Bremen: Die Wahlen zur Bremischen Bürgerschaft vom 28.9.1975

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 12.4.2014

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Zu den Bremer Bürgerschaftswahlen vom 28. September 1975 können hier nur bisher nur wenige Hinweise erschlossen werden, wir bitten um Ergänzungen. Separat dargestellt werden einige Wahlkampfbroschüren der Ortsgruppe Bremen des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW). Hierbei handelt es sich um die Broschüren:

- "Das kapitalistische System beruht auf der Ausbeutung der Arbeiter durch die Kapitalisten. Nieder mit dem Lohnsystem!" vom Juli 1975;

- "Die schlechten Wohnverhältnisse der Werktätigen - eine Konsequenz der Ausbeuterordnung!" vom Juli 1975;

- "Das Gesundheitswesen in die Hand des Volkes!" vom Juli 1975;

- "Das Volksbildungswesen in des Volkes Hand" vom August 1975; und

- "Gegen Berufsbeamtentum und Entrechtung im öffentlichen Dienst!" vom September 1975.

Neben dem KBW kandidierten auch noch die DKP, die KPD und die Ortsgruppe Bremen des Spartacusbundes, die allerdings erst im September mit dem Wahlkampf begonnen zu haben scheint.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

19.05.1975:
Die Ortsgruppe Bremen des KBW veröffentlicht vermutlich in dieser Woche ein Faltblatt mit ihrem Wahlaufruf zu den Bürgerschaftswahlen (vgl. 28.9.1975), in dem auch die Kandidaten vorgestellt werden.
Quelle: KBW: Wahlaufruf des Kommunistischen Bundes Westdeutschland für die Wahlen zur Bremischen Bürgerschaft am 28. September 1975, Bremen o. J. (1975)

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02.06.1975:
In Bremen beginnt der KBW (vgl. 12.6.1975) in dieser Woche mit seinem Wahlkampf zu den Bürgerschaftswahlen (vgl. 28.9.1975), indem er elf tägliche Agitationszentren, u.a. am Hauptbahnhof (vgl. 6.6.1975), errichtet.

Aufgestellt werden 21 Kandidaten, darunter 14 Arbeiter und Angestellte.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 23, Mannheim 12.6.1975

02.06.1975:
Der KBW (vgl. 12.6.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche, daß seit einem Jahr die 'KVZ' vor dem Bahnhof Huckelriede verkauft werde, was nun plötzlich seit Beginn des Wahlkampfes zur Bürgerschaft verboten sei.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 23, Mannheim 12.6.1975

02.06.1975:
Der KBW (vgl. 12.6.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche, daß vor dem Kaufhaus Kepa der KBW neben dem DKP-Stand einen Stand zur Unterstützung der Jugendinitiative Brommiplatz aufbaute, da dort genug Platz für zwei Stände sei. Trotzdem habe die DKP die Polizei geholt und den KBW vertreiben lassen.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 23, Mannheim 12.6.1975

20.06.1975:
Der KBW Ortsgruppe Bremen eröffnet mit einer Veranstaltung seinen Wahlkampf zu den Bürgerschaftswahlen."
Q: KBW: Das kapitalistische System beruht auf der Ausbeutung der Arbeiter durch die Kapitalisten. Nieder mit dem Lohnsystem!, Bremen Juli 1975, S. 8

23.06.1975:
An der Uni Bremen wird, laut KPD, vermutlich in dieser Woche ein wissenschaftlicher Angestellter, der für sie zu den Bürgerschaftswahlen (BW - vgl. 24.9.1975) kandidiert entlassen. Im Akademischen Senat (AS) hätten sich der MSB Spartakus der DKP und dessen Anhang (zusammen drei Personen) bei der Abstimmung darüber enthalten.
Q: Rote Fahne Nr. 26, Köln 2.7.1975

Juli 1975:
Der KBW Ortsgruppe Bremen gibt zu den Bürgerschaftswahlen die Broschüre "Das kapitalistische System beruht auf der Ausbeutung der Arbeiter durch die Kapitalisten. Nieder mit dem Lohnsystem!" zum Preis von 1,- DM in einer Auflage von 5 000 Stück heraus.

