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Regensburg - Rote Schülerfront

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Hier werden lediglich einige wenige der einschlägigen Materialien des APO-Archivs vorgestellt, wobei vor allem die verfügbaren Materialien der Roten Schülerfront (RSF) Ortsgruppe Regensburg und ihrer Freunde bisher nicht ausgewertet wurden.

Diese Darstellung dreht sich wesentlich allein um die RSF Ortsgruppe Regensburg sowie das Aktionskomitee Unabhängiger Schüler (AUS) Regensburg, aus dem die RSF vermutlich entstand, und mit dem sie auch weiterhin freundschaftlich verbunden scheint.

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, o. O., o. J., Beilage Regensburg, Seite 1
Beilage zum „Roten Weg - Organ der RSF“

Die Augsburger Schülerzeitung 'subjektiv' (vgl. Okt. 1968) scheint sich in Regensburg eher im Hochschulbereich als an den Schulen etabliert zu haben. Am regionalen Treffen für Nordbayern ist vermutlich das AUS Regensburg beteiligt (vgl. 17.4.1971).

Die Sozialistische Betriebsgruppe (SBG) Regensburg, die von der RSF später unterstützt wird, berichtet von ihrem publizistischen Einfluss an den Volksschulen (vgl. 26.4.1971), wobei in dieser Darstellung fraglich bleibt, ob auch die kurze später gegründete Orts- bzw. Sympathisantengruppe Regensburg der Roten Schülerfront (vgl. 5.5.1971, Apr. 1972), die zuvor vor allem in München von sich reden machte, an den Volksschulen arbeitete. Bekannt wurden uns vor allem Aktivitäten an den Regensburger Gymnasien (vgl. Jan. 1972).

Sowohl die RSF als oft auch das, mittlerweile offenbar in Aktionszentrum Unabhängiger Schüler (AZUS) Regenburg umbenannte, AUS engagieren sich sowohl im örtlichen antifaschistischen Protest (vgl. 23.4.1972, 30.1.1973, 23.4.1973) und in der örtlichen (vgl. 2.4.1973) wie regionalen Vietnamsolidarität (vgl. 1.7.1972), als auch im Protest gegen den 'Olympiabetrug' (vgl. 8.9.1972).

Von der Roten Schülerfront Regensburg erfahren wir sodann vor allem aus dem Rechenschaftsbericht des Zentralkollektivs (vgl. Juni 1973), wobei vor allem auffällt, dass es sich bei der RSF immer noch vor allem um eine Münchner Organisation zu handeln scheint, die Regensburger als auswärtige Ortsgruppe gelten, die allerdings zumindest zeitweise durchaus regionale Anleitungsfunktionen, nicht nur in Passau, auszuüben schienen.

Hervorgehoben wird die wichtige Rolle der Schüler für die Vietnamsolidarität und den antifaschistischen Kampf sowie den Protest gegen die Fahrpreiserhöhungen. Es sind also bei den Arbeiterbasisgruppen bzw. dem späteren Arbeiterbund scheinbar neben den Studenten vor allem die Schüler, die sich um die Kämpfe kümmern, die nicht direkt im Betrieb stattfinden. An den Schulen selber scheint die Nachtrabpolitik hinter den spontanen Interessen der Schüler die Hauptgefahr für die sozialistische Avantgarde, die damals offenbar auch in der Regensburger regionalen Schülermitvertretung (SMV) maßgeblich präsent ist. Die Disziplinierung des Schülersprecher der Oberpfalz Grytzyk (vgl. Jan. 1973, 22.1.1973, 8.2.1973, Nov. 1973, 7.11.1973) vermag dessen Einfluss an seiner Schule, dem Albrecht-Altdorfer Gymnasium (AAG) Regensburg, offenbar nicht zu brechen (vgl. 9.12.1974). Die RSF, die an einigen Regensburger Gymnasien die SMV zu beeinflussen scheint (vgl. März 1973), steht damals in Konkurrenz zu sozialdemokratischen Schülergruppen, die sich offenbar teilweise als Politischer Arbeitskreis Schulen (PAS) organisieren, der staatliche Förderung erfuhr und auch von der RSF unterwandert wird. Die RSF, die eine durchaus differenzierte Linie für die verschiedenen süd- bis mittelbayrischen jungsozialdemokratischen Schülergruppen entwickelt, betreibt nun offenbar eine Unterwanderung des PAS, wie dies u.a. auch in Hamburg durch den Kommunistischen Oberschülerbund (KOB) geschah.

Die Schülerunion (SU) der CSU bzw. die Regensburger Politischen Schülerinitiative (PSI) scheinen der RSF kaum ernsthafte Gegner, sie debattiert lieber mit der Marianischen Congregation, den Falken der SPD und dem Bund Neudeutschland (vgl. 9.12.1974).

Hervorzuheben ist die nahezu tägliche Aktivität der RSF in den Weihnachtsferien 1973/74 (vgl. 26.1.1973 – 8.1.1974).

Neben den zentralen Ausführungen der RSF erfahren wir auch über die Würdigung der Ortsgruppe Regensburg (vgl. Juni 1973), wobei aus den folgenden Jahren, aus der zeit des Arbeiterbundes für den Wiederaufbau der KPD (AB), der auch in Regensburg von Schülern unterstützt wird (vgl. 24.7.1973), relativ wenige Berichte von der RSF Ortsgruppe Regensburg vorliegen (vgl. 11.7.1976), die allerdings spendabel scheint (vgl. 11.7.1976, 14.11.9176, 28.11.1976, 9.1.1977) und sich vermutlich auch vom KB abgrenzt (vgl. 14.1.1977).

Die in anderen Bundesländern bereits Anfang der 1970er Jahre als technokratisch determinierte Unterwerfung der Ausbildung unter die Zwänge des Kapitals oder Schlimmeres denunzierte Oberstufenreform (OSR) scheint in Mittelbayern bzw. der Oberpfalz noch einige Jahre später ein Objekt der Schülerforderungen zu sein (vgl. Feb. 1977). Die RSF Regensburg bleibt offenbar beständig aktiv gegen den Faschismus (vgl. (vgl. 21.5.1977).


Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Oktober 1968:
Laut 'apo press' München dehnt sich die Augsburger Schülerzeitung 'Subjektiv' nach Regensburg, Nürnberg und München aus.
Quelle: apo press Nr.22,München 28.10.1968,S.9

Januar 1971:
Vermutlich im Januar 1971 findet, laut 'RPK', die 1.Delegiertenkonferenz des Verbandes Nordbayrischer Schülerbasisgruppen unter Beteiligung von Gruppen u.a. aus Regensburg statt.
Quelle: Rote Presse Korrespondenz Nr.99,Berlin 22.1.1971,S.*

17.04.1971:
Im Regensburger Augustiner findet, laut SBG, ein Treffen zur Maivorbereitung statt. Das Kommen zugesagt hätte u.a. das Aktionskomitee Unabhängiger Schüler.
Quelle: Arbeitersache Nr.7 und 8,Regensburg Apr. bzw. Mai 1971

26.04.1971:
Vermutlich erst in der letzten Aprilwoche gibt in Regensburg die SBG die Nr.7 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. März 1971, Mai 1971) heraus. Vom Siemens Wernerwerk wird über eine Betriebsbesichtigung durch Volksschüler berichtet, die zur Vorbereitung über die 'Arbeitersache' diskutierten.
Quelle: Arbeitersache Nr.7,Regensburg Apr. 1971

05.05.1971:
Laut und zur Freude der ABG konstituiert sich die Rote Schülerfront (RSF) Regensburg.
Quelle: ABG:Rechenschaftsbericht des Zentralen Komitees der Arbeiter-Basis-Gruppen, angenommen von der 3. ordentlichen Vollversammlung im Juni 1972,o.O. 1972,S.98

Januar 1972:
Vermutlich im Januar erscheint eine Ausgabe Jan./Feb. der 'Regensburger Schüler Zeitung', die sich u.a. mit dem Goethe Gymnasium befaßt.
Quelle: Münchner Schüler Zeitung Nr.7,München Feb. 1972

April 1972:
Das ZK der ABG verfaßt einen Rechenschaftsbericht für die 3.o.MV der ABG im Juni 1972. Die SBG Regensburg kann sich auf eine Sympathisantengruppe der RSF stützen.
Quelle: ABG:Rechenschaftsbericht des Zentralkomitees der ABG angenommen von der 3.o.MV Juni 1972,München o.J. (1972)

23.04.1972:
Antifaschistische Demonstration in Regensburg. Sie steht unter dem Motto: "Nie wieder Faschismus- Nie wieder Krieg!" und gedenkt dem 23.4.1945 (vgl. 17.2.1972). Dem Aufruf folgten 8 Organisationen, u.a. das Aktionszentrum Unabhängiger Schüler und die Rote Schülerfront (RSF) Sympathisantengruppe.

