Berliner Extra-Dienst, 2. Jg., Nr. 26, West-Berlin, 30. März 1968

30.03.1968:
Der Berliner Extra-Dienst (BED) Nr. 26 erscheint mit der Extra-Dokumentation: "RIAS und die ZONE: Rentnerbriefe an den Sender".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Baden-Württemberg: SPD verliert acht, NPD gewinnt acht Prozent"
- "Deutschlandfunk: Ostbüro-Chef Thomas Chefredakteur"
- "Erster Mai: Projekt und Initiativgruppen begannen Arbeit"
- "Oppositionskundgebungen: Provokateure eingeschleust"
- "Braunbuch-Beschlagnahme: Andere Dokumente blieben liegen"
- "Moch-Antwort: An der Sache vorbei"
- "Mobil': Neue linke Publikation aus München"
- "Gewerkschaftsjugend: Doch zum Festival nach Sofia"
- "Hessen. Kontroverse SPD-DGB wegen Luftschutz"
- "CVJM Hamburg: Tagung mit allen Oppositionsgruppen"
- "Frankfurter Buchmesse: Spezial-Warnung an Linke Verlage"
- "West-Berliner Ostermarsch: Findet in Holland statt"
- "Witz der Woche"
- "Personalien"
- "Extra Über uns"
- "Mitteilungen des Republikanischen Clubs"
- "Extra-Meinung"
- "Extra-Dokumentation"
- "Berliner Rechtshilfe"

Berichtet wird u. a. über die Umfrage zur Landtagswahl in Baden-Württemberg, Ende April. Danach verliert die SPD, die NPD gewinnt um 8 Prozent, über die "Kampagne für Demokratie und Abrüstung". Sie berichtet, dass auf zahlreichen Veranstaltungen, auch Provokateure ihr Unwesen treiben würden. Weiter wird berichtet über die neue Münchner Schülerzeitung "Mobil". Darin grenzt sich Peter Brandt von "anarchistischen Tendenzen in der Schüler- und Studentenschaft scharf ab". In West-Berlin findet in diesem Jahr kein Ostermarsch statt. Man wolle sich am "ABC-NATO-Verzichtmarsch 1968" in Holland beteiligen. Biographische Daten gibt es über: Jürgen P. Runge, Peter Brandt, Willy Weyer, Hermann Sitter.

In der Extra-Meinung äußert sich Guggomos zum "Umgang mit Parteitagsbeschlüssen" und beschäftigt sich mit dem Nürnberger-Bundesparteitag der SPD. Und in der Extra-Dokumentation "RIAS und die ZONE" äußert man sich zu "Rentnerbriefen an den Sender". Zur "Rechtshilfe" heißt es: "Die Berliner Justiz beschäftigt die Außerparlamentarische Opposition: Haftbefehle, Ermittlungsverfahren, Vernehmungen, Vorladungen. Über zweihundert politische Verfahren laufen heute gegen Berliner Bürger - Studenten, Arbeiter, Angestellte und ausländische Bewohner. Eine Handvoll unabhängiger Juristen hat den Betroffenen Rechtshilfe geleistet - bis heute fast immer unentgeltlich. Diese Hilfe aber hat Grenzen. Eine Anwaltskanzlei kostet Geld. Gebühren müssen aufgebracht und Spesen ersetzt werden. Die Beschuldigten, die sich für ein politisches Anliegen des West-Berliner Gemeinwesens ein-setzen, sollen die Kosten für ihre Verteidigung nicht selbst aufbringen müssen. Wir haben einen Fonds für Berliner Rechtshilfe eingerichtet. Wer der Opposition zu ihrem Recht verhelfen will, den bitten wir, mit einer Geldspende dazu beizutragen. (…) Ein Kuratorium der unterzeichneten Verbände wird über die Verwendung der Mittel entscheiden und alle sechs Monate öffentlich Bericht erstatten. AStA der Freien Universität Berlin; Studentenvertretung der Technischen Universität Berlin; AStA der Pädagogischen Hochschule Berlin; AStA der Kirchlichen Hochschule Berlin; AStA der Hochschule für Bildende Künste Berlin; Evangelische Studentengemeinde Berlin; Gewerkschaftliche Studentengemeinschaft Berlin; Humanistische Studentenunion Berlin; Liberaler Studentenbund Deutschlands Berlin; Sozialdemokratischer Hochschulbund Berlin; Sozialistischer Deutscher Studentenbund Berlin; SJD-Die Falken Landesverband Berlin; Kampagne für Demokratie und Abrüstung Regionaler Ausschuss; Internationale Liga für Menschenrechte Sektion Berlin; Republikanischer Club Berlin".
Q: Berliner Extra-Dienst, 2. Jg., Nr. 26, West-Berlin, 30. März 1968.

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