Eritrea

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Die beiden heute unabhängigen Staaten Äthiopien und Eritrea waren zur Zeit dieser, wie immer unvollständigen Darstellung, ein Land (vgl. 1952). Der äthiopische Kaiser Haile Selassie betrieb eine Politik der Einverleibung gegenüber Eritrea (vgl. 1956) was dort zur Gründung der Befreiungsfront Eritrean Liberation Front (ELF) führt (vgl. 1962), die dann gegen die Unterdrückung der Bevölkerung Eritreas (vgl. 16.12.1970) den bewaffneten Kampf aufnimmt, so dass ein Krieg entbrennt (vgl. 25.12.1970, 13.2.1971), in dem die äthiopischen Streitkräfte offenbar von Schweden, aber natürlich auch der Bundesrepublik Deutschland (vgl. 13.11.1972) unterstützt werden, während die ELF, die 1971 ihren ersten Nationalkongress durchführt (vgl. Juli 1971, Sept. 1971, 14.10.1971, 12.11.1971), ihren Anspruch auf einen eigenen Nationalstaat unterstreichend, verfügt sie doch offenbar über von ihr kontrollierte Gebiete (vgl. 5.2.1972, Apr. 1972), vermutlich von der gerade gegründeten KPD unterstützt wird (vgl. 27.8.1971, 6.9.1972, 7.3.1973, 6.3.1974) sowie von deren Liga gegen den Imperialismus, aber auch von der KPD/ML-ZB (vgl. Aug. 1972) und dem Solidaritätskomitee Freies Afrika München (vgl. Juni 1973), das vermutlich dem Arbeiterbund nahestand, während die ELF in Hamburg dem KBW nahezustehen scheint (vgl. 17.11.1973) und in Berlin vermutlich Urheberin anonymer Veröffentlichungen ist (vgl. Okt. 1973, Aug. 1974, Dez. 1974).

Die Solidarität mit dem Fürther Eritreer Abraham Beiene betreiben sowohl KPD als auch KPD/ML (vgl. 21.5.1973, 27.10.1973, 24.11.1973). Auch später treten Eritreer in der Region auf (vgl. 1.5.1979).

Die einzige allein zu Eritrea arbeitende Solidaritätsgruppe wurde uns aus Berlin in Gestalt der Freunde des Eritreanischen Volkes e.V. bekannt (vgl. Juli 1974, Okt. 1974). Solidarisch zeigen sich aber auch die Äthiopische Studentenunion (ÄSU) Westberlin (vgl. 4.2.1975, 20.2.1975) und der KJV der KPD (vgl. 5.2.1975, 19.2.1975).

Es wird auch eine Eritreanische Studenten-Union West-Berlin gegründet (vgl. 27.6.1975), die vermutlich den Eritreans for Liberation in Europe (EFLE) nahesteht.

Der KB führt u.a. zusammen mit der ELF eine Veranstaltungsreihe durch (vgl. 10.4.1976, 16.6.1976), ist nun auch mit den Äthiopiern befreundet (vgl. 25.9.1976, 7.1.1977), u.a. in Köln (vgl. 1.5.1977) und berichtet von der Polarisierung innerhalb der EFLE (vgl. 15.12.1976, 17.1.1977, 21.1.1977, 22.1.1977, 27.1.1977, 28.1.1977), wobei er zumindest mit dem Zentralverband der EFLE (vgl. 11.6.1977) sowie später mit der EPLF (vgl. 23.1.1977, März 1977, 1.5.1977, 17.11.1978, 4.1.1980) befreundet scheint. Der EPLF stehen di Vereinigung Eritreischer Studenten in Europa – Westdeutschland (Association of Eritrean Students in Europa – AESE, - vgl. 10.5.1978, 16.5.1978) und die Vereinigung Eritreanischer Arbeiter in Europa (vgl. 1.5.1979) nahe.

Innerhalb des KABD übt die Ortsgruppe Ulm Kritik an der Kontaktpolitik zu Eritrea (vgl. Dez. 1978, 13.4.1979), was einen der Schritte zum Ausschluss vieler Mitglieder, die dann die KG Ulm bilden, darstellt, denn ungestraft durfte im KABD nur selten kritisiert werden.

Verbündet ist die EPLF Ende der 1970er und in den 1980er Jahren auch mit der Oromo Liberation Front (OLF) (vgl. 24.6.1979, Aug. 1983, Aug. 1985).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

1952:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus Eritrea (vgl. 1956):"
Die frühere italienische Kolonie war 1952 auf Beschluß der Vereinten Nationen als Bundesstaat dem äthiopischen Kaiserreich angegliedert worden, obwohl das Volk von Eritrea die Unabhängigkeit forderte. Dem Land wurde jedoch weitgehende Selbständigkeit zugesichert; es sollte nach dem Beschluß der UNO lediglich der Oberhoheit äthiopischen Regierung unterstehen."
Quelle: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.14,Bochum 20.2.1971,S.11

1956:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus Eritrea (vgl. 1952) über die von der UNO vorgesehen relative Selbständigkeit von Äthiopien:"
Aber schon 1956 verstärkte die reaktionäre Kaiserregierung ihre Kontrolle über Eritrea. Sie mischte sich in alle Angelegenheiten der Provinz ein."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.14,Bochum 20.2.1971,S.11

1962:
Die Eritrean Liberation Front (ELF) wird, laut LgdI der KPD (vgl. Juli 1971), gegründet.

Die KPD/ML-ZB berichtet aus Eritrea (vgl. 1956, 16.12.1970):"
1962 riß Äthiopien das Land endgültig an sich. Eritrea wurde zu einer Kolonie ohne irgendwelche eigenen Rechte gemacht. Amhara, die Amtssprache Äthiopiens wurde auch für Eritrea verbindlich. Alle Ämter wurden mit äthiopischen Beamten besetzt.

