Bremerhaven

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin


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Materiallage

Es werden hier nur einige wenige der zahlreichen einschlägigen Dokumente des APO-Archivs vorgestellt.

Die Organisationen

Nach dem Ende der antiautoritären Revolte sind zunächst die DKP, dann bald auch die Vorläufer des KB aktiv.

Wichtige Themen und Ereignisse

Eine separate Darstellung gibt es für den Konflikt um die Kinderschule in Bremerhaven-Grünhöfe.

In Bremerhaven gibt es bereits recht früh einen Außerparlamentarischen Arbeitskreis Bremerhaven (APA - vgl. 1967, 24.12.1967), Bremerhaven scheint eine der wenigen nicht-Unistädte zu sein, in denen die APO aktiv wird, u.a. beim Ostermarsch (vgl. Apr. 1968, 18.1.1969).

Ab Sommer 1969 beginnt die DKP mit ihrer Agitation auf der Seebeck-Werft (vgl. Aug. 1969, Sept. 1969), unterstützt zu den Bundestagswahlen die ADF (vgl. 25.9.1969).

Durch den Streik der Seefahrtschüler ergeben sich vermutlich überörtliche Kontakte (vgl. 10.7.1969).

Über das Spartakuskollektiv, vermutlich eine Nachfolgegruppe der APA erfahren wir nur indirekt anlässlich der Gründung des SALZ Bremerhaven (vgl. 23.12.1969), welches fortan ein bewegungsinternes theoretisches Organ, die 'SALZ-Korrespondenz' (vgl. Jan. 1970, Feb. 1970, Apr. 1970, Mai 1970) herausgibt. Interessant erscheint der als notwendig erachtete Aufbau einer Frauenzelle (vgl. Apr. 1970) als auch die Nichteingliederung proletarischer Genossen (vgl. Mai 1970), also ein genaues Gegenteil der sog. Septemberbeschlüsse der KPD/ML von 1969. Auch der Plan zur Gründung eines AUSS Bremerhaven durch das SALZ Bremerhaven (vgl. 23.12.1969), wurde offensichtlich durchgeführt (vgl. Mai 1970).

Über die Mitgliederstärke des SALZ Bremerhaven erfahren wir anlässlich einer Spaltung (vgl. 18.4.1970), wobei von der abgespaltenen Gruppe kaum weitere Spuren gefunden werden konnten, evtl. entstammen dieser vereinzelt auftauchende trotzkistische Freunde am Ort, die zumindest in der Region über entsprechende Kontakte zu verfügen scheinen (vgl. 6.6.1970, 8.7.1970, Okt. 1970, Jan. 1973) bzw. auch nach Hamburg zur Konkurrenz (vgl. 1.1.1971).

Das SALZ mobilisiert zum 1. Mai 1970 (vgl. 1.5.1970) und enthüllt ein letztes Mal seine von Schülern dominierte interne Zusammensetzung (vgl. Juni 1970) und beginnt fortan mit der Arbeiteragitation (vgl. Sept. 1970, 7.10.1970, Nov.1970, 12.12.1970).

In der Metalltarifrunde 1970 kommt es wiederholt zu Warnstreiks auch in Bremerhaven (vgl. 1.10.1970, 2.10.1970, 26.10.1970), kurz darauf bzw. derweil wird auch in den Bremerhavener Fischbetreiben gestreikt (vgl. 23.10.1970, 25.11.1970), wobei der KJVD der KPD/ML-ZB die wichtige Rolle der Lehrlinge trotz mangelndem Streikrecht hervorhebt und sich nicht einmal über die Gewerkschaften (NGG bzw. ÖTV) beschwert. Die Metalltarifrunde wird arg schnell abgeschlossen, was zu weiteren Streiks führt (vgl. 28.10.1970, 29.10.1970, 4.11.1970).

Auch die SDAJ der DKP veröffentlicht eine Werftzeitung (vgl. 12.12.1970) und agitiert auch an den Berufsschulen (vgl. Jan. 1971), das SALZ scheint ab 1971 bei Nordmende aktiv (vgl. 1971), während die KPD/ML-ZB ebenfalls aus der Elektroindustrie von der Stilllegung von Schmalbach Lubeca Bremerhaven berichtet (vgl. Jan. 1971). Auch das SALZ tut dies (vgl. 18.1.1971), hat sich sogar eine Plattform gegeben (vgl. Jan. 1971), lehnt darin sowohl DKP als auch KPD/MLs ab.

Die 'Arbeiterstimme' des SALZ Bremerhaven wird vor Betrieben offenbar kostenlos verteilt (vgl. Feb. 1971, März 1971) und vermutlich gar noch im Schwäbischen studiert (vgl. Apr. 1971).

Jenseits der Betriebe, nämlich auf der See aber bricht der nächste hier dokumentierte Streik los, der die Lotsen betrifft (vgl. 13.2.1971).

Das SALZ (vgl. Apr. 1971) und die DKP scheinen aber eher bei der Seebeck-Werft Bremerhaven aneinander zu geraten, wobei das SALZ Bremerhaven im April 1971 auch erste Kontakte nach Cuxhaven durchblicken lässt.

Theoretisch führend erweist sich das SALZ Bremerhaven zur Frage des Betriebsverfassungsgesetzes (BVG - März 1971, 5.4.1971), betrieblich ist das SALZ u.a. bei Comet aktiv (vgl. 30.1.1971), aber wohl auch im Hafen und auf den Werften sowie auf Ortsebene am 1. Mai (vgl. 1.5.1971) und mit einer eigenen, auch der 'Arbeiterstimme' beigelegten, Flugblattserie unter den Lehrlingen (vgl. Feb. 1971, März 1971, Apr. 1971).

Während man sich so öffentlich prima präsentiert (vgl. 10.5.1971, Juni 1971), sich im NGG-Bereich auch mit den Brauereien befasst (vgl. Juni 1971), wird im SALZ Bremerhaven intern harte Kritik geübt (vgl. 28.5.1971). Verbindungen nach Hamburg scheinen in der Presse des SALZ durch (vgl. Juli 1971), das SALZ Bremerhaven beteiligt sich auch von Anfang an an der bundesweiten Aktionseinheit zur Metalltarifunde 1971 (vgl. 25.7.1971, 2.8.1971, 7.8.1971), wozu u.a. der eigene 'Metallarbeiter' (vgl. 4.10.1971, 15.11.1971, 25.11.1971, 7.12.1971, 14.12.1971) dient, zeigt sich auch umgehend zu weiteren Vereinigungen bereit (vgl. Aug. 1971), ruft noch einmal zur Stimmabgabe für die DKP auf (vgl. Sept. 1971), gliedert sich dann aber in den Kommunistischen Bund (KB - vgl. Okt. 1971, Nov. 1971) ein, bildet eine seiner wenigen damaligen Ortsgruppen und vertreibt nun den 'Arbeiterkampf' statt der 'Arbeiterstimme' (vgl. Dez. 1971).

Der KB/Gruppe Bremerhaven scheint weiterhin bei Nordmende aktiv (vgl. Jan. 1972), der 'Metallarbeiter' wird über die Metalltarifrunde 1971 hinaus nun als Branchenzeitung weitergeführt (vgl. 5.1.1972), die Schüler scheinen sich mittlerweile Sozialistischer Schülerbund (SSB) Bremerhaven zu nennen, wir dokumentieren hier zunächst nur überregionale Aktivitäten (vgl. Feb. 1972, Sept. 1972, 15.10.1972, 29.10.1972, 26.12.1972, Feb. 1973, 1.4.1973).

Der benachbarte aber konkurrierende KB Bremen enthüllt Details über die regionalen Beziehungen (vgl. 1.2.1972), auch die KPD mischt sich angesichts des Seeleutestreiks ein (vgl. 29.2.1972), während der in den Brauereien aktiv zu sein scheinende KB nicht unbedingt zum Mißtrauensvotum (vgl. 26.4.1972, 23.5.1972), aber doch am 1. Mai möglichst breit demonstriert (vgl. 1.5.1972) und sich weiterhin für Nordmende interessiert (vgl. Juli 1972), während die KPD/ML-ZB aus dem Fischereihafen Bremerhaven berichtet (vgl. 28.6.1972).

Der KB verfügt in Bremerhaven über mindestens 5 Gruppen (vgl. Sept. 1972), führt auch seine Branchenzeitung 'Metallarbeiter' weiter fort (vgl. Jan. 1973). Auch die KPD/ML-ZK bzw. später KPD/ML berichtet wiederholt aus Bremerhaven (vgl. 3.2.1973, 28.5.1973), der Bremer KOB befasst sich mit den Gewerkschaften der Lehrenden (vgl. Mai 1973), die befreundeten Studierenden des KSB Bremen scheinen mittlerweile nicht nur unter den Lehramtsreferendaren in der GEW (vgl. 24.10.1973), sondern auch an der Hochschule für Technik (HfT) Bremerhaven aktiv (vgl. 13.6.1973).

Auch in Bremerhaven beteiligen sich die Beschäftigten der Seebeckwerft am deutschen Arbeiteraufstand 1973 (vgl. Juni 1973), wovon nicht nur die KPD/ML berichtet, sondern auch verschiedene süddeutsche Gruppen (vgl. Juni 1973, Aug. 1973).

Von den Repressionen gegen die dortige Jugendvertretung (vgl. 14.9.1973) sowie aus der örtlichen Metallindustrie (vgl. 6.2.1974, 3.3.1974) bzw. der Rickmerswerft (vgl. 27.3.1974) berichtet die KPD, während der AB sich für die ÖTV Bremerhaven interessiert (vgl. 18.2.1974) und der KB seinen 'Arbeiterkampf' vertreibt (vgl. 18.12.1973), aber auch immer noch den 'Metallarbeiter' herausgibt (vgl. Feb. 1974, März 1974, 26.3.1974, Okt. 1974, Jan. 1975), auch als Betriebsausgabe für Rickmers (vgl. Feb. 1975), Mitglieder auffängt (vgl. 22.5.1974), sich mit der IRA bzw. der Sinn Fein Official Irland solidarisiert (vgl. 23.5.1974) und am 1. Mai feiert (vgl. 1.5.1974).

Aus dem Baubereich von der Phoenix GmbH und Co (vgl. März 1975) berichtet der Spartacusbund später auch aus dem Druckbereich (vgl. 20.4.1978), neben dem am 1.Mai 1975 aktiven KB (vgl. 1.5.1975) scheint in Bremerhaven in der Folge aber vor allem der KBW tätig zu werden mittels seiner Kommunistische Gruppen (KG) Bremerhaven, die offensichtlich auch für Cuxhaven zuständig ist (vgl. 15.5.1975) und sich ansonsten gegen den Paragraphen 218 einsetzt (vgl. 16.6.1975), während die offenbar örtlich ebenfalls mittlerweile präsente KPD Berufsverbote gegen DKP-Anhänger befürwortet (vgl. 14.7.1975) und auch in Bremerhaven zur Bremer Bürgerschaft kandidiert (vgl. 30.7.1975).

Der Arbeiterbund (AB) befasst sich mit der GEW Bremerhaven (vgl. 30.11.1975), später auch mit der Jugendvertretung der Seebeckwerft (vgl. 23.1.1977), die KPD mit Preiserhöhungen (vgl. 6.1.1976), gegen den Paragraphen 218 demonstriert nun auch der KB (vgl. 12.2.1976), eine autonome Frauenbewegung Bremerhaven meldet sich vermutlich zumindest zunächst (vgl. 8.3.1976) nicht zu Wort, außer evtl. zu Chile (vgl. 11.9.1976), ganz im Gegensatz zur KPD (vgl. 16.2.1976, 24.2.1976), die sich vermutlich auf Altgenossen stützen konnte (vgl. 21.8.1976) und zum Bundestag kandidiert (vgl. 22.9.1976, 3.10.1976), und dem KBW (vgl. 1.5.1976) sowie der DKP (vgl. 6.9.1976).

Die Milizen im Libanon werden bei ihrem blutigen Handwerk offenbar auch in Bremerhaven unterstützt, allerdings kaum von der Opposition, sondern eher von den Regierenden (vgl. Okt. 1976).

Der KB hat in Bremerhaven vermutlich seine Belgienkommission (vgl. 24.1.1977), interessiert am Ort aber wohl eher ebenso wie die KPD für die Anti-AKW-Bewegung (vgl. 12.2.1977), die auch am 1. Mai 1977 auftritt, auch wenn der KB es noch nicht arg überzeugend fand (vgl. 1.5.1977). Dies ändert sich vermutlich im Laufe des Jahres (vgl. 16.6.1977, 31.7.1977, 5.8.1977, 6.8.1977, 27.8.1977), auch wenn die Anti-AKW Bewegung Bremerhaven überschaubar zu bleiben scheint, selbst am 1.Mai 1978 (vgl. 1.5.1978).

Nach der mehr oder minder erfolgreichen Intervention in zwei der 'neuen sozialen Bewegungen' (NSB) beginnt der KB nun auch in Bremerhaven bzw. ganz Bremen die Wahldiskussion (vgl. 21.7.1978, 24.7.1978), während der schwäbische KABD sich auch endlich bis nach Bremerhaven vorgearbeitet zu haben scheint (vgl. Sept. 1978), aber umgehend in Konkurrenz zur RGO der KPD/ML steht (vgl. Okt. 1978).

Auch der KB konkurriert, allerdings eher mit Umweltschützern (vgl. Nov. 1978) und muss sich damals trotz eigener Buchhandlung 'Arbeiterbuch' Bremerhaven auch noch der Angriffe der Justiz erwehren, wogegen sich auch die Alternativzeitung solidarisch erklärt (vgl. 8.1.1979). Innerhalb der gesamt-Bremer Wahlbewegung trägt offenbar auch die KPD die Unvereinbarkeitsbeschlüsse, zum Leidwesen des KB (vgl. 27.1.1979, 8.2.1979). Der KB arbeitet innerhalb der Wahlbewegung dann in einer alternativen Formation (vgl. 22.4.1979, 11.6.1979), tritt auch am 1. Mai nicht mehr parteilich auf (vgl. 1.5.1979), sondern gründet lieber eine eigene solche in Bremerhaven (vgl. 30.5.1979). Auch Antifaarbeit wird in Bremerhaven betrieben (vgl. 17.6.1979), wobei ebenfalls der KB darin aktiv scheint.

Am 1.Mai 1980 demonstriert nun auch eine autonome Frauengruppe, vermutlich arbeitet in dieser allerdings auch der KB (vgl.1.5.1980).

Im Jahr 1991 gewinnen Rechtsradikale erhebliche Stimmenanteile in Bremerhaven (vgl. 29.9.1991), diese Dokumentation endet mit der Darstellung der Kurdistan-Solidarität (vgl. 3.2.1996) sowie dem Prozess gegen den türkischen Menschenrechtler Akin Birdal wegen dessen in Bremerhaven erhobenen Forderung nach Entschuldigung für den türkischen Völkermord an den Armeniern (vgl. 20.10.2000, 8.2.2001).

