Mai 1968

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 8.5.2018


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Der Mai 1968 wird hier im Spiegel der oppositionellen und studentischen Gruppierungen sowie ihrer Publikationen dargestellt, wobei die benutzten Quellen keineswegs erschöpfend sind und der Ergänzung bedürfen.

Der Mai 1968 begann zunächst durch die Demonstrationen zum 1. Mai, an denen sich auch in der Bundesrepublik und Westberlin zahlreiche Linke beteiligten bzw. wie in Westberlin eigene Demonstrationen organisierten.

Während in der linken Presse noch die Osterunruhen nach dem Attentat auf Rudi Dutschke ausgewertet und an der Basis neue Gruppen gebildet wurden spitzte sich im Mai auch der bereits seit langem geführte Widerstand gegen die Notstandsgesetze zu, erst wurde ein Sternmarsch nach Bonn durchgeführt, gegen die zweite aber auch erneut gegen die dritte und abschließende Lesung wurde bundesweit gestreikt (vgl. 15.5.1968, 27.5.1968, 28.5.1968, 29.5.1968, 30.5.1968), außer in einigen Betrieben auch in zahlreichen Hochschulen bzw. ihren Fachbereichen und an zahlreichen Schulen.

Die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) wurde gegründet (vgl. 4.5.1968), beteiligen wollten sich an dieser auch Trotzkisten (vgl. 13.5.1968, 23.5.1968), allerdings mit geringem Erfolg, da die SDAJ alsbald für die DKP Position bezieht.

International war der Mai 1968 vor allem durch den Pariser Mai bestimmt, von dem in dieser Darstellung zuerst und dann auch weiterhin intensiv in Tübingen berichtet wird (vgl. 11.5.1968, 13.5.1968, 24.5.1968), während uns von anderswo bisher nur wenige Berichte bekannt wurden, wie aus Frankfurt (vgl. 20.5.1968, 27.5.1968).

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

Mai 1968:
In Indonesien werden, laut Einar Schlereth, britischen und belgischen, einstmals nationalisierten, Gesellschaften, Pflanzungen im Umfang von 50 000 Hektar zurückgegeben (vgl. 1.9.1967).
Quelle: SC: Info Nr. 3, Frankfurt 13.5.1969

Mai 1968:
Das ZK der PCMLB Belgien (vgl. 29.6.1970), berichtet über die Universitäten-Fabriken-Union (UUU - vgl. 19.11.1967) u.a. aus dem Mai:"
Zunächst wurde eine Gruppe gebildet, die sich 'marxistisch-leninistische Gruppe' nannte, die eine Zeitung herausbrachte, von der nur eine Nummer erschienen ist. Im Verlauf der freien Versammlungen im Mai 1968 in der Universität von Brüssel sind die Widersprüche zwischen den Führern der Gruppe, die nicht weiterbestand, offen zu Tage getreten. Im Kampf vom Mai 1968 ist die sehr aktive Bewegung UUU entstanden, die verschiedene Linien beherbergte. In der Folge der inneren Kämpfe sind verschiedene Tendenzen eliminiert worden und die Aktivisten der ehemaligen marxistisch-leninistischen Gruppe übernahmen schließlich wieder die Führung."
Q: KSB/ML Freiburg: Zur Einheit aller Revolutionäre, besonders der Marxisten-Leninisten, Freiburg O. J. (1970), S. 10

Mai 1968:
In Frankreich werden, laut KPD/ML-ZK, die Maiunruhen von der KPF/ML unterstützt, während über die Union des Jeunesses Communistes/ML (UJC/ML) (vgl. 11.4.1968, Juni 1968) gesagt wird, sie habe die Möglichkeit des Bündnisses zwischen Studenten und Arbeiterklasse nicht verstanden:"
Ein Musterbeispiel für ein solches objektives Bündnis stellte bald darauf der Kampf der Pariser Studenten im Mai 1968 dar, der vom Generalstreik der Arbeiter beantwortet wurde, obwohl sich die Pariser Studenten und die Arbeiter von Nantes niemals persönlich und individuell begegnet waren. Trotzdem bestand objektiv ein Bündnis zwischen ihnen. Die UJC/ML hat das nie verstanden, weshalb sie auch auf den Barrikaden im Mai durch Abwesenheit glänzte. Das bürgerliche Verständnis vom Bündnis mit der Arbeiterklasse muß also narodnikihaft sein. Die UJC/ML zog die Folgerung und ging 1967/68 zum großen Teil in die Fabriken. … Während dieser zweiten, narodnikihaften Phase gab die UJC/ML die Zeitung 'Dem Volke dienen' heraus. … Die UJC/ML sagte: 'Wir müssen zu den Arbeitern gehen.' Sie fragte dann: 'Wo sind die Arbeiter?' und gab sich selbst die Antwort: 'In der Gewerkschaft CGT' Daraus folgerten sie nun, man dürfe die Gewerkschaft nicht offen attackieren, man müsse die CGT wieder zu einer Kampforganisation machen. …

Hier zeigte sich nun der Rechtsopportunismus der UJC/ML in äußerst fataler Weise. Sie lehnte die Aktionen der Studenten. … in Bausch und Bogen als kleinbürgerlich ab. Sie selbst beteiligte sich nicht an den Barrikadenkämpfen."
Q: Roter Morgen Nr. 7, Hamburg Aug. 1970

Mai 1968:
Im Mai 1968 übernehmen, laut "Über die Unione Dei Communisti Italiani (Marxisti-Leninisti)" in dieser Organisation vor allem Trotzkisten um Aldo Brandirali, Luca, Nicoletta, Stame und der Studentenführer Meldolesi die Führung der Unione.
Q: Über die Unione Dei Communisti Italiani (Marxisti-Leninisti), o.O. O. J.

Mai 1968:
Vermutlich im Mai werden gegen die Notstandsgesetze (NSG) Aufkleber verbreitet, die in Farbe und Format an de späteren ADF-Werbeaufkleber erinnern. Die Texte der Aufkleber lauten:
- "Notstandsplaner in feiner Gesellschaft. Auch NPD für Notstandsgesetze. Keine Wahlstimme für Notstandsbefürworter!";
- " An die SPD: Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber! Keine Wahlstimme für Notstandsbefürworter!";
- "Notstandsgesetze = Kommandogewalt für Unternehmer - Zwangsarbeit für Arbeitnehmer. Keine Wahlstimme für Notstandsbefürworter!"; sowie
- "Notstandsgesetze = Vorbereitung zum Staatsstreich - Keine Wahlstimme für Notstandsbefürworter!".
Q: N. N.: Vier Aufkleber, O. O. O. J. (1968)

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Mai 1968:
Es erscheint ein Sonderdruck der 'Was tun' (vgl. Juli 1968) für Mai unter der Schlagzeile "Vom Vietnamkongreß zu den Osterdemonstrationen".

Enthalten sind auch die Artikel:
- "'Klassenkampf statt Sozialpartnerschaft' - 1. Mai in Berlin";
- "Hamburger Ostern. Wenn Springer Widerstand leistet…" zu den Springerblockaden;
- "Was tun"; sowie
- ein Aufruf zur Demonstration gegen die Notstandsgesetze (NSG) am 30.5.1968 in Bonn.
Q: Was tun Sonderdruck "Vom Vietnamkongreß zu den Osterdemonstrationen, Mannheim Mai 1968

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Mai 1968:
Die Maiausgabe des 'Roten Morgen' (vgl. Apr. 1968, Juni 1968) berichtet außer von dem Treffen verschiedener ML-Gruppen (vgl. 27.4.1968), dem sich auch der Leitartikel ("Vorwärts auf dem Weg zu einem einigen sozialistischen Deutschland") widmet, und den Maidemonstrationen in Hamburg, Mannheim, München und Berlin auch noch von den Bauern in Darmstadt-St. Stephan und im Kreis Pinneberg, sowie aus Kolumbien.

Weitere Artikel sind:
- Wie Revisionisten Demokratie praktizieren,
- Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend gegründet,
- Die Methoden der Agenten der Bourgeoisie in den Gewerkschaften.
Letzteren Artikel übernimmt der 'Rote Morgen' aus der 'Roten Gewerkschaftspost', die in Mannheim erscheint. Der Artikel ist mit Emil Ludwig unterzeichnet.
Q: Roter Morgen, Hamburg Mai 1968

Mai 1968:
Der Vorstand des Initiativausschusses zur Gründung einer Sozialistischen Partei (IA) gibt die Nummer 62 des 'Informationsbriefes' (IB) heraus (vgl. April 1968, Juni 1968). Er enthält die Artikel:
- Siegfried Markowski: Parlamentarischer Kampf oder revolutionäre Aktion?
- Friedrich Zimmermann: Die Verfolgung und Misshandlung von Demonstranten, dargestellt und verübt durch deutsche Polizei in West-Berlin und der Bundesrepublik Deutschland vor und während der Osterfeiertage 1968
- Die Redaktion: Spätzünder [zum Artikel "Fragen an den Roten Morgen"]
Q: Initiativausschuss zur Gründung einer Sozialistischen Partei: Informationsbrief, Nr. 62, Bergisch-Gladbach Mai 1968

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Mai 1968:
In Tübingen finden ebenso wie in anderen westdeutschen Universitätsstädten Aktivitäten gegen die Verabschiedung der Notstandsgesetze (NSG - vgl. 30.5.1968) statt. Die Aktionen werden, laut Modau, zum Auslöser für einen Teil der SDSler, sich dem Aufbau von Betriebsgruppen zu widmen.

Während der Notstandsdemonstration werden, nach eigenen Angaben, Flugblätter vor den Betrieben verteilt und ein Marsch mit ca. 100 Arbeitern zum DGB-Haus organisiert. Ein paar Lehrlinge kommen zu den Betriebsgruppensitzungen, jedoch gab es keine Perspektive für die Betriebsarbeit. Nach den Springer-Blockaden traten einzelne Gruppen aus Tübingen, Esslingen etc. an die Tübinger Gruppe mit der Aufforderung heran, ein Informations- und Koordinationsgremium zu schaffen, das gemeinsame Aktionen leitet. So kam das ZAK (Zentrale Aktionskomitee) zustande.
Q: SDS: Info Nr. 20, Frankfurt 1969; H.Modau: Zur Geschichte der KPD/ML und des KABD, o.O. 1979, S. 9

Mai 1968:
Laut 'apo press' München wird in München ein Politisches Forum bekannt. Es begreift sich "als Sprachrohr der politisch und wirtschaftlich abhängigen Schichten". Ziel ist, ein politisches Theater aufzubauen, daß "Veränderungen der Gesellschaft durch die Aktivierung des Publikums leistet".
Q: apo press Nr. 6, München 7.7.1968, S. 11

Mai 1968:
An der LMU München erscheint, laut einer handschriftlichen Datierung, im Mai der Antrag von Hans-Wolf Jäger an die Assistentenvollversammlung (AVV) der Philosophischen Fakultät für eine Resolution zur Hochschuldidaktik, der uns als Kopie aus dessen Privatbesitz vorlag.
Q: Jäger, H.-W.: Resolution der AVV der Phil. Fak., O. O. (München) O. J. (1968)

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Mai 1968:
An der LMU München gibt Aktionsgemeinschaft demokratische Universität (ADU) vermutlich im Mai eine "Presseerklärung zum Verhalten des AStA der Universität München auf der 20. o. MV des VDS" vom Mai 1968 heraus, in der betont wird, dass die MSU und der von ihr gestellte AStA "in keine Weise mehr die Münchner Studentenschaft" vertrete.
Q: ADU: Presseerklärung zum Verhalten des AStA der Universität München auf der 20. o. MV des VDS, München O. J. (1968)

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Mai 1968:
Laut Igor Preiss konstituieren sich in München unter der Führung Helge Sommerrocks und Thomas Schmitz-Bender, die Arbeiterbasisgruppen (ABG). Sie verstehen sich als Teil der außerparlamentarischen Opposition und werden zur Vorläuferorganisation des Arbeiterbundes für den Wiederaufbau der KPD (AB) (vgl. 28.5.1968). Laut ABG finden zum 1. Mai 1968 erste Aktionen statt. Es folgen Aktionen zu den Bundestagswahlen, die unter der Parole "Klassenkampf statt Wahlkampf" stehen.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 36, München Juni 1973, S. 6; Preiss, Igor: Zur gegenwärtigen Situation des Arbeiterbundes für den Wiederaufbau der KPD (AB), in: Aufsätze zur Diskussion Nr. 5/6, Frankfurt 1980, S. 124

Mai 1968:
Im Berliner Aktionsrat zur Befreiung der Frau kristallisiert sich, laut 'RPK', erst nach vielen Diskussionen das Kinderladenmodell heraus. Im Mai 1968 entstehen drei Kinderläden (Neukölln, Schöneberg und ein weiterer). Im Laufe des Sommers kommen Charlottenburg I, Friedenau und Steglitz dazu (vgl. Aug. 1968).
Q: Rote Presse Korrespondenz Nr. 2, Berlin ***1969, S. 6ff

Mai 1968:
Anfang Mai erscheint in Berlin die Nr. 1 von 'Guernica' (Zeitschrift für Politik und Kunst). Guernica war ein Gemälde von Pablo Picasso aus dem Spanischen Bürgerkrieg.
Q: Berliner Extra Dienst Nr. 35, Berlin ***1968, S. 6

Mai 1968:
Aus dem Berliner Büro für Stadtsanierung und soziale Arbeit (gegründet von der Basisgruppe Kreuzberg) geht, laut 'RPK', Anfang Mai eine Berufsbasisgruppe Regionalplanung im RC Berlin hervor. Es wird dazu aufgerufen, ein Büro für Stadtsanierung und Soziale Arbeit in Kreuzberg zu gründen, um "Ansätze zur Formulierung von Gegenstrategien in der Regionalplanung zu koordinieren". Das Büro für Stadtplanung und Soziale Arbeit weist u. a. darauf hin, daß der Abriß des Krankenhauses Bethanien für Juni 1970 vorgesehen ist. Die Berufsbasisgruppe Regionalplanung fordert zur Unterstützung des Büros für Stadtsanierung und Soziale Arbeit auf und gründet zu diesem Zweck eine Fördergesellschaft Regionalplanung.
Q: Rote Presse Korrespondenz Nr. 4, Berlin ****1969, S. 9

Mai 1968:
Mitte Mai konstituieren sich, laut 'BED', die Berliner Basisgruppe Märkisches Viertel und die Aktionsgruppe Gropiusstadt.
Q: Berliner Extra Dienst Nr. 42, Berlin ****1968, S. 2

Mai 1968:
An den Westberliner Universitäten entstehen, laut Stefan Aust, Justizreferate und Ermittlungsausschüsse (EA), aus denen später die Rote-Hilfe-Gruppen (RH) hervorgehen.
Q: Aust, Stefan: Der Baader-Meinhof-Komplex, Hamburg 1985, S. 77

Mai 1968:
In Berlin erscheint ein Flugblatt des Aktionskreis Schülerselbsthilfe (ASH) als Information Nr. 5 zur Gesamtschule.
Q: ASH: Information Nr. 5, Berlin Mai 1968

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Mai 1968:
An der FU Berlin riefen Gerhard Armanski und Ulrich Jürgens vermutlich im Mai auf zur Unterschriftensammlung gegen die Notstandsgesetze (NSG).
Q: Armanski, G.; Jürgens, U.: Kommilitonen, O. O. (Berlin) O. J. (1968)

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Mai 1968:
In Berlin gibt der Ostpolitische deutsche Studentenverband (ODS) vermutlich im Mai das Flugblatt "Haut den Roten auf die Pfoten ???" heraus.
Q: ODS: Haut den Roten auf die Pfoten ???, Berlin O. J. (1968)

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Mai 1968:
In Berlin verfasst Solveig Ehrler vermutlich im Mai das Papier "Die Rolle der SPD in der Strategie der Außerparlamentarischen Opposition".
Q: Ehrler, S.: Die Rolle der SPD in der Strategie der Außerparlamentarischen Opposition, O. O. (Berlin) O. J. (1968)

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Mai 1968:
Die Vollversammlung des Westberliner Studentenverbandes deutscher Sozialschulen (SVS) versteht sich als Teil der außerparlamentarischen Opposition.
Q: Berliner Extra Dienst Nr. 43, Berlin ****1968, S. 3

Mai 1968:
In Berlin veröffentlicht die Kommune Eins ihre "Quellen zur Kommuneforschung" mit zahlreichen ihrer Veröffentlichungen und Presseartikeln sowie Fotos zur Kommune I und ihren Aktionen.

Enthalten sind im Teil "I Vorgeschichte" die Abschnitte:
- Februar 66, Plakataktion";
- "Info 1";
- "Zirkular I";
- "Lieberaktion, Fachidiotenflugblatt";
- "Dezemberdemonstrationen (10. und 17. Dezember 1966); und
- "Zirkular II".

Im Teil "II Kommune bis Schahbesuch" erscheinen die Abschnitte:
- "Ostermarsch";
- "Humphreyaktion";
- "FU-Spiegel Selbstdarstellung";
- "Urabstimmung - Flugblätter 1- 5";
- "SDS-Ausschlussflugblatt";
- "Kaufhausbrand - Flugblätter 6 - 10";
- "Förderungsantrag - Flugblatt 14"; sowie
- "Hurra, der Schah kommt! - Flugblätter 11 - 13, Fotos".

