche die Nr.6 ihrer 'Roten Optik' (vgl. 1.2.1972, Apr. 1972) heraus. Berichtet wird u.a. von den jüngsten Todesschüssen in Augsburg (vgl. 7.3.1972), in Baden-Württemberg in Herrenberg bei Böblingen und Börtlingen bei Göppingen sowie in Hamburg.
=Rote Optik Nr.6,München März 1972

20.03.1972:
In München gibt vermutlich in dieser Woche die Betriebsgruppe Pressehaus Bayerstraße (PHB) der ABG die Nr. 12 ihres 'Roten Aufmuckers' (vgl. 1.2.1972, Apr. 1972) heraus, die sich u.a. mit den jüngsten Todesschüssen in Hamburg sowie in Baden-Württemberg in Herrenberg bei Böblingen und Börtlingen bei Göppingen befaßt.
=Roter Aufmucker Nr.12,München März 1972

21.03.1972:
In Freiburg beteiligen sich, laut KG (NRF) Mannheim/Heidelberg und BKA, rund 1 000 an der Demonstration der Gewerkschaftsjugend gegen die Fahrpreiserhöhungen und die Privatisierung der Stadtwerke (vgl. 17.3.1972). Aufgerufen wurde u.a. vom BKA (vgl. 20.3.1972). Der BKA (vgl. 23.3.1972, 8.5.1972) berichtet:"
Um den reibungslosen Ablauf der 'Umgründung' zu garantieren, waren mehrere Hundertschaften Bereitschaftspolizei samt ihren Maschinenpistolen aus Göppingen neben dem Rathaus postiert. Als nach der Kundgebung Demonstranten vor das Rathaus zogen (schon das hatte die Polizei, ebenso wie eine Kundgebung dort verboten!), sperrten sofort dichte Polizeiketten das Rathaus ab. Unter dem Schutz der Staatsgewalt wurde die arbeiterfeindliche Maßnahme beschlossen."
=Arbeiter-Zeitung Nr.4,Mannheim/Heidelberg Mai 1972;
Klassenkampf Extrablatt, Nr.19 und 20, Extrablatt, Freiburg 20.3.1972, 23.3.1972, 20.4.1972 bzw. 8.5.1972,S.1f, S.1 und 10, S.7 bzw. S.2

Mai 1972:
Eine Gruppe von Mitgliedern und z.T. Funktionären der Orts- und Landesebene des KJVD Baden-Württemberg der KPD/ML-ZB tritt, laut KPD, aus diesem aus. Dabei handelt es sich vermutlich u.a. um eine Gruppe in Geislingen. Später schließt sich die Gruppe der KPD an (vgl. 6.12.1972).
=Rote Fahne Nr.72,Dortmund 6.12.1972

21.05.1972:
An der ersten nationalen Konferenz der der KPD-nahestehenden oppositionellen Gewerkschafter (vgl. 1.10.1972) nehmen, nach eigenen Angaben, über 100 Gewerkschafter aus 9 Gewerkschaften (CPK, IGM, IGBE, DruPa, BSE, ÖTV, DPG, DAG, GEW) und fast 50 Betrieben teil, u.a. von WMF Geislingen.
=Rote Fahne Nr.44 und 50,Dortmund Mai 1972 bzw. 5.7.1972,S.1f bzw. S.4;
Revolutionäre Gewerkschafts Opposition Nr.1,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)

Juni 1972:
Die Nr.6 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Mai 1972, Juli 1972) berichtet u.a. über die Göppinger Bereitschaftspolizei.
=Rote Fahne Nr.6,Tübingen Juni 1972

17.06.1972:
Das Nationale Vietnam Komitee (NVK) wird gegründet (vgl. 5.6.1972) und kann sich auf dieser ersten Delegiertenkonferenz (vgl. 7.10.1972) auf 102 bereits existierende Vietnamausschüsse (VA) stützen, u.a. den VA Geislingen.
=NVK:Bulletin Nr.1 und 5,Bonn 1972;
NVK:Resolution der Gründungsversammlung,Bonn 1972

Juli 1972:
Der KABD (vgl. 7.8.1972) berichtet spätestens aus dem Juli:"
Rücksichtslos versuchen die US-Truppen, neues Übungsgelände für ihre Panzer in Beschlag zu nehmen. Zuerst wollten sie sich den Stauferwald bei Göppingen unter den Nagel reißen. Das scheiterte jedoch am geschlossenen Widerstand der Bevölkerung: 5 000 Menschen gingen das Vorhaben der US-Besatzer auf die Straße unter Parolen wie 'Rettet den Stauferwald'."
=Rote Fahne Nr.8,Tübingen Aug. 1972,S.11