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

1967:
In Bremerhaven wird, laut SALZ Bremerhaven, der Außerparlamentarische Arbeitskreis Bremerhaven (APA) gegründet, der mehrere Teach-Ins mit 20 bis 50 Teilnehmern durchführt.
Quelle: SALZ-Korrespondenz Nr. 1, Bremerhaven Jan. 1970

24.12.1967:
In Bremerhaven führt der Außerparlamentarische Arbeitskreis (APA), laut SALZ Bremerhaven, zu Weihnachten Straßendiskussionen durch.
Q: SALZ-Korrespondenz Nr. 1, Bremerhaven Jan. 1970

April 1968:
Beim Bremerhavener Ostermarsch werden, laut SALZ Bremerhaven, vom Außerparlamentarischen Arbeitskreis Parolen gesprüht und eine US-Flagge eingeholt.
Q: SALZ-Korrespondenz Nr. 1, Bremerhaven Jan. 1970

18.01.1969:
Laut 'apo press' München findet in Offenbach eine Sitzung des Zentralen Ausschusses der Kampagne für Demokratie und Abrüstung (KfDA) statt, "in deren Mittelpunkt die politische und organisatorische Vorbereitung der Ostermarschdemonstration 1969 stand. Größere Aktionen und Veranstaltungen sind u.a. geplant in … Bremerhaven … Um Mitarbeit als unterstützende Organisation haben sich die SDAJ und der Sozialistische Bund beim ZA der Kampagne beworben".
Q: apo press Nr. 3, München 28.1.1969, S. 5

10.07.1969:
An der Universität Hamburg erscheint das 'Zentralblatt für den Ausbildungssektor' (ZAS) und berichtet u.a. vom seit neun Wochen andauernden Streik an den Seefahrtschulen in Bremen, Bremerhaven, Elsfleth, Hamburg und Lübeck.
Q: Zentralblatt für den Ausbildungssektor Nr. 9, Hamburg 10.7.1969, S. 5

August 1969:
Die Betriebsgruppe Werft Bremerhaven der DKP gibt eine Ausgabe ihrer 'Werft Nachrichten' (vgl. Sept. 1969), vermutlich u.a. für die Seebeck-Werft heraus, wobei es sich vermutlich um die erste Ausgabe überhaupt handelt.
Q: Werft Nachrichten, Bremerhaven Aug. 1969

September 1969:
Die DKP-Betriebsgruppe Werft Bremerhaven gibt vermutlich im September ein Extrablatt ihrer 'Werft Nachrichten' (vgl. Aug. 1969) vermutlich u.a. für die Seebeck-Werft heraus.
Q: Werft Nachrichten, Bremerhaven o.J. (Sept. 1969)

25.09.1969:
Die DKP bringt die Nr. 26 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 18.9.1969, 2.10.1969). U.a. wird berichtet von der ADF in Bremerhaven.
Q: Unsere Zeit Nr. 26, Essen 25.9.1969

13.11.1969:
Die DKP bringt die Nr. 33 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 6.11.1969, 20.11.1969).
Aus Bremen wird berichtet über den Weserport Bremerhaven.
Q: Unsere Zeit Nr. 33, Essen 13.11.1969

23.12.1969:
In Bremerhaven wird, nach eigenen Angaben, ein Sozialistisches Arbeiter- und Lehrlingszentrum (SALZ) gebildet, welches aus einer Fraktion des bisherigen Spartakuskollektivs entsteht, welches sich auf seiner heutigen VV auflöst. Diese Gruppe, die u.a. über ein ZK und Lehrlinge als Mitglieder verfügte, wird vom SALZ als antiautoritär betrachtet. Das SALZ dagegen bemüht sich eine Kaderorganisation zu werden. Nach einer vierwöchigen Probezeit erfolgt die Aufnahme durch Zustimmung von zwei Dritteln der VV Teilnehmer. SALZ-Mitglieder dürfen weder Hasch noch ähnliche Dinge benutzen. Vollversammlungen sollen alle drei Wochen stattfinden. Eventuell gedenkt man noch ein AUSS zu gründen. Besonders festgehalten wird, daß die Spartakuskollektiv Mitglieder Behrens, Braatz, Pluskat, Reents, Streek und Wallocha nicht Mitglied des SALZ werden dürfen. Die SALZ Gründungserklärung wird von 11 Genossen, u.a. Schöffer, verfaßt. Betont wird allerdings nach der Nennung dieser ganzen Namen, daß die Betriebskader nicht als Mitglieder bekannt sein dürfen. Aber schließlich verfügt man ja auch noch über Schüler und Studenten. Die Ursprünge der SALZ-Konzeption dürften auf der zweiten Organisationsdebatte des Spartakuskollektivs zu suchen sein, wo die Hamburger Genossen einen Schulungsplan vorlegten.

Die Basisgruppe Lehrlinge des Spartakuskollektives sei an der Berufsschule zum ersten Mal mit 3 Flugblättern zur Podiumsdiskussion in der GWL Grazer Str. aufgetreten. Außerdem habe es noch eine Basisgruppe Schule gegeben.
Q: SALZ-Korrespondenz Nr. 1, Bremerhaven Jan. 1970

Januar 1970:
In Bremerhaven gibt das SALZ erstmals seine 'SALZ-Korrespondenz' (vgl. Feb. 1970) heraus, die unter Verantwortung von Fredy Köpsell hauptsächlich über die eigene Gründung (vgl. 23.12.1969) berichtet. Fortgeschrittene Kaderarbeit betreibe man bisher nur in zwei Großbetrieben, wobei das Verhältnis bei Rickmers 5 Kader auf 1 200 Arbeiter und Angestellte betrage. Bei der Schülerarbeit will man sich auf ein Papier des AUSS Hamburg, vermutlich "Konzeption der Schülerbewegung in Hamburg" (vgl. 15.11.1969), stützen. Ein Artikel ist "Über die Notwendigkeit, Berufsschul-Arbeit zu betreiben" und berichtet u.a. von den Aktivitäten der Basisgruppe Lehrlinge des Spartakuskollektivs an der GWL Grazer Straße, aber auch von dessen Basisgruppe Schule.
Man äußert sich auch "Zur Internationalismusarbeit" des APA (vgl. 1967, 24.12.1967, Apr. 1968) und weist für die Internationalismus- bzw. Vietnamkampagne darauf hin, dass in Norddeutschland allein in Bremerhaven GIs der US-Army zu finden sind.
Q: SALZ-Korrespondenz Nr. 1, Bremerhaven Jan. 1970

Februar 1970:
Vermutlich im Februar erscheint in Bremerhaven die Nr. 2 der 'SALZ-Korrespondenz' (vgl. Jan. 1970, Apr. 1970), die sich u.a. mit der Frage der Disziplin im SALZ beschäftigt.
Q: SALZ-Korrespondenz Nr. 5/6, Bremerhaven Juni/Juli 1970

April 1970:
In Bremerhaven gibt das SALZ die Nr. 3 seiner 'SALZ-Korrespondenz' (vgl. Feb. 1970, Mai 1970) heraus, die berichtet, daß man von Ende Februar bis Anfang April eine Strategie- und Organisationsdebatte geführt habe. Eingerichtet wurde eine Wirtschaftskommission, die die Betriebsarbeit als besonders wichtig befand, außer an der gewerblichen Berufsschule arbeitet man nun auch mit kaufmännischen Lehrlingen. Die Hauptschularbeit wird noch vorbereitet, während man im Stadtteil und in der Bundeswehr vorerst nicht aktiv werden möchte. Als primär wird der Aufbau einer Frauenzelle angesehen. Regionale Kooperation betreibe man mit Gruppen im Raum Cuxhaven, Stade, Bremervörde, Brake und Bremen. Im Statut des SALZ werden als Grundeinheiten die Zellen und Untersuchungskommissionen festgeschrieben. Ein Politisches Büro soll von einem Zentralen Delegiertenkomitee gewählt werden, außerdem soll es noch zwei Ständige Ausschüsse für Schulung und für Wirtschaftsanalyse geben.
Q: SALZ-Korrespondenz Nr. 3, Bremerhaven Apr. 1970

04.04.1970:
Die DKP bringt die Nr. 14 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 26.3.1970, 11.4.1970). Ein Leserbrief kommt aus Bremerhaven.
Q: Unsere Zeit Nr. 14, Essen 4.4.1970

18.04.1970:
In Bremerhaven spaltet sich, nach eigenen Angaben, das SALZ und neben dem fortbestehenden SALZ bildet sich ein Arbeiter- und Lehrlingsbund/Bund kommunistischer Schüler (ALB/BKS) Bremerhaven aus 5 ex-SALZ-Mitgliedern und zwei anderen, so daß dem SALZ 11 Mitglieder verbleiben.
Q: SALZ-Korrespondenz Nr. 4, Bremerhaven Mai 1970

Mai 1970:
In Bremerhaven gibt das SALZ die Nr. 4 seiner 'SALZ-Korrespondenz' (vgl. Apr. l 1970, Juni 1970) heraus, die sich außer mit der Untersuchungsarbeit vor allem mit der Spaltung des SALZ Bremerhaven (vgl. 18.4.1970) befaßt. Seit der Spaltung habe man zwei Schüler neu rekrutieren können. Mitgeteilt wird, daß das SALZ vorerst auf die Eingliederung proletarischer Genossen verzichtete, um zunächst die Organisation zu festigen. Diese besteht u.a. aus einer Emanzipationsgruppe, die sich um den Frauenbetrieb Nordmende kümmert. Die bisherige Wirtschaftskommission sei allerdings aufgelöst worden, die Untersuchung solle nun in den einzelnen Sektoren vorangetrieben werden. Im SALZ gebe es nun das Plenum für Mitglieder, Kandidaten und Sympathisanten sowie eine Mitgliederversammlung. Das Konto läuft auf den Namen von Hans Joachim Scheffer.

Teilgenommen habe man der Demonstration der Vietnam Initiative Bremerhaven, die sich aus Linksliberalen, Pazifisten und der DKP zusammensetze. Dafür habe man zwei Flugblätter vor Werften (u.a. Rickmers) und Berufsschulen verteilt, zusammen 4 000 Stück. Ungefähr die Hälfte der 300 Demonstranten sei im SALZ-Block marschiert, dabei habe es sich aber zumeist um Schüler gehandelt. Eine Veranstaltung des SALZ sei außer von den eigenen Mitgliedern und Sympathisanten sowie von der AUSS Basisgruppe Ökonomie noch von 3 Personen besucht worden, von denen eine aber eventuell der Politischen Polizei zuzurechnen sei. An einer Regionaltagung Bremen/Weser-Ems habe sich neben dem SALZ u.a. auch der abgespaltene Arbeiter- und Lehrlingsbund Bremerhaven (ALB) beteiligt, dieser nehme jeden Lehrling auf.
Q: SALZ-Korrespondenz Nr. 4, Bremerhaven Mai 1970

01.05.1970:
Das Sozialistische Arbeiter- und Lehrlingszentrum (SALZ) Bremerhaven gab, in einer Auflage von 10 000, ein Flugblatt "1. Mai Kampftag der Arbeiterklasse" heraus, mit dem zur Demonstration des DGB ab Schillerschule mobilisiert wird. Verantwortlich zeichnet D. Rettig.
Q: SALZ Bremerhaven: 1. Mai Kampftag der Arbeiterklasse, Bremerhaven o.J. (1970)

Juni 1970:
Vermutlich im Juni erscheint in Bremerhaven die auf Juni/Juli datierte Nr. 5/6 der 'SALZ-Korrespondenz' (vgl. Mai 1970), die die letzte uns bekannte Ausgabe ist. Darin wird u.a. über das SALZ Bremerhaven festgestellt: "ein Großteil unserer Mitglieder sind Intellektuelle." Man äußert sich zu "Disziplin und Arbeitstil im SALZ", aber auch "Zur Zeitungsfrage" sowie zur "Untersuchungsarbeit und Organisationsform (Demokratischer Zentralismus)", wobei in einem aus dem Hannoveraner 'Info' übernommenen Artikel auf die KP Chinas und die Westberliner KPD/AO Bezug genommen wird.

Wegen der Spaltung (vgl. 18.4.1970) habe man das Politische Büro von 3 auf 2 verkleinern müssen. Allerdings habe ein unerwarteter Anschluß neuer Genossinnen und Genossen stattgefunden und da alle bisherigen Schüler nach ihrem erfolgten Abitur ein Betriebspraktikum ableisten stehe man nicht ganz ohne Hoffnung da. Die Zentrale Delegiertenkonferenz tage wöchentlich. Veröffentlicht wird noch eine Austrittserklärung aus dem Arbeiter- und Lehrlingsbund Bremerhaven, über den u.a. ausgeführt wird, daß er jemanden aufnahm, der bei der SALZ-Gründung (vgl. 23.12.1969) scharf kritisiert worden war. Im ALB gebe es einerseits die Handwerkler, die der Ansicht seien, daß eine Arbeit gegen die DKP unmöglich sei sowie eine Gruppe von konsequenten Kommunisten, die die Zusammenarbeit mit dem SALZ suche.
Q: SALZ-Korrespondenz Nr. 5/6, Bremerhaven Juni/Juli 1970

06.06.1970:
In Oldenburg beginnt die zweitägige erste Tagung des Regionalkomitees Weser/Ems, an der sich die Sozialistische Basisgruppe (SBG) Aurich, der Arbeitskreis Lehrlinge (AKL) Leer und der Arbeitskreis (AK) Spartacus Oldenburg beteiligen. Die Lehrlingsgruppen aus Emden und Nordenham seien leider nicht erschienen. Kontakt habe man zu einem Kommunistischen Lehrlingsbund Bremerhaven.
Q: Sozialistische Basisgruppe Aurich: Bulletin Nr. 2, Aurich Juni 1970

08.07.1970:
Innerhalb der Vorläufergruppen der KJO Spartacus erscheint erstmals ein Nationales Internes Bulletin. Kontakte bestünden von der Spartacus-Gruppe Oldenburg aus u.a. nach Bremerhaven.
Q: Nationales Internes Bulletin, o.O. 8.7.1970

September 1970:
In Bremerhaven erscheint erstmals die 'Arbeiterstimme', als Betriebsinformation des Sozialistischen Arbeiter- und Lehrlingszentrums (SALZ) Bremerhaven (vgl. 7.10.1970) mit dem Leitartikel "Unangemessen?" zur Metalltarifrunde (MTR). Über sich selbst schreiben die Herausgeber: "Wir, …, sind Kollegen von Nordmende und … anderen Betrieben … der metallverarbeitenden Industrie in Bremerhaven." Aus der IGM bzw. über die MTR und von Nordmende wird denn auch berichtet, u.a. über die Krankschreibungen. Gefordert wird: "Gleicher Lohn für Mann und Frau!".
Q: Arbeiterstimme Unangemessen, Bremerhaven Sept. 1970

01.10.1970:
Heute kommt es, laut 'EXI', bei der AG Weser in Bremerhaven zu einem Warnstreik im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR).
Q: Express International Nr. 107, Frankfurt 16.10.1970, S. 6

01.10.1970:
Heute kommt es, laut 'EXI', bei der Hapag Lloyd Werft in Bremerhaven zu einem Warnstreik im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR).
Q: Express International Nr.107,Frankfurt 16.10.1970,S.6

02.10.1970:
Heute kommt es, laut 'EXI', zu Warnstreiks im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR) bei 6 Werften in Bremerhaven.
Q: Express International Nr.107,Frankfurt 16.10.1970,S.6

07.10.1970:
Das SALZ Bremerhaven gibt die zweite Nummer seiner 'Arbeiterstimme' (vgl. Sept. 1970, Nov. 1970) zur Metalltarifrunde (MTR) der IGM heraus unter der Überschrift "Was tun?" zur Metalltarifrunde (MTR). Berichtet wird von einer Werft.
Q: Arbeiterstimme Was tun?, Bremerhaven 7.10.1970

23.10.1970:
In Bremerhaven beginnt, laut KPD/ML-ZB, ein Streik der 500 Arbeiter der Landnebenbetriebe der Hochseefischereibetriebe Nordsee, Hanseatische (Oetker) und Nordstern (Jacobs), der mit Unterbrechungen mehrere Wochen lang dauert.

Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Jan. 1971) berichtet im Zusammenhang mit einem anderen Streik:"
LEHRLINGE ALS STREIKBRECHER? NEIN!