Im Teil "III K I hat einen sitzen" erscheinen die Abschnitte:
- "Teufel im Knast - Flugblatt 16";
- "Brandprozeß - Flugblatt 17 - 20";
- "Freiheit für Teufel - Geständnis (Flugblatt 23), Flugblatt 24, Kuntze-Anklageschrift, Dehnicke-Steckbrief";
- "Löbe-Aktion - Rundbrief, Fotos, Pressemitteilung";
- "Fotos von weiteren Aktionen";
- "Freilassung - Kudammfest - Flugblatt 25"
- "K I und Mao";
- "Teufel-Ablieferung"
- "1. Versuch (mißglückt) Moabit - Flugblätter, Fotos";
- "2. Versuch (mißglückt) Frankfurt - Fotos";
- "3. Versuch (geglückt) Go-In ins Rathaus Schöneberg, Rundbriefe (Wir für den SDS!), Fotos";
- "Festwochen - Eröffnungsflugblatt, Flugblatt 'Verdammt noch mal', Flugblatt 26 (Teufel ins Rathaus)";
- "Vietnam-Demonstration - Foto, KIRL-Rundbrief";
- "Tegelflugblatt";
- "Konventswahl"; und
- "Bruchprozeß".

Im Teil "IV Nach dem Freispruch bis Ostern 1968" erscheinen die Abschnitte:
- "Schütz an der FU";
- "Knast-Aktionen";
- "Gedächtniskirche";
- "Foto Boltzmannstraße";
- "Weltschau-Artikel";
- "Juristenball";
- "Afrika-Addio-Prozess-Flugblatt";
- "BZ-Schlagzeile";
- "FU-Spiegel - Schütz-Leserbrief";
- "Spiegel - Stellungnahme zum Frankfurter Kaufhausbrand";
- "King-Flugblatt"; und
- "Ostern 68, Fotos".
Q: Kommune Eins: Quellen zur Kommuneforschung, Berlin Mai 1968

Mai 1968:
In Berlin erscheint 'Charlie kaputt' Nr. 1 (vgl. 24.6.1968) für Mai. Herausgeber sind: Blößer, Buchloh, Gebbert, Homann, Heike, Schmitz und Tomayer.

Enthalten sind die Artikel:
- "Tagesspitzel Interview" zum Interview des 'Tagesspiegel' vom 5.5.1968 mit dem Republikanischen Club (RC);
- "APO & SED?" zur SEW;
- "Ex- und hopp" zur Kaufhausbrandstiftung in Frankfurt mit der 'Bild'-Schlagzeile "Und morgen das VW-Werk?";
- "Black Power now" zu Martin Luther King bzw. zur revolutionären Gewalt;
- "Putschistenpech" zu den Auseinandersetzungen vom 11. bis 13.4.1968 in der Folge des Anschlags auf Rudi Dutschke;
- "U-Haft" zur Gründung eines zentralen fonds für U-Häftlinge bzw. einer Rechtshilfe;
- "Nie mehr allein" zu den Polizeieinsätzen;
- "2 Tote schaffen mehr als 20 000 Polizisten?" zu Ohnesorg, Frings und Schreck;
- "Rocker raus…" u.a. zu den Springerkrawallen in Hamburg;
- "Soll man mit Pulver oder?" zu den Brandstiftungen;
- "1 Tag aus dem Leben des Klaus Schütz", ein Comic;
- "Wer kann mehr?" zu den drei Typen von Demonstranten;
- "Die Notstandsübung", ein Comic; sowie
- "Zwölf Gebote für Demonstranten".
Q: Charlie Kaputt Nr. 1, Berlin Mai 1968

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Mai 1968:
In Hessen erscheinen, laut Haug/Maessen, die "Richtlinien zur Schülermitverantwortung", die 'SMV-Richtlinien'.
Q: Haug, Hans-Jürgen, Maessen, Hubert: Was wollen die Schüler?, Frankfurt 1969, S. 134

Mai 1968:
In Darmstadt entstehen, laut IKD, während der Notstandskampagne aus dem Arbeiter-, Schüler- und Studentenkomitee die Sozialistischen Arbeitergruppen (SAG).
Q: IKD: Internes Bulletin Nr. 1 Teil B, o.O. März 1970

Mai 1968:
In Frankfurt beteiligen sich, nach Angaben von Schülern der Wöhlerschule, 2 000 Schüler am Streik gegen die Notstandsgesetze, darunter 100 Schüler der Wöhlerschule.
Q: SC: Info Nr. 5, Frankfurt 7.6.1969

Mai 1968:
Laut KB findet in Frankfurt die letzte Veranstaltung der Literarischen Presse (vgl. 1963, Mai 1968) statt.
Q: Arbeiterkampf Nr. 186, Hamburg 7.10.1980, S. 46

Mai 1968:
Über den USSB (AUSS) an der Mittelschule Walldorf in Hessen (vgl. Juli 1967, Dez. 1969) berichtete die RJ/ML des KAB/ML, daß er ideologisch uneinheitlich sei:"
Dazu kam noch, daß die Gruppe nach einem mißlungenen Schulstreik von der Schuladministration und der SMV zerschlagen wurde. Ein Genosse flog von der Schule. In Mörfelden gründete sich zur gleichen Zeit eine SDAJ. Die von den Studentenunruhen mobilisierten Jungarbeiter und Lehrlinge überlegten sich, ob sie sich der SDAJ anschließen sollten. Viele von ihnen taten das. Die restlichen nahmen Kontakt mit dem Rest-USSB auf. Diese gründeten in Walldorf eine Stadtbasisgruppe. Innerhalb der SDAJ kam es zu harten ideologischen Auseinandersetzungen. Diese führten dazu, daß zwei Genossen austraten und sich der Stadtbasisgruppe anschlossen." Nach einer anderen Quelle handelte es sich um "einige vom Versuch, die SDAJ Mörfelden zu einer marxistisch-leninistischen Organisation zu machen, enttäuschte Genossen".
Q: RJ/ML-X.X.: An ZK der RJ/ML, Tübingen O. J. (Juni 1970); RJ/ML-X.X.: An Y.Y., Walldorf O. J. (Juli 1970)

Mai 1968:
Bei Klöckner Bremen finden, laut IMSF, betriebliche Aktionen gegen die Notstandsgesetze (NSG) statt, wegen denen das Mitglied der Gruppe Arbeiterpolitik und stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Bonno Schütter wegen Verletzung des Paragraphen 49 des BVG entlassen wird, was von dem SPD-Betriebsratsvorsitzenden Heinz Prott begrüßt wird.
Q: IMSF: Die Septemberstreiks 1969, Frankfurt Nov. 1969

Mai 1968:
In Hannover zieht, laut 'RPK', eine radikale Minderheit von Hanomag-Arbeitern sehr zum Ärger des DGB am Vorabend der dritten Notstandslesung mit roten Fahnen in die Hannoversche Sporthalle ein.
Q: SC: Info Nr. 7, Frankfurt 5.7.1969

Mai 1968:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Hamburger Studentenzeitung' Nr. 54 (vgl. 22.4.1968, 24.6.1968) für Mai in einer Auflage von 10 000 heraus. Beilagen gibt es u.a. von Procter & Gamble sowie, uns nicht vorliegend, zu den politischen Schriften von Günter Grass und von der Burschenschaft Hansea.
Leserbriefe behandeln u.a. die nur von 60 der ca. 1 800 Immatrikulierten Vollversammlung der Studenten der rechtswissenschaftlichen Fakultät am 8.5.1968. Unter News & Curiosa wird von der Einladung des Justizsenators Schulz zur Diskussion an die Mitglieder des Studentenparlaments am 16.5.1968 berichtet, zu der nur 14 von 80 Mitgliedern erschienen. Vorgestellt werden die AStA-Referenten für Finanzen, Alexander von Fircks vom RCDS, für Sport, Claus Hollmann, für Soziales, Wolfgang Peiner vom RCDS, und für Hochschulpolitik, Jochen Grote vom RCDS. Rektor und AStA laden zum sommerfest am 15.6.1968.
Die Fachschaft Romanistik beklagt den Rasierzwang für Examenskandidaten.

Aus Bochum wird berichtet von der Gründung der Kritischen Universität (KU).

Zu den Notstandsgesetzen (NSG) äußert sich Wolfgang Krohn in "DEMOKRATUR in Deutschland". Berichtet wird durch Peter Schütt von den Notstandsprotesten am 11.5.1968 in "Lob der Straße", und von Holger Rust in einem weiteren Artikel über "Frankreich - De Gaulle und der Notstand". Verfügbar sind die Dokumente des Internationalen Berliner Vietnamkongresses. Adolf Hartmann fragt: "Amerika - hast du es besser?" und befasst sich mit den Studienbedingungen dort. Peter Münder berichtet aus Großbritannien in "Dreaming of a white Christmas. England am Vorabend der studentischen Revolte?".

Uwe Wandrey erläutert: "Die politische Potenz des Sex. Auf dem Weg zu einer sexuell befreiten Gesellschaft". Von Stefan Leibfried erscheint der Teil 1 von "Autonomie und Anpassung. Notizen zur Steuerung von überregionalen Wissenschaftsorganisationen".

Rezensiert werden Hans Albert: "Marktsoziologie und Entscheidungslogik", Theodor Ebert: "Gewaltfreier Aufstand", Fritz Vilmar: "Rüstung und Abrüstung im Spätkapitalismus", H.-E. Bahr (Hrg.):"Weltfrieden und Revolution" sowie E. Nolte (Hrg.):"Theorien über den Faschismus"."
Q: Auditorium Nr. 54, Hamburg Mai 1968

Mai 1968:
An der HBK Hamburg verfasst Uwe Kutzner für die Fachschaft Architektur vermutlich im Mai den "Diskussionsbeitrag zum Thema: Demokratisierung der Hochschule für bildende Künste".
Q: Kutzner, U.: Diskussionsbeitrag zum Thema: Demokratisierung der Hochschule für bildende Künste, Hamburg O. J. (1968)

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Mai 1968:
Während der Aktionen gegen die Notstandsgesetze bildet sich, laut MLPD (2) in Bochum ab Mai das Komitee Sozialistischer Arbeiter und Studenten. Die Gruppe konzentriert sich in der Folge auf die Betriebe im IGM-Bereich, Krupp Bochumer Verein, Opel Bochum und Henrichshütte Hattingen. Die stärkste Gruppe (Bochumer Verein) nennt sich Betriebsgruppe 1 (B1). Sie gibt die 'Bochumer Arbeiter Zeitung' heraus.
Q: MLPD-ZK: Geschichte der MLPD, I.Teil, Stuttgart 1985, S. 125

Mai 1968:
Vermutlich im Mai finden bei Opel Bochum die Betriebsratswahlen (BRW) statt. Laut KPD/ML-ZB "hatten schon 1968 bei den Opelwerken in Bochum fortschrittliche Kollegen eine Oppositionsliste aufgestellt, die auf Anhieb 45% der Stimmen erhalten hatte" (vgl. Apr. 1968).

Laut Erwin Bawulski ziehen Rudi Wischnewski, Piotrowski und Markgraf in den Betriebsrat ein.

Die Rote Opel-Betriebsgruppe (RBG) der KPD/ML-ZK berichtet (vgl. 15.4.1970):"
Auch bei Opel wurde vor zwei Jahren der Versuch unternommen, eine Gegenliste aufzustellen. Wir erinnern uns vielleicht noch, wie der bestehende Betriebsrat daraufhin die Kandidaten der Gegenliste so lange 'bearbeitete', bis von den ursprünglich acht Kandidaten nur noch drei ihre Kandidatur aufrechterhielten.

Aus dem Wahlergebnis kann man ablesen, da` die Belegschaft mit dem alten Betriebsrat sehr unzufrieden war. Damals erhielt die Liste der IG Metall 6 725 Stimmen gleich 19 Sitze, die Arbeitervorschlagsliste: 3 145 Stimmen gleich 3 Sitze."

Auf der Arbeitervorschlagsliste kandidiert Rudi Wischnewski, der in den Betriebsrat einzieht.
Q: Zündkerze Nr. 2, Bochum 1970, S. 4; Roter Kadett Nr. 4 und Extrablatt, Bochum Apr. 1970 bzw. Sept. 1972, S. 6 bzw. S.1f;Rote Fahne Nr. 6, Bochum 20.3.1972, S. 5;Erwin Bawulski: Die Septemberstreiks 1969 und ihre Folgen unter besonderer Berücksichtigung der Adam Opel AG in Bochum, Dortmund 1974

Mai 1968:
Im SDS Bochum wird von der Schülerarbeit (vgl. Apr. 1969) berichtet:"
Während der Notstandsaktionen im SS 68 waren kurzfristig ohne weitere Konsequenzen ca. 2 000 Schüler mobilisiert worden."
Q: N.N.: Protokoll des SDS-Seminars vom 19.9.69, o.O. (Bochum) O. J. (1969), S. 1

Mai 1968:
In Dortmund will die NPD, laut Demokratischer Aktion, einen Tag der NPD durchführen, wogegen die Demokratische Aktion gegen den Nazismus eine mächtige Demonstration durchgeführt habe.
Q: Demokratische Aktion gegen Neonazismus: Protest und Kampfbereitschaft gegen Thadden-Kundgebung, Dortmund 5.9.1969, S. 1

01.05.1968:
In Schweden beteiligen sich an den Demonstrationen der KFML, nach eigenen Angaben, in Malmö, Örebrö, Göteborg, Stockholm und Lulea zusammen über 6 000 Personen.
Q: KPD/ML-KV München: Parteiaufbau-Schulung-Klassenanalyse Eine Stellungnahme der KFML, o.O. O. J.

01.05.1968:
In Heidelberg erscheint ein Flugblatt "An die Teilnehmer der Kundgebung zum 1. Mai in Heidelberg", das unterzeichnet ist vom Landesbezirksjugendleiter der HBV, den Jugendleitern von IG Druck und Papier, IGM und ÖTV, dem stellvertretenden Jugendleiter der ÖTV, dem AStA-Vorsitzenden der Universität, dem Gewerkschaftlichen Arbeitskreis Heidelberg (GAG), Vertretern von SHB und SDS sowie der spanischen Arbeiter. Gefordert wird, dass der DGB die spanischen Arbeiter auf der Kundgebung reden lassen solle.

Die Rede lag uns auch als Flugblatt vor, das vermutlich ebenfalls am 1. Mai verbreitet wurde.
Q: Holl, H.-D. u.a.: An die Teilnehmer der Kundgebung zum 1. Mai in Heidelberg, O. O. (Heidelberg) O. J. (1.5.1968); N. N.: Rede der spanischen Arbeiter, O. O. (Heidelberg) O. J. (1.5.1968)

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01.05.1968:
In Heidelberg wird erscheint ein Flugblatt "Grußadresse des Heidelberger AStA", das sich an die Teilnehmer der DGB-Kundgebung richtet und ankündigt, dass die Studenten der Universität gemeinsam am 11.5.1968 mit den Arbeitern gegen die Notstandsgesetze (NSG) demonstrieren wollen.

Abgedruckt wird der Text der "Internationale".
Q: Grußadresse des Heidelberger AStA, O. O. (Heidelberg) O. J. (1.5.1968)

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01.05.1968:
Laut 'Roter Morgen' demonstrieren "mit einem eigenen Marschblock in Mannheim revolutionäre Arbeiter und Studenten zur Mai-Kundgebung des DGB. Dutzende rote Fahnen wurden im Zug mitgeführt. … Als der Zug den Kundgebungsplatz erreichte, bildeten die dort bereits versammelten Arbeiter Spalier und stimmten in die Internationale ein".
Q: Roter Morgen, Hamburg Mai 1968, S. 7

01.05.1968:
Laut 'Roter Morgen' nehmen in München "mehr als 30 000 Menschen an der Kundgebung des DGB teil. Es wurden Bilder von Karl Marx, Friedrich Engels, Lenin, Stalin, Mao Tsetung, Ho Tschi-minh und Rudi Dutschke mitgeführt." Laut MSB Spartakus beteiligen sich auch Studenten. Laut AB führen bereits die Arbeiterbasisgruppen (ABG) erste Aktionen zum 1. Mai durch, gegründet werden sie allerdings erst am 5.6.1968.
Q: Roter Morgen, Hamburg Mai 1968, S. 7; Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 36, München Juni 1973, S. 6;MSB-Spartakus: 500 Jahre Klassenuniversität München - 500 Jahre Kampf gegen die Reaktion, München O. J., S. 79

01.05.1968:
In Berlin erscheint das Flugblatt 'Außerparlamentarische Opposition Extra' Nr. 7 (vgl. 16.12.1967) unter der Überschrift "Ausgerechnet in Westberlin eine oppositionelle Mai-Kundgebung?".
Q: Außerparlamentarische Opposition Extra Nr. 7, Berlin 1. Mai 1968

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01.05.1968:
In Berlin wird, laut einer handschriftlichen Datierung heute, der Handzettel "Knock-out" der Gruppe Faust I verteilt, welches fordert: "Linke raus - Rechte rein!".
Q: Faust I: Knock-out, O. O. (Berlin) O. J. (1968)

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01.05.1968:
In Berlin rief die Arbeitsgruppe Politische Aufklärung und gewaltlose Aktion mit einem Flugblatt "Schauen Sie auf dieses Bild - Was sehen Sie?", welches das Kreuz von der Demonstration am Ostersonntag zeigt, auf zur Maifeier in der Hasenheide am 30.4.1968 und zur Demonstration am 1. Mai ab Karl-Marx-Platz.
Q: Arbeitsgruppe Politische Aufklärung und gewaltlose Aktion: Schauen Sie auf dieses Bild - Was sehen Sie?, Berlin O. J. (1968)

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01.05.1968:
In Berlin rief die Basisgruppe Kreuzberg mit einem Flugblatt "Am 1. Mai in die Deutschlandhalle auf zur Diskussion über die seit einem Jahr demonstrierenden Studenten, Arbeiter und Schüler.
Q: Basisgruppe Kreuzberg: Am 1. Mai in die Deutschlandhalle, O. O. (Berlin) O. J. (1968)

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01.05.1968:
Auf der Mai-Demonstration des Sozialistischen Mai-Komitees 1968 Westberlin sprechen u.a. auf der Abschlußkundgebung: Giacomo Feltrinelli (Mailand), Bernd Rabehl (SDS), Heinz Beinert (Falken). Getragen wird die Demonstration u.a. auch von der Basisgruppe Spandau. Der 'Rote Morgen' berichtet:"
Während sich vor dem alten Reichstag Ausbeuter und Ausgebeutete zu einer regierungsoffiziellen Mai-Feier vereinten, demonstrierten mehr als 30 000 Menschen mit hundert roten Fahnen sowie Bildern von Lenin und Mao Tsetung durch die Straßen der Arbeiterviertel Neukölln und Kreuzberg. Immer wieder stimmten die Zehntausende die Internationale an."

