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Berlin-Marienfelde
Fritz Werner GmbH

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 12.3.2008

In dieser diese wie immer sehr unvollständigen Darstellung werden von der Fritz Werner GmbH Werk Berlin-Marienfelde allein von der PL/PI betriebliche Materialien erschlossen, während die teilweise vorliegenden Dokumente der Zelle des KBW sowie später des BWK bisher nicht ausgewertet werden konnten.

Die Fritz Werner Gmbh gehörte zur DIAG, zu der u.a. auch Borsig, Ludwig Loewe Maschinenfabrik und Schwartzkopff zählten. Die betriebliche Aktivität der PL/PI bei Fritz Werner Marienfelde entstand vermutlich im Zusammenhang mit ihren Bemühungen bei den anderen Berliner DIAG-Betrieben, wie auch aus der ersten hier angeführten Ausgabe des 'Klassenkampf' ersichtlich ist (vgl. Aug. 1970). Von der Lage bei Fritz Werner aber (vgl. Dez. 1970) und von den Umtrieben des Konzerns in Guinea-Conakry (vgl. 29.1.1971) berichtet hier zunächst die KPD/ML-ZB, die aber bei Fritz Werner vermutlich nicht aktiv wurde, so dass hier lediglich ihre Zeitungen aus anderen DIAG-Betrieben als Quelle dienen können (vgl. März 1971, 20.7.1971).

Die PL/PI dagegen gibt nun für eine Weile betriebsspezifische Ausgaben ihres 'Klassenkampf' heraus (vgl. 5.4.1971, 12.4.1971, 26.4.1971, 17.7.1971) und agitiert im Rahmen ihrer Maikampagne auch bei Fritz Werner für ihre Arbeiterversammlungen (vgl. 8.4.1971, 16.4.1971, 19.4.1971, 23.4.1971). Nicht die Arbeiter aber, sondern algerische Ingenieurstudenten treten in den Streik (vgl. 28.6.1971).

Fritz Werner wird zwar früh von der Krise getroffen (vgl. 10.5.1971), die angekündigte Stilllegung aber (vgl. 27.11.1973) lässt noch lang auf sich warten. Zuvor ist hier zunächst noch von der Existenz einer IG-Metall Jugendgruppe (vgl. Okt. 1971) sowie von einer Betriebsgruppe Fritz Werner (vgl. 16.9.1974) zu erfahren, die aus dem Umfeld der früheren PL/PI hervorgegangen sein könnte.


Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

August 1970:
In Berlin erscheint die Nr.2 des 'Klassenkampf - Ausgabe DIAG/Borsig und Loewe' - Zeitung der Betriebszellen und Betriebsgruppen Siemens der Proletarischen Linken / Parteiinitiative (PL/PI - 13.7.1970, Sept. 1970). Berichtet wird u.a. von F.Werner (FWW).
=Klassenkampf - Ausgabe DIAG/Borsig und Loewe Nr.2,Berlin Aug. 1970

21.09.1970:
Vermutlich in dieser Woche gibt die KPD/ML-ZB in Berlin die Nr.3 des 'Extrablattes der Betriebsgruppen der KPD/ML' (vgl. 1.10.1970) heraus. Berichtet wird aus Berlin u.a. von einer Funktionärsversammlung der IG Metall, auf der u.a. Beschäftigte von Clauberg, Werner, Schwartzkopff, Siemens, Feiler, Bandstahl Berlin, den Wolter-Werken und DWM anwesend waren.
=KPD/ML-ZB:Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML o.Nr.(3),Berlin o.J. (1970)

Dezember 1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dem Dezember von der Fritz Werner GmbH (FWW - DIAG) Berlin:"
Abbau der Sozialleistungen: für 1971 Wegfall des 3. Pfingstfeiertages und des einen Tags Sonderurlaub für Kollegen mit 10jähriger Betriebszugehörigkeit angekündigt. Eine Arbeiterin vor Weihnachten entlassen."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.5,Bochum 20.1.1971,S.10

29.01.1971:
Die KPD/ML-ZB (vgl. 6.2.1971) berichtet:"
GUINEA

Am 29.1. gab der Sender 'Stimme der Revolution' in Conakry bekannt, daß die Republik Guinea ihre diplomatischen Beziehungen zur BRD abbricht. Als Grund wird die Beteiligung von deutschen Staatsangehörigen an dem portugiesischen Überfall auf Guinea (vgl. 22.11.1970,d.Vf.) angegeben.

