Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 29, West-Berlin, 26. August 1967

26.08.1967:
Der "Berliner Extra-Dienst" (BED) Nr. 29 erscheint mit einer Dokumentation zu einem "Urteil zur Wehrpflicht ständig in West-Berlin ansässiger Personen".
Artikel der Ausgabe sind:
- "West-Berliner Ausländerpolizei: Keine Diktatur in Athen"
- "Anwaltskammer: Standesverfahren gegen Rechtsanwalt Mahler?"
- "Demokratischer Klub: Moralische Aufrüstung"
- "Indiskretionen: Albertz-Brief an Prag und die 'Welt'"
- "Gewerkschaften: Im Betrieb wird wieder geprügelt"
- "Sonnabend im KADEWE: Go in für die Verkäufer"
- "Feuriges Eck: RC erzwang Bedienung von Afrikanern"
- "Selbstverteidigung: Lernt Judo beim Club"
- "Anti-Demonstrations-Pulver: 'Tagesspiegel' stellt uns Mittel vor"
- "Liberal: Hofft auf Spenden nach der Geld-Sperre"
- "Beleidigungsprozess: Ich bin nicht Springer-Hörig"
- "Extra über uns"
- "M. Buchholz: Extra-Report: Nach den Prügel-Persern die Prügel Berliner. Volksverhetzung in West-Berlin seit dem 2. Juni"
- "Republikanischer Club: Anzeige wegen Landesfriedensbruch"
- "GSG West-Berlin: Schmitz vor Gericht"

Berichtet wird u. a. über den Chef der West-Berliner Ausländerpolizei. Dieser habe davon gesprochen, "dass von einer Diktatur in Griechenland 'nicht die Rede' sein könne". Im Fall des Griechen Tsakaridis "verweigerte das Gericht auch hier die Einbürgerung". Rechtsanwalt Lindemann (vom CDU Abgeordneten Schmitz mit der Wahrnehmung seiner Interessen beauftragt) kündigte Horst Mahler an, "gegen ihn werde bei der Anwaltskammer ein Verfahren wegen standeswidrigen Verhaltens beantragt". Mahler hatte gegen Schmitz "wegen dessen (…) 'faschistoiden' Äußerungen Anzeige wegen Aufforderung zum Landesfriedensbruch erstattet", über den "Demokratischen Klub", der sich "nach eigenem Selbstverständnis als Konkurrenzgründung des Establishments zum Republikanischen Club versteht".

Die Bemühungen von Albertz, in Kontakte zum Prager Oberbürgermeister Cerny zu treten, bleiben erfolglos. Cerny betrachte West-Berlin nicht als eine "kommunale Größe". Der RC, SDS und andere planen eine Aufklärungskampagne im Kaufhaus KaDeWe zu den Öffnungszeiten. Im "Feurigen Eck" in Schöneberg dürfen nun wieder Afrikaner bedient werden. Im "Extra-Report" beschreibt Buchholz die Situation in West-Berlin seit dem 2. Juni und wendet sich gegen die "Prügel Berliner". Auch Wolfgang Neuss wird anlässlich der Truppenparade in Neukölln mit beängstigenden Worten bedacht: "Schlagt ihn tot. Das ist doch der Kerl, der immer beim Teufel-Prozess zuguckt". Horst Mahler hat im Auftrag des RC "gegen den CDU-Abgeordneten Karl-Heinz Schmitz Strafanzeige wegen Aufforderung zum Landfriedensbruch und gefährlicher Körperverletzung erstattet".
Q: Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 29, West-Berlin, 26. August 1967.

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