Auch laut deutscher Sektion des Vereinigten Sekretariats (VS) der Vierten Internationale, beteiligen sich 30 000 an der Demonstration des durch die eigenen Initiative gebildeten Sozialistischen Maikomitees 1968. Alle drei Gewerkschaftsredner seien von der Sektion gestellt worden. Das Maikomitee ging dann in ein APO-ZK auf.

Von den SJD Die Falken wird der Text der 'Internationale' verbreitet.
Q: VS-deutsche Sektion-ZR: Rundbrief Nr. 5, o.O. Nov. 1968; KPD-ZK: Vorwärts im Kampf um die Einheit der Marxisten-Leninisten, Köln 1975, S. 233;Roter Morgen, Hamburg Mai 1968, S. 7;Berliner Extra Dienst Nr. 35, Berlin ***1968, S. 1;Der lange Marsch Nr. 11, Berlin 1974, S. 14;N. N. (SJD): Die Internationale, O. O. (Berlin) o. J. (1968)

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01.05.1968:
In Berlin verteilt das Sozialistische Maikomitee Friedenau vermutlich heute seinen 'Kommentar zu BZ & Bild Zeitung von Dienstag, den 30. April 1968' (vgl. 30.4.1968, 4.5.1968) als Flugblatt.
Q: Sozialistisches Maikomitee Friedenau: Kommentar zu BZ & Bild Zeitung von Dienstag, den 30. April 1968, Berlin O. J. (1968)

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01.05.1968:
In Berlin, vermutlich an der Fakultät für Architektur der TU, gibt K.-H. Wolf das Flugblatt "Architekten! Hört auf ortsgebunden zu bauen!", in dem eine humanistische Architektur gefordert wird.
Q: Wolf, K.-H.: Architekten! Hört auf ortsgebunden zu bauen!, Berlin 1.5.1968

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01.05.1968:
Laut 'Roter Morgen' nehmen in Hamburg "etwa 4 000 Menschen an der Kundgebung des DGB teil. … Nach Schluß der offiziellen Kundgebung zogen etwa 2 500 bis 3 000 Menschen zur Moorweide, wo eine sozialistische Maikundgebung durchgeführt wurde. Ein anschließender Demonstrationszug von 300 Lehrlingen und jungen Arbeitern wurde wenig später durch die Polizei zerschlagen".
Q: Roter Morgen, Hamburg Mai 1968, S. 7

03.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das AStA-Flugblatt " 'Ich bin ein Mann …' Kiesinger 25.4.68" zu dessen Auftritt auf der CDU-Wahlkampfveranstaltung am 25.4.1968, auf der er von Studenten konfrontiert wurde. Berichtet wird auch von Kiesingers Darstellung der Vorfälle in Kirchheim am 26.4.1968.
Q: AStA: 'Ich bin ein Mann …' Kiesinger 25.4.68, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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03.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das SDS-Flugblatt "Die Lügen, die sie verbreiten, werden auf sie selbst zurückfallen! Zur Landtagswahl in Baden-Württemberg Nr. 1. Hat die studentische Opposition die 9,8 % produziert?" zum Ergebnis der NPD bei den LTW, für das die anderen Parteien die studentische Bewegung verantwortlich machten.
Q: SDS: Die Lügen, die sie verbreiten, werden auf sie selbst zurückfallen! Zur Landtagswahl in Baden-Württemberg Nr. 1. Hat die studentische Opposition die 9,8 % produziert?, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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03.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint das SDS-Flugblatt "Disziplinarrecht und wie der AStA damit fertig zu werden versucht", in dem die Beteiligung des AStA an einer Disziplinarkommission kritisiert und ein Teach-in am 10.5.1968, auf dem der AStA Selbstkritik üben könne, angekündigt wird.
Q: SDS: Disziplinarrecht und wie der AStA damit fertig zu werden versucht, O. O. (Heidelberg) 3.5.1968

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04.05.1968:
Ein Gründungsausschuß (vgl. Feb. 1968) konstituiert am 4./5. Mai die SDAJ in Essen. Verabschiedet wird ein "Aktionsprogramm der SDAJ". Unmittelbar nach der Gründung der SDAJ geben westdeutschen Marxisten-Leninisten die Losung "Revolutionäre Jugend hinein in die SDAJ" aus. U. a. handelt es sich hierbei um die Revolutionäre Jugend/Marxisten-Leninisten (RJ/ML). Mitmachen wollen aber auch Trotzkisten aus Berlin (vgl. 5.4.1968) und Augsburg, die 400 Personen, darunter 215 ordentliche Delegierte ausmachten. Aus Augsburg kommen 3 Personen von KPD und deutscher Sektion des VS (vgl. 23.5.1968).

Die KPD (vgl. 22.10.1971) berichtet anläßlich einer SDAJ-Veranstaltung in Düsseldorf (vgl. 7.10.1971):"
Als theoretisches Fundament der sich marxistisch nennenden SDAJ kann man im Aktionsprogramm von 1968 folgende Einleitungssätze finden: 'Die Bundesrepublik ist eine moderne, hochentwickelte Industriemacht. Sie könnte der arbeitenden und lernenden Jugend eine gesicherte Zukunft bieten, wäre sie nicht ein Land voller Widersprüche. Junge Arbeiter, Angestellte und Techniker sollen Automaten und Computer bauen und bedienen, aber auf dem Lande gibt es immer noch Zwergschulen.'

Dieser Lagebericht, der dem CDU-Bildungsprogramm entnommen sein könnte, eröffnet dann folgende 'Kampfperspektive': 'Als junge Sozialisten und Demokraten führen wir unseren Kampf auf dem Boden des Grundgesetzes (GG, d.Vf.) und erstreben eine umfassende Demokratisierung der Gesellschaft.'"
Q: VS-deutsche Sektion-ZR: Rundbrief, o.O. O. J. (Anfang Aug. 1968); Rote Fahne Nr. 28, Berlin 22.10.1971, S. 5;Rote SDAJ-Opposition Nr. 1, Mannheim 1968;Langguth, Gerd: Protestbewegung., Köln 1983, S. 161;Innenministerium NRW: Extremismusberichte an den Landtag oder Landesbehörden 1969, Düsseldorf 1969, S. 17

04.05.1968:
In Berlin verteilt nicht mehr das Sozialistische Maikomitee Friedenau, sondern nun das Sozialistische Komitee der Arbeiter, Schüler und Studenten vermutlich heute seinen 'Kommentar zu BZ & Bild Zeitung von Freitag, den 3. Mai 1968' (vgl. 1.5.1968) als Flugblatt.
Q: Sozialistisches Komitee der Arbeiter, Schüler und Studenten: Kommentar zu BZ & Bild Zeitung von Freitag, den 3. Mai 1968, Berlin O. J. (1968)

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05.05.1968:
Der RC Hannover konstituiert sich als Club Voltaire. Zu den Initiatoren des Clubs gehören u.a. Peter Brückner, Peter von Oertzen, Werner Vitt und Hinrich Oetjen (IG Chemie Vorstand).
Q: Berliner Extra Dienst Nr. 35, Berlin 1968, S. 3

06.05.1968:
Die KPD/ML-ZB berichtet von den Notstandsgesetzen (NSG) vermutlich aus dieser Woche, u.a. über die vom DGB auf seinem 7. Bundeskongreß (vgl. 1966) gezeigte Entschlossenheit:"
Wie diese 'Entschlossenheit' aussah, zeigte sich im Mai 1968, als die NS-Gesetze kurz vor der Verabschiedung standen. Damals wurde auf einer außerordentlichen Sitzung des DGB-Bundesvorstandes der Antrag des DGB-Bezirks Hessen auf Ausrufung des Generalstreiks abgelehnt: 'Der Bundesvorstand des DGB lehnt einen allgemeinen Streik (Generalstreik) zur Verhinderung der Notstandsgesetze ausdrücklich ab, denn er hält es für einen Verstoß gegen die Grundsätze der parlamentarischen Demokratie, gegen einen mit großer Mehrheit gefaßten Beschluß des Bundestages zum Streik auszurufen. Der DGB wird aber auch nach einer endgültigen Verabschiedung der Notstandsgesetze in der 3.Lesung mit demokratischer Wachsamkeit darauf achten, daß die NS-Gesetze nicht mißbraucht werden.'

Das Gerede vom 'Mißbrauch' der NS-Gesetze hatte natürlich keinen anderen Sinn, als die Arbeiterklasse über den wahren Charakter der NS-Gesetze zu täuschen, nämlich als einen entscheidenden Schritt zur Vorbereitung der Militärdiktatur."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 55, Bochum 21.7.1971, S. 9

06.05.1968:
Spätestens in dieser Woche erscheint das RCDS-Flugblatt "Alternative …zum Marsch der Notstandsgegner in Bonn" zum Sternmarsch gegen die Notstandsgesetze (NSG) am 11.5.1968.

Bekanntgegeben wird der Austritt der Studentenschaft der Uni Bonn aus dem VDS.
Q: RCDS: Alternative …zum Marsch der Notstandsgegner in Bonn, Bonn O. J. (1968)

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06.05.1968:
Vermutlich in dieser Woche erscheint die "Zeitung der Studentenschaften des Landes Baden-Württemberg zum Hochschulgesetz des Landtags vom April 1968" zum HG. Sie wird "herausgegeben in der Erkenntnis, dass dieses Gesetz die Krise des bestehenden Hochschulwesens verlängern wird, mit dem Willen, Widerstand gegen dieses Gesetz zu leisten und die Forderung nach einer neuen Universität zu bekräftigen." Die Auflage von 50 000 Stück werde vertrieben an der Uni Freiburg (10 000), der Uni Heidelberg (10 000), der TU Karlsruhe (6 000), der Uni Mannheim (4 000), der TU Stuttgart (6 0000), der Uni Tübingen (10 000), der PH Heidelberg (500) und der Hochschule für Gestaltung Ulm (300).

Enthalten sind die Artikel:
- "Hochschulgesetz gegen die Studenten. Lehren aus der Behandlung studentischer Vorschläge", mit den Abschnitten "Mußte das Gesetz reaktionär werden?" und "Gute Manieren bringen nichts ein", von Nicolaus Becker, Freiburg;
- "Parlamentarismus am Beispiel der Verabschiedung des Hochschulgesetzes";
- "Natürlicher Anspruch auf Geltung. Interview mit Herrn Dr. Filbinger" mit den Abschnitten "Autoritas muß glaubhaft repräsentiert werden." und "Bereitschaft zur Diskussion vorhanden?" vom 5.3. und 8.4.1968;
- "Reform durch Novellierung. Interview mit Frau Dr. Mugdan, Kandidatin der DL";
- "Der Leidensweg eines Gesetzes. Aus dem Schlußwort von Dr. Vogt (FDP)";
- "Das Todesurteil von Ulm. Bund und Land streichen Zuschüsse. Stiftung gibt HfG preis" von Joachim Heimbacher, Ulm;
- "Vom Hochschulgesetz zur Technokratenuniversität. Perspektiven für die studentische Hochschulpolitik", von Burkhart Braunbehrens, Heidelberg;
- "Die Hierarchie bleibt. Rechte des Mittelbaus werden nur scheinbar verbessert", von Siegfried de Witt, Freiburg;
- "Erst Erfahrungen sammeln. Studentische Aufgaben in der Grundordnungskommission" zur GO, von Bodo Voigt, Heidelberg;
- "Hochschuldemokratie - aus den Münchener Beschlüssen des VDS";
- "'Das Wesen des Assistenten und seine Erscheinungen im Gebiet der Freiheit'", von Dr. Klaus Jürgen Gantzel, Mannheim;
- "Abhängige Universität. Die Fiktion der Autonomie wird durch staatliche Eingriffe zerstört", von Bodo Voigt, Heidelberg;
- "Der autonome Ordinarius. Skurriles Selbstverständnis Freiburger Physikprofessoren";
- "Die Lage in Eßlingen ist ganz ausgezeichnet" zu den Springerunruhen (vgl. 12. und 15.4.1968) mit dem Abschnitt "Schäferhunde gegen Demonstranten";
- "Heidelberger Resolution" von einem Teach-In am 18.4.1968 zum Attentat auf Rudi Dutschke und den Springerunruhen;
- "Verselbständigte Gewalt" zu den beiden bei den Springerunruhen getöteten Unbeteiligten, Klaus Frings und Rüdiger Schreck, von Eckhard Jaus;
- "Vorsorglicher Austritt. AStA Karlsruhe verläßt VDS wegen 'politischer Agitation'" was gemeinsam mit den Asten der Unis Saarbrücken und Würzburg und der TH Clausthal geschah;
- "Keine Beschränkung mehr auf die Universität. Der Verband Deutscher Studentenschaften emanzipiert sich" zur Politisierung des VDS, mit einem Kasten "Aus dem Vietnam-Beschluß des VDS", von Siegfried de Witt, Freiburg; sowie
- "Disziplinarrecht" von N. Becker, S. de Witt und B. Braunbehrens.
Q: Zeitung der Studentenschaften des Landes Baden-Württemberg zum Hochschulgesetz des Landtags vom April 1968, Mannheim O. J. (1968)

06.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das SAALA-Flugblatt "Frieden in Vietnam" mit dem Aufruf zum Teach-In um 20 Uhr.
Q: SAALA: Frieden in Vietnam, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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06.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint ein Handzettel der ESG mit dem Aufruf zum Teach-In um 20 Uhr zum Thema "Desertionskampagne für amerikanische Soldaten" (GIs) aus Anlaß des 8.5.1945 bzw. zum Vietnam-Krieg.
Q: ESG Heute Teach In, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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06.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint vermutlich heute ein Flugblatt "Wissenschaft + Vietnamkrieg", herausgegeben von der Fachgruppe Chemie und dem politischen Referat des AStA zum Teach-In am 6.5.1968 und der Demonstration und Kundgebung am 8.5.1968.
Q: AStA, Fachgruppe Chemie: Wissenschaft + Vietnamkrieg, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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06.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint vermutlich heute ein Flugblatt "Wissenschaft + Vietnamkrieg", "herausgegeben von Slawisten für Slawisten" zum Teach-In am 6.5.1968 und der Demonstration und Kundgebung am 8.5.1968.
Q: Hopfgarten, Th: Wissenschaft + Vietnamkrieg, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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06.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint ein Flugblatt "Wissenschaft + Vietnamkrieg", herausgegeben von Soziologen in Zusammenarbeit mit dem politischen Referat des AStA zum Teach-In am 6.5.1968 und der Demonstration und Kundgebung am 8.5.1968.
Q: AStA, Soziologen: Wissenschaft + Vietnamkrieg, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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06.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint vermutlich heute ein Flugblatt "Wissenschaft Vietnamkrieg" als Grundlage für das Teach-In am 6.5.1968 mit der Vietnam-Resolution der 20. o. MV des VDS.
Q: N. N.: Wissenschaft Vietnamkrieg, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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06.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das AStA-Flugblatt "Öffentlichkeit" mit dem Aufruf zur Herstellung der Öffentlichkeit auf der Sitzung der Naturwissenschaftlich-Mathematischen Fakultät am 7.5.1968, auf der eine Grundordnung beschlossen werden soll.
Q: AStA: Öffentlichkeit, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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06.05.1968:
An der FU Berlin gibt die Fachschaft des OSI, laut einem Eingangstempel heute, ein Flugblatt "Was heisst hier 'Notstand'…?" gegen die Notstandsgesetze (NSG) heraus.
Q: FU - FS OSI: Was heisst hier 'Notstand'…?, O. O. (Berlin) O. J. (1968)

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06.05.1968:
An der FU Berlin wird mit einem Flugblatt "Kuhhandel oder Berufung?" aufgerufen zur Vollversammlung am 7.5.1968 im Religionswissenschaftlichen Institut wegen der Besetzung des religionswissenschaftlichen Lehrstuhls von Professor Braune mit einem Islamwissenschaftler und der Zusicherung an den Iranisten Colbe, Institutsdirektor zu werden.
Q: Enderwitz, U., Riedel, D.: Kuhhandel oder Berufung?, Berlin 6.5.1968

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06.05.1968:
In Berlin veröffentlicht die Basisgruppe Friedenau vermutlich frühestens in dieser Woche ihr Arbeitsprogramm. Dieses beinhaltet:"
1. Notstand (konkrete Aktionen zum 29. Mai)
2. Wohnungsfrage (weißer Kreis)
3. Schulen (Schüler)
4. Kaufhäuser (Lohnabhängige)
5. Kontakte zu anderen linken Organisationen
6. Unterleib und Überbau
7. Diskussion mit Polizisten
8. Diskussion von Organisationsformen der APO
9. Internationale Studentenbewegung (Theorie und Praxis)".
Q: Arbeitsprogramm der Basisgruppe Friedenau, Berlin O. J. (1968)

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06.05.1968:
In Berlin erscheint vermutlich in dieser Woche die Nr. 3a der 'Linkeck' (vgl. 29.4.1968, 24.6.1968) mit einem Titelbild "Treibt Bonn in den Notstand - macht den Sternmarsch zum Raubzug" und dem Leitartikel "Hammer und Sichel oder Hakenkreuz. Schwierigkeiten bei Linkeck" zum Konflikt mit der Pots-Kommune um das Titelbild der Nr. 3 zum 1. Mai.

