München: 'Roter Widerdruck'

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 3.7.2012

Der hier leider bisher nur sehr unvollständig (wir bitten um Ergänzungen) dokumentierte 'Rote Widerdruck' der Arbeiter-Basis-Gruppen (ABG) München bzw. später des Arbeiterbund (AB) für den Wideraufbau der KPD – Ortsgruppe München war neben dem 'Druckerei-Arbeiter' der KPD/ML-ZK bzw. später dem 'Roten Druckereiarbeiter' der KPD/ML vermutlich die einzige regelmäßig erscheinende linksradikale Publikation für die Münchener Druckindustrie, der seitens der ABG und danach des AB noch ergänzt wurde um den 'Roten Aufmucker' für das Pressehaus Bayerstrasse (PHB) und den dortigen 'Münchner Merkur'.

Zu den Drucktarifrunden 1972 und 1973 erschienen jeweils gemeinsame Ausgaben des 'Roten Widerdruck' und des 'Roten Aufmucker' (vgl. 15.12.1971, 26.1.1972, 31.1.1972, 2.2.1972, 15.1.1973, 29.1.1973).

Die Berichterstattung des 'Roten Widerdruck' widmet sich sowohl allgemeinpolitischen und bundesweiten gewerkschaftlichen Angelegenheiten, wie etwa der durch die ABG angestoßenen Debatte über die Neue Linke in der IG Druck und Papier sowie dem Ortsverein München und allgemeinen Fragen der Druckindustrie wie den Spartenanhängen und den Manteltarifen als auch verschiedenen Betrieben der Münchener Druckindustrie.

Berichtet wird so nicht zuletzt von Bruckmann bzw. MAN-Druck und Lipp KG, dem Buchgewerbehaus, Francis-Druck und Giesecke & Devrient, von Gruner & Jahr sowie Kindler & Schiermeyer, von Oldenbourg, aber auch vom Süddeutschen Verlag bzw. der Süddeutschen Zeitung und von Thiemig.

In der Jugendrubrik wird immer wieder die Mitarbeit der Urheber in der DruPa-Jugend München deutlich.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

15.07.1971:
Im DruPa Ortsverein München findet, laut ABG, eine Mitgliederversammlung mit etwa 70 Anwesenden statt, auf der außer dem Bericht vom letzten Landesbezirkstag (vgl. 16.4.1971) auch das Schieds- und Schlichtungsverfahren in der Tarifauseinandersetzung diskutiert wird. Angenommen wird ein Antrag, nach dem vor jedem Abschluß eine Urabstimmung durchzuführen ist. Die Münchener Delegierten zum Gewerkschaftstag (vgl. 24.10.1971) werden verpflichtet diesen Antrag einzubringen und zu unterstützen. In abgeschwächter Form sei dieser Antrag auch bereits auf dem Landesbezirkstag angenommen worden. Trotz der Bedenken des Vorsitzenden Götz sei der Antrag mit 6 Gegenstimmen und 6 Enthaltungen verabschiedet worden.
Quelle: Roter Widerdruck Nr. 1, München Aug. 1971

August 1971:
In München gibt die Betriebsgruppe der ABG für das grafische Gewerbe erstmals ihren 'Roten Widerdruck' (vgl. Sept. 1971) heraus, der unter der Verantwortung von Harald Haugwitz erscheint, Berichte vom DruPa Ortsverein (vgl. 15.7.1971), Giesecke und Devrient und der Metalltarifrunde, Artikel gegen BVG und KPD-Verbot sowie eine Seite "Für den jungen Arbeiter" enthält, welche sich mit dem Jugendarbeitsschutz befaßt.
Q: Roter Widerdruck Nr. 1, München Aug. 1971

September 1971:
In München gibt die Betriebsgruppe der ABG für das grafische Gewerbe die Nr. 2 ihres 'Roten Widerdrucks' (vgl. Aug. 1971, 25.10.1971) heraus, die sich u.a. mit dem 'Mitteilungsblatt' des DruPa OV befaßt, in dem die ABG als Anarchisten bezeichnet wurden und ABG, 'KAZ', KPD/ML, Rote Zellen und 'Roter Aufmucker' in eine Reihe gestellt worden waren. Hierbei wird auch auf die Geschichte der Auseinandersetzungen in der Münchner DruPa (vgl. 28.1.1971, 1.2.1971) sowie die DKP (vgl. März 1971) eingegangen.

Aufgerufen wird zur Versammlung gegen das KPD-Verbot (vgl. 23.9.1971), man geht ein auf die Metallrunde, die DruPa Landesbezirksverbandstagung in Kelheim, die Lehrlinge im Pressehaus Bayerstraße (PHB), auf das Buchgewerbehaus (BGH), Bauer München ('Quick'), den 'Münchener Merkur' (MM), die 'Südddeutsche Zeitung' (SZ) und auf die 'Abendzeitung' (AZ). In "Arbeiter-Basis-Gruppen - Wer sind wir? - Was wollen wir?" heißt es u.a.:"
Wir sind Arbeiter und Angestellte (etwa 3/4), Freiberufliche und Studenten (etwa 1/4)".
Q: Roter Widerdruck Nr. 2, München Sept. 1971

25.10.1971:
In München gibt die Betriebsgruppe der ABG für das grafische Gewerbe die auf Oktober datierte Nr. 3 ihres 'Roten Widerdrucks' (vgl. Sept. 1971, 15.11.1971) vermutlich in dieser Woche heraus.
Neben Berichten vom Gewerkschaftstag der DruPa in Speyer (vgl. 24.10.1971) und vom "Mitgliederschwund in der IG Druck", über die Lage der Lehrlinge in der Berufsschule und beim Münchner Merkur (MM) sowie aus dem eigenen Ortsverein wird in ca. 8 Tagen eine Türkeidemonstration angekündigt (vgl. 13.11.1971) und über den 'Roten Widerdruck' bekanntgegeben, daß "die Verteiler, solidarische Schüler und Studenten", nicht die Autoren seien.

Ein Artikel erklärt: "Warum Arbeiter 'keine Menschen' sind".
Q: Roter Widerdruck Nr. 3, München Okt. 1971

15.11.1971:
In München gibt die Betriebsgruppe der ABG für das grafische Gewerbe in dieser Woche die Nr. 4 ihres 'Roten Widerdrucks' (vgl. 25.10.1971, 13.12.1971) heraus. Bei Giesecke und Devrient sei auf der Betriebsversammlung fast nur der eigene Artikel über den Betrieb (vgl. Aug. 1971) behandelt worden. Ein neuer Artikel befaßt sich wiederum mit dieser Firma und deren Tochterfirma, der Papierfabrik Louisenthal (IG Chemie-Bereich) in Gmund am Tegernsee.
Berichtet wird von der Türkeidemonstration (vgl. 13.11.1971), von "China in der UNO" und der Solidaritätsresolution der gemeinsamen Spartenversammlung von DruPa und HBV.
Eingegangen wird auf den IG DruPa Tag (vgl. 24.10.1971), den DruPa Ortsverein München und dessen Jugendgruppe und die Lehrlinge in Groß- und Kleinbetrieben sowie an der Berufsschule, auf das Streikrecht für Lehrlinge (vgl. 16.9.1971), auf den Betrieb Müreg, die Metalltarifrunde (MTR) in Bayern und Baden-Württemberg und die Angestellten im DGB Haus.
Q: Roter Widerdruck Nr. 4, München Nov. 1971

13.12.1971:
Die Betriebsgruppe der ABG München für das grafische Gewerbe gibt vermutlich in dieser Woche die Nr. 5 ihres 'Roten Widerdrucks' (vgl. 15.11.1971, 17.1.1972) heraus. Berichtet wird von der Mitgliederversammlung des DruPa Ortsvereins am 2.12.1972 und von der Lehrlingsversammlung (vgl. 24.11.1971), aufgerufen zur Jugendvertreterwahl (JVW) und zur Indiendemonstration (vgl. 17.12.1971). Ein Leserbrief kommt von einem gerade Ausgelernten.