03.07.1972:
Die KPD (vgl. 5.7.1972) berichtet vom NVK u.a. aus dieser Woche:"
ERFOLGE DES NATIONALEN VIETNAMKOMITEES
...
Ein nicht zu unterschätzender Erfolg liegt darin, daß die Vietnam-Kampagne eine ganze Reihe kleinerer Städte und Orte erfaßt hat, die auf keine Tradition antiimperialistischer Kämpfe nach dem 2.Weltkrieg zurückblicken können, so etwa St.Georgen, Hamm, Limburg, Geislingen, Rinteln oder Cuxhaven. Gerade in solchen Städten ist, oft unter schwierigsten Bedingungen, die bisherige Massenarbeit sehr erfolgreich verlaufen."
=Rote Fahne Nr.50,Dortmund 5.7.1972,S.3

19.07.1972:
In der Nr.52 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 12.7.1972, 26.7.1972) wird u.a. aus Geislingen berichtet über die Lehrlinge und Jungarbeiter bei WMF.
=Rote Fahne Nr.52,Dortmund 19.7.1972

31.07.1972:
Der KABD (vgl. 7.8.1972) verbreitet mit Datum 4.8.1972 den folgenden Bericht aus Schwäbisch Gmünd, u.a. spätestens über diese Woche:
BAUERN: KEINEN FUSSBREIT FÜR DIE US-BESATZER

Rücksichtslos versuchen die US-Truppen, neues Übungsgelände für ihre Panzer in Beschlag zu nehmen. Zuerst wollten sie sich den Stauferwald bei Göppingen unter den Nagel reißen. Das scheiterte jedoch am geschlossenen Widerstand der Bevölkerung: 5 000 Menschen gingen das Vorhaben der US-Besatzer auf die Straße (vgl. Juli 1972,d.Vf.) unter Parolen wie 'Rettet den Stauferwald'.

Vor allem die werktätige Bevölkerung wäre betroffen gewesen, denn der Stauferwald ist als Naturschutzgebiet - unweit von Göppingen entfernt - für sie ein wertvolles Erholungsgebiet.

Von der Entschlossenheit der Bevölkerung abgeschreckt, sannen die Beamten vom Regierungspräsidium Stuttgart nach einem anderen Gebiet für die US-Imperialisten. Sie kamen auf ein 130 Hektar großes Gebiet, das an der Kreisgrenze von Göppingen und Gmünd liegt. Durch die Benützung dieses Geländes wären 21 landwirtschaftliche Betriebe in ihrer Existenz gefährdet. Sofort als das Vorhaben des Regierungspräsidiums bekannt wurde, gaben die betroffenen Bauern zu verstehen, daß auch bei ihnen keine Panzer üben werden. Bauern von Maitis errichteten am Ortseingang ein Transparent mit der knappen, aber eindeutigen Aufschrift: 'Keine Panzer!'.

Christian Boxricker, einer der Landwirte, die das Vorhaben des Staates und der US vollends ruinieren würde, gab die Entschlossenheit der Bauern, für ihr Land zu kämpfen, deutlich zu verstehen: 'Wenn es wirklich dazu kommt, dann gibt es in Maitis ein kleines Nordirland'. Scheinheilig sprachen sich Gmünds OB und Vertreter der bürgerlichen Parteien ebenfalls gegen die Anlage eines Panzerübungsplatzes in dieser Gegend aus. Die SPD-Bundestagskandidatin sprach davon, daß aus 'Gründen des Umweltschutzes' ein Panzerübungsgelände in diesem Gebiet 'völlig unmöglich' sei. Von der Lage aber der Bauern kein Wort!

Der Kommunistische Arbeiterbund griff sofort ein, indem er vor den Betrieben zur Solidarität mit den bedrohten Bauern aufrief, die Handlangerdienste des westdeutschen Staates für den US-Imperialismus aufdeckte und dem Aufbegehren der Bevölkerung die richtungsweisende politische Stoßrichtung gab: 'US-Truppen raus aus Gmünd - raus aus Westdeutschland!'