Laut SBG Regensburg kommen ca. 300 bis 400 Demonstranten zusammen. Auch außerhalb von Regensburg fand die Demonstration Anteilnahme. "Delegationen von Jungarbeitern und Schülern aus Kelheim, ... und von der Roten Schülerfront München beteiligten sich an der Demonstration und Kundgebung." Von SBG, KHB/ML und RSF Regensburg wird dazu später die Dokumentation: "Demonstration 23. April 1972 - Nie wieder Faschismus; Nie wieder Krieg; 23. April 1945" herausgegeben.
Quelle: SBG Regensburg, KHB/ML Regensburg, RSF Regensburg:Dokumentation - Demonstration 23. April 1972 - Nie wieder Faschismus; Nie wieder Krieg; 23.April 1945,Regensburg 1972;
Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.22 und 23,München Apr. 1972 bzw. Mai 1972;
Roter Sachsenwerker Nr.4 und 5,Regensburg März 1972 bzw. Apr. 1972;
Arbeitersache Nr.19,Regensburg Apr. 1972

01.07.1972:
Heute beginnt im südlichen Bayern eine Serie von Demonstrationen des Vietnamkomitees für Frieden und Befreiungskampf (VKfFuB) zunächst in Passau und Alt-Ötting. Es folgen Demonstrationen in München und Regensburg (vgl. 4.7.1972) sowie in Augsburg (vgl. 15.7.1972). Aufgerufen wird, laut ABG, u.a von Aktionszentrum Unabhängiger Schüler Regensburg und Rote Schülerfront (RSF).
Quelle: VKfFUB:Amis raus aus Indochina,München 1972;
Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.25/26,München Juli/Aug. 1972

08.09.1972:
In München demonstrieren, laut und mit ABG, 400 im Rahmen der "Aktion gegen Olympiabetrug - für Völkerfreundschaft" (vgl. 6.9.1972, 9.9.1972), zu der sich eine Aktionseinheit von ABG und Freunden sowie u.a. dem Aktionszentrum Unabhängiger Schüler (AZUS) Regensburg gebildet hatte.
Quelle: Kommunistische Arbeiter Zeitung Extrablatt Olympiade-Abrechnung,München o.J. (1972)

Januar 1973:
Die Rote Schülerfront (RSF) der ABG gibt ein Extra ihres 'Roter Weg' (vgl. 22.1.1973) heraus, welches vom Vorgehen des Kultusministeriums (KuMi) gegen die ihr nahe stehenden Bezirksschülersprecher in der Oberpfalz, Joachim Grytzyk vom Albrecht-Altdorfer Gymnasium (AAG) Regensburg, aber auch über die Absetzung des Bezirksschülersprecher Alois Biebl aus Waldkirchen berichtet.
Quelle: Roter Weg Extra,München Jan. 1973

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, Extra, Jan. 1973, Seite 1

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, Extra, Jan. 1973, Seite 2

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, Extra, Jan. 1973, Seite 3


22.01.1973:
Die Rote Schülerfront (RSF) der ABG gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.3 ihres Organs 'Roter Weg' (vgl. Jan. 1973) heraus, welches uns in der Ausgabe München vorlag. Aus Regensburg wird berichtet vom Vorgehen des Ministerialbeauftragten Duschl vom Albertus-Magnus-Gymnasium, u.a. gegen den Bezirksschülersprecher Grytzyk vom Albrecht-Altdorfer Gymnasium Regensburg, aber auch gegen die Schüler des Augustinum-Gymnasiums Weiden.
Quelle: Roter Weg Ausgabe München Nr.3,München Jan. 1973

30.01.1973:
Die ABG führen in Zusammenarbeit mit u.a. der RSF anläßlich des 40. Jahrestages der Machtergreifung eine Veranstaltung in Regensburg im Augustiner durch.
Quelle: SBG Regensburg:Wehret den Anfängen,Regensburg o.J. (1973)

08.02.1973:
Die Mitgliederversammlung der GEW Regensburg solidarisiert sich, laut Rote Schülerfront (RSF) der ABG (vgl. 19.2.1973), mit dem Bezirksschülersprecher Grytzyk.
Quelle: Roter Weg Ausgabe München Nr.4,München Feb. 1973,S.12

19.02.1973:
Die Rote Schülerfront (RSF) der ABG gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.4 ihrer Münchner Schülerzeitung 'Roter Weg' (vgl. 22.1.1973, 26.3.1973) heraus. Aus Regensburg wird berichtet von der AUS-Gruppe am Goethegymasium sowie von der Solidarität der GEW mit dem Bezirksschülersprecher (vgl. 8.2.1973).
Quelle: Roter Weg Ausgabe München Nr.4,München Feb. 1973

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, Nr.4, 1973, Seite 12

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, Nr.4, 1973, Seite 13


März 1973:
In Regensburg findet, laut und mit RSF (vgl. 26.3.1973), vermutlich im März eine Großveranstaltung des neugegründeten Arbeitskreises Regensburger SMVen statt, zu der die RSF ihr SMV-Aktionsprogramm "Für eine starke SMV" vorlegt. Es kommen 100 Schüler.
Quelle: Roter Weg Ausgabe München Nr.5,München März/April 1973,S.1ff

26.03.1973:
Die Rote Schülerfront (RSF) der ABG gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.5 ihrer Münchner Schülerzeitung 'Roter Weg' für März/April (vgl. 19.2.1973, Juli 1973) heraus. Aus Regensburg wird berichtet von einem Verweis am Goethegymnasium, weil von dem Schüler am Albertus-Magnus-Gymnasium (AMG) ein Flugblatt der 'Aktion Meinungsfreiheit' verteilt worden war. Am AMG selbst wurde auch ein AUS-Verteiler wegen Hausfriedensbruch vom Direktor angezeigt, die Anzeige aber dann doch zurückgezogen. Die Junge Union (JU) der CDU dagegen habe im Wahlkampf gar im Goethegymnasium Flugblätter verteilen gedurft.
Quelle: Roter Weg Ausgabe München Nr.5,München März/April 1973,S.24

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, Nr. 5, 1973, Seite 24


02.04.1973:
In Regensburg wird vermutlich in dieser Woche, laut KHB/ML der ABG, eine Resolution gegen den Besuch des südvietnamesischen Präsidenten Thieu in Bonn (vgl. 10.4.1973) verfaßt, die u.a. von der Roten Schülerfront (RSF) unterzeichnet wird.
Quelle: Roter Schrittmacher Nr.9,Regensburg Mai 1973

23.04.1973:
Laut Anti-Strauß Komitee (ASK) Regensburg findet dort eine Demonstration "gegen die neuen Rechtskräfte, die F. J. Strauß immer mehr um sich sammelt" vom Neupfarrplatz über den Dachauplatz zum Bismarckplatz statt, an dem sich, nach eigenen Angaben, ca. 400 Personen beteiligen. An der Demonstration beteiligen sich neben dem ASK selbst u.a. noch der Arbeitskreis der Regensburger Schülermitverwaltung, die Rote Schülerfront (RSF) und das Aktionszentrum Unabhängiger Schüler (AZUS) Regensburg.
Quelle: ASK Regensburg:Nie wieder Faschismus-Nie wieder Krieg,Regensburg Apr. 1973;
Arbeitersache Nr.31 und 32,Regensburg Apr. 1973 bzw. Mai 1973

Juni 1973:
Innerhalb der bayrischen Roten Schülerfront (RSF) der ABG wird vermutlich im Juni vom Zentralkollektiv der folgende Text verfaßt, der uns teilweise schwer bis unlesbar vorlag:"
Rechenschaftsbericht des ZKolls (Gliederung)
...
Niemals kann unsere Aufgabe allein durch Schulpolitik erfüllt werden, denn der Kampf der Schüler für sich hat im Kapitalismus keine Perspektive und leistet keinen Beitrag zum historischen Fortschritt. Wir können den Schwerpunkt unserer Arbeit eben deshalb auf den Kampf an den Schulen legen, weil wir nicht allein kämpfen, sondern in Anleitung der kommunistischen Bewegung, unter Führung der Arbeiter-Basis-Gruppen.

