Es können hier nur wenige Dokumente und Hinweise zu Kempten sowie den Kreisen Lindau und Oberallgäu vorgestellt werden. Wir bitten um Ergänzungen.
Eine separate Darstellung gibt es zur Bundeswehr in Kempten und dem Oberallgäu.
Während in dieser, wie immer unvollständigen Darstellung, aus Lindau bereits früh von oppositionellen Regungen berichtet wird (vgl. 9.9.1968), die teils in die Marxistisch-leninistischen Aufbauorganisation (MLAO) zu münden scheinen (vgl. 17.10.1969, 12.2.1972), behandeln Berichte aus Kempten und dem Oberallgäu sowohl den Osthandel (vgl. 13.9.1970), als auch vor allem die Kurzarbeit der Bosch-Werke u.a. in Blaichach (vgl. 18.11.1970, 23.11.1970).
Sonthofen ist vor allem durch die Sonthofener Rede von Franz-Josef Strauß (FJS - vgl. 19.11.1974, 22.3.1975) bekannt. Innerhalb der bundesweiten Debatte der IG Druck und Papier über die radikale Linke scheinen sich die beteiligten Gewerkschafter aus Sonthofen-Immenstadt (vgl. 24.7.1972) und Lindau (vgl. 21.8.1972) durchaus uneins. Später scheint der Ortsverein Kempten der IG DruPa engagiert (vgl. März 1973).
Für die KPD/ML-ZK ist Kempten einer ihrer wichtigsten Stützpunkte in Bayern, wie bereits 1971 am 1. Mai deutlich wird (vgl. 1.5.1971), ohne dass hier derzeit die Ursprünge der Roten Garde Kempten (vgl. Juli 1971, Aug. 1971) geklärt werden könnten. Nach dem außerordentlichen Parteitag der KPD/ML-ZK Ende 1971, dürfte die Bedeutung der RG Kempten für die KPD/ML-ZK noch weiter gestiegen sein (vgl. 14.2.1972). Kempten bleibt für die KPD/ML in Bayern wohl eine der wenigen Städte, wo sie einerseits über einen gewissen Anhang an Arbeiterjugendlichen verfügt und anderseits keine Konkurrenz anderer ML-Gruppen zu gegenwärtigen braucht. So fließen nicht nur immer wieder Gelder, sondern es gibt auch Betriebszeitungen (vgl. 24.3.1973) und wiederum Maiaktivitäten, die auch den ungefähren Umfang des Anhängerkreises erahnen lassen (vgl. 1.5.1973), der eventuell auch aus dem Ostallgäu bzw. Marktoberdorf (vgl. Juni 1973) anreist.
Auch Kempten wird 1973 mutmaßlich von der bundesweiten wilden Streikwelle für Teuerungszulagen (TZL - vgl. 25.9.1973, 8.10.1973, 9.10.1973) erfasst, wobei auffällt, dass nach unserer, natürlich lückenhaften Quellenauswertung allein die KPD/ML davon berichtet. Diese bleibt in Kempten aktiv (vgl. 10.11.1973, 30.3.1974) und dehnt ihre örtliche publizistische Tätigkeit offenbar auf weitere Betriebe aus (vgl. 27.4.1974).
Während die KPD in Kempten und Lindau durch ihre Liga vertreten scheint (vgl. 9.10.1975, 11.10.1975) und der Oberallgäu durch die Stilllegung der Hanfwerke Füssen-Immenstadt in die Schlagzeilen gerät (vgl. 24.1.1976, Apr. 1976), auch der KBW nun in Kempten die Arbeit aufnimmt (vgl. 17.10.1977), ist Kempten auch bei der Gründung der RGO der KPD/ML wieder eine der ersten Ortsgruppen, wobei ihre Mitglieder auch erfolgreich zu den Betriebsratswahlen antreten (vgl. Apr. 1978, Mai 1978, Juni 1978, Apr. 1979).
Von der Welle ausländerfeindlicher Morde Anfang der neunziger Jahre bleibt, zum vorläufigen Abschluss dieser Darstellung, auch Kempten offenbar nicht verschont (vgl. 17.1.1990).
09.09.1968:
Vermutlich heute erscheint die Nr. 15 der 'apo press' München (vgl. 1.9.1968, 16.9.1968). Die Mitglieder des RC Augsburg wollen "demnächst zu einer Koordinationssitzung aller bayerischen RC's einladen. Im Betracht kommen die Clubs in Erlangen, Lindau, München, Nürnberg und Ulm. Neben der Koordinierung der Arbeit sollte das Treffen nach Meinung der Augsburger vor allem dem Erfahrungsaustausch dienen" (vgl. 6.9.1968).
Quelle: apo press Nr. 15, München 9.9.1968
17.10.1969:
Die aus dem SDS Konstanz hervorgegangene Betriebsgruppe Friedrichshafen (Schüler, Lehrlinge und Arbeiter) berichtet in der heutigen 'RPK' über die von ihr geplante Errichtung eines Sozialistischen Zentrums. Zumindest Teile davon bilden vermutlich später die Marxistisch-Leninistische Aufbauorganisation (MLAO) mit verschiedenen Ortsgruppen im Bodenseeraum (Konstanz, Friedrichshafen, Balingen, Lindau) und der ML Initiative als Hochschulgruppe in Konstanz. Wiederum Teile der MLAO treten 1972 zur KPD/ML-ZB über.
