Freiburg: Schülerbewegung

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Aus der Freiburger Schülerbewegung lag uns nur sehr lokales Material allein vom AUSS bzw. einzelnen Basisgruppen sowie von den am Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg, einer der Vorläufergruppen des (KBW) bzw. dann nach der Eingliederung des BKA in den KBW am KBW selbst orientierten Gruppen Initiativausschuss Freiburger Schüler (IFS) bzw. später dem Kommunistischen Schülerbund (KSB) Freiburg vor.

Der von diesen Gruppen, aus denen auch die konkurrierende Kommunistische Schülergruppe (KSG) Freiburg des KOV der KPD hervorging, in den Jahren 1973 und 1974 herausgegebene 'Schulkampf' wird separat dokumentiert.

In Freiburg scheint es Anfang 1968 sowohl studentische Bildungswerbungsbemühungen (vgl. 29.1.1968) mit bescheidenem Erfolg, aber auch unter der Schülerschaft eine starke Beteiligung an Protestaktionen zu geben, die sich gegen die Fahrpreiserhöhungen richteten (vgl. 29.1.1968, 1.2.1968, 2.2.1968, 6.2.1968, 1.3.1968) und der AUSS Freiburg ist offenbar auch theoretisch tätig, wie teils separat dokumentiert wird (vgl. Apr. 1968, 3.11.1969), engagiert sich aber auch gegen den Vietnamkrieg (vgl. Okt. 1969, 15.12.1969) sowie vermutlich ebenfalls für die Befreiung Badens (vgl. 17.1.1970) - zumindest gehört das entsprechende Flugblatt zum selben Konvolut aus dem Bundesarchiv des SDS.

An den bundesweiten Schülerstreiks gegen den Numerus Clausus (NC) beteiligen sich Freiburger Schüler ebenfalls (vgl. 15.4.1970, Mai 1970). Von der damals offenbar existenten Marxistisch-leninistische Schülergruppe (MLSG) Freiburg, konnte für diese wie immer unvollständige Darstellung nur eine Erwähnung gefunden werden, aus der hervorgeht, dass diese Gruppe vermutlich doch Differenzen zur Politik von RJ/ML und KAB/ML hegte (vgl. Juni 1970).

Nach einer weiteren zweijährigen Lücke dieser Darstellung ist nun der IFS aktiv (vgl. 27.4.1972), unterstützt auch die Maidemonstration des BKA (vgl. 1.5.1972), sieht sich aber im folgenden Jahr der Konkurrenz der KSG ausgesetzt, die sich am KOV der KPD orientiert (vgl. 13.2.1973, März 1973).

Der IFS versteht sich offenbar als Kaderorganisation, die in den Basisgruppen der einzelnen Schulen mitarbeitet (vgl. 18.3.1973, 30.3.1973) bzw. diese mit aufbaut (vgl. 9.4.1973). Der IFS wird sowohl auf Landesebene als auch vor Ort gegen politische Repression (vgl. 14.4.1973) bzw. gegen Schulverweise (vgl. 8.5.1973) und Hochschulreform (vgl. 10.5.1973, 22.5.1973, 7.6.1973) aktiv.

Während die KSG Freiburg für den KOV der KPD eine wichtige Stütze seines bundesweiten Aufbaus ist (vgl. Juni 1973, 27.10.1973, Dez. 1973) erfahren IFS bzw. der daraus hervorgehende KSB (vgl. 14.7.1973, 12.12.1973) und die Freiburger Schüler auch Unterstützung vom KOB Bremen, der damals ebenfalls gegen zwei Schulverweise kämpfte (vgl. 25.6.1973).

Für den KBW scheinen die Freiburger Schüler eine seiner größeren Schülergruppen zu sein, zumindest nach Ansicht des konkurrierenden KOV (vgl. Sept. 1973). Ob der IFS bzw. KSB Freiburg für die KBW-Schülergruppen bzw. deren Vorläufer bundesweit wirklich wichtig war, möchte ich bezweifeln, da der Freiburger 'Schulkampf' vermutlich nur an wenigen Orten der Republik in den linken Buchläden auslag und auch Berichte über Freiburg nur spärlich in der KBW-Schülerpresse zu finden sind.

Befreundet ist der IFS bzw. später der KSB Freiburg auch mit der offenbar solide strukturierten (vgl. 23.5.1973), aber nur bescheiden verankerten (vgl. 12.12.1973) und hier ansonsten nicht thematisierten KSG Waldkirch.

Der KSB Freiburg ergänzt seinen weiterhin erscheinenden 'Schulkampf' (vgl. 27.9.1973, Nov. 1973, 12.12.1973) auch um den Verkauf der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) des KBW (vgl. 12.9.1973, 26.9.1973). Der Grad der Verbundenheit zum KBW steht kurzzeitig in Frage (vgl. Juli 1973, 7.4.1974).

Neben dem KSB (vgl. Jan. 1974, 13.3.1974, 8.5.1974) sind damals mutmaßlich auch der KOV (vgl. Jan. 1974) sowie die Jusos der SPD und Anhänger der DKP (vgl. 1.3.1974) an den Freiburger Oberschulen aktiv.

Der KSB dehnt seine, durch die örtlichen antiimperialistischen Komitees unterstützte Arbeit gegen den vorläufigen Abschluss dieser Darstellung hin auch auf Realschulen bzw. zumindest die Hans Jakob Realschule aus (vgl. 12.12.1973, 13.3.1974, 8.5.1974, 20.6.1974), was eine gewisse Seltenheit in der damaligen Schülerbewegung darstellt.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

29.01.1968:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium – Hamburger Studentenzeitung' Nr. 52 (vgl. Dez. 1967, 22.4.1968) für Januar / Februar vermutlich in dieser Woche heraus. Klaus-Michael verfaßte den Artikel "Bildungswerbung in der Krise. Kritik der reinen Bildungswerbung", der u.a. von den Rückschlägen mit den Freiburger Volksschülern berichtet.
Quelle: Auditorium Nr.52,Hamburg Jan./Feb. 1968

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29.01.1968:
Lars Müller berichtet aus Freiburg:"
Am 29.Januar diskutierte SDS-Sprecher Rudi Dutschke mit Soziologie-Professor Ralf Dahrendorf auf einem Autodach vor 3000 Studenten und Schülern".
Q: Müller, Lars: Freiburger Kämpfe 1968 gegen Fahrpreiserhöhungen. In: Stattzeitung für Südbaden Nr. 53,Freiburg Mai 2003.

01.02.1968:
Lars Müller berichtet vom Freiburger Fahrpreiskampf (vgl. 2.2.1968), "am 1. Februar blockierten Tausende den Bertholdsbrunnen, um gegen die Erhöhung der Bus- und Straßenbahnpreise zu demonstrieren. Vier Tage lang dauerten die Kämpfe zwischen Demonstranten und Polizei. Zum ersten Mal begehrte auch in Freiburg die Jugend gegen die Obrigkeit auf, wurden Formen des Zivilen Ungehorsams massenwirksam. … Es wäre 'wohl nicht anzunehmen, dass in Freiburg die Schüler und Lehrlinge den Betrieb [des Verkehrs] stören werden.' So schrieben die Verkehrsbetriebe an die Stadtverwaltung, wenige Tage nachdem die Zeitungen über erfolgreiche Fahrpreisdemonstrationen aus Bremen berichteten. … Am 1. Februar kamen dennoch Schüler und Studenten zum demonstrieren an die damals stark befahrene Straßenkreuzung am Bertholdsbrunnen. 'Gleich wird’s grün' riefen sie im Chor am Straßenrand, gingen los, als die Ampel umsprang und blieben bei rot auf der Straße stehen. So war die Kreuzung blockiert. Die Bewegung gegen den Vietnamkrieg, die Notstandsgesetze und das selbstgerechte Leben der alten Nazis lag seit Monaten in der Luft. Mit der Blockade war sie von Freiburgs Schülern und Studenten endgültig aufgenommen und in die lokalen Auseinandersetzungen hineingetragen worden.