Weitere Artikel sind:
- "Streik" der Publizisten an der FU;
- "Theaterpolitik";
- "APO + SED = Schlips und Kragen";
- "Was ein Demonstrant in 30 Stunden Haft alles lernen kann!";
- "Gewalt gegen Sachen";
- "Es ist alles so sinnlos" zu Klaus Frings, der am 17.4.1968 in München bei einer Demonstration nach dem Dutschke-Attentat durch einen Steinwurf starb;
- "Rocker raus. Karrieremacher praktiziert Konterrevolution" zu Jens Litten und den Hamburger Springer-Protesten;
- "Ex und hopp", ein Bericht zur Kaufhausbrandstiftung in Frankfurt;
- ein Bericht zum Rücktritt des AStA-Vorsitzenden der FU, Wolfgang Landsberg;
- "Linkeck-Interview" mit Josef Bachmann;
- "2 Tote schaffen mehr als 20.000 Polizisten" zu Frings und Schreck;
- der Artikel "Schüler" aus dem 'Spiegel' über Linkeck;
- "Putschistenkacke" zu den Berliner Osterunruhen;
- "Brave Linke" zum Buchladen Europäisches Buch, wo tausend Mark aus der Kasse gestohlen wurden und die beiden Angestellten dies nun bezahlen müssen; sowie
Martin L. King in Bonn / by Malcom X", womit Malcolm X gemeint ist.
Q: Linkeck Nr. 3a, Berlin o. J. (1968)

06.05.1968:
Vermutlich an der Universität Frankfurt erscheint, laut einem Eingangstempel heute, ein von Mitgliedern verschiedener Hochschulgruppen unterzeichnetes Flugblatt "Der Faschismus … er sickert … und sickert … und sickert" gegen die Notstandsgesetze (NSG) mit dem Aufruf zum Sternmarsch nach Bonn am 11.5.1968.
Q: Blank, J.: Der Faschismus … er sickert … und sickert … und sickert O. O. (Frankfurt) O. J. (1968)

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06.05.1968:
In Frankfurt erscheint die 'Arbeiter Schüler Studenten Zeitung' Nr. 2 als Extrablatt des 'Diskus' (vgl. 6.5.1968, 20.5.1968) vermutlich in dieser Woche mit dem Leitartikel "Treibt Bonn den Notstand aus - Sternmarsch auf Bonn am 11. Mai".

Weitere Artikel sind:
- "Wessen Ruhe und Ordnung ist gestört?";
- "Axel Springer ist gegen die Arbeiter";
- "Was wollen die Studenten?";
- "Opposition und Gewalt";
- "So manipuliert Springer";
- "Rechtshilfe", für die es in Frankfurt jetzt einen Fonds gibt;
- "Notstandsgesetze gleich Streikverbot";
- "Die große Koalition fördert die NPD";
- "Helfen Studenten den Arbeitern?";
- "Selbstjustiz im Springer-Konzern" bei den Blockaden in Berlin und Hamburg;
- "Das ist perfekter Terror der Staatsgewalt";
- "Wie Notstand probiert wird";
- "Organisierte Notstandsübung vorwiegend gegen einzelne";
- "Springers Freunde"; sowie
- "Aus deutschen Polizeihandbüchern".

Berichtet wird:"
Die Mächtigen und ihre Büttel

In Oldenburg wurden 400 Exemplare der Nr. 1 der ' Arbeiter Schüler Studenten Zeitung' beschlagnahmt, weil unsere Kritik an Kiesinger und Schütz als 'Verunglimpfung' ausgelegt wird.
Die Mächtigen in Bonn drohen. Ihre Büttel beschlagnahmen."
Q: Diskus Extrablatt Arbeiter Schüler Studenten Zeitung Nr. 2, Frankfurt Mai 1968

06.05.1968:
An der Universität Hamburg findet, laut Detlev Albers (vgl. Dez. 1968), eine studentische Vollversammlung (vgl. 28.5.1968) statt, die eine weitere Kundgebung gegen die Notstandsgesetze (NSG - vgl. 9.5.1968) beschließt und einen neuen Aktionsausschuss, nun "unter Federführung des AStA" einsetzt.

Über den Streik am 15.5.1968 findet keine Einigung statt, da SDS und der linke Flügel des SHB für Barrikadenbau und Streikposten sowie Demonstrationen in der Innenstadt sind, während der AStA, die meisten Fachschaften und der restliche SHB lediglich Informationsveranstaltungen durchführen wollen. Es findet keine Entscheidung statt.
Q: Partisan Nr. 2, Hamburg O. J., S. 55ff

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07.05.1968:
In Heidelberg gibt der AStA der Universität sein 'Info' Nr. 79 (vgl. 26.2.1968, 7.5.1968) in einer Auflage von 8 000 Stück heraus mit dem Leitartikel "Universität am Scheideweg" zum Hochschulgesetz (HG).

Weitere Artikel sind:
- "Dilettanten am Werk? Oder wie man Ballast abwirft" von der Fachschaft Medizin zur Reform des Medizinstudiums;
- ein Beitrag von Dolf Sternberger zur Rezension seiner Veranstaltung im 'Info' Nr. 78;
- "Mitteilung des AStA-Sozialreferates";
- "Dolmetscher streiken";
- eine Berichtigung von Prof. v. Brandt, Dekan der Phil. Fak. zum 'Info' Nr. 78;
- "In eigener Sache";
- "Studentenparlament", eine Einladung zur Sitzung am 8.5.1968;
- "Grosser Gott, wir danken Dir" zum Teach-In der Fachschaft Medizin in der Krehl-Klinik bzw. der Einbeziehung der Scheinprüfungen ins Examen;
- Rezensionen medizinischer Fachbücher; sowie
- "Grussadresse des Heidelberger AStA zum 1. Mai, dem Kampftag der Arbeiterklasse".

Eine Anzeige "Der Sturm der Studenten" des Piper-Verlags zu den Springer-Unruhen bewirbt Hans Dieter Müller: Der Springerkonzern. Eine kritische Studie.
Q: AStA Uni: Info Nr. 79, Heidelberg 7.5.1968

07.05.1968:
In Heidelberg gibt der AStA der Universität vermutlich heute sein 'Info' (vgl. 7.5.1968, 28.5.1968) als Sondernummer "Kritische Universität" zur KU heraus mit dem "Programm der Arbeitskreise für das Sommersemester 1968".

Enthalten sind die Artikel:
- "Warum ist eine Kritische Universität nötig?";
- "Satzungsvorschlag";
- "Programm zur Aufgliederung von Massenseminaren"; sowie
- eine "Anmerkung zu den Arbeitskreisen".

Vorgestellt werden die Arbeitskreise:
- "1. Hochschulpolitik", der schon seit Ende Februar tagt;
- "2. Methodik und Koordination der Vorlesungskritik" mit Vorbesprechung am 9.5.1968;
- "3. "Theorie und Praxis der direkten, gewaltfreien Aktion", der am 10.5.1968 erstmals tagt;
- "4. Politische Ökonomie der Dritten Welt: Unterentwicklung und reformistische und revolutionäre Strategien" mit erster Sitzung am 8.5.1968;
- "5. Die politische Ökonomie des modernen Industriestaates", voraussichtliche erstmals am 10.5.1968;
- "6. Soziale Theorien und Gesellschaftsgestaltung" ab dem 9.5.1968;
- "7. Hierarchie und Herrschaft in der modernen Gesellschaft" ab dem 10.5.1968;
- "8. Demokratie und Technokratie";
- "9. Strukturalistische Literaturtheorie" ab dem 9.5.1968;
- "10. Sexualität und Repression" ab dem 10.5.1968;
- "11. Religionskritik";
- "12. Die Funktionen der Militärseelsorge in der Bundeswehr" mit Vorbesprechung am 8.5.1968;
- "13. Grundlage und Wege einer Gottesdienstreform" ab dem 10.5.1968;
- "14. Kritik am Aufbau der Medizinischen Fakultät und Versuch einer Neuplanung" mit Vorbesprechung am 9.5.1968;
- "15. Das Kolloquium 'Erkenntnis und Methodenprobleme in der Medizin'" ab dem 10.5.1968;
- "16. Krankheit und Gesellschaft" ab dem 7.5.1968; sowie
- "17. Autoritäre Gesellschaft und radikale Studentenbewegung" ab dem 8.5.1968.
Q: AStA Uni: Info Sondernummer Kritische Universität, Heidelberg O. J. (1968)

08.05.1968:
Der AStA der FU gibt vermutlich Mitte dieser Woche seine 'Blätter zur Notstandsgesetzgebung' Nr. 5 (vgl. 29.4.1968, 10.5.1968) zum Thema "Der Gemeinsame Ausschuß" heraus mit dem Aufruf zum Sternmarsch nach Bonn am 11.5.1968, wozu es in Berlin einen Sonderzug und eine gemeinsame Abfahrt für Autofahrer am 10.5.1968 gibt.
Q: Blätter zur Notstandsgesetzgebung Nr. 5, Berlin O. J. (1968)

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08.05.1968:
Die Fachschaft Architektur der TU Berlin lud für heute mit einem Flugblatt "Neuberufungen!" zu einer Vorbesprechung ein.
Q: TU FS Arch: Neuberufungen!, O. O. (Berlin) O. J. (1968)

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09.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das vermutlich AStA stammende Flugblatt "Kampf um's Disziplinarrecht" mit dem Aufruf zum Teach-in am 10.5.1968.
Q: N. N. (AStA): Kampf um's Disziplinarrecht, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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09.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, ein SAALA-Flugblatt, in dem die Gruppe ihr Programm und die Themen der Arbeitskreise vorstellt.
Q: SAALA: Programm, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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09.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das AStA-Flugblatt "Sternmarsch auf Bonn" mit dem Aufruf zur Demonstration gegen die Notstandsgesetze (NSG) am 11.5.1968.
Q: AStA: Sternmarsch auf Bonn, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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09.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das Flugblatt "Grosse Koalition und Notstandsgesetze oder: Wie man die Demokratie begräbt und das Volk verschaukelt" von SHB und SDS mit dem Aufruf zur Demonstration gegen die Notstandsgesetze (NSG) am 11.5.1968.
Q: SHB, SDS: Grosse Koalition und Notstandsgesetze oder: Wie man die Demokratie begräbt und das Volk verschaukelt, Heidelberg O. J. (1968)

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09.05.1968:
Der AStA der Universität Göttingen gibt seine 'Göttinger Nachrichten' (GN) Nr. 14 (vgl. 29.3.1968, 21.5.1968) heraus mit dem Leitartikel "Demonstration - Tod der Demokratie?". Enthalten ist ein Bild, vermutlich vom 1. Mai, "Göttinger Bürger und Studenten demonstrieren".

Zum Artikel "Solidarisch. Studenten und Gewerkschaften" erscheint ein Bild, vermutlich vom 1. Mai, "Der Rektor der Universität auf einer DGB-Kundgebung".

Enthalten ist auch der Artikel "Der 1. Mai als Staatsfeiertag. Eine Analyse".

Zum Artikel "Problem unserer Gesellschaft: der Springer-Konzern", erscheint ein Bild, "Probleme gibt es genug", vermutlich vom 1. Mai.
Q: Göttinger Nachrichten Nr. 14, Göttingen 9.5.1968

09.05.1968:
An der Universität Hamburg wurde durch die studentische Vollversammlung (vgl. 6.5.1969) eine Kundgebung auf der Moorweide gegen die Notstandsgesetze (NSG) zur Vorbereitung des bundesweiten Sternmarsches (vgl. 11.5.1968) beschlossen. Die Vorbereitungen für die Kundgebung beginnen aber so langsam, dass die Redner absagen.
Q: Partisan Nr. 2, Hamburg O. J., S. 55

09.05.1968:
Der AStA der Universität Hamburg gibt seine 'Zur Sache' Nr. 2 (vgl. 25.4.1968) heraus. Die Hamburger SPD-Druckerei Auerdruck verweigerte dem 'Hamburger Extrablatt' (vgl. 22.6.1967) den Druck, woraufhin die Redakteure endgültig resignierten. 'Zur Sache' werde aber deren Anliegen weiterverfolgen.

Aufgerufen wird zum Sternmarsch gegen die Notstandsgesetze (NSG - vgl. 11.5.1968). Die NSG sollen auch an die Stelle der alliierten Vorbehaltsrechte, d.h. des "Dschungelrecht in Westeuropa" treten.

Berichtet wird u.a. vom 1. Mai, vom Prozeß gegen den Studentenjournalisten Oehrens sowie vom NPD-Erfolg in Baden-Württemberg, der den Studenten angelastet werde.

Bei den Osterdemonstrationen habe Innenminister Benda die Länderhoheit verletzt. Helmut Schmidt von der SPD wolle Mitbestimmung nur für Arbeitgeber. Festgestellt wird:"Arbeiter sind nicht dümmer".
Q: Zur Sache Nr. 2, Hamburg 9.5.1968

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10.05.1968:
Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 21.4.1968, 25.6.1968):"
In Paris beginnen auf Vorschlag der DRV Gespräche mit den USA. Auf der Tagesordnung steht die Einstellung des Bombenterrors als Voraussetzung für die Aufnahme der eigentlichen Gespräche."

Berichtet wird auch in:
- NRW in Dortmund bei Hoesch (IGM-Bereich - vgl. 9.8.1971) durch die KPD.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse Hoesch Nr. 1, Dortmund Aug. 1971, S. 7; Horizont Nr. 46, Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972, S. 25f

10.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das Flugblatt "Literarische Praxis" mit der Einladung zu diesem Arbeitskreis der Kritischen Universität (KU) am 10.5.1968.
Q: Billich, Schröpfer: Literarische Praxis, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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10.05.1968:
An der Universität Heidelberg wird vermutlich zu und auf dem heutigen Teach-in zum Disziplinarrecht der Text "Bisher beschlossene Empfehlungen der Disziplinarordnungskommission an den Senat" als Diskussionsgrundlage verbreitet.
Q: N. N.: Bisher beschlossene Empfehlungen der Disziplinarordnungskommission an den Senat, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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10.05.1968:
Der AStA der FU gibt vermutlich Ende dieser Woche seine 'Blätter zur Notstandsgesetzgebung' Nr. 6 (vgl. 8.5.1968, 13.5.1968) zum Thema "Die Rechte der Alliierten - heute und künftig" heraus mit dem Aufruf zum Sternmarsch nach Bonn am 11.5.1968, wozu es in Berlin einen Sonderzug und eine gemeinsame Abfahrt für Autofahrer am 10.5.1968 gibt.
Q: Blätter zur Notstandsgesetzgebung Nr. 6, Berlin O. J. (1968)

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10.05.1968:
Laut der 'Bochumer Studenten Zeitung' soll in Bochum eine Arbeiter- und Studentenkonferenz stattfinden, zu der AStA der Ruhr-Universität einlädt. Zu der Veranstaltung sollen vor Bochumer Betrieben Flugblätter verteilt werden.
Q: Bochumer Studenten Zeitung Nr. 23, Bochum ***1968, S. 4

11.05.1968:
Zum Sternmarsch gegen die Notstandsgesetze (NSG) wurde auch in Hamburg aufgerufen (vgl. 9.5.1968), durch das Kuratorium Notstand der Demokratie - Baden-Württemberg und in Tübingen durch SDS, HSU, SL und LSD.

Aus Freiburg beteiligen sich, laut GUV, etwa 500 Menschen. Insgesamt demonstrieren über 70 000.