Im ganzen gesehen konnte das ZKoll im vergangenen Jahr auch diese korrekte Aufgabenstellung in unserer Politik durchsetzen. Es muß jedoch dahingehend Selbstkritik üben, daß es diese Frage zu früh und leichtfertig als in der Organisation geklärt ansah, ideologischen Schwächen von Genossen oder ganzen Abteilungen der Organisation in dieser Frage nicht genügend Gewicht beimaß und deshalb die ideologische Erziehungs- und Anleitungsarbeit in dieser Frage vernachlässigte. Vielmehr wurde die korrekte Schwerpunktsetzung häufig dadurch durchgesetzt, daß das ZKoll 'sie halt durchboxte'. Dadurch kam es in den auswärtigen Ortsgruppen, vor allem in Regensburg, immer wieder zu einer falschen Einschätzung unserer Arbeit, ja teilweise zu einer schulbornierten Politik. Wir sind davon überzeigt, daß unsere Regensburger Ortsleitung diese Gefahr mittlerweile klar erkannt hat und gute Erfolge bei der Überwindung ihrer diesbezüglichen Schwierigkeiten erzielen wird.
...
b) FESTIGEN WIR UNSERE ORTSGRUPPEN, BAUEN WIR NEUE ORTSGRUPPEN AUS UNSEREN STÜTZPUNKTEN AUF, VERGRÖSSERN WIR UNSEREN EINFLUSS IN DER REGION!

Der entscheidenste Beitrag, den die Rote Schülerfront im vergangenen Jahr für den Wiederaufbau der KPD geleistet hat, war die Überwindung der örtlichen Beschränktheit, der Aufbau von Ortsgruppen in Passau und Regensburg und von Stützpunkten in Ingolstadt und Augsburg. War und ist es doch eine nahezu unerläßliche Bedingung für die raschen Erfolge beim überörtlichen Aufbau der Arbeiter-Basis-Gruppen, daß sie bei ihrer Arbeit von nichtwerktätigen, revolutionären Menschen voll jugendlichem Elan unterstützt werden. Was wären dafür günstigere Bedingungen, als daß die Rote Schülerfront an denselben Orten den Aufbau zügig in Angriff nimmt? Und hier liegt der Schwerpunkt noch mehr bei den Aufgaben, die unmittelbar zur Stärkung der Arbeiter-Basis-Gruppen beitragen. Denn wie sollten die Arbeiter-Basis-Gruppen sich durch eine systematische Betriebsarbeit unter den Kollegen verankern, wenn die Rote Schülerfront nicht ihre Publikationen vor den Betrieben vertreiben würde? Wie sollten Massenorganisationen, wie das Anti-Strauß-Komitee (ASK,d.Vf.) oder das Vietnam-Komitee für Frieden und Befreiungskampf (VKfFuB,d.Vf.) aufgebaut werden, die für die Arbeiter-Basis-Gruppen gegenüber der Betriebsarbeit eine Nebenaufgabe darstellen, wenn nicht die Rote Schülerfront tatkräftig und vorantreibend dafür arbeitet? Hier zeigt sich aber auch deutlich, daß diese Unterstützungsarbeit keine großzügige Spende an die ABG ist. Denn nur, wenn es den ABG gelingt, an einem Ort eine OG aufzubauen und die Arbeiterbewegung voranzutreiben, ist doch auf die Dauer kommunistische Politik unter den Schülern möglich.

Die Festigung unserer bestehenden Ortsgruppen und der systematische, planmäßige Aufbau neuer Ortsgruppen ist deshalb unser Hauptbeitrag der Unterstützung des Wiederaufbaus der KPD. Systematisch und planmäßig heißt dabei, daß wir unsere Schwerpunkte beim überörtlichen Aufbau nicht an der spontanen Entwicklung der Schülerbewegung und an der Begeisterung für den Marxismus-Leninismus ausrichten, sondern eben an den Erfordernissen des Ortsgruppenaufbaus der Arbeiter-Basis-Gruppen. So war es auch das Zentrale Komitee der Arbeiter-Basis-Gruppen, das uns im Herbst 1971 davon überzeugte, daß wir über den engen örtlichen Horizont hinauswachsen und Einfluß auf die ganze Region bekommen mußten; waren es auch die Arbeiter-Basis-Gruppen, die uns mit der Anleitung der fortgeschrittensten Schüler Regensburgs beauftragten. Kaum hatten wir den örtlichen Rahmen einmal gesprengt, zeigte es sich, wieviele fortschrittliche Schüler und Schülergruppen in Bayern nur darauf warteten, daß ihre Herumwurstelei durch eine kommunistische Schülerorganisation Anleitung und Perspektive gegeben würde. Unser Einfluß in der Region wuchs ständig und wir bekamen dauernd Kontakt zu neuen demokratischen Schülergruppen. Vor allem unsere Regensburger Genossen arbeiteten mit Feuereifer und mit höchstem Arbeitseinsatz an der Gewinnung und Anleitung neuer Sympathisanten und Sympathisantengruppen in der Region.
S*9
Am 5.Mai 1972, am Geburtstag von Karl Marx, wurde die zweite Ortsgruppe der Roten Schülerfront in Regensburg gegründet. Das war einer der bedeutendsten Fortschritte in der Geschichte der RSF. Er wäre nicht möglich gewesen ohne den gewaltigen Arbeitseinsatz und die zielstrebige Überzeugungsarbeit die die Genossen der heutigen Ortsleitung in Regensburg leisteten, er wäre nicht möglich gewesen ohne die prinzipienfeste Anleitung durch den ständigen Beauftragten des ZKolls.

Doch das ZKoll machte damals einen entscheidenden Fehler, indem es die Ortsgruppe Regensburg als formell unabhängig von München konstituierte. Objektiv scheute das ZKoll damals die Auseinandersetzung, die zur Durchsetzung des Demokratischen Zentralismus notwendig gewesen wäre und unterschätzte gleichzeitig die politische Reife der Regensburger Genossen. Im Grunde genommen war das ein Überrest der eben erst kritisierten opportunistischen Theorie von der 'Nichtanwendbarkeit des Demokratischen Zentralismus in Intellektuellenorganisationen'. Das erschwerte bedeutend die Durchsetzung der korrekten Prinzipien des Demokratischen Zentralismus auf überörtlicher Ebene, erschwerte besonders die Zentralisierung, die bei jeder organisatorischen Aufbauarbeit die Hauptseite im dialektischen Verhältnis von Demokratie und Zentralismus bildet. So kam es zeitweise zu entscheidenden Mängeln beim überörtlichen Aufbau, der sich nämlich spontan und nicht auf der Grundlage systematischer Planung entwickelte. Das aber heißt, er orientierte sich an der Entwicklung der Schülerbewegung anstatt an den Erfordernissen des Wiederaufbaus der KPD.
...
Das ZKoll hat jedoch diesen Fehler - besonders dank der Kritik durch das Zentrale Komitee der Arbeiter-Basis-Gruppen - rechtzeitig erkannt und sofort und entschlossen Konsequenzen daraus gezogen:

Der erste und wichtigste Schritt dabei war, die Ortsgruppe Passau nicht mehr nur indirekt über Regensburg anzuleiten, sondern die direkte Anleitung durch das ZKoll dadurch sicher zu stellen, daß eine ZKoll-Genossin mit in die Passauer Ortsleitung eingesetzt wurde. Außerdem wurde der planlose Aufbau neuer Sympathisantengruppen gestoppt.

Die Hauptaufgabe im nächsten Jahr wird es sein, die vorhandenen drei Ortsgruppen München, Regensburg und Passau zu festigen und zu vergrößern. In Passau muß vor allem eine funktionierende mittlere Führungsebene von Verantwortlichen aufgebaut werden, in Regensburg muß diese erweitert werden und erzogen werden und neue Kräfte für eine Erweiterung der Ortsleitung und Entlastung der bisherigen Ortsleitungsgenossen herangebildet werden.
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Bei den Kontakten zu Deggendorf, Amberg, Sulzbach-Rosenberg und Zwiesel, die kurzfristig bestanden, den Schulungen und der Anleitung der Massenarbeit, die teilweise dort bestehen, bewiesen unsere Regensburger Genossen hohen revolutionären Einsatz.
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Die Sympathisantengruppen in Kelheim, SAD (Schwandorf,d.Vf.) und Straubing entstanden zwar ähnlich spontan, mittels der organisatorischen Form der Eingliederung in die OG Regensburg als Untereinheiten konnte die Arbeit dort aber weitergeführt werden.
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In SAD und Straubing konnten und mußten wir die Arbeit deswegen fortsetzen, weil dort eifrige und der Sache der Arbeiterklasse treu ergebene junge Revolutionäre aus der Regensburger OG dorthin die Schule wechseln mußten, die sich heute, trotz der schwierigen Bedingungen in so kleinen Orten schon zu Erfolgen durchgerungen haben.
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Die Praxis zeigte ..., wie falsch die 'linken' Warnungen waren, mit unserer Wahlempfehlung würden wir nur Illusionen über den Parlamentarismus und die SPD verbreiten. Im Gegenteil konnten wir mehr als alle Wahlboykottierer die Massen vom blinden Glauben an den Parlamentarismus und an die SPD lösen und zum praktischen Massenkampf gegen die Angriffe des Klassenfeindes führen. Es gelang uns, die Demokraten zu eindrucksvollen Demonstrationen gegen die Ultrarechten und Faschisten zu mobilisieren. So beteiligten sich an der Passauer Demonstration (vgl. S35*1972,d.Vf.) trotz Verbotes etwa 1 000 Demokraten, unter ihnen viele Schüler, die Demonstrationsfreiheit wurde erfolgreich verteidigt. Auch in Regensburg (vgl. S35*1972,d.Vf.) gelang es nicht durch Verbot die Demonstration zu verhindern. Hier konnten wir besonders viele Schüler mobilisieren. Wie diese Aktionen zeigte auch die Vilshofener Anti-Strauß-Demo zum Aschermittwoch (vgl. S35*1972,d.Vf.), daß in den schwarzen Hochburgen und ländlichen Gebieten die demokratischen Kräfte erstarken. In den Aktionen gegen Strauß gelang es den Kommunisten ein einheitliches Vorgehen mit den Sozialdemokraten zustande zu bringen.
...
Wichtig für die Ausdehnung des antifaschistischen Kampfes war es, daß wir die Traditionen unseres Volkes wieder aufgriffen und sie mit der heutigen Situation verbanden. Mit der Demo zum 23.April in Regensburg (vgl. S37*1972, d.Vf.) und mit der Veranstaltung zum 30.Januar (vgl. S37*197*,d.Vf.) konnten wir reges Interesse wecken. Gerade heute, wo die bürgerlichen Schreiberlinge in Filmen und Büchern Hitler als rätselhaften Verrückten hinstellen, begannen wir mit unseren Veranstaltungen, ein richtiges Geschichtsbewußtsein wiederherzustellen, indem wir aus der Geschichte die Lehren für heute zogen.

