Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 7, West-Berlin, 10. Juni 1967

10.06.1967:
Der "Berliner Extra-Dienst" (BED) Nr. 7 erscheint mit einer Dokumentation von Peter Brückner: "Über Ordnung, Unmenschlichkeit und den Geist der deutschen Universität".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Westberlins Senat: Landesverratsverfahren gegen Welt-Redakteur?"
- "Straßenschlacht vor der Oper: Von der Polizei eingeplant"
- "Albertz-Rückzug: Spiegel-Interview soll nicht erscheinen"
- "Bonner SPD: Intervention im Schöneberger Rathaus erwogen"
- "Gerüchte: Es gab keinen zweiten Toten"
- "Polizeigewerkschaft: Kollegen sollen schweigen"
- "RIAS: Tribunal gegen Sam Jensen"
- "Bildzeitung: Wir schießen zurück"
- "Morgenpost: Der Name war bekannt"
- "Telegraf und Abend: Keine Todesanzeige für Ohnesorg"
- "Der Abend: Zwei Mitarbeiter gehen"
- "DDR-Literatur: Neuer Subjektivismus"
- "Pädagogische Hochschule: Gottschalch soll gehen"
- "Studenten rufen Arbeiter zur Solidarität auf"
- "Walter Sickert: Schuld haben nur die Demonstranten"
- "Falken: Nach Duesing müssen auch Albertz und Büsch gehen"
- "Betriebsräte: Protest gegen Unfreiheit in West-Berlin"
- "Solidaritätsadresse an den AStA der FU"
- "Resolution an den regierenden Bürgermeister"
- "Extra Meinung: Einige Folgerungen"

Berichtet wird u. a. über den Tod von Benno Ohnesorg, über die Straßenschlacht vor der Oper, die von "von der Polizei eingeplant war", über Gerüchte, die von einem zweiten Opfer bei den Demonstrationen gegen den Schah-Besuch vor der deutschen Oper berichten, über eine Mikrophonsperre gegen Sam Jensen (RIAS), der sich gegen die "BZ" richtete, die nach der Demo davon sprach: "Das ist Terror", über eine lancierte Meldung der "Bild"-Zeitung, dass Studenten nun "zurückschießen werden". Berichtet wird weiter über den Todesschützen Kurras, über den "Telegraf" und den "Abend", die keine Todesanzeigen für Benno Ohnesorg schalten wollen.

Über die jüngste Geschichte der FU erscheint von Peter Brückner eine Dokumentation. Der AStA der FU ruft die West-Berliner Bevölkerung zur Solidarität auf und wendet sich auch an die Arbeiterschaft. Dazu wird eine Stellungnahme veröffentlicht, die die Sachverhalte an der deutschen Oper aufklärt und den "Ausnahmezustand" beim Schah-Besuch verurteilt. Zudem werden Fakten über den Schah veröffentlicht. Der DGB-Vorsitzende Walter Sickert, erklärt sich dahingehend, die von der "Unverantwortlichkeit des AStA spricht, der die Arbeiterschaft aufwiegeln will: "Die Schuld für das Todesopfer und für die Verletzten liegt nur bei den Personen, die die Demonstration in Szene gesetzt haben". Der Landesvorstand der Falken ruft u. a. zum Rücktritt von Albertz auf. Vertrauensleute und Betriebsräte aus verschiedenen West-Berliner Betrieben solidarisieren sich mit dem AStA der FU. In einer "Extra-Meinung" wird das West-Berliner Abgeordnetenhaus als eine "Karikatur eines demokratischen Parlaments bezeichnet". Und: "Die 5-Prozent Klausel muss ersatzlos gestrichen werden. (…) Auf jeden Fall muss die Ermittlung gegen den politischen Polizisten Kurras bis Ende Juni abgeschlossen und das volle Ergebnis veröffentlicht sein". Aufgerufen wird zum Abonnieren der Zeitung.
Q: Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 7, West-Berlin, 10. Juni 1967.

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