Gruppe Internationale Marxisten (GIM): 'Info zur Berufsverbotearbeit' (1977)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 25.5.2016


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Vom internen 'Info zur Berufsverbotearbeit' der Gruppe Internationale Marxisten (GIM) können hier nur die ersten sieben Ausgaben vorgestellt werden, ob weitere erschienen sind, ist derzeit nicht bekannt. Wir bitten ggf. um Ergänzungen.

Inhaltlich ist das Info geprägt einerseits von der Arbeit in den meist von der DKP-dominierten Initiativen gegen die Berufsverbote und andererseits von der Vorbereitung des Russell-Tribunals.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

10.01.1977:
In der GIM erscheint das 'Info zur Berufsverbotearbeit' Nr. 1 (vgl. 24.1.1977) mit den Artikeln:
- "Bericht von der Sitzung des Initiativkomitees für ein Russell-Tribunal in der BRD (vom 8.1.77)";
- "PB-Vorlage zu Russell-Tribunal und Berufsverbotearbeit (verabschiedet)"; sowie
- "Linie der GIM zum Fall Biermann (wurde Anfang Dez. im PB verabschiedet, im OIB Anfang Jan. gedruckt, jedoch nur 1 von 2 Seiten…)".

Angekündigt wird eine Arbeitstagung zur Berufsverbotearbeit am 30.1.1977.
Quelle: GIM: Info zur Berufsverbotearbeit Nr. 1, O. O. 10.1.1977

24.01.1977:
In der GIM erscheint vermutlich in dieser Woche das 'Info zur Berufsverbotearbeit' Nr. 2 (vgl. 10.1.1977, 14.2.1977) mit den Artikeln:
- "Bericht vom internationalen Treff zur Vorbereitung eines Russell-Tribunals gegen die Repression in der BRD in Paris, am 15.1.77";
- "Kieler Initiative gegen Berufsverbote und politische Unterdrückung - eine erste Darstellung" zur KIBUPU; sowie
- zwei Resolutionen zur Biermann- und Mandel-Solidarität von der VV der Fachschaft Kunstgeschichte / Kunstwissenschaft der Uni Bonn vom 12.1.1977 und zu Biermann aus Frankfurt vom TAT, dem VS Hessen, der DJU, den Listy-Blättern und dem Unterbezirk Frankfurt der Jusos.

Adressen von Initiativen werden angegeben für Berlin, Esslingen, Freiburg, Hamburg, Kiel, Konstanz, Reutlingen, Stuttgart und Trier.
Q: GIM: Info zur Berufsverbotearbeit Nr. 2, O. O. o. J. (1977)