Im Kampf um die Einheit der Arbeiterklasse und des Volkes gegen den Faschismus sind die Kommunisten heute noch nicht so weit, daß sie SPD und DKP insgesamt zur Einheit zwingen können. Aber es wäre auch zu wenig, nur in einzelnen Fällen für gemeinsame Aktionen einzutreten. Um die antifaschistische Bewegung über die Parteigrenzen hinweg zusammenzufassen und voranzutreiben, setzen sich die Kommunisten für die Gründung von ASKs ein. Unsere Passauer OG hat das gut verstanden und ist eine wichtige Stütze des dortigen ASKs. In München und Regensburg wurde aber dieser Bedeutung der ASKs bisher in der Politik unserer Organisation zu wenig Beachtung geschenkt. Zu sehr blieben wir dabei stehen, die Demokratische Einheit nur innerhalb der Schülerbewegung zu propagieren. Die Einheit der demokratischen Schüler wird aber letzlich nur dann dem antifaschistischen Kampf nutzen, wenn es gelingt, sie mit dem Kampf der Arbeiterklasse zu verbinden. Das können wir heute unter anderem dadurch machen, indem wir auch unter Schülern verstärkt die ASKs als die Organisation der Antifaschisten verankern.
...
Im Mai 1972 unterstützte die RSF zusammen mit den Arbeiter-Basis-Gruppen und dem Kommunistischen Hochschulbund (ML) den Aufbau der Aktion Roter Punkt (ARP - S42* 22.2.1972,d.Vf.) zum Kampf gegen die Fahrpreiserhöhungen in München. ... In unserer Agitprop zeigte sich die geringe Erfahrung unserer Organisation bei der Einbeziehung der Schüler in solche Kämpfe. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, daß die allermeisten Schüler, auch die fortschrittlichen, von den tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnissen der Arbeiter und Angestellten keine Vorstellung haben. Deswegen müssen wir die wirtschaftliche Lage der Werktätigen anschaulich darstellen und zeigen, daß dieser Abwehrkampf notwendig und vor allem nur zu berechtigt ist. Um die Stärke der Werktätigen zu zeigen, müssen wir die immer größeren Erfolge in diesen Kämpfen zeigen. Bei unserer Aufklärungsarbeit müssen wir die Verbindung herstellen zwischen den Verhältnissen an den Schulen und den anderen Formen der sozialen Demontage, um die Schüler in die Front der breiten Volksmassen gegen den gemeinsamen Feind einzureihen. Im Kampf gegen die Fahrpreiserhöhungen in Regensburg (S43* 16.12.1972,d.Vf.) gingen diese Erfahrungen bereits ein. So konnte unsere Ortsgruppe schon wesentlich mehr Schüler in die Bewegung miteinbeziehen. Es bestätigte sich, daß es richtig ist, keine eigenen Schülerkomitees zu bilden, sondern die Schüler in den Stadtteilkomitees gemeinsam mit den Werktätigen zu organisieren. Nicht zuletzt die gute Mobilisierungsarbeit unter den Schülern trug dazu bei, daß die Fahrpreiserhöhungen nicht zum geplanten Zeitpunkt verwirklicht werden konnten.
...
Das Vietnamkomitee für Frieden und Befreiungskampf, gegründet Anfang der 60iger Jahre (S45. *.**.196*,d.Vf.), bemüht sich auf der Grundlage der Hauptforderungen des vietnamesischen Volkes und der anderen indochinesischen Völker um eine breite Front aller Antiimperialisten. Deshalb unterstützen wir es durch die ständige Mitarbeit eines Vertreters und beteiligen uns an den von ihm initiierten Aktionen. Einen wichtigen Beitrag leisteten wir beim Aufbau von Ortskomitees in Regensburg (S45* **.**.197*,d.Vf.) ... .

Besonders erfolgreich waren die Demonstrationen anläßlich des amerikanischen Unabhängigkeitstages im Juli 1972. Es gelang, in München (S46* **.*.1972,d.Vf.), Regensburg (S46* **.*.1972,d.Vf.), Passau (S46* **.**.1972,d.Vf.), Augsburg (S46* **.7.1972,d.Vf.) und Altötting (S46* **.7.1972,d.Vf.) Demonstrationen zu organisieren. Besonders wichtig war die Gewinnung von DKP-Ortsgruppen in Passau und Altötting und der SDAJ (der DKP,d.Vf.) in Regensburg. ...
Besonders kennzeichnend für die qualitativ neue Stufe der Angriffe ist der Einsatz der Polizei und Klassenjustiz gegen die demokratischen Schüler und ihre Organisationen. Seit dem Rundschreiben (S53. **.**.197*,d.Vf.), in dem das KuMi allen Direktoren den Einsatz der Polizei gegen fortschrittliche Schüler befahl, sind nicht nur Flugblätter verstärkt mit der Polizei konfrontiert, sondern die Polizei wurde in Regensburg (S53. **.**.197*,d.Vf.) und Ingolstadt (S53. **.**.197*,d.Vf.) auch schon zum Einsatz innerhalb des Schulgeländes gerufen. In enger Zusammenarbeit mit dem Verfassungsschutz, reaktionären Schülern und Lehrern, die Spitzeldienste leisten, geht das KuMi nun auch gerichtlich gegen die demokratische Schülerbewegung vor. Durch den Einsatz der Klassenjustiz sollen die DIs und die RSF kriminalisiert werden und von den Massen isoliert werden. Zum anderen sollen die Sympathisanten und Mitglieder eingeschüchtert werden. Das alles geschieht außerdem, um die DIs und die RSF finanziell zu ruinieren und sie auf kaltem Weg zu liquidieren.
...
Insgesamt haben wir die Widersprüche, in denen die SU steckt, richtig behandelt und sie erfolgreich bekämpft. In ... Regensburg (S62. **.**.197*,d.Vf.) waren die Ultrarechten gezwungen, unter dem Namen PSI aufzutreten.
...
Es wird eine Aufgabe des nächsten Jahres sein, die Zusammenarbeit mit einzelnen fortschrittlichen Lehrern an der einzelnen Schule auf eine feste Grundlage zu stellen (regelmäßige Termine mit der DI) und auch mit der Interessenvertretung, der GEW, die Solidarität zu vertiefen. - Hierfür hat die OG Regensburg bereits gute Beispiele gegeben (NC-Kampagne (S68. **.**.197*,d.Vf.)).
...
Im Kampf an der einzelnen Schule herrschen noch schwere Mängel. ...
Das Haupthindernis für eine schwungvollere Entwicklung unserer politischen Linie in diesem Bereich war die Tatsache, daß das ZKoll kräftemäßig nicht in der Lage war eine umfassende Einschätzung der Angriffe der Bourgeoisie auf die Ausbildungsbedingungen der Schüler zu liefern, auf deren Grundlage dann die einzelnen Angriffe konkret hätten eingeschätzt werden können.