Außer mit der Metalltarifrunde (MTR), der "Betriebsratswahl 1972" (BRW) und der "Bundeswehr beim DGB" befaßt man sich noch mit Bruckmann, dem Buchgewerbehaus, dem 'Münchner Merkur' und dem Bauerverlag ('Bravo', 'Quick', 'Playboy'). Gefordert wird: "Weg mit Eugen Stotz!".

In "Lohnkampf vor 100 Jahren" wird aus Berlin berichtet vom Streik im grafischen Gewerbe 1871.
Q: Roter Widerdruck Nr. 5, München Dez. 1971

15.12.1971:
Frühestens heute geben die Münchner Betriebsgruppen der ABG im grafischen Gewerbe und im Pressehaus Bayerstraße (PHB) die Nr. 1 der 'Tarifrunde '72' Extra-Serie (vgl. 26.1.1972) ihrer Betriebszeitungen 'Roter Widerdruck' (vgl. 13.12.1971, 17.1.1972) und 'Roter Aufmucker' (vgl. 6.12.1971, 17.1.1972) heraus unter der Schlagzeile "10% - was nun?".
Q: Tarifrunde '72 Roter Widerdruck/Roter Aufmucker Nr. 1, München o.J.

17.01.1972:
Vermutlich zur heutigen Ortsvereinsversammlung der DruPa München gibt die Betriebsgruppe der ABG für das grafische Gewerbe die Nr. 6 ihres 'Roten Widerdrucks' (vgl. 13.12.1971, 8.2.1972) heraus mit dem Leitartikel zu den Betriebsratswahlen (BRW) "Was taugen unsere jetzigen Betriebsräte!". Berichte dazu kommen aus dem Buchgewerbehaus, von Bruckmann, Carl Gerber, dem Pressehaus Bayerstraße (PHB), Thiemig, Giesecke und Devrient, Gässler, Oldenbourg, dem Süddeutschen Verlag

Berichtet wird auf der Jugendseite über den "Lehrlingstarif" und erklärt "Was ist los in der IG Druck Jugend" bzw. in der DruPa Jugendgruppe.

Berichtet wird vom Flugblatt des DruPa Ortsvereines gegen die ABG (vgl. 20.12.1971), welches auch gemeinsam mit der Antwort der ABG vom 15.1.1972 beiliegt. Gegen das OV-Flugblatt habe sich der Vertrauensleutekörper beim Münchner Merkur ausgesprochen. Die Mitgliederversammlung in Regensburg werde dies wahrscheinlich bei ihrem nächsten Treffen, im März, tun.

Beim Bauerverlag München wurde ein Betriebsrat entlassen, beim Münchner Merkur ein Vertrauensmann.

Eingegangen wird u.a. auch auf den DruPa Ortsverein Regensburg, in "Streikverbot" auf VDM Frankfurt und auf die Indiendemonstrationen (vgl. 17.12.1971), in "Ratten in Drähten sind offiziell" auf das abhören von Telefongesprächen im Betrieb, in "10% - ein Witz!" auf die Drucktarifrunde (DTR) wozu ein Kasten die "Preistreiberei 72" schildert. Zitiert wird der 'Druckarbeiter' des SALZ Hamburg, der sich in "Unternehmermarionette in der Tarifkommission!" mit dem DruPa OV Hamburg und Springer befaßt.
Q: Roter Widerdruck Nr. 6, München Jan. 1972

26.01.1972:
Heute geben in München die ABG Betriebsgruppen Druckindustrie und Pressehaus Bayerstraße (PHB) die Nr. 2 von 'Tarifrunde '72 Roter Widerdruck/Roter Aufmucker' (vgl. 15.12.1971, 31.1.1972) zur Drucktarifrunde heraus unter der Schlagzeile "4,3% Provokation der Unternehmer".
Q: Tarifrunde '72 Roter Widerdruck/Roter Aufmucker Nr. 2, München o.J. (26.1.1972)

31.01.1972:
Vermutlich heute geben in München die ABG Betriebsgruppen Druckindustrie und Pressehaus Bayerstraße (PHB) die Nr. 3 von 'Tarifrunde '72 Roter Widerdruck/Roter Aufmucker' (vgl. 26.1.1971, 2.2.1972) zur Drucktarifrunde heraus unter der Schlagzeile "Hart bleiben!".
Q: Tarifrunde '72 Roter Widerdruck/Roter Aufmucker Nr. 3, München o.J. (31.1.1972)

02.02.1972:
Vermutlich heute geben in München die ABG Betriebsgruppen Druckindustrie und Pressehaus Bayerstraße (PHB) die Nr. 4 von 'Tarifrunde '72 Roter Widerdruck/Roter Aufmucker' (vgl. 31.1.1971) zur Drucktarifrunde heraus unter der Schlagzeile "Auf zu Taten!".
Q: Tarifrunde '72 Roter Widerdruck/Roter Aufmucker Nr. 4, München o.J. (2.2.1972)

08.02.1972:
Vermutlich in dieser Woche gibt in München die Betriebsgruppe der ABG für das grafische Gewerbe die Nr. 7 ihres 'Roten Widerdrucks' (vgl. 17.1.1972, 20.3.1972) heraus mit dem Leitartikel "So geht's nicht! 7,5% (auf 14 Monate) gleich 6,4%" zur Drucktarifrunde (DTR). Berichtet wird von der letzten Vertrauensleutekonferenz der DruPa München, auf der beschlossen wurde zum Ort der Tarifverhandlungen, dem Deutschen Kaiser, zu demonstrieren (vgl. 11.2.1972). Dazu sei ein Aktionskomitee der gewerkschaftlichen Vertrauensleute der Druckindustrie gegründet worden.

Berichtet wird auch von der letzten DruPa Mitgliederversammlung (vgl. 17.1.1972), der Gruppe Stuttgarter Zeitung, sowie aus München von MAN Druck, den Lehrlingen und - mit Hilfe der 'KAZ' über die Betriebsratswahlen (BRW) aus dem IGM-Bereich von Siemens und BMW und von der Süddeutschen Zeitung.

Zum Prozess gegen Helge Sommerrock erscheint der Artikel "Strauss gegen Arbeiter-Basis-Gruppen". Beigeheftet ist unserem Exemplar dazu auch das Extrablatt zum Sieg aller Demokraten (vgl. 1.2.1972).

Zum Chinabesuch des US-Präsidenten erscheint der Artikel "Nixon muss nach Peking", zur RAF-Fahndung "Demokratie in Gefahr"

In "Für den jungen Arbeiter" wird kritisiert die Mode des "Military Look" und berichtet über "Neue Arbeitszettel".
Q: Roter Widerdruck Nr. 7, München Feb. 1972

20.03.1972:
Vermutlich in dieser Woche gibt in München die Betriebsgruppe der ABG für das grafische Gewerbe die Nr. 8 ihres 'Roten Widerdrucks' (vgl. 8.2.1972, 17.4.1972) heraus.
Darin wird u.a. die Auflösung des Aktionskomitees der gewerkschaftlichen Vertrauensleute der Druckindustrie nach der Tarifrunde bekanntgegeben. Zur Auseinandersetzung zwischen ABG und DruPa Ortsverein wird auf die 'DruPa' Nr. 4 (vgl. 21.2.1972) hingewiesen und erfreut auf die Entwicklung in der DKP München (vgl. 15.3.1972) eingegangen. G. Thiele habe bereits ein Jahr vor der Gründung der DKP (d.h. 1968) darauf hingewiesen, daß eine neue KPD nur eine "Partei von Regierungsgnaden" sein könne.
Bei Bruckmann befaßte man sich auf der Betriebsversammlung mit den ABG, weitere Berichte behandeln die letzten Aktionen der ABG (vgl. 21.2.1972, 4.3.1972, 8.3.1972), den Münchner Merkur im Pressehaus Bayerstraße, die Süddeutsche Zeitung, die DruPa Köln, die Schließung der Abteilung Tiefdruck (250 Besch.) bei Westfalendruck, wo die 'DruPa' gedruckt wird, die Lehrlinge und den DGB KJA München.
Q: Roter Widerdruck Nr. 8, München März 1972

17.04.1972:
In dieser Woche gibt in München die Druck-Betriebsgruppe der ABG die Nr. 9 ihres 'Roten Widerdruck' (vgl. 20.3.1972, 15.5.1972) heraus, die zum 1.Mai aufruft. Zu den BRW erscheint "Betriebsratswahlen zaubern leitende Angestellte hervor". In "Hier soll gemauschelt werden" wird die Generalversammlung des DruPa Ortsvereins am 16.5.1972 angekündigt. Eingegangen wird darin auf die Angestellten im Pressehaus Bayerstraße, bei Thiemig und Oldenbourg und die Redakteure beim H. Bauerverlag.
Zur vom OV angekündigten Diskussion mit den ABG wird berichtet: "Der OV kneift".