Seit Anfang der sechziger Jahre kämpft das Volk von Eritrea unter der Führung der Nationalen Befreiungsfront ELF gegen die unverschämten Übergriffe des reaktionären äthiopischen Regimes."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.14,Bochum 20.2.1971,S.11f; Internationale Solidarität Nr.4,Berlin Mai 1972,S.6

16.12.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet (vgl. 1962, 13.2.1971):"
Am 16.12.1970 verhängte die Regierung Äthiopiens über die Nordprovinz Eritrea den Ausnahmezustand."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.14,Bochum 20.2.1971,S.11

25.12.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
ERITREA

In einem in Beirut und Damaskus veröffentlichten Kommunique beschuldigte die Befreiungsarmee für Eritrea die äthiopische Regierung, am 25.12.1970 durch Luftangriffe in der Gegend der Stadt Keren 500 Menschen getötet und eine große Zahl verletzt zu haben. Die äthiopische Regierung führt schon seit einiger Zeit einen erbitterten Kampf gegen die Bestrebungen der Bevölkerung der Eritrea-Provinz, sich aus dem Herrschaftsbereich der äthiopischen Kompradorenklasse loszulösen. Eritrea ist ein Gebiet, dessen Bevölkerung historisch und rassisch mit der des übrigen Herrschaftsbereichs der äthiopischen Kompradorenklasse nichts zu tun hat. Die US-Imperialisten haben auf dem Gebiet Eritreas einige Militärstützpunkte angelegt."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.2,Bochum 9.1.1971,S.7

13.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus Eritrea (vgl. 1962):"
KAMPF DES VOLKES VON ERITREA GEGEN DAS REAKTIONÄRE ÄTHIOPISCHE REGIME

Am 16.12.1970 verhängte die Regierung Äthiopiens über die Nordprovinz Eritrea den Ausnahmezustand. Seitdem hat die Luftwaffe des reaktionären Kaiserregimes zahlreiche massive Angriffe gegen die Provinz geflogen, bei denen über 1 000 Menschen getötet wurden, wie die bürgerliche Presse am 13.2. berichtete. 37 000 Menschen wurden obdachlos, 16 000 sind aus Eritrea geflohen, meist in den benachbarten Sudan. …

In vielen Kämpfen siegte die ELF über die kaiserlichen Truppen. Es gelang ihr in den letzten neuen Jahren, den größten Teil Eritreas zu befreien.

Die Nationale Befreiungsfront Eritreas arbeitet eng mit den Befreiungsorganisationen der arabischen Länder zusammen, vor allem mit den Befreiungsarmeen in Aden, im Südjemen und in Syrien. Die Kämpfer der ELF sind zum Teil dort für den revolutionären Krieg ausgebildet worden. Die ELF hat Büros in den Hauptstädten aller arabischen Staaten.

Die US-Imperialisten sind auch in den Krieg zwischen Eritrea und Äthiopien verwickelt. Äthiopien hat für sie wegen seiner Lage am Eingang zum Roten Meer einen ganz besonderen strategischen Stellenwert. Bei Kagnew in der Nähe von Asmara haben die US-Imperialisten eine wichtige Luftwaffenbasis (vgl. 1953,d.Vf.). …

Schon seit Jahren geben die US-Imperialisten der äthiopischen Regierung als Belohnung dafür in großem Umfang Militärhilfe. …

Das reaktionäre Kaiserregime und seine imperialistischen Freunde versuchen den Völkern der Welt weiszumachen, der Krieg zwischen Eritrea und Äthiopien sei ein Religionskrieg. Die Bevölkerung Eritreas kämpfe ja nur deswegen gegen Äthiopien, weil sie zum größten Teil aus Moslems bestehe, während die Bevölkerung Äthiopiens überwiegend christlich sei. Mit solchen Lügen versuchen sie zu verhindern, daß ihre kolonialistische und imperialistenfreundliche Politik vor den Völkern der Welt offenbar wird.

Schweden, das Musterland des 'demokratischen Sozialismus' unterstützt das reaktionäre Regime des Kaisers Haile Selassi genau so wie die US-Imperialisten.

47 schwedische Saab-Kampfflugzeuge, die von schwedischen Technikern gewartet und von Piloten, die von schwedischen Ausbildern geschult wurden, geflogen werden, sind ständig gegen die revolutionären Armeen in Eritrea im Einsatz. Die äthiopische Polizei wurde von schwedischen Offizieren aufgebaut und speziell für den Einsatz im Inneren geschult. Schwedische Offiziere arbeiten z.T. noch heute in leitenden Positionen bei der äthiopischen Polizei."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.14,Bochum 20.2.1971,S.11f

Juli 1971:
Die Eritrean Liberation Front (ELF) berichtet, laut LgdI der KPD von ihrem 1. Nationalkongreß (vgl. 1962, 14.10.1971):"
Die faschistische Regierung Äthiopiens hatte in ihrer Propaganda seit Juli 1971 tausendmal betont, der 1. N.K. werde nie stattfinden und werde mit Gewalt verhindert werden."
Q: Internationale Solidarität Nr.4,Berlin Mai 1972,S.6

27.08.1971:
In der 'Roten Fahne' Nr. 24 (vgl. 13.8.1971, 10.9.1971) setzt sich die KPD mit der Eritrean Liberation Front (ELF) auseinander.
Q: Rote Fahne Nr.24,Berlin 27.8.1971

September 1971:
Die Befreiungsfront von Eritrea (Eritrean Liberation Front – ELF) gibt vermutlich im September die Broschüre "Der revolutionäre Kampf des Volkes von Eritrea" heraus, die über die Geschichte Eritreas und auch von der Vorbereitung des Nationalkongresses (vgl. 14.10.1971) berichtet.
Q: ELF: Der revolutionäre Kampf des Volkes von Eritrea, o. O. o. J.

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14.10.1971:
Die Eritrean Liberation Front (ELF) berichtet, laut LgdI der KPD von ihrem heute beginnenden 1. Nationalkongreß (vgl. Juli 1971, 12.11.1971), "der vom 14.10. bis 12.11.1971 in den befreiten Gebieten stattfand und der eine neue Phase der Revolution einleitete.