Dies führte nicht nur zu spontaneistischen Fehlern, bzw. zu Nachtrabpolitik (Schulmisere, Regensburg, NC). Es war auch der Haupthinderungsrund, unsere Propagandaaufgaben gegenüber der Bewegung in vollem Umfang wahrzunehmen (Z.B. durch Herausgabe von informativen Kurzbroschüren mit aktuellem Faktenmaterial usw.).
...
DIE SMV VERTEIDIGEN heißt deshalb für uns vor allem, die breiten Massen der Schüler, besonders die Schülervertreter, zu mobilisieren gegen jeden Fall der Kontrolle und Gängelung der SMV, für die solidarische Verteidigung jedes Schülervertreters, der der Hetze, den Repressalien und der Verfolgung durch die KuMireaktion ausgesetzt ist. Dabei gilt es vor allen Dingen zugleich mit der Initiierung einer Bewegung an der jeweiligen einzelnen Schule sie auf andere Schulen, andere Städte und Orte auszudehnen, allen Schülern klarzumachen, welch eine Gefahr ihrer SMV droht und eine einheitliche überörtliche Massenbewegung zu ihrer Verteidigung zu schaffen. Es muß dazu besonders Wert darauf gelegt werden, daß all die kleinen Fälle von Gängelung und Repressalien - auch wenn an der Schule keine größeren Kämpfe dagegen stattfinden - über unsere Publikationsmittel verbreitet werden.

Gelang uns bei der BBG-Kampagne die Ausweitung über Pasing hinaus fast nu publizistisch, so hat die Solidaritätsbewegung mit Grytzyk alle Regensburger Schulen und SMVen erfaßt und konnte in gewissem Maß auch auf andere Bezirke, in denen wir arbeiten, ausgedehnt werden. Besonders wichtig dabei ist, daß wir wirklich eine Reihe fortschrittlicher Christen, Liberaler und Sozialdemokraten für die Verteidigung des Kommunisten Grytzyk gewinnen können. Gerade in überörtlichem Maßstab wird die Grytzykkampagne sicherlich dann sowohl an Breite als auch an politischer Perspektive gewinnen, wenn wir solche Fälle wie die Strafandrohung gegen Häfner in sie einbeziehen. Genossen, die zweite Runde der Grytzykkampagne wird für uns wie für die Reaktion ein Gradmesser sein, welche Stärke die Schülerbewegung heute schon wieder hat und wie wir Kommnisten uns als ihre Führer bewähren, dabei die Massen zu mobilisieren, zu vereinigen und in einen aktiven Kampf zu führen.

Um die SMV gegen die Angriffe der Kultusreaktion zu verteidigen, müssen wir aber nicht nur jedem der täglichen kleinen und großen heutigen Angriffe entschieden entgegentreten, es gilt vor allem auch den ideologischen Kampf gegen alle 'Mitbestimmungsillusionen' unter den Schülermassen zu führen.

Das Verhältnis zwischen der Mobilisierung der Massen gegen konkrete Angriffe des KuMi und diese ideologischen Kampf ist dabei so, daß einerseits der Kampf gegen die konkreten Angriffe durch die Mitbestimmungsillusionen in eine falsche Richtung gezerrt, abgewiegelt und dadurch bedeutend geschwächt wird, und daß andererseits nur im Kampf zur Verteidigung der SMV die Massen die Erfahrungen sammeln, die ihnen die 'vertrauensvolle Zusammenarbeit' verleiden und sie durchschauen lassen, daß die Mitbestimmung eben auf nichts anderes hinausläuft. So konnten wir das Schulforum eben am besten am BBG und in Regensburg entlarven.
... (hier wurde offenbar ein Absatz nicht mitgetippt,d.Vf.)

Der erste besteht in mangelnder aktiver und vorbildlicher Politik dort, wo unsere Genossen Schulsprecher sind. Das betrifft das AAG in Regensburg wie das SSG, LSG und KGP in München. Gewiß, unsere Genossen dort sind sehr fleißig und eifrig. Sie bemühen sich fortschrittliche Resolutionen durchzusetzen, usw. Aber das ist doch nicht die Hauptsache! Das ist doch kein Mittel, die demokratische Schülerbewegung an der jeweiligen Schule wirklich voranzutreiben und dabei die Kommunisten in den Massen zu verankern. Ein Kommunist an der Spitze der SMV ist die beste Stärkung der SMV - richtig! Aber nur dann, wenn er auch wirklich wie ein Kommunist handelt, d.h. die wirklichen Probleme der Massen aufgreift, ihre Meinungen sammelt, systematisiert und konzentriert wieder in die Massen hineinträgt, d.h. sie mobilisiert, um bestimmte gemeinsame Rechte durchzusetzen. Hierzu braucht man ein klares Programm, das die Mehrheit der Schüler begrüßt und unterstützt, Forderungen, die den Mitschülern wirklich etwas bringen. Das aber sind NICHT die Forderungen unseres Aktionsprogramms, sondern die Forderungen unseres Aktionsprogramms haben zum Ziel, die SMV zu stärken zur Erfüllung ihrer Aufgaben bei den Kämpfen, die sie zu bestehen hat.

Unsere Genossen müssen hier genau untersuchen, was die Probleme an der einzelnen Schule sind und wie weit und für welche Forderungen die Mitschüler sich einzusetzen bereit sind. Das kann ganz unterschiedlich sein. An der einen Schule ist es ein reaktionärer Lehrer, an der anderen die unmögliche Stundenplangestaltung, an der dritten gibt es noch keine zwei Schulpausen und an der vierten wird die Unterstufe tyrannisiert und so zum militaristischen Geist des blinden Gehorsams erzogen.

Es kommt ganz darauf an, das an der Schule jeweils Wichtige herauszugreifen, aber dann auch wirklich den Kampf darum zu führen. Zuviele Kampfziele, von denen keines wirklich angegangen wird, sind hier nur schädlich. Ein Kampfziel - und wenn es nur ein Aufenthaltsraum für Schüler ist - tatkräftig angegangen und gemeinsam mit allen fortschrittlichen Schülern durchgekämpft bis zum Sieg, das ist die Politik, mit der wir das Vertrauen der Schülermassen gewinnen. Beachten das die Genossen Schülersprecher und betroffenen Untereinheiten nicht, werden die Rechten an diesen Schulen bald wieder die Oberhand bekommen.

Ein zweiter, mit dem ersten eng verwandter Fehler zeigt sich auch an all den Schulen, wo noch keine Genossen oder wirklich kämpferische Demokraten an der Spitze der SMV stehen. Hier werden häufig schwankende bzw. rückständigere Schülervertreter zu abstrakt und allgemein entlarvt - auf der Grundlage unserer Einschätzung als Kommunisten und nicht des wirklichen Grades ihrer Entlarvung vor den Schülermassen und der Kampf gegen sie abstrakt, für die Mitschüler unverständlich geführt. Und dabei - und das ist das Schlimmste - wird über den Kampf gegen solche rückständigen Elemente unter der Schülerschaft der Kampf gegen die offene Reaktion, gegen die Schulbürokratie und ihre Lakaien vergessen. Richtig ist es, in erster Linie auch an solchen Schulen ein Aktionsprogramm aufzustellen und nicht nur immer wieder die Aufforderung an die Schülersprecher zu richten, sich doch dafür einzusetzen, sondern selbst den Kampf um die Verwirklichung zu beginnen, fortschrittliche Schüler um sich zu scharen, sie zu organisieren, in einem SMV-Arbeitskreis oder einer DI und Aktionen in Angriff zu nehmen. Dann entscheidet sich es, auf welche Seite sich die Schulsprecher stellen, auf die Seite der kämpfenden Schüler - dann ist es gut, ganz gleich, ob es sich um einen sozialdemokratischen, linksliberalen oder gar einen von den Ultrarechten verhetzten Schulsprecher handelt - oder der fortschrittlichen Bewegung entgegen, dann werden ihn sicherlich immer mehr nicht länger als ihren Vertreter akzeptieren und einem fortschrittlichen Mitschüler den Platz freimachen. Weil wir diese Politik am KGP nicht konsequent verfolgten, gelang uns nur ein Teilerfolg über Rauscher, weil wir diese Politik am AMG (Regensburg) konsequent verfolgten, gelang es uns dort, Rübenach abzusägen (S81. **.**.197*,d.Vf.).
...
Das ZKoll geht davon aus, daß es ein Zeichen der Schwäche der Schülerbewegung ist, wenn sie keine überschulische Massenorganisation hat. Um aber überhaupt erst einmal wieder Ansätze zur Vereinigung der zersplitterten Kräfte der Schülerbewegung zu schaffen (dafür eignen sich natürlich konkrete Probleme an einer Schule am besten) und die Schülermassen überhaupt erst einmal wieder in Kämpfen mit der Reaktion ihre Erfahrungen machen zu lassen, dazu ist nach wie vor die Arbeit, besonders die Organisierungsarbeit an der einzelnen Schule von größter Bedeutung. Dabei müssen wir uns aber im Klaren darüber sein, daß Kämpfe an den einzelnen Schulen perspektivlos sind und daß die demokratischen Schüler das auch spontan merken und daß deshalb mit dem Erstarken der Schülerbewegung eine zunehmende Tendenz zum überschulischen und überörtlichen Zusammenschluß entsteht. Wir Kommunisten müssen solche Tendenzen mit allen Kräften unterstützen und fördern. Doch auch hier gilt es jeweils sehr gewissenhaft zu prüfen, welche Organisationsformen wirklich bereits dem Stand der Bewegung entsprechen. Vorformen für eine überschulische Massenorganisation sind auch hier wieder Komitees zu bestimmten Fragen und Kampagnen, Zusammenschlüße von SMV-Arbeitskreisen wie in Regensburg und eine engere Zusammenarbeit, Treffen zum Erfahrungsaustausch usw. der DIs.

