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Aus Bamberg haben wir kein örtliches Material ausgewertet, so dass sich diese Darstellung auf Sekundärquellen stützt. Im APO-Archiv befinden sich zahlreiche weitere einschlägige Dokumente über Bamberg, u.a. vom KBW und RJVD.
Die die hier vorgestellten Berichte stammen von verschiedenen linken Gruppen, vor allem von der DKP, der KPD und der KPD/ML-ZB sowie gegen Ende der Darstellung vom KB.
Bamberg scheint zu Beginn dieser Darstellung (vgl. 18.7.1969), wie wir einer Schülerzeitung aus Groß Gerau entnehmen, fest in der Hand von kriminellen Gewalttätern, die die Ordnungswidrigkeiten der angereisten APO-Genossen drastisch so ahnden, wie es im Verbrechermilieu üblich ist, also mit brutaler Gewalt, wobei diese terroristischen Übergriffe des örtlichen gesetzlosen Abschaums offenbar einem allseits geachteten Landesvater wie Franz-Josef Strauß Anlass zu offen antidemokratischen Ausfällen bieten, die biografisch eher in seine Zeit als weltanschaulicher Referent beim Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps passen würden.
Auch die DKP berichtet von den Jagdszenen in der Provinz, ohne allerdings Festnahmen der blutrünstigen Straftäter oder gar der Hetzredner, die die Verbrechen öffentlich rechtfertigen, vermelden zu können. Dafür wird bekundet, dass offenbar einige Bundesdeutsche bereits damals Vertrauen in die Justiz gefasst haben, die mutmaßlichen Vergehen des Franz-Josef Strauß zur Anzeige bringen (vgl. 7.8.1969).
Von Ergebnissen dieser Anzeigen allerdings erfahren wir nichts. Verfahren gab es offenbar nur gegen die Linken, unter ihnen Georg von Rauch (vgl. 4.12.1971).
Bamberg wird für die bundesdeutsche Linke erst wieder interessant, als bei Bosch die Kurzarbeit beginnt (vgl. 23.10.1970), wobei der vom KJVD gemeldete Streik dagegen evtl. nicht wirklich stattfand. Dafür wird die Kurzarbeit aber offenbar konzernweit betrieben (vgl. 4.11.1970, 18.11.1970), so dass auch in verschiedenen Orten des Bundesgebietes von Bosch Bamberg berichtet wird (vgl. 23.11.1970, Feb. 1971).
In Bamberg scheint damals eine Rote Zelle unter Schülern aktiv zu sein (vgl. Jan. 1971), von der wir aber nichts weiter in Erfahrung zu bringen vermochten. Evtl. unterhielt diese zeitweise Beziehungen zu Gruppen der RJ/ML des KAB/ML (vgl. 25.10.1971), zumindest Teile von ihr aber arbeiten später vermutlich mit der KPD zusammen (vgl. 18.10.1972), u.a. in den Vietnamausschüssen des Nationalen Vietnamkomitees, die es auch in Hallstadt gibt (vgl. Sept. 1972).
Das linke Spektrum in Stadt und Landkreis Bamberg wird vermutlich bald sowohl um die KPD/ML-ZK ergänzt (vgl. 4.12.1972, 24.11.1973) als auch um den RJVD des KABD (vgl. Dez. 1973, Jan. 1974, 1.5.1974), die KPD aber scheint weiterhin präsent (vgl. 12.6.1974), erinnert auch gar in Duisburg an die offenbar immer noch ungesühnten Untaten des Franz-Josef Strauß (vgl. 2.12.1974).
Während die Justiz so auf dem rechten Augen blind erscheint, ist die KPD in Bamberg vom Berufsverbot im Justizbereich betroffen (vgl. 31.5.1976, 30.6.1976, 24.11.976), der Zentralen Kontrollkommission des KABD, d.h. Willi Dickhut, sind ihre Bamberger Schäfchen damals noch treu ergeben (vgl. 2.6.1976), allerdings findet sich nun offenbar nicht nur der KB in Bamberg ein (vgl. 10.1.1977), sondern auch das Sozialistische Büro (SBü), die geheime Offenbacher Kommandozentrale des explizit undemokratischen Sozialismus, der nur Führer, deren Interessen und Köpfe kennt, aber keinerlei irgendwie fassbare Organisation, die sie als Fußvolk kontrollieren könnte, scheint nun Bamberg erfasst zu haben (vgl. 3.2.1977), wobei offenbar sowohl KB als auch SBü in der Sozialistischen Gruppe Bamberg Sympathien zu genießen scheinen.