Eines steht jetzt schon fest: auch dieser Versuch, auf Kosten der Arbeiter und Bauern einen weiteren Stützpunkt für die US-Mordsoldateska zu errichten, ist zum Scheitern verurteilt."
=Rote Fahne Nr.8,Tübingen Aug. 1972,S.11

August 1972:
Die Demonstration in Göppingen gegen den US Truppenübungsplatz wird von der KPD/ML-ZK erst am 11.9.1972 gemeldet, die Teilnehmerzahl (5 000) stimmt mit der Meldung der KPD vom 9.8.1972 überein.
=Roter Morgen Nr.18,Hamburg 11.9.1972;
Rote Fahne Nr.55,Berlin 9.8.1972

02.08.1972:
Die Nr.54 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 26.7.1972, 9.8.1972) enthält von WMF Geislingen einen Jugendbericht.
=Rote Fahne Nr.54,Dortmund 2.8.1972

09.08.1972:
In der Nr.55 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 2.8.1972, 16.8.1972) erscheint ein Bericht von einer Demonstration in Göppingen mit 5 000 Teilnehmern gegen einen US-Truppenübungsplatz, der u.a. von einer Aktion Rettet den Stauferwald bekämpft wird.
=Rote Fahne Nr.55,Dortmund 9.8.1972

September 1972:
Bei Zinser Ebersbach erscheint vermutlich im September ein Flugblatt "Ein Betriebsrat und eine Jugendvertretung müssen her" welches mit RJ/ML Ortsgruppe Sindelfingen / Böblingen unterzeichnet ist. Die RJ/ML ist vermutlich durchaus der Urheber, allerdings kommt eher eine RJ/ML Ortsgruppe Schwäbisch Gmünd oder Göppingen als Herausgeber in Frage.
=RJ/ML: Ein Betriebsrat und eine Jugendvertretung müssen her,Stuttgart o. J.

RJ/ML_Flugblatt für Zinser Ebersbach (September 1972, Vorderseite)

RJ/ML_Flugblatt für Zinser Ebersbach (September 1972, Rückseite)
RJ/ML-Flugblatt für Zinser Ebersbach

11.09.1972:
Der 'Rote Morgen' Nr.18 (vgl. 28.8.1972, 25.9.1972) berichtet über Antimilitaristisches u.a. aus Stetten und Göppingen.
=Roter Morgen Nr.18,Hamburg 11.9.1972

01.10.1972:
In Dortmund nehmen, nach eigenen Angaben über 100 Personen an einem Treffen oppositioneller, der KPD-nahestehender Metaller teil. Die Teilnehmer kommen u.a. von WMF Geislingen.
=Rote Fahne Nr.63,Dortmund 4.10.1972;
Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.1,Dortmund o.J. (1972),S.36

21.11.1972:
Heute streiken, laut KABD und RJ/ML, die Arbeiter bei Südrad Ebersbach für dreieinhalb Stunden und bei Hörauf in Donzdorf (Kreis Göppingen) 45 Minuten.
=Rebell Nr.12,Tübingen Dez. 1972;
Rote Fahne Nr.12,Tübingen Dez. 1972

06.12.1972:
In der Nr.72 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 29.11.1972, 13.12.1972) erscheint eine Erklärung von ehemaligen Mitgliedern des KJVD Baden-Württemberg (vgl. Mai 1972), die nunmehr die KPD aufbauen wollen. Dabei handelt es sich vermutlich u.a. um eine Gruppe in Geislingen. In der Erklärung heißt es, daß die KPD/ML-ZB und der KJVD von "Anfang an ... hauptsächlich eine Einsammelbewegung mit aufgesetztem bürokratischem Wasserkopf" gewesen seien.
=Rote Fahne Nr.72,Dortmund 6.12.1972

14.01.1973:
Zentrale Vietnamdemonstration in Bonn (vgl. 7.1.1973, 20.1.1973).

Ca. 8 000 Teilnehmer marschieren, laut KPD, in dem Block von KPD, NVK, LgdI, KJV, KSV, KOV, der TTIA Irak und der Organisation afghanischer Studenten im Ausland. Daran beteiligen sich aus Geislingen auch Betriebsräte und Jugendvertreter aus der Metallindustrie und der IGM Jugendgruppe.
=Rote Fahne Nr.2 und 3,Dortmund 10.1.1973 bzw. 17.1.1973

26.01.1973:
Bei WMF Geislingen streiken, laut KPD-Sympathisantengruppe, 60 Kollegen der Besteckschleiferei von 9 Uhr 15 bis Feierabend.
=Rote Fahne Nr.5,Dortmund 31.1.1973

04.02.1973:
Die KPD berichtet über einen RFFK:"
ROTE FAHNE-FREUNDESKREIS IN GEISLINGEN GEGRÜNDET!

Am 4.2.1973 nahm der Rote-Fahne-Freundeskreis Geislingen die Arbeit auf. Er wurde von der KPD-Sympathisantengruppe in Geislingen gegründet, von der zwei Genossen zu Beginn noch zur Anleitung an den Sitzungen teilnehmen. Die überwiegende Zahl der Mitglieder des Freundeskreises sind ehemalige KJVD-Genossen, die - nach Zusammenbruch der KPD/ML-ZB - aus eigener Initiative oder nach Gesprächen mit Genossen der Sympathisantengruppe bereit sind mitzuarbeiten.

