München: Flugblätter der Liga gegen den Imperialismus (1972 - 1976)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 6.9.2017


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München: Flugblätter der Liga gegen den Imperialismus (1972 - 1976)

Hier sollen einige Flugblätter der Ortsgruppen München, München-Nord, München-Giesing und des Landesverbandes Bayern der Liga gegen den Imperialismus dokumentiert werden:

- "Welche Wahl hat der Wähler" (vgl. 16. November 1972)

- "Afrika kämpft" (vgl. 8. Dezember 1972)

- "Afrika kämpft" (vgl. 1. Februar 1973)

- "Für den Sieg der Völker Afrikas" (vgl. 2. März 1973)

- "In China steht der Mensch im Mittelpunkt. Kämpfen wir auch hier dafür" (vgl. 15. Oktober 1974)

- "Kambodscha - Vietnam: Dem endgültigen Sieg entgegen" (vgl. 5. April 1975)

- "KSZE: Wer den Frieden will, muss gegen die Supermächte kämpfen" (vgl. 26. Juli 1975)

- "Den Kampf des portugiesischen Volkes für nationale Unabhängigkeit unterstützen" (vgl. 24. August 1975)

- "Weg mit der Propagandaschau der russischen Sozialimperialisten" (vgl. 15. September 1975)

- "Kambodscha, Laos, Vietnam. Es lebe die Volksmacht!" (vgl. 21. November 1975)

- "Fest der Völkerfreundschaft" (vgl. 15. Juli 1976)

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

16.11.1972:
In München erscheint von der Liga gegen den Imperialismus das Flugblatt: "Welche Wahl hat der Wähler?"
Agitiert wird gegen die Bundestagswahlen und es wird aufgerufen: "Keine Stimme den Parteien des Imperialismus!", "Stimmt ungültig!"
Eine Veranstaltung soll am 17.11. 1972 in der Gaststätte Wolfgangseiche in München stattfinden. Kontaktadresse der Liga in München ist das "Lehrlingszentrum Haidhausen".
Quelle: OG München der Liga: Welche Wahl hat der Wähler? (Flugblatt), München, (16. November 1972).

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08.12.1972:
In München erscheint von der Liga gegen den Imperialismus das Flugblatt: "Afrika kämpft!"
Berichtet wird über den Kampf der Völker in Angola, Guinea-Bissau und Mozambique. Aufgerufen wird zur "Solidarität mit dem Befreiungskampf der Völker in Angola, Guinea-Bissau und Mozambique!" und zur "Solidarität mit dem antiimperialistischen Kampf aller vom Rassismus, Kolonialismus und Neokolonialismus unterdrückten Völker Afrikas!" Gefordert wird: "Schluss mit den Waffenlieferungen an das faschistische portugiesische Kolonialregime!" und "Hoch die internationale Solidarität!" Aufgerufen wird zu einer Afrika-Veranstaltung am 9.12. in der Gaststätte Wolfgangsheim.
Q: OG München der Liga: Afrika kämpft (FB), München, (8. Dezember 1972).

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01.02.1973:
Von der Ortsgruppe München-Giesing der Liga erscheint das Flugblatt: "Afrika kämpft". Es beschäftigt sich mit den Befreiungsbewegungen in Afrika und dem Kolonialismus Portugals. Dazu werden die "Interessen des BRD-Imperialismus in den Kolonien" beleuchtet. Parolen sind: "Sieg im Volkskrieg!", "Gegen die Unterstützung des portugiesischen Kolonialismus durch die SPD- Regierung!"
Die MPLA (Angola) ruft "alle fortschrittlichen Menschen auf, ihren Kampf zu unterstützen". Dazu führt die Liga "eine Veranstaltung durch, sammelt Spenden und ruft zu einer Demonstration auf". Die Veranstaltung soll am 1.2.1973 in der Gaststätte Pyramidenspitze stattfinden. Die Demo am 3.2.1973 (Treffpunkt Marienplatz), die Schlusskundgebung in Giesing.
Q: OG München-Giesing der Liga: Afrika kämpft (FB), München, (1. Februar 1973).

