Rote Garde Hochschulabteilung:
"RG-Informationen für die Hochschulgruppen" (1978/1979)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 21.10.2018


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Hier können nur drei Ausgaben der organisationsinternen "RG-Informationen für die Hochschulgruppen" von der Hochschulabteilung beim ZK der Roten Garde, Jugendorganisation der KPD/ML, vorgestellt werden. Wir bitten evtl. um Ergänzungen.

Für die Organisationsstruktur der Roten Garde bedeutend ist die Nr. 1/79, da darin begründet wird, dass die frühere Entscheidung, die Studentenorganisationen der KPD/ML in die RG zu integrieren (vgl. Zum I. Ordentlichen Kongress der Roten Garde (1978)), wieder rückgängig gemacht wird. Die Studentenzellen sollen wieder aus der RG herausgelöst und es soll eine zentrale Studentenorganisation aufgebaut werden.

Die Originale der hier vorgestellten Dokumente liegen im Archiv für alternatives Schrifttum (afas) in Duisburg. Wir danken für die freundliche Unterstützung

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

September 1978:
Von den oder der Hochschulverantwortlichen beim ZK der Roten Garde erscheint das Info: "Rote Garde Informationen" mit dem Zusatz "Hochschulen NRW", der wohl das Thema des Infos benennt.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Studentenschaftsgesetz NRW" (SSG)
- "Wie führen wir den Kampf gegen das SSG?"
-- "Wie stehen wir zu den Basisgruppen in der SP-Wahl?"
-- "Zu den Aktionsprogrammen"
- "Liebe Genossen!" (Info in eigener Sache)
- "Fachschaftsratswahlen"
- "Die wesentlichen Änderungen des Studentenschaftsrechts"
Quelle: Hochschulverantwortliche beim ZK der Roten Garde: Rote Garde Informationen, Hochschulen NRW, o. O., September 1978.

Januar 1979:
Von der Zentralen Hochschulabteilung beim ZK der RG erscheint vermutlich Anfang des Jahres die Nummer 1/79 der "RG-Informationen für die Hochschulgruppen".

Berichtet wird von zwei zentralen Studentenkonferenzen der RG im Dezember 1978. Dazu heißt es u. a.: "Auf diesen Konferenzen ging es darum, wie die kommunistische Arbeit an der Hochschule sinnvoll anzupacken ist, wie wir in unserer tagtäglichen Kleinarbeit unter den Kommilitonen unsere linkssektiererischen Fehler ausmerzen können.
Einen breiten Raum in der Diskussion nahm die Frage des kommunistischen Studentenverbandes ein.
Was bewog uns, diese Frage überhaupt aufzuwerfen?
Bevor die RG selbstständig wurde, hatte es immer geheißen; die Studenten brauchten keinen eigenständigen Studentenverband. Schließlich wollten wir als Kommunisten ja die Einheit der Jugend und nicht deren Spaltung. Außerdem sei das schon so eine Sache, Studenten und selbstständig - wo bliebe denn da die Führung durch die Arbeiterklasse?
Erst kurz vor dem ersten Kongress der Roten Garde, nachdem wir die Sache ansatzweise mit der Partei diskutiert hatten, beschlossen wir, diese Frage doch einmal genauer zu untersuchen.
Die Frage, ob wir für einen eigenständigen Studentenverband sind, können wir nicht von der Frage trennen, wie wir den Studenten gegenübertreten (…)

Die Studentenschaft ist eine Kraft, die bewiesen hat, dass sie durchaus revolutionär kämpfen kann, und es liegt an uns, sie für die proletarische Revolution zu gewinnen.

Warum nicht Organisierung der Studenten in der RG?
Um es vorweg zu sagen: Die eigenständige Organisierung der Studenten ist kein Prinzip … sondern sie ist eine rein taktische Frage (…)

Die Grundlage unserer Arbeit an den Hochschulen muss ein Aktionsprogramm sein (…)

Manche Genossen meinen, die Gründung eines Studentenverbandes sei jetzt, wo wir so schwach an den Hochschulen sind, etwas verfrüht. Wir sollten erst warten, bis wir eine vernünftige Politik entfaltet hätten. In der Tat wird die Eigenständigkeit jedoch die Entfaltung einer richtigen Politik nur vorantreiben. Die politische Anleitung wird dann viel direkter und effektiver vonstatten gehen, als im Moment. (…)

Wenn alles klappt, soll in den Sommersemesterferien dann der Studentenverband gegründet werden".
Q: Zentrale Hochschulabteilung beim ZK der RG: RG-Informationen für die Hochschulgruppen, 1/79, o. O., (Januar) 1979.

März 1979:
Von der Zentralen Hochschulabteilung beim ZK der RG erscheint vermutlich im März die Nummer 2/79 der "RG-Informationen für die Hochschulgruppen".

Artikel der Ausgabe sind:
- "Brief einer Berliner Genossin zur Arbeit in Basisgruppen und Initiativen (gekürzt), Berlin, den 4.12.78"
- "Fachschaftsarbeit - Erfahrungsbericht eines Aachener Genossen (gekürzt), März 79"
- "Einige grundsätzliche Fragen"
- "Spontis und spontane Bewegung"
- "Zur Frage der öffentlichen Selbstkritik unserer Fehler
- "Zur Erstellung des Fachschaftsprogramms"
- "Vorbereitungsausschuss für die Gründung des Studentenverbandes Ende Februar zusammengetreten"

In dem Abschnitt heißt es: "Inzwischen ist der Vorbereitungsausschuß zu seiner ersten Sitzung zusammengetreten, diskutierte die anstehenden Aufgaben und teilte sich in Arbeitsgruppen zu folgenden Fragen auf:
- Die soziale und Klassensituation der Studenten
- Kapitalistische Hochschulreform (Berlin)
- Organisierung der Studienreform und Hochschulentwicklungsplan (Hessen)
- Politisches Handeln und Ideologische Situation der Studenten (Hamburg)
- BaföG (Göttingen)
- Politische Unterdrückung an den Hochschulen
- Verfasste Studentenschaft
Die Arbeitsergebnisse werden den Gruppen ab Juni zur Diskussion zugehen".

Zum Schluss folgt noch "eine Bitte" zur Vervollständigung des zentralen Archivs.
Q: Hochschulabteilung beim ZK der RG: RG-Informationen für die Hochschulgruppen, 2/79, o. O., (März) 1979.

Letzte Änderung: 21.10.2018