Es gilt jetzt, alle, die sich im Freundeskreis zusammengeschlossen haben, zu schulen und davon zu überzeugen, daß die KPD die einzige Partei der Arbeiterklasse ist. Der Schulungsplan sieht vor: 1. Geschichte der KPD, 2. Aufbau der Partei, 3. Politische Grundlagen der Partei. Soweit das möglich ist, werden die Fragen an Hand der praktischen, laufenden Arbeit der KPD geschult. Sobald ideologische Einheit in den zentralen Fragen geschaffen ist, werden die Genossen des Freundeskreises im Rahmen der von der Sympathisantengruppe begonnenen Untersuchung im Stadtteil und im Städtischen Krankenhaus (ÖTV-Bereich,d.Vf.) die Agitproparbeit mit der ROTEN FAHNE aufnehmen, werden Flugblätter herausgegeben und Hausbesuche gemacht."
=Rote Fahne Nr.13,Dortmund 28.3.1973,S.2

11.03.1973:
Zur Maivorbereitung veranstaltet die KPD in Dortmund, nach eigenen Angaben, ein Treffen zwischen KPD, KJV, KSV, KOV, LgdI, den RFFK's und den KPD-Sympathisantengruppen.
Hieran nehmen u.a. teil: KPD-Sympathisanten aus Geislingen sowie der RFFK Geislingen.
=Rote Fahne Nr.11,Dortmund 14.3.1973

20.03.1973:
Die KPD berichtet vom US-Army Instandsetzungwerk in Schwäbisch Gmünd (vgl. 19.3.1973) u.a. von heute:"
In einer Solidaritätsresolution erklärten sich die Kollegen des USA-Instandsetzungswerkes in Giessen bereit, in den Solidaritätsstreik zu treten! Auch aus Stuttgart, Göppingen, Heidenheim und Aalen trafen Solidaritätserklärungen ein!"
=Rote Fahne Nr.13,Dortmund 28.3.1973,S.4

05.04.1973:
Eine Maiveranstaltung mit Vertretern der KPD war für heute in Göppingen angekündigt worden.
=Rote Fahne Nr.14,Dortmund 4.4.1973,S.2

30.04.1973:
Eine Maiveranstaltung mit Vertretern der KPD war für heute in Geislingen angekündigt worden.
=Rote Fahne Nr.14,Dortmund 4.4.1973,S.2

Mai 1973:
Die Gewerkschaftsabteilung beim ZK der KPD gibt die Nr.3 der 'Revolutionären Gewerkschaftsopposition' (vgl. März 1973, Juni 1973) datiert auf Mai heraus. Die KPD-Sympathisantengruppe Geislingen verbreitete ein Flugblatt "Steigerung der Arbeitshetze in der WMF".
=Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.3,Dortmund Mai 1973

Mai 1973:
Bei Ventzki (Gießerei und Maschinenbau) in Eislingen findet, laut AB, vermutlich im Mai ein Streik für eine Teuerungszulage (TZL) statt.
=Der Rote Weichensteller Nr.10,München Juli 1973

09.05.1973:
In Ebersbach (Kreis Göppingen) findet, laut RJ/ML, bei der Textilmaschinenfabrik (820 bis 920 Beschäftigte) ein Streik für eine Teuerungszulage (TZL) von 35 Pfg. statt (vgl. 10.5.1973).
Laut KG (NRF) beginnt ein dreitägiger Streik für eine Teuerungszulage von 30 Pfg., an dem sich 820 von 920 Beschäftigten beteiligen. Laut RFO Saarland wird bei Zinser Ebersbach 3 Tage lang von 820 Beschäftigten für 30 bis 35 Pfg. gestreikt, wodurch eine Erhöhung der Jahresprämie von 4,5% auf 6,5% erreicht worden sei. Laut ABG bzw. AB streiken ca. 820 der 920 Beschäftigten mehrere Stunden lang.
=Zündfunke Nr.17,München Mai 1973;
Roter Widerdruck o.Nr.(18),Regensburg o.J. (Juni 1973);
Auf Draht Nr.6,Regensburg Mai 1973;
Der Rote Weichensteller Nr.10,München Juli 1973;
Arbeitersache Nr.32,Regensburg Mai 1973;
Arbeiter-Zeitung Nr.5,Mannheim/Heidelberg Juni 1973;
Kommunistische Jugendzeitung Nr.6,Mannheim Juni 1973;
Klassenkampf Nr.24,Frankfurt Juni 1973;
Rebell Nr.5,Tübingen Mai 1973;
Rote Fahne Nr.6,Tübingen Juni 1973;
Rote Fahne - Röchling o.Nr.(7),Völklingen o.J. (1973)