14.02.1977:
In der GIM erscheint vermutlich Mitte Februar das 'Info zur Berufsverbotearbeit' Nr. 3 (vgl. 24.1.1977, 28.2.1977) mit den Artikeln:
- "Aufruf zur Unterstützung des Russell-Tribunals über politische Unterdrückung in der BRD (Entwurf)";
- "Einladung und Tagesordnung für ein Arbeitstreffen aller gegen die politische Repression in der BRD arbeitenden Gruppen" am 29.1.1977, von dem Initiativausschuß, der sich am 8.1.1977 konstituierte;
- ein Brief der ESG Gießen an den Initiativausschuß vom 25.1.1977;
- "OG Göttingen. Berufsverbotearbeit", wo die GIM in der seit ca. Jahren existierenden, von der DKP hegemonisierten Initiative arbeitet, in der auch Jusos, Judos, GEW-Mitglieder und Unorganisierte sind. Das frühere Komitee aus KBW und KB sei "über seinen eigenen Dunstkreis" nicht hinausgekommen. Ein von der GIM vorgeschlagener Aufbau eines eigenen Komitees, das auch Franz Dick vom KBW verteidigen sollte, wurde vom Sozialistischen Büro abgelehnt, da es sich nicht für KBWler einsetze.;
- ein Bericht aus Tübingen vom 22.1.1977. Dieser "schließt an das Berufsverbotepapier an, das im Oktober an die Leitung geschickt wurde", wo die GIM in der Bürgerinitiative zur Verteidigung der Grundrechte als Beobachter arbeitet, die seit Ende 1974 aktiv ist und bis auf wenige Judos und Unorganisierte aus DKP plus Anhang besteht;
- "Bericht zur Arbeit gegen die Berufsverbote in Aachen" vom 24.9.1976, in dem auf Albert Sparla von der LgdI eingegangen wird, aber auch auf Ulla Schmidt vom KBW, eine laut KBW "erklärte Verfassungsfeindin". Die GIM arbeitet in der von der DKP beeinflussten Initiative gegen die Berufsverbote mit;
- "Stand der Berufsverbotearbeit in W.-Berlin";
- "Kurzbericht der Berufsverbote-Arbeit der OG Freiburg (19.1.77)", wo die GIM seit Okt. 1976 in der BI arbeitet, in der neben der DKP auch vereinzelte Jusos und einige andere mitarbeiten:
- ein Brief der Arbeitsgruppe Frauen des KB / Gruppe Hamburg vom 3.1.1977, "An alle Frauengruppen in der BRD" zum Russell-Tribunal;
- "Hamburger Landeskomitee der Bürgerinitiative 'Weg mit den Berufsverboten'. Plattform für einen gemeinsamen Kampf gegen Berufsverbote";
- "Bericht von der zweiten Sitzung des Initiativkomitees zur Unterstützung eines Russell-Tribunals gegen Repression in der BRD vom 29.1.77 in Hamburg";
- "Protokoll der Berufsverbote-Arbeitstagung am 30.1.77 / Frankfurt" der GIM, mit einem Punkt "Biermann/Mandel" u.a. zur Kasseler Initiative Biermann-Mandel, Berichten aus Berlin, Braunschweig, Freiburg, Göttingen und Hamburg, sowie:"
Düsseldorf: Keine DKP-Kontakte. Kaum BV-Arbeit. Neue Möglichkeiten - in Zusammenarbeit mit Jusos - tun sich ev. auf. …
Bühl: DKP hat ein Komitee - total im Griff. GIM ging früher und vielleicht zu früh raus. Wollen jetzt vielleicht mit SB-naher Gruppe ein neues Komitee aufbauen. Dagegen werden vorsichtige Bedenken geäussert, ob das wirklich letzte Möglichkeit …
Erlangen: Vgl. Bericht. Klassische DKP-Rolle (Einladung ohne Chaoten) wird von SPD'lern kopiert. Spontis, SB und GIM wollen eigenes Komitee machen, aber vorher noch Möglichkeiten bei SPD-Komitee ausloten.
Fulda: bisher keine BV-Arbeit, DKP unfähig obwohl 1 Fälle da. Es gibt jetzt Initiative von GIM und KB (mit Beteiligung SB und Buchladenkollektiv). DKP ist in Zugzwang. Zusammenarbeit möglich.
Saarbrücken: Soeben erster BV-Fall in SB - da DKP'ler Name usw. nicht bekannt. 0815-Erfahrung mit DKP.
Siegen: verknöchertes DKP-Komitee. DKP-Koordinationskomitee aber in Schwulitäten, da Basis anlässlich einer Brückner-Veranstaltung DKP-Linie überstimmte. Im Fall Biermann gab's Diskussionen, wobei zwar scharfe Kontroversen ausgetragen wurden, aber keine Resolution, um nicht zu spalten.
Marburg: (keine Gruppe oder andere GIM-Struktur, Einzelmitglied) berichtet von SB, der dort zunehmend im DKP-Komitee versinkt und sich deren Positionen annähert.
Konstanz: Seit Wintersemester neues DKP-Komitee mit GG-Linie. GIM arbeitet in diesem Komitee. Fall Biermann-Diskusion brachte Pluspunkte.
Tübingen: Vgl. Bericht. Genossen berichtet, dass DKP einen regional verbreiteten Brief an DKP-Strukturen geschickt habe und darin vor GIM gewarnt hätte, die jetzt in DKP-Komitees eintreten würde, um zu spalten. Insbesondere der BV-Fall Klaus Lipps (?) aus Bühl hetze gegen GIM. Eine Bierman-Resolution kam mit DKP-Stimmen durch."
Reutlingen: Seit Sommer GIM in DKP-Initiative drin - keine anderen Bündnispartner. Bei Biermann unsichere Diskussion vgl. damaliger WT-Bericht. Jetzt neuer Fall - Kohler.