Ein "Nachtrag zur Tarifverhandlung" befasst sich mit der Druckzeitung der DKP in München (vgl. März 1972). Berichtet wird in "IG-Druck-Führung gegen Arbeiter-Basis-Gruppen" von den Leserbriefen zu den ABG in den letzten Ausgaben der 'Druck und Papier' (vgl. 20.3.1972, 3.4.1972), in "11. Mai 1952 Mord!" von Philipp Müller, und in "Stoppt die Fahrpreiserhöhungen" von der Aktion Roter Punkt (vgl. 11.4.1972). Gefragt wird "Vietnam. Wer will in Wirklichkeit Frieden und Freiheit?".

Ein Leserbrief kommt aus dem Buchgewerbehaus.

In "Für den jungen Arbeiter" wird berichtet über die "Jugendvertreter-Wahlen" (JVW) und in "Freizeit Freizeit über alles" berichtet über die DruPa-Jugendgruppe München.
Q: Roter Widerdruck Nr. 9, München Apr. 1972

15.05.1972:
Vermutlich in dieser Woche gibt in München die Druck-Betriebsgruppe der ABG die Nr. 10 ihres 'Roten Widerdruck' (vgl. 17.4.1972, 5.6.1972) heraus.

Im DruPa Ortsverein mobilisierte die SPD mit einem Flugblatt zur Vorstandswahl. Bei den Wahlen des 1. und 2.Vorsitzenden habe der Stimmanteil für fortschrittliche Kandidaten jeweils ein Fünftel betragen. Als Beisitzer seien einige Fortschrittliche gewählt worden.

Von den Betriebsratswahlen (BRW) wird berichtet, daß bei Bruckmann der rückschrittliche ehemalige BR-Vorsitzende nun nur den 4.Platz errang und damit die Freistellung verlor. Hier gibt es auch einen Gesamtbetriebsrat für Bruckmann, MAN-Druck und die Repro-Union Augsburg.

Bei Thiemig wurde, ebenso wie bei MAN-Druck und dem Pressehaus Bayerstraße (PHB), der alte fortschrittliche Betriebsrat wiedergewählt. Im PHB sei dieser allerdings bereits etwas müde.

Bei Carl Gerber, wo es keine fortschrittlichen Kandidaten gegeben habe, sei der alte Vorsitzende nur auf den zweiten Platz gekommen, vom BR aber doch zum Vorsitzenden gewählt worden.

Beim Süddeutschen Verlag (SV) habe der alte rückschrittliche BR-Vorsitzende trotz Stimmenverlust den 1.Platz halten können. Fortschrittlich seien aber der stellvertretende Vorsitzende, sowie je zwei aus der Maschinensetzerei und der Zeitungsrotation.

Bei Giesecke und Devrient sei der alte rückschrittliche BR-Vorsitzende mit Stimmenverlusten wiedergewählt worden. Fortschrittlich seien hier 4 Vertreter der Kupferdrucker und 2 Ersatzleute.

Bei Kastner und Callwey seien nicht alle fortschrittlichen Kandidaten in den 6-köpfigen BR gewählt worden.

Von den 9 Betriebsräten bei Eimannsberger seien eine Anzahl (u.a. der Vorsitzende) fortschrittlich.

In "Für den jungen Arbeiter" befaßt man sich mit der SDAJ-Veranstaltung "Jugend für europäische Sicherheit" und der eigenen Jugendveranstaltung (vgl. 10.5.1972), mit der DruPa-Jugendgruppe und dem Jungarbeiterzirkel der ABG.

Zu den Fahrpreiserhöhungen wird zur Demonstration aufgerufen (vgl. 25.5.1972) und festgestellt, daß sich bereits in 11 Stadtteilen Bürgerkomitees der Aktion Roter Punkt (ARP) dagegen gegründet hätten. Auch die letzte Mitgliederversammlung der DruPa habe einstimmig eine Resolution gegen die Fahrpreiserhöhungen verabschiedet.

Berichtet wird u.a. vom 1.Mai, einer Vietnamdemonstration (vgl. 13.5.1972) und aus dem Münchner Zeitungsverlag (MZV) von den Lehrlingen und der Mettageabteilung der Bayrischen Staatszeitung, sowie in "Verleger gegen fortschrittliche Kollegen: 2. Runde vor dem Arbeitsgericht" von Eckart Spoo bei der 'Frankfurter Rundschau' (FR).

Bei den Stadtratswahlen solle man SPD wählen.
Q: Roter Widerdruck Nr. 10, München Mai 1972

05.06.1972:
Vermutlich in dieser Woche gibt in München die Druckgruppe der ABG die Nr. 11 ihres 'Roten Widerdruck' (vgl. 15.5.1972, Juli 1972) heraus, mit Aufrufen zur Straußkundgebung (vgl. 9.6.1972), zur Ausländergesetzdemonstration (vgl. 21.6.1972) und zu Vietnamaktionen in Altötting (vgl. 1.7.1972), Passau (vgl. 1.7.1972), Regensburg (vgl. 4.7.1972) und München (vgl. 30.6.1972, 4.7.1972). Berichtet wird von der Aktion Roter Punkt (ARP) (vgl. 5.5.1972, 12.5.1972). Auf einer Veranstaltung im Hackerkeller hätten die 250 Teilnehmer beschlossen, die Stadtteilkomitees der ARP weiterzuführen.

Es ergeht auch der "Aufruf. Vertrauensleute wählen!" zu den VLW sowie zum Volksbegehren gegen das Rundfunkgesetz.

Auf der letzten Mitgliederversammlung der DruPa sei beschlossen worden am Rundfunk-Volksbegehren teilzunehmen. Bei Quick München wurde ein Flugblatt des DGB KJA Essen zu Girardet (Quick) Essen aufgehängt. Eingegangen wird auch auf den Münchner Zeitungsverlag (MZV). Vom Münchner Merkur (MM) wird berichtet "Nach der 3. Runde vor dem Arbeitsgericht: Merkur-Niederlage". Geworben wird für die Siemensbroschüre der ABG (vgl. Mai 1972). Berichtet wird über Georgi Dimitroff und erklärt: "Was tun bei Kündigung".

In "Für den jungen Arbeiter" befaßt man sich mit der Jugendgruppe der DruPa und in "SDAJ. Durch Carrera-Bahn-Fahren zum Sozialismus?" von der Veranstaltung der SDAJ zu den 5 Grundrechten der Jugend, wobei auch "Mathis Oberhof, der Chef der SDAJ München" Erwähnung findet.
Q: Roter Widerdruck Nr. 11, München Juni 1972

Juli 1972:
Vermutlich im Juli gibt in München die Druckbetriebsgruppe der ABG ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 12 (vgl. 5.6.1972, 14.8.1972) heraus, der uns bisher nicht zugänglich war. Eingegangen wird u.a. auf die teilweise Übernahme von Gruner und Jahr (G+J) durch Bertelsmann.
Q: Roter Widerdruck Nr. 11 und 17, München Juni 1972 bzw. Dez. 1972

14.08.1972:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe der ABG vermutlich in dieser Woche ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 13 (vgl. Juli 1972, Sept. 1972) heraus mit dem Leitartikel "SPD bangt um Einfluß: In die nächste Tarifrunde ohne gestärkten Vertrauensleutekörper".