Das Kuratorium Notstand der Demokratie veröffentlicht im Vorfeld eine "Antwort an den Deutschen Bundestag".
Q: Zur Sache Nr. 2, Hamburg 9.5.1968, S. 1; Partisan Nr. 2, Hamburg O. J., S. 55;GUV: Zur Geschichte der Arbeiterbewegung und der demokratischen Bewegung nach 1945 in Freiburg. Weg mit dem KPD-Verbot!, Freiburg O. J. (1976), S. 17;Kuratorium Notstand der Demokratie: Antwort an den Deutschen Bundestag, Frankfurt O. J. (1968);Kuratorium Notstand der Demokratie - Baden-Württemberg: Aufruf zum Sternmarsch nach Bonn, Plochingen O. J. (1968);SDS, HSU, SL, LSD: Aufruf zum Sternmarsch nach Bonn, O. O. (Tübingen) O. J. (1968)

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11.05.1968:
Der AStA der Universität und der SDS Tübingen geben vermutlich heute das Flugblatt "Quartier Latin brennt!" zum Pariser Mai in Frankreich heraus mit dem Aufruf, die Informations-Teach-Ins zu besuchen und Sympathiekundgebungen durchzuführen.
Q: AStA, SDS: Quartier Latin brennt!, Tübingen O. J. (1968)

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13.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint vermutlich Anfang dieser Woche zum Streik gegen die Notstandsgesetze (NSG) das Flugblatt "Hochschulstreik gegen die Notstandsgesetze 15.5.68" mit Auszügen aus dem Gesetzentwurf und Kommentaren dazu.
Q: N. N.: Hochschulstreik gegen die Notstandsgesetze 15.5.68, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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13.05.1968:
In Heidelberg gibt die Dolmetscher-Fachschaft ihre 'Mitteilungen für die Studierenden des Dolmetscher-Instituts' heraus mit der Einladung zum Teach-in um 16 Uhr 30.
Q: Mitteilungen für die Studierenden des Dolmetscher-Instituts, Heidelberg 13.5.1968

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13.05.1968:
Der SDS Tübingen gibt vermutlich in dieser Woche die zweite Broschüre seiner Schriftenreihe (vgl. 22.4.1968, 24.5.1968) heraus als "Augenzeugenbericht Paris 10 & 11. Mai 1968 Arno Münster (Paris)" zu den Maiunruhen in Paris, Frankreich.
Q: SDS: Augenzeugenbericht Paris 10 & 11. Mai 1968 Arno Münster (Paris), Tübingen 1968

13.05.1968:
Der SDS Tübingen gibt vermutlich Anfang der Woche das Flugblatt "D'ou vient la violence? Woher kommt die Gewalt?" zu Frankreich heraus mit dem Text eines Flugblatts der JCR Paris vom 6.5.1968.
Q: SDS: D'ou vient la violence? Woher kommt die Gewalt?, Tübingen O. J. (1968)

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13.05.1968:
Laut 'apo press' München beginnt in München eine Karl-Marx-Woche, die von der Münchener Karl-Marx-Gesellschaft e.V. veranstaltet wird. Sie dauert bis zum 17.5.1968.
Q: apo press Nr. 11, München 11.8.1968, S. 8

13.05.1968:
Der AStA der FU Berlin gibt vermutlich in dieser Woche seine 'Blätter zur Notstandsgesetzgebung' Nr. 7 (vgl. 10.5.1968) zum Thema "Demokratische Verfassung und Ausnahmeregeln" heraus.
Q: Blätter zur Notstandsgesetzgebung Nr. 7, Berlin O. J. (1968)

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13.05.1968:
In Berlin findet eine Sitzung der Revolutionären Jugendgruppe Neuer Roter Turm (NRT) statt. Die Mitgliederzahl beträgt 9 Personen, in der überwiegenden Mehrheit männlichen Geschlechts, die sich in je einen Arbeitskreis für Schüler und Studenten aufteilen. Geplant ist die Fusion mit der Zeitung 'Mobil' und die Mitarbeit an der 'Was Tun'. Außerdem soll noch ein revolutionärer Flügel in der SDAJ aufgebaut werden. Im Jugendheim trage man, um einen Tagungsraum zu bekommen, den Namen SJD - Die Falken (der SPD, d.Vf.) "Karl Liebknecht".
Q: Revolutionäre Jugendgruppe Neuer Roter Turm: 13.5.68, Berlin 13.5.1968

13.05.1968:
In Frankfurt gibt der SDS vermutlich Anfang dieser Woche das Flugblatt "Streik" heraus mit dem Aufruf zum Streik an allen Schulen und Universitäten gegen die Notstandsgesetze (NSG) am 15.5.1968.

Angekündigt wird für den Tag des Erscheinens ein Teach-In im Anschluss an die Kundgebung des Kuratoriums 'Notstand der Demokratie'.
Q: SDS: Streik, O. O. (Frankfurt) O. J. (1968)

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13.05.1968:
Laut der 'Bochumer Studenten Zeitung' demonstrieren in Essen ca. 300 Menschen gegen die NPD.
Q: Bochumer Studenten Zeitung Nr. 24, Bochum 1968, S. 3

14.05.1968:
In Heidelberg ruft ein Flugblatt "Schülerinnen und Schüler!" auf zum Schüler Teach-In über die Notstandsgesetze (NSG) um 18 Uhr.
Q: Gottschling, J.: Schülerinnen und Schüler!, O. O. (Heidelberg) 14.5.1968

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14.05.1968:
Am Kurfürst Friedrich Gymnasium (KFG) Heidelberg erscheint zum Schüler Teach-In gegen die Notstandsgesetze (NSG) um 18 Uhr das SMV-Flugblatt "Mitschülerinnen und Mitschüler!". Berichtet wird vom gestrigen gescheiterten Antrag auf Streik und dem darauf erfolgten Rücktritt des Schulsprechers und dreier Referenten.
Q: KFG-SMV: Mitschülerinnen und Mitschüler!, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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14.05.1968:
Der VDS, der AStA Uni Tübingen, der SDS Tübingen, LSD, SHB, RCDS, HSU und die Studentische Linke geben vermutlich heute ein Flugblatt für Schüler heraus zu den Notstandsgesetzen (NSG) bzw. dem morgigen Streik dagegen an der Universität Tübingen und dem heutigen Teach-in um 20 Uhr im Festsaal.
Q: VDS et al.: Die kleine radikale Minderheit…, O. O. (Tübingen) O. J. (1968)

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15.05.1968:
Die KPD/ML-ZB berichtet von den Notstandsgesetzen (NSG - vgl. 30.5.1968) über die heutige 2. Lesung.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 55, Bochum 21.7.1971, S. 10

15.05.1968:
In Heidelberg ruft ein Flugblatt "Zur zweiten Lesung der Notstandsverfassung" der SDS-Basisgruppe auf zur Diskussion über die Notstandsgesetze (NSG) am 16.5.1968 um 19 Uhr 30 im Gesellschaftshaus Pfaffengrund.
Q: SDS-Basisgruppe: Zur zweiten Lesung der Notstandsverfassung, Heidelberg 15.5.1968

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15.05.1968:
In Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das Flugblatt "Trau, schau, - wem?" des Aktionskomitee Kampf den Notstandsgesetzen zu den NSG.
Q: Aktionskomitee Kampf den Notstandsgesetzen: Trau, schau, - wem?, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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15.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das SDS-Flugblatt "Streik - Go-in" zu den NSG.
Q: SDS: Streik - Go-In, Heidelberg O. J. (1968)

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15.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das SDS-Flugblatt "Die Zeit der kalten Abwiegelei der Professoren ist vorbei. Kämpfen wir gegen die Notstandsaktion des Senats!" zu den NSG. Der Hörsaal 13 wird für die Dauer der 2. Lesung der NSG als besetzt erklärt.
Q: SDS: Die Zeit der kalten Abwiegelei der Professoren ist vorbei. Kämpfen wir gegen die Notstandsaktion des Senats!, Heidelberg O. J. (1968)

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15.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint vermutlich heute, das Flugblatt "Streik" zu den NSG.
Q: N. N.: Streik, o. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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15.05.1968:
An der FU Berlin gibt eine "Gruppe nicht organisierter Studenten" der WiSo-Fakultät ein Flugblatt heraus, in dem sie ihre Bestürzung darüber ausdrückt, dass sie wegen des Streiks gegen die Notstandsgesetze (NSG) nicht ihre Veranstaltungen besuchen können.
Q: Gruppe nicht organisierter Studenten: Eine Gruppe von…, O. O. (Berlin) 15.5.1968

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15.05.1968:
An der FU Berlin erscheint das 'Math Nat Blatt' Nr. 12 (vgl. 18.4.1968) mit dem Aufruf zum Streik gegen die Notstandsgesetze (NSG).
Q: Math nat Blatt Nr. 12, O. O. (Berlin) 15.5.1968

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15.05.1968:
An der FU Berlin treten nach der heutigen Mitgliederversammlung des RCDS zwölf Mitglieder, darunter der bisherige 1. Vorsitzende der Gruppe, und Benno Ennker, spätere KBW-Mitglied, aus dem RCDS aus, da sie gegen die Notstandsgesetze (NSG) eintreten.
Q: Engel, N. et al: RCDS… Ex!, O. O. (Berlin) O. J. (1968)

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15.05.1968:
Die KPD/ML-ZB berichtet vom Kampf gegen die Notstandsgesetze (NSG) in Frankfurt (vgl. 16.5.1968):"
In Frankfurt führen am 15. Mai, dem Tag der 2. Lesung 12 000 Arbeiter und Angestellte in verschiedenen Betrieben befristete Warnstreiks durch. Die Kollegen marschieren in einem Demonstrationszug mit Transparenten wie: 'Mit dem DGB gegen die Notstandsgesetze' durch die Innenstadt.

Hier die Ereignisse in einem Frankfurter Betrieb: Der Betrieb hat ungefähr 850 Beschäftigte. Der Betriebsrat setzt sich aus 'linken' Sozialdemokraten und Revisionisten zusammen. Eingeleitet werden die Aktionen mit zwei während der Arbeitszeit durchgeführten Vertrauensleuteversammlungen, auf denen die NS-Gesetze diskutiert werden. Von dort wird ein Brief an den Landesbezirksvorstand des DGB mit der Aufforderung zu Aktionen geschickt; an Bundestagsabgeordnete werden vorgedruckte Briefe mit der Erklärung, man werde auf keinen Fall mehr NS-Befürworter wählen, abgesandt. 30 Einzelbriefe gehen an den DGB-Bundesvorstand, die dessen Beschluß gegen den Generalstreik (… (vgl. 6.5.1968, d.Vf.)) verurteilten. Die Verwaltungsstelle wird in einem von 65 Kollegen unterzeichneten Brief aufgefordert, im Kreisausschuß dafür tätig zu werden, daß eine Funktionärskonferenz zur NS-Gesetzgebung rechtzeitig vor der 3.Lesung einberufen wird."

Laut AStA Uni Heidelberg (vgl. 28.5.1968) wurde in ca. 30 Betrieben und Schulen gestreikt.
Q: AStA Uni: Info Nr. 80, Heidelberg 28.5.1968, S. 4; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 55, Bochum 21.7.1971, S. 10

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15.05.1968:
An der HBK Hamburg verfasst Francois Burkhardt für die Fachschaft Architektur das Papier "Die Rolle des Architekten in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft" (vgl. 30.4.1968), der sich gliedert in die Abschnitte:
- "Mögliche Wege zum Architekturstudium";
- "Die Stellung des Architekten in der Gesellschaft";
- - "a. Humanismus, Wissenschaft und Technik";
- - "b. Die Gefahr der Utopien"; sowie
- - "c. Die ideologische Wahl".
Q: Burkhardt, F.: Die Rolle des Architekten in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Hamburg 15.5.1968

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15.05.1968:
An der Universität Hamburg heute gegen die Notstandsgesetze (NSG) gestreikt, laut Detlev Albers (vgl. Dez. 1968), teils mit, teils ohne 'technische Hilfsmittel'. Abends findet eine Informationsveranstaltung des AStA mit Politikern und Gewerkschaftern im überfüllten Audimax statt. Eine studentische Verhandlungskommission aller linken Hochschulgruppen und des AStA soll das vom örtlichen DGB-Vorsitzenden Höhne versprochene Bündnis mit dem DGB Hamburg vorbereiten (vgl. 21.5.1968).

Laut Wolfgang Krohn (vgl. 24.6.1968) missglückt der Streik. Der Philosophenturm sei statt wie um 22 Uhr bereits zwischen 17 und 19 Uhr gesperrt worden, wozu es u.a. hinsichtlich Jürgens Riegers heißt:"
Kein Schlägertyp wie Herr Rieger vom RSD schwang seinen Knüppel, kein eloquenter Verteidiger seines Rechts, Seminare und Dozenten zu besuchen, fand sich vor den Türen des Turmes. Alle, die sich gegen die politisch motivierten Maßnahmen der Studenten wandten, nahmen die unmotivierten Verwaltungsmaßnahmen hin wie das Wetter."
Q: Partisan Nr. 2, Hamburg O. J., S. 55; Auditorium Nr. 55, Hamburg Juni/Juli 1968, S. 2

16.05.1968:
Die KPD/ML-ZB berichtet vom Kampf gegen die Notstandsgesetze (NSG) in Frankfurt (vgl. 15.5.1968) aus einem Betrieb:"
Am Tag nach dem Streik wird ein von über hundert Kollegen unterzeichnetes Schreiben an den DGB-Kreisausschuß gesandt, in dem es heißt: 'Die 2.Lesung der NS-Gesetze am 15.Mai hat gezeigt, daß die Parteien des gegenwärtigen Bundestages, auch die SPD, diese Gesetze gegen den Willen der Arbeiterschaft durchsetzen wollen. Wir halten es für notwendig, noch vor der 3.Lesung durch einen Generalstreik zu zeigen, daß wir als Gewerkschaften nicht zu den Totengräbern der Demokratie gehören wollen. Wir verlangen als Betriebsräte und Vertrauensleute, daß die Gewerkschaft eine klare Stellung bezieht und einen Streik legalisiert.'"
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 55, Bochum 21.7.1971, S. 10

17.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das AStA-Flugblatt "Zur Lage. Beschluß des 28. StP zum Konflikt zwischen Rektor und Studentenschaft".
Q: AStA: Zur Lage. Beschluß des 28. StP zum Konflikt zwischen Rektor und Studentenschaft, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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17.05.1968:
An der FU Berlin wurde vermutlich für heute mit einem Flugblatt "Grass diskutiert mit Medizinstudenten" eingeladen zur Diskussion über die Notstandsgesetze um 10 Uhr in der Physiologie.
Q: N. N.: Grass diskutiert mit Medizinstudenten, O. O. (Berlin) O. J. (1968)

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18.05.1968:
Über die Entwicklung des Münchener Gewerkschaftlichen Arbeitskreises der Studenten (GAST) berichtet die 'apo press' München so:"
Zwei Tage zuvor erklärte Sieglinde Tömmel (Vorstandsmitglied des GAST im Sommersemester 1968) in der Münchener Kunstakademie, der gewerkschaftliche Arbeitskreis unterstützt die für den Nachmittag des 20. Mai vorgesehene Demonstration zum Gewerkschaftshaus. … Die folgenden Wochen waren im GAST vom 'Boxkampf unter der Gürtellinie' zwischen den Sozialisten und den rechtsorientierten KP-Freunden bestimmt. … Auf den Redaktionssitzungen des vom GAST-München herausgegebenen Blattes 'Arbeiter- und Studenten' ging es ebenfalls recht lustig zu. Über die jeweiligen Artikel wurde nur so lange diskutiert, wie es den Kollegen Achenbach, Schmid, Högemann-Ledwohn & Co. paßte. War deren Geduld zu Ende, so wurde einfach abgestimmt" (vgl. Apr. 1968, 1.7.1968).
Q: apo press Nr. 7, München 25.2.1969, S. 10ff

19.05.1968:
Zu den Notstandsgesetzen (NSG) beschließt, laut Detlev Albers (vgl. Dez. 1968), der DGB-Bundesvorstands heute die Beeinflussung der Bundestagsabgeordneten und weiter heißt:"
Wie bisher wird der DGB alle Maßnahmen in eigener Verantwortung durchführen und sich nicht von anderen Gruppen in unkontrollierbare Aktionen drängen lassen."
Q: Partisan Nr. 2, Hamburg O. J., S. 56

19.05.1968:
Die Neue Berliner Burschenschaft Cimbria - Germania - Hevellia gibt das Flugblatt "Toleranz - Liberalität - Vernunft" heraus, einen Offenen Brief an den regierenden Bürgermeister, der die "Radikalisierung des öffentlichen Lebens" aufhalten solle.
Q: Neue Berliner Burschenschaft: Toleranz - Liberalität - Vernunft, Berlin 19.5.1968

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20.05.1968:
An der Universität Heidelberg lädt der AStA vermutlich in dieser Woche per Handzettel zu einer Veranstaltung mit zwei DDR-Professoren ein, "in der die offizielle Lehrmeinung der Gesellschaftswissenschaften in der DDR diskutiert werden kann."
Q: AStA: Heute abend…, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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20.05.1968:
In München findet, laut 'apo press' eine Demonstration gegen die Notstandsgesetze (NSG) zum Gewerkschaftshaus statt.
Q: apo press Nr. 7, München 25.2.1969, S. 10ff

20.05.1968:
An der FU Berlin verfasst der Institutsrat des Ostasiatischen Seminars (OAS) eine Presseerklärung zur heute erfolgten Besetzung des OAS.
Q: FU-OAS-IR: Presseerklärung, Berlin 20.5.1968

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20.05.1968:
An der FU Berlin erscheint vermutlich Anfang dieser Woche das 'Soziologen Paper' Nr. 9 (vgl. 7.2.1968) mit der Einladung für den 21.5.1968 zur Diskussion des Aktionsprogramms der ad-hoc Statistik um 15 Uhr und zur Vollversammlung um 17 Uhr.
Q: Soziologen Paper Nr. 9, O. O. (Berlin) O. J. (1968)

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20.05.1968:
In Frankfurt erscheint die 'Arbeiter Schüler Studenten Zeitung' Nr. 4 als Extrablatt des 'Diskus' (vgl. 6.5.1968, 27.5.1968) vermutlich in dieser Woche unter der Schlagzeile "Politischer Streik" mit der "Dienstanweisung für Werkschutz und Werkfeuerwehr der Rheinstahl-Hanomag AG".