Mit großer Besorgnis nimmt das ZKoll die zunehmenden Bestrebungen der Sozialdemokratie wahr, an den Schulen nicht nur durch politische und ideologische Diversionstätigkeiten sondern auch durch eigene Schülerorganisationen ihr schädliches Werk, die Schülermassen zu spalten und vom Kampf abzuhalten, zu betreiben.

Das zeigen die versuchte Nacht- und Nebelgründung der MSIG (S95. **.**.19**, d.Vf.) und die PAS-Neugründungen in München (S95. **.**.19**,d.Vf.) und Regensburg (S95. **.**.19**,d.Vf.). Alle diese Vorstöße weisen eine Reihe gemeinsamer Merkmale auf:

Sie richten sich sowohl gegen uns als auch gegen die SU, wobei die Hauptseite 'gegen uns' ist. Die Existenz einer ultrarechten Schülerorganisation zwingt die sozialdemokratischen Führer - die ja weit davon entfernt sind ernsthaft gegen die Ultrarechten kämpfen zu wollen - dazu, einerseits sich Scheingefechte mit den Ultrarechten zu liefern, andererseits uns verstärkt mit Hetze und Diffamierung zu bekämpfen, weil sie genau wissen, daß auch die sozialdemokratischen Schüler ernsthaft gegen die Ultrarechten kämpfen wollen, an den Schulen eine immer sichtbarere Polarisierung zwischen den ultrarechten und den demokratischen Schülern und die RSF ohne Zweifel die führende Kraft im demokratischen Lager ist.

2. Sie finden in enger Zusammenarbeit in einem Bündnis von alten und neuen Sozialdemokraten statt, die, um überhaupt ihren Fuß in die Schulen zu bekommen, aufeinander eng angewiesen sind.

3. Sie versuchen so ihre sozialdemokratischen Spalterclubs als Bündnisorganisationen und als demokratische Massenorganisationen zu tarnen. Die Jusohäuptlinge - abgesehen davon, daß sie meist ohne die SDAJler organisatorisch nichts auf die Beine stellen - wollen sich damit das Alibi verschaffen, daß sie auch bereit seien mit 'Kommunisten' Bündnisse einzugehen, während die SDAJ-Führer, würden sie sich von der alten Sozialdemokratie abgrenzen, keinen Blumentopf ernten könnten, weil die SDAJ für keinen links von den Jusos stehenden Schüler eine Alternative zur RSF darstellt.

Charakteristisch ist auch, obwohl sie bei all diesen Aktionen vorgaben Massenorganisationen aufbauen zu wollen, daß sie die Zusammenarbeit mit den bereits organisierten Kräften der Schülerbewegung nicht suchten (nicht nur nicht mit uns und den DIs, sondern nicht mit den SMV-AKs u.ä.) und die Massen nicht mobilisierten.

Welch eine Gefahr das für die Schülerbewegung darstellt, kann jeder erahnen, der das schädliche Treiben der Sozialdemokratie in der Studentenbewegung betrachtet. Mittelfristig gesehen werden wir wohl auch nicht verhindern können, daß die Sozialdemokratie eine eigene Organisation an den Schulen hat. Was wir aber auf jeden Fall verhindern müssen ist, daß sich eine solche sozialdemokratische Organisation unter dem Deckmantel einer demokratischen Massenorganisation verstecken kann. Dazu wird es vor allen Dingen nötig sein, die richtige Politik solcher sozialdemokratischer 'Tarnorganisationen' als Massenorganisationen zu behandeln und dafür zu kämpfen, daß sie wirklich Aktionseinheitscharakter bekommen und die Massen dafür zu mobilisieren, so fort zu führen, wie wir es bei dem Versuch einer MSIG-Gründung erfolgreich begonnen haben. Damit zwingen wir die sozialdemokratischen Führer zur Einheit, verbreitern so die Aktionseinheit und haben gleichzeitig die besten Voraussetzungen, die sozialdemokratischen Führer zurückzudrängen, d.h. wenn uns diese Politik gelingt, können wir 'Schlechtes in Gutes verwandeln'.

Falsch wäre es jedoch, damit fortzufahren, wenn die sozialdemokratischen Führer mehrmals offen die demokratische Einheit abgelehnt haben, da wir die Pflicht haben, die Massen zu führen und dazu nicht den sozialdemokratischen Führern nachlaufen dürfen. Wichtig wird es dann sein, den sozialdemokratischen Charakter solcher Organisationen klar herauszustellen, die Schädlichkeit des Sozialdemokratismus zu entlarven, ohne dabei aufzuhören, unermüdlich für die Aktionseinheit mit den sozialdemokratischen Mitschülern zu einzelnen Anlässen als auch in einer gemeinsamen Schülermassenorganisation zu kämpfen. Bezüglich des PAS ist das ZKoll der Auffassung, daß er nicht die demokratische Massenorganisation der Schüler im Kampf für ihre Interessen sein oder werden kann, sondern vielmehr seinem Charakter und somit seinen Aufgaben nach die Aufgabe hat, demokratische Schülermassenorganisationen durch Informations- und Recherchearbeit sowie durch materielle Hilfe zu unterstützen, die überörtliche, regionale ja bundesweite Vereinigung der Schülerbewegung durch Seminare und Broschüren zu fördern sowie die lebendige Auseinandersetzung der verschiedenen Strömungen unter der Schülerbewegung zu ermöglichen.

Um diese Aufgabe erfüllen zu können muß der PAS auf allen Ebenen von der Notwendigkeit einer Politik der demokratischen Einheit überzeugt, nötigenfalls dazu gezwungen werden. Das wird gerade bei uns in Bayern, wo vor allem die neuen Sozialdemokraten unter Führung des Kommunistenfressers Ullrich eine besondere antikommunistische Politik verfolgen, sehr harte Kämpfe erfordern.
(hier wurde offensichtlich mindestens eine Zeile nicht getippt,d.Vf.)

...
Es ist kein Wunder, daß sich die Intellektuellen aus Angst davor, sich konsequent auf den Standpunkt des Proletariats stellen zu müssen, den Marxismus-Leninismus als Aufruf zu konsequent revolutionärem Handeln verstehen zu müssen, sich in besonderem Maß hingezogen fühlen zu bürgerlichen Entstellungen des Marxismus, besonders zu seiner seminarmarxistischen Behandlung als 'Geisteswissenschaft fürs Studierzimmer' oder zu seiner reformistischen Verballhornung durch die Sozialdemokraten.

Es ist dies ja nur ein Lösungsversuch des Widerspruchs, in dem sich die Schüler in ideologischer Hinsicht befinden: Einmal der Tendenz hin zum wissenschaftlichen Sozialismus aufgrund des Verfalls aller bürgerlichen Ideologie zum anderen der bei Intellektuellen besonders starken Hingezogenheit zur bürgerlichen Ideologie, (hier wurde vermutlich beim Tippen etwas ausgelassen,d.Vf.) die Notwendigkeit den Mitschülern den Marxismus-Leninismus zu übermitteln als 'einheitliche Weltanschauung ohne die geringsten Zugeständnisse an irgendwelche bürgerlichen Ideologien. Wir müssen ihnen den Kommunismus zeigen, sowohl als revolutionäre Kampfideologie des Proletariats, in seiner Rauhheit, Schärfe und unerbittlichen Zielfestigkeit, wie auch als schöpferische Aufbauideologie. Wir müssen ihnen zum Bewußtsein bringen, daß nur der Kommunismus und er allein die Interessen der Intellektuellen und der geistigen Kultur vertritt, indem er das Privateigentum an den Produktionsmitteln aufhebt und die Klassenherrschaft der Bourgeoisie bricht.' (Clara Zetkin Werke Band III S.44 Dietz Berlin 1960)

Das ist sowohl eine Aufgabe der Massenarbeit um die Mehrheit der Schüler zu fortschrittlichem, sozialistischem denken zu erziehen und sie in ihrer Begeisterung für den Marxismus-Leninismus nicht revisionistischen Quacksalbern zu überlassen, als auch unserer Sympathisanten- und Rekrutierungsarbeit, wofür sie besonders wichtig ist. Denn kein Mitschüler wird sich in der RSF organisieren, ohne sich über die Weltanschauung, von der sie ihr Denken und Handeln leiten läßt, grundlegend zu orientieren.

