Hannover: Bundeswehr und Friedensbewegung

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 27.11.2011

Im Bereich der Kasernen der Bundeswehr in Hannover waren nach unserem Kenntnisstand in den 1970er Jahren drei linke Gruppierungen aktiv. Hierbei handelt es sich um:

- den der, auch gegen den Truppenübungsplatz in Vahrenheide kämpfenden (vgl. 11.3.1973, 1.9.1973), DKP nahestehenden Arbeitskreis Demokratischer Soldaten (ADS), von dem hier keinerlei Dokumente vorgestellt werden können (vgl. 1.5.1975);

- das Soldaten- und Reservistenkomitee (SRK) des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW), dessen Zeitung 'Die Maske runter!' uns bisher leider nicht vorlag (vgl. Feb. 1975, 17.3.1975); sowie

- die Anhänger des Kommunistischen Jugendverbands (KJV) der KPD, deren Freund Klaus Öllerer in Lüneburg angeklagt wird, wobei hier nur diejenigen Meldungen aufgenommen wurden, die direkten Bezug zur Bundeswehr in Hannover haben.

Für den KJV stellt die Bundeswehr in Hannover nicht zuletzt aufgrund der bundesweiten Kampagne für Öllerer, trotz Wegzug einiger Einheiten, in denen offenbar KJV-Anhänger aktiv waren, nach Wesendorf / Dedelstorf, einen der Schwerpunkte seiner Aktivitäten innerhalb der Bundeswehr dar.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

01.01.1973:
In Hannover beginnen, laut KPD, Oberschüler aus Hannover und Barsinghausen Anfang Januar mit der Verteilung von Flugblättern der antimilitaristischen und antiimperialistischen Ausschüsse in der Prinz Albrecht und der Scharnhorstkaserne (vgl. 8.3.1973). Anfang des Jahres wird auch in den Panzergrenadier (PzGren) Kasernen Scharnhorst und Gneisenau der Ausschuß "Kampf dem BRD-Imperialismus und -Militarismus" gegründet, der dem KJV der KPD nahesteht.
Quellen: Kämpfende Jugend Nr.9,Dortmund 8.5.1974; Rote Fahne Nr.6,Dortmund 7.2.1973

Februar 1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 5 seiner 'Kämpfenden Jugend' (vgl. 13.10.1972, März 1973) heraus. Es wird berichtet aus Hannover in "Ausschuss 'Kampf dem BRD-Imperialismus' gegründet!" aus den Bundeswehrkasernen Prinz-Albrecht bzw. Scharnhorst.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 5, Dortmund Feb. 1973, S. 3

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07.02.1973:
Die KPD gibt die Nr.6 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 31.1.1973, 14.2.1973) heraus, die u.a. berichtet, in Hannover sei die Soldatenarbeit aufgenommen worden (vgl. 1.1.1973). In "Oberschüler erfolgreich gegen Polizeierpressung" wird berichtet über die Verfolgung von Verteilern aus Barsinghausen und Hannover, die für die Anti-Imperialismusausschüsse in der Prinz-Albrecht- und der Scharnhorstkaserne aktiv geworden waren.
Q: Rote Fahne Nr.6,Dortmund 7.2.1973

14.02.1973:
Frühestens heute gibt der KOV der KPD die auf Februar datierte Nr.5 seines 'Schulkampf' (vgl. Jan. 1973, 11.3.1973) heraus. Mit Hilfe der 'Roten Fahne' Nr.6 (vgl. 7.2.1973) wird in "Oberschüler erfolgreich gegen Polizeierpressung" berichtet über die Verfolgung von Verteilern aus Barsinghausen und Hannover, die für die Anti-Imperialismusausschüsse in der Prinz-Albrecht- und der Scharnhorstkaserne aktiv geworden waren.
Q: Schulkampf Nr.5,Berlin Feb. 1973, S. 10

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08.03.1973:
In Hannover werden, laut KJV, Flugblätter der antimilitaristischen und antiimperialistischen Ausschüsse in der Prinz Albrecht und der Scharnhorstkaserne u.a. an die 4. Kompanie des Panzergrenadierbataillons (PGB) 11 verteilt (vgl. 1.1.1973, Aug. 1973).
Q: Rote Fahne Nr.6,Dortmund 7.2.1973; KJV:Für freie politische Betätigung in der Bundeswehr! Dokumentation der Verfolgung des 'Ausschusses Kampf dem BRD-Imperialismus und Militarismus' und der Terrorisierung von Kameraden der Prinz Albrecht Kaserne und Scharnhorstkaserne in Hannover,Dortmund Aug. 1973