Weitere Artikel sind:
- "Die Gewerkschaft - das sind die Arbeiter";
- "Notstandsgesetze: Streikrecht abgeschafft";
- "Die Bürgerkriegsarmee";
- "Unternehmerstaat";
- "Kampf gegen Notstand";
- "Die Arbeiter besetzten Renault-Werke" in Frankreich; sowie
- "Streiks gegen die Notstandsgesetze in Betrieben - Schulen - Universitäten" mit Bildern und Berichten von Meuser und Heinrich Wörner sowie Berichten von den Berufsschulen, den Oberschulen und der Universität.
Q: Diskus Extrablatt Arbeiter Schüler Studenten Zeitung Nr. 4, Frankfurt Mai 1968

21.05.1968:
Eine Stalin Gruppe (Revolutionäre Kommunisten in der Sowjetunion) begrüßt die Kulturrevolution in China.
Q: Olenhusen; Gnirß: Handbuch der Raubdrucke 2, München 1973, S. 322

21.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint das SDS-Flugblatt "Über die Notwendigkeit des Streiks" zu den NSG.
Q: SDS: Über die Notwendigkeit des Streiks, O. O. (Heidelberg) 21.5.1968

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21.05.1968:
Die Fachschaft Architektur der TU Berlin gibt das Flugblatt "Fl ickwe rk - oder Arbeit an einem neuen Universitätsverständnis?" heraus zum Eindringen der Studenten am 17.5.1968 in die Sitzung des Preisgerichts für den Ideenwettbewerb "Ausbau der TU Berlin auf dem Stammgelände".
Aufgerufen wird zur Diskussion und Kontrolle im Seminar Ungers am 22.5.1968 und auf der Pressekonferenz am 24.5.1968.
Q: TU FS Arch: Fl ickwe rk - oder Arbeit an einem neuen Universitätsverständnis?, O. O. (Berlin) 21.5.1968

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21.05.1968:
An der FU Berlin wurde aufgerufen zur Vollversammlung der Soziologen gegen die Notstandsgesetze (NSG) um 17 Uhr.
Q: FU - IV Soziologie: Kommilitonen, O. O. (Berlin) O. J. (1968)

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21.05.1968:
Der AStA der Universität Göttingen gibt seine 'Göttinger Nachrichten' (GN) Nr. 15 (vgl. 9.5.1968, 13.6.1968) heraus.
Q: Göttinger Nachrichten Nr. 15, Göttingen 21.5.1968

21.05.1968:
In Hamburg soll heute zur Vorbereitung der 3. Lesung der Notstandsgesetze (NSG), laut Detlev Albers (vgl. Dez. 1968), das Treffen der studentischen Verhandlungskommission mit dem örtlichen DGB-Vorsitzenden Höhne und den Vorsitzenden der Einzelgewerkschaften stattfinden. Diese aber verweigern sich aufgrund des Beschlusses des DGB-Bundesvorstands (vgl. 19.5.1968) der Zusammenarbeit. Daraufhin bildet sich der Hamburger Arbeiter- und Studenten-Ausschuss (HASA), der schon nach zwei Tagen 35 Betriebsräte großer Firmen als Unterzeichner seines Flugblattentwurfs gewinnen konnte und bald 50 Mitglieder umfaßte, die eine Demonstration bzw. später eine Kundgebung für den 28.5.1968 vorbereiten.
Q: Partisan Nr. 2, Hamburg O. J., S. 56

22.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das SDS-Flugblatt "Warnstreik am 28. und 29. Mai! Kampfansage an die Herrschenden!" zu den NSG.
Q: SDS: Warnstreik am 28. und 29. Mai! Kampfansage an die Herrschenden!, Heidelberg O. J. (1968)

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22.05.1968:
Die Assistentenvertretung der Fakultät III (Architektur) der TU Berlin verfasst eine Stellungnahme zur Neugliederung des Studiums und zu den Berufungen.
Q: TU Arch - Ass.Vertretung: Die bisherige…, Berlin 22.5.1968

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23.05.1968:
In Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das Flugblatt "Spontane Selbsttätigkeit - Anfang der Organisation der Arbeiterschaft im Kampf" mit der Einladung zur Kundgebung des SDS und des Aktionskomitee Kampf den Notstandsgesetzen der DGB-Jugend zu den NSG am 27.5.1968 auf dem Marktplatz in Pfaffengrund.

Auf der Rückseite wird der Text von "Die Internationale" abgedruckt.
Q: N. N.: Spontane Selbsttätigkeit - Anfang der Organisation der Arbeiterschaft im Kampf, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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23.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das AStA-Flugblatt "An alle Professoren, Dozenten, Assistenten und Mitarbeiter der Universität Heidelberg. Kommilitoninnen, Kommilitonen!" mit der Einladung zur Veranstaltung am 24.5.1968 zu den NSG mit Prof. W. Hofmann (Marburg).

Ein Entwurf des Rechtsausschusses für die 2. Lesung soll beigelegt sein, fehlt bei unserem Exemplar aber.
Q: AStA: An alle Professoren, Dozenten, Assistenten und Mitarbeiter der Universität Heidelberg. Kommilitoninnen, Kommilitonen!, Heidelberg O. J. (1968)

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23.05.1968:
In Augsburg kommen, laut der deutschen Sektion des Vereinigten Sekretariats (VS) der Vierten Internationale, sechs Personen (u.a. aus dem DGB KJA), von KPD und deutscher Sektion, sowie zwei aus München zur Besprechung über die Gründung der SDAJ Augsburg (vgl. 4.5.1968, 25.5.1968).
Q: VS-deutsche Sektion-ZR: Rundbrief, o.O. O. J. (Anfang Aug. 1968)

23.05.1968:
In Berlin erscheint von der SPD Betriebsgruppe Berliner Hochschulen und selbständige Forschungseinrichtungen die 'Innerparteiliche Information' Nr. 4, die sich zum Landesparteitag der SPD gegen die Notstandsgesetze (NSG) ausspricht und daher den Rücktritt des Vorstandes der Betriebsgruppe bekanntgibt.
Q: SPD Betriebsgruppe Berliner Hochschulen: Innerparteiliche Information Nr. 4, Berlin 23.5.1968

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23.05.1968:
Die KPD/ML-ZB berichtet von den Notstandsgesetzen (NSG - vgl. 30.5.1968):"
In Köln treffen sich am 23. Mai Betriebsräte und Gewerkschaftsvertreter aus ganz NRW. Eine Resolution, in der der DGB aufgerufen wird, die Verabschiedung der NS-Gesetze mit allen erforderlichen gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen zu verhindern, wird mit großer Mehrheit angenommen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 55, Bochum 21.7.1971, S. 9f

24.05.1968:
An der Universität Stockholm besetzten, laut Beata v. Uexküll (vgl. 24.6.1968), 300 Studenten das Studentenhaus aus Protest gegen die Studienreform.
Q: Auditorium Nr. 55, Hamburg Juni/Juli 1968, S. 9

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24.05.1968:
In Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das Flugblatt "Notstand - 2. Lesung" des Arbeiter- und Studentenrat gegen Notstandspläne mit der Einladung zur Veranstaltung um 19 Uhr 30 im Gesellschaftshaus Pfaffengrund.
Q: Arbeiter- und Studentenrat gegen Notstandspläne: Notstand - 2. Lesung, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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24.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint das SDS-Flugblatt "Von der Information zur AKTION" zu den Notstandsgesetzen (NSG) mit der Einladung zum Teach-in um 20 Uhr von AStA und SDS mit Prof. W. Hofmann (Marburg).
Q: SDS: Von der Information zur AKTION, O. O. (Heidelberg) 24.5.1968

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24.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das AStA-Flugblatt "Vollversammlung Beteiligung oder Boykott?" mit der Einladung zur VV zur Grundordnung (GO) am 28.5.1968 um 19 Uhr in der Neuen Aula.
Q: AStA: Vollversammlung Beteiligung oder Boykott?, Heidelberg O. J. (1968)

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24.05.1968:
Der SDS Tübingen gibt vermutlich Ende dieser Woche die dritte Broschüre seiner Schriftenreihe (vgl. 13.5.1968, 14.10.1968) heraus als "Berichte & Dokumente. Paris Mai 68" zu den Maiunruhen in Paris, Frankreich, mit den Artikeln:
- "Der Weg zur Niederlage" aus dem 'Nouvel Observateur' Nr. 183;
- "Leserbrief" aus 'Les Lettres Francaises' No. 1224;
- "Nanterre" aus einem Interview aus 'Les Lettres Francaises' No. 1224;
- "Die Technik der Demonstration" aus dem 'Nouvel Observateur' Nr. 183;
- "Travailleurs, Etudiantes" ein Flugblatt der JCR vom 21.5.1968;
- "L'UNED propose…" ein Flugblatt der Studentengewerkschaft UNEF vom 20.5.1968; sowie
- "Gespräch zwischen J. P. Sartre und D. Cohn-Bendit".
Q: SDS: Berichte & Dokumente. Paris Mai 68, Tübingen 1968

24.05.1968:
Der Landesverband Bayern der Gewerkschaftlichen Studentengruppen (GSG) gibt vermutlich Ende dieser Woche das Flugblatt "Streik" mit dem Aufruf zum Generalstreik gegen die Notstandsgesetze (NSG) und zur Demonstration in München am 28.5.1968 heraus.
Q: GSG-LV Bayern: Streik, München O. J. (1968)

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24.05.1968:
An der FU Berlin gibt die Studienreformkommission Biologie vermutlich Anfang dieser Woche das Flugblatt "Biologen" heraus mit dem Aufruf zur Vollversammlung über die Notstandsgesetze (NSG) am 27.5.1968.
Q: FU - Studienreformkommission Biologie: Biologen, O. O. (Berlin) O. J. (1968)

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24.05.1968:
An der FU Berlin gibt die AGOSI laut einer handschriftlichen Datierung heute ein Flugblatt zur Gleichschaltung der Deutschen Hochschule für Politik vor 35 Jahren heraus.
Q: AGOSI: Vor 35 Jahren…, Berlin O. J. (1968)

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24.05.1968:
Die Fachschaft Architektur der TU Berlin gibt das Flugblatt "Ein Wettbewerb ist Teil eines Planungsprozesses" heraus zum Ausbau der TU.
Q: TU FS Arch: Ein Wettbewerb ist Teil eines Planungsprozesses, O. O. (Berlin) 24.5.1968

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24.05.1968:
An der FU Berlin beschließen die Arbeiter und Angestellten des OSI auf ihrer heutigen Betriebsversammlung eine Resolution, die sich gegen die Notstandsgesetze (NSG) ausspricht, aber auch gegen eine Besetzung des OSI, gegen die man mit 40 gegen 4 Stimmen bei zwei Enthaltungen den Streik beschließt.
Q: FU - OSI: Die Angestellten und …, Berlin 24.5.1968

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25.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, die "Solidaritätserklärung" der Arabischen Studentenvereinigung (ASV) zu den Notstandsgesetzen (NSG).
Q: ASV: Solidaritätserklärung, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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25.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das Flugblatt "Aufruf zum Hungerstreik" gegen die Notstandsgesetze (NSG), der auf einer Veranstaltung am 26.5.1968, 10 Uhr in der Peterskirche mit Referenten von ESG und LSD beginnen und in der Neuen Universität fortgeführt werden soll.
Q: N. N:: Aufruf zum Hungerstreik, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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25.05.1968:
Im SDS Heidelberg erscheint ein Mitgliederbrief, der für den 27.5.1968 zur Mitgliederversammlung einlädt und zu den Notstandsaktionen gegen die NSG mobilisiert.
Q: SDS Heidelberg: Mitgliederbrief, Heidelberg 25.5.1968

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25.05.1968:
Die Gründungskonferenz des Landesverbandes Bayern der SDAJ wird, laut der deutschen Sektion des Vereinigten Sekretariats (VS) der Vierten Internationale, von 42 Delegierten sowie 15 Gästen und Gastdelegierten besucht. Die 80 Mitglieder des Landesverbandes kämen aus den DJG (?), den Elan- und Konkret-Clubs sowie den Resten der FDJ. Sie seien u.a. bei der Bundeswehr in Rosenheim und in landesweiten Führungsgremien der HBV-Jugend tätig.
Q: VS-deutsche Sektion-ZR: Rundbrief, o.O. O. J. (Anfang Aug. 1968)

25.05.1968:
Für den RC Westberlin verfaßt Marianne Regensburger den Jahresbericht:"
Die Zahl der Mitglieder des Clubs ist von ursprünglich rund 200 auf etwa 800 gestiegen. Diese Zahl schließt auch die nicht in Berlin lebenden Mitglieder ein."
Q: RC Westberlin-Marianne Regensburger: Jahresbericht, Berlin 25.5.1968, S. *

27.05.1968:
Die Kampagne für Demokratie und Abrüstung (KfDA) gibt spätestens in dieser Woche die Flugschrift "Sie reden von Vorsorge. Aber: Sie wollen dich an die Kette legen!" zu den Notstandsgesetzen (NSG) heraus. Verbreitet wird diese auch, vermutlich am 29.5.1968, an der Universität Heidelberg.
Q: KfDA:Sie reden von Vorsorge. Aber: Sie wollen dich an die Kette legen!, Offenbach O. J. (1968)

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27.05.1968:
In Heidelberg ruft ein SDS-Flugblatt "Arbeiter, Angestellte, Beamte der Stadtverwaltung Heidelberg!" auf zur Diskussion über die Notstandsgesetze (NSG) um 20 Uhr in der Heuscheuer, Neckarstaden.
Q: SDS: Arbeiter, Angestellte, Beamte der Stadtverwaltung Heidelberg!, Heidelberg O. J. (1968)

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27.05.1968:
In Heidelberg erscheint vermutlich heute, das Flugblatt "Streik" des Aktionskomitee Kampf den Notstandsgesetzen zu den NSG, das zum Streik aufruft sowie zum Teach-in am 27.5.1968 um 20 Uhr in der Heuscheuer.
Q: Aktionskomitee Kampf den Notstandsgesetzen: Streik, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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27.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint vermutlich heute das AStA-Flugblatt "Antwort des AStA auf den Aushang des Rektors vom 14.5.68" zur Grundordnungskommission.
Q: AStA: Antwort des AStA auf den Aushang des Rektors vom 14.5.68, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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27.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint vermutlich heute das AStA-Flugblatt "Vollversammlung", das zu dieser zum Thema Grundordnung (GO) am 28.5.1968 um 19 Uhr einlädt.
Q: AStA: Vollversammlung, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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27.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint vermutlich heute, das SDS-Flugblatt "Radikale Kritik oder liberale Masturbation?" des SDS zu den Notstandsgesetzen (NSG).
Q: SDS: Radikale Kritik oder liberale Masturbation?, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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27.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das HSU-Flugblatt "Aufruf zum Vorlesungsstreik gegen die Verabschiedung der Notstandsgesetze" zu den NSG.
Q: HSU: Aufruf zum Vorlesungsstreik gegen die Verabschiedung der Notstandsgesetze, Heidelberg O. J. (1968)

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27.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das Flugblatt "Hungerstreik" unterzeichnet von vierzig Hungerstreikenden gegen die Notstandsgesetze (NSG).
Q: 40 Hungerstreikende: Hungerstreik, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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27.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das AStA-Flugblatt "Streik. Warum wir zum Streik auffordern!" zu den Notstandsgesetzen (NSG).
Q: AStA: Streik. Warum wir zum Streik auffordern!, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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27.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint das SDS-Flugblatt "Radikal werden od. Rückbildung zur Bierzipfelmentalität" zum Streik gegen die Notstandsgesetze (NSG) mit dem Aufruf zur Demonstration um 14 Uhr 30 ab Uniplatz zur Kundgebung der DGB-Jugend im Pfaffengrund.
Q: SDS: Radikal werden od. Rückbildung zur Bierzipfelmentalität, Heidelberg O. J. (1968)

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27.05.1968:
In Heidelberg erscheint das SHB-Flugblatt "Bürger! Spd-Wähler! Spd-Mitglieder!" zu den Notstandsgesetzen (NSG) mit dem Aufruf zur Kundgebung der DGB-Jugend um 16 Uhr auf dem Marktplatz Pfaffengrund.
Q: SHB: Bürger! Spd-Wähler! Spd-Mitglieder!, Heidelberg O. J. (1968)

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27.05.1968:
In Mannheim erscheint vermutlich heute ein von fünf Berufstätigen unterzeichnetes Flugblatt "Sie möchten mit Ihrem sauer verdienten Auto gerne weiter am Wochenende ins Grüne fahren?" zu den Notstandsgesetzen (NSG), das vermutlich auch in Heidelberg verbreitet wird.
Q: Bley, V. u.a. Sie möchten mit Ihrem sauer verdienten Auto gerne weiter am Wochenende ins Grüne fahren?, Mannheim O. J. (1968)

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27.05.1968:
Der AStA der Universität Tübingen gibt vermutlich noch heute oder morgen früh das Flugblatt "Notstand-Streik" heraus, zum Beschluß der Uni-VV vom 27.5.1968 mit ca. 3 000 Studenten, vom 28.5. bis 30.5.1968 gegen die Notstandsgesetze (NSG) zu streiken."
Q: AStA: Notstand-Streik, O. O. (Tübingen) O. J. (1968)

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27.05.1968:
In München ruft die Aktion Demokratische Universität (ADU) mit einem Flugblatt "Sicherstellungsbescheid" zur Kundgebung gegen die Notstandsgesetze (NSG) am 28.5.1968 auf.
Q: ADU: Sicherstellungsbescheid, München 27.5.1968

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27.05.1968:
Am Canisius-Kolleg Berlin erscheint vermutlich in dieser Woche die Nr. 49 der Schülerzeitung 'Hermes' für Mai / Juni in einer Auflage von 1 000 Stück mit einem Titelbild vom Wasserwerfereinsatz gegen Demonstranten und der Schlagzeile "Vom Rechtsstaat zum Rechts-Staat?", was auch der Titel des Leitartikels zum Attentat auf Rudi Dutschke und den Osterunruhen ist.

