Recklinghausen

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Aus Recklinghausen liegen bisher separate Beiträge zum Bergbau bzw. der IGBE sowie den Zechen General Blumenthal und Recklinghausen, zur Druckindustrie, zum Einzelhandel und zum Protest gegen die Fahrpreiserhöhungen im Frühjahr 1971 vor.

In dieser wie immer unvollständigen Darstellung wird vor allem auf allgemeine örtliche Berichte verwiesen, wie sie anfangs häufig von der DKP kommen, die nicht nur über Vorläufer in Gestalt der ADF am Ort zu verfügen scheint (vgl. 7.12.1968), sondern auch gleich nach ihrer Gründung aus Recklinghausen berichtet (vgl. 10.4.1969, 24.4.1969, 8.5.1969, 12.6.1969), wo auch ihre SDAJ aktiv wird (vgl. 3.7.1969, 25.4.1970, 2.5.1970), was sich später nicht zuletzt in Aktionen bei Karstadt und gegen die Fahrpreiserhöhungen 1971 niederschlägt.

Brutal niedergeschlagen werden auch die örtlichen Antifaktionen (vgl. Sept. 1969), befasst sich die DKP doch nicht umsonst wiederholt mit der Polizei (vgl. 4.9.1969, 11.9.1969) und deren fragwürdiger Führung (vgl. 14.9.1969). Die DKP berichtet auch in den folgenden Monaten immer wieder über Recklinghausen und den dortigen DGB, aber auch von den bei Opel Bochum arbeitenden Bürgern der Stadt (vgl. 25.5.1970), während ein Recklinghausener Student der Ruhruniversität Bochum dort gar sein Leben verliert (vgl. 30.6.1970).

In Recklinghausen kommt es offenbar im Gefolge des Lehrlingskongresses der Jusos (vgl. 28.11.1970) zum Konflikt zwischen KJVD einerseits und andererseits den Jusos und der SDAJ (vgl. Feb. 1971), ohne dass aber konkrete Folgen benannt werden. Zumindest in der Gewerkschaftsjugend bleibt der KJVD präsent (vgl. 20.2.1971). Zwar verlief auch der Fahrpreisprotest im Frühjahr noch in einer Konfrontation zwischen SDAJ und KJVD, bald darauf aber gab sich die SDAJ zum antifaschistischen Kampf, der durch den Terroranschlag der nationalistischen DSA (vgl. 12.3.1971) an Aktualität gewann, offenbar durchaus kooperationsbereit gegenüber dem KJVD (vgl. 9.4.1971).

Dies bedeutete allerdings natürlich nicht, dass der KJVD dann auch auf dem bundesweiten Kongress der SDAJ agitieren gedurft hätte (vgl. 22.5.1971). Für bundesweite Versammlungen scheint Recklinghausen verschiedenen Vereinigungen gut geeignet. In einem durchaus unvollständigen Überblick wird hier auf solche Treffen der CDA (vgl. 28.2.1972) und der Schülerunion (vgl. 14.12.1974), der DGB-Jugend (vgl. 25.5.1973, 6.6.1975) der KPD (vgl. 20.12.1975) und der DKP (vgl. 1.7.1977) verwiesen.

Am Ort sind zunächst vor allem noch die DKP (vgl. 24.8.1972, Sept. 1972, Nov. 1972) und die KPD/ML-ZB vertreten (vgl. 12.6.1972, Aug. 1972).

An den Oberschulen wird zunächst gestreikt (vgl. 5.2.1970), später ist dort vermutlich die RKJ der GIM tätig (vgl. Dez. 1970), ab Anfang 1973 wird auch eine Arbeitsgemeinschaft Sozialistischer Schüler (ASS) Recklinghausen bekannt (vgl. 9.1.1973, 14.1.1973), die bald zu den Vorläufergruppen des KBW Kontakt aufnimmt (vgl. 30.1.1973) und der eventuell auch die örtlichen Mitglieder der KFR entstammen, die ebenfalls zu den KBW-Vorläufergruppen rechnet (vgl. 17.3.1973). Der Einfluss der ASS scheint aber dann doch eher gering (vgl. 10.10.1973).