11.03.1973:
In Hannover gibt die DKP vermutlich in dieser Woche die Nr.2 ihres 'Roten Kanals' - Zeitung der DKP für den Stadtteil List und Vahrenheide (vgl. 8.1.1973, Apr. 1973) heraus.
Berichtet wird u.a. vom Kampf gegen den Truppenübungsplatz.
Q: Der rote Kanal Nr.2,Hannover 1973

August 1973:
Der KJV der KPD gibt die Broschüre "Für freie politische Betätigung in der Bundeswehr! Dokumentation der Verfolgung des Ausschusses 'Kampf dem BRD-Imperialismus und Militarismus' und der Terrorisierung von Kameraden der Prinz Albrecht Kaserne und Scharnhorstkaserne in Hannover" heraus. Berichtet wird von der Arbeit in den beiden Kasernen in Hannover-Bothfeld (vgl. 1.1.1973, Jan. 1973). Die Flugblätter für u.a. das Panzergrenadierbataillon (PGB) 11 in der Scharnhorstkaserne (vgl. 8.3.1973) und das Fernmeldebataillon (Fm.Btl.) 1 in der Prinz Albrecht Kaserne würden Oberschüler aus Hannover und Barsinghausen (Landkreis Hannover) verteilen. Das Flugblatt Nr.3 erschien unter dem Titel "Marokkanischer Offizier in der Scharnhorstkaserne!".
Q: KJV:Für freie politische Betätigung in der Bundeswehr!,Dortmund Aug. 1973

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05.08.1973:
In Hannover werden, laut KPD, in der heute beginnenden Solidaritätswoche für Ulli Kranzusch (vgl. 7.8.1973) des Komitee "Hände weg von der KPD", das u.a. vom Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) und der KJV-Sympathisantengruppe getragen wird, auch Flugblätter der Ausschüsse "Kampf dem BRD-Imperialismus" vor der Scharnhorstkaserne und der Prinz Albrecht Kaserne verteilt.
Q: Rote Fahne Nr.34,Dortmund 22.8.1973

September 1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 8 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Juli 1973, Okt. 1973) für September heraus. Aus Hannover wird berichtet aus der Scharnhorst- und der Prinz-Albrecht Kaserne, wozu ein Interview mit Klaus Öllerer erscheint.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 8, Dortmund Sept. 1973, S. 10f

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01.09.1973:
Aus Hannover berichtet die DKP vom Antikriegstag (AKT):"
PANZERÜBUNGSPLATZ BESETZT!

Am 1. Sept., dem Antikriegstag besetzten in Hannover-Vahrenheide Bürger einen Panzerübungsplatz, der sich in unmittelbarer Nähe einer Wohnsiedlung befindet. Die Anlieger werden durch Lärm und Staub belästigt. Die Demonstranten hißten eine weiße Fahne und forderten die Aufhebung des Truppenübungsplatzes und seine Umwandlung in ein Freizeit- und Erholungszentrum.

Als Sprecher der Initiative wies Willi Oppermann auf den Widerspruch zwischen den Kriegsübungen und den von der Regierung unterzeichneten Verträgen über Entspannung und Gewaltverzicht hin und forderte die Kürzung der Rüstungsausgaben. Diese Initiative wurde unterstützt von der DKP, der SDAJ, der Bezirksschülervertretung (BSV,d.Vf.), der Niedersächsischen Landesschülervertretung (LSV,d.Vf.), der Jugendinitiative 'Lister Turm' und dem MSB Spartakus."
Q: DKP Informationen Nr.8,Hannover 6.9.1973,S.16

Oktober 1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 9 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Sept. 1973, Nov. 1973) für Oktober heraus. Aus Hannover wird berichtet aus der Scharnhorst- und der Prinz-Albrecht Kaserne.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 9, Dortmund Okt. 1973, S. 8

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24.10.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.43 (vgl. 17.10.1973, 31.10.1973) heraus und berichtet über den Ausschuß gegen den BRD-Imperialismus in der Prinz Albrecht Kaserne in Hannover, gegen den sich polizeiliche Durchsuchungen in Hannover sowie in NRW in Dortmund und Köln richteten.
Q: Rote Fahne Nr.43,Dortmund 24.10.1973