Q: Rote Pressekorrespondenz Nr. 35, Berlin 17.10.1969, S. 9; Eigener Bericht, Berlin 1988
13.09.1970:
Der sowjetische Außenhandelsminister möchte heute, laut KPD/ML-ZB, die Liebherr Verzahnungstechnik GmbH in Kempten besuchen, um der Firma eine führende Beteiligung am Bau eines Autowerks in Moskau anzubieten. Um diesen Auftrag sollen sich noch weitere 25 westdeutsche und schweizerische Firmen bemühen. Liebherr sei schon am Bau des FIAT-Werks in der SU mit 12 Mio. DM beteiligt gewesen.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 31, Bochum 9.9.1970, S. 8
18.11.1970:
Die Nr. 51 des 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 14.11.1970, 21.11.1970) erscheint. Bei Bosch wird nicht nur in Bamberg, wie in KND 43 gemeldet, sondern auch in den Werken Stuttgart-Feuerbach, Reutlingen, Dillingen, und Blaichach Kurzarbeit eingeführt. Betroffen sind davon etwa 4 000 Arbeiter. Außerdem haben die Bosch-Herren in 5 Betrieben eine unbekannte Zahl von Arbeitern entlassen.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 51, Bochum 18.11.1970
23.11.1970:
Bei den Kabelwerken Reinshagen (KWR) in Bochum erscheint vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt der Roten Betriebsgruppe (RBG) der KPD/ML-ZK und ihrer Roten Garde (RG):"
KRISENBAROMETER AUF STURM
In der Stahl- und Elektrobranche fing es vor kurzem an: bei den Bosch-Werken in Stuttgart, Reutlingen, Dillingen, Bamberg und Blaichach wurde wegen zurückgehender Aufträge Kurzarbeit eingeführt. Die Blaupunkt Werke und AEG-Telefunken zogen nach. Krisenerscheinungen wie Kurzarbeit und Entlassungen meldeten nun auch Werke der Autozulieferindustrie (Continental, Kupferhütten), Schuhindustrie (Salamander), Uhrenindustrie (Kienzle), Textilindustrie, ein Werk in Schwalmtal will zu Weihnachten 400 Kollegen von insgesamt 1 200 entlassen!"
Q: KPD/ML-ZK und RG-RBG Reinshagen: Krisenbarometer auf Sturm, Bochum o.J. (1970)
01.05.1971:
Die Maidemonstrationen und Veranstaltungen der KPD/ML-ZK in München, Würzburg, Kempten und Nürnberg werden, nach eigenen Angaben, z.T. in Aktionseinheiten durchgeführt.
Q: Roter Morgen Nr. 6, Hamburg Juni 1971, S. 3
Juli 1971:
Die Nr. 7 des 'Roten Morgens' der KPD/ML-ZK (vgl. Juni 1971, Aug. 1971) berichtet u.a. von der Kemptener Maschinenfabrik. Spenden gingen u.a. ein von der Roten Garde (RG) Kempten.
Q: Roter Morgen Nr. 7, Hamburg Juli 1971, S. 4
August 1971:
Die Nr. 8 des 'Roten Morgens' (vgl. Juli 1971, 13.9.1971) der KPD/ML-ZK erscheint. Spenden gingen u.a. ein von der Roten Garde (RG) Kempten.
Q: Roter Morgen Nr. 8, Hamburg Aug. 1971
12.02.1972:
Laut KPD/ML-ZB ist die Einheit der Marxisten-Leninisten in der Region Friedrichshafen einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Die Marxistisch-Leninistische Aufbauorganisation (MLAO) veranstaltet heute zusammen mit ihrer Konstanzer Hochschulgruppe MLI (Marxistisch-Leninistische Initiative) ihre erste außerordentliche Mitgliederversammlung (vgl. 16.2.1972):"
Die MLAO, die Gruppen in Friedrichshafen, Konstanz und Balingen (Württ.) hat und früher auch Stützpunkte in Lindau, Ravensburg und Weingarten besaß, wollte auf dieser Mitgliederversammlung nach acht Monaten theoretischer Aufarbeitung ihre Politik grundsätzlich neu bestimmen. Das Ortskomitee der Partei verteilte zu dieser Gelegenheit einen Offenen Brief an die Mitglieder von MLAO und MLI, der die Bedeutung und die Notwendigkeit der Einheit der Marxisten/Leninisten unterstrich, die Politik der MLAO als praktisches Liquidatorentum und Sabotage der Kämpfe der Arbeiterklasse kennzeichnete, und herausstrich, daß die drei Haupttendenzen der westdeutschen marxistisch-leninistischen Bewegung, Rechtsopportunismus, linkes Liquidatorentum und bolschewistische Linie - auch innerhalb der MLAO zu finden sind."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 20, Bochum 11.3.1972
14.02.1972:
Der 'Rote Morgen' Nr. 4 (vgl. 31.1.1972, 28.2.1972) der KPD/ML-ZK erscheint. Spenden gingen u.a. ein von der RG Kempten.
Q: Roter Morgen Nr. 4, Hamburg 14.2.1972
20.03.1972:
In Bayern streiken, laut MLSG (vgl. Mai 1972) vor den Osterferien, also in dieser Woche 13 Fachoberschulen (FOS) gegen den drohenden NC an den Fachhochschulen für Sozialwesen. Demonstrationen gab es in Ingolstadt, München, Nürnberg, Regensburg und Würzburg (vgl. 24.3.1972). Es beteiligen sich u.a. FOS in Kaufbeuren, Kempten, Kitzingen, Neu-Ulm und Traunstein.
Später erfolgen Repressionen (vgl. 26.4.1972).
Q: Die Linkskurve Nr. 2, Schweinfurt Mai 1972, S. 1ff; Rotes Signal Nr. 4, Erlangen Mai 1972, S. 6f
26.04.1972:
Im bayrischen Landtag werden, laut MLSG Schweinfurt (vgl. Mai 1972), Ordnungsmaßnahmen gegen die streikenden Fachoberschüler (FOS - vgl. 20.3.1972) beschlossen, denen sich die meisten der 13 betroffenen Schulleitungen verweigerten, nicht aber diejenigen an den FOS Kaufbeuren, Kempten, Kitzingen, Neu-Ulm und Traunstein.
Q: Die Linkskurve Nr. 2, Schweinfurt Mai 1972, S. 3
24.07.1972:
In der Nr. 15 der 'druck und papier' (vgl. 10.7.1972, 7.8.1972) erscheint u.a. ein Leserbrief zur Debatte um die 'Neue Linke' (vgl. 15.5.1972, 24.8.1972), den Wilfried Bartusch für den Vorstand des Ortsvereins Sonthofen-Immenstadt der DruPa verfaßte. Dieser beschäftigt sich mit dem Artikel "Ideologie und Gewerkschaft" von Eugen Stotz (vgl. 3.4.1972), in dem der 'Neuen Linken' ein Verzicht auf eigene Originalität unterstellt worden war:
"Dein Vorwurf … fällt allerdings auf dich zurück, da Du selbst es bist, der jede Originalität vermissen läßt, und der reichlich unüberlegt über die 'Neue Linke' herzieht. Weiter fehlt in Deiner 'Beweisführung' die (notwendige) ideologische Determination. Die persönliche Originalität fehlt Dir vor allem deshalb, weil ausschließlich der Tenor der Bourgeoisie und des Kapitals sowie der Ton reaktionärer Haltung gegenüber progressiven Kräften in der Gewerkschaft anklingt."