Die Aktionsgemeinschaft gegen Fahrpreiserhöhung, ein informeller Zusammenschluß sozialistisch organisierter Schüler, Studenten und Lehrlinge, hatte den Protest angezettelt. Im Demonstrationsaufruf zeigte sich, dass das Thema geeignet war, viele in ihrem Drang nach Protest zusammenzubringen. 'Wenn jetzt die Straßenbahnpreise erhöht werden sollen, dann sind die Betroffenen vor allem: Arbeiter, Rentner, Hausfrauen, Schüler und Studenten.' Zur ersten Freiburger Fahrpreisdemonstration kamen etwa 2000 Menschen, die von 13:00 Uhr an die Kreuzung am Bertoldsbrunnen den ganzen Nachmittag über blockierten. Ein Stadtrat bemühte sich um Gespräche mit Demonstranten. Die aber bestanden darauf, mit dem Oberbürgermeister an Ort und Stelle persönlich zu reden. Der stellte sich ihnen allerdings nur auf dem Rathausplatz. Erst nachdem bekannt wurde, dass er zugesagt hatte, die Fahrpreiserhöhungen erneut zu prüfen, wurden die Blockaden am Abend beendet. Der erste Demonstrationstag hatte somit Erfolge gezeigt. Die Tariferhöhungen sollten überprüft werden, der Gemeinderat würde sich gleich in der nächsten Sitzung erneut mit dem Thema befassen, der Oberbürgermeister und andere Lokalpolitiker haben mit den Demonstranten auf der Strasse diskutiert."

Die Junge Garde der IAK (vgl. Feb. 1968) berichtet vermutlich von heute von einer Schülerdemonstration in Freiburg.
Q: Rundbrief – Junge Garde für den Aufbau einer revolutionären Organisation der Jugend,Frankfurt o.J. (1968); Müller, Lars: Freiburger Kämpfe 1968 gegen Fahrpreiserhöhungen. In: Stattzeitung für Südbaden Nr. 53,Freiburg Mai 2003.

02.02.1968:
Lars Müller berichtet vom Freiburger Fahrpreiskampf (vgl. 1.2.1968, 6.2.1968):"
Um dem Erfolg Nachdruck zu verleihen, wurden die Blockaden am folgenden Tag fortgesetzt."
Q: Müller, Lars: Freiburger Kämpfe 1968 gegen Fahrpreiserhöhungen. In: Stattzeitung für Südbaden Nr. 53,Freiburg Mai 2003.

06.02.1968:
Lars Müller berichtet vom Freiburger Fahrpreiskampf (vgl. 2.2.1968):"
Am Dienstag, den 6. Februar befasste sich der Gemeinderat wie versprochen mit der Fahrpreisgestaltung, blieb jedoch bei seinem alten Beschluss. Während der Debatte wurde vor dem Rathaus demonstriert. Die Schüler und Studenten empörten sich dabei besonders darüber, dass die Sitzung des Gemeinderats nicht per Lautsprecher auf den Platz übertragen wurde. Sie fühlten sich als souveräne Diskussionspartner übergangen. Lapidar erklärte OB Keidel in der Sitzung 'nochmals, dass keine neuen Sachargumente vorliegen, die eine erneute Beschlußfassung notwendig machen.' Die Aktionsgemeinschaft verfasste daraufhin ein wütendes Flugblatt: 'Der Stadtrat hat uns bewußt provoziert, (…). Wenn der Stadtrat sich vom ‘Druck der Strasse’ distanziert, 'Vertritt er nicht die Interessen der Bevölkerung!'

Bereits vor dieser Eskalation hatte die 'Aktionsgemeinschaft Demokratischer Schüler und Studenten' an diesem Abend zu einem 'Hearing' ins Haus der Jugend geladen. Demonstranten sollten dort mit Bürgermeistern und Stadträten diskutieren. Nach den Straßenkämpfen des Tages fanden sich am Abend 1500 der Konfliktgegner, darunter auch OB Keidel, zur Diskussion ein. Erst diese Versammlung konnte die Situation befrieden. Die Ergebnisse des Abends veranlasste Schüler und Studenten aufzurufen: 'Vorerst keine Demonstrationen mehr', denn der Gemeinderat würde zu einer Sondersitzung zusammentreten."
Q: Müller, Lars: Freiburger Kämpfe 1968 gegen Fahrpreiserhöhungen. In: Stattzeitung für Südbaden Nr. 53,Freiburg Mai 2003.

01.03.1968:
Lars Müller berichtet vom Freiburger Fahrpreiskampf (vgl. 15.2.1968):"
Zwei Wochen später, zur Einführung der neuen Tarife, war die Nachbereitung der turbulenten Demonstrationstage bereits im Gange. Zahlreiche Schüler und Studenten hatten Vorladungen zur Kriminalpolizei erhalten. Sie wurden verhört und eingeschüchtert. 'Wir durften nicht zur Demonstration aufrufen (Rädelsführer)' aber 'wir können ja mal gucken, ob um 13 Uhr am Bertoldsbrunnen demonstriert wird' hieß es am Tag der Tariferhöhung in einem Flugblatt. Etwa 30 bis 40 Protestierer fanden sich ein, aber die Verkehrspolizei setzte sich mühelos durch. Die Straße wurde zwar nicht mehr blockiert, aber die Ereignisse der vorangehenden Wochen haben einen Damm gebrochen. Einmischung und Revolte wurden erprobt und gehörten seitdem zum Alltag, die Kämpfe wurden zu anderen Themen fortgesetzt."
Q: Müller, Lars: Freiburger Kämpfe 1968 gegen Fahrpreiserhöhungen. In: Stattzeitung für Südbaden Nr. 53,Freiburg Mai 2003.

April 1968:
Frühestens im April 1968 werden vom Aktionszentrum Unabhängiger Sozialistischer Schüler (AUSS) und dem SDS Freiburg "Thesen zur autoritären Schule" in einer Broschüre von 25 Seiten veröffentlicht, auf der handschriftlich auch eine Adresse des AUSS Freiburg in der Sedanstrasse 10 vermerkt ist.

Die Thesen gliedern sich wie folgt:"
A. Analyse
I. Schule und Elternhaus
1. Elternhaus
2. Schule
2.1 Schule und Autorität
2.2 Schule und Triebstruktur
II. Schule und Gesellschaft
1. Am Beispiel der Kinder aus sozial schwächeren Schichten
2. Der vorgeschriebene Wissenskanon
III. Analyse und Kritik der SMV
B. Gegenvorstellungen (Umrisse einer demokratischen Schule)
C. Die Linken Schülergruppen: Struktur und Aufgabe".

Erwähnung finden die Schülergruppe SSG, die Schüler aller Gymnasien umfasse, sowie der Sozialistische Lehrerbund (SLB).
Q: AUSS, SDS Freiburg: Thesen zur autoritären Schule, Freiburg o. J.

Oktober 1969:
Vermutlich im Herbst 1969 verteilen das Aktionszentrum Unabhängiger Sozialistischer Schüler (AUSS) Emmendingen, Freiburg und Waldkirch sowie alle Basisgruppen der Schulen in Emmendingen, Freiburg und Waldkirch ein Flugblatt, dessen Titel bei unserem Exemplar unleserlich und mit den Worten "Der Krieg in Vietnam oder" beginnt und vom Versuch des US-Imperialismus handelt, das vietnamesische Volk auszurotten. Es wird daher nicht nur ein Eintreten für den Frieden in Vietnam, sondern ein Kampf gegen den US-Imperialismus und die Unterstützung der FNL befürwortet.
Q: AUSS Emmendingen, Freiburg, Waldkirch: Der Krieg in Vietnam oder …,O. O. o. J.

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Oktober 1969:
Vermutlich im Herbst 1969 gibt in Freiburg die Basisgruppe Walter-Eucken-Gymnasium das Flugblatt "Was wir - die Schüler - berücksichtigen müssen, wenn wir uns pol. organisieren wollen!" heraus, das auf die Thesen einer Wandzeitung Bezug nimmt und die ökonomische, vor allem aber die psychische Abhängigkeit der Schüler von den Eltern sowie die Konfliktsituation gegenüber den Lehrern darstellt und zur Mitarbeit in der Basisgruppe aufruft:"
Erkennt EURE Lage und arbeitet mit !
Erteilt dieser auf Unterdrückung basierenden Gesellschaft eine Absage und zerschlagt mit uns, wenn wir stark genug sind, diesen autoritären Staatsapparat!