November 1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 10 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Okt. 1973, Dez. 1973) für November heraus. Berichtet wird auch von den Hausdurchsuchungen wegen dem Hannoveraner Ausschuss Kampf dem BRD-Imperialismus und –Militarismus in der Scharnhorst- und der Prinz-Albrecht Kaserne.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 10, Dortmund Nov. 1973, s. 1 und 9

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November 1973:
Vermutlich im November erscheint für die Bundeswehrkasernen in Hannover die 'Rührt euch' – Zeitung von Soldaten für Soldaten. Die Herausgeber stehen vermutlich dem KJV der KPD nahe. In "Terror gegen fortschrittliche Soldaten!" wird hingewiesen auf die Dokumentation des KJV (vgl. Aug. 1973).
Q: Rührt Euch, Hannover o. J.

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26.01.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD rief zum ersten bundesweiten Kongreß oppositioneller junger Gewerkschafter auf. Später wird für regionale Versammlungen in Duisburg, Hannover, Geislingen und am 27.1. in Berlin mobilisiert und von diesen über 200 Teilnehmer gemeldet, davon über 100 in Duisburg, über 100 aus Niedersachsen und Wasserkante in Hannover, die aus 29 Betrieben (u.a. HDW Hamburg, VW Hannover) und den Gewerkschaften IGM, IG DruPA, ÖTV, HBV, DAG, IG Chemie, DPG, BSE und GdED stammten. Anwesend waren auch Soldaten. Beschlossen wird ein bundesweiter Kongreß am 30./31.3.1974. Solidarisch erklärt man sich mit den Soldaten der Prinz-Albrecht Kaserne und Scharnhorst-Kaserne Hannover.
Q: Kämpfende Jugend Nr.11, 1 und 2,Dortmund Dez. 1973, 15.1.1974 bzw. 1.2.1974,S.3, S.1 bzw. S.1f

30.01.1974:
In der Nr.5 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 23.1.1974, 6.2.1974) befaßt sich die KPD u.a. mit Soldaten in Hannover.
Q: Rote Fahne Nr.5,Dortmund 30.1.1974

01.02.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 2 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 15.1.1974, 15.2.1974) heraus. Aus Hannover wird berichtet von der Gründung des Solidaritätsausschuss in den Bundeswehrkasernen, dem der KBW die Mitarbeit verweigerte. Die disziplinierten Soldaten kommen aus der Scharnhorst- und der Prinz-Albrecht-Kaserne, es werden aber auch die Westfalenkaserne Ahlen, die Clausewitzkaserne Nienburg und Munsterlager erwähnt.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 2, Dortmund 1.2.1974, S. 6

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27.03.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 6 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 13.3.1974, 10.4.1974) heraus, in der ersten Aprilwoche werde die dritte Bundeswehrzelle des KJV in der Scharnhorstkaserne (Hannover) gegründet, eine weitere Bundeswehrzelle soll in Wesendorf / Dedelstorf gegründet werden.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 6, Dortmund 27.3.1974, S. 2

April 1974:
Vermutlich Ende April wird die Bundeswehrzelle Wesendorf/Dedelstorf des KJV der KPD gegründet (vgl. 30.4.1974), deren Mitglieder von Hannover aus den Panzergrenadier (PzGren) Kasernen Scharnhorst und Gneisenau hierher verlegt wurden.
Q: Kämpfende Jugend Nr.9,Dortmund 8.5.1974; Rote Fahne Nr.18,Dortmund 2.5.1974

10.04.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 7 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 27.3.1974, 24.4.1974) heraus. Aus Hannover wird berichtet vom Solidaritätsausschuss gegen die drohenden Verfahren gegen Bundeswehrsoldaten.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 7, Dortmund 10.4.1974, S. 6

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24.04.1974:
Der KJV der KPD gibt seine 'Kämpfende Jugend' (KJ) Nr. 8 (vgl. 10.4.1974, 8.5.1974) heraus und berichtet aus Hannover, dass das Verteidigungsministerium die Bundeswehrzelle des KJV für aufgelöst hält.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 8, Dortmund 24.4.1974, S. 7

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Mai 1974:
Der KBW (vgl. 29.5.1974) berichtet vermutlich aus dem Mai über ein mit ihm sympathisierendes Soldaten- und Reservistenkomitee (SRK) Hannover.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.11,Mannheim 29.5.1974, S. 12