Q: druck und papier Nr. 15, Stuttgart 24.7.1972
21.08.1972:
In der Nr. 17 der 'druck und papier' (vgl. 7.8.1972, 4.9.1972) erscheint ein Leserbrief von Adolf Kohnle aus Lindau. Dieser antwortet auf den Leserbrief von Wilfried Bartusch aus Sonthofen-Immenstadt in der vorletzten Nummer (vgl. 24.7.1972):
"Gegen seine Absicht lieferte er nur reichlich abgegriffene Schlagworte, die aus der Propagandakiste der DDR-Machthaber stammen. … Karl Marx und seine Genossen haben zu ihrer Zeit zweifellos richtig gehandelt. Aber was sollen Marx-Rezepte heute? Kalter Kaffee! Was in der DDR und in anderen kommunistisch-unfreiheitlich regierten Staaten trotz aller Lippenbekenntnisse nicht funktioniert, soll ausgerechnet für die Bundesrepublik Deutschland richtig sein? Bleiben wir doch auf dem Teppich!
…
Was die sogenannte 'Neuen Linke' (in Wirklichkeit ist es die alte Linke) propagiert, unterscheidet sich kaum von dem, was unseren unterdrückten Landsleuten in der DDR täglich unter die Weste gejubelt wird. Für diese Art der Menschheitsbeglückung hat die überwiegende Mehrheit der Mitglieder unserer Gewerkschaft bestimmt keinen Bedarf. Die Genossen von der sogenannten 'Neuen Linken' sollten es nicht zu weit treiben, sonst könnte es mit der Einheitsgewerkschaft in der Bundesrepublik nicht mehr lange gutgehen. Auch eine Schwächung der IG Druck und Papier durch Austritte verprellter Mitglieder wäre kaum zweckdienlich. Es gilt den Radikalismus-Anfängen zu wehren!"
Q: druck und papier Nr. 17, Stuttgart 21.8.1972
18.12.1972:
Die KPD/ML-ZK gibt ihren 'Roten Morgen' Nr. 25 (vgl. 4.12.1972, 31.12.1972) heraus. Spenden kamen u.a. von Genossen aus Kempten.
Q: Roter Morgen Nr. 25, Hamburg 18.12.1972
31.12.1972:
Die KPD/ML-ZK gibt ihren 'Roten Morgen' Nr. 26 (vgl. 18.12.1972, 14.1.1973) heraus. Spenden kamen u.a. aus Kempten.
Q: Roter Morgen Nr. 26, Hamburg 31.12.1972
März 1973:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe der ABG ihren 'Roten Widerdruck' Nr.20 (vgl. 19.2.1973, 16.4.1973) heraus. Der Vertrauensleutekörper (VLK) vom MM habe einen Brief an fast alle Ortsvereine der DruPa geschickt. Antworten seien gekommen von den Ortsvereinen Esslingen, Kempten, Rosenheim, Speyer und Weiden.
Q: Roter Widerdruck Nr. 20, München März 1973
24.03.1973:
Die KPD/ML-ZK gibt ihren 'Roten Morgen' Nr. 11 (vgl. 17.3.1973, 31.3.1973) heraus. In Kempten gibt man den 'Roten Schlepper' bei Fendt heraus.
Q: Roter Morgen Nr. 11, Hamburg 24.3.1973, S. 4
31.03.1973:
Die KPD/ML-ZK gibt ihren 'Roten Morgen' Nr. 12 (vgl. 24.3.1973, 7.4.1973) heraus. Vietnamspenden kamen u.a. aus Kempten.
Q: Roter Morgen Nr. 12, Hamburg 31.3.1973
01.05.1973:
In Kempten führt die KPD/ML-ZK eine Maiveranstaltung mit, nach eigenen Angaben, 60 Personen durch.
Q: Roter Morgen Nr. 16 und Extra Trotz Verbot der 1.Mai bleibt rot, Dortmund 28.4.1973 bzw. Mai 1973, S. 8 bzw. S. 2
12.05.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 18 (vgl. 5.5.1973, 19.5.1973) heraus und berichtet u.a. aus dem CPK-Bereich:"
In Kempten bekommt ein Genosse einen Strafbefehl über 300 DM. Der Grund: Erhatte ein Flugblatt verteilt, in dem der Taschentuchfabrikant Walter 'Ausbeuter' genannt wird."
Q: Roter Morgen Nr. 18, Dortmund 12.5.1973, S. 7
Juni 1973:
Innerhalb der bayrischen Roten Schülerfront (RSF) der ABG wird vermutlich im Juni vom Zentralkollektiv ein Text verfaßt:"
Rechenschaftsbericht des ZKolls (Gliederung)
…
Die relativ starke Schülerbasisgruppe MOB (Marktoberdorf, d.Vf.) gelang es uns trotz positiver Zusammenarbeit nicht zu halten. Die früheren Genossen waren politisch und ideologisch nicht so gefestigt, die Gruppe verantwortungsbewußt weiter aufzubauen und anzuleiten. Sie hätten dazu stärkerer Anleitung und Kontrolle durch das ZKoll bedurft, als das durch mündliche persönliche Kontakte möglich war. Hierzu kam, daß die Austclique (KPD/ML-ZK, d.Vf.), die von Kempten aus bessere Kontakte zu der Gruppe hatte, zwei der führenden Genossen für sich gewinnen konnte."
Q: RSF: Rechenschaftsbericht des Z-Kolls, o.O. o.J. (1973)
25.09.1973:
Die KPD/ML (vgl. 6.10.1973) berichtet:"
Streik in Kempten bei Liebherr
Am 25.9.73 traten die Arbeiter bei Liebherr in Kempten in einen dreistündigen Streik. Sie forderten 600 DM einmalige Teuerungszulage (TZL, d. Vf). Sollte bei den Verhandlungen nichts heraus kommen, wollen die Kollegen erneut den Kampf aufnehmen. Die Gewerkschaftsführung fühlt sich an ihre 'Friedenspflicht' gebunden und hat sich von dem Streik distanziert. Das verwundert nicht, wenn man bedenkt, daß die Firma für die Dauer von zwei Jahre feste Aufträge aus der Sowjetunion besitzt, Streiks also nicht nur den Profit gefährden, sondern auch einen guten Kunden verärgern würden."