ROT FRONT"

Beigeheftet ist ein weiteres mit "Rotfront" unterzeichnetes Flugblatt "Schülerinnen und Schüler des … (unleserlich, vermutlich Walter Eucken, d. Vf.) Gymnasium!" zu einer Wandzeitung, die durch die Basisgruppe am Mittelpfeiler angebracht, aber entfernt wurde, bevor ein Schüler sie lesen konnte.
Q: Basisgruppe Walter-Eucken-Gymnasium: Was wir - die Schüler - berücksichtigen müssen, wenn wir uns pol. organisieren wollen!, O. O. o. J.

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Oktober 1969:
Vermutlich im Herbst 1969 gibt in Freiburg die Basisgruppe Goethe-Gymnasium das Flugblatt "'Unser' SMV-Brett" heraus, in dem von einer im Rahmen der Vietnamkampagne erstellten Wandzeitung zum Massaker in My Lai berichtet wird, die nicht genehmigt wurde. Auch ein dann aufgehängtes Plakat mit Aufruf zum teach-In am Freitag wurde entfernt.
Q: Basisgruppe Goethe-Gymnasium: 'Unser' SMV-Brett, O. O. o. J.

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03.11.1969:
Erstmals erscheint die 'Rote Provinz' – Sozialistisches und Radikaldemokratisches Informationsblatt für den Westharz (vgl. Dez. 1969) von der Projektgruppe Information Bad Gandersheim. Vom AUSS Freiburg wird das "Modell einer Ganztagsschule" vorgestellt.
Q: Rote Provinz Nr.1,Bad Gandersheim 3.11.1969

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15.12.1969:
Der SDS Freiburg und das AUSS geben das Flugblatt "Badische Zeitung. abhängige Zeitung" heraus mit einer Presserklärung zur Berichterstattung der 'BZ' über die Vietnamdemonstration, an der sich über 2 000 Lehrlinge, Schüler und Studenten beteiligt hätten.
Q: SDS, AUSS: Badische Zeitung. abhängige Zeitung, Freiburg 15.12.1969

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17.01.1970:
Für heute rief die Nationale Befreiungsfront Badens (NaBB), hinter der sich vermutlich AUSS und SDS versteckten, zu Kampfdemonstrationen für die Befreiung Badens in Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe und Konstanz auf.
Q: NaBB: Aufruf!, O. O. o. J. (1970)

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15.04.1970:
In Freiburg beginnt, laut DKP, ein dreitägiger Schülerstreik gegen den NC.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.16,Düsseldorf 18.4.1970,S.*

Mai 1970:
Vermutlich im Mai erscheint in Erlangen von der Roten Zelle Erlangen die erste 'Rote Zelle Publikation' zum Thema "Numerus Clausus & kapitalistische Bildungspolitik". Im Abschnitt "Kapitalistisches Wirtschaftswachstum und die Widersprüche im Ausbildungssektor" wird auch auf ein Flugblatt der Freiburger Schülergruppen zum NC Bezug genommen. In "Kurze Anmerkung zu bisherigen NC-Kampagnen" wird auch eingegangen auf Freiburg.
Q: Rote Zelle Publikation Nr.1,Erlangen o. J. (1970),S.50ff und S.73ff

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Juni 1970:
Vermutlich im Juni erscheint die Nr. 21/22 des 'Rebell' (vgl. Apr. 1970, Juli 1970) des KAB/ML und der RJ/ML für Mai und Juni. In "Seltsame Mitherausgeber" heißt es:"
Im Vietnam-Kambodscha Info der sogenannten marxistisch-leninistischen Schülergruppe Freiburg werden die Freiburger Genossen aufgefordert, den REBELL und den ROTEN PFEIL zu lesen. Soweit, so gut. Ein bißchen des Guten zuviel tun diese Leute aber, wenn sie behaupten, beide Zeitschriften seien 'mitherausgegeben von der PGI Freiburg'. Die PGI hat nie etwas mit den beiden marxistisch-leninistischen Zeitschriften wie überhaupt mit dem Marxismus-Leninismus zu tun gehabt.

Vor einiger Zeit hat die PGI noch krampfhaft versucht, sich über die Marxisten-Leninisten und über den REBELL lustig zu machen. Inzwischen, das Lachen ist ihnen vergangen, hat die um einige Trotzkisten / Castristen gescharte Projektgruppe Internationalismus ihren einst offenen Antileninismus kaschiert und bemüht sich, auf den marxistisch-leninistischen Zug umzusteigen. Die Trotzkisten / Castristen der PGI und der FRID können gewärtig sein, daß ihr Wägelchen mit sämtlicher konterrevolutionärer Fracht abgehängt wird."
Q: Rebell Nr. 21/22, Tübingen Mai / Juni 1970, S. 18

27.04.1972:
Der Initiativausschuß Freiburger Schüler (IFS) des BKA gibt, laut KOV, der KPD, ein Flugblatt heraus.
Q: Schulkampf Nr.9,Dortmund Sept. 1973

01.05.1972:
In Freiburg riefen der BKA und das Maikomitee der Gewerkschaftsjugend für heute zu einer Demonstration um 10 Uhr vom Stühlinger Kirchplatz durch Stühlinger zum Haslacher Dorfbrunnen und zurück nach Stühlinger, wo um 11 Uhr 30 die Kundgebung stattfinden soll, auf.

Laut KB demonstrieren 700 mit dem gewerkschaftlichen Maikomitee, welches von IGM-JG, DP-JG, ÖTV-JG, HBV-JG und CPK-Arbeitskreis gebildet und vom BKA Freiburg gesteuert worden sei, durch Haslach und Stühlinger. Die Demonstration in der Innenstadt von Jusos der SPD und DKP, die aus dem Maikomitee wieder ausgestiegen seien, habe 500 Teilnehmer gehabt und die Ratifizierung der Ostverträge in den Mittelpunkt gestellt.

Laut KB Bremen demonstrieren ca. "700 Kollegen und Genossen unter den Parolen des Freiburger Gewerkschaftlichen Maikomitees. … Die Demonstration des Gewerkschaftlichen Maikomitees wurde unterstützt vom Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) und Kommunistischen Jugendbund (KJB) sowie dem Aktionsrat der Uni-Basisgruppen, dem Initiativausschuß Freiburger Schüler (IFS,d.Vf.) und dem Sozialistischen Bund" (SB). Er weiß auch noch, daß es sich bei der IGM-Jugend sowohl um die Freiburger als auch um die Emmendinger handelte.
Q: Arbeiterkampf Nr.19,Hamburg Juni 1972,S.9 und 12; Wahrheit Nr.4,Bremen Mai 1972,S.6;Klassenkampf 1.Maizeitung und Nr.21,Freiburg o.J. (Apr. 1972) bzw. 17.5.1972,S.1 bzw. S.5f

13.02.1973:
An einer Reihe Freiburger Schulen, zumeist wohl Gymnasien, wird, laut IFS, ein Flugblatt verteilt, welches zur Gründung der Kommunistischen Schülergruppe (KSG) Freiburg aufruft. Die KSG, die sich am KOV der KPD orientiert, will, laut IFS, Schulkollektive aufbauen, hat aber noch keines und arbeitet deshalb zunächst in den Basisgruppen des IFS mit (vgl. März 1973).
Q: Schulkampf Nr.4,Freiburg März 1973

13.02.1973:
In Freiburg gründet sich, nach eigenen Angaben, die Kommunistische Schülergruppe (KSG) Freiburg als Sympathisantenorganisation des KOV der KPD. Die KSG entstand aus Vietnamausschüssen (VA), Klassenkollektiven und einer Fraktion in den "Basisgruppen eines örtlichen Zirkels", nämlich des Initiativausschuß Freiburger Schüler (IFS) des Bund Kommunistischer Arbeiter Freiburg.
Q: Schulkampf Nr.5,Berlin Feb. 1973,S.7

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März 1973:
Der Initiativausschuß Freiburger Schüler (IFS) gibt die Nr. 4 seines 'Schulkampfs' (vgl. 9.4.1973) heraus, in dem u.a. berichtet wird vom Bertholdgymnasium. 4 KSGler, die dort in der Basisgruppe (BG) des IFS mitarbeiten, wollen einen Kampfausschuß gegen Repressionen an der Schule gründen. Daneben gebe es dort noch einen hauptsächlich aus JUlern bestehenden Aktionskreis demokratischer Schüler. Die BG Berthold befaßt sich mit dem Wehrkundeerlaß (WKE), wobei außer auf die örtliche Gewerbeschule II auch auf Eßlingen, Offenburg und ein Stuttgarter Mädchengymnasium eingegangen wird.