Weitere Artikel sind:
- "Randerscheinungen? (Auch ein Weg zum Rechts-Staat…)" zu den Osterunruhen;
- "…rufen UNS alle zu einer Besinnung…" von Bundesjustizminister Gustav Heinemann zu den Osterunruhen;
- "Gespräch mit einem Polizisten";
- "Meine zwei Söhne" aus dem kommenden Programm der 'Stachelschweine';
- "Plumps" zum Volkslied "Hoppe, Hoppe Reiter";
- "Interview mit Günter Grass";
- "Schulreform konkret…" zum Beschluß der Lehrerkonferenz vom 8.5.1968, diese mit den Schülern zu besprechen;
- "Empfehlungen des Schüler-Lehrer-Ausschusses am Alten Gymnasium" in Bremen, der sich vor etwa einem Vierteljahr gebildet habe;
- "Kritische Schule? Stellungnahme eines Lehrers";
- "Ein Antwortbrief" auf den Brief des Vizerektors an die Eltern, als offener Brief an das Lehrerkollegium verfaßt;
- "Das Lehrerportrait" zu Robert Golding;
- "Rabeneltern des Schulhandballs";
- "Turnfesttag…";
- "Leistungszentren in Deutschland" für den Wettkampfsport;
- "Beat & Soul News";
- "Hitparade";
- "SM-Faul" ein Leserbrief zur SMV;
- "MINIREDAKTION" für die Unterstufe; sowie
- "Buchmagazin".
Q: Hermes Nr. 49, Berlin Mai / Juni 1968

27.05.1968:
In Berlin gibt der AStA der Akademie für Werkkunst und Mode vermutlich Anfang dieser Woche das Flugblatt "Not Standsgesetze 1933 1968 Protest" zu den NSG heraus.
Q: AStA Akademie für Werkkunst und Mode: Not Standsgesetze 1933 1968 Protest, O. O. (Berlin) O. J. (1968)

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27.05.1968:
In Berlin gibt der AStA der FU das Flugblatt "Antwort an den Akadem. Senat" zum Streik gegen die Notstandsgesetze (NSG) heraus. Angekündigt werden Veranstaltungen im OSI um 15 Uhr bzw. am 28.5.1968.
Q: AStA FU: Antwort an den Akadem. Senat, Berlin 27.5.1968

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27.05.1968:
An der Juristischen Fakultät der FU Berlin findet vermutlich Anfang dieser Woche eine Vollversammlung statt, auf der ein Antrag zu Aktionen gegen die dritte Lesung der Notstandsgesetze (NSG) eingebracht wird.
Q: Gmelin, H. et al.: Der Studentenschaft der Juristischen Fakultät wird folgender Antrag zur Abstimmung vorgelegt, O. O. (Berlin) O. J. (1968)

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27.05.1968:
An der FU Berlin wurde vom Streikrat am Philosophischen Seminar mit einem Flugblatt "Ist Philosophie Resignation?" aufgerufen zur Vollversammlung um 16 Uhr im Audimax gegen die Notstandsgesetze (NSG).
Q: FU - Streikrat am Philosophischen Seminar: Ist Philosophie Resignation?, O. O. (Berlin) O. J. (1968)

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27.05.1968:
An der FU Berlin wendet sich Prof. Goldschmidt an die Vollversammlung der Soziologen mit seiner Stellungnahme gegen die Notstandsgesetze (NSG), von der uns nur das Titelblatt vorlag.
Q: Goldschmidt, D.: An die Vollversammlung der Studenten der Soziologie…, Berlin 27.5.1968 [Fragment]

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27.05.1968:
An der WiSo-Fakultät der FU Berlin wurde eingeladen zur Vollversammlung um 10 Uhr s. t. gegen die dritte Lesung der Notstandsgesetze (NSG) mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Bühling.
Q: FU - SV Wiso: SPD-Bundestagsabgeordneter, O. O. (Berlin) O. J. (1968)

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27.05.1968:
Die Vollversammlung der Studenten der Architektur der TU Berlin verfasst eine Resolution gegen die Notstandsgesetze (NSG). Aufgerufen wird zur Demonstration am 29.5.1968 ab Weddingplatz.
Q: TU Arch: Resolution der Fakultät für Architektur der Technischen Universität Berlin, Berlin 27.5.1968

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27.05.1968:
An der Universität Frankfurt erscheint der 'Diskus' - Frankfurter Studentenzeitung Nr. 4 (vgl. 20.5.1968, Juli 1968), von der uns die Seiten 9 und 10 nicht vorlagen, vermutlich in dieser Woche mit dem Leitartikel "Die Streikbewegung ist unaufhaltsam. Gegen Angst und Reaktion" zum Protest gegen die Notstandsgesetze (NSG).

Weitere Artikel und Rubriken sind:
- "Notstand der Opposition oder: wie sich die liberale Notstandsopposition selbst den Todesstoß gab" von Antonia Grunenberg;
- "Hat der autoritäre Staat eine Massenbasis?" von Reimut Reiche;
- "Helfershelfer" zur Erklärung der Professoren Fetscher, von Friedeburg, Habermas und Mitscherlich, die am 8.5.1968 als Anzeige in der 'FR' erschien;
- "Zur Arbeiter-Schüler-Studentenzeitung" mit zustimmenden Leserbriefen und einer Gegendarstellung des Bechtle-Verlags, Esslingen, der betont, nicht von Springer aufgekauft zu sein;
- "5 Thesen gegen die Notstandsverfassung. Wer über gewissen Dingen den Verstand nicht verliert, der hat keinen zu verlieren" von Rudolf Wiethölter;
- "Bücherreport" mit der "Rekonstruktion eines Versuchs, die APO in Berlin zu zerschlagen" zum Feb. 1968, von Andreas Schröder;
- "Schlagt die Reaktion wo ihr sie trefft: Die neue italienische Studentenbewegung";
- "Frankreich - ein revolutionäres Bespiel" von Marie-Ange Roy und Dirk Amft;
- "Frankfurt - eine liberale Stadt und Brundert ihr bewährter Demokrat";
- "Schule der Untertanen" u.a. zur Helmholtzschule, von Dieter Dehm-Lerryn;
- "Die Lügen der 'Nachtausgabe'" vom 17.4.1968, von Philipp Linder;
- Berichte vom Protest gegen die Notstandsgesetze am Hessenkolleg und an den Berufsschulen;
- "Reaktion und Bürokratie werden unseren Kampf nicht aufhalten" zu Rüegg;
- "Gewalt und Terror gegen Griechen in Frankfurt";
- "Alle Menschen guten Willens mit geistigen Zielen. Zum Plebiszit bei einer Germanistik-Vorlesung" von Prof. Stern, von P. Mosler;
- "Fachidioten der Satire" zum 'Uni-Report', von Heinz Grossmann;
- "Wie ich Peter Weiss in Tüll auf Zehenspitzen sah" von Bazon Brock;
- "Aggressives Theater" von Hans Imhoff;
- "Zu den Fotografien von Hilla und Bernhard Becher (Rückseite: Kühltürme)" von Reiner Diederich;
- "Ruhe und Ordnung. 'Kaspar' in Frankfurt" zur Städtischen Bühne;
- "Fotografie + Dynamit" zu John Heartfield, von Jürgen Ploog; sowie
- "Nur nicht die schönen Künste. El Lissitzky - Kunst der Revolution oder revolutionäre Kunst?" von Hans-Peter Riese.
Q: Diskus Nr. 4, Frankfurt Mai 1968

27.05.1968:
In Hamburg scheitert, laut Detlev Albers (vgl. Dez. 1968), der Versuch der Durchführung einer weiteren studentischen Vollversammlung (vgl. 6.5.1968) zum Protest gegen die Notstandsgesetze (NSG), da das Präsidium des Studentenparlaments "nicht für die geringste Ankündigung gesorgt hatte."
Q: Partisan Nr. 2, Hamburg O. J., S. 60

27.05.1968:
Die KPD/ML-ZB berichtet von den Notstandsgesetzen (NSG) aus Bochum:"
Hier treten am 27. Mai die Arbeiter vom Bochumer Verein (Krupp) und der Stahlwerke Bochum in den Streik. Sie marschieren zum DGB-Haus. 1 300 Arbeiter dringen ein und besetzen das Gewerkschaftshaus. Der DGB-Kreisvorsitzende sagt den Kollegen zu, am nächsten Tag eine Kundgebung durchzuführen und Streikgelder zu bezahlen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 55, Bochum 21.7.1971, S. 11

27.05.1968:
Laut der 'Bochumer Studenten Zeitung' demonstrieren am 2. Tag vor der 3. Lesung der Notstandsgesetze im Bundestag in Bochum "etwa 600 - 1 000 Arbeiter … der Stahlwerke Bochum (SWB, d.Vf.) und des Bochumer Vereins (Krupp BV, beide IGM-Bereich, d.Vf.) zusammen mit mehr als 1 000 Schülern und Studenten … gegen die Notstandsgesetze".
Q: Bochumer Studenten Zeitung Nr. 25, Bochum ***1968, S. 1

28.05.1968:
In Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das Flugblatt "Kollegen!" mit dem Aufruf zur Kundgebung der DGB-Jugend gegen die Notstandsgesetze (NSG) um 15 Uhr 30 im Pfaffengrund, zum Streik am 29.5.1968 und zur Diskussion mit den Agitationsgruppen der Studenten vor den Betrieben.
Q: N. N.: Kollegen! , O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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28.05.1968:
Im Heidelberg rief ein Flugblatt für heute zum Warnstreik an der Universität gegen Notstandsgesetze auf, als "Kampfansage an die Herrschenden!" .
Q: N. N.: Warnstreik am 28. und 29. Mai! Kampfansage an die Herrschenden!, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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28.05.1968:
An der Universität Heidelberg findet ein Teach-in statt. Vorgelegt wird eine Resolution gegen die Notstandsgesetze (NSG).
Q: N. N.: Teach-in vom 28.5.1968, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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28.05.1968:
In Heidelberg gibt der AStA der Universität sein 'Info' Nr. 80 (vgl. 7.5.1968, 28.6.1968) heraus mit dem Leitartikel "Warnstreik am 28. und 29. Mai. Massenhafte Aktion - Hervorragende Barrikade gegen Notstandsgesetze" zu den NSG.

Weitere Artikel sind:
- "Offener Brief an alle Professoren, Dozenten, Assistenten und Mitarbeiter der Universität" zu den NSG;
- "'Die Junta ist keine Diktatur, sondern eine Militärregierung' (Prof. Tsatsos)" zu Griechenland;
- "Zur Organisation des Kampfes heute - und noch einmal zur Politik der Gewerkschaften" zu den NSG;
- "Wichtige Informationen" zum Protest gegen die NSG in Frankfurt (vgl. 15.5.1968);
- "Was tun?" zu den NSG;
- "Das französische Proletariat nimmt Besitz von seinen Betrieben";
- "Sinnliche Erfahrungen einer politischen Hochschulgruppe mit dem Establishment" zur SPD-Generalversammlung vom 15.5.1968 im Ziegler-Bräu, vom SHB Heidelberg;
- "Beschluß des 28. StP zum Konflikt zwischen Rektor und Studentenschaft;
- "Der ungenügende Informationswert des letzten 'Info' und die Aufgaben der Studentenpresse in diesem Semester"; sowie
- "Traumatologie. Kurzgefasster Ratgeber für Studierende und Ärzte. Von V. Schlosser, Marburg/L.", eine Rezension.
Q: AStA Uni: Info Nr. 80, Heidelberg 28.5.1968

28.05.1968:
Am Tag der zweiten und dritten Lesung der Notstandsgesetze findet, laut Haug/Maessen, in Darmstadt in den Oberstufenklassen gar kein Unterricht mehr statt.
Q: Haug, Hans-Jürgen, Maessen, Hubert: Was wollen die Schüler?, Frankfurt 1969, S. 70

28.05.1968:
Am Tag der zweiten und dritten Lesung der Notstandsgesetze findet, laut Haug/Maessen, in Frankfurt in den Oberstufenklassen gar kein Unterricht mehr statt.
Q: Haug, Hans-Jürgen, Maessen, Hubert: Was wollen die Schüler?, Frankfurt 1969, S. 70

28.05.1968:
In Hamburg findet heute aufgrund der morgigen 3. Lesung der Notstandsgesetze (NSG), laut Detlev Albers (vgl. Dez. 1968), eine Kundgebung mit mehr als 10 000 Menschen statt, die sich zum Zug durch die Bannmeile entschließen, wobei die Nachhut versuchte, die Staatsoper zu besetzen. Abends wird im Audimax eine weitere Demonstration am nächsten Tag beschlossen.
Q: Partisan Nr. 2, Hamburg O. J., S. 57

28.05.1968:
Die KPD/ML-ZB berichtet von den Notstandsgesetzen (NSG) aus Bochum (vgl. IGM-Bereich - 27.5.1968):"
Auf der Kundgebung am nächsten Tag hält der 1.Bevollmächtigte der IGM Bochum, Wirtz (inzwischen SPD-Landtagsabgeordneter) eine radikale Rede. Die Rede wird immer wieder unterbrochen von dem Sprechchor: 'Generalstreik' und muß schließlich abgebrochen werden. Die Arbeiter ziehen erneut zum DGB-Haus, das zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits von der Polizei besetzt ist. Die Gewerkschaftsführer schützen sich mit Polizeieinheiten vor den kämpfenden Arbeitermassen. Die DGB-Führer lehnen es ab, Streikgelder auszuzahlen.

Dieser Streik der Bochumer Arbeiter zeigt die zunehmende Radikalisierung der Massen: der gewerkschaftliche Rahmen wird gesprengt, die Kämpfe richten sich direkt gegen die sozialfaschistischen Gewerkschaftsführer, der wichtigsten Agentur der Sozialdemokratie in der Arbeiterklasse."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 55, Bochum 21.7.1971, S. 11

28.05.1968:
Am Tag der zweiten und dritten Lesung der Notstandsgesetze findet, laut Haug/Maessen, in Köln in den Oberstufenklassen gar kein Unterricht mehr statt.
Q: Haug, Hans-Jürgen, Maessen, Hubert: Was wollen die Schüler?, Frankfurt 1969, S. 70

29.05.1968:
In Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das Flugblatt "An alle Arbeitnehmer in Betrieb und Verwaltung" des Aktionskomitee gegen die Notstandsgesetze (Gewerkschafter, Republikanischer Club und Studenten) zur Kundgebung um 15 Uhr 30 auf dem Marktplatz Pfaffengrund gegen die Notstandsgesetze (NSG). Dem Aufruf schließen sich der AStA-Vorsitzende der Uni, Meinhard Schröder, und eine Reihe von Gewerkschaftern und Betriebsräten an.
Q: Aktionskomitee gegen die Notstandsgesetze: An alle Arbeitnehmer in Betrieb und Verwaltung, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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29.05.1968:
In Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das Flugblatt "Aufruf an alle Kolleginnen und Kollegen!" des Republikanischen Clubs (RC) zur Kundgebung um 15 Uhr auf dem Marktplatz Pfaffengrund gegen die Notstandsgesetze (NSG).
Q: RC: Aufruf an alle Kolleginnen und Kollegen!, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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29.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das Flugblatt von SDS, GAG und SHB "Teach-in vom 28.5.68 im Innenhof der Universität" mit der dort angenommenen Resolution und dem Aufruf zur Kundgebung gegen Notstandsgesetze (NSG) um 15 Uhr im Pfaffengrund, zu der man sich um 13 Uhr 30 vom Uni-Platz aus begeben wolle.
Q: SDS, GAG, SHB: Teach-in vom 28.5.68 im Innenhof der Universität, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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29.05.1968:
In München findet, laut AB, wie in anderen Großstädten einen Tag vor der Verabschiedung der Notstandsgesetze eine große Demonstration statt. Auf einer Veranstaltung, die in München unter dem Motto "Was Tun?" steht, ruft der Sprecher des Kuratoriums Notstand der Demokratie zur Bildung von Basis-Gruppen auf (vgl. 5.6.1968).
Q: AB: 10 Jahre Antwort auf die Frage 'Was Tun?'.10 Jahre Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD, München 1980, S. 10

29.05.1968:
In Berlin riefen die Basisgruppen der Arbeiter, Schüler und Studenten mit einem Flugblatt "Werkschutz schiesst auf Arbeiter" auf zur Demonstration gegen die Notstandsgesetze (NSG) ab Weddingplatz zu Schering, Rathaus Wedding, Osram Glühlampenwerk sowie AEG Osloer und Seestraße, womit das Werk Schwedenstraße gemeint ist.
Q: BG: Werkschutz schiesst auf Arbeiter, O. O. (Berlin) O. J. (1968)

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29.05.1968:
In Hamburg findet aufgrund der heutigen 3. Lesung der Notstandsgesetze (NSG - vgl. 28.5.1968, 30.5.1968), laut Detlev Albers (vgl. Dez. 1968), eine Demonstration durch Barmbek statt, für die der HASA die Verteilung von neuen, noch in der Nacht erstellten, Flugblättern im Hafen und vor den Fabriken organisierte. Der Zug wächst von 800 auf 2 500 Menschen an.

Im Schauspielhaus betreten, laut Agnes Huffner und Peter Schütt (vgl. 24.6.1968), mehrere hundert Demonstranten während der Pause das Foyer um mit dem Publikum zu diskutieren, nach der abgebrochenen Vorstellung findet ein mehrstündiges Teach-In statt.
Q: Partisan Nr. 2, Hamburg O. J., S. 57; Auditorium Nr. 55, Hamburg Juni/Juli 1968, S. 19

30.05.1968:
Die KPD/ML-ZB berichtet von den NSG:"
DER KAMPF DER WESTDEUTSCHEN ARBEITERKLASSE GEGEN DIE NOTSTANDSGESETZE …
DIE SOZIALDEMOKRATIE ERMÖGLICHT DIE VERABSCHIEDUNG DER NOTSTANDSGESETZE

Am 30. Mai 1968 wurde die Notstandsverfassung, die 'einfachen' Notstandsgesetze (so genannt, weil sie mit einfacher parlamentarischer Mehrheit beschlossen werden können) von der großen Koalition verabschiedet. Zehn Jahre lang waren die verschiedenen Entwürfe hinter den verschlossenen Türen der Bonner Ministerien verhandelt worden. Die Verabschiedung des Gesetzes war durch die Bildung der Großen Koalition ermöglicht worden.

Warum?

Die NS-Gesetze 'sind ein entscheidender Schritt der Bourgeoisie zur Liquidierung aller restlichen, von der Arbeiterklasse erkämpften demokratischen Rechte. Sie sind das entscheidende Instrument der Bourgeoisie zur Faschisierung des Staates, zur Indienststellung aller politischen und gesellschaftlichen Bereiche für die Vorbereitung eines neuen Krieges. (Polit-Rundschreiben des ZB der KPD/ML vom 1.Juli 1971). Diesen schweren politischen Angriff gegen die Arbeiterklasse konnte nur die Sozialdemokratie mit ihrem Einfluß in der Arbeiterklasse durchführen. Deshalb wurde die SPD 1966 (vgl. 26.11.1966, d.Vf.), als die wirtschaftliche und politische Krise sich verschärfte (…), an der Regierung beteiligt. 'Die Durchpeitschung der Notstandsgesetze war einer der wichtigsten Gründe, die zur Bildung der Großen Koalition führten.' (Polit-Rundschreiben)

WAS BEDEUTEN DIE NOTSTANDSGESETZE FÜR DIE ARBEITERKLASSE?