Enthalten sind die Abschnitte:
- "I. Die Arbeiter schaffen den Reichtum - die Kapitalisten eignen ihn sich an" mit einem Bild von Kaffee Jacobs und einem Bericht vor allem vom Vulkan, aber auch zu Klöckner, in dem es auch heißt:"
Die Werftherren werden bei der Jagd nach Profit vom Staat großzügig unterstützt. Der Bremer Senat verschaffte der Rickmers Werft in Bremerhaven einen 25-Millionen-DM-Kredit, um sie vor der Pleite zu bewahren. Im Rahmen des 7. Werfthilfeprogramms ermöglichte der Bund mit ERP-Mitteln und durch Haushaltszuschüsse extrem günstige Kreditbedingungen für die Werftkapitalisten. Der Bremer Senat stand nicht abseits und bewilligte Zinszuschüsse zur Verbilligung von Kapitalmarktdarlehen in Höhe von 38 Millionen DM für die Werftherren des Landes Bremen.";
- "Proletarier aller Länder und unterdrückte Völker, vereinigt euch, besiegt den Imperialismus!" der berichtet von den Klöckner-Investitionen und Zimbabwe, aber auch:"
Über die Bremer Häfen unternimmt die westdeutsche Bourgeoisie Militärtransporte in alle Welt. Als Beispiele: Von Bremerhaven wurden im Verlaufe des Oktoberkrieges 1973 zwischen Israel und den arabischen Staaten amerikanische Waffenlieferungen und Panzer in den Nahen Osten verfrachtet.

Auf der Werft Abeking & Rasmussen in Lemwerder wurden drei Korvetten für Portugal gebaut und von dort aus an Portugal ausgeliefert. Im April 1974 wurde der Frachter 'Najade Willemstadt' (Neptun Reederei) unter anderem mit turbinenartigen Teilen (etwa zwanzig mit einer Größe von zwei mal drei Metern) der Firma Krupp nach Cabora Bassa via Beira (Mozambique) verladen. Cabora Bassa ist einer der größten Staudämme der Welt, dessen Errichtung von den Portugiesen geplant war, um mehr Europäer anzusiedeln und das Land dem Volk von Mozambique vorzuenthalten.";
- "II. Die Arbeiterklasse kann die Produktion in die eigenen Hände nehmen";
- "Gegen die Verlängerung des Arbeitstages - Verbot der Überstundenarbeit! Beschränkung des Arbeitstages auf 7 Stunden an 5 Wochentagen", wobei vom Vulkan berichtet wird;
- "Gegen die Arbeitshetze - Verbot des Akkordsystems", wobei eingegangen wird auf den Programmlohn auf der AG Weser, auf die Vulkan-Werft und auf Siemens;
- "Verbot der Nacht- und Schichtarbeit" zu Klöckner;
- "Kontrolle der Arbeitssicherheit und des Betriebsgesundheitswesens durch die Betriebs- und Personalräte" zu Klöckner und zum Vulkan;
- "Die Arbeit der Frauen und ausländischen Arbeiter: Immer größer wird die Zahl der Proletarier, die Lage der großen Mehrheit gleicht sich mehr und mehr der des Proletariats an!", in dem es auch heißt:"
Die Tauwerk-Kapitalisten, Besitzer einer der drei größten Frauenbetriebe in Bremen-Nord, haben die Belegschaft um die Hälfte, auf ca. 600, vermindert.
Von Mitte 1974 bis Anfang 1975 wurden am 15. jeden Monats bis zu 50 Frauen entlassen. Gleichzeitig wurden laufend die Akkordsätze erhöht. Eine Kollegin berichtet:
'Keiner weiß, wer nächstes Mal dran ist. Der Betriebsrat tut nichts, er kommt höchstens mal in die Abteilung und sagt: 'Tut mir leid, daß Du nun auch dabei bist.' Wir haben keine Vertrauensleute und so kommt auch kein Widerstand auf. Die Entlassungen sind schon zur Gewohnheit geworden. Keiner mag mehr was sagen, auch nicht gegen den Akkord, weil alle Angst haben.'
Bei den Steingut-Werken in Bremen-Nord wurden im Herbst 1974 300 Kolleginnen entlassen, fast die ganze Nachmittagsschicht. Da diese schicht eine Halbtagsarbeit von vier Stunden war, bekommen die entlassenen Frauen nicht einmal Arbeitslosenunterstützung vom Arbeitsamt.";
- "Deutsche und ausländische Arbeiter - eine Kampffront!", in dem es auch heißt: "7,6 % betrug Ende März die Arbeitslosenquote bei den ausländischen Arbeitern in Bremen-Nord (4,2 % bei deutschen Arbeitern). Von etwa 3 500 waren 263 arbeitslos.". Erste Abschiebungen finden statt;
- "Die Arbeiter, Angestellten und kleinen Beamten im öffentlichen Dienst haben den gleichen Feind wie die Arbeiter!" zum ÖD;
- "III. Die Krise zeigt: Der Kapitalismus ist unfähig, die Produktion planvoll entsprechend den gesellschaftlichen Bedürfnissen zu entwickeln", wobei berichtet wird von Klöckner und den Bremer Nachrichten / Weserkurier (BN / WK);
- "Arbeitsämter in Arbeiterhand!" mit einem Bild von der Demonstration gegen die Jugendarbeitslosigkeit in Hannover (vgl. 14.6.1975), wobei es auch heißt, es sei "die Mitgliederzahl der IG Metall im Bezirk Nord in den letzten drei Jahren um 10 000 Arbeiter gewachsen.";
- "Die Einheit in den Gewerkschaften auf dem Boden des Klassenkampfes herstellen";
- "IV. Die bürgerlichen Parteien verteidigen die Ausbeutung der Arbeiterklasse";
- "SPD - Stütze der Kapitalisten", wobei es auch heißt: "Eingestrichen haben die Kapitalisten die Bundes- und Landesgelder gern. Und sie haben sie auch genutzt, wie das Beispiel Klöckner zeigt:
Aufgrund der bis zu einhundertprozentigen Lohnkostenzuschüsse stellen sie laufend Kollegen ein, besonders Elektriker und Schlosser, denen dann gesagt wird: 'Eigentlich können wir Sie gar nicht gebrauchen, aber fangen Sie man erst einmal an.' Sie suchen sich die Besten aus und schmeißen die verbrauchten und unbequemen Arbeitskräfte auf die Straße, nach der Methode: zehn Neue einstellen, den Besten raussuchen und neun wieder rausschmeißen."
Q: KBW: Das kapitalistische System beruht auf der Ausbeutung der Arbeiter durch die Kapitalisten. Nieder mit dem Lohnsystem!, Bremen Juli 1975