Es wird auch auf das erste Auftreten der konkurrierenden Kommunistischen Schülergruppe (KSG) Freiburg des KOV der KPD eingegangen (vgl. 13.2.1973). Am Goethegymnasium sind einige KSGler in der BG. Die BG Goethe/Rotteck hat ein Vietnamkomitee aufgebaut, am Rotteckgymnasium wurde auch das 'Schulkampf' Flugblatt "Massenentlassungen bei Maurer" zu den Ereignissen in Malterdingen (vgl. 1.2.1973) verteilt.

Am St. Ursula wurde ein 'Schulkampf' Flugblatt zu den Repressionen am Berthold Gymnasium verteilt. Die BG Kolpingkolleg arbeitet an einem katholischen Bildungswerk wo neben Realschulabschluß und Abitur auch Hochschulreifen für PH's und FHS's erlangt werden können. Von der Anfang des Jahres gegründeten BG Zweiter Bildungsweg (ZBW) wird berichtet, daß diese bisher 2 Flugblätter herausgegeben habe. Auf die Oberstufenreform wird anhand der Gymnasien Kepler und Droste-Hülshoff eingegangen, auf den NC anhand des Faches Jura an der Uni Frankfurt. Dargestellt werden die Pläne Uni und PH Freiburg, die PH Lörrach und die FHS Offenburg zu einer Gesamthochschule (GHS) zusammenzufassen.

Verantwortlich zeichnet, ebenso wie für den BKA Freiburg, Leo Horlacher.
Q: Schulkampf Nr. 4 ,Freiburg März 1973; Schulkampf Nr. 9, Dortmund Sept. 1973

18.03.1973:
In Freiburg beginnt, nach eigenen Angaben, eine zweitägige Mitgliederversammlung des Initiativausschusses Freiburger Schüler (IFS). Während der IFS zu Beginn des Schuljahres wesentlich aus Abiturienten bestanden habe, bestehe er jetzt aus Schülern der Ober- und z.T. der Mittelstufe. Grundeinheiten des IFS sind die Fraktionen in den Basisgruppen an den Schulen. Fortan will man Schulung betreiben und Klassenkollektive aufbauen.
Q: Schulkampf Nr.5,Freiburg Apr. 1973

30.03.1973:
Heute finden in Freiburg, laut IFS, 5 Vollversammlungen an Gymnasien statt und zwar am Bertholdgymnasium, am Walter Eucken Gymnasium, am Gymnasium West (sowohl Hauptteil als auch Abteilung Haslach), am Drostegymnasium und am Rotteckgymnasium. An allen diesen Schulen verfügt der IFS über Basisgruppen. Keine Versammlungen fanden statt an den Gymnasien Goethe, Friedrichs, St. Ursula und Kepler.
Q: Schulkampf Nr.5,Freiburg Apr. 1973

09.04.1973:
Vermutlich in dieser Woche gibt der IFS Freiburg die Nr. 5 des 'Schulkampf' (vgl. März 1973, 23.5.1973) heraus, in der berichtet wird von den Schulvollversammlungen (vgl. 30.3.1973) und der eigenen Vollversammlung (vgl. 18.3.1973). Über sich selbst wird noch bekanntgegeben, daß die Basisgruppe (BG) Drostegymnasium aus dem Vietnamkomitee hervorgegangen sei. Weitere BG gibt es derzeit zumindest an den Gymnasien Berthold und W. Eucken sowie eine BG Rotteck/Goethe. Berichtet wird vom Mannheimer Fahrpreiskampf (vgl. 5.3.1973), aus Frankreich vom Streik gegen das Wehrgesetz, vom Bremer Schülerprotest sowie aus Heidelberg vom Berufsverbot gegen Ulli Topp und aus Wertheim von dem gegen Kommer. Aufgerufen wird zur Berufsverbote-Demonstration in Stuttgart (vgl. 14.4.1973) sowie zu örtlichen Maiveranstaltungen (vgl. 13.4.1973, 27.4.1973). Eingegangen wird auf die Behandlung von Bertolt Brecht im Deutschunterricht.
Q: Schulkampf Nr. 5, Freiburg Apr. 1973

13.04.1973:
In Freiburg will der KJB heute seine Maiveranstaltung in der Alten Uni durchführen. Aufgerufen wird auch durch den Initiativausschuß Freiburger Schüler (IFS – vgl. 9.4.1973).
Q: Schulkampf Nr.5,Freiburg Apr. 1973,S.23

14.04.1973:
In Stuttgart beteiligen sich, laut KHG (NRF) und IFS Freiburg, über 6 000, laut KG (NRF) 5 000 bis über 5 000, an einer landesweiten Demonstration gegen den Schieß-Erlaß bzw. die Berufsverbote, zu der eine Aktionseinheit von 30 Gruppen aufrief. Laut KSG (NRF) ging dabei die Initiative vom Heidelberger Komitee gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst aus. Aus Freiburg beteiligen sich, laut und u.a. von IFS, 600 Personen.
Q: Schulkampf Nr.5 und 6,Freiburg Apr. 1973 bzw. Mai 1973; Kommunistische Hochschulzeitung Nr.23,Heidelberg/Mannheim o.J. (Apr. 1973);Kommunistische Jugendzeitung Nr.5,Mannheim Apr./Mai 1973;Arbeiter-Zeitung Nr.4,5 und Extra,Mannheim/Heidelberg Apr.,25.4.1973 bzw. Mai 1973

27.04.1973:
Heute will der BKA Freiburg seine Maiveranstaltung "Zur Lage der Arbeiterklasse und den Aufgaben der kommunistischen Bewegung" in den Mooswaldbierstuben abhalten.
Aufgerufen wird auch durch den Initiativausschuß Freiburger Schüler (IFS – vgl. 9.4.1973).
Q: Klassenkampf Nr.32,Freiburg 1973; Schulkampf Nr.5,Freiburg Apr. 1973,S.23

08.05.1973:
Am Freiburger Bertholdgymnasium wird heute, laut IFS, erfolgreich gegen das fünftägige Schulverbot für einen Schülersprecher (J.M.) gestreikt.
Q: Schulkampf Nr.6,Freiburg Mai 1973

10.05.1973:
In Freiburg demonstrieren, laut IFS des BKA, 4 000 gegen das Landeshochschulgesetz (LHG - vgl. 22.5.1973).
Q: Schulkampf Nr.6,Freiburg Mai 1973

22.05.1973:
In Freiburg findet, laut IFS des BKA, eine Veranstaltung zum Landeshochschulgesetz (LHG) statt (vgl. 10.5.1973, 7.6.1973).
Q: Schulkampf Nr.6,Freiburg Mai 1973

23.05.1973:
Frühestens heute gibt in Freiburg der IFS die Nr. 6 des 'Schulkampf' (vgl. 9.4.1973, 27.9.1973) für Mai heraus, in der vom 1. Mai, dem Breschnewbesuch, der Illegalisierung der KPD, über Irland, die Ausbildung in der VR China und von der LHG-Kampagne berichtet wird (vgl. 10.5.1973) sowie von der Verhaftung zweier Schüler des Gymnasiums Wiesloch (vgl. 16.3.1973).
Die Grundeinheit (GE) Bertholdgymnasium berichtet vom dortigen Streik (vgl. 8.5.1973), von der befreundeten Kommunistischen Schülergruppe (KSG) Waldkirch wird kundgetan, daß diese über insgesamt 8 Klassenkollektive verfüge. Eine weitere GE gibt es für Rotteck- und Goethegymnasium. Eine Basisgruppe wurde am St. Ursula gegründet, findet dort allerdings Konkurrenz durch den CDU-nahen Aktionskreis demokratischer Schüler (ADS). Außer auf die Stuttgarter Berufsverbote-Demonstration (vgl. 14.4.1973) wird auch anhand des Keplergymnasiums auf die Oberstufenreform eingegangen.
Q: Schulkampf Nr. 6, Freiburg Mai 1973

