Klassenkampf - Zeitung des Bundes Kommunistischer Arbeiter, Jg. 2, Extra Wir rufen auf zur 1. Mai-Demonstration des gewerkschaftlichen Maikomitees, o. J. (1971)

26.04.1971:
Vermutlich in dieser Woche gibt der BKA Freiburg ein zehnseitiges Extra "Wir rufen auf zur 1. Mai-Demonstration des gewerkschaftlichen Maikomitees" seines 'Klassenkampfes' (vgl. 16.4.1971, 11.5.1971) heraus. Aufgerufen wird zur Demonstration vom Gewerkschaftshaus zur Kundgebung auf dem Rathausplatz:"
Was ist die Antwort der DGB-Führung auf die sich verschlechternde Situation der Arbeiterklasse? Überall festliche Veranstaltungen, Festansprachen und unverbindliche Diskussionen. Deshalb haben sich in vielen Großstädten Mai-Komitees aus Gewerkschaftern gebildet, die trotz Ausschlußdrohungen und anderer Unterdrückungsversuche der DGB-Führung am 1.Mai Demonstration und Kundgebung organisieren werden. In Freiburg werden die Mitglieder des Gewerkschaftlichen Maikomitees vom DGB-Kreisvorstand mit Ausschluß bedroht, das Mai-Komitee kann die Räume des Gewerkschaftshauses nicht mehr benutzen. Die richtige Antwort kann darauf nur lauten: Nehmen wir zahlreich an der Demonstration des Mai-Komitees teil! In Freiburg ist der Bund Kommunistischer Arbeiter die einzige kommunistische Organisation, die das Gewerkschaftliche Maikomitee vorbehaltlos unterstützt. Die KPD/ML (Roter Morgen (KPD/ML-ZK, d.Vf.)), deren Parolen von DGB-Chef Jorzig zur Diffamierung des Gewerkschaftlichen Maikomitees benutzt werden, hat sich vom Maikomitee dadurch distanziert, daß sie eine eigene Demonstration angekündigt hat. Die Gruppe Roter Morgen hält es für sinnlos, in den Gewerkschaften die Politik des friedlichen Nebeneinander von Kapital und Arbeit, die Politik der Sozialpartnerschaft zu bekämpfen. Für sie sind die Gewerkschaften zu einer Organisation geworden, 'deren gesamter Apparat in die Hände des Feindes übergegangen ist' (Flugblatt der Roten Garde (RG, d.Vf.) der KPD/ML). Für uns dagegen sind die Gewerkschaften grundsätzlich Organisationen der Arbeiterklasse. Gerade deshalb müssen wir die Politik der Gewerkschaftsführer von Konzertierter Aktion, von Zusammenarbeit mit den Kapitalisten, als Verrat an den Interessen der Arbeiterklasse bekämpfen. Die Roter Morgen-Gruppe kapituliert vor der Politik der Gewerkschaftsführung, damit auch letztlich vor der Kapitalistenklasse, die ja gerade ein wirkliches Interesse daran hat, daß die Arbeiter die Gewerkschaften nicht wieder zu ihrem Kampfinstrument machen.

DGB-Chef Jorzig benutzt die gewerkschaftsfeindlichen Parolen der Roter Morgen-Gruppe dazu, um kommunistisch und gewerkschaftsfeindlich gleichsetzen zu können. Wenn Jorzig aber meint, daß wir gegen die Politik der Sozialpartnerschaft sind und ihre Vertreter, die die Arbeiterklasse an die Kapitalistenklasse ausliefern, dann hat er Recht. Wenn die Kommunisten fordern, FÜR STARKE KAMPFENTSCHLOSSENE GEWERKSCHAFTEN, DANN HEISST DAS IMMER: KAMPF GEGEN DIE FEINDE DER GEWERKSCHAFTSBEWEGUNG, gegen die mit dem Kapital koalierende Gewerkschaftsführung, gegen diejenigen Betriebsräte, die mit den Unternehmern gegen die Belegschaften zusammenarbeiten!

Aber auch die andere KPD/ML (KPD/ML-ZB, d.Vf.) unterstützt das Gewerkschaftliche Maikomitee nur halbherzig. In einem Flugblatt schreibt sie: es sei nicht richtig, 'schon jetzt in den Gewerkschaften organisiert, wie durch die Gründung eines Maikomitees, die Verrätereien der rechten Gewerkschaftsführer zu bekämpfen'. Die Gruppe Rote Fahne sagt zu schwach, zu früh und greift damit diejenigen Kolleginnen und Kollegen an, die durch die Gründung eines Mai-Komitees gezeigt haben, daß der 1.Mai der Kampftag der Arbeiter gegen die Kapitalisten ist, daß es nicht genügt, durch Resolutionen und Diskussionen die Vertreter der Politik der Versöhnung mit den Kapitalisten zu entlarven, sondern daß dazu für den 1.Mai die Organisierung einer machtvollen Demonstration und Kundgebung notwendig ist.

Kolleginnen und Kollegen,
am 1.Mai werden wir zeigen, daß wir entschlossen sind, uns gegen die Angriffe der Kapitalisten und ihres Staates zu wehren, daß wir nicht länger die Politik der Sozialpartnerschaft mitmachen, sondern uns entschieden für unsere Interessen einsetzen.

HERAUS ZUR 1.MAI-DEMONSTRATION!"

Ein Artikel ruft auf: "Es lebe der proletarische Internationalismus!" und schildert die Geschichte des 1. Mai.

Ebenfalls enthalten sind jeweils wenige Zeilen auf Spanisch, Türkisch und Italienisch.
Q: Klassenkampf Extra Wir rufen auf zur 1. Mai-Demonstration des gewerkschaftlichen Maikomitees, Freiburg o.J. (1971)

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