Ein Artikel fordert "Auf zur nächsten Mitgliederversammlung".

Von der Süddeutschen Zeitung wird berichtet in "Süddeutscher Verlag. Rotation im Kampf" und in "Baumanns Tage sind gezählt" darüber, dass ein reaktionärer Betriebsrat, der von der Geschäftsleitung gekauft war, zurückgetreten sei. Als Mitglied des Ortsvorstandes der DruPa sei er suspendiert worden. Berichtet wird auch von einem Extrablatt des 'Roten Widerdruck', das wir noch nicht einsehen konnten. Dieses beschäftigte sich mit der Veruntreuung von Gewerkschaftsgeldern durch das Ortsvorstandsmitglied Hans Steiger.

In "Kollegen sollen für dumm verkauft werden" heißt es, im Buchgewerbehaus habe man sich in der Buchbinderei in einer Resolution für eine Anzeige ausgesprochen, auf der Mitgliederversammlung des Ortsvereins aber sei dies als letztes Mittel noch aufgeschoben worden.

Bei der Quick wurden, laut "Quick-Affäre: Pressefreiheit in Gefahr?", die Redaktionsräume durchsucht, allerdings nicht die der ausgelagerten politischen Redaktion.

Weitere Meldungen und Berichte behandeln die Abteilungsversammlungen bei Giesecke und Devrient, den Münchner Merkur und den Ortsverein, die HBV-Jugendgruppe, die ÖTV München und in "Falsch verstandene Soldarität" den Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Wagner von Bruckmann, MAN-Druck, Lipp KG und Repro Union Augsburg, der sich gegen den Ausschluss von H. Steiger einsetzte.

Streikberichte kommen in "Wir brauchen mehr Lohn" von Krupp Rheinhausen (vgl. Juli.7.1972), Teves Frankfurt (vgl. 27.7.1972) und Klöckner Hagen (vgl. 1.8.1972) sowie in "Neue Stärke der englischen Kollegen" über die britischen Hafenarbeiter.

"Für den jungen Arbeiter" gibt es einen Leserbrief des Jugendvertreterkörpers bei der Süddeutschen Zeitung (SZ) als Richtigstellung, eine Erklärung der RSF zum Münchner Merkur (MM) Artikel (vgl. 8.8.1972)

In "Faschistentreffen" wird berichtet von der DJO, gewürdigt wird: "Ein Jahr Roter Widerdruck", in "Rationalisierung…" geht um den Tarifvertrag zur Abwendung sozialer Härten bei Rationalisierungsmaßnahmen. Berichtet wird über "Minispione am Arbeitsplatz" und in "Reaktionärer Zeitungsartikel im Gewerkschaftshaus" über einen MM-Artikel (vgl. 28.7.1972), der im DGB-Haus am Schwarzen Brett aushing.

In "Grabmal für den Frieden" wird berichtet von einer Denkmalsenthüllung (vgl. 10.8.1972), in "Personal im Staatsdienst" von dessen Aufblähung, in "Peking rügt die Presse" aus der VR China.

In "Wohin in München" wird zu den Olympiadeveranstaltungen ab 26.8.1972 aufgerufen, wozu auch ein beigelegtes Flugblatt dient. Die Kundgebung des DGB am 1.9.1972 auf dem Marienplatz sei verboten worden. Berichtet wird auch über die "Preis-Olympiade" bzw. die in München seit dem 2.8.1972 aktive Preispolizei.
Q: Roter Widerdruck Nr. 13, München Aug. 1972

September 1972:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe der ABG vermutlich im September ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 14 (vgl. 14.8.1972, Okt. 1972) heraus, der uns bisher leider noch nicht vorlag.
Q: Roter Widerdruck Nr. 13 und 15,München Aug. 1972 bzw. Okt. 1972

Oktober 1972:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe der ABG ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 15 (vgl. Sept. 1972, 20.11.1972) heraus, der sich im Leitartikel "Ausschlussverfahren gegen 'unbequeme' Kollegen geplant" den UVB bzw. den Auseinandersetzungen im DruPa Ortsverein (OV) zuwendet. Die Veranstaltung zu den ABG, die der Ortsvorstand nach seinem Flugblatt gegen die ABG (vgl. Aug. 1971) angekündigt hatte, habe immer noch nicht stattgefunden. Dagegen werde nun mit allen Mitteln gegen ABG-Sympathisanten und DruPa-Mitglieder, die mit den ABG zusammenarbeiten, vorgegangen. Von zwei Ausschlußverfahren richtet sich eines gegen Zintl, der bereits seit 1950 Mitglied der DruPa und seit 1953 der Druckervereinigung ist, der 1968 bei Winter und 1971 bei Kreuzer entlassen wurde, das andere trifft Oppenauer, der Vertrauensmann beim Münchner Zeitungsverlag (MZV) im Pressehaus Bayerstraße (PHB) und seit Mai Betriebsratsmitglied dort sei. Er habe in anderthalb Jahren 130 Mitglieder für die DruPa geworben.

Aus der Münchner Druckindustrie wird berichtet von der Nichtanerkennung des Gesamtbetriebsrates von Man Druck, Bruckmann, Repro Union Augsburg und Lipp KG durch die Geschäftsleitung sowie von Bruckmann über das Urlaubsgeld, über "Das Neuste aus dem Pressehaus Bayerstr." dem Münchner Merkur (MM) im PHB, von Giesecke und Devrient, über die noch bestehende DruPa-Mitgliedschaft des zurückgetretenen Betriebsrates bei der Süddeutschen Zeitung (SZ) (vgl. 14.8.1972) und über Journalisten und Schriftsteller im OV. Eingeladen wird zur DGB-Schulung und zur nächsten DruPa-Mitgliederversammlung.

In "Für den jungen Arbeiter" geht es um Jugendgruppe (JG) und Ortsjugendausschuß (OJA) der DruPa, sowie um die Bundeswehr in Erding und speziell deren Garnison am dortigen Flugplatz (vgl. Sept. 1972).

Eingegangen wird auf den Spartenanhang, die Metalltarifrunde und das GUPS/GUPA-Verbot, sowie die Metalltarifrunde (MTR), wobei u.a. die Vertreterversammlung Wolfsburg (VW) und Mannheim/Heidelberg Erwähnung finden. Zu den Bundestagswahlen (vgl. 19.11.1972) wird zur Wahl der SPD aufgerufen.

Aus Baden-Württemberg wird berichtet vom 'Mannheimer Morgen' in Mannheim, wo der DJU OV tätig ist.

Aus Bayern wird berichtet von der DGB-Schulung und dem DGB-Frauentreffen in Garmisch-Partenkirchen (vgl. 15.10.1972), aufgerufen zum Strauß-Auftritt in Passau (vgl. 28.10.1972) mit den eigenen Bussen zu fahren.

Aus Berlin wird berichtet von Officina und den Ausschlußverfahren gegen den DJU-Vorstand.
Q: Roter Widerdruck Nr. 15, München Okt. 1972

20.11.1972:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe der ABG ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 16 (vgl. Okt. 1972, 18.12.1972) heraus mit dem Leitartikel "SV-Wartburgplatz: Entlassungen geplant!" zur Gründung einer neuen gemeinsamen Tiefdruckfirma durch den SV und Gruner und Jahr.

der aus dem DruPa Ortsverein (OV) von Journalisten und Schriftstellern (VS) berichtet.

Aufgerufen wird zu einer Griechenlandveranstaltung (vgl. 26.11.1972), berichtet von den Anti-Strauß-Komitees (ASK) Passau (vgl. 28.10.1972), Regensburg (vgl. 14.11.1972) und München (vgl. 17.11.1972).