Vom 23.Oktober bis zum 1.November streikten die Arbeiter der Hochseefischereibetriebe 'Nordsee' (Unilever), 'Hanseatische' (Oetker) und 'Nordstern' (Jacobs-Kaffee). Sie erreichten ihr Ziel: ihre Stundenlöhne wurden auf 5,56 DM erhöht. …

Bei beiden Streiks versuchten die Kapitalisten mit allen Mitteln, die Kampfkraft der Arbeiter zu schwächen, die Produktion aufrechtzuerhalten. Die Kapitalisten der Hochseefischerei-Betriebe und die in Dortmund versuchten es auf die gleiche Tour: Sie setzten die Lehrlinge unter Druck, sie versuchten die Lehrlinge als Streikbrecher einzusetzen.

Bei diesen Einsätzen als Streikbrecher ist ein Lehrling verunglückt, weil die Kapitalisten ihn ohne irgendwelche Erklärungen allein mit einem Praktikanten zu Ausbesserungsarbeiten an einem Schiff abkommandiert haben.

Aber die Kapitalisten hatten mit ihren Drohungen und Einschüchterungsversuchen am Ende doch keinen Erfolg.

Als sie zum Beispiel Lehrlinge und Ausbilder auf eine bestreikte Werft abkommandierten, um ein Schiff seeklar zu machen, kamen die Lehrlinge nach kurzer Zeit wieder zurück: die älteren Kollegen hatten ihnen erklärt, was es für ihren Kampf bedeuten würde, wenn die Lehrlinge jetzt ihre Streikfront durchbrechen würden.

Kein Lehrling wollte jetzt mehr die Arbeit machen. Allen war die Solidarität mit den älteren Kollegen wichtiger. Wie die Lehrlinge in den Metallbetrieben während der letzten Tarifrunde (MTR der IGM,d.Vf.) haben sie den Kampf der älteren Kollegen unterstützt, mit ihnen gegen den gemeinsamen Feind, die Kapitalisten gekämpft.

SIE HABEN SICH DAS STREIKRECHT GENOMMEN, DASS DIE KAPITALISTEN UND DIE SPD-REGIERUNG IHNEN IMMER NOCH VERWEIGERN!

Gerade jetzt, wo mit der Krise auch die Angriffe der Kapitalisten auf die Arbeiter immer unverschämter werden, wo sie für Tausende einfach Kurzarbeit einführen, wo sie Tausende einfach auf die Straße setzen, gerade jetzt müssen die Lehrlinge durch ihre Unterstützung der kämpfenden älteren Kollegen zeigen, daß sie sich nicht als 'Streikbrecherarmee' von den Kapitalisten einsetzen lassen.

Die Angriffe der Kapitalisten treffen uns alle, Arbeiter, Jungarbeiter und Lehrlinge. Wir alle müssen uns dagegen zur Wehr setzen.

Die Kapitalisten und die SPD-Regierung wollen uns das Streikrecht nicht geben, weil wir angeblich zu jung sind.

Aber wir sind ihnen nicht zu jung, um für die Profite der Kapitalisten zu schuften, wir sind ihnen nicht zu jung, um eines Tages ohne Arbeit auf der Straße zu liegen, wir sind ihnen nicht zu jung, um in der Bundeswehr für sie das Kriegshandwerk zu erlernen - wir sind ihnen nicht zu jung, um ausgebeutet und unterdrückt zu werden.

Aber wir Jungarbeiter und Lehrlinge sind nicht länger bereit, unsere Jugend für die Profite der Kapitalisten hinzugeben. Die älteren Kollegen haben wie wir den Kampf gegen die Kapitalistenklasse und ihren Staat aufgenommen. Unser Platz ist in der Kampffront der Arbeiterklasse.

Die Erkämpfung des Streikrechts ist ein Ziel in diesem Kampf, ein Mittel, das uns noch fester in die Reihe der kämpfenden älteren Kollegen schließt, ein Schritt auf dem Weg, die Jugend und die ganze Arbeiterklasse endgültig von Unterdrückung und Ausbeutung zu befreien."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 53, Bochum 25.11.1970, S. 4; Der Kampf der Arbeiterjugend Nr. 1, Bochum Jan. 1971, S. 5;Roter Werft Arbeiter Nr. 1, Bremen Nov. 1970

26.10.1970:
Die DKP berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) der IGM im Bezirk Bremen/Bremerhaven (vgl. 28.10.1970):":"
WERFTARBEITER UND METALLER STREIKTEN

50 000 Metallarbeiter legten im gesamten Tarifbezirk Bremen/Bremerhaven am 26. Oktober für zwei Stunden die Arbeit nieder. In Bremen-Nord und in Bremerhaven demonstrierten 15 000 Werftarbeiter durch die Innenstadt. Auf Transparenten forderten sie 15 Prozent mehr Lohn. Diese einheitlich geführten Streikaktionen sind der Protest der Kollegen gegen die Ablehnung des Zwölf-Prozent-Schlichtungsvorschlages durch die Unternehmer. Die 50 000 Metallarbeiter bereiten sich auf die Urabstimmung am 28./29. Oktober vor. Die Große Tarifkommission der IG Metall empfahl darüber hinaus allen Kollegen, ab sofort keine Überstunden mehr zu machen. Der Ortsbevollmächtigte der IG Metall, Arno Weinkauf, erklärte uns dazu: 'Das sind in dieser Phase keine wilden Streiks mehr, sondern Aktionen, die von uns ganz klar akzeptiert werden.' Der Vorsitzende des Vertrauenskörpers der größten Bremer Werft (Vulkan,d*Vf.), Werner Trost, zur UZ: 'Wir rechnen mit einem 100prozentigen Erfolg der Urabstimmung.'"
Q: Unsere Zeit Nr. 44, Düsseldorf 31.10.1970, S. 2

26.10.1970:
Der IGM Ortsverein Bremerhaven führt, laut SALZ, eine Demonstration durch.
Q: Arbeiterstimme Fauler Kompromiss!, Bremerhaven Nov. 1970

28.10.1970:
In Bremen war für heute und morgen eine Urabstimmung der IG Metall über Kampfmaßnahmen in der Metalltarifrunde (MTR) (vgl. 2.10.1970, 30.10.1970) angesetzt.

Die IGM-Tarifkommission hatte zuvor zur Verweigerung von Überstunden aufgerufen.

Nach einem Bericht der KPD/ML-ZB einigten sich aber wenige Stunden zuvor, dank der 'eifrigen Bemühungen von SPD-Bürgermeister Koschnick' die beiden Tarifparteien auf eine Vorweganhebung von 4,50 DM auf 4,54 DM und hierauf Lohn- und Gehaltserhöhungen von 11%. Darüber wird am 30.10.1970 abgestimmt.

Für die DKP berichtet Rolf Stelljes u.a. über heute:"
IM UNTERWESER-GEBIET:
JETZT HABEN DIE BELEGSCHAFTEN SELBST DAS WORT
BETRIEBSRÄTE UND UNTERNEHMER VERHANDELN DIREKT

Bremen/Bremerhaven. - Nachdem am 28.Oktober zwischen IG Metall und Unternehmerverband nach Einschaltung des Bremer Senatspräsidenten Koschnick als 'politischer Schlichter' vereinbart worden war, die Ecklöhne von 4,50 auf 5,04 DM und die Eckgehälter in der Eingangsstufe zunächst um 15 DM, dann um ein Prozent und anschließend um weitere 76 DM zu erhöhen, beschlossen die Unternehmer noch am gleichen Tag, 4 Pfennig bei den Löhnen und 7 DM bei den Gehältern auf effektiv gezahlte übertarifliche Leistungen anzurechnen. Den Mitgliedsfirmen wurde Verbandsausschluß angedroht, falls sie sich nicht daran halten.

Als dieser unverschämte Trick der Unternehmer in den Betrieben bekannt wurde, gaben 13 000 Arbeiter in drei Großbetrieben - darunter ein ausgesprochener Frauenbetrieb - die einzige richtige Antwort: Sie legten die Arbeit nieder. Auch in anderen Betrieben herrschte helle Empörung. Daraufhin mußte der Metallindustriellenverband zwar seinen provokatorischen Beschluß zurücknehmen, hat jetzt aber die Entscheidung darüber den einzelnen Betriebsleitungen überlassen.

Damit ist die Auseinandersetzung auf die unterste Ebene verlagert worden. Wie es zur Zeit aussieht, wird es dabei zu weiteren Streiks oder anderen Kampfmaßnahmen der Arbeiter kommen, wenn von den jeweiligen Unternehmensleitungen nicht eindeutig erklärt wird, daß die vereinbarten Zuschläge auch tatsächlich in voller Höhe ausgezahlt werden.

Man kann der IGM-Verhandlungskommission unter Bezirksleiter Heinz Scholz den Vorwurf nicht ersparen, daß sie dieses Unternehmermanöver nicht voraussah - bestätigte doch Senatspräsident Koschnik, daß die Unternehmer die Anrechnungsfähigkeit bis zum Schluß forderten, sich aber dann bereit erklärten, eine ausdrückliche tarifliche Vereinbarung zu vermeiden. Beide Tarifparteien seien sich einig gewesen, daß übertarifliche Leistungen nach geltendem Arbeitsrecht immer angerechnet werden könnten.

Um auf jeden Fall eine Urabstimmung zu vermeiden, in der es eine klare Mehrheit für den Streik gegeben hätte, waren sich Landesregierung, Unternehmerverband und IGM-Verhandlungsführer Heinz Scholz einig geworden. Jetzt hat die IG Metall die Vereinbarung vom 28.Oktober unterzeichnet und damit den Schwarzen Peter den Betriebsräten zugeschoben. Soweit diese sich auf die Stärke stützen, die im Generalstreik der 50 000 Metaller des Unterweser-Gebietes mam 26.Oktober sichtbar wurde, werden sie nachträglich doch noch einen Erfolg erkämpfen können."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 45 und 46, Bochum 26.10.1970 bzw. 31.10.1970, S. 2 bzw. S. 2; Unsere Zeit Nr. 44 und 46, Düsseldorf 31.10.1970 bzw. 14.11.1970, S. 2 bzw. S. 6

29.10.1970:
In Bremerhaven streiken, laut KPD/ML-ZB, die Arbeiter der Werft der Nordstern AG.
Q: Roter Werft Arbeiter Nr. 1 ,Bremen Nov. 1970

November 1970:
In Bremerhaven gibt das dortige SALZ seine 'Arbeiterstimme' (vgl. 7.10.1970, 12.12.1970) unter der Überschrift "Fauler Kompromiss!" zur Metalltarifrunde (MTR) heraus, die außer über die Hapag Lloyd Werft auch über die IGM Demonstration am 26.10.1970 berichtet.
Q: Arbeiterstimme Fauler Kompromiss!, Bremerhaven Nov. 1970

04.11.1970:
In Bremerhaven streiken, laut KPD/ML-ZB, die Arbeiter der Nordsee-Werft.
Q: Roter Werft Arbeiter Nr. 1, Bremen Nov. 1970

25.11.1970:
Die Nr. 53 des 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 21.11.1970, 28.11.1970) erscheint. Über den Streik der 500 Arbeiter der Landnebenbetriebe der Hochseefischereibetriebe Nordsee, Hanseatische und Nordstern in Bremerhaven, der z.T. schon seit dem 23.10.1970 andauere, wird berichtet, daß die Arbeiter nunmehr eine einheitliche Lohnerhöhung auf 6,56 DM erkämpft hätten:"
Entscheidend für den Streikerfolg war die geschlossene Solidarität der Arbeiter anderer Werksbetriebe, die keinen Fischdampfer der bestreikten Betriebe abfertigten."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 53, Bochum 25.11.1970

Dezember 1970:
Die Ortsgruppe Bremerhaven der SDAJ der DKP gibt die Nr. 1 ihrer Werftinformation 'Rotstift' heraus.
Q: Rotstift Nr. 1, Bremerhaven Dez. 1970

12.12.1970:
Nach dem 11.12.1970 erscheint in Bremerhaven vom SALZ die auf Dezember datierte 'Arbeiterstimme' (vgl. Nov. 1970, Jan. 1971) unter der Überschrift "Krisenbarometer auf Sturm!" und berichtet über die Krise sowie von der Schlichtung in der Metalltarifrunde (MTR), vom Streikverbot in England, von der Vermögensbildung, und aus der ÖTV von der Tarifrunde und über den Seeleutestreik am 10. und 11.12.1970 in Bremen und Hamburg.
Q: Arbeiterstimme Krisenbarometer auf Sturm!, Bremerhaven Dez. 1970

1971:
Vermutlich 1971 gibt das SALZ Bremerhaven die 'Aktuelle Nordmende Betriebsinformation des SALZ' heraus.
Q: Aktuelle Nordmende Betriebsinformation des SALZ, Bremerhaven o.J. (1971)

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Januar 1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Die Schmalbach-Lubeca-Werke AG, Braunschweig, wird ihr Werk in Bremerhaven zum 30. Juni schließen. Die Geschäftsleitung erklärt, der Zweigbetrieb biete keinerlie Ausdehnungsmöglichkeiten mehr; die Fertigung der Fischverpackungen werde nach Cuxhaven verlagert, die Herstellung von Verpackungen der kosmetischen Industrie nach Düsseldorf. Den 225 Arbeitern soll ein 'adäquater Arbeitsplatz im Unternehmen' angeboten werden."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 5, Bochum 20.1.1971, S. 9f

Januar 1971:
In Bremerhaven erscheint die 'Arbeiterstimme' des SALZ (vgl. 12.12.1970, 18.1.1971) unter der Überschrift "Polen: Arbeiter wehren sich gegen Verrat am Sozialismus".

Berichtet wird über die Vermögensbildung auch von Michelin Kreuznach und von der Rickmerswerft am Ort.
Q: Arbeiterstimme Polen: Arbeiter wehren sich gegen Verrat am Sozialismus, Bremerhaven Jan. 1971

Januar 1971:
Die Ortsgruppe Bremerhaven der SDAJ der DKP gibt vermutlich im Januar eine Ausgabe ihrer 'Activ' - Informationen für Berufsschüler heraus.
Q: Activ o.Nr., Bremerhaven o.J. (1971)

Januar 1971:
Es erscheint die "Plattform S.A.L.Z: Bremerhaven". Im Vorwort wird u.a. ausgeführt:"
Die vorliegende Plattform des S.A.L.Z. Bremerhaven ist Ausdruck unseres derzeitigen Standes von Theorie und Praxis. Sie ist als vorläufig zu betrachten und wird mit dem Fortschreiten der Organisation in der praktischen und theoretischen Arbeit sowie im Verlaufe der Auseinandersetzung mit anderen Organisationen aktualisiert, überprüft, korrigiert, verbessert werden. Die Plattform ist eine Verallgemeinerung unserer bisherigen Erfahrungen des Studiums des Marxismus-Leninismus sowie unserer Praxis. Sie bildet die Grundlage unserer weiteren Arbeit. … Für die Abgrenzung und Auseinandersetzung der ML-Organisationen in der BRD ist die Einstellung jedes ML-Zirkel zu der Gewerkschaftsfrage besonders wichtig. Wir haben diese Frage behandelt und das Ergebnis sollte auch in der Plattform festgelegt werden."

Ein "Erster Teil" gliedert sich in:
- "I. Das Proletariat als historisches Subjekt";
- "1. Die Theorie des Marxismus-Leninismus";
- "2. Der historische Materialismus";
- "3. Der Grundwiderspruch im Kapitalismus";
- "4. Das Proletariat als einzige konsequent revolutionäre Klasse";
- "II. Die Partei als höchste Form der Organisation des Proletariats";
- "1. Die Notwendigkeit der Partei";
- "2. Demokratischer Zentralismus";
- "3. Grundlagen der Parteiarbeit";
- "a) Das Programm der Partei";
- "b) Strategie und Taktik";
- "c) Klassenanalyse";
- "d) Über die Kader";
- "e) Das Betriebsprinzip", wobei es auch heißt: "Die Organisierung von Arbeiterinnen in den Betrieben geschieht grundsätzlich nicht getrennt von der ihrer Kollegen"; sowie
- "4. Partei - Klasse - Masse" mit dem Abschnitt "Über die Aufgaben der kommunistischen Jugendarbeit" in dem ein selbständiger KJV propagiert wird.