Der KB widmet sich nun vermutlich auch in Bamberg der Anti-AKW-Arbeit (vgl. 1.5.1977, 14.6.1977), der für Atomkraftwerke eintretende Arbeiterbund dagegen solidarisiert sich lieber mit Gefangenen der JVA Ebrach (vgl. 28.6.1977, 15.11.1977).
Der KB beteiligt sich 1978 in Bamberg an verschiedenen Demonstrationen (vgl. 1.5.1978, 9.11.1978), scheint auch in der örtlichen Szene Rückhalt zu genießen (vgl. 8.1.1979), während an der Universität Bamberg der bürokratische Sozialismus beliebt scheint (vgl. Feb. 1979). Der 1.Mai 1979 scheint in Bamberg eher von den neuen sozialen Bewegungen geprägt als von der Arbeiterbewegung (vgl. 1.5.1979), vom 1.Mai 1980 erfahren wir nur die Teilnehmerzahl (vgl. 1.5.1980).
Der KABD (heute MLPD (2)) scheint seine Ortsgruppe Bamberg nur knapp behalten zu haben, traten doch damals in Bayern fast alle anderen KABD-Ortsgruppen mehr oder minder geschlossen aus dem KABD aus (vgl. 8.5.1979).
18.07.1969:
Über die heutige Wahlkampfrede von Franz Josef Strauß (CSU) bzw. über die Vorfälle in Bamberg bzw. Ebrach berichtet die 'Vesper' aus Groß Gerau so:"
Das liebste Wahlkampfthema des Herren Strauß ist der 'Apo-Auftritt' in Bamberg. Der Genosse Wetter wurde wegen Landfriedensbruchs verurteilt. Während der Tatzeit war er zwanzig Jahre alt. Als die Gerichtsverhandlung stattfand, war er bereits 21. Trotzdem wurde er nicht nach dem Erwachsenen- sondern noch nach dem Jugendstrafrecht verurteilt. Damit wurde ihm die Möglichkeit genommen in die Berufung zu gehen. Dies nahmen 40 Genossen zum Anlaß nach Bamberg zu reisen, um dort eine Seminarwoche durchzuführen. Ein junger Bauer hatte sich bereit erklärt ihnen seine Wiese als Zeltplatz zur Verfügung zu stellen. Durch eine Schikane des Landrates wurde der Bauer jedoch gezwungen sein Versprechen zurückzuziehen. Darauf erschienen 39 Genossen im Sprechzimmer des Landrates, wo ihnen jedoch eine Unterredung mit dem Landrat versagt wurde. Nun verschaffte man sich Zutritt zum Amtszimmer. Eine Mappe mit Briefen wurde aus dem Fenster geworfen, ein Kruzifix von der Wand entfernt und Kerzen angezündet. Alle 39 wurden wegen Haus- und Landfriedensbruch festgenommen. Der einzige Schaden (150 DM) entstand, als die Inhaftierten im Gefängnis randalierten.
Aber:
Die Bamberger Bürger wollten Selbstjustiz üben, und nicht immer konnte die Polizei den faschistoiden Methoden dieser Bürger Einhalt gebieten. Selbst für die Polizei war der Schaden so gering, daß die Inhaftierten bereits nach einem Tag wieder freigelassen wurden.
Ergebnis:
Zehn Genossen wurden von Bürgern krankenhausreif geschlagen, fünf weitere Personen wurden zusammengeprügelt (darunter 3 14jährige Schüler), im Postershop 'Smash' wurde die gesamte Einrichtung demoliert. Die Polizei war nicht in der Lage (?) ein im achten Monat schwangeres Mädchen, das nur gerade noch vor den Bürgern fliehen konnte, zu schützen.
Ein französischer Lehrer mit Bart wurde mit einem Hammer niedergeschlagen, und so schwer verletzt, daß er mit Nierenblutungen ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Ein Pfleger empfing ihn mit den Worten: 'Besser wär's, man hätte Dich Sau totgeschlagen'.