Es war eine der schwierigsten Aufgaben, die Grenze der befreiten Gebiete zu sichern, um unseren Mitkämpfern im Ausland, Freunden und Gästen die Teilnahme am ersten Nationalkongreß zu ermöglichen.
Es gab heftige und für den Feind verlustreiche Kämpfe gegen die äthiopischen Besatzungstruppen, die vom US-Imperialismus ausgebildet und aufs Beste ausgerüstet worden sind."
Q: Internationale Solidarität Nr.4,Berlin Mai 1972,S.6

12.11.1971:
Die Eritrean Liberation Front (ELF) beendet, laut LgdI der KPD, ihren 1. Nationalkongreß (vgl. 14.10.1971, Apr. 1972):"
ZUSAMMENFASSUNG DES ABSCHLUSSBERICHTS DES 1. NK DER E.L.F.

Der Kongreß bestand aus 600 Delegierten des Volkes als Vertreter aller Gruppen des Volkes und der Befreiungsarmee. Er fand in 57 Sitzungen in den befreiten Gebieten statt. Die wichtigsten Merkmale und Beschlüsse waren folgende:

1. Die eritreanische Revolution ist ein Teil der internationalen Befreiungsbewegungen. Sie beeinflussen sich gegenseitig.

2. Der Kampf der eritreanischen Revolution gegen das äthiopische faschistische Regime, gegen den USA-Imperialismus und gegen den israelischen Zionismus einerseits und der internationale Befreiungskampf andererseits haben gemeinsame spezifische Merkmale. Im Inland betrachten wir alle von den USA-Imperialisten gestützten bürgerlichen Schichten und alle Kollaborateure des äthiopischen imperialistischen Systems als Feinde unseres Volkes.

3. Verwirklichung der nationalen Einheit durch die im Programm festgelegte politische Tätigkeit.

4. Mobilisierung aller Massen den Kampf fortzusetzen und die Grundlagen des Aufbaus für das künftige Eritrea durchzuführen.

5. Unser Krieg ist ein langjähriger Volksbefreiungskrieg gegen die Kollaborateure der äthiopischen Regierung unter Führung Haile-Selassis und seiner Verbündeten aus der Ausbeuterklasse des Landes, gegen die amerikanische, militärische Existenz von Kagnew-Station-Asmara und gegen die politischen und ökonomischen Machenschaften des internationalen Zionismus in unserem Lande.

6. Die Führung der Revolution muß innerhalb des Landes stationiert sein.

7. Begründung des Prinzips des 'Demokratischen Zentralismus'. Abschaffung der Bevormundung und bürgerlichen Behandlung des Volkes, um es von seiner Fesselung völlig zu befreien. Die Befreiungsarmee übernimmt die Aufgabe, das Volk zum revolutionären Klassenbewußtsein zu erziehen.

Im Interesse der Weiterführung der Revolution, im Namen des Schmerzes und der Tränen unserer Alten, im Namen des Schweißes unserer Bauern, Arbeiter und Viehtreiber geloben wir, den Kampf bis zum letzten Blutstropfen zu führen und keinerlei Abweichung noch Aufschub unseres Kampfweges, der von unseren Vorkämpfern eingeschlagen wurde, zu dulden.

ES LEBE DIE REVOLUTION DES VOLKES VON ERITREA!
ES LEBE DIE E.L.F.!
ES LEBE DIE BEFREIUNGSARMEE VON ERITEA!
ES LEBE DER KAMPF ALLER VÖLKER FÜR FREIHEIT, FORTSCHRITT UND FRIEDEN!

Die Front, den 12.11.1971
Der 1. Nationalkongreß der E.L.F."
Q: Internationale Solidarität Nr.4,Berlin Mai 1972,S.6f

05.02.1972:
Die KPD (vgl. 11.2.1972) berichtet von ihrer heute und morgen angeblich in Berlin stattfindenden vierten Parteikonferenz (vgl. Nov. 1970).
In der 'RF' heißt es am 19.4.1972:"
RECHENSCHAFTSBERICHT DES 3.ZK AN DIE 4.PARTEIKONFERENZ

Der Befreiungskampf der afrikanischen Völker hat in Angola, Mocambique, Guinea-Bissao und Eritrea Fortschritte gemacht. Der Umfang der befreiten Gebiete hat zugenommen, die revolutionäre Volksmacht wurde gestärkt, und bedeutende militärische Erfolge wurden erzielt."
Q: Rote Fahne Nr.40,Berlin 19.4.1972

April 1972:
Die Eritrean Liberation Front (ELF) richtet einen Brief an die LgdI der KPD:"
Von den heldenhaften, revolutionären Kämpfern der eritreanischen Befreiungsfront richten wir Kampfgrüße an unsere Freunde in aller Welt, die mit den unterdrückten Völkern gegen den internationalen Imperialismus solidarisch kämpfen.

Mitten im Kampf berichten wir Euch über den ersten Nationalkongreß" (vgl. 12.11.1971).

"Wir haben den Solidaritätsartikel in der Roten Fahne Nr.24 vom 27.8.1971 gelesen, seitdem hat der Feind weitere schwere Niederlagen hinnehmen müssen.

Wir senden Euch hiermit den Abschlußbericht des 1. N.K. der eritreanischen Befreiungsfront E.F.F..
Die Front, April 72"

Die LgdI berichtet aus diesem Anlaß:"
BEFREIUNGSKAMPF IN ERITREA

Der revolutionäre Befreiungskampf des eritreanischen Volkes gegen das faschistische äthiopische Regime, gegen den USA-Imperialismus und gegen den israelischen Zionismus hat seit Bildung der eritreanischen Befreiungsfront (ELF) im Jahre 1962 zweidrittel des Landes befreit, wobei es zu schwersten Kämpfen gegen die gut ausgerüsteten äthiopischen Truppen kam. Die Polizeitruppe wurde aufgrund eines Militärhilfevertrages mit der BRD zu einer Antiguerrilla-Truppe ausgebildet. Die Militärhilfe der BRD für Äthiopien beläuft sich auf 1,6 Mio. Dollar jährlich. Die USA-Imperialisten unterhalten in Eritrea eines ihren wichtigsten elektronischen Überwachungszentren (Kagnew-Station); während die Israelis die Hauptwirtschaftszweige des Landes, Landwirtschaft, Viehzucht und Fischfang beherrschen."
Q: Internationale Solidarität Nr.4,Berlin Mai 1972,S.6