Juli 1975:
Der KBW Ortsgruppe Bremen gibt zu den Bürgerschaftswahlen die Broschüre "Die schlechten Wohnverhältnisse der Werktätigen - eine Konsequenz der Ausbeuterordnung!" zum Preis von 1,- DM in einer Auflage von 3 000 Stück heraus.

Enthalten sind die Abschnitte:
- "I. Die Wohnungen der Bremer Werktätigen: enge Betonsilos und verschlissene Altbauwohnungen";
- "Die Trabantenstädte - z.B. Kattenturm und Huchting";
- "Die Altbauviertel: kleine und muffige Wohnungen" zu Gröpelingen, von wo aus der Seewenjestraße berichtet wird, und Woltmershausen;
- "Woher kommt das Wohnungselend?";
- "Die Miete: Grundrente für die Bodenbesitzer und Zinsen für die Kapitalisten";
- "Die Huchtinger Werktätigen haben den Kampf gegen die Ausplünderung durch Neue Heimat und Senat aufgenommen";
- "Die besondere Wohnungsnot der ausländischen Arbeiter" mit einem Kasten zur Casa Marina, einem Schiff auf dem Hafenarbeiter der BLG aus Italien und Portugal wohnen;
- "Obdachlosigkeit - eine folge der Ausbeutung im Kapitalismus", wobei berichtet wird aus Woltmershausen;
- "II. Sanierung: Banken und Geschäftshäuser anstelle von Arbeiterwohnungen";
- "Arbeiterwohnungen im Ostertor und in Vegesack will der Senat wegsanieren";
- "Waller Feldmark: Kleingarten- und Parzellengebiet - oder Industriegelände?" zum Beschluß des Senats vom 3.6.1975 und der Bürgerschaft vom 20.6.1975, das Gelände zum Industriegebiet umzuwidmen, wobei ein Bild erscheint aus Seehausen und Hasenbüren, wo dasselbe droht;
- "III. Der bürgerliche Staat verschlechtert die Wohnungslage der Werktätigen";
- "Wem nutzt das neue 'Mieterschutzgesetz'?";
- "Der Senat beteiligt sich an der Ausplünderung des Volks" zur Erhöhung der Versorgungstarife für Gas, Strom und Wasser durch die Stadtwerke;
- "IV. Die bürgerlichen Parteien zur Verbesserung des Wohnungselends: leere Versprechungen für die Massen und Verteidigung des kapitalistischen Privateigentums" zu SPD, CDU und DKP; sowie
- "V. Wie der Kampf gegen das Wohnungselend geführt werden muß".
Q: KBW: Die schlechten Wohnverhältnisse der Werktätigen - eine Konsequenz der Ausbeuterordnung!, Bremen Juli 1975