'Die Notstandsgesetze enthalten unter anderem die Organisierung von Kampfmaßnahmen seitens der Kapitalisten (Aussperrung der streikenden Arbeiter) einerseits und das Verbot aller politischen und von den sozialfaschistischen Gewerkschaftsführungen nicht genehmigten Streiks andererseits. Sie enthalten die Einführung von Streikverboten unter dem Vorwand der mangelnden 'wirtschaftlichen Angemessenheit' der Forderungen. Sie enthalten die ausdrückliche Legalisierung des 'Widerstandes' gegen demokratische Kräfte und revolutionäre Arbeiter.

Das Kernstück der NS-Gesetze ist die sogenannte Notstandsverfassung (Änderung des Grundgesetzes im Sinne der NS-Gesetze). Gemäß der Änderung des Artikels 12 GG ist die Einführung von Zwangsarbeit vorgesehen. Nach Änderung des Artikels 91 GG ist der Einsatz von Einheiten der Streitkräfte und des Bundesgrenzschutzes (BGS, d.Vf.) gegen die westdeutsche Bevölkerung und gegen demonstrierende oder streikende Arbeiter möglich. Dazu kommt, daß der Einsatz der Bundeswehr auch bei Streikfällen und bei Widerstand gegen Zwangsarbeitsmaßnahmen möglich ist…

Gemäß der Notstandsverfassung hat die Regierung das Recht, die Pressefreiheit zu beseitigen, Versammlungsverbote zu erlassen, Vereinigungen zu verbieten, Enteignungen vorzunehmen, die Finanzfragen der Bundesländer zu regeln und bei Landesregierungen und -behörden diktatorische Anweisungen zu erteilen.

Die Notstandsverfassung sieht ferner die Bildung eines Notparlaments vor, das eine kleine Zahl von Monopolvertretern und deren Lakaien umfaßt und die Vollmacht hat, Notstandsgesetze zu erlassen. Die Funktion dieses Notparlaments wurde bereits im Oktober 1966 im Rahmen des NATO-Stabsmanövers 'Fallex 66' erprobt. Die Stabsübung, die während der Bildung der Großen Koalition stattfand, exerzierte die 'Befreiung', die Eroberung der DDR und die Errichtung der Militärdiktatur in Westdeutschland…

Dies war ein entscheidender Schritt zur Zerstörung der bürgerlich-parlamentarischen Demokratie, das bedeutet die praktische Ersetzung des Parlaments durch ein arbeitendes Notparlament, das auch in sogenannten Friedenszeiten tagt. Das Parlament der Großen Koalition zeigte sein wahres Gesicht, als es sich mit 2/3 Mehrheit und in namentlicher Abstimmung zugunsten eines Monopolausschusses selbst entmachtete. Er bedeutete die Zentralisierung der gesetzgebenden, ausführenden und rechtsprechenden Gewalt in Händen eines Ausschusses von Monopolvertretern, der in engster Verbindung mit der militärischen Kommandozentrale, die Vorbereitung der faschistischen Diktatur organisiert. Wie das Handelsblatt (HB, d.Vf.) richtig feststellte, ging es darum, 'jetzt endlich einmal kräftig durchzugreifen und Ordnung auf der Straße zu garantieren' (23.12.1968).' (Polit-Rundschreiben des ZB vom 1.7.1971)

HALTUNG DER GEWERKSCHAFTSFÜHRER ZU DEN NS-GESETZEN

Seit 1960, dem Zeitpunkt der Veröffentlichung eines ersten Entwurfs der NS-Gesetze, waren die Gewerkschaftsführer wortradikal gegen die Verabschiedung dieser Gesetze aufgetreten. 1966, als das Finanzkapital zur raschen Durchführung seiner Offensive überging und zu diesem Zweck die Sozialdemokratie an der Regierung beteiligte, begann ein Teil der sozialdemokratischen Gewerkschaftsführer bereits offen, diese Politik zu unterstützen."

Eingegangen wird auf die Haltung des DGB in der Vergangenheit (vgl. 1962, 1966) und aktuell (vgl. 6.5.1968) sowie fortgefahren:"
Das Ende des 'Widerstandes' der sozialdemokratischen Gewerkschaftsführer sah dann so aus: Von 144 sozialdemokratischen Bundestagsabgeordneten, die für die Annahme der NS-Gesetze stimmten, waren 82 Gewerkschaftsfunktionäre.

STREIKS GEGEN DIE VERABSCHIEDUNG DER NS-GESETZE

Der Kampf gegen die Notstandsgesetze mußte notwendigerweise ein politischer Kampf sein.

Da es keine revolutionäre kommunistische Partei gab - die KPD war vom Revisionismus zersetzt - mußten diese Kämpfe zwangsläufig unter falscher politischer Führung stehen oder spontanen Charakter haben. An den Streiks, die zur Zeit der 2. und 3. Lesung der Notstandsgesetze im Mai 1968 durchgeführt wurden, zeigt sich dies deutlich:

Ein großer Teil der Kämpfe stand unter politischer und organisatorischer Führung von 'linken' sozialdemokratischen Gewerkschaftsführern und Revisionisten auf den unteren Ebenen. Diese Kämpfe bewegten sich völlig innerhalb des Rahmens der bürgerlichen Demokratie, was sich zum einen an den aufgestellten Forderungen, zum anderen deutlich an den Kampfformen zeigte. Beispiele sind hierfür vor allem die Streiks in München, Köln und Frankfurt."

Es folgen Beispiele aus München (vgl. 30.5.1968), NRW (vgl. 23.5.1968) und Frankfurt (vgl. 15.5.1968, 16.5.1968) und weiter heißt es:"
An den Formen des Kampfes wird deutlich, wie die 'linken' Sozialdemokraten es verstehen, die Arbeiter an die SPD- und Gewerkschaftsführer zu binden.

Ulbricht (damals noch Marxist-Leninist) sagte dazu 1928: 'In Situationen, wo die Reformisten durch Manöver die Arbeiter irreführen wollen, ist es zuweilen nützlich, daß Belegschaftsversammlungen oder Gewerkschaftsorganisationen oder Kampfleitungen in Briefen an die Gewerkschaftsleitungen offen gegen diese Politik Stellung nehmen, sagen, was die Arbeiter tun müssen und bestimmte Forderungen an die Gewerkschaften stellen… Niemals dürfen solche Briefe in Situationen geschrieben werden, wo die Reformisten für jeden Arbeiter sichtbar Verrat üben, wo es also gilt, die Arbeiter auf Grund dieser Erfahrungen zu bestimmten Schlußfolgerungen zu veranlassen…

Ebenso ist es unzulässig, in solchen Briefen Forderungen an die Reformisten zu stellen, die prinzipiell im Widerspruch zur reformistischen Linie stehen… Das würde die Illusion erwecken, als ob bei entsprechendem Druck der Arbeiter die SPD und die reformistischen Gewerkschaftsführer doch Führer des Klassenkampfes werden können.' (Ulbricht, Geschichte der Arbeiterbewegung, Band I).

Diese Worte Ulbrichts gelten heute mehr denn je, denn das Verwachsen von Gewerkschaftsführern mit dem Staatsapparat und dem Finanzkapital ist inzwischen viel weiter fortgeschritten und damit auch die direkte Unterstützung der sozialfaschistischen Angriffe durch die sozialdemokratischen Gewerkschaftsführer.

Die Politik der 'linken' Sozialdemokraten, wie sie am Frankfurter Beispiel zum Ausdruck kommt, dient damit letztendlich der sozialfaschistischen Politik. Mit ihrer Parole 'Zwingt die Bonzen', die an den Formen des Kampfes deutlich wird, ketten die 'linken' Sozialdemokraten die Arbeitermassen an die SPD- und Gewerkschaftsführer und verhindern so, daß die Arbeiterklasse sich gerade von diesen falschen Führern abwendete und den Kampf gegen die aufnimmt. Die 'linken' Sozialdemokraten waren damit die wichtigste Agentur der SPD-Führer in der Arbeiterklasse, mit deren Hilfe sie die Verabschiedung der NS-Gesetz durchsetzen konnte.

Von diesen Kämpfen unterscheiden sich deutlich die Streiks, die spontan zu politischen Kämpfen übergehen und in ihren Formen den Gewerkschaftslegalismus sprengen. Ein Beispiel hierfür sind vor allem die Streiks in Bochum", im IGM-Bereich (vgl. 27.5.1971) und stadtweit (vgl. 28.5.1968).

Abschließend heißt es:"
Die Kämpfe der westdeutschen Arbeiterklasse gegen die Notstandsgesetze zeigen die zunehmende Bereitschaft der Arbeiterklasse, den politischen Kampf gegen ihren schlimmsten Feind, die Sozialdemokratie, aufzunehmen. Dieser Kampf kann aber nur unter der Führung der Kommunistischen Partei geführt werden.

Die Notwendigkeit der Gründung der KPD/ML (vgl. 31.12.1968, d.Vf.) trat damit besonders klar hervor."

Die Marxisten-Leninisten (ML) Dortmund (vgl. 13.11.1972) berichten über die Konsequenz der SPD, "so kämpfte man gegen die Notstandsgesetze und stimmte ihnen dann 1968 zu."

Berichtet wird auch durch die KPD/ML-ZK (vgl. 23.5.1972), durch den KJVD der späteren KPD/ML-ZB (vgl. Apr. 1970, Sept. 1970, Nov. 1970, Dez. 1970, Apr. 1971), durch den Kommunistischen Studentenverband (KSV - vgl. 25.10.1972) der KPD und in:
- Baden-Württemberg durch den BKA Freiburg und die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg gemeinsam (vgl. 12.4.1972), durch die KG (NRF) allein (vgl. 26.1.1972, 28.3.1972, 3.10.1972) u.a. in einem Bericht über die DKP (vgl. Sept. 1972) und in Freiburg durch den Kommunistischen Jugendbund (KJB) Freiburg des BKA (vgl. 18.4.1972);
- Bremen durch den KB Bremen (KBB - vgl. 20.9.1972);
- NRW durch die ML Castrop-Rauxel, ML Dortmund, ML Hagen und die PL Hamm im IGM-Bereich (vgl. 11.12.1972), in Dortmund durch die ML Dortmund (vgl. 31.7.1972, 12.10.1972, 25.10.1972), das Vorbereitende Komitee Dortmunder Hochschulen Kampf dem Ausländergesetz (vgl. 4.9.1972) und das Vorbereitende Komitee Huckarde Kampf dem Ausländergesetz und der politischen Unterdrückung (vgl. 4.9.1972), im IGM-Bereich bei der Hoesch Westfalenhütte durch die KPD (vgl. 8.3.1972) sowie in Gladbeck durch den KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. 4.7.1970).
Q: Vorbereitendes Komitee Huckarde: Kampf dem Ausländergesetz und der politischen Unterdrückung: Aufruf zum Kampf gegen das reaktionäre Ausländergesetz, Dortmund O. J. (Sept. 1972), S. 2; Der Kampf der Arbeiterjugend Nr. 1, 3, 5, 6, 3 und 4, Bochum Apr. 1970, Aug. 1970, Nov. 1970, Dez. 1970, März 1971 bzw. Apr. 1971, S. 15, S. 3 und 7, S. 5f, S. 6 und 8, S. 2 bzw. S.2f;Klassenkampf und Programm Nr. 1, Dortmund Dez. 1972, S. 30, 33 und 37;ML Castrop-Rauxel, ML Dortmund, ML Hagen, PL Hamm: Resolution zur Metalltarifrunde: Gegen Stabilitätspakt und Konzertierte Aktion den klassenbewußten gewerkschaftlichen Kampf, Dortmund O. J. (1972), S. 2;Klassenkampf Extrablatt und 1. Mai-Zeitung, Freiburg 12.4.1972 bzw. O. J. (Apr. 1972), S. 2 bzw. S.2;Kommunistische Arbeiterpresse Hoesch Westfalenhütte Nr. 11, Dortmund 8.3.1972, S. 3;Kommunistische Jugendzeitung Nr. 5, Freiburg 18.4.1972, S. 12;Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 55, Bochum 21.7.1971, S. 8ff;Vorbereitendes Komitee Dortmunder Hochschulen Kampf dem Ausländergesetz und der politischen Unterdrückung: Aufruf zum Kampf gegen das reaktionäre Ausländergesetz, Dortmund O. J. (1972), S. 2;Die Rote Front Nr. 1, 2 und 3, Dortmund Okt. 1972, Okt. 1972 bzw. Nov. 1972, S. 6, S. 3, 9 und 12 bzw. S.5;Roter Morgen Nr. 10, Hamburg 23.5.1972, S. 2;Arbeiter-Zeitung Nr. 1, 3, Extrablatt und Nr. 8, Mannheim/Heidelberg Jan. 1972,

Apr. 1972, 12.4.1972 bzw. Okt. 1972, S. 6, S. 11, S. 2 bzw. S.2; Dem Volke dienen Nr. 1, Dortmund 25.10.1972, S. 2; N.N. (ML Dortmund): Plattform für den Kampf gegen das Ausländergesetz und die politische Unterdrückung, o.O. (Dortmund) O. J. (1972), S. 1ff

30.05.1968:
Der Vorstand des VDS-Fachverbands Architektur verfasst ein Schreiben an die Fachschaftsvertreter und Studienreformbeauftragten mit der Einladung zur Fachverbandstagung ab dem 28.6.1968.
Q: VDS-FV Architektur-Vorstand: An die Architektur-Fachschaftsvertreter…, Berlin 30.5.1968

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30.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das Flugblatt "Uni besetzt - besetzt die Universität" des Studentenparlaments (StP) mit der in der Nacht von 1 000 Teilnehmern angenommenen Resolution des StP gegen die Suspendierung des AStA und für die Besetzung der Universität. Das Hochschulgesetz entspreche den Notstandsgesetzen (NSG).
Q: StP: Uni besetzt - besetzt die Universität, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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30.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, ein SDS-Flugblatt zur Besetzung der Universität Frankfurt gegen die Notstandsgesetze (NSG) und dem deshalb am Morgen erfolgten Polizeieinsatz.

Aufgerufen wird zur "Organisation des Widerstandes" sowie: "Brecht die Macht der Bankrotteure!"
Q: SDS: Kommilitoninnen, Kommilitonen!, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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30.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, das Flugblatt "Streik - Besetzung der Uni" zu den Notstandsgesetzen (NSG).
Q: N. N.: Streik - Besetzung der Uni, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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30.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, vom Streikkomitee das Flugblatt "Offener Brief an alle Professoren der Universität Heidelberg" zu den Notstandsgesetzen (NSG).
Q: Streikkomitee: Offener Brief an alle Professoren der Universität Heidelberg, O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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30.05.1968:
Die KPD/ML-ZB berichtet von den Notstandsgesetzen (NSG):"
In München, wo am Tag der 3. Lesung mehrere Streiks stattfinden, werden von Gewerkschaftsfunktionären 1 200 Unterschriften gegen die NS-Gesetze gesammelt und an den Bundestag geschickt."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 55, Bochum 21.7.1971, S. 9

30.05.1968:
In Hamburg findet aufgrund der gestrigen 3. Lesung der Notstandsgesetze (NSG - vgl. 28.5.1968, 30.5.1968), laut Detlev Albers (vgl. Dez. 1968), eine Demonstration durch Altona statt mit nur noch 600 bis 800 Leuten.

Das Schauspielhaus wird, laut Agnes Huffner und Peter Schütt (vgl. 24.6.1968), von der Polizei abgeriegelt, es kann keine Diskussion stattfinden, eine Woche später aber laden Franz-Josef Degenhardt und Wolfgang Neuß 50 SDS-Mitglieder auf die Bühne ein, führen ihr Programm mit einem Teach-In über die Aufgaben von Kunst, Literatur und Theater nach der Verabschiedung der Notstandsgesetze fort.
Q: Partisan Nr. 2, Hamburg O. J., S. 57; Auditorium Nr. 55, Hamburg Juni/Juli 1968, S. 19

30.05.1968:
An der PH Ruhr Abteilung Dortmund wird eine studentische Wahlordnung verabschiedet.
Q: DOS Nr. 18, Dortmund O. J. (Jan. 1973), S. 8

31.05.1968:
An der Universität Heidelberg erscheint, laut AStA-Archiv heute, vom Streikkomitee ein Rundbrief mit seinen ersten drei Presseerklärungen zum Streik gegen die Notstandsgesetze (NSG).
Q: Streikkomitee: Presseerklärung… , O. O. (Heidelberg) O. J. (1968)

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31.05.1968:
An der TU Berlin gibt das Aktionskomitee der Phil-Fak für Hochschulfragen vermutlich Anfang dieser Woche das Flugblatt "Der Fall Helmcke 1" heraus, zum Versuch am 28.5.1968 in dessen Vorlesung über die Notstandsgesetze (NSG) zu diskutieren.
Q: Aktionskomitee der Phil-Fak für Hochschulfragen: Der Fall Helmcke 1, O. O. (Berlin) O. J. (1968)

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31.05.1968:
In der Eisen- und Stahlindustrie NRW läuft, laut IMSF, der Tarifvertrag aus. Ein neuer wird am 6.6.1968 abgeschlossen.
Q: IMSF: Die Septemberstreiks 1969, Frankfurt Nov. 1969

Letzte Änderung: 08.10.2020