April 1972:
Vermutlich spätestens im April erscheint eine Broschüre des Aktionsausschusses Marxistisch-Leninistischer Gruppen in NRW zum 1. Mai 1972: "Aufruf der Marxisten-Leninisten zum ROTEN 1. MAI 72 - Im Kampf gegen imperialistische Unterdrückung und revisionistischen Verrat die Kommunistische Partei schaffen!", in dem es u.a. heißt:"
Die nationalen Befreiungskämpfe der Völker Afrikas und Lateinamerikas haben sich auch beschleunigt. In Angola, Guinea (Guinea-Bissau,d.Vf.), Mozambique, Namibia, Rhodesien (Zimbabwe,d.Vf.), Äthiopien, auf dem afrikanischen Kontinent, wird der bewaffnete Kampf geführt."
Q: Aktionsausschuss Marxistisch-Lenistischer Gruppen in NRW:Aufruf der Marxisten-Leninisten zum ROTEN 1. MAI 72 - Im Kampf gegen imperialistische Unterdrückung und revisionistischen Verrat die Kommunistische Partei schaffen!,Dortmund o.J. (1972)

August 1972:
Vermutlich im August gibt die RKJ der GIM die Nr.7/8 ihrer 'Was Tun' (WT) (vgl. Juni 1972, Okt. 1972) heraus. Berichtet wird über die KPD/ML-ZB:"
WELCHE SORGEN SICH DIE KPD/ML (ROTE FAHNE) UM VIETNAM MACHT

'Diesen Kampf (der Vietnamesen;Red.) unterstützt die VR China vorbehaltlos. Denn die VR China unterstützt den Kampf ALLER (im Original unterstrichen!) Länder um Unabhängigkeit, aller Nationen um Befreiung und aller Völker für die Revolution.' Wir möchten konkretisieren: so den Kampf der Bengalen um Unabhängigkeit, den Kampf der Kameruner und Eritreer um Befreiung und den Kampf der Ceylonesen für die Revolution.
Q: Was Tun Nr.7/8,Mannheim 1972

06.09.1972:
Die Nr.59 der 'Roten Fahne' (vgl. 30.8.1972, 13.9.1972) der KPD berichtet u.a. über Eritrea, wo die ELF propagiert wird.
Q: Rote Fahne Nr.59,Dortmund 6.9.1972

07.03.1973:
In der Nr.10 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 28.2.1973, 14.3.1973) befaßt sich diese u.a. mit Eritrea.
Q: Rote Fahne Nr.10,Dortmund 7.3.1973

21.05.1973:
Die KPD/ML (vgl. 2.6.1973) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Fürth vom Solidaritätskomitee für den ins Bezirkskrankenhaus eingelieferten Eritreer Beiene, an dem sich außer der KPD/ML auch die KPD-nahen Organisation Lgdi, KSV und Vietnamausschüsse des NVK beteiligen.
Q: Roter Morgen Nr. 21,Dortmund 2.6.1973,S.6

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Juni 1973:
Das Solidaritätskomitee Freies Afrika München gibt vermutlich im Juni 1973 seine Broschüre Nr. 2, "Der Freiheitskampf des Volkes von Eritrea" heraus mit den Beiträgen:
- "Einleitung";
- "Geschichte des Landes";
- "Unter italienischer und britischer Kolonialherrschaft";
- "Die schrittweise Annexion Eritreas";
- "Eritrea, ein imperialistischer Stützpunkt"; und
- "Der Freiheitskampf des eritreanischen Volkes.

Im Anhang erscheinen Karten sowie:
- "Militärkommuniqué der PLF";
- "Programm der eritreischen Revolution für die Etappe der nationaldemokratischen Befreiung";
- "Die äthiopische Befreiungsbewegung zur Eritreafrage!;
- "Zeitungsdokumentation";
- "Ausländische Konzerne in Eritrea / Außenhandelsstatistik Äthiopiens";
- "Militärhilfevertrag BRD – Äthiopien";
- "Eritreans for Liberation – Entestehung und Zielsetzung!; und
- "Solidaritätskomitee Freies Afrika – Ziele und Aufgaben".

Anzeigen werben für die Münchner Buchläden Libresso-Buchhandlung, Das Freie Buch und den Basis-Buchladen.
Q: Solidaritätskomitee Freies Afrika München: Der Freiheitskampf des Volkes von Eritrea, München o. J.