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08.05.1974:
Der KJV der KPD gibt seine 'Kämpfende Jugend' (KJ) Nr. 9 (vgl. 24.4.1974, 6.6.1974) heraus. Berichtet wird aus Hannover von Gneisenau- und Scharnhorstkaserne.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 9, Dortmund 8.5.1974, S. 7

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25.05.1974:
Bei der Bundeswehr gibt der Solidaritätsausschuss Hannover des KJV der KPD seine 'Solidarität' Nr. 2 (vgl. Okt. 1974) heraus unter den Schlagzeilen "Für freie politische und gewerkschaftliche Betätigung in der Bundeswehr! Freispruch für Klaus Öllerer! Schluss mit der Kriminalisierung fortschrittlicher Organisationen!. Aufgerufen wird zur Kundgebung am 29.5.1974. Berichtet wird von der Demonstration des Solidaritätsausschusses am 10.5.1974.

Eine Korrespondenz kommt aus der 4. Batterie des Feldartilleriebataillons 11 in der Freiherr von Fritsch Kaserne, in der die 'Solidarität' Nr. 1 am 6.5.1974 aufgetaucht sei. Berichtet wird auch aus der Fernmeldeausbildungskompanie 2/1.

Berichtet wird auch über Soldaten in Schweden sowie von der ehemaligen KPD/ML-ZB über den "Prozess gegen Götz Buchholz – Ein weiteres Gesinnungsurteil soll gefällt werden!".
Q: Solidarität Nr. 3, Hannover Okt. 1974

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03.06.1974:
In Lüneburg beginnt vermutlich in dieser Woche der Prozeß gegen Klaus Öllerer (Anhänger der KPD) wegen Wehrkraftzersetzung. Öllerer hatte diese in Hannover bei der Bundeswehr in der Scharnhorstkaserne (SHK) und der Prinz Albrecht Kaserne (PAK) betrieben. Zu dem Prozeß erscheint die 'Solidarität' des Solidaritätsausschusses Klaus Öllerer.
Q: Rote Fahne Nr.24,Dortmund 12.6.1974

24.09.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 17 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 13.9.1974, 9.10.1974) heraus. In Hannover nahm der Solidaritätsausschuss die von Öllerer vorgeschlagene Plattform an.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 17, Dortmund 24.9.1974, S. 3

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Oktober 1974:
Der KJV der KPD gibt vermutlich im Oktober sein 'Kämpfende Jugend' (KJ) - Agitationsheft Nr.7 (vgl. Apr. 1974), "Freispruch für Klaus Öllerer!" heraus. Geschildert wird die Anklage gegen Öllerer bzw. die Arbeit des Ausschuss Kampf dem BRD-Imperialismus und Militarismus in der Prinz-Albrecht-Kaserne und der Scharnhorstkaserne Hannover.
Q: Kämpfende Jugend Agitationsheft Nr. 7, Dortmund o.J. (1974)

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Oktober 1974:
Bei der Bundeswehr gibt der Solidaritätsausschuss Hannover des KJV der KPD seine 'Solidarität' Nr. 3 (vgl. 25.5.1974, Dez. 1974) heraus mit dem Leitartikel "Freispruch für Klaus Öllerer!". Weitere Artikel sind:
- "Der Fall K. Öllerer ist kein Einzelfall", der berichtet aus München, Wetzlar und Rotenburg;
- "Wanderausstellung über die Bundeswehr fertiggestellt!";
- "Weg mit den Bundeswehrhochschulen!";
- "Kein Pazifismus, sondern antimilitaristischer Kampf!" mit einer Solidaritätsresolution mit der Opposition im VK Bochum;
- "Korrespondenz aus der Fritsch-Kaserne Hannover";
- "Korrespondenz aus der Prinz-Albrecht-Kaserne Hannover";
- "Schluß mit dem Manöverterror!";
- "Unterschriftensammlung in der Boehn-Kaserne, Hamb." in Hamburg-Rahlstedt; sowie
- "1 Jahr Faschismus in Chile – die Bundesregierung – ein Freund des chilenischen Volkes?".
Q: Solidarität Nr. 3, Hannover Okt. 1974

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07.10.1974:
Die OL Dortmund des KJV der KPD gibt vermutlich Anfang dieser Woche das folgende Flugblatt mit zwei Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von R. Haase, Dortmund, Dürener Str.43, heraus:"
FREISPRUCH FÜR KLAUS ÖLLERER!
WER IST KLAUS ÖLLERER?