Über die Metalltarifrunde (MTR) wird berichtet von Klöckner Bremen, Siemens München Hofmannstraße, Hoesch Dortmund, Certus Augsburg, der MF Berstorff Hannover und von G. Müller Nürnberg.

Von Bruckmann wird berichtet aus Buchdruck, Offsetdruck, der Rotation und über die Buchdrucklehrlinge sowie den Gesamtbetriebsrat mit MAN Druck, der Lipp KG und der Repro Union Augsburg.

Eingegangen wird auch auf Giesecke und Devrient.

Von Münchner Merkur (MM) bzw. Münchner Zeitungsverlag (MZV) wird berichtet aus der Nachtexpedition.

In "Für den jungen Arbeiter" wird berichtet über Handsetzer- und Buchdruckerlehrlinge, die Berufsschule, den IGM OJA und Drucker, Setzer und Retuscheure bei der Süddeutschen Zeitung (SZ).

In einer Einlage wird festgestellt "Wahlen: Ein klares Nein zu Strauß!"
Q: Roter Widerdruck Nr. 16, München Nov. 1972

18.12.1972:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe der ABG ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 17 (vgl. 20.11.1972, 22.1.1973) vermutlich in dieser Woche heraus mit dem Leitartikel "SV-Wartburgplatz: Entlassungen geplant!" zur Gründung einer neuen gemeinsamen Tiefdruckfirma durch den SV und Gruner und Jahr. Die Tiefdruckabteilungen des SV am Wartburgplatz und von Gruner und Jahr (G+J) sollen dafür geschlossen werden. Bereits im Sommer (vgl. Juli 1972) habe man auf die teilweise Übernahme von G+J durch Bertelsmann hingewiesen.

Aus der Druckindustrie bzw. DruPa wird berichtet aus dem Landesbezirksverband (LBV) Bayern, aus dem Ortsverein München (OV) vom 12.12.1972 in "Mitgliederversammlung. Nun erst recht Solidarität mit Hans Zintl" bzw. von den Ausschlüssen (vgl. 4.12.1972) und aus München in "Machen wir zur Tarifrunde unsere Vertrauensleute stark" vom Münchner Zeitungsverlag (MZV)und vom Münchner Merkur.

Berichtet wird auch über den Spartenanhang, in "So nicht Kollege Jubelgas" von Bruckmann und MAN Druck, von Giesecke und Devrient ("Betriebsversammlung"), in "Süddeutscher Verlag. Kampf ums Weihnachtsgeld" von den Schichtarbeitern beim Süddeutschen Verlag (SV).

Behandelt wird die "Steuererhöhung" und berichtet über das Anti Strauss-Komitee (ASK) sowie festgestellt: "Der Kampf um Rundfunkfreiheit geht weiter".

Aufgerufen wird zur Vietnamveranstaltung (vgl. 20.12.1972).

In "Für den jungen Arbeiter" erscheint ein "Kommunisten Steckbrief" und es wird berichtet vom Münchner Merkur (MM) bzw. dem Pressehaus Bayerstrasse (PHB).
Q: Roter Widerdruck Nr. 17, München Dez. 1972

15.01.1973:
Vermutlich in dieser Woche geben in München die ABG Betriebsgruppen Druckindustrie und Pressehaus Bayerstraße (PHB) eine gemeinsame Ausgabe zur Drucktarifrunde von 'Roter Widerdruck' und 'Roter Aufmucker' (vgl. 29.1.1973) unter der Schlagzeile "Kollegen sagen, was sie brauchen" heraus, in dem u.a. eingegangen wird auf den DruPa Ortsverein München und den Münchner Merkur (MM).
Q: Roter Widerdruck / Roter Aufmucker Tarifrunde '73 Kollegen sagen was sie brauchen, München o.J.

22.01.1973:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe der ABG ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 18 (vgl. 18.12.1972, 19.2.1973) vermutlich in dieser Woche heraus.
Aus München wird berichtet aus dem DruPa Ortsverein, vom Münchner Merkur (MM), Giesecke und Devrient, Man Druck, Bruckmann, dem Süddeutschen Verlag und von der Unterschriftenaktion für H. Zintl vor einigen Betrieben. Von der Fusion zwischen Bertelsmann und Gruner und Jahr sind u.a. das Mohn Druckhaus in Unterföhring bei München und die Jasmin in der Prinzregentenstraße betroffen. Die Rubrik "Für den jungen Arbeiter" ist die selbe wie im 'Roten Aufmucker' (vgl. 15.1.1973). Berichtet wird auch von den Vietnamdemonstrationen in Bonn (vgl. 14.1.1973) und Dortmund (vgl. 20.1.1973).
Q: Roter Widerdruck Nr. 18, München Jan. 1973

29.01.1973:
Vermutlich Anfang dieser Woche Februar geben in München die ABG Betriebsgruppen Druckindustrie und Pressehaus Bayerstraße (PHB) eine gemeinsame Ausgabe (vgl. 15.1.1973) zur Drucktarifrunde von 'Roter Widerdruck' (vgl. 22.1.1973, 19.2.1973) und 'Roter Aufmucker' (vgl. 15.1.1973, Feb. 1973) heraus, in der unter der Schlagzeile "Einig in der Forderung - einig im Handeln!" von der DruPa-Mitgliederversammlung am 23.1.1973 berichtet und u.a. eingegangen wird auf den DruPa Ortsverein München, auf Bruckmann, Oldenbourg, die Süddeutsche Zeitung (SZ) und Thiemig.

Auf der Rückseite befindet sich das Flugblatt zur Drucktarifrunde '73 der 'Kämpfenden Jugend' - Organ des Jugendsekretariats der ABG, welches unter der Schlagzeile "Nun ist es raus: Gleiche Forderung für alle. 500 DM" von der DruPa-Mitgliederversammlung am 23.1.1973 berichtet.

Unserem Exemplar beigelegt ist das Flugblatt "Wehret den Anfängen!", welches zur heutigen Veranstaltung anläßlich des 30.1.1933 aufruft.
Q: Roter Widerdruck / Roter Aufmucker Tarifrunde '73 Einig in der Forderung - einig im Handeln!,München o. J. (1973); Kämpfende Jugend Flugblatt zur Drucktarifrunde '73, München o. J. (1973);ABG: Wehret den Anfängen!, München o. J. (1973)

19.02.1973:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe der ABG ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 19 (vgl. 22.1.1972, März 1973), der uns leider bisher nicht vorlag, vermutlich in dieser Woche heraus.

Berichtet wird über einen Infostand vor dem Buchgewerbehaus (vgl. 12.2.1973) sowie von Kindler und Schiermeyer (Tochter von Gruner und Jahr) über die Setzerei in der Lucile Grahnstr. und das Tiefdruckwerk in Unterföhring, welches durch Zusammenlegung mit dem Tiefdruckwerk des Süddeutschen Verlages (SV) am Wartburgplatz gefährdet ist.
Die Redaktion der Jasmin (70 Besch.) und evt. auch die Redaktion von Eltern sollen nach Hamburg verlagert werden.
Q: Roter Widerdruck Nr. 18 und 20, München Jan. 1973 bzw. März 1973; Roter Aufmucker Nr. 24, München März 1973

März 1973:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe der ABG ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 20 (vgl. 19.2.1973, 16.4.1973) heraus. Berichtet wird im Leitartikel "Unternehmer bieten 8,5 % - 13% sind das Mindeste" zur Drucktarifrunde (DTR) aus dem DruPa Ortsverein über den Münchner Merkur (MM) und die dortige DJU-Betriebsgruppe.

Der Vertrauensleutekörper (VLK) vom MM habe einen Brief an fast alle Ortsvereine der DruPa geschickt. Antworten seien gekommen von den Ortsvereinen Esslingen, Kempten, Rosenheim, Speyer und Weiden. In "Preisfrage" wird gefragt, was die Vertrauensleute bei der Süddeutschen Zeitung (SZ) machen.