Juli 1975:
Der KBW Ortsgruppe Bremen gibt zu den Bürgerschaftswahlen die Broschüre "Das Gesundheitswesen in die Hand des Volkes!" in einer Auflage von 3 000 Stück zum preis von 1,- DM heraus.

Enthalten sind die Abschnitte:
- "Einleitung";
- "SPD: 'Wir haben das Arbeitsleben humanisiert!'";
- "…Ansteigen der Berufskrankheiten";
- "Größerer Reichtum für die Kapitalisten - gewachsene Arbeitsqual der Arbeiter", wobei berichtet wird von Klöckner, vom Vulkan und von Hanomag;
- "Ein Drittel der Schichtarbeiter wird früher Rentner";
- "In der Krise - Ansteigen der tödlichen Unfälle in der Industrie um 11 %";
- "Werksarzt unter Kontrolle der Kapitalisten = Gesundschreibmaschine", wobei berichtet wird von Hanomag;
- "Reformvorschläge der bürgerlichen Parteien für das Gesundheitswesen: Die Versicherten sollen mehr bezahlen - weniger Leistungen erhalten";
- "Schlechtere Versorgung…";
- "…Verschärfung der Arbeitshetze", wobei berichtet wird aus dem Zentralkrankenhaus St. Jürgen;
- "Pharmaindustrie und niedergelassene Ärzte werden reich";
- "Die Versicherten sollen mehr bezahlen"; sowie
- "Die Zersplitterung der Kassen und die Verfügungsgewalt der Kapitalisten ist schädlich" mit einem Kasten "Seebeck-Arbeiter gegen Betriebskrankenkasse".
Q: KBW: Das Gesundheitswesen in die Hand des Volkes!, Bremen Juli 1975

18.07.1975:
In Bremen führen die KPD und ihre Rote Hilfe (RH) e.V., laut KPD, eine Kundgebung vor der Vulkanwerft gegen Gewerkschaftsausschlüsse und Berufsverbote (UVB/BV) bzw. politische Entlassungen, wie es sie u.a. bei der AG Weser Werft (vgl. 7.7.1975) gibt, durch, bei der 20 Unterschriften für die KPD bei den Bürgerschaftswahlen (BW - vgl. 28.9.1975) gesammelt werden.
Q: Rote Fahne Nr. 29, Köln 23.7.1975

30.07.1975:
In der Nr. 30 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 23.7.1975, 6.8.1975) veröffentlicht die KPD aus Bremen den Aufruf zu den Bürgerschaftswahlen (BW - vgl. 28.9.1975), der sich u.a. mit Arbeitslosen in Bremen und Bremerhaven befaßt. Ein neues Büro wurde in Bremen-Vegesack eröffnet, die Ortsleitung (OL) hat ihren Sitz jetzt in Walle.
Q: Rote Fahne Nr. 30, Köln 30.7.1975

August 1975:
Der KBW Ortsgruppe Bremen gibt zu den Bürgerschaftswahlen die Broschüre "Das Volksbildungswesen in des Volkes Hand" in einer Auflage von 3 000 Stück heraus.