Angeblich sind - wie die Bundesregierung und die bürgerlichen Zeitungen immer wieder beschwören - diese Deutschen ganz harmlose Entwicklungshelfer. Aber der Deutsche Entwicklungsdienst hat erklärt, daß keiner von den nun ausgewiesenen Deutschen Mitarbeiter des DED ist oder von den drei anderen BRD-Entwicklungshilfeorganisationen angehört.

Die Wahrheit sieht so aus: Hermann Seibold, angeblich Entwicklungshelfer war früher Offizier in der SS und gehörte zum Sicherheitsdienst der Nazis. Er war schon damals im SD Spezialist für Auslandsspionage und Zersetzung. Angeblich leitete Seibold in Guinea ein Ausbildungszentrum. In Wirklichkeit war er Chef einer Spionagezentrale. Bei der Durchsuchung seiner Büros wurden Spezialwaffen, eine Funkausrüstung, Pläne für Bürgerkriegsaktionen und Unterlagen über umfangreichen Devisenschmuggel gefunden. Alle diese Beweisstücke können in einer öffentlichen Ausstellung in Conakry besichtigt werden. Am Tag als die portugiesischen Angreifer landeten, stand Seibold genau an der Landestelle und gab mit den Autoscheinwerfern Blinkzeichen. Viele von den angeblichen Entwicklungshelfern waren Bundeswehrsoldaten. Ihre Aufgabe war die Ausbildung von guinesischen Armeeinheiten. Von daher hatten sie ein gründliches Spezialwissen in allen militärisch-technischen Fragen der Republik Guinea.

Außerdem arbeitete in Guinea die sogenannte Werner Gruppe (Fritz Werner Werke, FWW - IGM-Bereich,d.Vf.). Ihr Chef, Graf von Tiedenhausen, beging inzwischen wie Seibold Selbstmord. Die Werner GmbH Westberlin wurde gegründet, um mit Hilfe der Bundesregierung und des Westberliner Senats die Berliner Maschinenbauindustrie vor der Pleite zu retten. Sie gehört seit 1966 zusammen mit anderen Westberliner Firmen wie Borsig, Schwartzkopff und Typograph zur Deutschen Industrieanlagen GmbH (DIAG,d.Vf.). Diese Gesellschaft ist zu 90% in Bundesbesitz.

Die Werner GmbH hat in Guinea vor allem Munitions- und Waffenfabriken gebaut, außerdem militärische Anlagen, die z.T. von der Bundesregierung finanziert wurden. Das bedeutet, daß ihr Chef alle militärischen Anlagen in Guinea genau kannte und auch einen Überblick über die wichtigsten Industrieanlagen hatte.

Die BRD-Imperialisten haben die Angriffe der portugiesischen Faschisten nicht nur direkt in Guinea unterstützt. Schon seit Jahren liefern sie große Mengen von Waffen aller Art an das faschistische Regime. Ohne die Hilfe der NATO und vor allem ohne die Waffengeschenke der BRD-Imperialisten könnte Portugal seine Kolonien, die 20 mal größer sind als sein eigenes Territorium, gar nicht besetzt halten."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.10,Bochum 6.2.1971,S.9f

März 1971:
In Berlin erscheint 'Der Schwartzkopff Hammer' - Zeitung der Betriebsgruppe Schwartzkopff der KPD/ML-ZB Nr.8 (vgl. Feb. 1971, Apr. 1971). Berichtet wird u.a. über das Berliner Fritz Werner Werk.
=Der Schwartzkopff Hammer Nr.8 und Extrablatt,Berlin März 1971 bzw. März 1971