Fazit:
Eine verlorene Schlacht für die Demokratie. Kreisrat Nestvogel meint: sollte sich so etwas wiederholen, so 'müsse man der Bevölkerung eine Stunde frei Hand lassen'. Denn so Kreisrat Vollhammer: 'Demokratische Mittel helfen hier nicht weiter'."
Die Ortsleitung (OL) Dortmund der KPD (vgl. 29.10.1972) berichtet über Franz-Josef Strauß, er bezeichnete "demonstrierende Werktätige, Studenten und Schüler als 'Tiere, für welche die Anwendung der für Menschen gemachten Gesetze nicht möglich ist.'"
=KPD-OL Dortmund:Strauß raus aus Dortmund!,Dortmund o.J. (29.10.1972),S.1;
Vesper Nr.4,Groß Gerau Sept. 1969,S.15
07.08.1969:
Die DKP bringt die Nr.19 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 31.7.1969, 14.8.1969). Aus Bayern wird berichtet über die Jugendjustizvollzugsanstalt Ebrach bei Bamberg
=Unsere Zeit Nr.19,Essen 7.8.1969
07.08.1969:
Die DKP gibt die Nr.19 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) Regionalausgabe für Bayern/Baden-Württemberg heraus und berichtet u.a. über Strafanträge gegen F.J. Strauß (CSU) wegen seiner Bezeichnung von APO-Leuten als Tiere.
=Unsere Zeit Bayern/Baden-Württemberg Nr.19,Essen 7.8.1969
23.10.1970:
Bei Bosch Bamberg beginnt eine zunächst zweimonatige Kurzarbeit für 650 Arbeiter an jeweils ein bis zwei Tagen pro Woche. Im November sollen überdies 45 Arbeiter entlassen werden.
Die KPD/ML-ZB schreibt dazu:"
Die Kapitalisten bei Bosch hatten wie die meisten Kapitalisten im Aufschwung maßlos produziert, so daß sie jetzt wegen der zurückgehenden Aufträge erst einmal wieder ihre Lager abbauen wollen."
Die DKP berichtet:"
KURZARBEIT BEI BOSCH IN BAMBERG
Für zwei Monate ab dem 23.Oktober sind 650 der insgesamt 4 300 Beschäftigten des Bosch-Werkes in Bamberg auf Kurzarbeit gesetzt worden. Die Betroffenen sollen wöchentlich nur noch an drei bzw. vier Tagen arbeiten. Gleichzeitig hat der Konzern 45 Arbeitern gekündigt. Bereits seit Mitte des Jahres wurden im Bereich Kfz-Ausrüstung freiwerdende Stellen nicht mehr besetzt. Als Grund wurde die abgeschwächte Auftragslage angegeben."
Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Jan. 1971) berichtet:"
Bei Bosch in Bamberg ... haben sich die Kollegen mit einem Streik dagegen gewehrt, daß 40 Arbeiter entlassen werden sollten."
=Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.1,Bochum Jan. 1971,S.1;
Unsere Zeit Nr.44,Düsseldorf 31.10.1970,S.6;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.43,Bochum 21.10.1970
04.11.1970:
Die Nr.47 des 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 31.10.1970, 7.11.1970) erscheint. Berichtet wird von der Einführung der Kurzarbeit bei Blaupunkt ab 21.12.1970, nachdem diese bereits bei Bosch Bamberg angekündigt worden war:"
Damit lassen die Bosch-Kapitalisten die Kollegen für das Weihnachtsgeschäft noch einmal auf Hochtouren arbeiten um sie danach 'wegen der schlechten Auftragslage' zur Kurzarbeit zu zwingen. Die Kurzarbeit wird sowohl für die Farbfernsehproduktion eingeführt wie auch für die Autoradioproduktion, wo die Bestellungen der Autoindustrie bereits zurückgehen."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.47,Bochum 4.11.1970
18.11.1970:
Die Nr.51 des 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 14.11.1970, 21.11.1970) erscheint:"
Bei Bosch wird nicht nur in Bamberg, wie in KND 43 gemeldet, sondern auch in den Werken Stuttgart-Feuerbach, Reutlingen, Dillingen, und Blaichach Kurzarbeit eingeführt. Betroffen sind davon etwa 4 000 Arbeiter. Außerdem haben die Bosch-Herren in 5 Betrieben eine unbekannte Zahl von Arbeitern entlassen."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.51,Bochum 18.11.1970
23.11.1970:
Bei den Kabelwerken Reinshagen (KWR) in Bochum erscheint vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt der Roten Betriebsgruppe (RBG) der KPD/ML-ZK und ihrer Roten Garde (RG):"
KRISENBAROMETER AUF STURM
In der Stahl- und Elektrobranche fing es vor kurzem an: bei den Bosch-Werken in Stuttgart, Reutlingen, Dillingen, Bamberg und Blaichach wurde wegen zurückgehender Aufträge Kurzarbeit eingeführt."