Über Ausschlußverfahren (UVB) aus den DGB-Gewerkschaften wird berichtet von Arri München (vgl. 13.2.1973) und in "Ein Schlag gegen die Kampfkraft" aus der DJU Berlin von Mettke und Reisner (vgl. 15.12.1972).

In "Für den jungen Arbeiter" wird berichtet in "Gautschi, Gautschi" von Giesecke und Devrient und in "Solidarität bewiesen" von BMW, daß die Lehrlinge von BMW am Donnerstag der letzten Woche ein Telegramm an den MM schickten.

Eingegangen wird in "Was wird hier gespielt?" auf den Betrieb Kindler und Schiermeyer, der evt. nach Unterföhring verlagert werden soll, in "Journalisten-Tarifrunde. Ein mageres Ergebnis" auf die DJU-Tarifrunde, in "Gegen Spaltung - Für Einheitsgewerkschaft" auf den 'Druck und Papier'-Artikel zur RGO (vgl. 19.2.1973) und auch auf den "Spartenanhang" für Buchdrucker.

In "Blutsauger" wird berichtet vom Prozess gegen die Aktion Roter Punk (ARP) gegen die Fahrpreiserhöhungen. Dazu erscheint auch "Kronawitter - wie Vogel - genauso bitter".
Q: Roter Widerdruck Nr. 20, München März 1973

16.04.1973:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe der ABG ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 21 (vgl. März 1973, Mai 1973) vermutlich in dieser Woche heraus. Berichtet wird im Leitartikel "Der Kampf hat sich gelohnt er muß aber weitergehn. 10,8% unannehmbar" über Warnstreiks anläßlich der Drucktarifrunde (DTR) in Berlin (vgl. 3.4.1973), Hamburg, Köln (vgl. 3.4.1973) und Speyer (vgl. 3.4.1973) sowie in München bei Francis-Druck (vgl. 3.4.1973), der Süddeutschen Zeitung (vgl. 3.4.1973, 9.4.1973), dem Münchner Merkur (MM) (vgl. 4.4.1973), Thiemig (vgl. 4.4.1973) und Bruckmann (vgl. 5.4.1973).

Berichtet wird über die "Thiemig-Bilanz", gefeiert wird "5 Jahre Arbeiter-Basis-Gruppen im Dienste der Arbeiterklasse", über den BGS wird berichtet in "Bundesgrenzschutz Bürgerkriegsarmee" und in "Terrorismus von Staats wegen" über die von Israel abgeschossene libysche Verkehrsmaschine.

Enthalten ist auch der Maiaufruf sowie eine Rubrik "Für den jungen Arbeiter", die sich mit der DruPa-Jugendgruppe München befaßt.

Aus der Chemietarifrunde (CTR) wird von einem Warnstreik bei BASF Ludwigsburg berichtet, der vermutlich in Ludwigshafen stattfand.

Aufgerufen wird zur Griechenlandveranstaltung (vgl. 21.4.1973).
Q: Roter Widerdruck Nr. 21, München Apr. 1973

Mai 1973:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe der ABG ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 22 (vgl. 16.4.1973, Juni 1973) heraus. Berichtet wird über den DruPa Landesbezirk Nordmark und den Ortsverein München, Francisdruck am Königsplatz, die Griechen und die Buchbinderei bei Thiemig, die eventuelle Fusion des Münchner Zeitungsverlages (MZV) mit Springer, den 1. Mai in München und die Rathausbesetzung in Bonn (vgl. 10.4.1973).
In "Für den jungen Arbeiter" wird zu einem neuen Jungarbeiterzirkel eingeladen.
Q: Roter Widerdruck Nr. 22, München Mai 1973

Juni 1973:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe des AB ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 23 (vgl. Mai 1973, 9.7.1973) heraus mit dem Leitartikel "Kampf der Inflation". In "Vorwärts mit dem Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD" wird berichtet von der Umbenennung der ABG in AB.

In "10,8% schon aufgezehrt" wird berichtet von der Aufzehrung der Lohnerhöhung aus der Drucktarifrunde durch die Preissteigerungen.

Berichtet wird über den Spartenanhang Druckformherstellung, über die Kündigung des Manteltarifvertrags (MTV), in "Einheit verteidigt" über die Rücknahme des Ausschlußantrages gegen H. Zintl durch die DruPa (vgl. 22.5.1973), über die Vertrauensleutewahlen (VLW), die Betriebsversammlung und die Preissteigerungen in der Kantine bei Bruckmann, in "Papiertiger" aus dem Süddeutschen Verlag aus der Setzerei und in "Gautschi, Gautschi 2. Teil" von Giesecke & Devrient.

In "Für den jungen Arbeiter" wird in "Zuckerl für Klassenversöhner" berichtet vom DGB-Jugendlager, zu dem aus der DruPa-Jugend München, von der die Termine bekanntgegeben werden, nur fünf Leute fahren dürfen. In "Unternehmerwillkür gegen Lehrlinge" geht es um Jugendvertreterentlassungen, wie es sie auch bei der Süddeutschen Klischee Union und Thiemig gab, während im PHB beim Münchner Merkur die Nichtübernahme von drei Lehrlingen, darunter ein Jugendvertreter, drohe.

Aufgerufen wird zur Irlandveranstaltung (vgl. 24.6.1973) und zum Rundfunkgesetz-Volksentscheid (vgl. 1.7.1973).
Q: Roter Widerdruck Nr. 23, München Juni 1973

09.07.1973:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe der ABG vermutlich in dieser Woche ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 24 (vgl. Juni 1973, 13.8.1973) heraus mit dem Leitartikel "Die Forderung der Merkurkollegen: 50 Pfennig Inflationszulage".

Berichtet wird u.a. über die Streik- bzw. Forderungswelle für Teuerungszulagen (TZL) bzw. einen Inflationszuschlag:
- aus Baden-Württemberg aus Stuttgart von Daimler (vgl. Juni 1973), Bosch (vgl. Juni 1973), SEL (vgl. 7.6.1973), aus Stuttgart und Kirchheim von der Trafo-Union (vgl. 7.6.1973), aus Mannheim von John Deere (vgl. 22.5.1973), BBC Käfertal (vgl. 7.5.1973) und MWM (vgl. 16.5.1973) sowie aus Heidelberg von IHC (vgl. 24.5.1973);
- aus Bayern aus München vom Münchner Merkur (MM - vgl. Juni 1973), Südbremse (vgl. Juni 1973), Agfa (vgl. Juni 1973), Arri (vgl. Juli 1973), Rathgeber (vgl. Juni 1973), Alkor (vgl. Juni 1973) und vom Kaufhof Marienplatz (vgl. Juni 1973);
- aus Bremen von der Vulkan-Werft Bremen (vgl. 14.6.1973), Klöckner Bremen (vgl. 25.6.1973) und Seebeck Bremerhaven (vgl. Juni 1973);
- aus Hessen von Honeywell Dörnigheim (vgl. 5.6.1973), Messer Griesheim Frankfurt (vgl. 8.6.1973) und Opel Rüsselsheim (vgl. Juni 1973);
- aus Niedersachsen von Karmann Osnabrück (vgl. 18.5.1973), VFW Lemwerder (vgl. 25.5.1973), AEG Oldenburg (vgl. 25.6.1973) und den Rheinstahl Nordseewerken Emden (vgl. Juni 1973);
- aus NRW von Felten und Guillaume Köln (vgl. 28.5.1973), Ford Köln (vgl. 28.5.1973), Krupp Essen (vgl. 15.6.1973), Pierburg Neuß (vgl. 7.6.1973), Mannesmann Duisburg (vgl. 4.6.1973) und Rheinstahl Duisburg (vgl. 25.5.1973).

Berichtet wird auch vom Komitee 'Kampf der Inflation', welches in München in der Sedanstr.23 residiert und den Demonstrationen und Kundgebungen (vgl. 29.6.1973) "Gegen Inflation - mehr Lohn" in München, Passau, Regensburg und Weiden.