05.04.1971:
In Berlin erscheint vermutlich Anfang dieser Woche die Nr.11 des 'Klassenkampf - Ausgabe Fritz Werner' als Zeitung der Betriebszellen und Betriebsgruppen der Proletarischen Linken / Parteiinitiative (PL/PI - vgl. 15.3.1971, 12.4.1971) unter Verantwortung von Udo Knapp. Dies ist die erste uns vorliegende Ausgabe für F. Werner und vermutlich auch die erste überhaupt, da es über die Kollegen bei Siemens, Borsig, Loewe, Osram usw. heißt: "Einige haben sich in Abteilungsgruppen organisiert und arbeiten in engster Verbindung mit den Betriebszellen der proletarischen Linken".

Berichtet wird mit allgemeinen Artikeln, die auch in anderen Ausgaben des 'Klassenkampf' erscheinen, über:
1. die Berliner Arbeiterversammlungen der PL/PI im Sozialistischen Zentrum (vgl. 8.4.1971, 16.4.1971, 23.4.1971);
2. die PL/PI, über die es heißt: "Gegenwärtig arbeitet die PL in 15 Westberliner Großbetrieben.";
3. aus dem IGM-Bereich in Berlin von Flohr-Otis Spandau über Dreher und Werkzeugmacher, von Bosch Photokino in der Sonnenallee in Neukölln über die Spritzlackiererei und von Schwartzkopff (DIAG, 1080 Besch. im Wedding) über die Abteilung Setzmaschinen;
4. aus dem IGM-Bereich in Berlin von Osram und von SEL (vgl. März 1971);
5. aus NRW über die Aktion Roter Punkt in Düsseldorf, Bochum und in Dortmund, u.a. von Hoesch.
6. über die Maiveranstaltung am 29.4., die in anderen Ausgaben bereits in der Nr.10 angekündigt wurde.

Von Fritz Werner wird berichtet aus der Montageabteilung 02, aus der Abteilung 28, über Angestellte und über die Jugoslawen und deren Heime. Es erscheint auch ein Artikel auf Serbokroatisch.
=Klassenkampf - Ausgabe Fritz Werner Nr.11,Berlin Apr. 1971

06.04.1971:
In Berlin erscheint nach eigenen Angaben heute die Nr.11 des 'Klassenkampf - Ausgabe Borsig' als Zeitung der Betriebszellen und Betriebsgruppen der Proletarischen Linken / Parteiinitiative (PL/PI - vgl. 15.3.1971, 12.4.1971). Berichtet wird aus Berlin u.a. mit den allgemeinen Artikeln 2 und 4, die auch in der Ausgabe Fritz Werner (vgl. 5.4.1971) erscheinen.

Berichtet wird aber u.a. auch aus der Abteilung 28 bei Fritz Werner.
=Klassenkampf - Ausgabe (Borsig) Nr.11,Berlin Apr. 1971

08.04.1971:
In Berlin soll die erste der Arbeiterversammlungen der PL/PI im Sozialistischen Zentrum in der Moabiter Stephanstraße (vgl. 16.4.1971) heute zum Thema "Sind die Gewerkschaften Kampforgane der Arbeiterklasse?" stattfinden. Von der Schaubühne werde ein Theaterstück aufgeführt.

Aufgerufen wurde von der PL/PI u.a. im IGM-Bereich bei Fritz Werner (vgl. 5.4.1971), beim Osram S-Werk (vgl. 5.4.1971), bei Siemens (vgl. 5.4.1971), bei SEL (vgl. 5.4.1971) und bei VDK (vgl. 5.4.1971).
=Klassenkampf - Ausgaben Fritz Werner, Osram S-Werk, (Siemens), SEL und (VDK) Nr.11,Berlin Apr. 1971