Juni 1973:
Der Kommunistische Oberschülerverband (KOV) der KPD gibt seinen 'Schulkampf' Nr.7 (vgl. Apr. 1973, Juli 1973) heraus. Die mit dem KOV sympathisierende Kommunistische Schülergruppe (KSG) Freiburg sei an 5 Schulen tätig, u.a. am Bertholdgymnasium, wo sie in einen erfolgreichen Streik eingriff.
Q: Schulkampf Nr.7,Berlin Juni 1973,S.6f

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07.06.1973:
In Stuttgart beteiligen sich, laut KHG HD/MA/KR, 10 000 an der landesweiten Demonstration gegen das Hochschulgesetz, zu der verschiedene Gruppen (vgl. 6.5.1973, 31.5.1973) aufriefen. In Freiburg ruft auch der IFS auf.
Q: Schulkampf Nr.6,Freiburg Mai 1973; Kommunistische Hochschulzeitung Nr.26,Heidelberg/Mannheim/Karlsruhe 20.6.1973

19.06.1973:
Der Kommunistische Schülerbund (KSB) Freiburg des BKA gibt, laut KOV der KPD, ein Flugblatt heraus.
Q: Schulkampf Nr.9,Dortmund Sept. 1973

25.06.1973:
Der KOB Bremen des KBW gibt den Schulkampf Nr.6 (vgl. 17.5.1973, 19.9.1973) heraus, der von der jüngsten Disziplinierungswelle an den Schulen berichtet, wie sie u.a. in Freiburg gegen die KSG am Berthold Gymnasium stattgefunden hat.
Q: Schulkampf Nr.6,Bremen 25.6.1973

Juli 1973:
Der Kommunistische Schülerbund (KSB) Freiburg des KBW gibt, laut KOV der KPD, seinen 'Schulkampf' Nr.7 heraus.
Q: Schulkampf Nr.9,Dortmund Sept. 1973

Juli 1973:
Der Kommunistische Schülerbund (KSB) Freiburg wird gegründet und stellt sich auf den Programm des KBW als Grundlage seiner Arbeit.
Q: Schulkampf Nr.3,Freiburg 8.5.1974,S.7

07.07.1973:
Der Kultusminister von Baden-Württemberg erläßt, laut KSB Freiburg (vgl. 28.1.1974), den Lernmittelerlass bzw. den Bezugserlaß, was in Südbaden am 1.Aug. 1973 durch ein Schreiben des Oberschulamts den Schulen mitgeteilt wurde, wonach darauf zu achten ist, "daß nur solche Lernmittel an der Schule benutzt werden, die vom Kultusministerium zugelassen sind."
Q: Schulkampf Nr.1,Freiburg Jan. 1974,S.1

07.07.1973:
Der Kultusminister von Baden-Württemberg erläßt, laut KSB Freiburg (vgl. 28.1.1974), den Lernmittelerlass bzw. den Bezugserlaß, was in Südbaden am 1.Aug. 1973 durch ein Schreiben des Oberschulamts den Schulen mitgeteilt wurde, wonach darauf zu achten ist, "daß nur solche Lernmittel an der Schule benutzt werden, die vom Kultusministerium zugelassen sind."
Q: Schulkampf Nr.1,Freiburg Jan. 1974,S.1

14.07.1973:
In Freiburg wird von den bisherigen Angehörigen des Initiativausschusses Freiburger Schüler (IFS) der Kommunistische Schülerbund (KSB) Freiburg gegründet und dessen Grundsatzerklärung verabschiedet.
Q: Schulkampf Nr.10,Freiburg 12.12.1973,Beilage

September 1973:
Der Kommunistische Oberschülerverband (KOV) der KPD gibt seinen 'Schulkampf' Nr.9 (vgl. Juli 1973, Okt. 1973) heraus. Im Artikel "Zur Politik der KBW-Schülergruppen" werden als die wichtigsten dieser Gruppen die KSG Heidelberg/Wiesloch und der KSB Freiburg in Baden-Württemberg, die KOG Frankfurt/Offenbach und die KSG Wiesbaden in Hessen, der KOB Ruhrgebiet in NRW und der KOB Bremen bezeichnet.
Q: Schulkampf Nr.9,Dortmund Sept. 1973,S.6f

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12.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.2 verkauft der IFS bzw. KSB Freiburg des KBW an den Schulen 97 Exemplare.
Q: KBW-OG Freiburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.2,Freiburg o.J. (1973)

12.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.2 verkauft der IFS bzw. KSB Freiburg des KBW im Zweiten Bildungsweg (ZBW) 20 Exemplare.
Q: KBW-OG Freiburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.2,Freiburg o.J. (1973)

26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.3 verkauft die OG Freiburg des KBW an Freiburger Schulen 90 Exemplare.
Q: KBW-OG Freiburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.3,Freiburg o.J. (1973)

27.09.1973:
Frühestens heute gibt der Kommunistische Schülerbund (KSB) Freiburg die Nr. 8 seines 'Schulkampfs' (vgl. 23.5.1973, Nov. 1973) heraus, in der von der Schulordnung (ASchO) in Bayern, den spontanen Streiks für Teuerungszulagen (TZL), den portugiesischen Kolonien in Afrika, von Chile und den Chileaktionen (vgl. 24.9.1973) berichtet wird. Ein Chile Teach In wird von KBW und KHG durchgeführt.
Eingegangen wird auch auf die Freiburger Gymnasien Rotteck und Berthold. Verantwortlich zeichnet Hans Jörg Hager, geworben wird für die 'KVZ' des KBW.
Q: Schulkampf Nr. 8, Freiburg o.J. (1973)

22.10.1973:
Der Kommunistische Schülerbund (KSB) Freiburg führt eine Mitgliederversammlung durch. Es wird eine Resolution zu den nächsten Aufgaben verabschiedet. Eingegangen wird auf die KSG Freiburg des KOV der KPD, die man isolieren wolle. Die engere Kooperation wird angestrebt mit der KSG Waldkirch.
Q: Schulkampf Nr.10,Freiburg 12.12.1973,Beilage

27.10.1973:
In Baden-Württemberg richtet der KOV der KPD vermutlich an diesem Wochenende eine regionale Leitung ein, die sich auf Zellen (vgl. 27.10.1973) in Freiburg, Karlsruhe und Wiesloch stützen kann. Aufbauschwerpunkte sollen Heidelberg und Stuttgart sein.
Q: Schulkampf Nr.11,Dortmund Nov. 1973,S.1f

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27.10.1973:
In Freiburg gründet der KOV der KPD vermutlich an diesem Wochenende eine Zelle aus ehemaligen Mitgliedern der Kommunistischen Schülergruppe (KSG) Freiburg.
Q: Schulkampf Nr.11,Dortmund Nov. 1973

November 1973:
Vermutlich im November gibt der KSB Freiburg des KBW die Nr. 9 des 'Schulkampf' (vgl. 27.9.1973, 12.12.1973) heraus, deren Auflage mit 750 beziffert wird. Von der Schülerinteressenvertretungswahl am Bertholdgymnasium wird kundgetan, daß dort eine Liste demokratischer Kampf vom Kommunistischen Schülerbund (KSB), der Basisgruppe und der Kommunistischen Schülergruppe (KSG) des KOV der KPD sowie Unorganisierten kandidierte. Ab sofort solle nun die 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ) des KBW auch an den Schulen verkauft werden. Neben der Grundeinheit (GE) Drostegymnasium gibt es auch eine GE Zweiter Bildungsweg, die u.a. am Kolpingkolleg tätig ist und in einem Chile Arbeitskreis mitarbeitet. Eingegangen wird auf die von der KMK deklarierten Rechte der Schüler (vgl. 25.5.1973), die portugiesischen Kolonien, die Berufsverbote, das bedrohte politische Mandat der Studentenschaften, die vorgeblich wertfreie Stadtplanung des J. C. Tesdorpf und die Pressefreiheit in China. Selbstkritik wird geübt für ein Guinea-Bissau-Flugblatt.
Q: Schulkampf Nr. 9, Freiburg o.J. (1973)

