Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 38, West-Berlin, 27. September 1967

27.09.1967:
Der "Berliner Extra-Dienst" (BED) Nr. 38 erscheint mit einer Extra-Dokumentation: "Der Bericht des Untersuchungsausschusses (II)".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Heinrich Albertz: Von de Mafia gestürzt"
- "SPD und Gewerkschafter: Konflikt spitzt sich zu"
- "DGB-Vorsitzender Lenbach als SPD-Vorsitzender Buchstaller"
- "HBV West-Berlin: Verwirrter Vorstand"
- "Neue Weltbühne: Probenummer verschoben"
- "DDR: Ohnesorg-Song aus Ost-Berlin"
- "Albertz: Gespräch mit Schülern abgesagt"
- "Sing Out: Antrag auf Einrichtung einer Privatschule"
- "Hinweis"
- "Springer Antwort: Gegner wollen Sowjetzonen-Verhältnisse"
- "BZ-Meldung über Anti-Springer Demonstration: Halbwahrheit"
- "Anti-springer Kampagne: Konzertierte Aktion"
- "Nach vierzehn Tagen: Berliner Morgenpost dementiert"

Berichtet wird u. a. von rechten Gruppen in der Berliner SPD, die Albertz stürzten. Dieser trat am 26.9. zurück. Titelüberschrift im BED: "Albertz von der Mafia gestürzt". "Die Mafia um dem Steglitzer Kreisvorsitzenden Harry Liehr, den stellvertretenden Weddinger Kreisvorsitzenden Pätzold und den Abgeordneten Gellermann hat in der Fraktion des Abgeordnetenhauses 35 Stimmen fest. Albertz konnte-obschon nicht Freund der Linken-bestenfalls auf 15 Stimmen der Linken und Halblinken zählen. Der Rest der 32 Unentschlossenen war keine Regierungsbasis mehr. (…) In der außerparlamentarischen Opposition hört man Genugtuung über die Erfüllung der von ihr nach dem 2. Juni erhobenen Rücktrittsforderungen. Die Opposition hatte den Abtritt von Albertz, Büsch und Duensing verlangt. Die Forderung wurde - in umgekehrter Reihenfolge - erfüllt. In Kreisen der außerparlamentarischen Opposition gab man aber deutlich zu verstehen, dass eine personelle Neuorientierung ohne eine Veränderung der sachlichen Politik ohne Bedeutung bleibt".

Berichtet wird weiter von den Konflikten zwischen der Führung der Bundes SPD und den gewerkschaftlich organisierten SPD-Mitgliedern. Die erste Probenummer der "Neuen Weltbühne" ist verschoben worden. In der DDR ist zu einem Gesangswettbewerb ein Lied mit dem Titel "Wie starb Benno Ohnesorg" vertreten. Der Künstler ist Hartmut König. Die Kampagne für Abrüstung "hat sich dem oppositionellen Verlangen nach Beseitigung der marktbeherrschenden Stellung Springers in der Massen-Publizistik angeschlossen. (…) In einer Auflage von 10.000 Stück wurden Plaketten hergestellt, die den Text 'Bild macht dumm' tragen". In der "Extra-Dokumentation" wird der II. Teil des "Berichts des Untersuchungsausschusses" veröffentlicht.
Q: Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 38, West-Berlin, 27. September 1967.

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