Ein "Zweiter Teil", gliedert sich in:
- "I. Zur Schaffung der KP";
- "A Die Situation", wozu u.a. ausgeführt wird: "In der BRD gibt es keine Kommunistische Partei, die wirklich, die revolutionäre Vorhut des Proletariats ist. Weder die DKP, noch die verschiedenen KPD/MLs bilden diese KP. Die DKP ist eine revisionistische Partei und die KPD/ML, bzw. ihre Teile sind bestenfalls ML-Zirkel. Das S.A.L.Z. gehört zu den Zirkeln, die zur Einsicht in die Notwendigkeit der Schaffung der KP gelangt sind und die ersten Schritte auf diesem Wege tun.";
- "B Die Kennzeichen der Partei";
- "C Grundsätze der Parteischaffung";
- "II. Verhältnis von Theorie und Praxis";
- "III. Theoretische und praktische Arbeit";
- "IV. Demokratischer Zentralismus";
- "V. Kaderlinie";
- "VI. Arbeitsbereiche", die nach der objektiven Klassenstruktur in Bremerhaven ausgerichtet werden sollen;
- "VII. Arbeitsstil";
- "VIII. Über Konspiration";
- "IX. ML-Zirkel - Klasse - Masse"; sowie
- "X. ML-Organisation - Jugend", wobei die Gründung eines lokalen KJV abgelehnt wird.
Q: SALZ Bremerhaven: Plattform S.A.L.Z. Bremerhaven, Bremerhaven Jan. 1971

01.01.1971:
Innerhalb der Revolutionär-Kommunistischen Jugend (RKJ) der GIM wird heute berichtet über die Gruppe Hamburg (vgl. 28.1.1971). Kontakte bestehen u.a. nach Bremerhaven.
Q: RKJ: Info Nr. 11, Hamburg 31.1.1971, S. 1f

18.01.1971:
Das SALZ Bremerhaven gibt ein Extrablatt "Sicherer Arbeitsplatz" seiner 'Arbeiterstimme' (vgl. Jan. 1971, Feb. 1971) heraus, welches über die bis Juli geplante Schließung des Schmalbach Lubeca Werkes in Bremerhaven-Wulsdorf und weitere geplante Schließungen in Cuxhaven und Düsseldorf informiert.
Q: Arbeiterstimme Extrablatt Sicherer Arbeitsplatz, Bremerhaven 18.1.1971

30.01.1971:
Bei Comet Bremerhaven gibt das SALZ Bremerhaven ein Flugblatt zur Chemietarifrunde (CTR) heraus.
Q: SALZ: Kolleginnen und Kollegen Was ist bei uns los?, Bremerhaven 30.1.1971

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Februar 1971:
In der Nr. 6 seiner 'Arbeiterstimme' (vgl. 18.1.1971, März 1971) widmet sich das SALZ Bremerhaven dem BVG, den Kämpfen in Polen, der Lohn-Preis-Spirale und der Schließung der Schmalbach Lubeca Werke (IGM-Bereich) in Bremerhaven und Berlin. Diese Ausgabe wird, nach eigenen Angaben, auch bei der Seebeck Werft verteilt.

Beigelegt ist eine 'Lehrlingskorrespondenz' (vgl. März 1971), die unter der Überschrift "Lehrlingsausbildung = Lehrlingsausbeutung" Berichte von der Seebeckwerft (IGM-Bereich) sowie aus Berufsschule und Handwerk enthält.
Q: Arbeiterstimme Nr. 6 und 8, Bremerhaven Feb. bzw. Apr. 1971; Lehrlingskorrespondenz Lehrlingsausbildung = Lehrlingsausbeutung, Bremerhaven o. J. (1971)

13.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
LOTSENSTREIK

Am Samstag haben die Lotsen in Hamburg, Bremen, Bremerhaven und Jade (in Niedersachsen, d.Vf.) die Arbeit niedergelegt. Sie wollten damit ihrer Forderung nach Lohnerhöhung und Arbeitszeitverkürzung Nachdruck verleihen.

Die Lotsen fordern eine Erhöhung der Heuern um 15% und eine Arbeitszeitverkürzung um 4 Stunden; (die Lotsen verdienen zur Zeit im Durchschnitt 3 000 Mark und haben eine Wochenarbeitszeit von 61,5 Stunden). Das Bundesverkehrsministerium, das die Heuern für die Lotsen aushandelt, hatte zunächst 8% angeboten, dann 10,4% und eine Arbeitszeitverkürzung um 1 1/2 Stunden. Daraufhin hatten die Lotsen beschlossen, am Samstag die Arbeit niederzulegen. Sie forderten in Versammlungen die Lotsenbrüderschaften auf, neue Verhandlungen mit dem Bundesverkehrsministerium zu führen. Die Lotsen sind freie Gewerbetreibende und nicht in Gewerkschaften, sondern in Brüderschaften organisiert. Gerd Wichmann von der Lotsenbrüderschaft erklärte zu der Arbeitsniederlegung, 'Das ist kein Streik'."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 13, Bochum 17.2.1971, S. 8

März 1971:
Das ZB des SALZ Bremerhaven veröffentlicht "Materialien zur 'Reform' des BVG" zum Preis von 1 DM, wobei auf weitere Informationen in der eigenen 'Arbeiterstimme', aber auch in den 'Kommunistischen Arbeiterzeitungen' des SALZ Hamburg und des KB/ML Westberlin hingewiesen wird.

Enthalten sind die Abschnitte:
- "Gegenüberstellung der wichtigsten Bestimmungen von BVG (1952), DGB-Vorschlag und Regierungsentwurf";
- "Auszug aus dem BDA-Entwurf";
- "Handelsblatt zum BDA-Entwurf"; sowie
- "Stellungnahmen aus den Gewerkschaften".
Q: SALZ: Materialien zur 'Reform' des BVG, Bremerhaven März 1971

März 1971:
In Bremerhaven gibt das SALZ die Nr. 7 seiner 'Arbeiterstimme' (vgl. Feb. 1971, März 1971) heraus in einer Auflage von 4 000 Stück und ruft zum 1. Mai auf. Berichtet wird aus Laos und Polen, über das BVG, von der Drucktarifrund (DTR), von Philips Bremen (IGM-Bereich) sowie aus dem Unterweserbereich über Gesundheitsspitzel bei Krankschreibungen und von Kurzarbeit, aus Bremerhaven vom Hafen (ÖTV-Bereich) und aus dem IGM-Bereich von den Werften und Nordmende sowie aus dem IG Chemiebereich von Comet Apparatebau.

Berichtet wird auch:"
Kurzarbeit

Die Krise kündigt sich an: Die Zahl der Kurzarbeiter steigt rapide. Sie betrug im Januar rund 64 000, das ist der höchste Stand seit der Krise von 1966/67.
Auch im Unterweserraum wird schon kurzgearbeitet:
Bei Philips in Bremen müssen ab 1. März 150 Kollegen und Kolleginnen kurzarbeiten, ihre Arbeitszeit soll um die Hälfte verkürzt werden. Was das an Lohnausfall bedeutet, kann sich jeder an fünf Fingern ausrechnen!"

Eine Seite erscheint als 'Lehrlingskorrespondenz' (vgl. Feb. 1971, Apr. 1971) und berichtet vom Streik der städtischen Lehrlinge in Frankfurt (ÖTV-Bereich in Hessen).
Q: Arbeiterstimme Nr. 7, Bremerhaven März 1971

März 1971:
In Bremerhaven gibt das SALZ ein Extrablatt "Arbeiterkampftag 1. Mai" seiner 'Arbeiterstimme' (vgl. März 1971, Apr. 1971) heraus in einer Auflage von 4 000 Stück und berichtet vom Beschluß des DGB Bremerhaven, am 1. Mai eine Demonstration durchzuführen.
Q: Arbeiterstimme Extrablatt Arbeiterkampftag 1. Mai, Bremerhaven März 1971

April 1971:
Die Nr. 4 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. März 1971, Mai 1971) berichtet u.a. über die Bremerhavener Metallindustrie (IGM-Bereich).
Q: Rote Fahne Nr. 4, Tübingen Apr. 1971

April 1971:
Das SALZ Bremerhaven gibt die Nr. 3 seiner 'Lehrlingskorrespondenz' (vgl. März 1971) heraus, die zum 1. Mai aufruft.
Q: Lehrlingskorrespondenz Nr. 3, Bremerhaven Apr. 1971

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April 1971:
Das SALZ Bremerhaven gibt die Nr. 8 seiner 'Arbeiterstimme' (vgl. März 1971, 1.5.1971) heraus, die sich in einer Auflage von 5 000 Stück u.a. mit dem 1. Mai, der Pariser Kommune und der Seebeck Werft (IGM-Bereich) sowie der dortigen DKP-Betriebsgruppe befaßt. Außer auf die BSE wird noch auf die Demonstration der Bank- und Versicherungsangestellten in Hamburg (HBV-Bereich - vgl. 25.3.1971), auf Laos, die Kämpfe in England, u.a. bei Ford, und auch auf die Aktion Widerstand (AW) eingegangen.
Örtliche Berichte kommen aus dem IGM-Bereich von den Lehrlingen von Rickmers, Seebeck und der Nordsee Cuxhaven, sowie von Schmalbach, Comet und Nordmende.
Q: Arbeiterstimme Nr. 8, Bremerhaven Apr. 1971

05.04.1971:
Vermutlich in dieser Woche gibt das SALZ Hamburg die Nr. 4 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. 15.3.1971, 14.4.1971) heraus.
Die vom SALZ Bremerhaven herausgegebenen "Materialien zur 'Reform' des BVG" sind über das Arbeiterbuch erhältlich.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 4, Hamburg Apr. 1971

01.05.1971:
Das SALZ Bremerhaven berichtet:"
Über 3 000 Kolleginnen und Kollegen demonstrierten am 1. Mai für die dringendsten und wichtigsten Forderungen der Arbeiterklasse. Sie waren einem Aufruf des DGB-Kreisvorstandes gefolgt, der auch von SALZ tatkräftig unterstützt worden war. Unter zahlreichen roten Fahnen, den traditionellen Fahnen der Arbeiterbewegung, und mit vielen Transparenten formierte sich ein Zug von über einem Kilometer Länge. … Mit dieser Demonstration wurde eindeutig die von einigen Gewerkschaftsführern verbreitete Lüge widerlegt, die Arbeiter und Angestellten hätten gar kein Interesse mehr an einer Demonstration zum 1. Mai."

In einer Auflage von 10 000 Stück wurde der Maiaufruf des SALZ gedruckt.
Q: Arbeiterstimme Nr. 9, Bremerhaven Mai 1971; SALZ: 1. Mai Kampftag der Arbeiterklasse, Bremerhaven o. J. (1971);Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 7, Hamburg 26.5.1971, S. 5f

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01.05.1971:
Das SALZ Bremerhaven gab zum 1. Mai einen Sonderdruck seiner 'Arbeiterstimme' (vgl. April 1971, 10.5.1971) heraus, der sich außer mit dem BVG und dem Hafen (ÖTV-Bereich) auch noch mit den Werften (IGM-Bereich) befaßt. Die Auflage wird mit 3 000 angegeben.
Q: Arbeiterstimme Sdr.druck zum 1. Mai, Bremerhaven o.J. (1971)

10.05.1971:
Vermutlich in dieser Woche erscheint in Bremerhaven die 'Arbeiterstimme' Nr. 9 (vgl. 1.5.1971, Juni 1971) des SALZ Bremerhaven, deren Auflage mit 5 000 angegeben wird. Außer über den 1. Mai in Bremerhaven, Hamburg, Berlin, Nürnberg, Oldenburg, Freiburg, München, Bremen und Frankfurt, wird u.a. noch aus dem IGM-Bereich von Nordmende und vom Überstundenstreik auf den AEG Schiffbau Baustellen in Hamburg, Bremen und Bremerhaven berichtet.
Aus Aachen wird berichtet über einen Warnstreik in einem Textilbetrieb, aus den USA vom Vietnamprotest (vgl. 24.4.1971), aus Hamburg von der Thälmann-Demonstration (vgl. 16.4.1971), aus dem Ruhrgebiet von der Bergbautarifrunde (BETR) und aus Frankreich von Renault Le Mans.

Der DGB Bremerhaven tagte am 5.4.1971 zum BVG.
Q: Arbeiterstimme Nr. 9, Bremerhaven Mai 1971

28.05.1971:
Vom Zentralen Büro (ZB) des SALZ Bremerhaven wird das interne Papier "Gegen den kleinbürgerlichen Liberalismus in der organisatorischen Arbeit" verfasst. Im einzelnen wird an dem derzeitigen Organisationszustand im SALZ kritisiert:
- Rechter Opportunismus in der Organisationsfrage,
- Mangelndes Berichtswesen,
- Vernachlässigung des planvollen Elements,
- Verzettelung der Arbeit,
- Mängel der Konspiration,
- Opportunismus in der Kontrolle,
- Genußsucht,
- Großsprecherei,
- Ideologie der großen Schritte,
- Nachtraberei.
Q: SALZ BH-ZB: Gegen den kleinbürgerlichen Liberalismus in der organisatorischen Arbeit, Bremerhaven 28.5.1971

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Juni 1971:
In Bremerhaven gibt das SALZ die Nr. 10 seiner 'Arbeiterstimme' (vgl. 10.5.1971, Juli 1971) in einer Auflage von 4 700 Ex. heraus. Außer über die Währungskrise bzw. die DM-Aufwertung, die Konzertierte Aktion, den Sozialismus in China, Fiat in Italien, und die Werften HDW Hamburg und AG Weser Bremen im IGM-Bereich wird noch aus dem CPK-Bereich berichtet von Conti Hannover und der Chemietarifrunde (CTR) in Hamburg, Hessen und Rheinland-Pfalz. Ein weiterer Artikel beschäftigt sich mit den Brauereien und der NGG Bremen.
Q: Arbeiterstimme Nr. 10, Bremerhaven Juni 1971

Juli 1971:
Das SALZ Bremerhaven gibt die Nr. 11 seiner 'Arbeiterstimme' (vgl. Juni 1971, Aug. 1971) mit einer Auflage von 4 600 heraus. Berichtet wird über die Chemietarifrunde (CTR der CPK) in Hamburg (Adretta, Colgate, NA, Racag), Hessen (Merck Darmstadt, Cassella Frankfurt), NRW und Rheinland-Pfalz sowie über Titan Nordenham. Aus Bremerhaven widmen sich Berichte und Meldungen dem DGB KJA, sowie im IGM-Bereich den Firmen Rickmers und Nordmende sowie einer Reihe von Leiharbeitsfirmen (Sklavenhändlern), die für die Werften in Bremen, Bremen-Nord und Bremerhaven arbeiten. Eingegangen wird auch die Steuerreform, auf die Pentagonpapiere zum Vietnamkrieg, die Streiks in der Bekleidungsindustrie in Mönchengladbach (vgl. 15.6.1971), die DGB-Bundesfrauenkonferenz (vgl. 11.6.1971), die Göttinger Demonstration gegen den BVG-Entwurf (vgl. 3.6.1971), auf die Drohungen von Gesamtmetall mit Arbeitslosigkeit, auf die Konzertierte Aktion und auf Bangla Desh bzw. Pakistan.
Q: Arbeiterstimme Nr. 11, Bremerhaven Juli 1971

25.07.1971:
Auf einer Beratung kommunistischer Zirkel aus verschiedenen Städten Westdeutschlands und Berlins wird in Hamburg eine Minimalplattform für eine überregionale Aktionseinheit in der Metalltarifrunde (MTR) 1971 erstellt (vgl. 25.9.1971). Als Minimalforderungen gelten: 120 DM für alle, Absicherung der Effektivlöhne durch Vorweganhebung, Weg mit den Leichtlohngruppen, Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Gleicher Lohn für Männer und Frauen, Gegen die Angriffe der Kapitalistenklasse die einheitliche Kampffront der Arbeiterklasse, Raus aus der Konzertierten Aktion, Kampf gegen das arbeiterfeindliche BVG, Macht die Gewerkschaften wieder zu Kampforganisationen der Arbeiterklasse.