Gelobt werden in "Kantinenpreise im Vergleich" der Süddeutsche Verlag (SV) bzw. die Süddeutsche Zeitung (SZ), wo es in der Kantine gutes Essen und in der Rotation gute Ohrenschützer gibt. Berichtet wird auch in "Bruckmann Alle Jahre wieder" von Bruckmann über das Urlaubsgeld sowie in "Gsundgschtoßn" aus Regensburg vom Druckhaus Held (vgl. 3.4.1973).

In "Für den jungen Arbeiter" wird in "Solidarität mit den Jugendvertretern" berichtet von der Nichtübernahme von Lehrlingen beim Münchner Merkur (MM) (vgl. 2.7.1973) und Thiemig und dem Protest der DGB Jugend dagegen (vgl. 6.7.1973). Beim MM seien dagegen 400 Unterschriften gesammelt worden. Aufgerufen wird zu den Weltfestspielen der Jugend (vgl. 28.7.1973).

Eingegangen wird auch auf die bayernweite Studentendemonstration (vgl. 28.6.1973). Berichtet wird in "Kampf den Antikommunismus-Beschlüssen" über die Auflösung der DGB KJAs Bremen, Hildesheim, Braunschweig und Osnabrück, den Unvereinbarkeitsbeschluß (UVB) der Gewerkschaft Textil und Bekleidung (GTB), der sich auch gegen AB und DKP richte sowie von der Zurücknahme des Ausschlußantrages gegen H. Zintl durch den DruPa OV München, der sich mittlerweile gegen UVBs ausspreche.

Berichtet wird über:"
Druckerstreiks

in Griechenland

In drei großen Athener Betrieben streikten letzte Woche Drucker und Setzer einen Tag lang um mehr Lohn. Ergebnis: zwischen 15 und 20 % Erhöhung.

in England

Auch die britischen Drucker streiken seit längerer zeit um mehr Lohn. jetzt wollen die Unternehmer zum Mittel der Aussperrung greifen. Unsere britischen Kollegen haben es schwerer als wir, weil es statt einer Einheitsgewerkschaft 6 (!) Einzelgewerkschaften allein für den Druckbereich gibt. Aber wenn sie endlich einheitlich kämpfen und sich nicht aufspalten lassen, werden sie genauso erfolgreich sein wie die griechischen Drucker."

Gemeldet wird: "Polizei rüstet für Lohnkampf".
Q: Roter Widerdruck Nr. 24, München Juli 1973

13.08.1973:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe der ABG frühestens in dieser Woche ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 25 (vgl. 9.7.1973, Sept. 1973) heraus. Berichtet wird im Leitartikel "Essen/Bochum: Druckerstreiks für Inflationszulage" vom Kampf um eine Teuerungszulage (TZL) bei der WAZ in Essen (vgl. 2.8.1973) und Bochum (vgl. 9.8.1973).

Geschildert wird die "'Verwirrung um die Stabilitätsabgabe'" bzw. den Stabilitätszuschlag.

Eingegangen wird auf die Stillegungen von Hubmann (BSE-Bereich) und in "Held(en)taten" dem Druckhaus Held in Regensburg (vgl. 3.4.1973) sowie in "Neuer DJU-Vorstand" auf die Ortsversammlung der DJU, wo 110 Anwesende einen neuen Vorstand wählten. Von Bruckmann wird in "Stiebner läuft Amok" berichtet von dem - allerdings noch nicht benutzten - Neubau des Tiefdruckwerkes in Oberschleißheim, Landkreis München. Aus dem Süddeutschen Verlag (SV) wird in "Rationalisierung aber nicht auf unsere Kosten" berichtet aus der Setzerei, "Kantinenpreise im Vergleich" behandelt Wenschow (Süddeutsche Zeitung - SZ) am Wartburgplatz und den Münchner Merkur (MM), dokumentiert wird ein Auszug aus der Gautschzeitung bei Giesecke und Devrient.

In "Für den jungen Arbeiter" wird berichtet von Jugendvertreterentlassungen bei Thiemig und aufgerufen zur Kundgebung am 1.9.1973 sowie angekündigt "Auch in Kambodscha: das Volk wird siegen".
Q: Roter Widerdruck Nr. 25, München Aug. 1973

September 1973:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe des AB vermutlich im September ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 26 (vgl. 13.8.1973, Okt. 1973) heraus, der uns leider bisher noch nicht vorlag.
Berichtet wird u.a. über das Buchgewerbehaus (BGH) München, welches dem A. Springerverlag angehöre und die Bildzeitung produziere sowie über die Kantine bei Thiemig.
Q: Roter Widerdruck Nr. 25 und 27, München Aug. 1973 bzw. Okt. 1973

Oktober 1973:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe des AB ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 27 (vgl. Sept. 1973, Nov. 1973) heraus. Verantwortlich zeichnet nun Harald Haugwitz in der Münchner Tulbeckstr.4. Der Leitartikel "Die nächste Tarifrunde vorbereiten" widmet sich der Drucktarifrunde (DTR), berichtet aus dem DruPa Ortsverein (OV) München von der Funktionärsversammlung am 13.10.1973 und ruft auf zur Mitgliederversammlung am 15.11.1973.

Gegen die UVB richtet sich der Artikel "DGB-Antikommunismus-Beschluß". In "Nachtigall…" wird der bundesweite Kassenbericht der IG DruPa kritisiert.

Berichtet wird in Marx, Mao, Wiesböck" und über das Buchgewerbehaus (BGH) München, sowie in "Schuß vor'n Bug" über die Kantine bei Thiemig. Aus dem DruPa Ortsverein (OV) München wird berichtet von der DJU und dem Münchner Merkur (MM). Im Pressehaus Bayerstraße (PHB) sei die TZ-Redakteurin Hannelore Messer wieder eingestellt worden.

Von der Süddeutschen Zeitung (SZ) wird in "Betriebsversammlung" berichtet aus der Rotation, den Perforatorinnen und der Jugendvertretung, die u.a. in der Technik tätig ist. Eingegangen wird auch in "'Freiwillige' Teuerungszulage bei Bruckmann" auf die dort gezahlte TZL.

Aus dem Betrieb Zellstoff Kelheim wird berichtet, daß dort keine 'Bild-Zeitung' mehr verkauft werde.

In "Für den jungen Arbeiter" wird aufgerufen zur eigenen Veranstaltung (vgl. 9.11.1973) und zu den Terminen der IG Druck Jugendgruppe München.
Q: Roter Widerdruck Nr. 27, München Okt. 1973

November 1973:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe des AB vermutlich im November ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 28 (vgl. Okt. 1973, Dez. 1973) heraus, der uns leider bisher noch nicht vorlag.
Q: Roter Widerdruck Nr. 27 und 29, München Okt. 1973 bzw. Dez. 1973

Dezember 1973:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe des AB ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 29 (vgl. Nov. 1973, Jan. 1974) heraus mit dem Leitartikel "Tarifrunde 74. Unsere Geldbeutel sind leer" zur Drucktarifrunde (DTR). Aus dem DruPa Ortsverein (OV) München wird darin berichtet über die vom Münchner Merkur (MM) Forderung nach vorfristiger Kündigung des Tarifvertrags.

Aus dem Pressehaus Bayerstraße (PHB) wird in "Schneller Schneller Schneller" berichtet von der TZ aus Rotation, Mettage, über Journalisten, Maschinensetzer, Perforatorentaster, Korrektoren und Chemigrafen.
Aus dem Süddeutschen Verlag (SV) wird in "Lichtsatz in der SZ: Arbeitsplätze in Gefahr" berichtet aus der Setzerei. Von Thiemig wird berichtet über Ätzerei, Setzerei und Retusche.

Von Bruckmann und MAN-Druck wird bekanntgegeben, daß der Konzern-Gesamtbetriebsrat nun bestehe, da die Geschäftsleitung einen Prozeß gegen dessen Bildung verloren habe.