12.04.1971:
In Berlin erscheint vermutlich in dieser Woche die Nr.12 des 'Klassenkampf - Ausgabe Daimler-Benz Marienfelde' als Zeitung der Betriebszellen und Betriebsgruppen der Proletarischen Linken / Parteiinitiative (PL/PI - vgl. 5.4.1971, 26.4.1971). Berichtet wird aus Berlin u.a. von Fritz Werner aus der Abteilung 28 und der Montage 02.
=Klassenkampf - Ausgabe Daimler-Benz Marienfelde Nr.12,Berlin Apr. 1971

12.04.1971:
In Berlin erscheint vermutlich in dieser Woche die Nr.12 des 'Klassenkampf - Ausgabe Fritz Werner' als Zeitung der Betriebszellen und Betriebsgruppen der Proletarischen Linken / Parteiinitiative (PL/PI - vgl. 5.4.1971, 26.4.1971).

Berichtet wird aus Berlin mit den allgemeinen Artikeln 1, 2 und 3, die auch in der Ausgabe Borsig erscheinen.

Von Fritz Werner wird berichtet aus den Abteilungen 79, 21 und 30, aus der Montageabteilung und der Revolverdreherei sowie über die Heime für die Jugoslawen, für die auch ein Artikel auf Serbokroatisch erscheint.
=Klassenkampf - Ausgabe Fritz Werner Nr.12,Berlin Apr. 1971

16.04.1971:
In Berlin soll die zweite der Arbeiterversammlungen der PL/PI im Sozialistischen Zentrum in der Moabiter Stephanstraße (vgl. 8.4.1971, 23.4.1971) heute zum Thema "Italien und Frankreich" mit Genossen von dort stattfinden.

Aufgerufen wurde von der PL/PI u.a. im IGM-Bereich bei Daimler-Benz Marienfelde (vgl. 12.4.1971), Fritz Werner (vgl. 5.4.1971), beim Osram S-Werk (vgl. 5.4.1971), bei Siemens (vgl. 5.4.1971), bei SEL (vgl. 5.4.1971) und bei VDK (vgl. 5.4.1971).

Bei SEL (vgl. 12.4.1971), Siemens (vgl. 12.4.1971) und Spinnstoff Zehlendorf (vgl. 12.4.1971) wird die heutige Arbeiterversammlung um 17 Uhr aber als Teil des Vietnamprotests dargestellt (vgl. 16.4.19871, 17.4.1971).
=Klassenkampf - Ausgaben Fritz Werner, Osram S-Werk, (Siemens), SEL und (VDK) Nr.11 sowie Ausgaben Daimler-Benz Marienfelde, Osram S-Werk, SEL, Siemens und Spinne Nr.12,Berlin Apr. 1971

19.04.1971:
In Berlin gibt die PL/PI vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt mit dem Aufruf zu ihrer Arbeiterversammlung am 23.4.1971 und zur Maidemonstration heraus. Berichtet wird aus dem Berliner IGM-Bereich u.a. von Fritz Werner aus der Revolverdreherei.
=Klassenkampf - Flugblatt zur Arbeiterversammlung am 23.4.,Berlin o.J. (1971)

23.04.1971:
In Berlin soll die dritte der Arbeiterversammlungen der PL/PI im Sozialistischen Zentrum in der Moabiter Stephanstraße (vgl. 16.4.1971) heute zum Thema "Kurzarbeit - Entlassungen - Lohnabbau. Die Lage der Arbeiterklasse im Kapitalismus stattfinden. Berichtet wird darüber beim Siemens Dynamowerk (vgl. 26.4.1971).

Aufgerufen wurde von der PL/PI mit einem 'Klassenkampf'-Flugblatt (vgl. 19.4.1971) und u.a. im IGM-Bereich bei Daimler-Benz Marienfelde (vgl. 12.4.1971), Fritz Werner (vgl. 5.4.1971), beim Osram S-Werk (vgl. 5.4.1971), bei Siemens (vgl. 5.4.1971), bei SEL (vgl. 5.4.1971) und bei VDK (vgl. 5.4.1971).
=Klassenkampf - Ausgaben Fritz Werner, Osram S-Werk, (Siemens), SEL und (VDK) Nr.11, Ausgaben Daimler-Benz Marienfelde und Osram S-Werk Nr.12 und Flugblatt zur Arbeiterversammlung am 23.4.,Berlin Apr. 1971 bzw. o.J. (1971)

26.04.1971:
In Berlin erscheint vermutlich in dieser Woche die Nr.13 des 'Klassenkampf - Ausgabe Fritz Werner' als Zeitung der Betriebszellen und Betriebsgruppen der Proletarischen Linken / Parteiinitiative (PL/PI - vgl. 12.4.1971, 28.5.1971) ohne Nummerierung.
Enthalten ist ein Artikel auf Serbokroatisch.

