KBW Westberlin-Zelle Druck:
Was ist zu tun nach der Feyl-Pleite? Vorschlag zum Kampf gegen die Folgen von Arbeitslosigkeit und Rationalisierung

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 11.2.2014

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Die hier dokumentierte Broschüre des KBW zur Stillegung der Druckerei Feyl erschien zu einer Zeit, als die Rationalisierung in der Druckindustrie gerade erst begann.

Auffällig ist die Bereitschaft des KBW, auch Organisationen wie der SEW und der SPD Platz in seiner Druck-Branchenzeitung einzuräumen.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

22.09.1975:
Die Zelle Druck des KBW Westberlin gibt spätestens in dieser Woche die Broschüre "Was ist zu tun nach der Feyl-Pleite? Vorschlag zum Kampf gegen die Folgen von Arbeitslosigkeit und Rationalisierung" zum Preis von 40 Pfennig in einer Auflage von 1 000 Stück heraus.

Enthalten sind die Abschnitte:
- "Die Geschichte von Feyl", zu Meyer, der eine Druckerei in Bad Oeynhausen erbte. "Sein erstes Bein nach Berlin stellte er mit dem Aufbau der kleinen Druckbude Porta, die er zur Ausnutzung des Berlinförderungsgesetzes brauchte. Über Porta hat er Subventionen kassiert, und dafür, daß er in Berlin den letzten i-Punkt eingedruckt hat in Aufträge aus Westdeutschland, hat er Prämien für den ganzen Auftrag eingesackt." 1972 kaufte er dann Maschinen von Officina, übernahm auch einige Arbeiter;
- "Die Feyl-Pleite - ein Betrug?";
- "Warum haben die Kollegen die Pleite kampflos hingenommen?", wobei auch der KBW die falsche Linie des Betriebsrats, der vom Senat Konkursausfallgeld erhalten wollte, übernommen habe;
- "Hat sich das Stillhalten gelohnt?";
- "Die Krise bedeutet nicht nur Arbeitslosigkeit, sondern vor allem Verschärfung der Ausbeutung!" zu den 2220 Arbeitslosen von Feyl und den 550 anderen arbeitlosen Druckarbeitern in Berlin im Juni 1975, wobei in einem Kasten berichtet wird: "Umstellung der Produktion bei Mercator geplant";
- "Die Arbeiterklasse kann und muß die Produktion in die eigenen Hände nehmen!";
- "Für den 7-Stunden-Tag und das verbot der Überstundenarbeit einzutreten und zu kämpfen ist keine Utopie", wobei auch auf die Schließung des Druckhauses Tempelhof, von Lindemann & Lüdecke und Blascker & Raabe sowie anstehende Entlassungen in der Bundesdruckerei eingegangen wird;
- "Wie kommen wir voran im Kampf für den 7-Stunden-Tag und für das verbot der Überstundenarbeit?"; sowie
- "Was ist nun zu tun in diesem heißen Herbst?", wobei eine Demonstration vorgeschlagen wird, wozu es heißt:"
Insbesondere meinen wir, daß die politischen Organisationen: der UMBRUCH, die GRUPPE ROTE FAHNE (KPD), die SEW und die SPD Stellung nehmen sollten und fordern sie hiermit dazu auf. In unserer Betriebszeitung DER WIDERDRUCK geben wir jedem Kollegen und den politischen Organisationen Raum dazu, öffentlich Stellung zu nehmen."

Eingeladen wird zur Diskussionsrunde (vgl. 29.9.1975).
Quelle: KBW Westberlin-Zelle Druck: Was ist zu tun nach der Feyl-Pleite? Vorschlag zum Kampf gegen die Folgen von Arbeitslosigkeit und Rationalisierung, Berlin o. J. (1975)

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29.09.1975:
Von der Druckzelle des KBW Westberlin wurde eingeladen zur Diskussionsrunde um 19 Uhr im Inselkrug am Gustav-Müller-Platz, "um die Lage und die nächsten Schritte gegen Rationalisierung und Arbeitslosigkeit zu beraten."
Q: KBW Westberlin-Zelle Druck: Was ist zu tun nach der Feyl-Pleite? Vorschlag zum Kampf gegen die Folgen von Arbeitslosigkeit und Rationalisierung, Berlin o. J. (1975), S. 45

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