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Oktober 1973:
In Berlin erscheinen vermutlich im Oktober ein anonymes Flugblatt "Das eritreanische Volk kämpft für Freiheit und Unabhängigkeit!", welches eine Eritreabroschüre ankündigt, sowie auch die anonyme Broschüre "Eritrea kämpft" selbst, die den einleitenden Artikel "Die strategische Lage Eritreas in der imperialistischen Landkarte des Mittleren Ostens" sowie weitere vermutlich selbst verfasste Artikel und auch Dokumente der ELF enthält. Bei diesen handelt es sich um:
- "Geographische Lage, Wirtschaft und soziale Struktur Eritreas" aus 'der revolutionäre Kampf des Volkes von Eritrea' hrg. von der ELF;
- "Die Kolonialgeschichte Eritreas";
- "Der eritreanische Befreiungskampf";
- "Der Kampf des eritreanischen Volkes kann nur siegreich sein, wenn der Kampf zweier Linien richtig geführt wird !!";
- "Die Eritreanische Befreiungsfront: Der Abschlußbericht des ERSTEN NATIONALKONGRESSES der eritreanischen Befreiungsfront (ELF)" vom 12.11.1971;
"ERITREANISCHE BEFREIUNGSFRONT (ELF): erster Nationalkongress. Die PPOLITISCHE RESOLUTION des ersten Nationalkongresses" vom 12.11.1971;
- ELF: "Zum Aufbau einer eritreanischen demokratischen Befreiungsfront" vom 12.11.1971;
- "Die organisatorische Gliederung der ELF seit dem 1. allgemeinen Nationalkongress";
- "Offizielle arabische Berichte über den Aufbau und die Existenz israelischer Stützpunkte auf eritreanischen Inseln im südlichen teil des Roten Meeres" aus 'El-Muatamar' (Der Kongreß) Nr. 2/1972 vom Büro der ELF Damaskus;
- "Solidaritäts- und Unterstützungsresolution der afro-asiatischen Solidaritätsorganisation an das eritreanische Volk" Kairo, 10.-13.1.1972;
- "Der Revolutionsrat gibt nach seiner Sitzung einen wichtigen Bericht bekannt" aus 'El-Muatamar' (Der Kongreß) Nr. 8, Dezember 1972 vom Büro der ELF;
- "Die Führung der ELF untersucht die gegenwärtigen Probleme in den befreiten Gebieten" aus 'El-Muatamar' (Der Kongreß) Nr. 8, September (sic!, d.Vf.) 1972;
- "Einige Lehren aus der Bekämpfungskampagne gegen die Konterrevolution" (Das Agitpropbüro des Exekutivkomitees der ELF im Juni 1972);
- "Eritreanische Befreiungsfront: Gründungskongreß der Generalunion der Arbeiter von Eritrea – Abschlußbericht" Al-Midan (die befreiten Gebiete), 5.9.1973 sowie
- "Eritreanische Befreiungsfront: Gründungskongreß der Generalunion der Arbeiter von Eritrea – Resolutionen und Empfehlungen" Al-Midan (die befreiten Gebiete), 5.9.1973.
Q: N. N.: Das eritreanische Volk kämpft für Freiheit und Unabhängigkeit!, o. O. o. J.; N. N.: Eritrea kämpft, o. O. o. J.

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27.10.1973:
In Erlangen beteiligen sich, laut KPD, 160 an einer Demonstration des Solidaritätskomitees "Freiheit für Abraham Beiene" durch die Innenstadt. Beiene, ein eritreischer Maschinenschlosser, der in einem Fürther Metallbetrieb arbeitete, war in das Bezirkskrankenhaus Erlangen verschleppt worden, dessen Insassen u.a. für Quelle Nürnberg Kartons falten.
Q: Rote Fahne Nr.44,Dortmund 31.10.1973

17.11.1973:
Im KBW gab der Ständige Ausschuß des ZK (StA) am 12.11.11973 bekannt:"
BETR.: CHILEDEMONSTRATION ANLÄSSLICH DES FREIBESUCHS IN HAMBURG AM SAMSTAG, DEN 17.11.1973 UM 11.00 UHR SAMMELN am Besenbinderhof vor dem DGB-Haus.

Wie Ihr wißt und aus der KVZ Nr.6 (vgl. 7.11.1973,d.Vf.) entnehmen konntet, führt die Hamburger Ortsgruppe anläßlich der Einladung Freis zum Parteitag der CDU eine Demonstration durch. Sie hat dazu eine örtliche Aktionseinheit gebildet an der bisher die PCE (Spanien, d.Vf.), die CISNU (Iran,d.Vf.), die Befreiungsfront Eritrea, der Afghanische Studentenverein und die AELA (Lateinamerika,d.Vf.) teilnehmen. Der KB Nord hat sich bisher noch nicht entschieden. Gruppe Rote Fahne und KPD/ML werden sich wohl mit eigenen Blöcken anschließen."
Q: KBW-ZK-StA:Rundbrief Nr.17,Mannheim 12.11.1973,S.1

24.11.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.46 (vgl. 17.11.1973, 1.12.1973) heraus. Berichtet wird u.a. über den ins Bezirkskrankenhaus Fürth verbrachten Eritreer Beiene.
Q: Roter Morgen Nr.46,Dortmund 24.11.1973,S.7

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06.03.1974:
In der Nr.10 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 27.2.1974, 13.3.1974) befaßt sich die KPD u.a. mit der Eritrean Liberation Front in Eritrea bzw. Äthiopien.
Q: Rote Fahne Nr.10,Dortmund 6.3.1974

03.04.1974:
In der Nr.14 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 27.3.1974, 10.4.1974) befaßt sich die KPD u.a. mit der ELF Eritrea in Äthiopien.
Q: Rote Fahne Nr.14,Dortmund 3.4.1974

Juli 1974:
In West-Berlin erscheint erstmals 'Eritrea Land und Volk' als Zeitschrift der Freunde des Eritreanischen Volkes e.V. für Juli mit den Beiträgen:
- "Zum Erscheinen dieser Zeitschrift";
- "Satzung" der Freunde des Eritreanischen Volkes e.V.;
- "Die Geschichte Eritreas eine Geschichte wechselnder Fremdherrschaft";
- "Eritrea im Rahmen der Weltpolitik"; und
- "Die heutige Lage in Eritrea".
Q: Eritrea Land und Volk Nr. 1, Berlin Juli 1974

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August 1974:
Das Büro der ELF in Damaskus veröffentlicht im August eine Erklärung des Revolutionsrates der Eritreanischen Befreiungsfront (ELF), die auch spätestens ab Anfang Oktober in Westberlin auf einem Flugblatt verbreitet wird.
Q: ELF: Eine wichtige Erklärung des Revolutionsrates der Eritreanischen Befreiungsfront (ELF), o. O. o. J.

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Oktober 1974:
In West-Berlin erscheint zu unbekanntem Zeitpunkt durch die Freunde des Eritreanischen Volkes e.V. die Broschüre "Die Eritreanische Revolution" mit dem Text vom Oktober 1974: "Zusammengefaßte Untersuchung der Eritrean Liberation über die neue Entwicklung in Äthiopien bzw. Eritrea".
Q: Freunde des Eritreanischen Volkes e.V.: Die Eritreanische Revolution, Berlin o. J.

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Dezember 1974:
Der Revolutionsrat der Eritreanischen Befreiungsfront (ELF) veröffentlicht in der Dezemberausgabe seiner Monatsschrift 'Almuátar' Nr. 29 vom Dezember eine Erklärung zum neuen äthiopischen Militärregime die in Westberlin auch als Flugblatt verbreitet wird.
Q: ELF: Erklärung des Revolutionsrates der Eritreanischen Befreiungsfront (ELF), o. O. o. J.