Unterzeichnet wurde diese Plattform anfangs u.a. vom SALZ Bremerhaven.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 69 und 71, Bochum 11.9.1971 bzw. 18.9.1971, S. 7ff bzw. S. 5 und 11f; Einheit Kritik Einheit Nr. 2/3, Hamburg 7.8.1971, S. 48ff;Arbeiterkampf Nr. 32 und 88, Hamburg Sept. 1973 bzw. 6.9.1976, S. 24 bzw. S. 42;Arbeiterstimme Nr. 12, Bremerhaven Aug. 1971, S. 1ff;Arbeiter-Zeitung Nr. 1, Mannheim/Heidelberg Jan. 1972, S. 3;Neues Rotes Forum Nr. 4, Heidelberg Okt. 1971, S. *;BKA/KJB Freiburg: Antwort auf den 'Offenen Brief' der KPD/ML (Rote Fahne) an den Bund Kommunistischer Arbeiter und den Kommunistischen Jugendbund, Freiburg März 1972, S. 4

August 1971:
In Bremerhaven gibt das SALZ seine 'Arbeiterstimme' Nr. 12 (vgl. Juli 1971, Sept. 1971) heraus. Die Auflage wird mit 4 500 beziffert, berichtet wird u.a. über die Aktionseinheit von 11 Gruppen zur Metalltarifrunde der IGM (MTR-AE) 1971 (vgl. 25.7.1971), über die Reise des US-Präsidenten Nixon in die VR China, von Hoesch Dortmund in NRW, Siemens München in Bayern, Klöckner Bremen, die Belgiersiedlung in Kassel in Hessen, die Erschießung von Petra Schelm in Hamburg (vgl. 15.7.1971), die Konzertierte Aktion (vgl. 16.7.1971), die Rentenerhöhung, das Städtebauförderungsgesetz, die Leiharbeiter einer Firma, deren Name offenbar geschwärzt werden musste, und den Bremerhavener Betrieb Comet. Aus Großbritannien wird berichtet von UCS Glasgow, aus Jordanien vom Völkermord an den Palästinensern.

Zur MTR-AE wird u.a. dargelegt:"
Auf einer Beratung kommunistischer Zirkel aus verschiedenen Städten Westdeutschlands und aus Westberlin über ein gemeinsames Vorgehen in der Metalltarifrunde ist die folgende Minimalplattform für die Einschätzung der Klassenkämpfe der nächsten Zeit erstellt worden. … Wir fordern alle Organisationen, die dieser Plattform zustimmen können, auf, uns ihre Zustimmung mitzuteilen und ihre Bereitschaft zu erklären, sich an den von uns geplanten weiterführenden Diskussionen zur Vereinheitlichung der Zirkel zu beteiligen."
Q: Arbeiterstimme Nr. 12, Bremerhaven Aug. 1971

02.08.1971:
Das SALZ Hamburg gibt die Nr. 9 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. 5.7.1971, 11.8.1971) heraus.
Zur Metalltarifrunde 1971 (MTR der IGM) habe sich eine Aktionseinheit gebildet, der u.a. folgende Gruppen angehören: SALZ Bremerhaven.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 9, Hamburg 2.8.1971

07.08.1971:
In Hamburg gibt das SALZ die Nr. 2/3 seiner 'Einheit Kritik Einheit' (vgl. Juli 1970) als theoretisches Organ heraus.
Zur Metalltarifrunde 1971 (MTR der IGM) habe sich eine Aktionseinheit gebildet, der u.a. folgende Gruppen angehören: SALZ Bremerhaven.
Q: Einheit Kritik Einheit Nr. 2/3, Hamburg 7.8.1971

September 1971:
Eine Wahlsondernummer der 'Arbeiterstimme' des SALZ Bremerhaven (vgl. Aug. 1971, Sept. 1971) erscheint datiert auf September in einer Auflage von 5 000 Stück und hält u.a. fest:"
Dennoch ist unter den gegebenen Möglichkeiten die Stimmabgabe für die DKP der richtige Schritt zur Unterstützung des Kampfes gegen die Einengung der politischen Bewegungsfreiheit der Arbeiterklasse. Mit der Wahl der DKP können wir zeigen, daß in den ökonomistischen Kämpfen der letzten Jahre und unter dem Eindruck des Vorgehens der Kapitalisten die Erkenntnis heranzureifen beginnt, daß die kapitalistische Ausbeuterordnung gestürzt werden muß. In der Wahl der DKP kommt weiter zum Ausdruck, wie groß die Zahl der Kollegen schon ist, die begonnen haben, über das Ziel ihrer Kämpfe und über den Weg dorthin nachzudenken und dabei den von den Kapitalisten ständig propagierten Antikommunismus nicht mehr hinzunehmen. Die Wahl der DKP am 10. Oktober ist ein Schritt auf dem Weg der Arbeiterklasse zur politischen Selbständigkeit."
Q: Arbeiterstimme Wahlsondernummer, Bremerhaven Sept. 1971

September 1971:
Die Nr. 13 der 'Arbeiterstimme' des SALZ Bremerhaven (vgl. Sept. 1971, Okt. 1971) erscheint datiert auf September in einer Auflage von 4 300 Exemplaren und befasst sich mit dem KPD-Verbot und der Hamburger Demonstration dazu. Es wird berichtet von der Metalltarifrunde (MTR), dem Berlinabkommen, der Dollarkrise und dem Währungsabkommen von Bretton Woods, dem Hafenarbeiterstreik in den USA, aus Großbritannien über USC Glasgow, aus Bolivien vom Putsch, dem 10. IGM-Gewerkschaftstag (vgl. 27.9.1971), über Kurzarbeit und Entlassungen von Voigtländer Braunschweig, KHD Ulm, Hanomag-Henschel Kassel, Krupp Bochum und Klöckner Osnabrück, Mannesmann Remscheid und Witten sowie Pfaff Karlsruhe.

In Bremerhaven gab es einen Warnstreik beim Eisengroßhandel Carsten Vetter KG in der Stresemannstraße wegen ausstehender Abschlagszahlungen.
Q: Arbeiterstimme Nr. 13, Bremerhaven Sept. 1971

Oktober 1971:
Vermutlich Mitte Oktober verfaßt die Zentrale Leitung (ZL) der KJO Spartacus ihren "Bericht der ZL für September und Anfang Oktober", den sie auf der für den 6./7.11.1971 in Frankfurt geplanten Bundeskonferenz vorlegen möchte. Man habe Kontakte nach Bremerhaven.
Q: KJO Spartacus: Bericht der ZL für September und Anfang Oktober,o.O. o.J. (1971)

Oktober 1971:
Die Nr. 14 der 'Arbeiterstimme' des SALZ Bremerhaven (vgl. Sept. 1971), welches die letzte uns bekanntgewordene Ausgabe ist, erscheint in einer Auflage von 4 000 Stück. Fortgeführt wird die Zeitung durch den 'Arbeiterkampf' des KB, dem sich das SALZ Bremerhaven im November anschließt. Eingegangen wird auf das Betriebsverfassungsgesetz (BVG), die Bundestagswahl, den 10. Gewerkschaftstag der IG Metall (vgl. 27.9.1971), die Metalltarifrunde (MTR), die Polizeiaktion in Limburg (vgl. 26.9.1971), den Häuserkampf in Frankfurt (vgl. 4.10.1971), antifaschistische Demonstrationen in Rosenheim (vgl. 16.10.1971) und Hamburg (vgl. 19.10.1971) sowie aus Hagen von Klöckner und SSW (vgl. 4.10.1971).
Eine Lehrlingskorrespondenz befasst sich mit der Jugendarbeit des DGB Bremerhaven und dem KJA. Aus den USA wird berichtet über "Massenmord in Attica" (vgl. 14.9.1971).
Q: Arbeiterstimme Nr. 14, Bremerhaven Okt. 1971

04.10.1971:
Das SALZ Bremerhaven gibt die Nr. 3 seines 'Metallarbeiters' (vgl. 15.11.1971) - Informationen des S.A.L.Z. Bremerhaven zur Metalltarifrunde 1971 (MTR) heraus mit dem Leitartikel "Wenn wir kämpfen sind wir stark!".

Weitere Artikel sind:
- "Das Märchen von der Lohn-Preis-Spirale"; sowie
- "Lehrlinge - Teil der Arbeiterklasse".
Q: Metallarbeiter Nr. 3, Bremerhaven 4.10.1971

November 1971:
Im November wird der Kommunistische Bund (KB) gegründet von den Gruppen SALZ Hamburg, SALZ Bremerhaven in Bremen, SALZ Frankfurt in Hessen, der Kommunistischen Aufbaugruppe (KAG) Oldenburg in Niedersachsen, dem KAB Hamburg und in Schleswig-Holstein den KB/ML's Eutin und Flensburg.
Eine enge Zusammenarbeit besteht, nach eigenen Angaben, mit dem KB/ML Lübeck in Schleswig-Holstein und den SALZ's Cuxhaven und Stade in Niedersachsen, die auch an der neuen gemeinsamen Zeitung 'Arbeiterkampf' (AK - vgl. Dez. 1971) mitarbeiten.

Später heißt es vom KB dazu u.a.:"
Der KB wurde im November 1971 gegründet. Die Gründungsorganisationen sind, wie allseits bekannt, das Hamburger SALZ und der Hamburger KAB. Diese Gründung erfolgte vorläufig in Form eines Dachverbandes. Diesem Dachverband haben sich 5 örtliche Zirkel von vornherein angeschlossen: nämlich Zirkel in Bremerhaven, Eutin, Flensburg, Frankfurt und Oldenburg. Dieser gemeinsamen Dachverbandsgründung KB ist ein mehrmonatiger, teilweise mehrjähriger Prozeß der praktischen Zusammenarbeit, der gemeinsamen politischen Diskussion, der Herausarbeitung gemeinsamer politischer Standpunkte in wesentlichen Grundfragen vorausgegangen."

Die bisherigen Organisationsnamen werden mit Erscheinen der ersten Ausgabe der politischen Zeitung des KB ersetzt durch die Bezeichnung KB (/) Gruppe (Ortsname). Weiterhin wird die Herausgabe der 'Arbeiterstimme' Bremerhaven (vgl. Sept. 1971) und der 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' Flensburg sowie die Herausgabe der 'Kommunistischen Korrespondenz' Oldenburg zugunsten der politischen Zeitung 'Arbeiterkampf' (AK), die die 'Kommunistische Arbeiter Zeitung' des SALZ Hamburg (vgl. **.**.1971) fortführt, und des theoretischen Organs 'Unser Weg' (UW), welches die bisherige 'KAB-Arbeiterzeitung' des KAB Hamburg (vgl. **.**.1971) fortführt, eingestellt. Der KB gibt sich auch ein Statut.
Q: KAB-Arbeiterzeitung Nr. 11/12, Hamburg 1971; Arbeiterkampf Nr. 13, Hamburg Dez. 1971;Unser Weg Nr. 26, Hamburg März 1979

15.11.1971:
Das SALZ Bremerhaven gibt die Nr. 7 seines 'Metallarbeiters' (vgl. 4.10.1971, 25.11.1971) - Informationen des S.A.L.Z. Bremerhaven zur Metalltarifrunde 1971 (MTR) heraus mit dem Leitartikel "Nach dem Scheitern der Verhandlungen: Jetzt zusammenhalten - jeden Angriff entschlossen zurückweisen!", wobei berichtet wird aus Hamburg.

Weitere Artikel sind:
- "Wem nützt die Schlichtung?";
- "Seebeck. Kurs halten!" zur Seebeckwerft;
- "Nordmende. Jetzt in Gewerkschaft eintreten!";
- "Metaller im Vormarsch" zu VFW Lemwerder, Hoesch Dortmund, aus Nordwürttemberg/Nordbaden, aus Hamburg und aus Cuxhaven von der SGU bzw. der ehemaligen Beckmannwerft; sowie
- "Mobilmachung gegen die Arbeiterklasse" zur RAF.
Q: Metallarbeiter Nr. 7, Bremerhaven 15.11.1971

25.11.1971:
Der KB / Gruppe Bremerhaven gibt die Nr. 8 seines 'Metallarbeiters' (vgl. 15.11.1971, 7.12.1971) - Informationen des S.A.L.Z. Bremerhaven zur Metalltarifrunde 1971 (MTR) in einer Auflage von 4 000 heraus mit dem Leitartikel "Nordwürttemberg/Nordbaden: 120 000 Metaller im Kampf".

Weitere Artikel sind:
- "Vor 18 Jahren: 6 Wochen harter Kampf. Der Werftarbeiterstreik von 1953" in Bremen und Bremerhaven;
- "Unterweser. Betriebsversammlung" zur Schichau Unterweser AG;
- "Arbeiter - Sündenböcke für Wirtschaftskrisen?";
- "Kurz belichtet" zur MTR; sowie
- eine Meldung zur Gründung des KB.
Q: Metallarbeiter Nr. 8, Bremerhaven 25.11.1971

Dezember 1971:
Vermutlich im Dezember gibt der KB / Gruppe Bremerhaven zwei Flugblätter heraus zur Ankündigung des Verkaufs des 'Arbeiterkampf' an der Ecke bzw. vor dem Betrieb.
Q: N.N.: Kollegen, o. O. o. J.; N.N.: Arbeiterkampf, o. O. o. J.

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07.12.1971:
Der KB / Gruppe Bremerhaven gibt die Nr. 9 seines 'Metallarbeiters' (vgl. 25.11.1971, 14.12.1971) - Informationen des Kommunistischen Bundes / Gruppe Bremerhaven zur Metalltarifrunde 1971 (MTR) heraus mit dem Leitartikel "Die Streikfront in Nordwürttemberg/Nordbaden steht - jetzt heisst es für uns: Solidarität üben!".

Weitere Artikel sind:
- "Kapitalisten gehen auch gegen SPD vor";
- "Leserbrief" von der Seebeckwerft zur Automatenstraße;
- "Wie lange sollen wir noch warten?" zur MTR;
- "Instrument der Kapitalisten im Kampf gegen die Arbeiter. So hetzt die Bild-Zeitung"; sowie
- "Kurz belichtet" zu einem Leserbrief zur MTR in der 'Nordsee-Zeitung'.
Q: Metallarbeiter Nr. 9, Bremerhaven 7.12.1971

14.12.1971:
Der KB / Gruppe Bremerhaven gibt die Nr. 10 seines 'Metallarbeiters' (vgl. 7.12.1971, 5.1.1972) - Informationen des Kommunistischen Bundes / Gruppe Bremerhaven zur Metalltarifrunde 1971 (MTR) heraus unter der Schlagzeile "Wir sind verschaukelt worden - aber: Der Kampf geht weiter!".
Q: Metallarbeiter Nr. 10, Bremerhaven 14.12.1971

Januar 1972:
Der KB gibt zum zweiten Male seinen 'Arbeiterkampf' (AK) heraus (vgl. Dez. 1971, Feb. 1972), der die Nr. 14 trägt und berichtet u.a. von Nordmende Bremerhaven.
Q: Arbeiterkampf Nr. 14, Hamburg Jan. 1972

05.01.1972:
Der KB / Gruppe Bremerhaven gibt die Nr. 11 seines 'Metallarbeiters' (vgl. 14.12.1971, Jan. 1973) - Zeitung des Kommunistischen Bundes für die Kollegen der Bremerhavener Metallindustrie heraus mit dem Leitartikel "Kapitalistische Tarifpolitik" zur Metalltarifrunde (MTR).