13.11.1973:
Im Freiburger Schülerparlament (FSP – vgl. 6.12.1973) solidarisiert man sich, laut KSB Freiburg (vgl. 12.12.1973), mit den Forderungen der Schüler der Gewerbeschule II nach einer Kantine mit einem Mittagessen für 1,50 DM in der Kantine.
Q: Schulkampf Nr.10,Freiburg 12.12.1973,S.2

15.11.1973:
In der Freiburger Gewerbeschule II sollen, laut KSB Freiburg (vgl. 12.12.1973), an der Klassensprechervollversammlung (KVV) auch Vertreter des DGB KJA, des Freiburger Schülerparlament (FSP), des DGB KJA, der Gewerbeschule I und der Badischen Zeitung teilnehmen, denen aber durch Hausmeister der Zutritt verwehrt wird.
Q: Schulkampf Nr.10,Freiburg 12.12.1973,S.3

27.11.1973:

Am Keplergymnasium Freiburg gibt die Basisgruppe, laut und mit KSB Freiburg (vgl. 28.1.1974), ihr erstes Flugblatt für eine Chileveranstaltung mit dem Chilekomitee Freiburg heraus (vgl. 19.12.1973).
Q: Schulkampf Nr.1,Freiburg Jan. 1974,S.8

30.11.1973:
Die Grundeinheit (GE) Zweiter Bildungsweg des Kommunistischen Schülerbundes (KSB) Freiburg (vgl. 28.1.1974) berichtet von ihrer Chileveranstaltung am Kolpingkolleg, dass ein Mitglied des vorbereitenden Arbeitskreis Mitglied in dem Freiburger Chilekomitee geworden sei, welches nicht unkritisch die UP propagiere wie das andere, sondern die Lehren ziehe. Der Diavortrag wurde von der AELA München bezogen. 50 Schüler (von insgesamt 150) nahmen teil.
Q: Schulkampf Nr.10,Freiburg 12.12.1973,S.8

Dezember 1973:
Die regionale Leitung Baden-Württemberg des KOV der KPD gibt vermutlich zum Ende des Jahres ihre Agitationsbroschüre Nr.1 "Kampf der kapitalistischen Klassenerziehung! Weg mit dem Hahn-Erlaß!" heraus. Berichtet wird von der Einsetzung der regionalen Leitung (vgl. 27.10.1973) und ihren Zellen in Freiburg, Karlsruhe und Wiesloch. Dargestellt wird "Das SVG von 1964: Betrug und Terror", wobei Disziplinierungen erwähnt werden auch vom Berthold-Gymnasium Freiburg und dem Kolpingkolleg Freiburg. Geschildert wird auch "Der reaktionäre Hahn-Erlass: politische Rechtlosigkeit", wobei auch auf den Streik am Bertholdgymnasium Freiburg bezug genommen wird.

Schülerkorrespondenzen kommen auch vom Bertholdgymnasium Freiburg.
Q: KOV-regionale Leitung Baden-Württemberg Agitationsbroschüre Nr.1 Kampf der kapitalistischen Klassenerziehung! Weg mit dem Hahn-Erlaß,Dortmund o. J.

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07.12.1973:
In Freiburg wird, laut KSB Freiburg (vgl. 12.12.1973), vom Freiburger Schülerparlament (FSP) eine Nahostveranstaltung gemeinsam mit Palästinakomitee organisiert. Unterstützt wird die morgige Demonstration gegen die Notstandsmaßnahmen.
Q: Schulkampf Nr.10,Freiburg 12.12.1973,S.4 und 6

08.12.1973:
In Freiburg demonstrieren laut und mit KBW vermutlich heute ca. 35O Menschen gegen die Notstandsmaßnahmen. Das Freiburger Schülerparlament (FSP) und das Palästinakomitee Freiburg unterstützen, laut und mit KSB Freiburg (vgl. 12.12.1973), die Aktion.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.9,Mannheim 19.12.1973; Schulkampf Nr.10,Freiburg 12.12.1973,S.6

12.12.1973:
Der bisherige Freiburger 'Schulkampf' (vgl. Nov. 1973, 28.1.1974) erscheint mit der Nr. 10 erstmals - und letztmals - auch als Organ der Kommunistischen Schülergruppe (KSG) Waldkirch in einer Auflage von 900 Stück.
Aus dem Anlaß der gemeinsamen Herausgabe der Zeitung gehen sowohl KSG Waldkirch (vgl. Jan. 1973) als auch KSB Freiburg auf ihre Geschichte ein. Neben dem Aufbau von Klassenkollektiven und von einem Vietnamkomitee wurde in Waldkirch auch die Herausgabe des 'Rotkäppchens' betrieben. Bei den Wahlen zur Schülerinteressenvertretung (SIV) erhielten die KSG 115 und die Rechten 463 Stimmen bei 83 Enthaltungen. Nun soll eine Basisgruppe als Zentrale der Klassenkollektive gebildet werden. Der Kommunistische Schülerbund (KSB) Freiburg ging aus dem, am BKA orientierten, Initiativausschuß Freiburger Schüler (IFS) hervor (vgl. 14.7.1973), der den Aufbau von Basisgruppen betrieb, die es zunächst am Bertholdgymnasium gab, mittlerweile aber an fast allen Gymnasien gibt. Nun wurden auch Klassenkollektive gebildet.
Als Beilage wird auch die Grundsatzerklärung des KSB unterbreitet.

Je ein Klassenkollektiv aus Waldkirch und eines aus Freiburg veröffentlichen Arbeitsberichte, wie sie "Die Kritik des bürgerlichen Unterrichts entfalten" zu Bertolt Brecht bzw. zum Thema Nationalismus im 19. Jahrhundert.

Im Freiburger Schülerparlament (FSP), in dem bis auf Droste und Kepler die Schulsprecher aller Gymnasien mitarbeiten, solidarisiert man sich mit dem Kantinenstreik an der Gewerbeschule II (vgl. 13.11.1973, 15.11.1973), bereitete die Nahostveranstaltung (vgl. 7.12.1973) vor und streitet sich mit dem CDU-nahen Aktionskreis Demokratischer Schüler (ADS) herum. Das FSP unterstützt den Protest gegen die Notstandsmaßnahmen (vgl. 8.12.1973) und führt eine Veranstaltung mit dem das Palästinakomitee durch (vgl. 7.12.1973). Aktiv sei der ADS auch am Friedrich-Gymnasium, wo er sich zur Jungen Union der CDU bekannte. Zu diesem vom KSB unterstellten intimen Verhältnis des ADS zur Jungen Union der CDU erscheint eine Gegendarstellung des ADS, die aber zurückgewiesen wird.

Die Grundeinheit (GE) Zweiter Bildungsweg berichtet von ihrer Chileveranstaltung (vgl. 30.11.1973). Auch Referate des Palästinakomitee in der Obersekunda und Unterprima wurden organisiert.

Neben einem Bericht von der Hans Jakob Realschule, wo der 10c eine Veranstaltung mit dem Palästinakomitee verboten wurde, kommt auch noch eine GE Wenzinger Realgymnasium – wo ein Lehrer prügelte - zu Wort, ebenso wie eine GE Drostegymnasium, die sich mit Schulsprecher, Direktor und Vertrauenslehrer befasst, die alle 'reaktionär' seien. Die Wandzeitung der Basisgruppe zur Unterstützung des Kantinenstreiks an der Gewerbeschule II sei vom Vertrauenslehrer abgehängt worden.

Am halbstaatlichen St. Ursula in der Hildastraße, wo neben dem frauenberuflichem Gymnasium auch verschiedene Fachklassen sind, wurde die Schülerinteressenvertretung (SIV) durch die Direktion aufgelöst. Laut und mit der KSB-Grundeinheit St. Ursula solle nun eine Schulzeitung erscheinen.

Gefordert wird: "Den Kampf gegen den Militarismus konsequent führen!", was ergänzt wird durch den "Bericht eines Soldaten über die Grundausbildung" bei der Bundeswehr.