Berichtet wird aber auch aus dem Berliner IGM-Bereich von VDK, IBM, Osram, Borsig, Siemens und von Daimler-Benz Marienfelde aus Lager und Transport. Aufgerufen wird zur Maiveranstaltung am 29.4.1971 und zur Maidemonstration.

Von Fritz Werner wird berichtet aus der den Abteilungen 20 und 24, aus der Abteilung 21 u.a. über Jugoslawen und aus der Spachtelschleiferei wird in der ersten Person Plural berichtet.
=Klassenkampf - Ausgabe Fritz Werner o. Nr.,Berlin Apr. 1971

10.05.1971:
In Berlin gibt die KPD/ML-ZB das 'Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML' Nr.17 (vgl. Apr. 1971) heraus. Unter der Überschrift '"Stabilitätsprogramm" - Ein neuer Angriff des Dreierbundes Kapital - SPD-Regierung - Gewerkschaftsbonzen auf die Arbeiterklasse!' wird u.a. berichtet von den Auswirkungen der Krise in einer Reihe von Berliner Betrieben, u.a. Fritz Werner.
=KPD/ML-ZB:Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML Nr.17,Berlin Mai 1971

28.05.1971:
In Berlin erscheint vermutlich Ende dieser Woche die Nr.14 des 'Klassenkampf - Ausgabe Daimler-Benz Marienfelde' für Mai als Zeitung der Betriebszellen und Betriebsgruppen der Proletarischen Linken / Parteiinitiative (PL/PI - vgl. 26.4.1971, 21.6.1971) ohne Nummerierung. Berichtet wird aus Berlin u.a. von Fritz Werner.
=Klassenkampf - Ausgabe Daimler-Benz Marienfelde o. Nr.,Berlin Mai 1971

28.06.1971:
Vom Fritz Werner Werk Berlin berichtet die PL/PI (vgl. 17.7.1971) vermutlich aus dieser Woche, dass 46 algerische Ingenieurschüler in einen Streik für Heimaturlaub getreten seien, sich aber nicht durchsetzen konnten.
=Klassenkampf Ausgabe Fritz Werner Nr.16,Berlin Juli 1971

17.07.1971:
In Berlin erscheint vermutlich in dieser Woche die Nr.16 des 'Klassenkampf - Ausgabe Fritz Werner' für Juli als Zeitung der Betriebszellen und Betriebsgruppen der Proletarischen Linken / Parteiinitiative (PL/PI - vgl. 21.6.1971, 23.8.1971) unter Verantwortung von Udo Knapp.

Berichtet wird mit folgenden allgemeinen Artikeln:
1. Von der Chemietarifrunde (CTR) der CPK in Hessen von Degussa, von Caltex Raunheim, von Glanzstoff Kelsterbach über Ausländer, besonders Italiener und von Merck Darmstadt über die Tablettiermaschinen im Pharmabetriebe und die 50 dort arbeitenden Frauen sowie von der CTR in NRW bei CWH Marl (vgl. 24.6.1971, 3.7.1971), bei Bayer Leverkusen, Clouth Köln und Dynamit Nobel Lülsdorf;
2. Von Sarotti Tempelhof (NGG-Bereich);
3. Vom Prozeß gegen den 'Klassenkampf' (vgl. Juni 1971);
4. Von den Hausbesetzungen in Berlin (vgl. 3.7.1971, 13.7.1971);
5. über das Betriebsverfassungsgesetz (BVG).