Weitere Artikel sind:
- "Die Arbeiter brauchen ihre Partei";
- "DKP-Führung auf Zick-Zack-Kurs" zur MTR;
- "Nordmende. Geschäftsleitung auf Kollisionskurs", wobei auch auf die Betriebszeitung 'Durchblicker' eingegangen wird, die bisher zweimal erschienen sei, aber nun eingestellt werden solle;
- "Seebeck. Mit gemischten Gefühlen ins neue Jahr";
- "Notstandsübung. Bevölkerung soll an paramilitärische Polizeieinsätze gewöhnt werden"; sowie
- "In eigener Sache" zum Verkauf des 'Arbeiterkampf', während die frühere 'Arbeiterstimme' kostenlos war.
Q: Metallarbeiter Nr. 11, Bremerhaven 5.1.1972

Februar 1972:
Vermutlich im Februar 1972 findet eine Konferenz der KB-Schülergruppen statt, auf der u.a. der SSB Bremerhaven anwesend ist.
Q: KB-Schülergruppen: Konf., o.O. o.J. (1972)

Januar 1972:
Vermutlich Anfang bis Mitte 1972 werden in der KB / Gruppe Bremerhaven "Materialien zur Betriebsarbeit" verfasst.
Q: N.N.: Materialien zur Betriebsarbeit, o. O. o. J.

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01.02.1972:
Der KB Bremen gibt Ende Januar oder Anfang Februar seine Zeitung erstmals unter dem neuen Titel 'Wahrheit' (vgl. Dez. 1971, 1.3.1972) auf Februar datiert heraus.
Eingegangen wird auch auf die Behauptung des ehemaligen SALZ Hamburg über 'DKP-Provokateure' im KB Bremen, wobei auf die Führungsansprüche des SALZ Hamburg für ganz Norddeutschland mit Hilfe der Regionalzentrale Nord eingegangen wird. Vor zwei oder zweieinhalb Jahren sei auf einer Regionalkonferenz in Hannover die Regionalzentrale Nord gebildet worden. Im vorletzten Sommer habe dann, auf Initiative der SALZ's Bremerhaven und Cuxhaven eine Regionalkonferenz Weser-Ems-Elbe stattgefunden, auf der sich auch SALZ Hamburg und KB Bremen trafen. Während das SALZ sich als regionale Leitungsebene für Norddeutschland einsetzen wollte, sollten das SALZ Bremerhaven und die Rote Garde Kiel jeweils Unterregionen anführen. Der KB Bremen aber wollte sich nicht unter das SALZ Bremerhaven unterordnen.
Q: Wahrheit Nr. 1, Bremen Feb. 1972

29.02.1972:
Die KPD (vgl. 24.3.1972) berichtet vom heute beginnenden Seeleutestreik (vgl. 17.3.1972) u.a.:"
ERSTE SCHRITTE GEGEN HUNGERLÖHNE UND DIE UNTERDRÜCKUNG GEWERKSCHAFTLICHER RECHTE
SEELEUTESTREIK

Am 29.2. und 1.3.1972 streikten die deutschen Seeleute seit 1956 (vgl. 1956, d.Vf.) zum ersten mal. Dieser 36-stündige Warnstreik, an dem sich da. 250 Seeleute in Hamburg, Bremen, Bremerhaven und Rotterdam (in den Niederlanden, d.Vf.) beteiligten, zeigte die Schwierigkeiten, vor denen die Seeleute bei der Durchsetzung ihrer Forderungen stehen."
Q: Rote Fahne Nr. 39, Dortmund 24.3.1972, S. 6

26.04.1972:
Gegen das Mißtrauensvotum wird heute, laut KB Eutin (vgl. Juni 1972) in Bremerhaven demonstriert.
Q: Metallkampf Nr. 10, Eutin Juni 1972, S. 7f

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01.05.1972:
In Bremerhaven demonstrieren, laut KB, 1 000. Der KB/Gruppe Bremerhaven rief zur "möglichst breiten Beteiligung an der Demonstration auf".
Q: Arbeiterkampf Nr. 19, Hamburg Juni 1972, S. 9f

23.05.1972:
In Hamburg gibt der KB die Nr. 17 seines 'Chemiearbeiters' (vgl. 25.4.1972, Juli 1972) heraus, der vom 1.Mai und dem Protest gegen das Mißtrauensvotum in Bremerhaven berichtet.
Q: Der Chemiearbeiter Nr. 17, Hamburg 23.5.1972, S. 8

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28.06.1972:
Die Nr.43 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 21.6.1972, 5.7.1972) erscheint. U.a. wird berichtet aus dem Fischereihafen Bremerhaven.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 43, Bochum 28.6.1972

Juli 1972:
Der KB gibt den 'Arbeiterkampf' (AK) Nr. 20 (vgl. Juni 1972, Sept. 1972) heraus. Berichtet wird u.a. mit Hilfe des 'Metallarbeiters' der eigenen Gruppe Bremerhaven von Nordmende.
Q: Arbeiterkampf Nr. 20, Hamburg Juli 1972

September 1972:
Auf Initiative des SSB Bremerhaven und des SSB Hamburg treffen sich sozialistische Schülergruppen aus den Bundesländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen und Hamburg sowie Vertreter aus West-Berlin, die die Politik des KB unterstützen. Auf dieser Schülerkonferenz wurde beschlossen, möglichst bald eine gemeinsame Schülerzeitung herauszugeben. Dies wird auch geschehen und zwar durch die Ausdehnung des bisher auf den Raum Hamburg beschränkten 'Sozialistischen Schüler Forums'.
Q: Sozialistisches Schüler Forum Nr. 9, Hamburg 1972, S. 16

September 1972:
Wahrscheinlich Anfang September, vielleicht aber auch schon Mitte bis Ende August, bringt der KB die auf August/September datierte Nr. 21 seines 'Arbeiterkampf' (AK - vgl. Juli 1972, Okt. 1972) heraus. Zu den Bundestagswahlen (BTW) führte der KB eine Befragung der Organisation durch, an der sich bis Anfang August 66 Einheiten beteiligten. Darunter befinden sich 5 Einheiten aus Bremerhaven.
Q: Arbeiterkampf Nr. 21, Hamburg Aug./Sept. 1972

15.10.1972:
In Hamburg findet eine Konferenz der KB-Schüler (vgl. 29.10.1972) statt. Es fehlt u.a. der SSB Bremerhaven.
Q: N.N.: 15.10.72 Konferenz der KB-Schüler HH, o.O. o.J. (1972)

29.10.1972:
In Hamburg findet die 3.Konferenz der KB-Schülergruppen (vgl. 15.10.1972) statt. Anwesend ist, laut Protokoll, u.a. der SSB Bremerhaven.
Q: N.N.: 3. Konferenz der KB-Schüler HH 29.10., o.O. o.J. (1972)

26.12.1972:
Es beginnt eine zweitägige Konferenz der KB-Schülergruppen, auf der Schüler u.a. aus Bremerhaven anwesend sind.
Q: SSB Göttingen: Konferenz der KB-Schülergruppen 26.-27.12.1972, Göttingen o.J.

Januar 1973:
Der KB/Gruppe Bremerhaven gibt ein Extrablatt "Tarifrunde gelaufen: Mehrheit der Kollegen gegen 8,5%" seines 'Metallarbeiters' (vgl. 5.1.1972, Feb. 1974) zum Abschluss der Metalltarifrunde (MTR) heraus.
Q: Der Metallarbeiter Extrablatt Tarifrunde gelaufen: Mehrheit der Kollegen gegen 8,5%, Bremerhaven Jan. 1973

Januar 1973:
Vermutlich im Januar wird ein Dreimonatsbericht Sept./Okt./Nov. der Ortsgruppe Bremen/Delmenhorst der KJO Spartacus verfaßt. Kontakte habe man u.a. zu einem Juso in Bremerhaven.
Q: KJO Spartacus-OG Bremen/Delmenhorst: Drei-Monatsbericht Sept-Oct.-Nov. 72, o.O. o.J.

Februar 1973:
Mit der Nr. 14 erscheint das bisher auf Hamburg beschränkte 'Sozialistische Schülerforum' (SSF) (vgl. Jan. 1973, 18.2.1974) überregional. Folgende KB-Schülergruppen geben nun das 'SSF' heraus: u.a. Sozialistischer Schülerbund (SSB) Bremerhaven.
Q: Sozialistisches Schüler Forum Nr. 14, Hamburg Feb. 1973

03.02.1973:
Die KPD/ML-ZK gibt die Nr. 4 ihres 'Roten Morgens' (vgl. 27.1.1973, 10.2.1973) heraus, u.a. mit Berichten aus dem Hafen Bremerhaven.
Q: Roter Morgen Nr. 4, Hamburg 3.2.1973, S. 1

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01.04.1973:
Es treffen sich die KB-Schülerguppen, welche u.a. aus Bremerhaven kommen.
Q: KB-Schülergruppen: 1.4.73, o.O. o.J. (1973)

Mai 1973:
In Bremen wird, laut KOB, der Verband Bremer Lehrer und Erzieher (VBLE) gegründet, der in der Folge im Bundesland Bremen mit der Bremerhavener Lehrervereinigung und der Lehrervereinigung Bremen-Nord zusammenarbeitet.
Q: Schulkampf Nr. 9, Bremen 1973

28.05.1973:
Die KPD/ML (vgl. 9.6.1973) berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Bremerhaven: Streik für Wiedereinstellung des Jugendvertreters

Ein großer Teil der Lehrlinge des Krupp-Werks Seebeck legte für über einen Stunde die Arbeit nieder und demonstrierte durch den Betrieb. Sie protestierten damit gegen die Entlassung des Jugendvertreters."
Q: Roter Morgen Nr. 22, Dortmund 9.6.1973, S. 3

Juni 1973:
Auf der Seebeckwerft in Bremerhaven findet, laut AB, vermutlich im Juni ein zweistündiger Streik von 5 000 Beschäftigten für eine Teuerungszulage (TZL) von 50 DM im Monat statt.

Von einem Streik berichten auch die KPD/ML (vgl. 30.6.1973) und das AKKB Harz (vgl. 25.6.1973).
Q: Roter Morgen Nr. 25, Dortmund 30.6.1973, S. 1; Roter Aufmucker Nr. 28, München Juli 1973;Roter Widerdruck Nr. 24, München Juli 1973;Kommunistische Arbeiter Nachrichten Nr. 3, Clausthal-Zellerfeld Juni/Juli 1973

13.06.1973:
Der KSB Bremen gibt die Nr. 11 seiner 'Unter dem Roten Banner' (vgl. 17.5.1973, 11.7.1973) heraus, in der u.a. berichtet wird von den Hochschulen für Technik (HfT) in Bremen und Bremerhaven.
Q: Unter dem Roten Banner Nr. 11, Bremen 13.6.1973, S. 6f

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August 1973:
Die Nr. 8 der 'Roten Fahne' des KABD (vgl. Juli 1973, Sept. 1973) berichtet u.a. von Seebeck Bremerhaven.
Q: Rote Fahne Nr. 8, Tübingen Aug. 1973

14.09.1973:
Auf Initiative des Düsseldorfer Initiativausschusses "Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse" (vgl. Sept. 1973) treffen sich, nach eigenen Angaben, über 60 Arbeiterjugendliche. Das Nationale Komitee "Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüße" gibt vermutlich noch diesen Monat eine Broschüre unter dem eigenen Namen als Titel heraus.
Darin wird berichtet von Jugendvertreternichtübernahmen u.a. von der Seebeckwerft Bremerhaven.
Q: NKAJgpEuGa: Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse, Remscheid 1973

24.10.1973:
Der KSB Bremen des KBW gibt die Nr. 14/15 seiner 'Unter dem Roten Banner' (vgl. 13.6.1973, 30.11.1973) heraus, in der er sich mit Referendaren in der GEW Bremerhaven befaßt.
Q: Unter dem Roten Banner Nr. 14/15, Bremen 24.10.1973, S. 6

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18.12.1973:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.37 (vgl. 26.11.1973, Jan. 1974) heraus. Erwähnung finden u.a. folgende Einheiten des KB:
- Gruppe Bremerhaven - Vertriebsorganisation.
Q: Arbeiterkampf Nr. 37, Hamburg 18.12.1973

Februar 1974:
Der KB/Gruppe Bremerhaven gibt die Nr. 29 seines 'Metallarbeiters' (vgl. Jan. 1973, März 1974) heraus mit dem Leitartikel "Gegen die Angriffe der Kapitalistenklasse die einheitliche Kampffront der Arbeiterklasse"! zu den Tarifrunden im Öffentlichen Dienst und der Metalltarifrunde (MTR).

Weitere Artikel sind:
- "Warnstreiks auf Bremerhavener Werften" bei Rickmers, Schichau-Unterweser und Seebeck;
- "Nadelstiche - gegen wen?" zur Nadelstichtaktik, wobei berichtet wird aus dem IGM-VLK bei Seebeck;
- "Funktionärsversammlung" der IGM am 11.2.1974;
- "Auf Kommunistenjagd seit eh und je, das ist und bleibt die SPD" und berichtet von der Hamburger Reichold Albert Chemie AG (RACAG), von Texaco und von HDW; sowie
- "Neues von Nordmende", wo es auch politische Entlassungen gibt, sowohl in Bremerhaven als auch in Bremen. DKP und SDAJ Bremerhaven hätten sich sowohl bei der Jugendvertreterentlassung bei Seebeck als auch bei der entlassenen Vertrauensfrau bei Nordmende unsolidarisch verhalten.
Q: Der Metallarbeiter Nr. 29, Bremerhaven Feb. 1974

06.02.1974:
In der Nr. 6 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 30.1.1974, 13.2.1974) befaßt sich die KPD u.a. mit der Metallindustrie in Bremerhaven.
Q: Rote Fahne Nr. 6, Dortmund 6.2.1974, S. 3

18.02.1974:
In München gibt die BMW-Betriebsgruppe des AB ihren 'Motor' Nr.14 (vgl. 11.2.1974, März 1974) für Februar vermutlich in dieser Woche heraus. Berichtet wird u.a. aus der ÖTV Bremerhaven.
Q: Der Motor Nr. 14, München Feb. 1974

März 1974:
Der KB/Gruppe Bremerhaven gibt die Nr. 30 seines 'Metallarbeiters' (vgl. Feb. 1974, 26.3.1974) heraus mit dem Leitartikel "Trotz aller Angriffe: Die Streikfront steht. aber: Wohin steuert die IGM-Führung?" zur Metalltarifrunde (MTR) und zur Tarifrunde im Öffentlichen Dienst (ÖDTR).