Q: Roter Morgen Nr. 39, Dortmund 6.10.1973, S. 3
08.10.1973:
Die KPD/ML (vgl. 20.10.1973) berichtet vermutlich aus dieser Woche von der Kemptener MF über einen halbstündigen Streik von 600 Beschäftigten für eine Teuerungszulage (TZL).
Q: Roter Morgen Nr. 41, Dortmund 20.10.1973, S. 3
08.10.1973:
Bei Allma-Saurer Kempten, wird vermutlich heute, laut KPD/ML (vgl. 20.10.1973), ein erster zweistündiger Streik für eine Teuerungszulage (TZL) durchgeführt.
Q: Roter Morgen Nr. 41, Dortmund 20.10.1973, S. 3
09.10.1973:
Bei Allma-Saurer Kempten, wird heute, laut KPD/ML (vgl. 20.10.1973), ein zweiter zweistündiger Streik für eine Teuerungszulage (TZL) durchgeführt womit dann eine TZL von 200 DM sowie ein um 200 DM erhöhtes Weihnachtsgeld erreicht werden.
Q: Roter Morgen Nr. 41, Dortmund 20.10.1973, S. 3
13.10.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 40 (vgl. 6.10.1973, 20.10.1973) heraus mit einem Leserbrief aus Kempten vom 4.10.1973, in dem es heißt:"
In Kempten läuft gerade die Aktion 'Aufenthaltsgenehmigung für Mehrdad Adrom'. Auch in meinem Betrieb (Mittelbetrieb) sammelte ich ungefähr 35 Unterschriften. Zwei Kolleginnen nahmen die Liste sogar mit nach Hause, um unter ihren Bekannten und Verwandten zu sammeln. Ein Lehrling nahm die Liste mit in den Fußballklub und bekam dort auch noch einige Unterschriften. Alle waren einhellig der Meinung: Adrom muß geholfen werden. Über die unverschämte Haltung der DBR, die Adrom ausweisen will, waren alle empört.
Im Ganzen bekam ich 60 Unterschriften zusammen."
Q: Roter Morgen Nr. 40, Dortmund 13.10.1973, S. 7
10.11.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 44 (vgl. 3.11.1973, 17.11.1973) heraus. Berichtet wird u.a. aus Kempten über die IGM-Jugend.
Q: Roter Morgen Nr. 44, Dortmund 10.11.1973, S. 3
02.03.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr. 9 (vgl. 23.2.1974, 9.3.1974) heraus. Spenden für den 'Roten Morgen' gingen u.a. ein von der Ortsgruppe Kempten.
Q: Roter Morgen Nr. 9, Dortmund 2.3.1974
30.03.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr. 13 (vgl. 23.3.1974, Apr. 1974) heraus. Solidaritätsunterschriften mit Sascha Haschemi aus dem Iran (RG München) wurden bisher insgesamt 9756 gesammelt, davon 350 in Kempten.
Spenden für die Solidarität mit den politisch Verfolgten gingen u.a. ein von der KPD/ML OG Kempten.
Q: Roter Morgen Nr. 13, Dortmund 30.3.1974
April 1974:
Bei Fendt Kempten gibt die KPD/ML ihren 'Roter Schlepper' Nr. 4 für April heraus.
Q: Roter Morgen Nr. 17, Dortmund 27.4.1974
27.04.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr. 17 (vgl. 20.4.1974, 4.5.1974) heraus. Solidaritätsunterschriften mit Sascha Haschemi aus dem Iran (RG München) wurden bisher insgesamt 14 262 gesammelt, davon 350 in Kempten.
Nachgedruckt werden die Titelköpfe einer Reihe von Zeitungen der KPD/ML und ihrer Roten Garde bzw. des KSB/ML. Es handelt sich hierbei aus Kempten um 'Der Bohrer' bei Rott und 'Roter Schlepper' bei Fendt (vgl. Apr. 1974).
Q: Roter Morgen Nr. 17, Dortmund 27.4.1974
30.04.1974:
In Nürnberg führt die KPD ihre Maiveranstaltung durch, an der auch Genossen aus Kempten in Schwaben teilnehmen.
Q: Rote Fahne Nr. 18, Dortmund 2.5.1974
13.05.1974:
In München gibt die BMW-Betriebsgruppe des AB ihren 'Motor' Nr.17 (vgl. Apr. 1974) vermutlich in dieser Woche heraus und berichtet u.a.:"
Bei Kempten Stürzten 23 Arbeiter in die Tiefe, als die erst halbfertige Autobahnbrücke zusammenfiel. 9 Bauarbeiter wurden im zähflüssigen Beton begraben. Ein Sicherheitsingenieur hatte vorher gesagt: Da würde ich nicht raufgehen!".
Q: Der Motor Nr. 17, München Mai 1974, S. 2
12.10.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 41 (vgl. 5.10.1974, 19.10.1974) heraus. Spenden für den 'Roten Morgen' kommen auch von der Ortsgruppe Kempten.
Aus Kempten wird berichtet über eine nach der Verweigerung ihrer Versetzung nach Vöhringen nicht mehr besoldete Lehrerin, die dazu einen Leserbrief an den 'Bohrer' der KPD/ML bei Rott schrieb.
Q: Roter Morgen Nr. 41, Dortmund 12.10.1974, S. 7
19.11.1974:
Das KPD-Büro Bielefeld (vgl. Apr. 1975) und die LgdI zitieren Franz Josef Strauß (FJS - CSU):"
'Es muß noch wesentlich tiefer sinken, bis wir Aussicht haben, politisch mit unseren Vorstellungen, Warnungen, Vorschlägen gehört zu werden… Die Krise muß so groß werden, daß das, was wir für die Sanierung notwendig halten, dann auf einem psychologisch besseren Boden beginnen kann. Noch heute leben die meisten über ihre Verhältnisse. Noch heute haben sie nicht begriffen, wie ernst die Situation ist. Noch heute besteht nicht ernsthaft die Bereitschaft, den Gürtel enger zu schnallen.'