In den ersten Jahren des Bestehens der RSF (München) und den ersten Monaten des Aufbaus der OG Regensburg lag auf der Erfüllung dieser Aufgabe der Schwerpunkt, war sie doch die Voraussetzung dafür, überhaupt die planmäßige Anleitung der demokratischen Schülerbewegung und die systematische Unterstützung des Kampfes der Arbeiterklasse in Angriff zu nehmen.

Wir haben uns jedoch vorzuwerfen, mit dem zunehmenden Aufschwung der Massenarbeit die kommunistische Propaganda vernachlässigt zu haben.

Insbesondere betrifft das die Frage neuer verbesserter Formen der Propaganda, mit denen man die Massen unmittelbar anspricht.
...
Die Aufgabe der Propagierung des M-L als geschlossene Weltanschauung leisteten wir im Berichtszeitraum hauptsächlich über unsere Schulungszirkel. In München wurden drei neue Sympathisantenschulungen eingerichtet (S104 **.**.197*,d.Vf.), in Regensburg drei (S104 **.**.197*,d.Vf.), in Passau (S104 **.**.197*,d.Vf.), Ingolstadt (S104 **.**.197*,d.Vf.) und Augsburg (S104 **.**.197*,d.Vf.) je eine.

Überall zeigte es sich, daß unsere Schulungen spontan auf großes Interesse stießen, daß sich viele Schüler für die Schulung meldeten. Oft zeigte es sich jedoch danach, daß immer weniger Mitschüler kamen und in organisatorischer Hinsicht mehr geschlampt wurde."
Es folgen Ortsberichte u.a. aus Regensburg (vgl. Juni 1973).
Quelle: RSF:Rechenschaftsbericht des Z-Kolls,o.O. o.J. (1973)

Juni 1973:
Die RSF des AB berichtet vermutlich im Juni intern über ihre Ortsleitung (OL) Regensburg: "Die OL Regensburg hat viel für die RSF geleistet, vor allem für die Verankerung in den Schülermassen. Dieser OL gelang es am besten, die Richtlinien zur Schulpolitik umzusetzen. Deshalb wuchs die OG Regensburg letztes Jahr am stärksten von allen OGs. Jedoch wurde die OL eine Zeit lang zu wenig direkt und klar vom ZKoll angeleitet. Andererseits hatte die OL selbst Schwierigkeiten in der Anwendung des demokratischen Zentralismus, sodaß die Verbindung des ZKoll mit dieser OG geschwächt wurde. In letzter Zeit wurde der Fehler weitgehend behoben. So wurde es der OL möglich an die Überwindung bestehender Mängel der OG zu gehen.

Der Hauptmangel war Praktizismus, die Genossen neigten dazu, über konkreten Erfolgen die Gesamtbewegung aus den Augen zu verlieren. Andererseits wurde über der Schulpolitik leicht vergessen, daß die Hauptaufgabe die Unterstützung des Wiederaufbaus der KPD ist, daß wir den Kampf der Arbeiterklasse zu unterstützen haben. Das fand seinen Ausdruck in Mängeln bei der Unterstützung der ABG. Die Regensburger OL hat diese Fehler erkannt und ist darangegangen, sie in der OG zu beseitigen.

Das rasche Wachstum der OG Regensburg macht eine Vergrößerung der OL notwendig."
Quelle: RSF:Rechenschaftsbericht des Z-Kolls,o.O. o.J. (1973),S.111

24.07.1973:
In Regensburg besuchen, nach eigenen Angaben, über 160 Arbeiter, Lehrlinge, Schüler und Studenten die Veranstaltung des AB über seinen Programmentwurf. Die Teilnehmer kommen allerdings nicht nur aus Regensburg sondern auch aus Straubing, Weiden, Schwandorf, Nürnberg, Wuppertal und Italien.
Quelle: Der Konradsiedler Nr.9,Regensburg Juli/Aug. 1973;
Arbeitersache Nr.34/35,Regensburg Juli/Aug. 1973

26.08.1973:
Bei Waldkirchen beginnt ein Ferienlager der RSF bis zum 8.9.1973. Nach Angaben der RSF (vgl. Nov. 1973) beteiligten sich 60 bis 70 Freunde und Genossen aus Augsburg, München, Altötting, Regensburg, Weiden, Passau, Straubing und Vilshofen.
Quelle: Roter Weg Ausgabe München Nr.7 und 8,München Juni/Juli 1973 bzw. Nov. 1973,Beilage bzw. S.24f

November 1973:
Die Rote Schülerfront (RSF) der ABG gibt die Nr.8 ihrer Münchner Schülerzeitung 'Roter Weg' für November (vgl. Juli 1973, 26.11.1973) heraus. Es erscheint ein Interview mit J. Grytzyk, dem ehemaligen Bezirksschülersprecher der Oberpfalz, der vom Albrecht-Altdorfer-Gymnasium (AMG) Regensburg dimittiert wurde.
Quelle: Roter Weg Ausgabe München Nr.8,München Nov. 1973

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, Nr. 8, München 1973, Seite 4


07.11.1973:
Der KOB Bremen gibt frühestens heute die Nr.9 seines 'Schulkampf' (vgl. 17.10.1973, 14.1.1974) heraus. Eingegangen wird auch auf das SVG in der 'BRD', sowie die Kämpfe dagegen u.a. in Regensburg am Altdorfer-Gymnasium.
Quelle: Schulkampf Nr.9,Bremen 1973,S.10

Dezember 1973:
Die Rote Schülerfront (RSF) der ABG gibt die Nr.9 ihrer Münchner Schülerzeitung 'Roter Weg' für Dezember (vgl. 26.11.1973, 26.1.1974) heraus. Eine Beilage aus Regensburg "Ein Gespenst geht um in Europa" lädt ein zum Marxismus-Diskussionskreis jeden Donnerstag und zum Unterhaltungsabend jeden Samstag jeweils im Schülerzentrum Krebsgasse sowie zu vielfältigen Aktivitäten für alle, die in den Ferien nicht wegfahren können (vgl. 26.12.1973).
Quelle: Roter Weg Ausgabe München Nr.9,München Dez. 1973

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, Beilage zur Nr. 9, München 1973, Seite 1

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, Beilage zur Nr. 9, München 1973, Seite 1


26.12.1973:
Die Rote Schülerfront (RSF) des AB will sich heute in Regensburg zum Schlittenfahren treffen (vgl. 28.1.1973).
Quelle: Roter Weg Ausgabe München Nr.9,München Dez. 1973,Beilage Ein Gespenst geht um in Europa

28.12.1973:
Die Rote Schülerfront (RSF) des AB will sich heute in Regensburg zum Kegelabend treffen (vgl. 26.12.1973, 31.12.1973).
Quelle: Roter Weg Ausgabe München Nr.9,München Dez. 1973,Beilage Ein Gespenst geht um in Europa

31.12.1973:
Die Rote Schülerfront (RSF) des AB will sich heute in Regensburg zum großen Sylvesterfest gemeinsam mit AB und KHB treffen (vgl. 28.12.1973, 3.1.1974).
Quelle: Roter Weg Ausgabe München Nr.9,München Dez. 1973,Beilage Ein Gespenst geht um in Europa

03.01.1974:
Die Rote Schülerfront (RSF) des AB will sich heute in Regensburg zum Schafkopfabend treffen (vgl. 31.12.1973, 3.1.1974).
Quelle: Roter Weg Ausgabe München Nr.9,München Dez. 1973,Beilage Ein Gespenst geht um in Europa

05.01.1974:
Die Rote Schülerfront (RSF) des AB will sich heute in Regensburg zur Schneeballschlacht treffen (vgl. 3.1.1974, 8.1.1974).
Quelle: Roter Weg Ausgabe München Nr.9,München Dez. 1973,Beilage Ein Gespenst geht um in Europa

08.01.1974:
Die Rote Schülerfront (RSF) der ABG will sich heute in Regensburg zum Eisstockschießen treffen (vgl. 5.1.1974, 11.1.1974).
Quelle: Roter Weg Ausgabe München Nr.9,München Dez. 1973,Beilage Ein Gespenst geht um in Europa

11.01.1974:
Die Rote Schülerfront (RSF) des AB will sich heute in Regensburg zum Tischtennisturnier treffen (vgl. 8.1.1974).
Quelle: Roter Weg Ausgabe München Nr.9,München Dez. 1973,Beilage Ein Gespenst geht um in Europa

06.05.1974:
Die Rote Schülerfront (RSF) des AB gibt vermutlich erst in dieser Woche die Nr.13/14 ihres Organs 'Roter Weg' für April/Mai (vgl. 3.3.1974, 27.5.1974) heraus. Eine Beilage erscheint laut Impressum auch für Regensburg.

