Von der Regionalen Leitung Westberlin des Kommunistischen Studentenverbandes (KSV) herausgegeben, erscheint vermutlich in der 3. Dezemberwoche 1976 die Broschüre: "Lehren und Perspektiven der Westberliner Streikkämpfe", die sich u. a. mit den Streikaktionen der Westberliner Studenten gegen den "Löffler- Plan" beschäftigt.
Dazu agitiert die Broschüre gegen die "reaktionäre Politik des SPD-Senats", der versuche, sich mit "Berufsverboten und politischen Entlassungen" an den Hochschulen durchzusetzen. Die VV der FU und der TU verabschiedeten "Ultimaten an den Senat zur sofortigen Rücknahme der ausgesprochenen Entlassungen der verhafteten Studenten". Sollte das abgelehnt werden, so würde "ab dem 13. Januar 1977 der Streik an den Westberliner Hochschulen wieder aufgenommen". Bei den Relegationen handelt es sich um zwei Studenten und Prof. Gerhard Bauer.
15.12.1976:
Vermutlich in der 3. Dezemberwoche 1976 erscheint, von der Regionalen Leitung Westberlin des Kommunistischen Studentenverbandes (KSV) herausgegeben, die Broschüre: "Lehren und Perspektiven der Westberliner Streikkämpfe". Sie richtet sich gegen Berufsverbote und politische Entlassungen nach den Streikaktionen an der FU und der TU gegen den "Löffler-Plan" 1976. Die Vollversammlungen beider Unis richteten an den SPD-Senat Ultimaten zur Rücknahme der ausgesprochenen Entlassungen, u. a. gegen Prof. Gerhard Bauer.
Artikel der Broschüre sind:
- "Das Ultimatum steht. Wer jetzt den Kampf aufgibt, gibt Bauer preis!"
- "Keine Versöhnung mit dem Staatsapparat: Aktionseinheit von Demokraten und Kommunisten gegen faschistische Gefahr!"
- "Der Platz der demokratischen Bewegung ist an der Seite der Arbeiterklasse!"
- "Dem Volke dienen. Die Hauptaufgabe anpacken. Die demokratische und antihegemonistische Bewegung schaffen!"
- "Den Kampf organisieren!"
- "Resolution des KSV"
In der "Resolution des KSV" wird abschließend erklärt: "Wir treten ein für den Aufbau eines AStA mit politischem und imperativen Mandat, Satzungs- und Finanzhoheit!". Gegen politische Entlassungen und Berufsverbote wird zu einer "Großveranstaltung des regionalen Streikrats" am 13.1. aufgerufen. Zuvor soll am 22.12. eine Kundgebung und Demonstration unter der Losung: "Keine Entlassung von Gerhard Bauer!" stattfinden. Aufgerufen wird auch dazu, am 28. und 30.12. zu den Gerichtsverhandlungen von zwei relegierten Studenten zu kommen.
Allgemeine Parolen sind u. a.:
- "Für freie politische Betätigung in Ausbildung, Beruf und Gewerkschaft!"
- "Weg mit Berufsverboten, politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüssen!"
- "Kampf der politischen Unterdrückung in der BRD und der DDR!"
- "Aktionseinheit von Demokraten und Kommunisten gegen die faschistische und sozialfaschistische Gefahr!"
Am 29./30.1.1977 soll ein Wochenendseminar des KSV stattfinden. Thema: "UdSSR heute: Sozialismus oder Sozialimperialismus?" Foren des KSV sind für den 15./16.1. geplant, u. a. "Zur Kritik bürgerlicher und revisionistischer Erziehungstheorie". Die "Schule des Marxismus-Leninismus" des KSV soll ab Januar 1977 beginnen. Die Themenvielfalt reicht von der politischen Ökonomie bis zum dialektischen und historischen Materialismus.
Quelle: Kommunistischer Studentenverband - Regionale Leitung Westberlin: Lehren und Perspektiven der Westberliner Streikkämpfe, West-Berlin (15. Dezember 1976).
Letzte Änderung: 04.11.2019