Und weiter:
'Wir müssen sagen, die SPD und FDP überlassen diesen Staat Kriminellen und politischen Gegnern. Und zwischen Kriminellen und politischen Gangstern besteht nicht der geringste Unterschied, sie sind alle miteinander Verbrecher. Und wenn wir hinkommen und räumen so auf, daß bis zum letzten Rest dieses Jahrhunderts von diesen Banditen keiner mehr wagt, in Deutschland das Maul aufzumachen.' (aus seiner Sonthofener Rede)"
Berichtet wird auch in Hagen (vgl. Dez. 1977).
Q: KPD-Büro Bielefeld: Strauß raus aus Bielefeld!, Bielefeld o.J. (1975),S. 1; Initiative: Kein StrauSS in Hagen und auch nicht anderswo!: StrauSS raus!!, Hagen o.J. (1977)
31.12.1974:
In Kempten führt die KPD/ML eine Sylvesterfeier durch
Q: Roter Morgen Nr. 5, Dortmund 1.2.1975, S. 8
18.01.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 3 (vgl. 11.1.1975, 25.1.1975) heraus und berichtet aus Kempten von der erkämpften Nachzahlung für eine zwangsbeurlaubte Lehrerin.
Q: Roter Morgen Nr. 3, Dortmund 18.1.1975, S. 6
01.02.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 5 (vgl. 25.1.1975, 8.2.1975) heraus und berichtet aus Kempten von der Haschemi-Solidaritätsveranstaltung mit rund 30 Anwesenden, darunter zwei Mitglieder des Vietnamausschuss der KPD.
Q: Roter Morgen Nr. 5, Dortmund 1.2.1975, S. 2
08.03.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 10 (vgl. 1.3.1975, 15.3.1975) heraus und berichtet aus Kempten von einem Strafbefehl wegen Verteidigung eines Megaphons.
Q: Roter Morgen Nr. 10, Dortmund 8.3.1975, S. 5
22.03.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 12 (vgl. 15.3.1975, 29.3.1975) heraus, darin wird in "Straußrede in Sonthofen. Hetzpropaganda für den Faschismus" berichtet über Franz Josef Strauss (FJS) von der CDU.
Q: Roter Morgen Nr. 12, Dortmund 22.3.1975, S. 1f
25.04.1975:
In Kempten will die KPD/ML eine Maiveranstaltung durchführen.
Q: Roter Morgen Nr. 17, Dortmund 26.4.1975
26.04.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 17 (vgl. 19.4.1975, 3.5.1975) heraus. Abgedruckt werden die Faksimiles der Titelblätter einer Reihe von Zellenzeitungen der KPD/ML und ihrer Massenorganisationen, darunter aus Kempten um den 'Roten Fräser' bei Allma-Saurer, den 'Roten Schlepper' für Fendt und den 'Bohrer' für Rott.
Q: Roter Morgen Nr. 17, Dortmund 26.4.1975
19.05.1975:
Der KBW (vgl. 22.5.1975) berichtet von Anfang dieser Woche, daß sich der Fliesenlegerstreik von München (vgl. 5.5.1975) nun auch u.a. auf Kempten ausgedehnt habe.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 20, Mannheim 22.5.1975, S. 5
07.06.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.23 (vgl. 31.5.1975, 14.6.1975) heraus. Spenden für den 'Roten Morgen' kamen auch aus Kempten.
Q: Roter Morgen Nr.23,Dortmund 7.6.1975, S. 2
05.07.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 27 (vgl. 28.6.1975, 12.7.1975) heraus. Spenden für den 'Roten Morgen' kamen auch aus Kempten.
Q: Roter Morgen Nr. 27, Dortmund 5.7.1975, S. 2
26.07.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 30 (vgl. 19.7.1975, 2.8.1975) heraus. Solidaritätsspenden gingen auch ein aus Kempten.
Q: Roter Morgen Nr. 30, Dortmund 26.7.1975, S. 7
10.09.1975:
In Kempten endet ein Günter Routhier-Prozess gegen die KPD/ML-Betriebszeitung 'Der Bohrer' von Rott mit Freispruch. Die LgdI der KPD zeigt sich solidarisch.
Q: Roter Morgen Nr. 39, Dortmund 27.9.1975, S. 8
11.10.1975:
An einer Spaniendemonstration in Friedrichshafen von der dortigen RHD und der LgdI OG Lindau der KPD beteiligen sich, laut KPD/ML, rund 55 Personen, u.a. auch von der RG.
Q: Roter Morgen Nr. 43 und 44, Dortmund 25.10.1975 bzw. 1.11.1975
25.10.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.43 (vgl. 18.10.1975, 1.11.1975) heraus. Spenden für Vietnam und Kambodscha gingen u.a. ein aus Immenstadt und Kempten.
Q: Roter Morgen Nr. 43, Dortmund 25.10.1975, S. 8
17.01.1976:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 3 (vgl. 10.1.1976, 24.1.1976) heraus. Solidaritätsspenden kamen auch aus Durach (Oberallgäu).
Q: Roter Morgen Nr. 3, Dortmund 3.1.1976, S. 8
24.01.1976:
In Füssen beteiligen sich, laut KBW und SAG, 3 000 an einem Schweigemarsch der Gewerkschaft Textil und Bekleidung (GTB) anläßlich der Pleite des Glöggler-Konzerns, zu dem auch die Hanfwerke Füssen-Immenstadt gehören.
Der KBW (vgl. 9.1.1978) berichtet:"
Daß die Arbeiter ihnen an den Kragen wollen, das erfahren die Kapitalisten und ihre Staatsanwälte immer wieder. Am 24. Januar 1976 z.B. demonstrierten in Füssen 3 000 Arbeiter des Glöggler-Konzerns nachdem bekannt wurde, daß der Glöggler-Konzern mit 12 000 Arbeitern zusammengebrochen war. Einige Arbeiter brachten einen Galgen mit, an dem sie Glöggler symbolisch aufgehängt hatten."
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksbeilage Schwaben Nr. 2, Augsburg 9.1.1978, S. 17; Klassenkampf Nr. 54, Frankfurt März 1976;KBW-Regionalleitung Süd: Der Imperialismus treibt die Ausbeutung der Arbeiter in der Region Augsburg voran, ruiniert die Bauern und zerstört die Lebensbedingungen des Volkes!, München o. J., S. 17ff
28.02.1976:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 9 (vgl. 21.2.1976, 6.3.1976) heraus und berichtet aus München von einem Prozess gegen einen Genossen aus Kempten.