Ein Artikel widmet sich der "Erziehung in der Volksrepublik China"
Q: Schulkampf Nr. 10, Freiburg 12.12.1973

17.12.1973:
Am Freiburger Drostegymnasium wird heute, laut der Grundeinheit Droste des KSB Freiburg (vgl. 28.1.1974), ein gemeinsames Flugblatt der Basisgruppe und der SMV der Gewerbeschule II verteilt.
Q: Schulkampf Nr.1,Freiburg Jan. 1974,S.5

19.12.1973:
Am Keplergymnasium Freiburg gibt die Basisgruppe, laut und mit KSB Freiburg (vgl. 28.1.1974), ihr zweites Flugblatt für eine Chileveranstaltung mit dem Chilekomitee Freiburg heraus (vgl. 27.11.1973, 20.12.1973).
Q: Schulkampf Nr.1,Freiburg Jan. 1974,S.8

20.12.1973:
Am Keplergymnasium Freiburg führt die Basisgruppe, laut und mit KSB Freiburg (vgl. 28.1.1974), ihre in der Schule verbotene Chileveranstaltung mit dem Chilekomitee Freiburg (vgl. 19.12.1973) nun in der alten Uni mit nur 10 bis 14 Schülern durch.
Q: Schulkampf Nr.1,Freiburg Jan. 1974,S.8

Januar 1974:
An Freiburger Gymnasien führen die Freunde des KOV der KPD vermutlich im Januar Solidaritätsaktionen mit den 4 Schülern des Gymnasiums Wiesloch (vgl. Jan. 1974) durch.
Q: Schulkampf Nr.2,Dortmund Feb. 1974,S.12

28.01.1974:
Der KSB Freiburg des KBW gibt die Nr. 1 seines 'Schulkampf' (vgl. 12.12.1973, 13.3.1974) für Januar vermutlich in dieser Woche heraus. Die Auflage wird mit 750 angegeben. Die Kommunistische Schülergruppe Waldkirch gibt jetzt doch wieder lieber ihr eigenes 'Rotkäppchen' heraus. Gefordert wird: "Weg mit dem Lernmittelerlass. Weg mit dem Noterlass", womit der Notenerlass gemeint ist. Als für Baden-Württemberg kultusministeriell zuzulassende Lernmittel (vgl. 4.7.1973) gelten nicht nur Schulbücher, sondern auch Besuche beispielsweise des Palästinakomitees. Der Notenerlass verlangt die Benotung als ungenügend (sechs) für Verunglimpfungen oder für die Verherrlichung von Illegalem, worunter auch Anschauungen fallen. Protestiert wurde bereits am Bertholdgymnasium und am Friedrich Gymnasium. Am Walter Eucken Gymnasium und am Wenzinger Gymnasium wurden von Lehrern Beispielaufsätze über Brecht bzw. den Imperialismus vorgelesen.

Am Bertholdgymnasium ist der KOV der KPD vertreten, man äußert sich aber auch "Über die Politik des ADS am Berthold". Die eigene Grundeinheit (GE) Kepler arbeitet in einer Basisgruppe mit, die Chileveranstaltung aber wurde verboten (vgl. 27.11.1973, 19.12.1973). Neben der GE Droste, wo von SMV und Basisgruppe eine Vollversammlung zur Solidarität mit dem Kantinenkampf an der Gewerbeschule II durchgesetzt werden konnte, kommt auch die GE Zweiter Bildungsweg (ZBW) ausführlich zu Wort, die sich mit dem ZBW und dessen Klassencharakter befasst.

Aufgerufen wird zur Palästinaveranstaltung (vgl. 30.1.1974), aufgefordert wird: "Eine breite Meinung gegen die geplante Fahrpreiserhöhung herstellen!". Analysiert wird in "Der ADS und die Völker der 3. Welt" die Kampagne des CDU-nahen Aktionskreis Demokratischer Schüler zur Hungersnot in Äthiopien. Berichtet wird vom bundesweiten Bafög-Protest (vgl. 24.1.1974)
Q: Schulkampf Nr. 1, Freiburg Jan. 1974

30.01.1974:
In den Freiburger Mooswaldbierstuben will der KBW eine Veranstaltung zu Palästina durchführen. Aufgerufen wird auch vom KSB Freiburg (vgl. 28.1.1974).
Q: Schulkampf Nr.1,Freiburg Jan. 1974,S.12

01.03.1974:
In Freiburg demonstrieren Schüler, laut KSB, gegen den Noten- und Lernmittelerlaß. Eingegriffen wird außer vom KSB auch von der Sozialistischen Fraktion aus Jusos und DKP, die u.a. am Kolpingkolleg tätig sind.
Q: Schulkampf Nr.2,Freiburg 13.3.1974,S.1

13.03.1974:
Der KSB Freiburg gibt die Nr. 2 des 'Schulkampf' (vgl. 28.1.1974, 8.5.1974) heraus, deren Auflage mit 800 angegeben wird. Aufgerufen wird: "Den Kampf gegen Noten- und Lernmittelerlaß weiterführen" (vgl. 1.3.1974), wozu auch der KSB eine Veranstaltung machte.

Berichtet wird vom Häuserkampf in Frankfurt (vgl. 23.2.1974), aber auch in Freiburg (vgl. 5.3.1974), aufgerufen zur Palästinaveranstaltung (vgl. 15.3.1974). Der KOV habe versucht zu den Disziplinierungen in Wiesloch (vgl. 7.12.1973) eine Demonstration in Freiburg zu machen, weil der KSB aber nicht mittat kamen nur 5 bis 10 "nicht einmal alles Schüler" zusammen. Grundeinheiten (GE) des KSB bestehen derzeit zumindest an den Gymnasien Droste, wo ein Aktionskreis gegen den Lernmittel- und Notenerlaß aufgebaut wurde, aber der Kampf um Rechte in den Hintergrund trat, was durch Aufgreifen des Falls Fritz Güde besser gelungen wäre, am Berthold, wo man sich zu Lernmittel- und Notenerlaß mit dem ADS auseinandersetzt, am Friedrichs Gymnasium, wo ebenfalls wo ein Aktionskreis gegen den Lernmittel- und Notenerlaß aufgebaut wurde und am Walter Eucken Gymnasium, wo beschlossene Vollversammlungen zum Lernmittel- und Notenerlaß vom Juso-Schülersprecher sabotiert und vom Direktor verboten wurden, aber auch im Zweiten Bildungsweg (ZBW), wo es am Kolping-Kolleg Angriffe auf den 'Schulkampf' gab, und an der Hans Jakob Realschule, wegen der der für den 20.2. geplante Sternmarsch gegen den Lernmittel- und Notenerlaß auf den 19.2. verschoben wurde. Eine Korrespondenz schildert den Streik an der staatlichen Fachschule für Sozialpädagogik, der Merianschule.

Gefragt wird zum ZBW "Welche realen Möglichkeiten bietet der 2. Bildungsweg? Welche Inhalte vermittelt die bürgerliche Schule?"

Diskutiert werden soll die Dokumentation des Berufsverbotekomitees.
Ein Leserbrief nebst Antwort behandeln Äthiopien, aber auch die Kontrolle der Schule bzw. die Wahl der Lehrer durch das Volk, wofür als beleg von der Nachbarschaftshauptschule in Höchenschwand (Kreis Waldshut) über den Streik der Schüler für ihren Lehrer berichtet wird, sowie aus Hamburg von den Aktionen für Christiane Huth (vgl. 22.2.1974, 26.2.1974). Analysiert wird das "Unterrichtsmaterial: 'Lesebuch Dritte Welt'.

