Berliner Arbeiter Zeitung - Organ der Sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (SDA), Jg. 2, Nr. 8, o. J. (1971)

Oktober 1971:
Vermutlich im Oktober erscheint die Nr. 8 der 'Berliner Arbeiter Zeitung' (vgl. Juli 1971, 1.5.1973) der Sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (SDA) mit einem Leitartikel zur Metalltarifrunde (MTR) der IGM, in dem u.a. berichtet wird von der Tarifkommission aller fünf Fordwerke - ohne deren Standorte zu nennen, von Klöckner Bremen und Siemens München, aber auch, u.a. über die Lehrlinge, aus der IGM in Berlin, wo Fahrpreiserhöhungen bei der BVG sowie Tariferhöhungen für Gas und Strom anstehen. Ein Artikel zu den Fahrpreiserhöhungen fordert mit der ÖTV einen 30 Pfg. Einheitstarif und berichtet von Fahrpreiskämpfen in Hannover, Bochum, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg, Kassel (vgl. Mai 1971) und Ludwigsburg:"
Resolutionen und Unterschriften allein bringen 'unsere' Volksvertreter nicht dazu, sich für unsere Interessen einzusetzen. So sagte z. B. der Ludwigsburger Ortsvereinsvorsitzende der SPD zu einer Unterschriftensammlung gegen eine Fahrpreiserhöhung: 'Was sind schon 21 000 Unterschriften. Das zählt nicht; das ist doch nur ein Viertel der Bevölkerung.'".

Aus dem NGG-Bereich wird berichtet von der Stadtteilgruppe Moabit der SDA in "Der Dank des Hauses Brinkmann: Entlassung". Berichtet wird aus dem IGM-Bereich über die Umsätze von SEL, aus Kreuzberg von der MF Pahlitzsch, deren über 100 Beschäftigten jüngst die Stillegung zum 31.3.1972 bekanntgegeben wurde, über die Geschäfte der BMAG (DIAG) in Libyen, von der Schmelzerei und Gießerei Neukölln (MAN) über Entlassungen und Kurzarbeit, von Siemens und von der Berthold AG.
Beigelegt ist eine Werbeseite. Treffpunkte der SDA gibt es in Kreuzberg in der Lübbener Str. 18 sowie in Neukölln Braunschweiger- Ecke Wipperstraße.

Berichtet wird vom Mieterprotest in der Gropiusstadt und im Märkischen Viertel (vgl. 17.8.1971).

Mit dem BVG befasst sich der Artikel "Unsere Rechte im Betrieb sollen abgebaut werden". Aus der BRD erscheinen Betriebsnachrichten aus Braunschweig über Voigtländer und Zett-Werk (vgl. 27.8.1971, 8.9.1971), von Klöckner Georgsmarienhütte, Magirus-Deutz Ulm, Pfaff Kaiserslautern, Hanomag-Henschel Bremen, Hamburg-Harburg und Kassel, aus dem DPG-Bereich über die Deutsche Bundespost und:"
Pleitefirma bleibt Lohn schuldig

Die Strumpffabrik 'Sulida' in Dachau hat Konkurs angemeldet. Gleichzeitig wurden über 300 Beschäftigte des Werkes entlassen. Die Firma schuldet ihnen rund 200 000 DM Lohn."

Berichtet wird auch:"
Olympia-Werke

Seit Anfang des Jahres ist die Belegschaft durch Werkschließungen, Einstellungsstop usw. um 2 000 Kollegen gemindert worden. Am 3. September hagelte es neue Maßnahmen für die verschiedenen Olympia-Werke: Wiesmoor - 240 Entlassungen; Werk geschlossen. Leer: Kurzarbeit bis Weihnachten für 2 000 Kollegen. Freitag als Arbeitstag gestrichen. Kaufbeuren: gleiche Kurzarbeit wie in Leer für 1 600 Kollegen. Hauptwerk Roffhausen: 400 Kündigungen, 300 ausscheidende Kollegen werden nicht ersetzt.

Olympia gehört 100 prozentig zum AEG-Telefunken-Konzern und zahlte ihm 1970 nicht weniger als 16 Prozent Dividende."

Zur Umweltverschmutzung erscheint der Artikel "Unsere Umwelt versaut für den Profit". "Kurzberichte aus dem Ausland" behandeln Großbritannien, Italien, Japan, Spanien, die Türkei und die USA. Weitere Auslandsberichte erscheinen zu Südvietnam, den Philippinen und zu Nordirland.
Q: Berliner Arbeiter Zeitung Nr. 8, Berlin o. J. (1971)

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