Q: Roter Morgen Nr. 9, Dortmund 28.2.1976, S. 7
April 1976:
Die Nr. 14 der trotzkistischen 'Voran' (vgl. Feb. 1976, Juni 1976) erscheint vermutlich im April und berichtet u.a. aus dem GTB-Bereich von den Hanfwerken Füssen-Immenstadt.
Q: Voran Nr. 14, Köln o.J. (1976)
01.05.1976:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.18 (vgl. 24.4.1976, 8.5.1976) heraus. Von den eigenen Zeitungen werden u.a. erwähnt aus Kempten 'Der Bohrer' für Rott.
Q: Roter Morgen Nr. 18, Dortmund 1.5.1976, S. 4
25.09.1976:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM - vgl. 18.9.1976, 2.10.1976) Nr. 39 heraus. Von Mao Tsetung Trauerfeiern wird berichtet auch aus Kempten.
Q: Roter Morgen Nr. 39, Dortmund 25.9.1976, S. 3
25.09.1976:
Die KPD/ML möchte eine Veranstaltung zur eigenen Grundsatzerklärung (GSE) in Kempten durchführen.
Q: Roter Morgen Nr. 39, Dortmund 25.9.1976
13.10.1976:
In München beginnt eine Berufungsverhandlung wegen Widerstands gegen den KPD/ML-Anhänger Thomas M., der im Sommer 1975 wegen Verteilens einer Zeitung vor einer Bundeswehrkaserne in Kempten freigesprochen worden war, aber seine Unterlagen, die beschlagnahmt werden sollten, zerrissen hatte. Der Prozess wird fortgesetzt am 15. und endet am 22.10.1976 mit einer Verurteilung zu 4 200 DM Geldstrafe.
Q: Roter Morgen Nr. 4, Dortmund 28.1.1977, S. 7
30.10.1976:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.44 (vgl. 23.10.1976, 6.11.1976) heraus. Für Polen spendete die Ortsgruppe Kempten, für Azania wurde gespendet in Laudenbach / Allgäu.
Q: Roter Morgen Nr. 44, Dortmund 30.10.1976, S. 7
19.11.1976:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 47 (vgl. 12.11.1976, 26.11.1976) heraus. Gespendet wurde für die KPD/ML auf Veranstaltungen auch in Kempten.
Q: Roter Morgen Nr. 47, Dortmund 19.11.1976, S. 7
17.12.1976:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM - vgl. 10.12.1976, 24.12.1976) Nr. 51 heraus. Spenden für den Roten Morgen kamen auch von der Ortsgruppe Kempten.
Q: Roter Morgen Nr. 51, Dortmund 17.12.1976
17.10.1977:
Der KBW Bezirksverband Schwaben gibt die 'Kommunistische Volkszeitung - Bezirksbeilage Schwaben' Nr. 42 heraus. Die KVZ wird verkauft in Kempten montags 16 bis 18 Uhr an der Freitreppe in der Fußgängerzone, der KVZ-Lesekreis Kempten trifft sich dienstags um 19 Uhr in der Gaststätte Engel.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksbeilage Schwaben Nr.42,Augsburg 17.10.1977,S.2
07.11.1977:
Der KBW Bezirksverband Schwaben gibt die 'Kommunistische Volkszeitung - Bezirksbeilage Schwaben' Nr. 45 (vgl. 17.10.1977, 28.11.1977) heraus.
Veranstaltungen "Weg mit den 5en und 6en! Weg mit dem Notensystem! Weg mit den Sonderschulen! Einheitsschule unter Volkskontrolle!" sollen auch stattfinden am 13.11.1977 um 10 Uhr in Kempten in der Burgschenke in der Burghaldengasse 17. Aus Kempten wird berichtet über den Bau der Eissporthalle und von der Altstadtsanierung. Einen KVZ-Lesekreis gibt es in Kempten.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksbeilage Schwaben Nr. 45, Augsburg 7.11.1977, S. 4
28.11.1977:
Der KBW Bezirksverband Schwaben gibt zur KVZ den 'Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben' Nr. 48 (vgl. 7.11.1977, 5.12.1977) integriert in den Bezirksgruppenteil für Südbayern heraus.
Die Stadtzelle Kempten berichtet im Bezirksgruppenteil vom "Volksbegehren VDK, Sport- und Naturschutzbund in den Senat. Vorsitzender Maier: 'Die Industrie wird erkennen, daß der Naturschutz nichts gegen sie will'".
Im Bezirksteil berichtet die Stadtzelle Kempten über eine Frührentnerin: "'Wenn es so weitergeht, dann sind sie in 2 Jahren unter der Erde'", aber auch von der Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Kinderpflege in Kaufbeuren sowie aus dem GTB-Bereich von der Kottern Textil GmbH: "Als Anhängsel der Maschine für die Kapitalisten den Profit schaffen".
Aus dem Kreis Lindau wird berichtet über die Alkoholiker Fachklinik in Schönau (Röthenbach).
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben Nr. 48, Augsburg 28.11.1977, S. 2
Dezember 1977:
Vermutlich im Dezember gibt die Regionalleitung Süd des KBW die Broschüre "Der Imperialismus treibt die Ausbeutung der Arbeiter in der Region Augsburg voran, ruiniert die Bauern und zerstört die Lebensbedingungen des Volkes!" heraus. U.a. finden auch Nestle (NGG-Bereich) in Hegge (Oberallgäu) sowie Ciba-Geigy in Blaichach (Oberallgäu) Erwähnung.
Q: KBW-Regionalleitung Süd: Der Imperialismus treibt die Ausbeutung der Arbeiter in der Region Augsburg voran, ruiniert die Bauern und zerstört die Lebensbedingungen des Volkes!, München o. J.,S.2
Dezember 1977:
In Hagen gibt die Initiative: Kein StrauSS in Hagen und auch nicht anderswo! vermutlich im Dezember anläßlich des Besuchs von Strauß (FJS) ein Flugblatt heraus, in dem es u.a. anfangs heißt:"
STRAUSS RAUS!!
Am 14. Januar kommt F.J. StrauSS nach Hagen, sattsam bekannt als CSU-Vorsitzender und künftiger Führer Bayerns, um vom Hagener Karnevalsverein eine sog. 'Kette des goldenen Humors' entgegenzunehmen. Was an StrauSS so lustig sein soll weiß keiner. Aber wahrscheinlich haben die heimischen Bonzen vom Karnevalsvorstand einen besonderen Humor, man muß wohl eher von Zynismus sprechen.