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02.03.1973:
Von der Ortsgruppe München-Giesing der Liga erscheint das Flugblatt: "Für den Sieg der Völker Afrikas". Es geht auf die Erfolge der Befreiungsbewegungen ein: in Angola, Guinea-Bissau und Mozambique.
Parolen sind: "Der Sieg ist gewiss!", "Solidarität mit dem Befreiungskampf der Völker von Angola, Guinea-Bissau und Mozambique!", "Nieder mit dem portugiesischen Kolonialismus!", "Gegen die Unterstützung des Kolonialkrieges durch die SPD-Regierung!" "Deshalb rufen wir für den 3.2., dem Vortag des 11. Jahrestages der Aufnahme des bewaffneten Kampfes in Angola, zu einer Demonstration am 3.2. … Marienplatz" auf.
Q: OG München-Giesing der Liga: Für den Sieg der Völker Afrikas (FB), München, (2. März1973).

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15.10.1974:
Von der Ortsgruppe München-Nord der Liga gegen den Imperialismus erscheint das Flugblatt: "In China steht der Mensch im Mittelpunkt - Kämpfen wir hier auch dafür!" Den Arbeitsplatzbedingungen in der BRD, der "Ausbeutung und Unterdrückung der Kapitalistenklasse" in der BRD, Verbesserungen am Arbeitsplatz, die "in der Schublade landen", wird China und die "Schöpferkraft der Arbeiter" gegenübergestellt. So sei die VR China eine "Alternative und keine Utopie".

Veranstaltungen zur VR China sollen stattfinden: am 17.10. in der Gaststätte "Am Hart", Sudetendeutsche Str. Es soll der Film "Der Rote Fahne Kanal" gezeigt werden. Am 19.10. soll in Frankfurt/M. ein "China Solidaritätsfest stattfinden". Dazu wird eingeladen. Eine Diskussionsrunde zur Außenpolitik Chinas soll am 22.10. im "Kieferloher" stattfinden.
Q: OG München-Nord der Liga: In China steht der Mensch im Mittelpunkt - Kämpfen wir auch hier dafür! (FB), München, (15. Oktober 1974).

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05.04.1975:
Vom LV Bayern der Liga erscheint das Flugblatt: "Kambodscha - Vietnam: Dem endgültigen Sieg entgegen".
Hervorgehoben wird "der Siegesmarsch der Völker Indochinas", der "nicht mehr aufzuhalten sei". Agitiert wird gegen Thieu, die "Thieu-Verwaltung" und die sog. "Flüchtlingshilfe" der BRD. Parolen sind: "Keinen Pfennig mehr aus Bonn für den Henker aus Saigon!", USA-Imperialisten raus aus Indochina!", "Alles für den endgültigen Sieg der Völker Indochinas!", "Hoch die internationale Solidarität!"

Eine Großveranstaltung soll am 6.4.1975 in der Gaststätte Altes Ackerhaus soll stattfinden. Es soll der vietnamesische Film gezeigt werden: "Der Weg nach vorn." Aufgerufen wird dazu, in den Liga-Ausschüssen mitzuarbeiten und für die "Vietnamhilfe - Alles für den Sieg" zu spenden. Kontaktadresse des Büros der Liga: München 40, Haggenmillerstraße.
Q: Landesverband Bayern der Liga gegen den Imperialismus: Kambodscha - Vietnam: Dem endgültigen Sieg entgegen! (Flugblatt), München, (5. April 1975).

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26.07.1975:
Von der Ortsleitung München der Liga erscheint das Flugblatt: "KSZE: Wer den Frieden will, muss gegen die Supermächte kämpfen!"
Agitiert wird gegen die "Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa" (KSZE), gegen die USA, die SU, die NATO und die DKP. Die Liga habe sich zum Ziel gesetzt, unter den Losungen "Nieder mit den beiden imperialistischen Supermächten USA und UDSSR!", "Für die Unabhängigkeit und Einheit der europäischen Völker und Staaten!", "Kampf dem Vormarsch des sowjetischen Sozialimperialismus in Europa!" eine Veranstaltung zur KSZE am 30.7. in der Gaststätte Weyprechthof durchzuführen.
Q: Ortsleitung München der Liga: KSZE: Wer den Frieden will, muss gegen die Supermächte kämpfen! (FB), München, (26. Juli 1975).