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04.02.1975:
Die Äthiopische Studentenunion (ÄSU) Westberlin gibt spätestens heute das Flugblatt "Der Kampf des eritreanischen Volkes für seine Unabhängigkeit" heraus.
Q: ÄSU: Der Kampf des eritreanischen Volkes für seine Unabhängigkeit, Berlin o. J. (1975)

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05.02.1975:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.3 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 22.1.1975, 19.2.1975) heraus. Aus dem Ausland wird auch berichtet aus Eritrea.
Q: Kämpfende Jugend Nr.3,Dortmund 5.2.1975,S.3

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19.02.1975:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.4 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 5.2.1975, 5.3.1975) heraus. Aus dem Ausland wird auch berichtet aus Eritrea.
Q: Kämpfende Jugend Nr.4,Dortmund 19.2.1975,S.6

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20.02.1975:
In Berlin soll um 19 Uhr im Hörsaal 104 der TU eine Veranstaltung stattfinden, zu der die Äthiopische Studentenunion (ÄSU), KSV, KPD, Liga gegen den Imperialismus (LgdI), Afrikakomitee, KHG und KBW mit einem Flugblatt "Solidarität mit dem Kampf des eritreanischen Volkes!" aufriefen.
Q: ÄSU, KSV, KPD, KHG, KBW, Afrika-Komitee, LgdI: Solidarität mit dem Kampf des eritreanischen Volkes!, Berlin o. J. (1975)

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27.06.1975:
Die Eritreanische Studenten-Union West-Berlin lud für heute 19 Uhr ein zur Veranstaltung in der TU H 104 gegen die neue äthiopische Militärjunta, die den Widerstand des Volkes nicht brechen könne.
Q: Eritreanische Studenten-Union West-Berlin: Freiheit für Eritrea, Berlin o. J. (1975)

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10.04.1976:
Laut KB beginnt mit einer Großveranstaltung in Hamburg eine Rundreise von Vertretern verschiedener afrikanischer Befreiungsbewegungen durch die 'BRD'. Diese Solidaritätskampagne wird vom KB und der angolanischen Befreiungsbewegung MPLA/Sektion BRD organisiert. Teilnehmer sind Vertreter von MPLA Angola, ZANU Zimbabwe, FPOLISARIO Westsahara, SWAPO Namibia, ELF bzw. Organisation der Eritreer in Westeuropa, ANC Azania, FRELIMO Mosambik.
Q: KB: Einige Grundfragen der Afrikanischen Revolution,Hamburg 1976,S.5

29.04.1976:
In Berlin erscheint spätestens heute ein Flugblatt "Volksrevolution in Eritrea" welches für den 1. Mai zur Unterstützung dieser Volksrevolution aufruft.
Q: N. N.: Volksrevolution in Eritrea, O. O. o. J. (1976)

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16.06.1976:
In Berlin riefen für heute die Eritreans for Liberation in Europe (EFLE), die Vereinigung Internationaler Kulturaustausch (VIK) und der KB mit einem Flugblatt "Ein Klinomobil für Eritrea" zur Veranstaltung um 19 Uhr in der Alten Mensa der TU auf.

Unterstützt wird die Veranstaltung durch den MIR Chile, die Iranische Studentenvereinigung – ISV (CISNU), das Nahostkomitee und die ESG.
Q: EFLE, VIK, KB: Ein Klinomobil für Eritrea, Berlin o. J. (1976)

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15.12.1976:
Der KB berichtet:"
Die Eritreans for Liberation in Europe (EFLE) hatte sich schon Mitte Dezember in Hamburg geweigert, eine PFLP-MIR (Chile,d.Vf.) Veranstaltung zu unterstützen" (vgl. 28.1.1977).
Q: Arbeiterkampf Nr.98,Hamburg 7.2.1977,S.46

17.01.1977:
Laut KB beginnen in der 'BRD' und Westberlin Nahostveranstaltungen des KB zunächst in Berlin (vgl. dort). Sie dauern bis zum 28. Januar. Die Veranstaltungen standen unter dem Motto 'Solidarität mit dem antiimperialistischen und antifaschistischen Kampf der arabischen Massen'. Auf allen Veranstaltungen sprachen jeweils Vertreter von:
- PFLP Palästina,
- CISNU Iran,
- FPOLISARIO Sahara.
Ca. 3 500 Menschen nahmen an den Veranstaltungen teil.
U.a. wurden die Veranstaltungen von folgenden Organisationen unterstützt:
- Vereinigung internationaler Kulturaustausch (VIK),
- MIR Chile,
- Äthiopische Studentenunion (ÄSU),
- Eritreische Studenten (EFLE),
- Iranischer Studentenverein (ISV),
- Sozialistische Hochschulorganisation (SHO),
- Kulturverein der Türkei,
- GIM,
- Amilcar Cabral Gesellschaft (ACG),
- Generalunion arabischer Studenten (GUAS).

Innerhalb des linken Lagers in der BRD und Westberlin kommt es bezüglich dieser Veranstaltungen zu wesentlichen Differenzen in Berlin (vgl. 17.1.1977), Frankfurt (vgl. 18.1.1977), Darmstadt (vgl. 19.1.1977), Göttingen (vgl. 20.1.1977), Köln (vgl. 21.1.1977), Bochum (vgl. 22.1.1977), Bielefeld (vgl. 24.1.1977), Münster (vgl. 25.1.1977), Bremen (vgl. 26.1.1977), Kiel (vgl. 27.1.1977) und Hamburg (vgl. 28.1.1977).
Q: Arbeiterkampf Nr.98,Hamburg 7.2.1977,S.46

17.01.1977:
Der KB möchte heute, zusammen mit u.a. PFLP Palästina und CIS Iran, in Berlin eine Nahostveranstaltung durchführen. Dies ist die erste einer ganzen Reihe von Veranstaltungen, bei denen sich der KB, nach eigenen Angaben, jeweils um ein größtmögliches Bändnis bemüht hat.