Erinnern wir uns an einige seiner Äußerungen, um diesen Herrn richtig einzuordnen:
- In seiner berüchtigten Rede von Sonthofen 1973 (vgl. 19.11.1974,d.Vf.) gibt StrauSS zu verstehen, was von einem Wahlsieg der christlichen Unionsparteien zu erwarten ist: 'Wir räumen so auf, daß bis zum Rest dieses Jahrhunderts von diesen Banditen keiner mehr wagt, in Deutschland das Maul aufzumachen.' Zu diesen 'Banditen' zählt er sogar Leute 'in der SPD- und FDP-Fraktion in Bonn…', wo 'ein ganzer Haufen von Sympathisanten der Baader-Meinhof (RAF,d.Vf.) Verbrecher säßen'."
Q: Initiative: Kein StrauSS in Hagen und auch nicht anderswo!: StrauSS raus!!, Hagen o.J. (1977)
05.12.1977:
Der KBW Bezirksverband Schwaben gibt zur KVZ den 'Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben' Nr. 49 (vgl. 28.11.1977, 12.12.1977) heraus. Aus Augsburg wird berichtet aus dem GTB-Bereich: "Bei Christian Dierig gibts immer Arbeit - für einen Hungerlohn", wobei auch auf die Kottern-Textil in Kempten eingegangen wird. Berichtet wird auch von der FHS: "Fachhochschule Kempten: 'Praxisnaher Bildungsauftrag' der Kapitalisten".
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben Nr. 49, Augsburg 5.12.1977, S. 3
19.12.1977:
Der KBW Bezirksverband Schwaben gibt die 'Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben' Nr. 51 (vgl. 12.12.1977, 2.1.1978) heraus. Die Stadtzelle Kempten berichtet in "Die bayrische Bourgeoise und das Dilemma mit ihren 'Volksbegehren'" von der Initiative 'Dorfnamen sollen nicht sterben' in 11 Dörfern im Raum Kempten.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben Nr. 51, Augsburg 19.12.1977, S. 1
02.01.1978:
Der KBW Bezirksverband Schwaben gibt die 'Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben' Nr. 1 (vgl. 19.12.1977, 9.1.1978) heraus. Aus Kempten wird berichtet in "Stadtrat Kempten bietet an: 'Qualifizierte Arbeitskräfte mit sprichwörtlichem Fleiss bei unterdurchschnittlichem Lohnniveau!'" zu einer Broschüre für Gewerbeansiedlung.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben Nr. 1, Augsburg 2.1.1978, S. 1
09.01.1978:
Der KBW Bezirksverband Schwaben gibt die 'Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben' Nr. 2 (vgl. 2.1.1978, 16.1.1978) heraus. In Textilindustrie in Schwaben: Hungerlöhne und ungeheure Steigerung der Ausbeutung" wird berichtet von den 24 400 Textilarbeitern in Schwaben, von denen allein 10 664 in Augsburg arbeiten, wobei Dierig in Augsburg und Kempten (ehemals Textilfabrik Kottern) sowie der Kolbermoorkonzern in Augsburg / Pfersee, Nomm und Kempten beherrschend seien.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben Nr. 2, Augsburg 9.1.1978, S. 18
16.01.1978:
Der KBW Bezirksverband Schwaben gibt die 'Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben' Nr. 3 (vgl. 9.1.1978, 23.1.1978) heraus. Berichtet wird: "Stadtrat Kempten plant Stellenstreichungen und Mehrarbeit".
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben Nr. 3, Augsburg 16.1.1978, S. 18
23.01.1978:
Der KBW Bezirksverband Schwaben gibt die 'Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben' Nr. 4 (vgl. 16.1.1978, 13.2.1978) heraus. Aus Kempten wird berichtet in "Kapitalistenabsprache zur Kontrolle des Arbeitsmarktes" von der MF Allma Saurer und in "Schwangerenschinder als 'Berater'" vom § 218 bzw. der Caritas-Beratungsstelle.
Die KVZ wird verkauft in Kempten in der Fußgängerzone an der Freitreppe.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben Nr. 4, Augsburg 23.1.1978, S. 17
20.02.1978:
Der KBW Bezirk Ulm-Bodensee gibt einen Bezirksteil (vgl. 13.2.1978, 27.2.1978) zur Nr. 8 der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ - vgl. 13.2.1978, 27.2.1978) heraus mit dem Leitartikel "Stillegungspläne der Bahn. 'Je kostengünstiger eine Strecke ist, desto eher bleibt sie von Stillegungsplänen verschont.'" zu den Strecken Herbertingen - Saulgau - Altshausen - Aulendorf - Waldsee - Wolfegg - Kisslegg und Kempten - Isny.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Ulm-Bodensee Nr. 8, O. O. (Ravensburg) 20.2.1978, S. 17
20.02.1978:
Der KBW Bezirksverband Schwaben gibt die 'Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben' Nr. 8 (vgl. 13.2.1978, 20.3.1978) heraus. In "Samstagsarbeit" wird berichtet von der Kottern Textil GmbH in Kempten.
Die KVZ wird verkauft am Montag von 16 - 18 Uhr in Kempten in der Fußgängerzone an der Freitreppe. Montags um 16 Uhr 30 findet in Kempten eine Wahlkundgebung des KBW statt.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben Nr. 8, Augsburg 20.2.1978
20.03.1978:
Die südbayrischen Bezirke des KBW geben einen Bezirksgruppenteil zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ)Nr. 12 (vgl. 13.3.1978, 27.3.1978) heraus mit dem Artikel "Der einheitliche Kampf der Belegschaften in der Druckindustrie verhindert die Spaltung durch die Kapitalisten" mit einem Bild von der Demonstration in Kempten.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksgruppenteil Bayern/Südost Nr. 12, O. O. 20.3.1978, S. 19
20.03.1978:
Der KBW Bezirksverband Schwaben gibt die 'Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben' Nr. 12 (vgl. 20.2.1978, 3.4.1978) heraus. In "Kempten. Ausgesperrte Druckarbeiter unterstützen die Metallarbeiter" wird berichtet von der Demonstration am 16.3.1978 mit ungefähr 140 Druckarbeitern, die bei der Allgäuer Zeitung und dem Kösel-Verlag ausgesperrt sind und eine Resolution für die Metaller verabschiedeten.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben Nr. 12, Augsburg 20.3.1978, S. 18
April 1978:
Die erste Nummer der 'RGO-Nachrichten' der RGO der KPD/ML (vgl. Mai 1978) erscheint. Berichtet wird u.a., daß es zu den Betriebsratswahlen (BRW) eine oppositionelle Liste gibt bei der Kemptener Maschinenfabrik.
