KJVD: Kämpfende Jugend, Jg. 5, Nr. 4, 'Januar' 1976

April 1976:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 4 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. März 1976, Apr. 1976) datiert auf "Januar" heraus.

Es werden Zitate von Werner Seelenbinder veröffentlicht:
„Die Jugendlichen dürfen nicht auf der Straße liegen, sonst werden sie radikal- deshalb hinein mit ihnen in die bürgerlichen Sportvereine, um sie politisch zu indoktrinieren und von ihren Aufgaben im Klassenkampf abzulenken, das ist die Devise der kapitalistischen Sportfunktionäre … Die Einheit der Arbeiterklasse muss verhindert werden- gerade in der Krise- deshalb setzten wir den Arbeiterjugendlichen das Ideal der Konkurrenz und des Wettkampfs um jeden Preis vor, propagieren wir Supersportler als Idole, um Aufsteigertum und Spaltung zu züchten- das ist das Motto des kapitalistischen Sportbetriebs … Reden wir von Völkerfreundschaft und Frieden, beweisen wir die Überlegenheit unseres Systems- während wir gleichzeitig in Wirklichkeit zum Krieg rüsten und unser verfaultes imperialistisches System immer brüchige wird…“

"Arbeiterjugendlichen das Ideal der Konkurrenz und des Wettkampfs um jeden Preis vor, propagieren wir Supersportler als Idole, um Aufsteigertum und Spaltung zu züchten- das ist das Motto des kapitalistischen Sportbetriebs …"

Der KJVD meint: „Sporteinheit der Arbeiterklasse gegen Krise und Krieg. Das muss die Antwort sein. Proletarische Wehrhaftmachung für den Klassenkampf und gegen imperialistischen Krieg- das muss die Leitlinie des Arbeitersports sein. Wir sagen Nein zum Märchen vom „unpolitischen Sport“. Wir sagen, der Sport der Arbeiterjugend muss dazu dienen, sie wehrhaft gegen ihre Feinde zu machen, ihre Spaltung zu überwinden, Solidarität und Freundschaft zu schaffen, bürgerlichen Nationalismus und Völkerverhetzung eine Absage zu erteilen und an ihre Stelle die Freundschaft mit der Dritten Welt zu setzen … Es ist an uns, das Banner der proletarischen Sportbewegung wiederaufzunehmen. Im Geiste Werner Seelenbinders, des berühmten Arbeitersportlers und Antifaschisten, kämpfen heißt heute: Für proletarische Wehrhaftmachung.“

Eingeladen wird auch zum „Sportfest Ostern 76“ in Köln. Es soll bis zum 18.4. dauern. Am 16.4. soll die Eröffnungsveranstaltung stattfinden, am Samstag, 17.4. eine Demonstration. Ab 14.00 Uhr sollen die Wettkämpfe stattfinden, die am Sonntag, 18.4. fortgesetzt werden. Es schließt sich eine Diskussionsveranstaltung an, Schließlich soll das Sportfest mit einem Endspiel im Fußball um den Werner-Seelenbinder-Pokal nebst einer Abschlussveranstaltung zu Ende gehen.

Die Eissprintweltmeisterschaften in (West-)Berlin soll der ASV Solidarität dazu benutzt haben, zur „Mobilisierung zum Werner-Seelenbinder-Sportfest in Köln“. Mit einem Transparent: „Es lebe die Freundschaft des deutschen und chinesischen Volkes, wurden die Sportler der Volksrepublik China von uns begrüßt …“

Es wird parallel zum Kölner Sportfest (16.4.-18.4.), auch zu einem „Kindersportfest“ eingeladen. „Wir machen Tauziehen, Fußball, Ballspiele, Gymnastik, Turnen, Laufspiele und Seilchenspringen. Wir wollen, dass ihr alle erscheint. Bringt bitte Zelte mit, wer eins hat, denn wir übernachten …“

In einem Nachdruck eines Artikels aus der „Peking Rundschau“ wird festgehalten: „Verurteilung des Willkürakts der Fina.“ Ein Verantwortlicher des Schwimmverbandes der Volksrepublik China gab am 11. März eine Erklärung ab, in der der Willkürakt einiger Führer des Internationalen Amateur-Schwimmverbandes (FINA) scharf verurteilt wurde. Er erklärte: ‘Vor kurzem beschloss eine Handvoll Führer des FINA eigenmächtig, jene Sportler-aus Ländern, die im August des vergangenen Jahres an den Internationalen Schwimm- und Wassersprung-Freundschaftswettkämpfen auf Einladung in Peking teilgenommen haben, dafür mit 2 Jahren Suspendierung der Mitgliedschaft zu „bestrafen“. Dieser Beschluss, getroffen aus reiner Willkür, ist eine grobe Einmischung in das Recht der verschiedenen Länder, die an den Wettkämpfen auf Einladung teilgenommen haben, selbst ihre eigenen Angelegenheiten zu regeln. Ebenso ist dies ein feindseliger Akt gegen das chinesische Volk und die chinesischen Sportler.

Der Schwimmverband der Volksrepublik China verurteilt diesen Willkürakt in aller Schärfe. Diese Führer des FINA, so sagte er, legten es mit dieser Aktion darauf an. den Sportverkehr und die Entwicklung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Völkern verschiedener Länder und dem chinesischen Volk zu sabotieren, ganz im Sinne ihres Festhaltens an dem absurden Standpunkt von „zwei China“… Solche Aktionen aber stemmen sich dem Strom der Geschichte entgegen. Sie entsprechen nicht dem Willen der Völker; wir und alle für Gerechtigkeit eintretenden Menschen der Sportkreise der Welt kämpfen entschieden dagegen.“

„Es ist ein unumkehrbarer Trend, dass die Völker der Welt, insbesondere die Völker der Dritten Welt, ihre Angelegenheiten unabhängig und selbständig regeln, dass sie ihre Kontakte und ihre Zusammenarbeit stärken. Wir möchten jene Leute an der Spitze des FINA darauf hinweisen, dass die Zeiten für immer vorbei sind, da sie die Sportkreise der Länder der Dritten Welt zwingen konnten, sich ihrem Willen zu beugen.“

Und weiter: „Ihre Strafe kann niemanden einschüchtern. Bedrohung und Einschüchterung können nur den Zusammenschluss der Völker und der Sportler der verschiedenen Länder gegen ihren tyrannischen Willkürakt fördern. Die Völker der Länder der Dritten. Welt lassen sich nicht tyrannisieren. Wenn die Handvoll Leute an der Spitze des FINA weiterhin gegen die historische Strömung angehen, werden sie die für sie schlimmen Konsequenzen tragen müssen.“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 4, Köln "Januar 1976"; Rote Fahne Nr.14,Köln 7.4.1976,S.7

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