Weitere Artikel sind:
- "Lehrlinge solidarisch" mit dem Streik bei Seebeck;
- "Seebeck: Wie Linde den Streikbruch organisiert";
- "Im Blickpunkt: Nordmende"; sowie
- "ÖTV-Runde: Lohnraub und Angriffe auf Streikrecht" zur ÖDTR.
Q: Der Metallarbeiter Nr. 30, Bremerhaven März 1974

03.03.1974:
In der Metallindustrie in Bremerhaven kommt es, laut KPD, vermutlich in dieser Woche zu Streiks.
Q: Rote Fahne Nr. 11, Dortmund 13.3.1974, S. 1

26.03.1974:
Der KB/Gruppe Bremerhaven gibt eine Ausgabe seines 'Metallarbeiters' (vgl. März 1974, Okt. 1974) heraus unter der Schlagzeile "Ein klares NEIN zum Lohnraub!" zur Metalltarifrunde (MTR). Aufgefordert wird, bei der Urabstimmung mit nein zu stimmen .
Q: Der Metallarbeiter Ein klares NEIN zum Lohnraub!, Bremerhaven 26.3.1974

27.03.1974:
In der Nr. 13 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 20.3.1974, 3.4.1974) befaßt sich die KPD u.a. aus Bremerhaven mit dem Reparaturgeschäft der Rickmerswerft.
Q: Rote Fahne Nr. 13, Dortmund 27.3.1974, S. 5

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01.05.1974:
In Bremerhaven führt der KB eine Maiveranstaltung durch, zu der am Nachmittag knapp 90 "Kollegen und Genossen" kommen.
Q: Arbeiterkampf Extrablatt zum 1.5.1974 und Nr. 44, Hamburg 1974 bzw. 22.5.1974, o. S. bzw. S. 11

22.05.1974:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr. 44 (vgl. 1.5.1974, 11.6.1974) heraus. U.a. folgende Einheiten des KB finden Erwähnung: Gruppe Bremerhaven - Auffang Zelle.
Q: Arbeiterkampf Nr. 44, Hamburg 22.5.1974

23.05.1974:
In Bremerhaven will der KB eine Irland-Solidaritätsveranstaltung mit Malachy McGurran, dem Vizepräsidenten der Sinn Fein Official durchführen.
Q: Metaller Nr. 3, Kiel Mai 1974, S. 22

Oktober 1974:
Der KB/Gruppe Bremerhaven gibt die Nr. 35 seines 'Metallarbeiters' (vgl. 26.3.1974, Jan. 1975) in einer Auflage von 3 000 heraus mit dem Leitartikel "11. Gewerkschaftstag der IGM: Wirtschaftsdemokratie und Antikommunismus im Mittelpunkt" (vgl. 15.9.1974).

Weitere Artikel sind:
- "Kampf dem Lohnraubfeldzug" zur Stahltarifrunde (STR);
- "'Reform' mit Zeitzünder" zur Steuerreform;
- "Fall Grunenberg 'abgeschlossen'. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus" zum Konflikt zwischen der IGM Ortsverwaltung Bremerhaven und dem MdB Grunenberg (SPD);
- "Gericht entschied: Czwalina ist beleidigt worden" zu einem NPDler bei Nordmende, der in der Nr. 30 als Streikbrecher angegriffen worden war;
- "Nordmende. Maulkorberlaß in Kraft getreten" zu den Betriebsversammlungen; sowie
- "Kampf der kapitalistischen Rationalisierung" bei Rickmers.
Q: Der Metallarbeiter Nr. 35, Bremerhaven Okt. 1974

Januar 1975:
Der KB/Gruppe Bremerhaven gibt die Nr. 36 seines 'Metallarbeiters' (vgl. Okt. 1974, Feb. 1975) heraus unter der Schlagzeile "Lohnverzicht lohnt sich nicht!".

Enthalten sind die Artikel:
- "Der grosse Lohnraubfeldzug beginnt" zur Metalltarifrunde (MTR), u.a. über die Lehrlingsforderungen, aber auch von der Stahltarifrunde (STR);
- "Funktionärsversammlung der IGM" am 11.12.1975;
- "Die 'Lehrlingsforderungen' der Gewerkschaftsführer: 80,- DM mehr für 'Auszubildende'" zur MTR;
- "Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit - die Folgen kapitalistischer Rationalisierungspolitik";
- "BRD - eine Oase in der kapitalistischen Welt?";
- "Kurzarbeit bei Nordmende";
- "Einmal Faschismus, das reicht! Die Bourgeoisie steigert ihre faschistische Hetze" zum RAF-Hungerstreik und Holger Meins; sowie
- "Vier Vulkan-Kollegen aus der IGM ausgeschlossen" zu den Ausschlüssen (UVB) aus der IG Metall beim Bremer Vulkan.

Geworben wird für Iwan Popow: 'Als die Nacht verging'.
Q: Der Metallarbeiter Nr. 36, Bremerhaven Jan. 1975

Februar 1975:
Der KB/Gruppe Bremerhaven gibt eine Betriebsausgabe Rickmers seines 'Metallarbeiters' (vgl. Jan. 1975) heraus unter der Schlagzeile "Werftbosse rationalisieren".

Enthalten sind die Artikel:
- "Zum 'Wohl des Betriebes'?" zur Betriebsversammlung vom 4.11.1974 bzw. zur Rationalisierung und den Betriebsratswahlen (BRW);
- "Unfälle: Ursachen erkennen!" zu den Arbeitsunfällen; sowie
- "Auch das gibt's" zu den Sozialräumen im Fischereihafenbetrieb.
Q: Der Metallarbeiter Betriebsausgabe Rickmers Werftbosse rationalisieren, Bremerhaven Feb. 1975

März 1975:
In Bremerhaven wird, laut Spartacusbund (SpB), vermutlich im März die Baufirma Phoenix GmbH und Co (100 Besch.) stillgelegt.
Q: Spartacus Nr. 15, Essen 14.4.1975

01.05.1975:
Laut KB beteiligen sich an seinem Maifest in Bremerhaven ca. 120 Menschen.
Q: Arbeiterkampf Nr.61,Hamburg 21.5.1975,S.19

15.05.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.19 (vgl. 7.5.1975, 22.5.1975) heraus, in der er u.a. aus Cuxhaven-Altenwalde durch die Kommunistische Gruppe (KG) Bremerhaven über das PzBtl 174 der Bundeswehr berichtet.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.19,Mannheim 15.5.1975

02.06.1975:
Der KBW (vgl. 12.6.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Bremerhaven vom Aufkauf der Bremer Stahlbau GmbH durch die Krupp-Tochter Seebeck-Werft.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.23,Mannheim 12.6.1975

16.06.1975:
Der KBW (vgl. 26.6.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche, daß in Bremerhaven eine Initiative oder Komitee gegen den Paragraphen 218 gegründet wurde bzw. sich dem eigenen Aufruf für Volksentscheid und Demonstration am 21.9.1975 angeschlossen habe.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.25,Mannheim 26.6.1975

14.07.1975:
In Bremerhaven wird, laut KPD, vermutlich in dieser Woche das geplante Berufsverbot (BV) gegen den Spitzenkandidaten der DKP (Mitglied der GEW) bekannt. Die KPD verlangt seine Entfernung aus dem Schuldienst, da er u.a. verantwortlich sei für Schlägerattacken gegen ihre 'Rote Fahne' (RF) Verkäufer vor der Seebeck-Werft (IGM-Bereich).
Q: Rote Fahne Nr.30,Köln 30.7.1975

30.07.1975:
In der Nr.30 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 23.7.1975, 6.8.1975) veröffentlicht die KPD den Aufruf zu den Bremer Bürgerschaftswahlen (BW - vgl. **.*.1975), der sich u.a. mit Arbeitslosen in Bremen und Bremerhaven befaßt.
Q: Rote Fahne Nr.30,Köln 30.7.1975

30.11.1975:
Der AB gibt die Nr.75 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 16.11.1975, 14.12.1975) heraus.
Aus Bremen wird berichtet vom GEW-Landesverband sowie von der GEW und Referendaren in Bremerhaven.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.75,München 30.11.1975

06.01.1976:
Die KPD gibt ihren 'Roten Fahne Pressedienst' (RFPD) Nr.1 (vgl. 23.12.1975, 13.1.1976) heraus.
Aus Bremen wird berichtet von Preiserhöhungen in Bremerhaven.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr.1,Köln 6.1.1976

12.02.1976:
In Bremerhaven demonstrieren, laut KB, ca. 75 Menschen gegen den Paragraphen 218. Zur Demonstration hatte aufgerufen die Arbeitsgruppe Frauen des KB.
Q: Arbeiterkampf Nr.76,Hamburg 15.3.1976,S.45

16.02.1976:
In Bremerhaven kommt es, laut KPD, vermutlich diesen Montag zu Streikaktionen im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR) im Maschinenbau und auf Werften, u.a. bei Seebeck.
Q: Rote Fahne Nr.8,Köln 25.2.1976

24.02.1976:
Die KPD gibt die Nr.8 ihres 'Rote Fahne Pressedienstes' (RFPD - vgl. 17.2.1976, 2.3.1976) heraus.
Aus Bremen wird berichtet von der Metalltarifrunde (MTR - IGM-Bereich) u.a. aus Bremerhaven aus dem Maschinenbau und von Werften, u.a. über die Schiffsschweißer bei Seebeck.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr.8,Köln 24.2.1976

08.03.1976:
In Bremerhaven begehen Frauengruppen innerhalb des KB, nach eigenen Angaben, erstmals gemeinsam mit anderen Frauengruppen den Internationalen Tag der Frau.
Q: Unser Weg Nr.32,Hamburg Feb. 1980

01.05.1976:
Zum 1. Mai in Bremerhaven veranstaltete der DGB, laut KB, eine Veranstaltung:"
Demgegenüber organisierte der KB eine kämpferische Mai-Veranstaltung, an der sich 150 Personen beteiligten … Der KBW rief zu einer Mai-Demonstration auf und stand am frühen Morgen mit genau 19 Leuten recht verlassen auf dem Reuter Platz".
Q: Arbeiterkampf Nr.80,Hamburg 14.5.1976,Beilage

01.05.1976:
1. Mai Demonstration in Bremen-Nord.
Laut KB nehmen ca. 1 000 Menschen an der DGB-Demonstration teil"
Dieser 1. Mai zeigte die seit Jahren anhaltende Tendenz eines kontinuierlichen Rückgangs der Bremer Arbeiterbewegung, … die einhergeht mit dem Verfall des Einflusses der revolutionären Linken, jahrelang repräsentiert durch den KBB (und späteren KBW). Unsere eigene, noch junge Bremer Organisation ist noch nicht in der Lage, sich dieser Tendenz wirksam entgegenzustemmen, wenngleich sie von zunehmend mehr Linken als (kommende) Alternative betrachtet wird. Wir betrachten die Tatsache, daß in Bremen und Bremerhaven etwa 650 Personen an unseren Mai-Veranstaltungen teilnahmen, als ansehnlichen Erfolg."
Q: Arbeiterkampf Nr.80,Hamburg 14.5.1976,Beilage

21.08.1976:
In Bremerhaven-Lehe stirbt, laut KPD, im Alter von 74 Jahren Franz Ickert, der sich, sobald die KPD in Bremerhaven tätig wurde, dieser angeschlossen habe.
Q: Rote Fahne Nr.34,Köln 25.8.1976

06.09.1976:
Die Werft Betriebsgruppen der DKP geben frühestens in dieser Woche eine gemeinsame Ausgabe ihrer Betriebszeitungen über die Werftkonferenz der DKP (vgl. 4.9.1976) heraus.
Bei diesen Zeitungen handelt es sich u.a. um die 'Werft Nachrichten' für Bremerhaven.
Q: DKP-Werft Betriebsgruppen:gemeinsame Ausgabe,o.O. o.J. (1976)

11.09.1976:
Laut KB wird in Bremerhaven zum dritten Jahrestag des Putsches in Chile ein "Frauenfest zugunsten des chilenischen Widerstandes durchgeführt".
Q: Arbeiterkampf Nr.89,Hamburg 20.9.1976,S.45

22.09.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.38 (vgl. 15.9.1976, 29.9.1976) heraus, in der sie die Kandidaten zu den Bundestagswahlen, wo die KPD per Landesliste und direkt in Bremen-West und Bremen-Nord/Bremerhaven kandidiert, vorgestellt.
Professor Jens Scheer von der Uni ist seit 1975 Mitglied der KPD und kandidiert in Bremen-Nord/Bremerhaven.
Q: Rote Fahne Nr.38,Köln 22.9.1976

Oktober 1976:
Das der KPD nahestehende Nahost-Mittelost-Komitee gibt im Oktober den folgenden Aufruf heraus:" **************beschädigt

Die SPD/FDP-Regierung unterstützt die Anstrengungen der Supermächte zur Liquidierung der PLO, sie ist ein treuer Freund des israelischen Zionismus. Mit Billigung der Schmidt-Regierung wurden in Bremerhaven Waffen für die faschistischen Milizen im Libanon verschifft, die Monopolpresse der BRD … (beschädigt,d*Vf.)".
Q: KPD-OL Dortmund:Für die Unabhängigkeit und Einheit des Libanon!,Dortmund o.J. (Okt. 1976),S.2

03.10.1976:
In Bremen erhalten, laut KPD, bei den Bundestagswahlen (BTW) der KBW 1 644 Zweitstimmen (Bürgerschaft: 2 425) und die KPD 591 (1 413). Direkt kandidierte die KPD in Bremen-West sowie in Bremen-Nord/Bremerhaven.
Q: Rote Fahne Nr.40,Köln 6.10.1976; Rote Fahne Pressedienst Nr.36,Köln 5.10.1976

23.01.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.104 (vgl. 9.1.1977, 6.2.1977) heraus. Die Kämpfende Jugend (KJ) berichtet u.a. über von der JV Seebeck Bremerhaven.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.104,München 23.1.1977

24.01.1977:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.97 (vgl. 10.1.1977, 7.2.1977) heraus.
Es kommen folgende Einheiten, Unterorganisationen und Genossen des KB zu Wort bzw. finden Erwähnung (bei den Gruppen in Klammern gehen wir davon aus, daß dort derzeit reguläre Gruppen bestehen, da es noch Untereinheiten gibt):
- Gruppe Bremerhaven - Belgienkommission.
Q: Arbeiterkampf Nr.97,Hamburg 24.1.1977

12.02.1977:
Laut KPD (vgl. 16.2.1977) waren auf der zweitägigen Bundeskonferenz ca. 80 BI's aus ca. 50 Orten vertreten, u.a. aus Bremerhaven.
Q: Rote Fahne Nr.6 und 7,Köln 9.2.1977 bzw. 16.2.1977

01.05.1977:
1. Mai in Bremerhaven.
Laut KB kommen ca. 300 Menschen zur DGB-Kundgebung.
"Der KB hatte zusammen mit zwei Anti-AKW-Gruppen und einer Frauengruppe eine Mai-AE gebildet. Die Demo der AE mit gerade 100 Leuten war allerdings ein Schlag ins Wasser. Man blieb in den eigenen Reihen. Auch die Veranstaltung der AE mit etwa 200 Teilnehmern ist für Bremerhavener Verhältnisse ein kleiner Lichtblick gewesen."
Q: Arbeiterkampf Nr.104,Hamburg 16.5.1977,S.10

16.06.1977:
Laut KB soll in Esenham ein gemeinsames Anti-AKW Zeltlager der BBA Bremerhaven und anderer nordwestdeutscher Anti-AKW-Initiativen beginnen und bis zum 19.6.1977 dauern.
Q: Arbeiterkampf Nr.106,Hamburg 13.6.1977,S.4

31.07.1977:
Laut KB demonstrieren ca. 80 000 AKW-GegnerInnen in Malville (Frankreich) gegen den 'Schnellen Brüter', darunter auch eine starke Delegation von KB, BUU/Hamburg und BBA Bremerhaven. An der Demonstration beteiligt sich aus der 'BRD' auch die SAG.
Q: Sozialistische Arbeiterzeitung Nr.28/29,Frankfurt 17.8.1977; Arbeiterkampf Nr.110,Hamburg 8.8.1977,S.1ff