Klaus Öllerer ist bei einem Großbetrieb der Elektrobranche beschäftigt. Er war im vorigen Jahr wie tausend andere junge Männer in der Bundeswehr und war dort Gefreiter!

Jetzt, eineinhalb Jahre später, wird er von der Staatsschutzkammer (!) des Landgerichtes Hannover angeklagt,

'…fortgesetzt und planmäßig Wehrkraftzersetzung betrieben und vorsätzlich und rechtswidrig eine fremde Sache beschädigt zu haben …indem er Parolen an Kasernenwände gemalt hat'.

WAS IST WIRKLICH PASSIERT IN HANNOVER?

Im April des vorigen Jahres gründeten mehrere Kameraden der Prinz-Albrecht-Kaserne in Hannover einen antiimperialistischen Ausschuß. Durch die tagtägliche Schinderei in der Kaserne hatten sie sehr schnell gemerkt, daß sie nicht dazu da waren, um die 'freiheitlich-demokratische Grundordnung' (FdGO,d.Vf.) zu verteidigen, sondern der Kasernendrill und das durch und durch reaktionäre Gefasel der Offiziere zeigte, daß die heutige Bundeswehr die gleichen Ziele verfolgt wie früher die faschistische Nazi-Wehrmacht, NÄMLICH
- daß die Bundeswehr im Rahmen der NATO den militärischen Angriff gegen andere Länder plant - als Mitglied der NATO-'Feuerwehr'
- daß die Bundeswehr Manöver durchführt, um den Einsatz gegen das eigene Volk zu proben. Das NATO-Manöver 'Wintex '71' führte beispielsweise Manöver gegen 'Bahnhöfe blockierende Zivilbevölkerung', gegen 'wilde Streiks', gegen Demonstrationen und 'Aufstände von links' durch
- daß die Bundeswehr einen scharfen Drill hat, der oft nur aus reiner Schikane und Disziplinierung besteht, um jede politische Regung in der Bundeswehr zu unterbinden. Die Militaristen glauben, damit die Soldaten so zusammenscheißen zu können, daß sie willenlos den Offizieren ausgesetzt sind.

Der Ausschuß 'Kampf dem BRD-Imperialismus und -Militarismus' griff die zahllosen Beispiele aus dem eigenen Erleben auf und zeigte den Soldaten auf, daß die Bundeswehr nur für die Unternehmer und Kapitalisten notwendig ist, weil diese ihre Profitinteressen gegenüber anderen Ländern so besser absichern können."
Q: KJV-OL Dortmund:Freispruch für Klaus Öllerer!,Dortmund o.J. (Okt. 1974)

09.10.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 18 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 24.9.1974, 23.10.1974) heraus. In Niedersachsen organisieren die KJV-Sympathisanten in Lüneburg die Solidarität mit Klaus Öllerer, in Hannover beteiligten sich auch KDVler.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 18, Dortmund 9.10.1974, S. 7

23.10.1974:
In Dortmund, Hannover und Köln finden, laut der KJV-Zelle Boehn-Kaserne Hamburg-Rahlstedt heute Razzien gegen den Soldatenausschuss 'Kampf dem BRD-Imperialismus' der Prinz-Albrecht Kaserne Hannover statt.
Q: Kommunistische Soldatenpresse – Boehn-Kaserne Nr.1,Hamburg 7.11.1974,S.3

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20.11.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 21 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 6.11.1974, 4.12.1974) heraus, aus Hannover wird berichtet u.a. aus der Scharnhorstkaserne über aus Marokko kommende "Faschistische Söldner in der Bundeswehr".
Q: Kämpfende Jugend Nr. 21, Dortmund 20.11.1974, S. 7

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Dezember 1974:
In Hannover gibt der Solidaritätsausschuss, laut KJV (vgl. 8.1.1975), seine 'Solidarität' Nr. 4 (vgl. Okt. 1974, Feb. 1975) heraus.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 1, Dortmund 8.1.1975, S. 5

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Februar 1975:
In Hannover gibt der Solidaritätsausschuss ein Extrablatt seiner antimilitaristischen Zeitung 'Solidarität' (vgl. Dez. 1974) heraus unter der Schlagzeile "Organisiert den Kantinenboykott in der PAK" (Prinz-Albrecht-Kaserne).