10.05.1973:
Bei der Göppinger Maschinenfabrik Schuler streiken heute, laut RJ/ML, 60 der 2 600 Beschäftigten für eine Teuerungszulage (TZL).
Laut ABG bzw. AB streikt eine Abteilung aus Solidarität mit den KollegInnen von Zinser Ebersbach (vgl. 9.5.1973) bzw. für eine Teuerungszulage von 30 bis 35 Pfennig.
=Auf Draht Nr.6,Regensburg Mai 1973;
Der Rote Weichensteller Nr.10,München Juli 1973;
Roter Widerdruck o.Nr.(18),Regensburg o.J. (Juni 1973);
Rebell Nr.5,Tübingen Mai 1973;
Rote Fahne Nr.6,Tübingen Juni 1973

10.05.1973:
Bei Zinser Ebersbach wird, laut KABD, wiederum für eine Teuerungszulage (TZL) gestreikt (vgl. 9.5.1973, 11.5.1973).
=Rote Fahne Nr.6,Tübingen Juni 1973

11.05.1973:
Zu Streiks für Teuerungszulagen (TZL) kommt es heute im Landkreis Göppingen, laut KABD, in Ebersbach bei Zinser (vgl. 10.5.1973) und den Südddeutschen Spindelwerken, sowie bei der MF Scheller in Eislingen. Von diesen Streiks berichten auch die RFO Saarland und der AB.
=Rote Fahne Nr.6,Tübingen Juni 1973;
Rote Fahne - Röchling o.Nr.(7),Völklingen o.J. (1973);
Der Rote Weichensteller Nr.10,München Juli 1973

21.05.1973:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen vermutlich in dieser Woche ihre 'Rote Fahne' Nr.6 (vgl. 15.5.1973, 9.7.1973) heraus, auf deren 2 Seiten u.a. von Streiks für Teuerungszulagen (TZL) in verschiedenen Betrieben im Kreis Göppingen berichtet wird.
=Rote Fahne - Röchling o.Nr.(6),Völklingen Mai 1973

Juni 1973:
Die Nr.6 der 'Roten Fahne' des KABD (vgl. 1.5.1973, Juli 1973) beschäftigt sich u.a. mit der jüngsten Streikwelle für Teuerungszulagen (TZL). Dazu heißt es auf Seite 1:
EXPLOSION DER PREISE UND PROFITE
BELEGSCHAFTEN FORDERN: TEUERUNGSZULAGEN MÜSSEN HER!

Die Preise klettern unvermindert. Der Lohn reicht vorne und hinten nicht aus. Seit dem Vorjahr schnellten die Lebenshaltungskosten um über acht Prozent nach oben. Steuern und Sozialabgaben fressen immer dickere Löcher in den Geldbeutel. In den Betrieben sind die Kollegen sauer über diese Entwicklung. Denn die Lohnerhöhungen, die die rechten Gewerkschaftsführer ausgehandelt haben, tragen mit zum Lohnabbau bei. Das Stabilitätsprogramm der Monopolherren lautet: Durch Teuerung Lohnabbau, durch Lohnabbau höheren Profit. Das lassen sich die Kollegen nicht bieten. In zahlreichen Belegschaften heißt die Losung: Jetzt endlich müssen endlich Teuerungszulagen her. In Mannheim, Heidelberg, Göppingen und zahlreichen anderen Orten traten die Arbeiter in den Ausstand und verlangten Teuerungszulagen. Das ist die richtige Antwort auf die zunehmenden Angriffe der Unternehmer auf die werktätigen Massen. Die Arbeitshetze in den Betrieben wird immer unmenschlicher. So stieg bei dem Elektrokonzern SEL der Umsatz je Beschäftigtem um 11,6%. Rund 25% Gewinnsteigerung bei den Kapitalisten für das zweite Halbjahr 1973 errechnete der Sachverständigenrat der Regierung. Alle diese Tatsachen geben jenen kampfentschlossenen Kräften in der Arbeiterklasse recht, die ein längeres Stillhalten für schädlich halten. Nur wenn die Kollegen wie ein Mann zusammenstehen und das Heft selbst in die Hand nehmen, kann die Lohnrauboffensive der Unternehmer und ihrer Bonner Regierung durchkreuzt werden. Jede Stimme, die auf die nächste Lohnrunde vertröstet oder von freiwilligen Zugeständnissen der Unternehmer schwätzt, bremst die Entwicklung. Der selbständige und offensive Kampf der Belegschaften ist jetzt die Waffe, um unsere Arbeits- und Lebensbedingungen zu erhalten bzw. zu verbessern. Jetzt ist die Stunde des solidartischen Handelns gekommen. Was sich die Arbeiter nicht selber holen, wird ihnen nicht geschenkt. Die Kapitalisten verstehen nur eine Sprache. Und diese Sprache müssen wir jetzt sprechen. Jetzt müssen Teuerungszulagen her! Jetzt heißt es, den Angriffen der Kapitlisten die Arbeiteroffensive entgegenzustellen. Die Arbeiteroffensive wird siegen."
=Rote Fahne Nr.6,Tübingen Juni 1973