Kassel: arbeiten im Personenkomitee Arbeitsgemeinschaft verteidigt die demokratischen Rechte, das bis hinein (nach rechts) zu Stadtverordneten reicht. SPD, DKP, SB, wobei SB zunehmend eigenständige Position aufgibt - nach Zwischenpause mit guter Zusammenarbeit mit GIM - und zu DKP driftet. 'Dumme Plattform', faktisch, Berufsverbote nur für die, die sie auch verdienen, bis zu 70-80 Leute in Struktur. Bei Biermann-Diskussion gab's dicke Luft, da DKP rauszugehen drohte, wenn Resolution (Diskussion war von SPD, von oben, angezettelt worden), GIM sprach sich gegen Resolution aus.
KB will jetzt neues Komitee gründen."; sowie
- "Erste Schlussfolgerungen" aus der Arbeitstagung.
Q: GIM: Info zur Berufsverbotearbeit Nr. 3, O. O. o. J. (1977)

28.02.1977:
In der GIM erscheint vermutlich in dieser Woche das 'Info zur Berufsverbotearbeit' Nr. 4 (vgl. 14.2.1977, 6.6.1977) mit den Artikeln:
- "Mitteilungen zum Russell-Tribunal und Arbeitskonferenz";
- "Arbeitsbericht Berufsverbote Hamburg", wobei neben der DKP-majorisierten BUI gegen Berufsverbote, die in Bergedorf und Harburg sowie in der Sozialpädagogik Komitees hat, auch die Hamburger Hochschullehrerinitiative und das Eppendorfer Komitee gegen Berufsverbote geschildert, das auf Initiative der GIM und des damaligen MSB/SHB-Fachschaftsrats am UKE gegründet wurde, aus dem der KBW nach einem Majorisierungsversuch austrat und die KPD nur während eines eigenen Falls durch die Betroffene mitarbeitete. Der KB betreibe lediglich Propaganda. Seine Projektgruppe zum Kampf gegen die staatliche Repression sei bedeutungslos und ein reines SSB-U-Boot in der Russel-Struktur. Zum Sozialistischen Büro (Sbü) heißt es:" ISZ (SB): Das HH-ISZ arbeitet außer in den Bürgerinitiativen in allen HH BV-Ansätzen auf einer ähnlichen Einschätzung wie die GIM mit. Sie ist in der HLI vertreten mit 3 Genossen, und arbeitet (Sympathisanten) im Eppendorfer Komitee mit.";
- "Bericht zur Berufsverbote-Arbeit der OG Saarbrücken", wo in der BI gegen den Abbau der demokratischen Rechte mit über 20 Mitgliedern neben der maßgeblichen DKP auch Jusos mitarbeiten sowie auch die GIM;
- "Bericht vom Treff der baden-württembergischen Bürgerinitiativen zur Verteidigung der Grundrechte am 27.2.77 in Stuttgart";
- "Vorschlag zur Plattform eines Einheitskomitees gegen Berufsverbote. Vorgelegt von der Stuttgarter Initiative der Beschäftigten…";
- "Bericht über BV-Arbeit in Konstanz", wo u.a. durch das Chilekomitee gegen das Berufsverbot gegen W. D. Vital gekämpft wurde. Gegen einen Fall am Sprachlehrinstitut der Universität wegen KPD/ML-Kontakt einer Ausländerin trafen sich im Juni 1976 DKP, GIM, KBW und Unorganisierte, insgesamt etwa 20 Beschäftigte der Uni. Nach den Ferien hatte die DKP dann mit Anhang eine eigene Arbeitsgemeinschaft gegründet, in der auch die GIM offiziell mit einem Vertreter und einem weiteren Mitglied als Vertreter des Chile-Komitees mitarbeitet;
- "BV-Bericht Heidelberg (war für WT von HD geplant)", wo die GIM in der DKP-nahen Aktion Heidelberger Demokraten, aus der die Jusos austraten, seit Okt. 1976 mitarbeitete, als sie dies offiziell achte, wurde ihr jegliche eigene Öffentlichkeitsarbeit bei den Komiteeaktionen sowie Kritik an den Bündnispartnern verboten.
Q: GIM: Info zur Berufsverbotearbeit Nr. 4, O. O. o. J. (1977)

06.06.1977:
In der GIM erscheint das 'Info zur Berufsverbotearbeit' Nr. 5 (vgl. 28.2.1977, 14.7.1977) mit den Artikeln:
- "Mangelnde Zentralisierung der BV- und Russell-Arbeit";
- "Stand Russell-Tribunal";
- ein Brief der Vorbereitungsgruppe Russell-Tribunal, Berlin, vom 31.5.1977;
- eine Stellungnahme zur Gründung des Sekretariats;
- ein Auszug aus einer Stellungnahme des Sozialistischen Büros (SBü), in der der Austritt aus der Initiative angekündigt wird;
- der Schlußteil eines Textes des SBü: "Voraussetzungen zum Gelingen des Russell-Tribunals";
- ein Brief der Initiativgruppe gegen Berufsverbote Konstanz an den Koordinierungsausschuß Baden-Württemberg vom 31.5.1977 zum Russell-Tribunal;
- "Kurze Bilanz der Berufsverbotarbeit der Ortsgruppe Esslingen" vom 19.5.1977, die seit Okt. 1976 im anfangs von der DKP dominierten Aktionskreis gegen Berufsverbote mitarbeitet, wo die DKP mit Hilfe von Unorganisierten, Falken und Jusos zurückgedrängt werden konnte;
- "Bericht zur Berufsverbote-Arbeit mit einigen Vorschlägen" aus Freiburg vom 22.5.1977; sowie
- "Verteidigung aller vom Berufsverbot Betroffenen!", eine Argumentationsvorlage.
Q: GIM: Info zur Berufsverbotearbeit Nr. 5, Frankfurt 6.6.1977