Ein Artikel berichtet über die Bestrafung eines Funkers in Folge der Verteilung der 'Die Maske runter!' des SRK des KBW in der Scharnhorstkaserne.

Geschildert werden "Die Lehren der Kantinenboykotts in Braunschweig und Hamburg" in der Husarenkaserne bzw. Boehnkaserne.
Q: Solidarität Extrablatt, Hannover Feb. 1975

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05.03.1975:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.5 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 19.2.1975, 19.3.1975) heraus. Von der Bundeswehr wird auch berichtet aus der Prinz-Albrecht Kaserne Hannover.
Q: Kämpfende Jugend Nr.5,Dortmund 5.3.1975, S. 7

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15.03.1975:
Im Rahmen der antimilitaristischen Kampfwochen des KJV der KPD soll heute in Hannover eine regionale Demonstration des Regionalkomitees Niedersachsen des KJV stattfinden.
Q: Kämpfende Jugend Nr.5,Dortmund 5.3.1975,S.1

15.03.1975:
Im Rahmen der antimilitaristischen Kampfwochen des KJV der KPD soll heute in Hannover eine Veranstaltung um 19 Uhr im Freizeitheim Linden stattfinden.
Q: Kämpfende Jugend Nr.5,Dortmund 5.3.1975,S.1

17.03.1975:
Der KBW (vgl. 26.3.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche über die Zeitung seines Soldaten- und Reservistenkomitees (SRK) Hannover, 'Die Maske runter', die u.a. aus der FmKp772 und der NschKp720 sowie aus der Emnich-Cambrai-Kaserne und aus der Prinz Albrecht Kaserne von der 3. Kp des FmBtl berichtet.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.12,Mannheim 26.3.1975

01.04.1975:
Der KBW (vgl. 3.4.1975) berichtet, daß sich in Hannover 5 000 an der Demonstration und Kundgebung der Fahrpreiskomitees beteiligten. Fahrpreiskomitees bestehen derzeit u.a. in der Emnich-Cambrai-Kaserne.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.13 und 14,Mannheim 3.4.1975 bzw. 10.4.1975

09.04.1975:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 7 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 19.3.1975, 23.4.1975) heraus und berichtet aus Hannover vom Kantinenboykott in der Prinz-Albrecht-Kaserne, der auch in der Hindenburgkaserne Braunschweig unterstützt wird.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 7, Dortmund 9.4.1975, S. 5

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21.04.1975:
Der KBW (vgl. 30.4.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche von der Zeitung seines Soldaten- und Reservistenkomitees (SRK) Hannover, 'Die Maske runter', die u.a. aus Langenhagen aus der NschKp 720 der Bundeswehr berichtet.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.17,Mannheim 30.4.1975

30.04.1975:
In der Nr.17 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 23.4.1975, 7.5.1975) berichtet die KPD in der Rubrik Klassenjustiz über den KJV in Hannoveraner Kasernen.
Q: Rote Fahne Nr.17,Dortmund 30.4.1975

01.05.1975:
In Hannover rief die KPD/ML zur Demonstration in Linden und Limmer auf und will auch eine Veranstaltung machen.

Laut KPD demonstrieren 200 ihrer Anhänger gemeinsam mit 130 von der KPD/ML durch Limmer.

Laut und mit dem Soldaten- und Reservistenkomitee (SRK) Hannover des KBW (vgl. 15.5.1975) demonstrieren 6 Soldaten in Uniform. Auch habe man einige Mitglieder des Arbeitskreises Demokratischer Soldaten (ADS) der DKP für die Teilnahme an der Demonstration gewonnen.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.19,Mannheim 15.5.1975; Rote Fahne Nr.18,Köln 7.5.1975;Roter Morgen Sdr.Nr. Zum Roten 1.Mai 75, Nr.17 und 19,Dortmund o.J. (1975), 26.4.1975 bzw. 10.5.1975

02.06.1975:
Der KBW (vgl. 12.6.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche, daß sein Soldaten- und Reservistenkomitee (SRK) Hannover dazu aufruft, sich in Uniform an der landesweiten DGB-Demonstration gegen Jugendarbeitslosigkeit (vgl. 14.6.1975) zu beteiligen.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.23,Mannheim 12.6.1975

14.06.1975:
DGB-Demonstration gegen Jugendarbeitslosigkeit in Hannover mit, laut KB, ca. 12 000 Teilnehmern. Die Demonstration war "insgesamt recht stark von den Linken geprägt. Der KBW, der besonders durch seine Ortsgruppen aus Bremen, Göttingen und Hannover zahlreich vertreten war, konnte durch geschlossenes Auftreten seine Parolen in größere Teile der Demonstration hineintragen".