=KPD/ML-ZK und RG-RBG Reinshagen:Krisenbarometer auf Sturm,Bochum o.J. (1970)
Januar 1971:
Vermutlich im Januar 1971 findet, laut 'RPK', die 1.Delegiertenkonferenz des Verbandes Nordbayrischer Schülerbasisgruppen unter Beteiligung von Gruppen u.a. aus Bamberg statt, auf der auch die Rote Zelle Bamberg ist.
=Rote Presse Korrespondenz Nr.99,Berlin 22.1.1971,S.*
Februar 1971:
In Bensheim geben KPD/ML-ZB und KJVD die Nr.2 ihres 'Roten Siemens Arbeiters' (vgl. Jan. 1971) heraus, die u.a. auf Bosch Bamberg eingeht.
=Der Rote Siemens Arbeiter Nr.2,Bensheim-Auerbach Feb. 1971
25.10.1971:
Die Ortsgruppen Frankfurt und Groß Gerau der RJ/ML des KAB/ML geben vermutlich in dieser Woche die Nr.8 ihrer Berufsschulzeitung 'Jungarbeiter und Lehrlingspresse' (vgl. 4.10.1971, Dez. 1971) heraus. Berichtet wird u.a. über einen Koch-Lehrling in Bamberg.
=Jungarbeiter und Lehrlingspresse Nr.8,Frankfurt/Groß Gerau Nov. 1971
04.12.1971:
Die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg (vgl. 24.1.1972) berichtet von gestern und heute:"
AUSBAU DES STAATLICHEN UNTERDRÜCKUNGSAPPARATES
ZUR ERMORDUNG VON GEORG VON RAUCH
...
Gegen ihn liefen Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch beim Landratsamt Bamberg und in Berlin wegen Widerstandes bei der alliierten Parade im Mai 1970 sowie wegen menschengefährdender Brandstiftung in der Bank für Gemeinwirtschaft im Herbst 1970."
=Arbeiter-Zeitung Nr.1,Mannheim/Heidelberg Jan. 1972,S.6
September 1972:
Die Oberschülerkommission (OSK) des KSV gibt zum letzten Male ihre 'Kommunistische Schülerpresse' (KSP) (vgl. Juni 1972, 9.10.1972) heraus, bei der nächsten Ausgabe ist bereits der Kommunistische Oberschülerverband (KOV) gegründet (vgl. 7.10.1972) und dessen Zeitung in 'Schulkampf' umbenannt. Von Schüler-Vietnamausschüssen (VA des NVK) wird u.a. berichtet aus Hallstadt.
=Kommunistische Schülerpresse Nr.6,Berlin Sept. 1972
18.10.1972:
In der Nr.65 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 11.10.1972, 25.10.1972) gibt die KPD bekannt, daß sie zu den Bundestagswahlen einen Sonderdruck der 'Roten Fahne' mit dem Titel "Nur Volksfeinde stehen zur Wahl - stimmt ungültig!" in einer Auflage von 100 000 Exemplaren verbreitet hat. Neben den Regionen wo die KPD als Partei arbeite, sei dieser Sonderdruck u.a. auch verteilt worden in Bamberg.
=Rote Fahne Nr.65,Dortmund 18.10.1972
04.12.1972:
Die KPD/ML-ZK gibt den 'Roten Morgen' (RM) Nr.24 (vgl. 20.11.1972, 18.12.1972) heraus, u.a. mit Berichten über Bauern in Blomdorf.
=Roter Morgen Nr.24,Berlin 4.12.1972
24.11.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.46 (vgl. 17.11.1973, 1.12.1973) heraus. Spenden für Ford kamen aus Bamberg.
=Roter Morgen Nr.46,Dortmund 24.11.1973
Dezember 1973:
In Bamberg bildet sich, nach eigenen Angaben, eine Sympathisantengruppe des RJVD des KABD.