Enthalten sind die Abschnitte:
- "I. Die Staatsschule kann die Ausbildung der Jugend nicht gewährleisten - Das Volk rebelliert gegen den Staat als Volkserzieher";
- "Die Lügen des Bremer Senats wiederholen sich jährlich" zum Schuljahresbeginn;
- "Höhepunkt des Protestes: die Massendemonstration im Dezember" (vgl. 11.12.1974), wobei auch ein Leserbrief von der Schule an der Hermannsburg und eine Resolution der Elternversammlung der Klasse 1b der Schule Brokstraße dokumentiert werden;
- "Die Staatshoheit kann das Volk in Schulfragen nicht anerkennen" wobei berichtet wird vom Schulstreik gegen Lehrerentlassung der Klasse 3b an der Schule am Mönchshof;
- "II. Gegen die Auslese der Klassenschule - Einheitsschule bis zum 18. Lebensjahr" wobei berichtet wird von den Ausgaben für den Schulneubau für die Grundschulen Düsseldorfer Straße und Alfred Faus-Straße sowie das Gymnasium Huchting und die Gesamtschule Ost;
- "An der Auslese hat sich nichts geändert", wobei auch auf die Kindergärten eingegangen wird;
- "In der Auslese drücken sich die Klassengegensätze aus";
- "Das 'gleiche Recht' ist das Recht auf Ungleichheit";
- "Die Schule hemmt die Entfaltung der Kinder";
- "Die 'Reformen' der SPD - alte Klassenschule im neuen Gewand" zu Orientierungsstufe, Gesamtschulen und Oberstufenreform (OSR);
- "Nur die soziale Revolution kann die Fähigkeiten der Arbeiterklasse ganz freisetzen" mit einem Bild vom 1. Mai 1975 in Vegesack;
- "III. Das Volksbildungswesen muß dem Staat entrissen und unter Kontrolle des Volkes gestellt werden";
- "In den Schulbüchern erscheint die Welt verkehrt";
- "Die Wahrheit versucht der Staat aus der Schule zu verbannen" wobei vom Lehrer Frank Behrens in Bremerhaven, dem vorgeworfen wurde, "er habe die Sozialisierung der Produktionsmittel im Unterricht als Möglichkeit dargestellt" und von der Lehmhorster Schule berichtet wird;
- "Der Staat handelt gegen den Willen der Eltern" wobei vom Berufsverbot gegen Renate Kuhn an der Schule Kattenturm berichtet wird;
- "Das Volk hat gegenüber der Schule keinerlei Rechte" mit einem Bild vom gegen die Versetzung eines Lehrers von der Schule beim Sattelhof;
- "Das Volk braucht alle Rechte, um seine Interessen verfolgen zu können";
- "IV. Die Berufsausbildung darf keine Privatangelegenheit der Kapitalisten sein!";
- "Eine allseitige Ausbildung gibt es nicht…";
- "…sondern Abrichtung zum Anhängsel der Maschine" mit dem Bericht eines Werkzeugmacherlehrlings;
- "Ohne Lehrstelle keine Ausbildung";
- "Billige Arbeitskräfte fürs Handwerk";
- "Stufenarbeiter für die große Industrie";
- "Machtvolle Demonstration der Arbeiterjugend" (vgl. 15.5.1975), wobei berichtet wird vom 1. Mai;
- "Die Vorschläge der DKP dienen nicht der Einheit";
- "Soll der Staat an die Stelle der Kapitalisten treten?";
- "Die Ausbildung muß Sache des Volkes werden"; sowie
- "Der Arbeiterklasse gehört die Zukunft".
Q: KBW: Das Volksbildungswesen in des Volkes Hand, Bremen Aug. 1975