23.06.1973:
An der Karlsruher Demonstration "Hände weg von der KPD!" nehmen, laut KPD, bei Regen über 5 000 Personen teil. Grüße kommen u.a. von der Initiative oppositioneller Gewerkschafter (von deren Mitgliedern werden u.a. Mitglieder der IGM-Jugend Geislingen genannt).
=Rote Fahne Nr.23, 24, 25, 26, 16 und 25,Dortmund 6.6.1973, 13.6.1973, 20.6.1973, 27.6.1973, 17.4.1974 bzw. 19.6.1974

27.06.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.26 (vgl. 20.6.1973, 4.7.1973) heraus. Berichtet wird u.a. über das Komitee Weg mit den ausländischen Truppenstützpunkten in Geislingen und Göppingen, unter denen u.a. die Bauern in Messelberg und Schnittlingen leiden.
=Rote Fahne Nr.26,Dortmund 27.6.1973

30.06.1973:
Im Kreis Göppingen führt das Komitee gegen den US-Truppenübungsplatz in Göppingen und Geislingen (vgl. 14.7.1973), laut und mit KPD, eine Versammlung für die Messelbergbauern durch.
=Rote Fahne Nr.28,Dortmund 11.7.1973

11.07.1973:
Die KPD gibt die Nr.28 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 4.7.1973, 18.7.1973) heraus. Berichtet wird u.a. vom Komitee gegen den US-Truppenübungsplatz in Göppingen und Geislingen (vgl. 30.6.1973), dessen Linie in Geislingen auch von den Jugendgruppen der IG Metall (IGM) und der IG Bau (BSE) unterstützt werde.
=Rote Fahne Nr.28,Dortmund 11.7.1973

14.07.1973:
In Göppingen wurde die für heute geplante Demonstration gegen den US-Truppenübungsplatz (vgl. 30.6.1973, 21.7.1973), laut KPD, verboten. Das Komitee beginnt nun eine Reihe von Flugblattverteilungen, Kundgebungen und Veranstaltungen in Geislingen, Göppingen und Messelberg zur Vorbereitung der nächsten Demonstration. U.a. finden auch zwei Bauernversammlungen statt.
=Rote Fahne Nr.30,Dortmund 25.7.1973

21.07.1973:
In Göppingen demonstrieren, laut KPD, 100 Personen gegen den US-Truppenübungsplatz auf dem Messelberg (vgl. 14.7.1973), während die Kundgebung von 250 Personen verfolgt wird. Während an der Berufsschule Göppingen bereits ein Komitee besteht befindet sich ein Bauernkomitee noch in der Planung.
=Rote Fahne Nr.30,Dortmund 25.7.1973

14.09.1973:
Auf Initiative des Düsseldorfer Initiativausschusses "Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse" (vgl. Sept. 1973), treffen sich, nach eigenen Angaben, über 60 Arbeiterjugendliche u.a. von WMF Geislingen. An der morgen beginnenden zweitägigen Gründungskonferenz des Nationalen Komitees "Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüße" (NKAJgpEuGa - vgl. 17.9.1973) in Düsseldorf beteiligen sich, laut KPD, über 60 Personen u.a. aus Geislingen.
=NKAJgpEuGa:Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse,Remscheid 1973;
Rote Fahne Nr.38,Dortmund 19.9.1973;
Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.8,Dortmund Okt. 1973

19.09.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.38 (vgl. 12.9.1973, 26.9.1973) heraus. Ford-Spenden gingen u.a. ein von der Jugendvertretung WMF Geislingen.
=Rote Fahne Nr.38,Dortmund 19.9.1973

26.09.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.39 (vgl. 19.9.1973, 3.10.1973) heraus. Eingegangen wird auch auf die Jugendvertretung WMF Geislingen.
=Rote Fahne Nr.39,Dortmund 26.9.1973

Oktober 1973:
Die KPD-Sympathisantengruppe Geislingen gibt vermutlich im Oktober ein Flugblatt zur Metalltarifrunde (MTR) heraus, in dem sie sich u.a. mit den Lehrlingen bei WMF befaßt.
=Rote Fahne Nr.43,Dortmund 24.10.1973