Die KPD/ML-ZB Recklinghausen ziert sich noch ein wenig mit dem Übertritt zur KPD/ML-ZK (vgl. 11.2.1973), dann aber gibt es bald KPD/ML und Rote Garde Recklinghausen (vgl. 7.7.1973), die nicht zuletzt bei Hella Recklinghausen aktiv werden, die Solidarität mit dem Streik bei Hella Lippstadt betreibend (vgl. 16.7.1973, 28.7.1973). Auch die örtliche Rote Hilfe steht der KPD/ML nah (vgl. 22.9.1973). Trotzdem bleibt die Anhängerzahl dieser Strömung recht überschaulich, wie aus einer Unterschriftensammlung erhellt (vgl. 30.3.1974, 27.4.1974).

Die Jusos Recklinghausen scheinen mit den Dortmundern befreundet (vgl. 8.12.1973), das Atomkraftwerk scheint im Planungsstadium verblieben zu sein (vgl. 8.3.1976). U.a. aus der örtlichen KPD/ML heraus wird die RGO mitgegründet (vgl. Feb. 1978, 11.6.1978) und auch in Recklinghausen setzt sich eine Initiative für den Frieden ein (vgl. 19.9.1981) bevor sich zum beschämenden vorläufigen Abschluss dieser Darstellung auch in Recklinghausen der rechte Terrorismus in Mordbrennereien versucht (vgl. 27.9.1991, 1.10.1991).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

07.12.1968:
Das Innenministerium NRW berichtet von der Aktion Demokratischer Fortschritt (ADF - vgl. 2.11.1968, 1.1.1969):"
In Nordrhein-Westfalen bestehen, soweit bisher bekannt wurde, örtliche Gruppen des Aktions- und Wahlbündnisses an 44 Orten, und zwar in ... Recklinghausen (Stadt und Landkreis)".
Quelle: Innenministerium NRW:Extremismusberichte an den Landtag oder Landesbehörden 1969,Düsseldorf 1969,S.11ff

10.04.1969:
Die DKP gibt die Nr.2 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 3.4.1969, 17.4.1969). Berichtet wird u.a. über Recklinghausen.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.2,Essen 10.4.1969

24.04.1969:
Die DKP gibt die Nr.4 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 17.4.1969, 1.5.1969). Berichtet wird u.a. über den DGB KV Recklinghausen.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.4,Essen 24.4.1969

08.05.1969:
Die DKP bringt die Nr.6 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 1.5.1969, 15.5.1969). Berichtet wird u.a. über Recklinghausen-Süd.
Q: Unsere Zeit Nr.6,Essen 8.5.1969

12.06.1969:
Die DKP gibt die Nr.11 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 5.6.1969, 19.6.1969). Berichtet wird u.a. über Recklinghausen.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.11,Essen 12.6.1969

03.07.1969:
Die DKP gibt die Nr.14 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 26.6.1969, 10.7.1969). Berichtet wird u.a. über die SDAJ in Recklinghausen.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.14,Essen 3.7.1969

28.08.1969:
Die DKP bringt die Nr.22 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 21.8.1969, 4.9.1969) und berichtet u.a. aus Recklinghausen.
Q: Unsere Zeit Nr.22,Essen 28.8.1969

September 1969:
Die Septemberausgabe des 'Roten Morgens' der KPD/ML (vgl. Aug. 1969, Okt. 1969) berichtet u.a. über Antinaziaktionen aus Recklinghausen.
Q: Roter Morgen,Hamburg Sept. 1969

04.09.1969:
Die DKP bringt die Nr.23 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 28.8.1969, 11.9.1969) und berichtet aus Recklinghausen, u.a. vom IGM OJA.
Q: Unsere Zeit Nr.23,Essen 4.9.1969

04.09.1969:
Die DKP gibt die Nr.23 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 28.8.1969, 11.9.1969). Berichtet wird u.a. über die Polizei Gelsenkirchen/Recklinghausen.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.23,Essen 4.9.1969

11.09.1969:
Die DKP bringt die Nr.24 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 4.9.1969, 18.9.1969). U.a. wird eingegangen auf die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Recklinghausen.
Q: Unsere Zeit Nr.24,Essen 11.9.1969

11.09.1969:
Die DKP gibt die Nr.24 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 4.9.1969, 18.9.1969). Berichtet wird u.a. über die katholische Grundschule Recklinghausen.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.24,Essen 11.9.1969

14.09.1969:
In Dortmund will die NPD auf dem Neuen Marktplatz eine Kundgebung durchführen, wogegen u.a. die Demokratische Aktion und die DKP protestieren.