In Berlin "unterstützte die EFLE die Veranstaltung und bot sogar an, einen Sprecher der eritreischen Befreiungsbewegung EPLF für die gesamte Runde einzuladen."
Q: Arbeiterkampf Nr.96 und 98,Hamburg 10.1.1977 bzw. 7.2.1977,o.S. bzw. S.46

21.01.1977:
Der KB führt heute, zusammen mit u.a. PFLP Palästina und CIS Iran, in Köln eine Nahostveranstaltung durch:"
In Köln hatte die dortige EFLE-Gruppe (Eritrea,d.Vf.) zunächst ihre Unterstützung zugesagt, wurde aber dann nicht mehr gesehen."
Q: Arbeiterkampf Nr.96 und 98,Hamburg 10.1.1977 bzw. 7.2.1977,o.S. bzw. S.46

22.01.1977:
Der KB führt heute, zusammen mit u.a. PFLP Palästina und CIS Iran, in Bochum eine Nahostveranstaltung durch. Die EFLE Eritrea unterschrieb zur gleichen Zeit zusammen mit Amnesty International (AI), ISV Iran ("Supermachtstheoretiker"), LgdI der KPD u.a. "ein Flugblatt, in dem von den beiden Supermächten USA und UdSSR die Rede war."
Q: Arbeiterkampf Nr.96 und 98,Hamburg 10.1.1977 bzw. 7.2.1977,o.S. bzw. S.46

23.01.1977:
In den befreiten Eritreanischen Gebieten beginnt der erste Organisationskongress der Eritreanischen Volksbefreiungsstreitkräfte, der bis zum 31.1.1977 dauert. Die Dokumente des Kongresses werden auch auf durch die EFLE der BRD ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht.

Angenommen wird am 31.1.1977 auch das "National-demokratische Programm der Eritreischen Volksbefreiungsfront (EPLF)", welches auch in einer Broschüre auf Deutsch verbreitet wird.
Q: EFLE BRD: Erster Organisationskongress der Eritreanischen Volksbefreiungsstreitkräfte, O. O. o. J. (1977); N. N.: National-demokratisches Programm der Eritreischen Volksbefreiungsfront (EPLF), O. O. o. J.

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27.01.1977:
Der KB führt heute, zusammen mit u.a. PFLP Palästina und CIS Iran, in Kiel eine Nahostveranstaltung durch. Über die Eritreans for Liberation in Europe (EFLE) heißt es:"
In Kiel hatte die EFLE bei den Uni-Wahlen eine Wahlkampfempfehlung für den KBW - und damit gegen andere kandidierende Linke, u.a. KB - gegeben … Auch in Kiel wollte die EFLE unterstützen, erschien aber dann nicht zu den zwei Stunden später stattfindenden Aktionseinheitsverhandlungen."
Q: Arbeiterkampf Nr.96 und 98,Hamburg 10.1.1977 bzw. 7.2.1977,o.S. bzw. S.46

28.01.1977:
Der KB möchte heute, zusammen mit u.a. PFLP Palästina und CIS Iran, in Hamburg die letzte seiner Nahostveranstaltungen (vgl. 17.1.1977) durchführen. Ein Flugblatt zu einer Gegenveranstaltung sei u.a. von KPD/ML, KPD, LgdI, Rote Hilfe (RH) e.V., KBW und EFLE Eritrea unterschrieben worden.
Q: Arbeiterkampf Nr.96 und 98,Hamburg 10.1.1977 bzw. 7.2.1977,S.1 bzw. S.46

März 1977:
Vermutlich im März erscheint in Rom die Nr. 1 von 'Vanguard' dem monatlichen Organ der Eritrean People's Liberation Front (EPLF) für Februar und März in einer deutschen Ausgabe mit den Beiträgen:
- "Vorwort";
- "Die 1976 von der EPLF errungenen Siege";
- "Geschichtlicher Abriß";
- "Das nationaldemokratische 11-Punkte-Programm der EPLF";
- "Organisationsstruktur der EPLF";
- "Erster Organisatorischer Kongreß der Eritreischen Volksbefreiungsfront";
- "Schlußdeklaration des Ersten Organisatorischer Kongresses der EPLF";
- "Erste ordentliche Tagung des Zentralkomitees";
- "Militärkommunique"; und
- "Nachrichten und Ausblicke".
Q: Vanguard Nr.1, Rom Feb./März 1977

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01.05.1977:
Vermutlich auf der Maidemonstration in Westberlin wird ein vermutlich von der EPLF verfasstes Flugblatt "Der 1. Mai und der Kampf der Arbeiterklasse Eritreas" verteilt.
Q: N. N.: Der 1. Mai und der Kampf der Arbeiterklasse Eritreas, O. o. O. J. (1977)

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11.06.1977:
Laut KB fand "das zweite Treffen der Arbeitsgruppe Ausländer im Rahmen der Vorbereitung eines Russell-Tribunals über die Repression in der BRD statt. Im Vordergrund stand der Protest gegen die vom Provisorischen Sekretariat vorgelegte Themenliste, auf der die Repression gegen Ausländer in der BRD nicht mehr auftaucht. Bei Stimmenthaltung des GIM-Vertreters wurde ansonsten einstimmig eine Resolution angenommen, in der die inhaltliche Einengung der zu untersuchenden Themen durch das Provisorische Sekretariat bedauert wird und in der dann im Einzelnen die besondere Unterdrückung ausländischer Arbeiter dargestellt wird". Eine dazu erarbeitete Resolution ist u.a. unterzeichnet von EFLE (Eritreans for Liberation in Europe) und Ausländerkommission des KB/Gruppe Hamburg.
Q: Arbeiterkampf Nr.106,Hamburg 13.6.1977,S.25

