Berliner Extra-Dienst, 2. Jg., Nr. 21, West-Berlin, 13. März 1968

13.03.1968:
Der Berliner Extra-Dienst (BED) Nr. 21 erscheint mit den Extra-Dokumentationen: "Lübke: Sein oder Nichtsein" und: "Griechenland: Berichte und Briefe aus KZ und Gefängnis".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Solidarität mit polnischen Studenten: Demonstration in West-Berlin"
- "Außerparlamentarische Opposition: Brief an Cyrankiewicz"
- "SPD-Landesvorstand: Ristock und Beck sind die Nächsten"
- "FDP-Fraktionschef Oxfort im RC: Bedauern über Borms Austritt"
- "Mitteilungen des Republikanischen Clubs"
- "Rüstungsgeschäft: Vietnam-Boom für Flugzeugfirmen"
- "Industrie Warndienst: Mobilisierung des Ruhrgebiets?"
- "Ostermarsch 1968: Großkundgebung in Dortmund"
- "Außerparlamentarische Opposition: Neuer jüdischer Arbeitskreis"
- "Jüdischer Arbeitskreis: Offener Brief an Lübke"
- "Lübke: Sein oder Nichtsein"
- "Extra-Dokumentation"
- "Extra Über uns"
- "Witz der Woche"

Berichtet wird u. a. über die "Solidarität mit polnischen Studenten". Studentenvertretungen der West-Berliner Hochschulen verfassten einen "Offenen Brief" an Cyrankiewicz. In Polen sei "eine Restauration des Kapitalismus" ausgeschlossen, die "Produktionsmittel seien abgeschafft" und daher "muss die polnische Gesellschaft dem Einzelnen mehr reale Freiheit gewähren". Daher solidarisiert man sich mit dem "antiautoritären Protest der polnischen Studenten". In West-Berlin will man mit einer Demonstration am heutigen Tag die polnischen Studenten unterstützen.

Berichtet wird weiter über den Austritt von William Borm aus dem RC. Am 17.3. will der Psychoanalytiker Hans Kilian über "Die Bewusstseinsmauer des Westens" im RC diskutieren. Der Ostermarsch 1968 in Dortmund soll mit der traditionellen Abschlusskundgebung der "Kampagne für Demokratie und Abrüstung" enden. Es sollen u. a. Rolf Hochhuth, Gerhard Zwerenz und Arno Klönne sprechen. U. a. sollen auftreten: Fasia Jansen, Gisela May, Franz-Josef Degenhardt. In West-Berlin hat sich am 8.3. ein jüdischer Arbeitskreis konstituiert, der sich zugleich an Bundespräsident Lübke richtet. Lübke soll in der "Baugruppe Schlempp aktiv an der Konzeption von KZ-Bauplänen" beteiligt gewesen sein. Der jüdische Arbeitskreis ersucht Lübke eindringlich, "diese für die Gesamtheit des deutschen Volkes unerträglichen Vorwürfe durch ein ordentliches Gerichtsverfahren klären zu lassen". In der Extra-Dokumentation "Lübke: Sein oder Nichtsein" veröffentlicht der BED "weitere Dokumente aus Lübkes Vergangenheit".

In einer weiteren Extra-Dokumentation "Griechenland: Berichte und Briefe aus KZ und Gefängnis" werden Dokumente u. a. eines griechischen Widerstandskämpfers veröffentlicht und Berichte eines französischen Journalisten und eines griechischen Arztes, die die KZ-Insel Jaros besucht hatten.
Q: Berliner Extra-Dienst, 2. Jg., Nr. 21, West-Berlin, 13. März 1968.

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