Fritz Werner Informationen, Jg. 1, Massenentlassung bei Loewe ...und FWW?, Dez. 1973

Dezember 1973:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Fritz Werner Werkzeugmaschinen (FWW) ihre 'Fritz Werner Informationen' (vgl. 19.10.1973, Jan. 1974) heraus mit dem Leitartikel "Massenentlassung bei Loewe …und FWW?".

In "'Krise' in der Automobilindustrie" wird auch berichtet:"
Ford-Köln

Kurzarbeit für 7 000 Kollegen in der Woche vom 26.11. bis 30.11. Im Oktober teilte das Vorstandsmitglied Gründe für die Kurzarbeit mit, - die Modelle 'Consul' und 'Granada' seien in den letzten Monaten nicht gerade auf große Gegenliebe bei den deutschen Autofahrern gestoßen - Ford habe die Produktion jetzt der Nachfrage angepaßt - die Kurzarbeit habe sich schon in den letzten Monaten angekündigt - die großen Modelle gingen kaum noch, eine große Zahl (15.000) stehen mittlerweile auf Halde. Damals, im Oktober, war es noch nicht möglich, die Kurzarbeit auf die 'Energiekrise' zu schieben."

Opel

Kurzarbeit für 20.500 Arbeiter und Angestellte für die dritte Dezemberwoche und die dritte Januarwoche. Die Situation ist ähnlich wie bei Ford. Die großen Modelle gehen nicht, 30.000 Opel - meist mit einem Hubraum von über 1,7 Liter - stehen auf Halde. Der Pressesprecher teilt mit, daß die Situation nur mit 1966 (Rezession) zu vergleichen sei. Der Vorjahreswert von 38.000 Neuzulassungen bis Oktober 72, sei in diesem Jahr mit 29.000 Neuzulassungen bis Oktober erheblich unterboten worden.

Während der Streiks der Metallarbeiter in Nordbaden/Nordwürttemberg (Bosch und Daimler) für bessere Arbeitsbedingungen, erklärte die Geschäftsleitung: 'Uns droht Kurzarbeit, weil in der Zulieferfirma Bosch gestreikt wird!'
Jetzt wird behauptet: '… wegen der Energiekrise.'

Daimler

In den drei Betrieben Düsseldorf, Bremen und Hamburg soll an 6 Arbeitstagen kurzgearbeitet werden (Ende Dez. / Anf. Januar)

Die Unternehmensleitung erklärt: 'Die Inlandsnachfrage habe seit Monaten auf dem Sektor der leichten Nutzfahrzeuge und großen Modelle nachgelassen.' 'Die großen Zeiten der Automobilindustrie sind wohl vorbei', weissagt ein Daimler-Direktor, 'unsere Lager sind voll.'"

Gefragt wird:"
Springerpresse gestoppt?

Egal, ob Springers Hetzblätter die bevorstehenden Entlassungen bei FWW erfunden haben, oder ob Dieckmann Springer einen 'heißen Tip' gegeben hat, daß der Verkauf bei FWW gestoppt wurde, nützt nicht viel. Besser wäre es, Springers Hetzblätter würden nicht mehr bei uns verkauft, weil sie keiner mehr kauft und liest."

Weitere Artikel sind:
- "Keiner kämpft für sich allein… …alle müssen wieder rein!" mit Berichten von Mannesmann Duisburg-Huckingen sowie aus Berlin von DeTeWe, Krone und Osram;
- "Tarifrunde - Jetzt sind wir am Zug" zur Metalltarifrunde (MTR);
- "FWehWeh. Der Irre des Monats";
- "neuer Meister - altes Schwein" zur Verweigerung eines Passierscheins für einen jugoslawischen Kollegen;
- "Zuerst wir…. dann die 'roten Zahlen'!";
- "Dreckplatz - Parkplatz";
- "zum Frühstück: Hektik" zur Kantine;
- "Zulage für alle!", nicht nur für Schlosser und Werkzeugmacher;
- "Griechenland: Die Junta wankt";
- "1 Deutscher kostet Siemens 7,50 DM - 1 Grieche 75 Pf";
- "Und die Waffen? Made in Germany!"; sowie
- "Reisebericht eines Kollegen" aus Albanien.

Bekanntgegeben wird: "Sammelergebnis für Chile bei FWW: 305,66 DM".
Q: Fritz Werner Informationen Massenentlassung bei Loewe …und FWW?, Berlin Dez. 1973

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