Von Fritz Werner wird berichtet aus der Malerei, vom Streik der algerischen Ingenieurschüler (vgl. 28.6.1971) und durch einen Leserbrief aus der Abteilung 29 (Spindelfertigung). Es gibt auch einen Artikel auf Türkisch.
=Klassenkampf Ausgabe Fritz Werner Nr.16,Berlin Juli 1971

20.07.1971:
In der Nr.14 ihres 'Schwartzkopff-Hammer' (vgl. 29.6.1971, 11.8.1971) berichtet die Berliner Betriebsgruppe Schwartzkopff der KPD/ML-ZB u.a. über das Fritz Werner Werk in Berlin-Marienfelde.
=Der Schwartzkopff Hammer Nr.14,Berlin 20.7.1971

September 1971:
Bei Fritz Werner Berlin findet vermutlich im September eine Betriebsversammlung statt, an der, laut KJVD der KPD/ML-ZB, auch Innensenator Klaus Neubauer (SPD) teilnimmt.
=Der Junge Rote Gartenfelder Nr.5,Berlin Okt. 1971

24.09.1971:
In der Nr.26 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 10.9.1971, 8.10.1971) wird aus Berlin eine Arbeiterkorrespondenz zu den Lehrlingen bei Fritz Werner (IGM-Bereich) veröffentlicht.
=Rote Fahne Nr.26,Berlin 24.9.1971

Oktober 1971:
Die Berliner Proletarische Linke / Parteiinitiative (PL/PI - vgl. 1.11.1971) berichtet vermutlich aus dem Oktober, dass es in der Berliner IGM die acht Jugendgruppen SEL, BBC, Bosch, Fritz Werner (DIAG), NCR, AEG, DWM und DeTeWe gäbe. Während es in der Berliner IGM 12 507 Mitglieder unter 21 Jahren gäbe, von denen nur 1 800 Lehrlinge seien, würden die Jugendgruppen nur aus Lehrlingen bestehen.
=Klassenkampf Nr.20,Berlin Nov. 1971

01.11.1971:
In Berlin erscheint vermutlich in dieser Woche die Nr.20 des 'Klassenkampf' für November als Zeitung der Betriebszellen und Betriebsgruppen der Proletarischen Linken / Parteiinitiative (PL/PI - vgl. 11.10.1971, Dez. 1971) in einer allgemeinen Ausgabe. Berichtet wird u.a. von Fritz Werner (DIAG).
=Klassenkampf Nr.20,Berlin Nov. 1971

27.11.1973:
In Berlin führt die KPD vermutlich in dieser Woche eine Konferenz oppositioneller Metaller Berlins mit 50 Teilnehmern aus 16 Betrieben, u.a. Krone, SEL, DTW, Siemens Wernerwerk, Loewe (600 Besch., soll stillgelegt werden), Fritz Werner (1 000 Besch., soll stillgelegt werden) und KWU durch.
=Rote Fahne Nr.49,Dortmund 5.12.1973

16.09.1974:
In Berlin wird, laut und mit KPD, vermutlich in dieser Woche die Initiative Volksentscheid für Polikliniken gegründet (vgl. 30.9.1974), an der sich zunächst neben ISK, LgdI und Rote Hilfe (RH) e.V. der KPD auch die Anti-Raucher, die Betriebsgruppe Fritz Werner (IGM-Bereich), die Christen für den Sozialismus (CfS) und eine Frauengruppe (FG) Kreuzberg Weg mit dem Paragraphen 218 beteiligen.

Der Kampf der Krankenhauskomitees konzentrierte sich, laut KPD, zunächst auf das Krankenhausfinanzierungsgesetz (KrhFG), mit dessen Hilfe 3 245 Betten in West-Berlin gestrichen werden sollten. Im September 1974 erweiterte die KPD ihre Agitation und versucht, "den Kampf gegen die Abschaffung des Volksentscheids mit dem Kampf für Polikliniken zu verbinden".
=Theorie und Praxis Nr.1,Köln 1975,S.87ff;
Rote Fahne Nr.41,Dortmund 9.10.1974


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