=Rebell Nr.5,Tübingen Mai 1974
Januar 1974:
Die Sympathisantengruppe Bamberg des RJVD des KABD führt, nach eigenen Angaben, eine Veranstaltung zum Stufenplan durch.
=Rebell Nr.5,Tübingen Mai 1974
01.05.1974:
In Bamberg organisiert die Sympathisantengruppe des RJVD des KABD, nach eigenen Angaben, eine Maiveranstaltung.
=Rebell Nr.5,Tübingen Mai 1974
12.06.1974:
In der Nr.24 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 5.6.1974, 15.5.1974) berichtet die KPD über Spenden für den Parteitag (vgl. 26.6.1974) u.a. aus Bamberg und Heiligenstadt.
=Rote Fahne Nr.24,Dortmund 12.6.1974
22.06.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.25 (vgl. 15.6.1974, 29.6.1974) heraus. Eingegangen wird auch auf die JVA Bamberg.
=Roter Morgen Nr.25,Dortmund 22.6.1974
02.12.1974:
In Duisburg gibt die KPD vermutlich in dieser Woche das folgende Flugblatt mit zwei Seiten DIN A 4 ohne presserechtlich Verantwortlichen anläßlich des Auftritts von Franz-Josef Strauß (FJS - vgl. 12.12.1974) heraus:"
STRAUSS RAUS!
...
Wenn Strauß am Donnerstag in die Mercatorhalle kommt, dann muß ihm klargemacht werden, daß seinesgleichen im Ruhrgebiet nichts zu suchen hat, daß gerade in der Arbeiterstadt Duisburg das Auftreten solcher reaktionäre nicht geduldet werden darf. Lassen wir nicht zu, daß dieser Faschist ungestört seine Lüge und Hetze abladen darf, daß er wie in Bamberg (vgl. S2.**.197*,d.Vf.) im Goebbels-Stil Demonstranten als Personen bezeichnen kann '...auf die die Anwendung der für Menschen gemachten Gesetze nicht mehr möglich ist'."
=KPD-Duisburg:Strauß raus!,Duisburg o.J. (Dez. 1974)
31.05.1976:
Vermutlich in dieser Woche erhält, laut KPD, Karl Lehner Berufsverbot (BV) als Gerichtsreferendar beim Oberlandesgericht (OLG) Bamberg wegen seiner Kandidatur für den KSV der KPD und die Rote Zelle Jura (Rotzjur) an der LMU München und seine presserechtliche Verantwortung für den 'Roten Kommentar' der Rotzjur. Material zu dem Fall ist erhältlich von der OG München-Laim der Roten Hilfe (RH) e.V. der KPD.
=Rote Fahne Nr.23,Köln 9.6.1976
02.06.1976:
Im KABD erscheint die 'ZKK Mitteilung' Nr.20 (vgl. 31.5.1976, 4.6.1976).
Inhalt: Verurteilung der Frankfurter und Saarländer Liquidatoren, Danksagungen an die ZKK. Ergebenheitsadressen werden abgedruckt u.a. von der RJVD OG Bamberg.
=KAB(RW):Arbeitshefte Nr.3,Frankfurt 1977,S.14;
KABD-ZKK:Mitteilung Nr.20,o.O. 2.6.1976
30.06.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.26 (vgl. 23.6.1976, 7.7.1976) heraus und berichtet vom Berufsverbot (BV) gegen Karl Lehner (ex Rote Zelle Jura München) in Bamberg.
=Rote Fahne Nr.26,Köln 30.6.1976
24.11.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.43 (vgl. 17.11.1976, 1.12.1976) heraus und berichtet aus Berlin über Ausbildungsverbote bzw. Berufsverbote (BV) gegen kommunistische Gerichtsreferendare, wobei Karl Lehner genannt wird, der zuvor in Bamberg tätig war (vgl. 31.5.1976).
=Rote Fahne Nr.47,Köln 24.11.1976
10.01.1977:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.96 (vgl. 13.12.1976, 24.1.1977) heraus. Kontaktadressen werden u.a. angegeben für Bamberg.
=Arbeiterkampf Nr.96,Hamburg 10.1.1977
03.02.1977:
Laut KB findet in Bamberg eine Anti-AKW-Veranstaltung statt, die von der Sozialistischen Gruppe (Unorganisierte, KB- und SBü-Sympathisanten) organisiert worden war. Ca. 190 Menschen nehmen teil.
