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Die hier vorgestellten Proletarischen Monatsblätter der 'NEUEN Aktion' scheinen sich den damaligen Hauptströmungen der Westberliner APO und ihrem Verlangen nach unbedingter Unterordnung aller, nicht zuletzt auch aller Arbeiter, unter die selbsternannten studentischen Avantgarden, heftig zu widersetzen und einen eher antiautoritären, autonomen Ansatz der Selbstorganisation der Arbeiter zu befürworten.
Dem 'Arbeiterkontrolle'-Konzept der Basisgruppen wird dabei ein ganz eigenes Konzept zu Behebung der 'Arbeiterbildungskatastrophe' entgegengesetzt.
Fortgeführt wurde die 'Neue Aktion' im April 1971 durch eine erste 'Information für Mitarbeiter und Leser der in Hamburg erscheinenden Wochenschrift NEUE POLITIK', für die Horst Lummert verantwortlich zeichnete. Im Herbst 1973 erschien dann der erste 'kuckuck - kunst literatur kritik'. Auszüge aus diesem und weiteren Dokumenten finden sich auf www.kokhavivpublications.com/.
November 1968:
In Berlin erscheint die 'NEUE Aktion ' Nr. 2. Die Herausgeber sind erreichbar in der Luitpoldstr. 21, 1 Berlin 30.
Berichtet wird in "Rückschritt oder Flucht nach vorn – Wohin treibt der SDS?" auch von der Schlacht am Tegeler Weg am 1.11.1968. Weitere Beiträge sind:
- "Diese unsere Demokratie. Revolution oder Reform – das ist hier die Frage";
- "Die zwei Gesichter der Westberliner Wirtschaft oder Wirklichkeit und Propaganda einer Weltstadt inmitten der sogenannten Ostzone";
- "'Condor' – eine Zigarette für Unbelehrbare von Unbelehrbaren?", wobei aus dem Werk Moabit-Wiebestraße von Martin Brinkmann (NGG-Bereich) berichtet wird;
- "Ein Arbeiter bitte ums Wort", ein Leserbrief zur ersten Ausgabe, der eigentlich an den SDS gerichtet ist und dessen Verfasser mittlerweile an der NEUEN Aktion mitarbeite;
- "Mitbestimmungskompromiß und andere Kapitulationen";
- "SPD-Ausschlußverfahren gegen Beck und Ristock";
- "ESSO finanzierte die griechischen Obristen";
- "Mexiko in Holland" zur Besetzung des mexikanischen Konsulats in Amsterdam;
- "Das Theater der APO".
Quelle: NEUE Aktion Nr. 2, Berlin Nov. 1968
30.12.1968:
In Berlin erscheint die 'NEUE Aktion ' Nr. 3 (vgl. Nov. 1968, März 1969). Die Redaktion bilden Eberhard Bichler, Heinrich Didwiszus, Horst Lummert (verantwortlich) und Arie Seger, sie sind erreichbar in der Luitpoldstr. 21, 1 Berlin 30. Erneut eingegangen wird auf den SDS-Artikel der letzten Ausgabe. Weitere Beiträge sind:
- "Also doch: 'Vorbeugehaft' auch für Überzeugungstäter";
- "Revolutionäre Gewalt oder nicht Gewalt ist nicht die Frage. Konterrevolution ist der Bruch historischer Gesetzlichkeit. 50 Jahre sind genug";
- "APO-Kehraus unter Mitwirkung kirchlicher Institutionen / Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und Schwarze Garde / Wie die Kommune 99 zum Handlanger des Systems geworden ist", denn diese habe als Antwort auf die Rote Garde die Schwarze Garde gegründet, die nun auf ein kirchliches Konto für die "Toten (!) in Biafra" Spenden sammele;
- "Koordiniert Springer seine Zeitungen?";
- "Sind die Krankenkassen kranke Kassen? Ist die sogenannte Selbstverwaltung eigentlich demokratisch? Wer vertraut noch dem Vertrauensarzt?";
- "Man macht sich kein Bild / Unternehmer und Demoskopie";
- "Zum faschistischen Militärregime – 1968 – eine brasilianische Chronik";
- "Ruhe und Ordnung" zu Griechenland;
Q: NEUE Aktion Nr. 3, Berlin 30.12.1968
13.02.1969:
In Berlin erscheint erstmals die 'Agit 883' (vgl. 20.2.1969), zunächst noch mit dem ausgeschriebenem Namen 'achtachtdreisechsundfünfzigeinundfünfzig' Geworben wird auch für die 'Proletarischen Monatsblätter - Neue Aktion' Herausgeber: Gruppe Aktion, Zielsetzung: sozialistische ('antiautoritäre') Arbeiterbewegung, Kontaktadresse: Horst Lummert.