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24.08.1975:
Von der Ortsleitung München der Liga gegen den Imperialismus erscheint das Flugblatt: "Den Kampf des portugiesischen Volkes für nationale Unabhängigkeit unterstützen!". Agitiert wird gegen die KP Cunhals in Portugal, der als "Agent der Breschnew-Bande" und "Sozialfaschist" bezeichnet wird. Parolen sind: "Den Kampf des portugiesischen Volkes gegen die sozialfaschistische Gefahr unterstützen!", "Nieder mit den Sozialfaschisten in Portugal!" Aufgerufen wird zur Veranstaltung mit Mitgliedern der PCP/ML und der AOC am 24.8. in der Gaststätte Herzogstand.
Q: Ortsleitung München der Liga: Den Kampf des portugiesischen Volkes für nationale Unabhängigkeit unterstützen! (FB), München, (24. August 1975).

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15.09.1975:
In München erscheint von der Liga gegen den Imperialismus das Flugblatt: "Weg mit der Propagandaschau der russischen Sozialimperialisten!" Agitiert wird gegen die in der Olympiahalle stattfindende Ausstellung "Raumfahrt und Umweltschutz in Szene gesetzt. Sputniks, Sojus-Modelle und ein Raketenstart in Kleinformat sollen die Menschen anlocken, sollen ihnen die Sowjetunion als 'friedliebende Macht' schmackhaft machen …"
Parolen sind: "Gegen den russischen Sozialimperialismus, den Hauptfeind der europäischen Völker und Staaten!", Stärkt die internationale Einheitsfront gegen die beiden imperialistischen Supermächte!" Aufgerufen wird zur Veranstaltung am 19.9. in der Gaststätte: Zum guten Kameraden, Wallensteinstraße und zu den Stammtischen der OG Milbertshofen und der OG Giesing der Liga.
Q: OG München der Liga: Weg mit der Propagandaschau der russischen Sozialimperialisten! (FB), München, (15. September 1975).

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21.11.1975:
In München erscheint von der Liga gegen den Imperialismus das Flugblatt: "Kambodscha, Laos, Vietnam: Es lebe die Volksmacht!"
Die Liga geht davon aus, dass "die Völker Indochinas ihre Länder wieder aufbauen". "Sie haben den USA-Imperialismus … unterstützt auf die Kraft des Volkes … entmachtet." Die Befreiungsbewegungen haben "große Siege" errungen und gegen die "Hegemoniebestrebungen der beiden Supermächte USA und Sowjetunion" gekämpft. Ihr Kampf sei "auch unser Kampf". Gegen alle "Vorherrschaftspläne" müsse man sich verbünden. Daher kämpfen die Liga und ihre "Indochina-Ausschüsse" für ein solches Bündnis. Dazu soll am 23.11. in der Gaststätte Herzogstand eine Veranstaltung stattfinden.
Q: OG München der Liga: Kambodscha, Laos, Vietnam: Es lebe die Volksmacht! (FB), München, (21. November 1975).

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15.07.1976:
In München erscheint von der Liga gegen den Imperialismus und der Vereinigung Sozialistischer Kulturschaffender (VSK) ein zweiseitiges Flugblatt: "Fest der Völkerfreundschaft. Es lebe der Kampf der Völker der Welt gegen Imperialismus, Kolonialismus und Hegemonismus!" Es ergeht eine Einladung "an alle, die Freundschaft wünschen zwischen dem deutschen Volk und den Völkern der Welt, die um ihre nationale und soziale Befreiung ringen". Eine Veranstaltung soll am 17.7. in München, im Festsaal "Heide-Volm" mit Beiträgen, Volkstänzen, Liedern, Filmen und Ausstellungen der VSK zu Vietnam und zum Kampf der polnischen und tschechoslowakischen Arbeiter stattfinden
Q: OG München der Liga und der VSK: Fest der Völkerfreundschaft (FB), München, (15. Juli 1976).

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Letzte Änderung: 04.11.2019