31.10.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.44 (vgl. 24.10.1973, 7.11.1973) heraus. Eingegangen wird u.a. auf Geislingen.
=Rote Fahne Nr.44,Dortmund 31.10.1973

07.11.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.45 (vgl. 31.10.1973, 14.11.1973) heraus, in der erstmals eine Kontaktadresse in Geislingen angegeben wird.
=Rote Fahne Nr.45,Dortmund 7.11.1973

Dezember 1973:
Vermutlich diesen Monat wird im Regionalkomitee (RK) Stuttgart der KPD aus Stuttgart berichtet, daß man dort zunächst nur in den umliegenden Orten (sprich u.a. Schorndorf und Geislingen,d.Vf.) präsent gewesen war, von wo aus man dann, ergänzt um nicht-baden-württembergische Genossen, zuzog. Dort habe man nun Zellen bei Bosch Feuerbach und Daimler Untertürkheim, wolle aber bald zwei neue Zellen bilden.
=Rote Fahne Nr.1,Dortmund 3.1.1974

19.12.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.51/52 (vgl. 12.12.1973, 3.1.1974) heraus und berichtet u.a. über das Werk von Klöckner VDI in Göppingen, das stillgelegt werden soll.
=Rote Fahne Nr.51/52,Dortmund 19.12.1973

Januar 1974:
In der 'BRD' und Berlin führen der KJV der KPD und das Komitee Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse, laut KPD, vermutlich im Januar regionale Konferenzen in Berlin, Duisburg, Hannover und Geislingen mit zusammen über 200 Personen durch.
=Rote Fahne Nr.5,Dortmund 30.1.1974

09.01.1974:
In der Nr.2 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 3.1.1974, 16.1.1974) befaßt sich die KPD u.a. mit dem Klöckner VDI Werk Göppingen.
=Rote Fahne Nr.2,Dortmund 9.1.1974

06.02.1974:
In der Nr.6 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 30.1.1974, 13.2.1974) befaßt sich die KPD u.a. mit der Tarifrunde im ÖD u.a. bei der Post in Göppingen.
=Rote Fahne Nr.6,Dortmund 6.2.1974

01.04.1974:
In Geislingen führt der 'Internationale Solidarität' (IS) Lesezirkel der LgdI der KPD Anfang April, also vermutlich in dieser Woche ein Fest durch.
=LgdI-LV Baden-Württemberg:Rundbrief Nr.2,o.O. o.J. (1974)

01.05.1974:
Innerhalb des Spartacusbundes (SpB) berichtet das ZK (vgl. 25.5.1974):"
Beiläufig erfuhr das ZK, dass es Symp-Gruppen von uns in Göppingen ... geben soll, die am 1.Mai propagandistisch (...) aufgetreten sein sollen!?"
=Spartacusbund:Internes Bulletin Nr.8,o.O. Juli 1974

11.06.1974:
Bei Klöckner-VDI in Göppingen führen, laut KB, mehrere hundert Arbeiter einen Warnstreik durch.
=Zur Sache Nr.15,Hamburg 17.10.1974

August 1974:
In München gibt die Betriebsgruppe des AB im Pressehaus Bayerstraße (PHB) ihren 'Roten Aufmucker' Nr.41 (vgl. Juli 1974) heraus. Berichtet wird aus DruPa bzw. Druckindustrie u.a. aus Göppingen.
=Roter Aufmucker Nr.41,München Aug. 1974

November 1974:
Innerhalb der LgdI der KPD wird vermutlich im November das Papier "In allen Kämpfen den Rechtsopportunismus besiegen und einen großen Sprung nach vorn machen" verfaßt, das sich u.a. mit der OG Geislingen befaßt.
=LgdI:In allen Kämpfen den Rechtsopportunismus besiegen und einen großen Sprung nach vorn machen,o.O. o.J.