Q: Agit 883 Nr.1,Berlin o.J. (1969)
März 1969:
In Berlin erscheint die 'NEUE Aktion ' Nr. 4 (vgl. 30.12.1968, Mai 1969). Der Artikel "Zur Lage und zum Selbstverständnis" befasst sich mit der Fraktionierung der APO. Weitere Beiträge sind:
- "Wo uns der Schuh drückt…", eine Dokumentation der eigenen Flugblattreihe;
- "Westberliner Generalprobe für den Nixonbesuch" zum 15.2.1969;
- "Lateinamerika – Revolutionäres Dokument" von 47 Geistlichen, wobei besonders auf den Bischof von Recife, Brasilien eingegangen wird;
- ein Artikel zu Äthiopien;
- "Kriegsverbrechen" zu Indonesien;
- "Gegen den Verrat an der Revolution – aus einem Flugblatt der Kampffront der Auslandsgriechen" (AMEE);
- "Erste Niederlage der neuen US-Strategie in Vietnam";
- "Revolutionäre Jugendorganisation in der CSSR";
- "Wo uns der Schuh drückt…" Flugblätter zu den "Arbeiterprotesten in der AEG Turbine" bzw. später KWU und zur "Arbeiter-Bildungskastrophe".
Q: NEUE Aktion Nr. 4, Berlin März 1969
April 1969:
Von der Gruppe 'NEUE Aktion' erscheint vermutlich frühestens im März der Text "Zur Basisarbeit", dessen Veröffentlichung die 'RPK' ablehnte. Kritisiert wird angesichts der Instrumentalisierung der Arbeiter durch die Studenten die in den Basisgruppen und Arbeiterseminaren, u.a. von Wolfgang Lefevre, geforderte 'Arbeiterkontrolle'. Vorgeschlagen wird stattdessen eine Behebung der Arbeiter-Bildungs-Katastrophe, wobei auf die 'NEUE Aktion' Nr. 4 verwiesen wird, dadurch, das Studenten in die Produktion gehen und Arbeiter an die Hochschulen.
Q: NEUE Aktion: Zur Basisarbeit, o. O. (Berlin) o. J. (1969)
Mai 1969:
In Berlin erscheint die 'NEUE Aktion ' Nr. 5 (vgl. März 1969, Juni 1969). Dokumentiert wird ein Brief von Heinz H. Frick (SPD), Mitglied des Abgeordnetenhauses zu den Thesen zur Arbeiter-Bildungs-Katastrophe. Weitere Beiträge sind:
- "REFA – Revisionismus für Arbeiter" gegen die Zentralisierung autonomer Arbeitergruppen;
- "Thema: Weiche APO-Mitte" über die Reaktion Peter van spalls auf die letzte Ausgabe;
- "Die Sieger des 'Monats' oder Wenn der Günther mit dem Adolf…" zu Günther Grass und dem Nachruf auf den SDS in der Zeitschrift 'der Monat', die er mit den SHBler Jens Litten und Erdmann Linde herausgebe;
- "Ostern 1969. Aus dem Schoße der Familie flog ein Kumpel auf Straße: Rache seinen Denunzianten…" zu einer Entlassung bei Siemens;
- "Die bürgerliche Literatur ist mitnichten tot!" zu Peter Schneider;
- "Kleinbürgerfraktion: Hans Worst oder Noch ein Protest";
- "Arbeiterkontrolle, Kulturrevolution und Klassenfrage" über die Intensivierung der Betriebsbasisarbeit der Fraktion um die 'RPK' bzw. die Diskussionen in den Berliner Basisgruppen, die die Autonomie von Arbeitergruppen ablehnen würden, so wie Wolfgang Lefevre die Massen für unmündig erkläre;
- "Zur Basisarbeit" ein Flugblatt (vgl. Apr. 1969).
Q: NEUE Aktion Nr. 5, Berlin Mai 1969
Juni 1969:
In Berlin erscheint die 'NEUE Aktion ' Nr. 6 (vgl. Mai 1969). Dokumentiert wird der text "Grundsätze und wichtigste Bestandteile für eine weltweite Lösung des südvietnamesischen Problems als Beitrag zur Wiederherstellung des Friedens in Vietnam", vorgelegt von Tran Buu Kiem auf der16. Pariser Vietnamkonferenz am 8. mai 1969. Weitere Beiträge sind:
- "Da schreibet einer, da schreibt einer, der einen Teil seiner Jugendzeit in Erziehungsheimen und Strafanstalten zugebracht hat";
- "Die Gegensätze Revolution und Faschismus sind die von Aufwachen und aus dem Schlaf gerissen werden. Man sollte den schlaf erforschen. Vor dem Wecken";
- "Die Rote Fahne als Symbol";
- "So schlecht geht es uns (gar nicht)!" zum 1. Mai 1969.
- Meldungen von der Bundeswehr aus Oberschleissheim und Kiel;
- Auszüge aus Herbert Marcuse: "Psychoanalyse und Politik" sowie Herbert Marcuse: "Aggressivität der Industriegesellschaft";
- "Wirtschaftliche Macht darf nicht zur Durchsetzung eines Boykotts mißbraucht werden" zum Urteil gegen Springer wegen dessen Boykott gegen 'Blinkfüer';
- "Ende 66 erhielt ich die Vorladung zur Musterung";
- "Westberliner Erziehungsdemokratie" wobei auf die Heinrich Schliemann Grundschule in Rudow verwiesen wird. Aus Rudow kommen auch einige der Anzeigen;
- "Walter Nieblich, der rote Drucker…" Auszug aus Wolfgang See: "Brot-Zeiten".
Q: NEUE Aktion Nr. 6, Berlin Mai 1969
Letzte Änderungen: 18.9.2014
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