05.08.1977:
Laut KB nehmen in Bremerhaven an einer Veranstaltung gegen den 'Schnellen Brüter' (AKW) in Malville ca. 100 Menschen teil. Aufgerufen hatte u.a. die BBA Bremerhaven.
Q: Arbeiterkampf Nr.110,Hamburg 8.8.1977,S.5

06.08.1977:
Laut KB nehmen in Bremerhaven an einer Kundgebung gegen den 'Schnellen Brüter' (AKW) in Malville ca. 100 Menschen teil. Aufgerufen hatte u.a. die BBA Bremerhaven.
Q: Arbeiterkampf Nr.110,Hamburg 8.8.1977,S.5

27.08.1977:
Laut KB beginnt in Duisburg die zweitägige Nationale Unterstützer-Konferenz, für die Demonstration gegen das AKW Kalkar (vgl. 24.9.1977). Anwesend sind auch 6 BI's aus Bremen/Bremerhaven.
Q: Arbeiterkampf Nr.112,Hamburg 5.9.1977,S.1, 7 und 11

20.04.1978:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr.44 (vgl. März 1978) heraus und berichtet u.a. aus dem DP-Bereich von Dietzen und Co. Bremerhaven.
Q: Spartacus Nr.44,Frankfurt 20.4.1978

01.05.1978:
1. Mai-Demonstration in Bremerhaven. Laut KB beteiligen sich an der DGB-Demonstration ca 2 500 Menschen:"
Die Linke war über den Zug verstreut. Lediglich AKW-Gegner und Frauen hatten einen Block mit 100 Leuten gemacht.
Q: Arbeiterkampf Nr.129,Hamburg 16.5.1978,S.13

21.07.1978:
Im Land Bremen findet, laut KB, eine Diskussion um den basisdemokratischen Aufbau einer Wahl-Initiative in der Bremer Stadthalle auf der ersten öffentlichen Veranstaltung des Initiativkreises Grüne/Bunte Liste in Bremen und Bremerhaven" statt. Ca. 600 Menschen sind anwesend.
Q: Arbeiterkampf Nr.134,Hamburg 24.7.1978,S.5

24.07.1978:
Auf einem Wahlplenum Bremerhaven zur Beratung eines Programms und einer Alternativen Liste sind, laut KB, u.a. anwesend Vertreter der BBA, der Selbstorganisation der Zivildienstleistenden (SOdZDL), der DFG/VK, der AUD und des KB.
Q: Arbeiterkampf Nr.135,Hamburg 7.8.1978,Beilage S.7

September 1978:
Im KABD erscheint 'Lernen und kämpfen' Nr.9 (vgl. Aug. 1978, Okt. 1978). Jugendliche aus Bremerhaven möchten Mitglieder des KABD werden.
Q: Lernen und kämpfen Nr.9,o.O. Sept. 1978

Oktober 1978:
Laut RGO bildet sich wahrscheinlich im Oktober in Bremerhaven eine RGO-Gruppe.
Q: RGO:Nachrichten Nr.8,Dortmund Nov. 1978,S.15

November 1978:
Vermutlich Anfang bis Mitte November wird der Text "Grüne Einheit? Erklärung des Kommunistischen Bundes/Gruppe Bremen und Bremerhaven zur Situation in der Alternativen Wahldiskussion" verfaßt, in dem es u.a. heißt:"
Die alternative Wahldiskussion in Bremen, bisher einheitlich zusammengefaßt im 'Initiativkreis für eine Grüne/Bunte Liste in Bremen und Bremerhaven' ist in eine entscheidende Phase getreten. Aus dem Plenum ist seit kurzem eine Gruppe - zumeist traditioneller Umweltschützer (WSL, BAK u.a.) ausgeschert, wie aus dem vorgelegten Programmansatz und Organisationsmodell deutlich wird. … Begründet wird das Ausscheren dieser Gruppe und das Abrücken von gemeinsam entwickelten Positionen mit dem schwachen Abschneiden alternativer (bzw. sich alternativ darstellender) Gruppen bei den letzten Landtagswahlen, insbesondere in Hessen. Die Konsequenz, die diese Gruppe zieht, geht davon aus, daß die Hauptursache für das schwache Abschneiden dieser Listen die ungenügende Abgrenzung nach links und das fehlende Bekenntnis zum Grundgesetz gewesen ist. … Uns ist es unverständlich, wie die ausgescherte Gruppe zu so einer Fehleinschätzung der bisher gelaufenen Landtagswahlen kommen konnte: hat doch die GAZ in Hessen bereits eindeutig bewiesen, daß Abgrenzung nach links sich nicht auszahlt."
Q: Arbeiterkampf Nr.143,Hamburg 27.11.1978,S.9

08.01.1979:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.145 (vgl. 11.12.1978, 22.1.1979) heraus.
Berichtet wird vom Zensurprozeß gegen den Verlag Jürgen Reents des KB (vgl. 12.1.1979) und den Verantwortlichen des 'Arbeiterkampf', Kai Ehlers. Solidaritätsadressen dagegen gingen ein u.a. aus Bremerhaven vom Arbeiterbuch-Kollektiv und von der Alternativzeitung 'Watt'.
Q: Arbeiterkampf Nr.145,Hamburg 8.1.1979

27.01.1979:
Laut KB tagt ein Plenum des Initiativkreises für eine Grüne/Bunte Liste in Bremen und Bremerhaven in Bremen, Auf dem Plenum wird u.a. auch über Unvereinbarkeitsbeschlüsse (UVB) in alternativen Listen" diskutiert. Anwesende KPD-Mitglieder, "die anfangs noch zaghaft gegen Unvereinbarkeitsbeschlüsse gesprochen hatten, fielen … um und setzten sich in der Folge vehement für Unvereinbarkeitsbeschlüsse ein. Ihre einzige Bedingung war dabei, daß auch der KB darunter fallen muß, sonst würden sie dagegen stimmen. … Nachdem in der Abstimmung eine (knappe) Mehrheit die Festlegung des 'Initiativkreises' auf solche undemokratischen Prinzipien abgelehnt hatte, betätigten sich die KPD'ler als lauteste Schreier gegen den KB. … Mit ihrem Vorgehen hat die KPD nicht nur sich selbst geschadet, sie diskreditiert damit leider auch linke Politik über ihren eigenen Parteiladen hinaus. … Wir fordern die KPD auf, sich von dem Verhalten ihrer Vertreter auf dem letzten Wahlplenum öffentlich zu distanzieren."
Q: Arbeiterkampf Nr.147,Hamburg 5.2.1979,S.7

08.02.1979:
Laut KB wird in Bremen "auf einer Pressekonferenz die Gründung einer Bremer Grünen Liste bekanntgegeben. Träger dieser Liste sind ein Kreis ehemaliger SPD-Mitglieder um Olaf Dinne und Peter Willers, verschiedene traditionelle Umweltschützer und einige eher rechtsbürgerliche Kräfte. Die Bremer Grüne Liste ist eine Abspaltung des Initiativkreises für eine Grüne/Bunte Liste in Bremen und Bremerhaven. … Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Haltung der KPD. Anfangs richtete sich der Unvereinbarkeitsbeschluß allein gegen sie (als Partei). Der KB wandte sich gegen jede Art der Unvereinbarkeitsbeschlüsse, während die KPD sich für eine 'Modifizierung' einsetzte: Nicht nur gegen die KPD, sondern auch gegen den KB müsse der Unvereinbarkeitsbeschluß angewandt werden."
Q: Arbeiterkampf Nr.148,Hamburg 19.2.1979,S.10

22.04.1979:
Laut KB findet in "Göttingen das erste bundesweite Treffen bunter und alternativer Wahllisten statt, zu dem gemeinsam von der Bunten Liste Hamburg und der Alternativen Liste Westberlin eingeladen worden war. Gekommen waren darüber hinaus Vertreter/-innen und Mitglieder u.a. des Initiativkreises für eine grüne/bunte Liste in Bremen und Bremerhaven.
Q: Arbeiterkampf Nr.152,Hamburg 30.4.1979,S.6

01.05.1979:
Laut KB beteiligen sich in Bremerhaven an einer DGB-Demonstration ca. 3 000 Menschen:"
Ein Initiativblock umfaßte 150 Menschen. … Auf einem anschließenden Fest fanden sich 100 Menschen ein."
Q: Arbeiterkampf Nr.153,Hamburg 14.5.1979,S.14

30.05.1979:
In Bremerhaven soll, laut KB, heute eine örtliche Alternative Liste zu den Bürgerschaftswahlen gegründet werden, die sich der Bremer Alternativen Liste verbunden weiß.
Q: Arbeiterkampf Nr.154,Hamburg 28.5.1979,S.11

11.06.1979:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.155 (vgl. 28.5.1979, 25.6.1979) heraus. Folgende Gruppen haben sich dem Bündnis Rock gegen Rechts angeschlossen: …
der Initiativkreis grüne/bunte Liste Bremerhaven.
Q: Arbeiterkampf Nr.155,Hamburg 11.6.1979

17.06.1979:
Laut KB fand im Rahmen des RGR-Festivals in Frankfurt "ein Arbeitstreffen interessierter Antifaschisten statt, auf dem Möglichkeiten der Kommunikation zwischen den im Bundesgebiet aktiven Antifagruppen besprochen wurden. Es waren vor allem Mitglieder aktiver Antifa-Gruppen gekommen. Trotz einer relativ breiten Beteiligung (von Bremerhaven bis Freiburg) von ca. 50 Menschen dürfte das Treffen aber doch nur von einem Bruchteil der in Frage kommenden besucht worden sein." Diskutiert wurde u.a. auch über die Herausgabe einer 'Antifa-Zeitung'. "Als eine Möglichkeit, diesen Schwierigkeiten beizukommen, wurde von den Anwesenden übereinstimmend die Herausgabe einer bundesweiten Antifa-Zeitung angesehen. Allerdings gab es große Differenzen darüber, wer Träger einer solchen Zeitung sein soll und unter welchen Umständen sie erscheinen soll. … Da auf dem Arbeitstreffen keine bevollmächtigten Vertreter anwesend waren, wurde natürlich auch kein weitgehender Beschluß über die Zeitung gefaßt. Das Treffen endete mit dem Beschluß, das vollständige Diskussionsprotokoll interessierten antifaschistischen Gruppen und Einzelpersonen zur Verfügung zu stellen und in einigen Wochen erneut zum selben Thema zusammenzutreffen."
Q: Arbeiterkampf Nr.157,Hamburg 9.7.1979,S.24

01.05.1980:
Laut KB beteiligen sich an Der 1. Mai-Demonstration des DGB in Bremerhaven ca. 3 000 Menschen. "Es gab zwar keine linke Aktionseinheit, aber einen kleinen alternativen Block mit 100 Leuten und einem Türken-Block mit 50 Teilnehmern. Mittelpunkt des alternativen Blocks war der Frauenblock. Die Frauengruppe Bremerhaven hatte auch als einzige Initiative mit einem eigenen Aufruf mobilisiert."
Q: Arbeiterkampf Nr.176,Hamburg 5.5.1980,S.4

29.09.1991:
R.ZIPPEL@EAST-END berichtet am 2.1.1994 im Brett Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK:"
- bei den Bremer Landtagswahlen gewinnt die Deutsche Volks-Union (DVU,d.Vf.) des rechtsradikalen Verlegers Frey in Bremerhaven 10,26 Prozent der Stimmen und zieht mit Fraktionsstärke in den Bremer Landtag ein".
Q: Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK-R.ZIPPEL@EAST-END:Noch mehr Opfer_2,2.1.1994

03.02.1996:
Im Kurdistan-Rundbrief (vgl. 8.2.1996) heißt es:"
Für die Beendigung des Krieges und ein friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben des kurdischen und türkischen Volkes

'APPELL VON HANNOVER'

WEITERE UNTERZEICHNER (Stand vom 3.2.96):
… Prof. Dr. G. Matthiessen (Hochschullehrer, Bremerhaven).
Q: Kurdistan-Rundbrief Nr.3,Berlin 8.2.1996

20.10.1900:
Der 'Kurdistan-Rundbrief' (vgl. 15.11.2000) berichtet aus der Türkei vom 'Andic'- Plan (vgl. 2.11.2000), der sich u.a. gegen Akin Birdal richtete:"…
Die Zeitung Hürriyet hatte erneut begonnen, gegen Akin Birdal zu hetzen, nachdem er am 20. Oktober in Bremerhaven gesprochen hatte. Seine angebliche Forderung, die Türkei müsse sich bei den Armeniern entschuldigen, führte zu Schlagzeilen wie: 'Welche Form des Hasses ist das?', 'Genug davon, sie sind zu weit gegangen', 'mental pervers' und 'die Kreatur namens Birdal'. Wie bereits im letzten Rundbrief berichtet, wurde Birdal wegen dieser unterstellten Aussagen am 24.Oktober vor dem Istanbuler Staatssicherheitsgericht (DGM) wegen 'Volksverhetzung' angeklagt. Birdal hatte seinerseits an den DGM-Staatsanwalt Müzaffer Yilmaz geschrieben, er habe keine der von Hürriyet behaupteten Äußerungen gemacht. Angesichts der Kampagne gegen ihn, die die Hürriyet nicht einmal einen Monat nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis gestartet hat, fragte er: 'Ist der Aktionsplan noch in Kraft? Ist die Hürriyet-Kampagne Teil davon?'

Er erinnerte an das Attentat auf ihn (vgl. 12.5.1998,d.Vf.) infolge des 'starken Aktionsplans', der mit der Unterschrift des damaligen Vizechefs des Generalstabs Cevik Bir in die Tat umgesetzt worden sei."

In den Übersetzungen aus den Tagesberichten der TIHV heisst es dazu:"
Ermittlungen gegen Akin Birdal

Die Staatsanwaltschaft am SSG Istanbul hat Ermittlungen gegen den ehemaligen Vorsitzenden des IHD, Akin Birdal angestrengt. Grund dafür ist eine Rede, die er in Bremerhaven gehalten haben soll. Dabei soll er gesagt haben, daß die Türkei sich wegen des Völkermordes bei den Armeniern entschuldigen solle. Damit soll Akin Birdal gegen den § 312 TSG verstossen haben. Bei einer Verurteilung erwartet ihn eine Strafe zwischen einem und drei Jahren Haft.
Radikal/Cumhuriyet vom 24.10.2000"

Später kommt es zum Prozess gegen Birdal wegen dieser Rede (vgl. 8.2.2001).
Q: Kurdistan-Rundbrief Nr.23 und 14,Berlin 15.11.2000 bzw. 21.2.2001; Übersetzungen aus den Tagesberichten der TIHV Woche 23/2000. o.O. 2000

08.02.1901:
Der 'Kurdistan-Rundbrief' (vgl. 21.2.2001) berichtet:"
Akin Birdal erneut angeklagt

Der prominente türkische Menschrechtler Akin Birdal ist erneut angeklagt. Wegen 'öffentlicher Herabsetzung des Ansehens der türkischen Nation' drohten ihm 6 Jahre Haft, teilte sein Anwalt am 8.2. mit. Anlass ist eine Rede des Bürgerrechtlers auf einer Veranstaltung im Oktober letzten Jahres in Bremerhaven, in der er eine Entschuldigung der Türkei für den 'Völkermord' an den Armeniern 1915 gefordert haben soll. Birdals Anwalt wies den Vorwurf zurück. Die türkische 'Hürriyet', auf dessen Bericht die Anklage beruhe, habe die Äußerungen Birdals 'verfälscht' wiedergegeben. Deshalb habe er Klage eingereicht.

(M., Quellen: afp, dpa, 8.2.01)"
Q: Kurdistan-Rundbrief Nr. 4,Berlin 21.2.2001

Letzte Änderung: 01.03.2023