10.05.1978:
Die der EPLF verbundene Vereinigung Eritreischer Studenten in Europa – Westdeutschland (Association of Eritrean Students in Europa - AESE) und die Vereinigung Eritreischer Arbeiter in Europa – Westdeutschland verfassen in München das Vorwort für die Broschüre "Entlarvt die kolonialistischen Lügen des D.E.R.G (Ausgewählte Artikel aus 'Vanguard', offizielles Organ der E.P.L.F.).
Q: Vereinigung Eritreischer Studenten in Europa – Westdeutschland / Vereinigung Eritreischer Arbeiter in Europa – Westdeutschland: Entlarvt die kolonialistischen Lügen des D.E.R.G (Ausgewählte Artikel aus 'Vanguard', offizielles Organ der E.P.L.F.), München o. J. 1978

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16.05.1978:
In Berlin soll heute um 19 Uhr im Raum H 1058 der TU eine "Solidaritätsveranstaltung Für ein freies Eritrea!" stattfinden, zu der mit einem gleichnamigen Flugblatt aufgerufen wurde von der Association of Eritrean Students in Europa (AESE), der Afrika-Gruppe der Vereinigung Internationaler Kulturaustausch (VIK), dem ESG-Ausländerzentrum, dem KB und dem Westsahara-Komitee.
Q: AESE, Afrika-Gruppe der VIK, ESG-Ausländerzentrum, KB, Westsahara-Komitee: Solidaritätsveranstaltung Für ein freies Eritrea!, Berlin o. J. (1978)

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17.11.1978:
In Berlin wurde für heute mit einem Flugblatt "Freiheit für Eritrea", welches die EPLF in den Vordergrund rückt, zu einer Veranstaltung im Audimax der TU aufgerufen.
Q: N. N.: Freiheit für Eritrea, o. O. (Berlin) o. J. (1978)

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Dezember 1978:
Vom KABD Ulm wird die Broschüre "Freiheit für Eritrea" herausgeben. Eine zweite Auflage erscheint durch die KG Ulm im Juli 1981.
Q: KG Ulm:Freiheit für Eritrea,Ulm Nov. 1981

13.04.1979:
Die OG Ulm des KABD kritisiert die ZL des KABD, da diese bisher kein Gesprächsangebot der AESE (Eritreischer Studentenverband) angenommen habe.
Q: KABD-OG Ulm:Resolution,Ulm 13.4.1979

01.05.1979:
Zum 1. Mai 1979 gibt die Vereinigung Eritreanischer Arbeiter in Europa, Massenorganisation der EPLF, das vierseitige Flugblatt "Der 1. Mai und die Eritreanische Revolution" heraus.
Q: Vereinigung Eritreanischer Arbeiter in Europa: Der 1. Mai und die Eritreanische Revolution, Bologna o. J. (1979)

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01.05.1979:
Laut KB beteiligen sich in Nürnberg an einer DGB-Demonstration ca. 3 500 Menschen:"
Besonders kämpferisch traten - wie in den Jahren zuvor - die Ausländer (Türken, Eritreer, Kurden und Griechen) auf."
Q: Arbeiterkampf Nr.153,Hamburg 14.5.1979,S.16

24.06.1979:
Zum heutigen Solidaritäts-Sommerfest der Oromo Student Union in Berlin (TBOB/TBOA) im Studentenwohnheim Dauerwaldweg riefen u.a. auch die AESE Eritrea, der KBW und die Liga gegen den Imperialismus auf.
Q: TBOB: Unterstützung des Kampfes des Oromo-Volkes, Berlin o. J. (1979)

04.01.1980:
Nach einem Bericht des KB beginnt sein 1. Kongreß, der bis zum 6.1.1980 dauert. Grüße bzw. Grußtelegramme werden verlesen u.a. durch Vertreter der EPLF Eritrea.
Q: Unser Weg Nr.32,Hamburg 1980; Arbeiterkampf Nr.169,Hamburg 14.1.1980,S.46ff

01.05.1981:
1.Mai Demonstration in Hannover. Laut KB beteiligen sich ca. 8 - 10 000 Menschen an der Demonstration des DGB mit anschließender Kundgebung auf dem Klagesmarkt. Am Schluß der Kundgebung "formierte sich ein Demonstrationszug zum 6.Internationalen 1.Mai-Fest am Lister Turm. Das Spektrum - diesmal knapp 100 Gruppen und Organisationen in seltener Einigkeit - von SB (SBÜ,d.Vf.), Falken (SJD der SPD,d.Vf.), Industriepfarramt, Glocksee (UJZ,d.Vf.), Antifa-AG, Schwule, Frauen-AE, Kornstraße (UJZ,d.Vf.), über EPLF (Eritrea,d.Vf.), Devrimci Yol (DY Türkei,d.Vf.), ATIF, Internationalismus-Komitee über sämtliche linke Organisationen (mit Ausnahme der DKP), Grüne und sogar die DGB-Gewerkschaft Landwirtschaft-Gartenbau und Forsten (GLF,d.Vf.), GEW-Betriebsgruppen und die DAG-Jugend. Es demonstrierten etwa 5 000, davon sicher 1/3 Ausländerorganisationen."
Q: Arbeiterkampf Nr.201,Hamburg 11.5.1981,S.9

August 1983:
Vermutlich noch im August erscheint in Berlin die Nr. 1 des 9. Jahrgangs von 'Sagalee Oromoo' (vgl. Aug. 1985) – Journal of the Union of Oromo Students in Europe UOSE (TBOA), die vom neunten Kongress der UOSE berichtet, der vom 6. bis 12.8.1983 in West-Berlin stattfand. Solidaritätsadressen an den Kongress gingen auch ein vom Koordinationskomitee der Massenorganisationen der EPLF Eritrea.
Q: Sagalee Oromoo Nr. 1, Berlin 1983, S. 15f

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August 1985:
Vermutlich noch im August erscheint in Berlin die Nr. 1 des 11. Jahrgangs von 'Sagalee Oromoo' (vgl. Aug. 1983) – Journal of the Union of Oromo Students in Europe - UOSE (TBOA), die vom neunten Kongress der UOSE berichtet, der vom 3. bis 8.8.1985 in London stattfand. Solidaritätsadressen an den Kongress gingen u.a. auch ein von der Massenorganisation der EPLF Eritrea.
Q: Sagalee Oromoo Nr. 1, Berlin 1985, S. 4

Letzte Änderungen: 23.7.2011

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