Q: RGO: Nachrichten Nr. 1, Essen Apr. 1978
April 1978:
Nach eigenen Angaben findet in Kempten die erste RGO Veranstaltung statt. Ca. 70 Personen sind anwesend. Anwesend sind auch RGO Vertreter der Kemptener Maschinenfabrik sowie Betriebsräte der RGO von BASF Ludwigshafen, Cassella Frankfurt, und SKF Schweinfurt.
Q: RGO: Nachrichten Nr. 2, Essen Mai 1978, S. 15
03.04.1978:
Der KBW Bezirksverband Schwaben gibt die 'Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben' Nr. 14 (vgl. 20.3.1978, 10.4.1978) heraus. Zu den BRW erscheint der Artikel "Es geht um ein Programm gegen Lohnsenkung und Verschärfung der Ausbeutung. Vorbereitung der Betriebsratswahlen bei der Kemptener Maschinenfabrik" in dem berichtet wird, dass 64 Kollegen für die RGO-Liste unterschrieben.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben Nr. 14, Augsburg 3.4.1978, S. 17
17.04.1978:
Im Rahmen seiner Afrikawoche (vgl. 20.4.1978) möchte der KBW in Kempten eine Kundgebung mit Photoausstellung in der Fußgängerzone an der Freitreppe durchführen.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksausgabe Niederbayern Nr. 16, Landshut 17.4.1978, S. 18
20.04.1978:
Im Rahmen seiner Afrikawoche (vgl. 17.4.1978) möchte der KBW in Kempten eine Kundgebung in der Fußgängerzone an der Freitreppe durchführen.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksausgabe Niederbayern Nr. 16, Landshut 17.4.1978, S. 18
20.04.1978:
Im Rahmen seiner Afrikawoche (vgl. 17.4.1978) möchte der KBW in Kempten eine Veranstaltung mit Dia-Vortrag "Der deutsche Imperialismus in Namibia" durchführen.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksausgabe Niederbayern Nr. 16, Landshut 17.4.1978, S. 18
Mai 1978:
Bei den Betriebsratswahlen (BRW) in der Kemptener Maschinenfabrik erhält die Liste RGO der KPD/ML, laut KB, 200 Stimmen (43,7%) und 3 Sitze. Auch die RGO berichtet von dem Erfolg ihrer Liste 2 in selber Höhe.
Q: RGO: Nachrichten Nr. 2, Essen Mai 1978, S. 12f; Arbeiterkampf Nr. 129 und 130, Hamburg 16.5.1978 bzw. 29.5.1978, S. 17f bzw. S. 17
01.05.1978:
In Kempten führt der DGB, laut KBW, eine Maiveranstaltung durch.
Q: KBW: Dokument- und Beschlußdienst Nr. 23 - Anlage 1. Mai Dokumentation, O. O. O. J. (1979), S. 18
08.05.1978:
Der KBW Bezirksverband Schwaben gibt die 'Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben' Nr. 19 (vgl. 10.4.1978) heraus mit dem Artikel "1. Mai - Kampftag der internationalen Arbeiterklasse - der Kampf muß auch geführt werden gegen die Fessel durch Reformismus und Revisionismus" der berichtet aus Augsburg und Kempten. Aus Kempten wird berichtet in "Fendt in der Ausbeutung der Arbeiter ganz vorn" sowie in "Das 'richtungsweisende Vorbild' des OB Höß. Zentrale Müllverbrennungsanlage in Kempten".
Die KVZ wird verkauft am Montag von 16 - 18 Uhr in Kempten in der Fußgängerzone an der Freitreppe.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Schwaben Nr. 19, Augsburg 8.5.1978, S. 17
Juni 1978:
Laut RGO wird ihr Betriebsratskandidat bei der Kemptener Maschinenfabrik (KMF), Otto Pixner, vermutlich Ende Mai oder Anfang Juni "wegen Störung des Betriebsfriedens von der Geschäftsleitung mit Zustimmung des Betriebsrates gekündigt. … Obwohl alle drei RGO-Kandidaten mit 43% der Stimmen zum Betriebsrat gewählt worden waren, haben sie jetzt nur noch zwei Sitze im Betriebsrat".
Q: RGO: Nachrichten Nr. 3, Dortmund Juni 1978, S. 15
08.01.1979:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr. 145 (vgl. 11.12.1978, 22.1.1979) heraus.
Berichtet wird vom Zensurprozeß gegen den Verlag Jürgen Reents des KB (vgl. 12.1.1979) und den Verantwortlichen des 'Arbeiterkampf', Kai Ehlers. Solidaritätsadressen dagegen gingen u.a. ein aus Lindau von der Redaktion der Jugendzeitung 'Collage'.
Q: Arbeiterkampf Nr. 145, Hamburg 8.1.1979
April 1979:
Es erscheinen die 'RGO-Nachrichten' Nr. 4 (vgl. März 1979, Apr. 1979). Es wird bekanntgegeben, daß die RGO der KPD/ML bereits Ortsgruppen aufgebaut hat u.a. in Kempten.
Q: RGO: Nachrichten Nr. 4, Vellmar Apr. 1979
01.05.1979:
In Kempten besuchen, laut internem Bericht des KBW, 300 Menschen die Maiveranstaltung des DGB.
Q: KBW: Dokument- und Beschlußdienst Nr. 23 - Anlage 1. Mai Dokumentation, O. O. O. J. (1979), S. 18
17.11.1990:
Im Brett Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK berichtet G.JANTHOR@LDB am 2.1.1994:"
Kempten/Allgäu: Brandanschlag auf ein von Tuerken bewohntes Haus. Ein TUERKE stirbt in den Flammen."
Q: Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK-G.JANTHOR@LDB: Morde von rechts 1/3, 2.1.1994
Letzte Änderung: 04.11.2019