Angekündigt wird die Veranstaltungsreihe "Kolonialismus und Befreiungskampf" (vgl. 13.3.1974, 14.5.1974) des Afrika Komitee Freiburg und der Aktion Dritte (ADW).
Q: Schulkampf Nr. 2, Freiburg 13.3.1974

15.03.1974:
Das Palästinakomitee Freiburg will im Haus der Jugend eine Veranstaltung "Freie Einreise für Muhammad - Keine Bespitzelung des Palästinakomitees!" durchführen, zu der auch der KSB Freiburg aufruft.
Q: Schulkampf Nr.2,Freiburg 13.3.1974

03.04.1974:
In Freiburg wird die Veranstaltungsreihe "Kolonialismus und Befreiungskampf" (vgl. 13.3.1974, 19.4.1974) des Afrika Komitee Freiburg und der Aktion Dritte (ADW) heute mit einer Filmveranstaltung zu Guinea-Bissau fortgesetzt.
Aufgerufen wird auch vom KSB Freiburg (vgl. 13.3.1974).
Q: Schulkampf Nr.2,Freiburg 13.3.1974,S.10

07.04.1974:
Der KSB Freiburg des KBW führt aufgrund der sich durch die Initiative der Gruppe 'positive Kritik am KSB', die die Anerkennung des KBW-Programm nicht mehr als Voraussetzung der Mitgliedschaft sehen möchte, sich entwickelnden Debatte eine Mitgliederversammlung zum Programm des KBW durch (vgl. 20.4.1974). Die Stellungnahme der Leitung wird bei einer Enthaltung ohne Gegenstimme verabschiedet.
Q: Schulkampf Nr.3,Freiburg 8.5.1974,S.7f

19.04.1974:
In Freiburg wird die Veranstaltungsreihe "Kolonialismus und Befreiungskampf" (vgl. 3.4.1974, 3.5.1974) des Afrika Komitee Freiburg und der Aktion Dritte (ADW) heute mit einer Veranstaltung "Kultur im Befreiungskampf" fortgesetzt.
Aufgerufen wird auch vom KSB Freiburg (vgl. 13.3.1974).
Q: Schulkampf Nr.2,Freiburg 13.3.1974,S.10

20.04.1974:
In Freiburg beginnt eine zweitägige Mitgliederversammlung des Kommunistischen Schülerbundes (KSB) Freiburg zum Rechenschaftsbericht der Leitung und mehreren Beschlußanträgen aus Zellen durch (vgl. 7.4.1974).
Q: Schulkampf Nr.3,Freiburg 8.5.1974,S.7ff

24.04.1974:
Der KSB Freiburg (vgl. 20.6.1974) berichtet vom zumindest teilweisen Erfolg des Protest gegen den Lernmittel- und Notenerlaß, da die 'illegalen politischen Anschauungen' aus der Neufassung des Notenerlasses entfernt werden.
Q: Schulkampf Nr.4,Freiburg 20.6.1974,S.3

03.05.1974:
In Freiburg wird die Veranstaltungsreihe "Kolonialismus und Befreiungskampf" (vgl. 19.4.1974, 14.5.1974) des Afrika Komitee Freiburg und der Aktion Dritte (ADW) heute mit einer Veranstaltung "Die Frau im Befreiungskampf" fortgesetzt.
Aufgerufen wird auch vom KSB Freiburg (vgl. 13.3.1974).
Q: Schulkampf Nr.2,Freiburg 13.3.1974,S.10

08.05.1974:
Der KSB Freiburg gibt die Nr. 3 des 'Schulkampf' (vgl. 13.3.1974, 20.6.1974) heraus, in der außer von den eigenen Mitgliederversammlungen (vgl. 7.4.1974, 20.4.1974) auch noch berichtet wird, daß der KSB momentan 7 Zellen hat, von denen die Zellen bzw. Grundeinheiten (GE) Bertholdgymnasium, Wenzinger Realgymnasium, Kolpingkolleg, Drostegymnasium, Hans Jakob Realschule und Zweiter Bildungsweg (ZBW) Erwähnung finden.
Während die GE ZBW bisher fast nur vom Kolpingkolleg berichtete, was auch wieder geschieht, allerdings durch die GE Kolping, kümmert die GE ZWB sich nun um das Abendgymnasium, welches im Rotteck ist. Die GE Droste machte eine Kambodschaveranstaltung. Von einer Realschule wird berichtet "Über die Situation der 'SMV' am Lessing". Gefordert wird zum Numerus Clausus: "Weg mit dem NC!!!", wozu die GEW Informationsveranstaltungen durchführe.

Für die Abiturienten, denen nun die Alternative Bundeswehr oder Kriegsdienstverweigerung (KDV) offensteht wird gefordert "Kampf den pazifistischen Illusionen! Für allgemeine Volksbewaffnung!". Es wird eine Korrespondenz der Soldatengruppe Pfullendorf veröffentlicht, in der die Soldatenzeitungen wie 'Druck' in Ulm, 'Koblenzer Kasernenzeitung' und 'Rührt euch' Braunschweig erwähnt werden. Der KBW arbeite in den Soldatengruppen auf den Aufbau von Soldaten- und Reservistenkomitees (SRK) hin.

Mit Hilfe der 'Kommunistischen Jugendzeitung' des Kommunistischen Jugendbundes Freiburg sowie der 'KVZ' des KBW wird berichtet vom Jugendarbeitschutz (vgl. 14.3.1974). Analysiert wird "Bertolt Brecht im Deutschunterricht". Bekanntgegeben wird: "Die 'vorläufigen' SIV-Richtlinien sollen endgültig werden", wobei diese am Rotteck Gymnasium bereits vorbeugend umgesetzt wurden.
Q: Schulkampf Nr. 3, Freiburg 8.5.1974

14.05.1974:
In Freiburg wird die Veranstaltungsreihe "Kolonialismus und Befreiungskampf" (vgl. 19.4.1974, 14.5.1974) des Afrika Komitee Freiburg und der Aktion Dritte (ADW) heute mit einer Zentralen Solidaritätsveranstaltung für die Anerkennung Guinea-Bissaus durch die Bundesregierung abgeschlossen.
Aufgerufen wird auch vom KSB Freiburg (vgl. 13.3.1974).
Q: Schulkampf Nr.2,Freiburg 13.3.1974,S.10

20.06.1974:
Der KSB Freiburg gibt die Nr. 4 des 'Schulkampf' (vgl. 8.5.1974) heraus. Weitere Ausgaben wurden uns bisher nicht bekannt, sind aber eventuell erschienen. Die Auflage wird mit 700 angegeben.

Die Zelle Hans Jakob Realschule verfasste den Leitartikel, der von der Oman-Solidaritätskampagne sowie dem deswegen erfolgen Ausschluss zweier Schüler berichtet und zur Verstärkung der Unterstützung für das Volk von Oman aufruft.

Die Grundeinheit (GE) Drostegymnasium hat einen KVZ-Leserkreis (KVZ-LK) mit ca. 6 festen Teilnehmern aufgebaut. Es wird auch auf das Bertholdgymnasium eingegangen, wo es gegen drei Schüler Disziplinarverfahren gibt, und auch auf die Berufsaufbauschule Sozialpädagogik in der Adelhauserstraße 33a.

Berichtet wird vom Kampf um die Wohnungen in der Freiau 73-91, die der Erweiterung des Rotteck-Gymnasiums weichen sollen (vgl. 6.5.1974, 7.6.1974), sowie vom zumindest teilweisen Erfolg des Protest gegen den Lernmittel- und Notenerlaß (vgl. 2.5.1974), aber auch anläßlich des 'Stern' 24/1974 auf 'Das Elend der Sitzenbleiber'.

Eine Korrespondenz berichtet über ein "Autonomes Jugendzentrum" (AJZ), welches in Anlehnung an das AJZ Basel in der Schweiz nicht nur selbstverwaltet sein solle, sondern auch gegen Mißstände vorgehen müsse. Zunächst kam das AJZ in einem Keller des besetzen Hauses Hummelstraße 6 unter, nach der dortigen Räumung gemeinsam mit der Frauengruppe in der Faulerstraße. Der KSB bekundet Bereitschaft zur Unterstützung des AJZ.

Kritisiert wird die "Kapitalistische Freizeitindustrie am Beispiel der Popmusik", eher unkritisch wird berichtet in "Über den Aufbau des Sozialismus. Ausbildungs- und Erziehungswesen in der VR China". Mit Hilfe der 'KVZ' werden auch die Fussballweltmeisterschaft sowie erneut Fritz Güde gewürdigt.
Q: Schulkampf Nr. 4, Freiburg 20.6.1974

Letzte Änderungen: 18.3.2013

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