14.07.1977:
In der GIM erscheint das 'Info zur Berufsverbotearbeit' Nr. 6 (vgl. 6.6.1977, 10.9.1977) mit den Artikeln:
- "Wie kam es zu der Einsetzung des nationalen 'vorläufigen Sekretariats'?" des Russell-Tribunals;
- "7-Punkte-Erklärung des AK/FU von ca. Mitte April" aus Berlin;
- "Die Unvereinbarkeitsbeschlüsse des DGB in der Berufsverbotearbeit und im Russell-Tribunal" zu den UVB;
- "Wie steht's im Westberliner Unterstützerkomitee?";
- ein Brief der OG Mainz an die Verantwortlichen der Russell-Arbeit, vom 6.7.1977;
- ein Bericht aus Bremen vom 6.7.1977, wo vor allem der KB aktiv ist, aber noch keine Russell-Initiative gegründet wurde; sowie
- ein Bericht der GIM Konstanz zur Russell-Arbeit vom 4.7.1977.
Q: GIM: Info zur Berufsverbotearbeit Nr. 6, O. O. 14.7.1977

10.09.1977:
In der GIM erscheint das 'Info zur Berufsverbotearbeit' Nr. 7 (vgl. 14.7.1977) mit den Artikeln:
- "Protokoll der BV-Tagung 3./4.9.77" auch zum Russell-Tribunal mit Gruppenberichten aus Göttingen, Freiburg, Stuttgart, W-Berlin, Heidelberg, Konstanz, München, Reutlingen, Mainz und Braunschweig sowie aus "Esslingen: Bericht über letzte Sitzung des Koordinierungsausschusses BaWü, weil als einziger GIM Genosse anwesend. HH-BV-Fälle diskutiert. Und Plattformverabschiedung (siehe im Info) nicht einstimmig! DFG/VK dagegen Russell kaum diskutiert.
Am Ort: Jetzt6 seit einem Jahr zusammen mit Jusos, Falken, Unorganisierten. Von der GIM jetzt Russell reingetragen in BI. Grundgesetzeinschätzung demnächst in Broschüre.";
- "Bericht über unsere Arbeit in Hannover" vom 31.8.1977, wo die GIM seit zweieinhalb Monaten im ARAK mitarbeitet;
- ein Bericht aus Köln "zum Stand der Russell-Arbeit" von Mitte August 1977;
- "Bericht zum Verlauf der Russell-Arbeit in W.-Berlin seit ca. Mitte Juli" vom 23.8.1977;
- "Vorläufige AG 'Gewerkschafts-Repression' des Berliner Unterstützungskomitees für ein Russell-Tribunal" von Anfang August 1977, zu den UVB;
- "Alter Strukturvorschlag für 'BV und Tendenz zum starken Staat' Broschüre von Februar 77" vom 9.9.1977;
- "Verteidigung der politischen Demokratie";
- "Koordinierungsausschuss der Bürgerinitiativen gegen Berufsverbote in Baden-Württemberg. Vereinbarung über die Zusammenarbeit im Koordinationsausschuss (beschlossen am 28.8.77)";
- ein Brief des Internationale Kommunistenbomnd, Niederlande zum Russell-Tribunal vom 26.8.1977;
- ein Brief des RSF Dänemark zum Russell-Tribunal, vom 25.8.1977;
- ein Brief der IMG Großbritannien zum Russell-Tribunal;
- ein Brief der GRM Österreich zum Russell-Tribunal vom 21.8.1977;
- eine Einladung zur Berufsverbotekonferenz in Dänemark am 1.72.10.1977.
Q: GIM: Info zur Berufsverbotearbeit Nr. 7, O. O. 10.9.1977

Letzte Änderung: 17.09.2019