20.08.1975:
Die KBW Ortsgruppe Bremen gibt vermutlich Mitte dieser Woche die Flugschrift "Gegen Unterdrückung und 'Fürsorge' durch die bürgerliche Klasse - der selbständige Kampf der Arbeiterjugend" zu den Bürgerschaftswahlen (vgl. 28.9.1975) heraus. Enthalten sind die Abschnitte:
- "Die 'Klagen über die Jugend nehmen zu";
- "Die Jugend der Reichen lebt ausgezeichnet";
- "Die Arbeiterjugend hat keine Möglichkeit ihre Fähigkeiten zu entfalten";
- "'Wir nennen sie Puddingschule' Bericht über die Ausbildung in einer 'Allgemeinbildenden Berufsschule für Mädchen / Endstation Hilfsarbeiterin" von der Stadtteilzelle Nord des KAJB, aus der 'KVZ';
- "Die Zukunft und das Leben eines Menschen hängt ab von der Klasse, in der er geboren ist";
- "Die Wohnverhältnisse der Arbeiterjugend sind beengt und drückend" mit einem Bericht von der Grohner Düne;
- "Der Kapitalismus zerstört die Familie" wobei das Schulbuch für Berufsschulen "mitentscheiden, mitverantworten" kritisiert wird;
- "die staatl. Freizeitheime - Instrumente der Gängelung + Kontrolle der Jugend" wobei auch auf die Schließung des JFH Alt-Aumund "wegen des sogenannten 'Rockerproblems'" eingegangen wird;
- "Die staatl. Fürsorge bedeutet nichts als Schikane für die Arbeiterfamilien";
- "Die kapitalistischen Anpassungslager - Erziehungsheime";
- "Das letzte Mittel der staatl. Zwangserziehung Gefängnis";
- "Schinderei im Jugendstrafvollzug" zur JSA Blockland, aus der 'KVZ';
- "Die kirchliche Jugendarbeit - Geschäft der herrschenden Klasse" mit einem bericht über die kirchlichen Jugendgruppen in Marßel;
- "Die Rebellion von Jugendlichen hat viele falsche Formen";
- "SPD-Senat mit allen Mitteln gegen die Selbständigkeit der Jugend";
- "Die Forderungen der DKP schaden dem Kampf der Arbeiterjugend";
- "Die Erziehung der Arbeiterjugend ist Sache der Arbeiter selbst";
- "Der Kampf um selbstverwaltete Jugendzentren";
- "Der Kampf der Neustädter Jugendlichen" wo das JFH in der Thedinghauserstrasse im März abbrannte und die Jugendinitiative zur Demonstration am 22.8.1975 aufruft.
Q: KBW: Gegen Unterdrückung und 'Fürsorge' durch die bürgerliche Klasse - der selbständige Kampf der Arbeiterjugend, Bremen o. J. (1975)

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September 1975:
Der KBW Ortsgruppe Bremen gibt zu den Bürgerschaftswahlen die Broschüre "Gegen Berufsbeamtentum und Entrechtung im öffentlichen Dienst!" in einer Auflage von 2 000 Stück heraus.

Enthalten sind die Abschnitte:
- "I. Der Zweck des Staates";
- "Die Erfahrungen, die die Masse der Werktätigen mit dem Staat macht, sind schlecht";
- "Der Zweck des Staates ist die Sicherung des kapitalistischen Privateigentums";
- "Die werktätige Bevölkerung wird vom Staat ausgeplündert", wobei es auch heißt: "1974 erhöhte die Bremische Bürgerschaft die Tarife für Strom, Gas und Wasser zum dritten Mal innerhalb von zwei Jahren.";
- "Der Polizeiapparat ist gegen das Volk gerichtet. Er wird ständig ausgebaut";
- "Der Klassencharakter der Justiz tritt immer offener hervor" wobei berichtet wird von BWM und vom Metallerstreik im März 1974;
- "Die Mittel zur Sicherung der Profite der Kapitalisten und zur Unterdrückung des Volkes holt sich der Staat von den werktätigen Massen";
- "II. Das besondere Dienstrecht im öffentlichen Dienst schützt die höheren Beamten vor dem Zugriff der Massen" wobei eingegangen wird auf das Bremische Beamtengesetz vom 8.5.1973 und auf ein Berufsverbot:"
Im Juli 1975 wurde ein Entlassungsverfahren gegen die Lehrerin Renate Kuhn eingeleitet. Die Eltern schrieben einen Brief an den Bildungssenator. Sie forderten das Verbleiben von Renate Kuhn an der Schule. Der Senator antwortete: Er könne deshalb keine Stellungnahme zu der Forderung der Eltern abgeben, weil es 'die Lehrerin Frau Kuhn persönlich' betreffe und er - laut Beamtengesetz - zur Verschwiegenheit verpflichtet sei."
- "Die Beamten dürfen mit dem Volk nicht zusammengehen", in dem eingegangen wird auf Renate Kuhn und in einem Kasten "Schulstreik gegen Lehrerentlassung" berichtet wird von der Schule am Mönchshof;
- "Die höheren Beamten sind die Peitschenschwinger im Solde der Bourgeoisie" zu den Schuldirektoren;
- "Schikanen auf den Ämtern - Folgen des Berufsbeamtentums" mit einem bericht vom Arbeitsamt in Hamburg;
- "Der Staat legt einen Schutzwall um seine Schergen" zu Polizeiübergriffen, aber auch zum Prozeß in Betzdorf gegen R. Heuzeroth und G. Will (vgl. 17.10.1974);
- "Mißwirtschaft und Korruption - geschützt durch das Berufsbeamtentum";
- "III. Das Berufsbeamtentum und das Beamtenrecht als Fessel für die Angehörigen der Arbeiterklasse und des Volkes im öffentlichen Dienst";
- "Die Masse der beschäftigten im öffentlichen Dienst gehört zum Volk";
- "Im Streik 1974 haben die Lohnabhängigen des öffentlichen Dienstes ihre Kampfkraft gezeigt" (vgl. 4.2.1974, 11.2.1974);
- "Die Beamtengesetze sind eine Fessel für den gewerkschaftlichen Kampf der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes";
- "Durch die 'Weisungsgebundenheit' sollen die Beamten gefügige Instrumente sein";
- "Mit Hilfe des Beamtenrechts sollen Gegner der kapitalistischen Ordnung aus dem öffentlichen Dienst entfernt werden"; sowie
- "Die bürgerlichen Parteien und Politiker sind konsequente Verfechter der Ideologie des Privateigentums!".
Q: KBW: Gegen Berufsbeamtentum und Entrechtung im öffentlichen Dienst!, Bremen Sept. 1975