=Arbeiterkampf Nr.98,Hamburg 7.2.1977,S.5
01.05.1977:
1. Mai Demonstration in Bamberg. Laut KB kommen ca. 200 Menschen zur DGB-Jugenddemo:"
Die AKW-Gegner wurden zuvor durch wilde Drohungen eingeschüchtert, so daß sie wegblieben. Eine von unseren Sympathisanten auf die Beine gebrachte Mai-Initiative hat unter der Parole 'Der 1. Mai bleibt rot, nicht schwarz-rot-gold' zu einer Veranstaltung aufgerufen, die mit 60 Leuten erstaunlich gut besucht war."
=Arbeiterkampf Nr.104,Hamburg 16.5.1977,S.11
14.06.1977:
Laut KB beginnt in Nürnberg die zweitägige 2. bayrische Anti-AKW-Konferenz. Erschienen waren "Vertreter von 13 Initiativen: ... Bamberg".
=Arbeiterkampf Nr.107,Hamburg 27.6.1977,S.20
28.06.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.115 (vgl. 14.6.1977, 13.7.1977) heraus. Die Kämpfende Jugend (KJ) berichtet aus Bayern aus der Jugendstrafanstalt Ebrach.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.115,München 28.6.1977
15.11.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.125 (vgl. 1.11.1977, 29.11.1977) heraus und berichtet aus Nürnberg vom Albrecht Dürer Gymnasium bzw. der JVA Ebrach sowie aus Bamberg von VVN, DGB KV und Jusos der SPD.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.125,München 15.11.1977
01.05.1978:
1. Mai in Bamberg. Laut KB beteiligen sich ca. 200 Menschen an der DGB-Demonstration.
=Arbeiterkampf Nr.129,Hamburg 16.5.1978,S.14
09.11.1978:
Zur Reichskristallnacht am 9.11.1938 findet in Bamberg, laut KB, eine Demonstration oder Kundgebung mit 400 Personen statt.
=Arbeiterkampf Nr.142 und 143,Hamburg 13.11.1978 bzw. 27.11.1978,S.2 bzw. S.25
08.01.1979:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.145 (vgl. 11.12.1978, 22.1.1979) heraus. Berichtet wird vom Zensurprozeß gegen den Verlag Jürgen Reents des KB (vgl. 12.1.1979) und den Verantwortlichen des 'Arbeiterkampf', Kai Ehlers. Solidaritätsadressen dagegen gingen u.a. ein aus Bamberg vom Buch- Schallplattenladen Collibri und der Stadtzeitung 'Dä Goblmoo'.
=Arbeiterkampf Nr.145,Hamburg 8.1.1979
Februar 1979:
An der Uni Bamberg finden vermutlich Anfang Feb. Studentenparlamentswahlen statt, bei denen laut KB die Sozialistische Hochschulinitiative (Basisgruppen mit starkem SBü-Einfluß) 53% der Stimmen erhält.
=Arbeiterkampf Nr.148,Hamburg 19.2.1979
01.05.1979:
Laut KB beteiligen sich in Bamberg an einer DGB-Demonstration ca. 400 Menschen:"
Die Frauengruppe war ... mit ... Transparenten erschienen. ... Die Anti-AKW-BI trug etliche Transparente, vor allem zu Harrisburg, verteilte Flugblätter zur Frage AKW's und Arbeitsplätze und sammelte Unterschriften für die Stillegung aller AKWs. Eine Initiative für ein gemeinsames Vorgehen aller Linken in Bamberg gab es auch von KB-Seite nicht."
=Arbeiterkampf Nr.153,Hamburg 14.5.1979,S.16
08.05.1979:
In einem Bericht gibt die Zentrale Leitung (ZL) des KABD einen Überblick über die Ortsgruppen des KABD im Landesverband Bayern, nachdem sie dies bereits für Aschaffenburg (vgl. 6.5.1979) getan hatte. ... in Bamberg gebe es "große Unklarheiten und Widersprüche im Kampf gegen das Liquidatorentum".
=KABD-ZL:Bericht,o.O. 8.5.1979
01.05.1980:
Laut KB beteiligen sich an einer 1. Mai-Demonstration des DGB in Bamberg ca. 300 Menschen.
=Arbeiterkampf Nr.176,Hamburg 5.5.1980,S.6
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