Dezember 1974:
In Ulm bringt der KABD bei KHD eine Ausgabe seines 'Roten Bandes' (vgl. 12.7.1974, 24.1.1975) heraus u.a. mit Berichte von den Klöckner Drahtwerken (VDI) in Hamm, Kehl, Düsseldorf und Göppingen.
=Das rote Band Dezember,Ulm Dez. 1974

02.12.1974:
Bei WMF Geislingen verteilt die OG der LgdI der KPD vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt.
=Rote Fahne Nr.50,Dortmund 11.12.1974

13.12.1974:
Laut KBW (vgl. 19.12.1974) Streik heute ca. 300 der 2 200 Beschäftigten der MF Boehringer Göppingen gegen 20 Entlassungen.
=Kommunistische Volkszeitung Nr.29,Mannheim 19.12.1974

20.03.1975:
Auf das Büro der LgdI in Geislingen wird, laut KPD, ein Brandanschlag verübt.
=Rote Fahne Nr.12,Dortmund 26.3.1975

03.11.1975:
Vermutlich in dieser Woche wird, laut AB, bei Zinser Ebersbach gestreikt.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.74,München 16.11.1975

05.11.1975:
Bei Südrad Ebersbach streiken, laut AB, 600.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.74,München 16.11.1975

11.11.1975:
Die KPD gibt erstmals ihren 'Roten Fahne Pressedienst' (RFPD - vgl. 18.11.1975) als Nachfolgeorgan der 'Roten Pressekorrespondenz' (RPK) heraus und berichtet u.a. von Südrad Felgen (600 Besch.) Ebersbach und der Zinser Textil MF Ebersbach.
=Rote Fahne Pressedienst Nr.1,Köln 11.11.1975

05.02.1976:
Bei WMF Geislingen wird, laut KPD, gestreikt.
=Rote Fahne Nr.6,Köln 11.2.1976

06.02.1976:
Bei Böhringer Göppingen wird, laut KPD, gestreikt.
=Rote Fahne Nr.6,Köln 11.2.1976

Juni 1976:
Die Nr.15 der trotzkistischen 'Voran' (vgl. Apr. 1976, Okt. 1976) erscheint vermutlich im Juni und berichtet u.a. aus Göppingen von der 1974 geschlossenen NWZ.
=Voran Nr.15,Köln o.J. (1976)

08.09.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.36 (vgl. 1.9.1976, 15.9.1976) heraus. Vom Wahlkampf zu den Bundestagswahlen (BTW - vgl. 3.10.1976) wird u.a. über den Kandidaten Erich Krieger berichtet. Dieser war Lehrling bei WMF Geislingen und Mitglied im IGM OJA, wurde aber aufgrund der UVB ausgeschlossen und ist dann nach Freiburg gezogen.
=Rote Fahne Nr.36,Köln 8.9.1976

Januar 1977:
Die KPD (vgl. 26.1.1977) berichtet vermutlich aus dieser Woche über einen MTR-Warnstreik in Göppingen.

Laut SAG streiken vermutlich im Januar 1 200 Beschäftigte eines Metallbetriebes eine halbe Stunde lang.
=Rote Fahne Nr.4,Köln 26.1.1977;
Sozialistische Arbeiterzeitung Nr.16,Frankfurt 26.1.1977

01.05.1977:
Die 'Rote Fahne' des KABD erhält, nach eigenen internen Angaben Korrespondenzen über den 1.Mai u.a. aus Göppingen.
=Lernen und kämpfen Nr.6,o.O. Juni 1977

15.08.1977:
In Ulm gibt der KABD bei KHD sein 'Rotes Band' Nr.8 (vgl. Mai 1977, 6.9.1977) heraus, welches sich auch mit der HIAG befaßt. Diese wolle vom 30.9. bis zum 2.10. ihr Treffen, welches bereits in Radolfzell und Weisensteig bei Göppingen verhindert wurde, in Ulm durchführen. Auf Initiative des VVN Kreisverbandes habe man eine Aktionseinheit gegen das HIAG Treffen gebildet.
=Das rote Band Nr.8,Ulm 15.8.1977

01.05.1978:
Der KABD hat bis zum Juli Kenntnis von 17 Maikomitees, die von ihm initiiert oder mit Teilnahme bedacht wurden. Hierbei handele es sich u.a. um ein Komitee Göppingen.
=Lernen und kämpfen Nr.7,o.O. Juli 1978

01.05.1979:
Laut KB beteiligen sich in Göppingen an einer DGB-Demonstration ca. 600 Menschen:"
Auf Initiative einiger unorganisierter Genossen entstand ca. 3 Wochen vor dem 1.Mai eine Aktionsgruppe (etwa 25 Leute), die sich zum Ziel gesetzt hatte, auf der offiziellen 1.Mai-Kundgebung des DGB in Göppingen eine dezentrale Widerstandsaktion gegen das Atomprogramm in der BRD zu machen. Hierzu konnten für Göppinger Verhältnisse eine recht hohe Zahl von etwa 150 AKW-Gegnern mobilisiert werden. ... Dem ebenfalls mit einem Büchertisch anwesenden KBW wurde von den Bullen der Büchertisch abgeräumt und Plakate und Spenden beschlagnahmt."
=Arbeiterkampf Nr.153,Hamburg 14.5.1979,S.16

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