Laut AB (vgl. 29.6.1975, 13.7.1975) beteiligen sich in zwei Blöcken 80 Soldaten in Uniform, darunter einer aus Goslar. Aufgerufen dazu wurde u.a. vom SRK Hannover des KBW (vgl. 2.6.1975). Laut der KBW-Kunstgruppe Braunschweig (vgl. Apr. 1976) demonstrieren über 100 Soldaten in Uniform, davon 8 aus Braunschweig.
Q: Arbeiterkampf Nr.63,Hamburg 1.7.1975,S.34; Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.64 und 65,München 29.6.1975 bzw. 13.7.1975;Arbeiterzeitung Nr.13,Goslar Juni 1975;KBW-Kunstgruppe Braunschweig: 75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse,Braunschweig Apr. 1976,S.9 und 30

Braunschweig_Erster_Mai_1976_030


14.06.1975:
Vom DGB KV Goslar/Bad Gandersheim fahren heute, laut AB, 100 zur Demonstration gegen Jugendarbeitslosigkeit nach Hannover, u.a. auch ein Soldat in Uniform. Da KBW-Mitglieder nicht auf Gewerkschaftskosten mitfahren dürfen müssen 3 als KBWler bekannte Personen wieder aus den Bussen aussteigen.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.64,München 29.6.1975

06.11.1975:
Vermutlich heute erscheint die 'KVZ-Ortsbeilage Hannover' Nr.44. Das Soldaten- und Reservistenkomitee (SRK) tagt im UJZ Glocksee.
Q: KVZ-Ortsbeilage Hannover' Nr.44,Hannover 1975, S. 2

17.11.1975:
Der KBW Hannover will zum Aufbau eines KAJB heute im Freizeitheim Lister Turm eine Veranstaltung "Kampf dem Gewaltapparat des bürgerlichen Staates. Die Arbeiterjugend und das Militär" durchführen. Aufgerufen wurde u.a. bei Westinghouse.
Q: Der Bohrer Nr.11,Hannover 1975,S.9

05.12.1975:
In Wendisch Evern bei Lüneburg beginnt der Prozeß gegen Klaus Öllerer (KJV bzw. KJVD der KPD) wegen Wehrkraftzersetzung in Hannover. Solidaritätsaktionen werden u.a. von KSV und KJVD Lüneburg organisiert.
Q: Rote Fahne Nr.3,Köln 21.1.1976; Rote Fahne Pressedienst Nr.6 und 4,Köln 16.12.1975 bzw. 27.1.1976

01.05.1976:
1. Mai in Hannover. An den Maiaktionen beteiligen sich, laut AB, auch Soldaten in Uniform.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.86,München 2.5.1976

05.06.1976:
Unter dem Titel 'Die Rote Garde' erscheint die Nummer 6/76 der Monatszeitung der Jugendorganisation der KPD/ML (vgl. 15.04.1976, 10.07.1976) als Beilage zum 'Roten Morgen! (RM) 23/76. Unter der Rubrik „Korrespondenzen“ wird auch berichtet aus Hannover vom UJZ Glocksee, welches zuvor wegen seinem Fahrpreiskomitee und nun wegen der dort tagenden Soldatengruppe angegriffen werde.
Q: Die Rote Garde Nr. 6, Dortmund Juni 1976, S. 5

RGZ_1976_06_05


28.08.1976:
In Hannover riefen KPD und KPD/ML zur gemeinsamen Demonstration anläßlich des Antikriegstages (AKT) am 1.9. auf.
Q: Rote Fahne Nr.32,Köln 11.8.1976,S.7

07.08.1977:
Der KBW Bezirksverband Hannover will eine Veranstaltung "Die Wehrdienstnovelle dient der Militarisierung des öffentlichen Dienstes" in der Stadthalle Hannover, Roter Saal durchführen.
Q: KVZ-Bezirksbeilage Hannover Nr.31,Hannover 1.8.1977,S.1

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