Kritische Krankenhaus Presse - gemacht von Arbeitern und Angestellten der Berliner Krankenhäuser für ihre Kollegen, Jg. 1, Nr. 1, o. J. (1969)

Juni 1969:
In Berlin erscheint vermutlich im Juni erstmals die 'Kritische Krankenhaus Presse' (vgl. Juli 1971) - gemacht von Arbeitern und Angestellten der Berliner Krankenhäuser für ihre Kollegen mit dem Leitartikel "Antwort auf Schwester Monika" zu den Anwerbebroschüren des Berliner Senats für Krankenschwestern.

Weitere Artikel sind:
- "'Krankfeiern' als Krankenschwester";
- "Auch Krankenschwestern haben Kinder!";
- "Bewusste Isolierung" zwischen den Stationen und im Speiseraum;
- "Pruefungen - Lohn der Angst";
- "Wem dient die Krankenschwester?";
- "Solidarität mit den Sozialarbeitern", deren Arbeitskreis Kritischer Sozialarbeiter (AKS) am 28.5.1969 die Öffentlichmachung einer Dienstbesprechung mit der Gesundheitsverwaltung beschloß; sowie
- "Fachausbildung in Strümpfen" von einer Krankenpflegeschule.

Bekanntgegeben wird:"
Wer schon was von 'Blaukreuz' und seinen Hilfsaktionen bei Demonstrationen gehört hat und mitmachen will, kann sich notieren: Jeden Sonnabend um 14 Uhr ist ein Treffen in der Niebuhrstraße 28 bei Isele!!"

Bekanntgegeben wird auch:"
Wußten Sie schon…

4) daß sie sich von jedem Auto mit 'rotem Punkt' mitnehmen lassen können - kostenlos - indem Sie winken? (ursprünglich Selbsthilfeorganisation von Studenten - Taxi-Konkurrenz!)".

Bekanntgegeben werden die Treffs in der Babelsberger Str. 14, Raum 17, wobei es für Krankenschwestern-Schülerinnen einen eigenen Treff gibt.

Aufgerufen wird:"
Opfer der Krankenhausbürokratie: Solidarisieren wir uns mit den Berliner Kindergärtnerinnen!!!! Sie protestieren seit langem gegen die katastrophalen Bedingungen in ihrem Beruf. In überfüllten Kindergärten werden Kinder autoritär erzogen, wird den berufstätigen Müttern die Erziehung noch schwerer gemacht. Das alles liegt in der Logik eines Systems, das wir auch vom Krankenhaus her kennen: schlechte Ausbildung, katastrophale Arbeitsbedingungen, schlechte Bezahlung, bürokratischer Betrieb, knappe Planstellen. Und Kinder wie Patienten kommen dabei zu kurz. Deshalb: nehmen wir an den Protestaktionen der Kindergärtnerinnen in den nächsten Tagen teil! Solidarisieren wir uns!!!! Näheres entnimmt man den Tageszeitungen und den Flugblättern und infos."
Quelle: Kritische Krankenhaus Presse Nr. 1, Berlin o. J. (1969)

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