Arbeiter-Zeitung - Zentrales Organ der Kommunistischen Gruppe (NRF) Mannheim/Heidelberg, Jg. 2, Nr. 11, Jan. 1973

11.01.1973:
Die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg beginnt den Verkauf der Nr. 11 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 7.12.1972, 31.1.1973), die sich vor allem mit der Vorbereitung der Vietnamdemonstration in Bonn am 14.1.1973 befaßt. Dazu gibt es einen Sonderzug und vorbereitende Veranstaltungen (vgl. 11.1.1973, 12.1.1973). Der Aufruf wird, nach dem derzeitigen Kenntnisstand der KG (NRF), im gewerkschaftlichen Bereich unterstützt vom ÖTV-BJA Baden-Württemberg, einem GEW-Vorstandsmitglied aus Bremen, einem Betriebsrat, dem Betriebsratsvorsitzenden und einem Vertrauensmann am Heidelberger Max-Planck-Institut für medizinische Forschung, einem Vertrauensmann des Max-Planck-Instituts für Kernphysik, dem ersten Bezirksvorsitzenden der DruPa Pfalz (aus Speyer), dem DruPa-VK Speyer sowie von der IG Leder Jugendgruppe Speyer.

Beteiligen wollen sich auch die ASten der Unis Frankfurt, Freiburg, Heidelberg, Bochum, Kiel, Konstanz und TU Braunschweig, der Musikhochschule Freiburg, der Fachhochschulen Freiburg, Darmstadt, Ulm, Karlsruhe, Ludwigsburg, Heilbronn und Technik Mannheim sowie der PH's Reutlingen, Ludwigsburg und Karlsruhe.
Es rufen auf der SVI Bundesvorstand und dessen Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern und NRW, der Politische Arbeitskreis Schulen Hamburg, der Landesjugendring Bremen, der Südwestdeutsche Referendarverband, der Arbeiter- und Jugendverein Waiblingen, der BKA Freiburg, die CISNU Göttingen, die Kommunistische Jugendgruppe und der Kommunistische Oberschülerbund Öhringen, die KB's Bremen, Braunschweig, Göttingen, Osnabrück und Wolfsburg, die KG's Frankfurt/Offenbach und Mannheim/Heidelberg, die Nationale Luxemburgische Studentenunion in der BRD (UNEL), die Naturfreundejugend Bremen, die Roten Zellen Kiel, die Rote Hilfe Berlin, der RC Berlin, das HoPoKo Heidelberg, die Sozialistische Arbeitsgruppe (SAG) an der PH Berlin, der Sozialistische Aktionskreis (SAK) Helmstedt, die Sozialistischen Abteilungsgruppen Bochum, die Sozialistische Assistentenzelle (SAZ) Berlin, eine bisher nicht gegründete Sozialistische Schülergruppe Hamburg, mit der die Sozialistische Studentengruppe und die Sozialistische Schülerfront Hamburg gemeint sind, die ML Dortmund, die Sozialistische Schülergruppe Krefeld, das Sozialistische Schüler- und Lehrlingszentrum Waldkirch, die Sozialistischen Schülergruppen NRW, die ML Hochschulgruppen Berlin, die Sozialistische Arbeitsgemeinschaft (SAG/ML) Worms/Osthofen, die Proletarische Linke (PL) Hamm, die Initiative Kommunistische Gruppe (IKG) Bonn, die Kommunistische Studentenorganisation (KSO) Gießen und die Vietnamkomitees Witten, Aachen und Waldkirch.

Berichtet wird von der Metalltarifrunde und der diesbezüglichen Stuttgarter Lehrlingsdemonstration (vgl. 9.12.1972).
Jugendvertreterentlassungen gab es in Stuttgart bei Bosch und bei Daimler, während bei Daimler Mannheim nur ein scharfer Verweis erteilt wurde.

Berichtet wird auch über die Entwicklung der KG (NRF). Nachdem diese Anfang 1972 (vgl. Jan. 1972) auf Betriebskollektive umgestellt wurde, habe man jetzt Zellen eingerichtet. Davon gäbe es in Mannheim welche bei Daimler, John Deere, MWM, Bopp und Reuther, Vögele und Boehringer, sowie eine Aufbauzelle Öffentlicher Dienst im ÖTV-Bereich und demnächst Kaufhäuser und Banken im HBV-Bereich. Diese geben jeweils eigene 'Kommentare' heraus.

In Heidelberg gibt es neben der alten Harvester-Zelle jetzt auch schon bzw. bald Zellen mit eigenen 'Kommentaren' für SMW Walldorf, BBC-Stotz, Teldix, ÖTV und HBV sowie die Aufbauzellen Unikliniken, Max-Planck-Institute (MPI) und CPK.

Darüber hinaus habe die KG (NRF) noch diverse Ortszellen, u.a. in Weinheim und Speyer.

Insgesamt sei es der KG (NRF) gelungen "in unserem Raum rund 500 Menschen … zu organisieren." Hierbei sind allerdings die Massenorganisationen hinzugezählt, zu denen die GUV (NRF) gehört (vgl. 16.12.1972) und der KAJB (NRF) (vgl. 9.12.1972). Auch an den Hochschulen, wo die KHG (NRF) arbeitet, gab es jüngst große Kämpfe, u.a. an der Uni Heidelberg (vgl. 6.12.1972). Wenig Beachtung findet die Kommunistische Schülergruppe - KSG (NRF).

Auf jeden Fall stehe man in der Region prächtig da, besonders im Vergleich zu den windigen Truppen von KPD/ML-ZK, die sektiererische Veranstaltungen durchführe (vgl. 16.12.1972) und KPD. Deren Präsenz in der Region wird so beschrieben:"
Eine Gruppe von Oberschülern und Studenten verkauft seit einiger Zeit in Wiesloch vor den Betrieben Süddeutsche Metallwerke (SMW) und Schnellpresse die 'Rote Fahne'." Sie habe sich auch schon in betrieblicher Agitation (vgl. Nov. 1972) und Veranstaltungen (vgl. 18.12.1972) versucht.

Die KG selbst hat eine Gewerkschaftsresolution ausgearbeitet (vgl. 30.12.1972).

Berichtet wird weiter u.a. vom Prozeß gegen das Sozialistische Patientenkollektiv (SPK), von Merck Darmstadt, Heidelberger Straßenbahn AG und Unikliniken, von Servas Schuh Zweibrücken und der Berliner ÖTV (vgl. 19.12.1972).

Das Druckkollektiv befaßt sich wieder mit der Berliner Druckindustrie, aber auch mit der DJU NRW, Arbeiterkorrespondenzen kommen von den eigenen Betriebskollektiven Daimler Mannheim, Harvester Heidelberg, BBC-SMW Walldorf, Teroson Heidelberg und vom Max-Planck-Institut für Kernforschung Heidelberg.
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 11, Mannheim Jan. 1973

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