Berichtet wird über "Einschüchterung, Schikanen und Kasernenhofmethoden" u.a. vom Goethe-Gymnasium Regensburg, wo die Gruppe Demokratischer Schüler ihren 'Schulreport' herausgibt. Vom Berufsverbot wird berichtet aus Regensburg gegen den Kunsterzieher und örtlichen GEW-Voristzenden Knyrim am Albertus-Magnus-Gymnasium (AMG), den Religionslehrer Patsch am Luitpold-Gymnasium (LG) München und den Lehrer Müller in Oldenburg, während das NPD-Mitglied Patzak weiter an der Berufsoberschule Regensburg unterrichte und auch Langfellner weiter am Albrecht-Altdorfer-Gymnasium (AAG) Regensburg tätig sei, ebenso wie Duckstein an der Berufsschule Itzehoe.
Quelle: Roter Weg Nr.13/14,München Apr./Mai 1974

09.12.1974:
Die Rote Schülerfront (RSF) des AB gibt vermutlich in dieser Woche eine Ausgabe ihres Organs 'Roter Weg' (vgl. 27.5.1974) mit dem Bild von Holger Meins und dem Leitartikel zu diesem (vgl. 9.11.1974) und Drenkmann (vgl. 10.11.1974), "Tod eines Anarchisten und Tod eines Richters – beides nützt der Reaktion" heraus, wobei auch auf den Mannheimer Gefängnisskandal Bezug genommen wird.

Unser Exemplar ist offenbar die Ausgabe für Regensburg und Landshut, zusätzlich versehen mit einer Beilage für Regensburg unter dem Titel 'Rund um den Dom'.

Im allgemeinen Teil wird berichtet aus Augsburg über die Schülerpolizei an der Realschule II, aus Kelheim von der NPD (vgl. 21.9.1974), aus Regensburg vom Albertus-Magnus-Gymnasium (AMG) und vom Zerfall der Politischen Schülerinitiative (PSI) als Tarngruppe der örtlichen Schülerunion (SU) sowie von der FOS über das von Siemens beendete Praktikum des Schülersprechers und vom FOS Sozialzweig über rechtsradikale Lehrer und vom Abbau des Sozialzweigs an den FOS und FHS. In Regensburg ist auch die Initiative für ein Jugendzentrum (JZ) aktiv. Spitzel aber gäbe es nicht nur bei Siemens Regensburg sondern auch bei Siemens Gladbeck.

Aus Landshut wird berichtet vom fachwissenschaftlichen Verwaltungsseminar, von der früh gegründeten und mitgliederstarken Schülerunion (SU), deren Zeitung 'Polit Aktiv' mittlerweile landesweit verteilt werde und die viele Klassensprecher stelle, u.a. am Hans Leinberger Gymnasium. Die Gründung einer Lehrlingsunion der CSU allerdings konnte offenbar zunächst verhindert werden.

Die Schülerunion (SU) Oberpfalz griff in ihrer 'Alternative' Nr.1 nicht nur die RSF sondern offenbar auch den KOV der KPD an. Messerstechereien scheinen in Schleswig-Holstein rechtmäßig, in Rheinland-Pfalz in Zweibrücken Prügel in der Schule. Für Studienanfänger bedeuten der Numerus Clausus (NC) und die ZVS jahrelange Wartezeiten.

Eingedruckt in den allgemeinen Teil ist eine Beilage zum Ergebnis der Landtagswahlen (vgl. 28.10.1974). Berichtet wird vom Kongreß der RSF mit Mitgliedern und Kandidaten aus acht Orten, auf dem auch die Sympathisantengruppe Weiden zur Ortsgruppe wurde.

Berichtet wird von einem Soldaten aus der Bundeswehr sowie aus Chile von der Finanzierung des Putsches durch die CDU (vgl. 7.10.1974) und aus der UNO von den Palästinensern.

In der Beilage für Regensburg wird berichtet vom 2/3 Wahlsieg der Liste demokratischer AStA der Demokratischen Front des KHB und der Studenteninitiative Biologie an der Universität. Ein "Querschnitt durch Regensburgs Schülerpresse" berichtet mit dem 'Schülerreport' vom Goethe-Gymnasium, mit dem 'Schülerforum' vom Albertus-Magnus-Gymnasium (AMG) und mit der 'Flüstertüte' vom Albrecht-Altdorfer Gymnasium (AAG). Ein Leserbrief berichtet von der Neueröffnung des Werner von Siemens Gymnasiums. Zur laut RSF mitgliederstärksten Organisation an Regensburger Oberschulen, dem Bund Neudeutschland der Katholischen studierenden Jugend wird gefragt "Wo steht die ND – KSJ?" und ein Interview mit zwei ehemaligen Mitglieder gibt Antwort. Die RSF bietet den ND-Schülern die freie Debatte an. Die Schülerunion Regensburg (SU) der CSU dagegen gründete sich offenbar lieber geheim. Die RSF hat so allein der ND, den SJD die Falken und der Marianischen Congregation schriftlich die Debatte über das Programm der RSF ("Ziele und Aufgaben") angeboten. Die Schülerunion Oberpfalz äußerte sich zur VR China. Eingegangen wird auf die "Kriegshetze" der 'Mittelbayrischen Zeitung' (MZ), von der Fachoberschule (FOS) Regensburg wird berichtet über den EBACHOCK und aus dem Wirtschaftszweig über den Leistungsdruck. Am Albrecht-Altdorfer Gymnasium (AAG) wurde der einst dimittierte ehemalige Bezirksschülersprecher Joachim Grytzyk wieder erster Schülersprecher und auch Klassensprecher. Angekündigt wird ein offener Marxismusdiskussionskreis.
Quelle: Roter Weg Tod eines Anarchisten und Tod eines Richters – beides nützt der Reaktion,München o. J.

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, o. O., o. J., Seite 1

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Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, o. O., o. J., Seite 7

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, o. O., o. J., Seite 8

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, o. O., o. J., Seite 9

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, o. O., o. J., Seite 10

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, o. O., o. J., Seite 11

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, o. O., o. J., Seite 12

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, o. O., o. J., Seite 13

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, o. O., o. J., Seite 14

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, o. O., o. J., Seite 15

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, o. O., o. J., Seite 16

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, o. O., o. J., Seite 17

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, o. O., o. J., Seite 18

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, o. O., o. J., Beilage Regensburg, Seite 1

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, o. O., o. J., Beilage Regensburg, Seite 2

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, o. O., o. J., Beilage Regensburg, Seite 3

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, o. O., o. J., Beilage Regensburg, Seite 4

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, o. O., o. J., Beilage Regensburg, Seite 5

Roter Weg _ Organ der Roten Schülerfront, o. O., o. J., Beilage Regensburg, Seite 6


11.07.1976:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.91 (vgl. 27.6.1976, 25.7.1976) heraus und berichtet von der RSF Ortsgruppe Regensburg.
Quelle: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.91,München 11.7.1976

14.11.1976:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.100 (vgl. 31.10.1976, 28.11.1976) heraus. Spenden gingen u.a. ein von der RSF Regensburg.
Quelle: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.100,München 14.11.1976

28.11.1976:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' (KAZ) Nr.101 (vgl. 14.11.1976, 12.12.1976) heraus. Spenden kamen u.a. von der RSF Regensburg.
Quelle: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.101,München 28.11.1976

09.01.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.103 (vgl. 12.12.1976, 23.1.1977) heraus. Spenden gingen u.a. ein aus Regensburg von der RSF.
Quelle: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.103,München 9.1.1977

14.01.1977:
Die Ortsgruppe Regensburg des Arbeiterbunds (AB) lädt zu einer Veranstaltung ein, um sich mit dem KB auseinanderzusetzen. Laut KB und AB sind ca. 130 Menschen anwesend, Genossinnen und Genossen des KB und von AB, KHB und RSF aus Regensburg, München und Nürnberg.
Quelle: Arbeiterkampf Nr.97,Hamburg 24.1.1977,S.44;
AB-OG Regensburg:Was will der KB?,Regensburg 1977;
Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.104,München 23.1.1977

Februar 1977:
In Regensburg beteiligen sich, laut AB, vermutlich im Februar 120 SchülerInnen an einer Protestversammlung des Arbeitskreises Regensburger Schülersprecher für die reformierte Oberstufe.
Quelle: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.107,München 6.3.1977

21.05.1977:
In Regensburg beginnt, laut AB, der zweitägige von dem Nazi Röder organisierte Reichstag, an dem 60 - 80 Faschisten teilnehmen. Ein Flugblatt dagegen war unterzeichnet u.a. worden von der RSF.
Quelle: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.113,München o.J. (1977)

Der Beitrag wurde am 15.11.2006 erstellt; letzte Änderung am 11.7.2009.

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