01.09.1975:
Die Ortsgruppe Bremen des Spartacusbund gibt vermutlich in dieser Woche ihr Wahlextra 1 des 'Spartacus' heraus mit dem "Wahlaufruf" zu den Bürgerschaftswahlen (vgl. 28.9.1975) und den Artikeln:
- "Betriebsstillegung von HANSA-WAGGON";
- "Kampf der Arbeitslosigkeit"; und
- "Was tun SPD, CDU, FDP, PFB, NPD gegen die Arbeitslosigkeit?".

Eingeladen wird zum Politischen Frühschoppen jeden Sonntag zwischen 10.30 und 12.30 Uhr in der Stadtschänke, Feldstraße 6 und in den Ellernstuben, Osternadel 18. Aufgerufen wird zur Wahlveranstaltung (vgl. 15.9.1975) und zur Portugalveranstaltung (vgl. 22.9.1975).
Q: Spartacus Wahlextra Nr. 1, Bremen o. J. (1975)

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15.09.1975:
Der Spartacusbund Ortsgruppe Bremen rief auf zu seiner Wahlveranstaltung zu den Bürgerschaftswahlen (vgl. 28.9.1975) um 19 Uhr im Naturfreundejugendhaus, Buchtstr. 14/15.
Q: Spartacus Wahlextra Nr. 1, Bremen o. J. (1975), S. 6

22.09.1975:
Der Spartacusbund Ortsgruppe Bremen rief im Rahmen seines Wahlkampfes zu den Bürgerschaftswahlen (vgl. 28.9.1975) auf zur Portugalveranstaltung um 19 Uhr im Naturfreundejugendhaus, Buchtstr. 14/15.
Q: Spartacus Wahlextra Nr. 1, Bremen o. J. (1975), S. 6

28.09.1975:
Bei den Bremer Bürgerschaftswahlen erhalten u.a.:
Stimmen Prozent Stimmen 1971 Prozent 1971
DKP 9 230 2, 14 13 828 3, 13
EAP 62 0, 01
KBW 2 424 0, 56
KPD 1 424 0, 33
SpB 117 0, 03

Der Spartacusbund (SpB) ist mit seinen 117 Stimmen recht zufrieden, stelle das doch immerhin das Sechsfache seiner organisierten Kader dar.

Im Programm des SpB zu den Wahlen wird u.a. eingegangen auf die Hochschullehrer an der Uni und die 'Delmenhorster Kasernenzeitung'. Die Verantwort für das Programm übernimmt W. Eckardt, Kontakt ist über J. Baltrusch möglich.

Die Gruppe Arbeiterstimme (vgl. 5.12.1975) berichtet, dass die DKP 1971 noch auf 13 828 Stimmen und damit 3, 13% gekommen sei, bei den Bundestagswahlen (BTW) 1972 aber nur noch 3335 Stimmen und damit 0, 68% erhielt.
Q: Arbeiterstimme Nr. 5, Nürnberg 5.12.1975; Spartacus Nr. 21, Essen Okt. 1975;Programm des Spartacusbund zu den Bremer Bürgerschaftswahlen, Bremen o. J. (1975)

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