Berichtet wird von den "Manteltarifverhandlungen" über den MTV und in "Bequemlichkeit?" vom Arbeitschutz. Es erscheint auch ein Gedicht "Weihnachten" und zur Ölkrise der Artikel "Ölkonzerne erpressen uns". Aufgerufen wird zur "Solidarität mit den Emigranten aus Chile".

In "Für den jungen Arbeiter" erscheint zum JuArschG der Artikel "Jugendarbeitsschutzgesetz. Nur wenig Veränderungen". Es wird ab Januar 1974 die Ersetzung der bisherigen Jugendextrablätter der 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) durch eine eigene Zeitung 'Kämpfende Jugend' angekündigt. Uns wurde allerdings nur eine 'Kämpfende Jugend' Nr. 1 bekannt, die auf April 1974 datiert ist.
Q: Roter Widerdruck Nr. 29, München Dez. 1973

Januar 1974:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe des AB ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 30 (vgl. Dez. 1973, Jan. 1974) heraus mit dem Leitartikel "Druckunternehmer zur Kasse. Auf zur Tarifrunde!" zur Drucktarifrunde (DTR), der aufruft zur Mitgliederversammlung des DruPa Ortsverein (OV) München und berichtet aus dem Münchner Zeitungsverlag (MZV).

Zum MTV wird berichtet "Unternehmer-Rechnung aufgegangen". Von Bruckmann wird in "Jacobs Denkanstösse berichtet von der Werkszeitschrift, in "Differenzierter Lohn" wird berichtet von der neuen Lohntarifstruktur, aus dem Süddeutschen Verlag (SV) wird berichtet "Kantinenpreis soll erhöht werden" und "Perforatorinnen. 5-Tage-Woche abgelehnt!". Berichtet wird auch über die "DJU-Tarifrunde" und zu den Diäten kundgetan "Das Neueste aus Bonn: Lohnleitlinien unter 10% für Arbeiter, 25% für Bundestagsabgeordnete". Gegeben wird eine "Rechtsinformation" zu den fünf Kinderpflegetagen.

Ein eingelegtes Extrablatt "Skandal im Buchgewerbehaus!" berichtet von einem betrügerischen Betriebsrat, der es besonders auf die ausländischen Beschäftigten des BGH abgesehen hatte.

Berichtet wird "Vietnam. US-Aggression hält an", von der Anerkennung der KPD als Partei, was man lächerlich findet sowie vom Prozess von FJS in Solidarisch mit Helge Sommerrock gegen Strauss".

Eingegangen wird auch auf die DPG-Demonstration in Frankfurt (vgl. 18..1974), in "Vor Gericht: Kündigung ungültig!" auf die Spitzelaffäre bei Zündapp (vgl. Juli 1973), wo ein in die AB-Betriebsgruppe eingeschleuster Spitzel 32 Namen geliefert habe, was zu drei Entlassungen führte. Über das Arbeitsgericht sei einer der drei wieder sicher beschäftigt.

Enthalten ist auch eine Rubrik "Für den jungen Arbeiter". Diese fordert zu den JVW auf: "Wählt Eure Jugendvertreter".

Aufgerufen wird zu den Kundgebungen der Aktion Roter Punkt (ARP - vgl. 25.1.1973).
Q: Roter Widerdruck Nr. 30, München Jan. 1974

Januar 1974:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe des AB ein Extra ihres 'Roten Widerdruck' Nr. 30 (vgl. Jan. 1974, Feb. 1974) unter der Schlagzeile "Die Schichtpläne dürfen nicht geändert werden!" heraus zum Süddeutschen Verlag, welches sich sich u.a. mit der Rotation, der Stereosetzerei, der Akzidenzsetzerei und der Maschinensetzerei befaßt.
Q: Roter Widerdruck Extra Die Schichtpläne dürfen nicht geändert werden!, München 1974

Februar 1974:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe des AB ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 31 (vgl. Jan. 1974, März 1974) mit dem Leitartikel zum MTV "Manteltarif. Verhindern wir das Schandergebnis!" heraus.

Berichtet wird in "Die Forderungen der Kollegen stehen!" aus der DruPa von den Drucktarifrunde-Forderungen bei Bauer Köln, aus Essen, Frankfurt und Hamburg sowie von der Jugend in Freiburg.

Berichtet wird in "Essenspreise erhöh!" von Bruckmann über die Kantine, in "Kantinenpreis soll erhöht werden" und in "Die Schichtpläne dürfen nicht geändert werden!" vom Süddeutschen Verlag (SV).

Von Thiemig, wo der Neubau in Putzbrunn (Landkreis München) noch nicht bezogen ist, wird in "Kampf um jeden Arbeitsplatz" über die Entlassung eines Jugendvertreters und einer Vertrauensfrau berichtet.

Aufgerufen wird zur eigenen Veranstaltung zum Frauentag (vgl. 9.3.1974). In "ÖTV-Tarifabschluß: 11% - 170,- DM sind zu wenig!" wird berichtet von der ÖDTR.

In "Für den jungen Arbeiter" befaßt man sich in "Sauerbraten" mit der Münchner Jugendforderung zur Drucktarifrunde den Jugendvertretungen beim Münchner Merkur (MM) und dem SV, mit dem DruPa OV und OJA sowie mit der DruPa Jugendgruppe und ruft zum Roten Pfeffer auf (vgl. 23.2.1974).
Q: Roter Widerdruck Nr. 31, München Feb. 1974

März 1974:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe des AB vermutlich im März ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 32 (vgl. Feb. 1974, 8.4.1974) heraus, der uns bisher leider nicht vorlag.
Q: Roter Widerdruck Nr. 31 und 33, München Feb. 1974 bzw. Apr. 1974

08.04.1974:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe des AB vermutlich in dieser Woche ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 33 (vgl. März 1974) heraus, der der letzte uns bisher vorliegende ist und uns nur beschädigt zur Verfügung stand.

Berichtet wird im Leitartikel "Unternehmerboykott der Ausbildung. SZ streicht Lehrstellen" sowie in einer Meldung aus dem Süddeutschen Verlag, dem größten Druckbetrieb in München, wo u.a. die Süddeutsche Zeitung (SZ) und die AZ produziert werden. Erwähnung findet hier neben der Jugendvertretung (JV) auch noch die Abteilung Fotosatz und ein eigenes Flugblatt zum Schichtplan.

Aufgerufen wird zum 1. Mai und berichtet vom Maiabzeichen des DGB, welches aber nur in vier bayrischen Städten verbreitet werde.

Eingegangen wird auch auf die Lehrlinge bei Brendamur, Thiemig und dem Münchner Merkur (MM), sowie in "Kampf um jeden Arbeitsplatz" auf die Betriebe Francisdruck, Süddruck und Thiemig, auf Bruckmann und MAN-Druck ("Bruckmann - Ein Haus der Tradition!"), in "Auf dem Präsentierteller" wird berichtet von Manteltarifvertrag (MTV),in "Unternehmer-Rechnung aufgegangen" vom Manteltarif-Anhang, in "Angriff von rechts" über die Wehrsportgruppe (WSG) Hoffmann in Nürnberg.

Aus der DruPa wird in "Einschätzung der Tarifrunde" von der Drucktarifrunde (DTR) berichtet aus München, Stuttgart, Darmstadt, Köln, Braunschweig und Berlin. Kommentiert wird in "Alter Wein in neuen Schläuchen" auch der Aktivismus der DKP in der Münchner Druckindustrie (vgl. 5.4.1974).

In "Für den jungen Arbeiter" befaßt man sich mit der Ortsjugendversammlung (OJV) der HBV. Neben der Wehrsportgruppe (WSG) Hoffmann im Raum Nürnberg findet auch der DGB Bayern Erwähnung, der Maiabzeichen lediglich in 4 Städten verbreite, wo auch der AB tätig sei. Eingegangen wird auf die Volljährigkeit mit 18 und berichtet: "1. Mai: Wieder kein Jugendsprecher auf dem Königsplatz".
Q: Roter Widerdruck Nr. 33, München Apr. 1974

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