Die DKP berichtet allgemein:"
UNSER LAND WEHRT SICH
...
Nur auf eine Instanz konnte sich die NPD immer verlassen. Die Polizei sorgte entsprechend Weyers (FDP,d.Vf.) Anweisung überall mit einem Riesenaufgebot für den Schutz der Neo-Faschisten. Besonders brutal setzte Recklinghausens (vgl. **.*.1969,d.Vf.) Polizeipräsident Hennes (CDU) seine Beamten gegen mehr als 2 000 demonstrierende Demokraten ein. Eine Reiterstaffel sprengte rücksichtslos in friedliche sitzende Demonstranten. Das Kommando führte ein ehemaliger SA-Mann."
Q: Unsere Zeit Nr.25,Essen 18.9.1969,S.5;
Unsere Zeit NRW Nr.22 und 26,Essen 28.8.1969 bzw. 25.9.1969,S.9 bzw. S.10 und 12

23.10.1969:
Die DKP bringt die Nr.30 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 16.10.1969, 30.10.1969) und berichtet u.a. aus Recklinghausen.
Q: Unsere Zeit Nr.30,Essen 23.10.1969

06.11.1969:
Die DKP gibt die Nr.32 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 30.10.1969, 13.11.1969). Berichtet wird u.a. über die FDP Recklinghausen.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.32,Essen 6.11.1969

22.01.1970:
Die DKP gibt die Nr.4 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 15.1.1970, 29.1.1970). Berichtet wird u.a. über den DGB KV Recklinghausen.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.4,Essen 22.1.1970

05.02.1970:
Die DKP bringt die Nr.6 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 29.1.1970, 12.2.1970). Gestreikt wurde an den höheren Schulen u.a. in Recklinghausen.
Q: Unsere Zeit Nr.6,Essen 5.2.1970

17.02.1970:
Für die DKP berichtet W. S.:"
LANDESVERKEHRSPLAN FÜR REVIER IST KLEINKARIERT
RUHRSTÄDTE BEZIFFERN KOSTEN AUF 7 STATT AUF 1,6 MILLIARDEN DM

Am letzten Dienstag konstituierte sich in Gelsenkirchen die Stadtbahngesellschaft mbH. Zum Aufsichtsratsvorsitzenden wurde der Essener Oberbürgermeister, Horst Katzor, gewählt. Gesellschafter sind die elf Revierstädte Bochum, Castrop-Rauxel, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Mülheim, Oberhausen, Recklinghausen und Wattenscheid sowie das Land Nordrhein-Westfalen, der Ruhrsiedlungsverband, die 25 öffentlichen Nahverkehrsunternehmen im Revier und die Gewerkschaft ÖTV."
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.9,Essen 26.2.1970,S.9

26.02.1970:
Die DKP gibt die Nr.9 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 19.2.1970, 5.3.1970). Eingegangen wird auch auf den eigenen KV Recklinghausen.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.9,Essen 26.2.1970

März 1970:
Laut MLPD (2) werden Mitglieder der B1 Bochum vom Landeskomitee (LK) der Roten Garde (RG der KPD/ML) NRW in die Organisation aufgenommen und auf Rote Garde Gruppen im Ruhrgebiet verteilt, wo sie grundorganisiert werden. Nach unserem Kenntnisstand handelt es sich dabei u.a. um die Ortsgruppen Recklinghausen, Gelsenkirchen, Essen und Bochum/Wattenscheid.
Q: MLPD-ZK:Geschichte der MLPD,I.Teil,Stuttgart 1985,S.149;
Eigener Bericht

11.04.1970:
Die DKP gibt die Nr.15 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 4.4.1970, 18.4.1970). Berichtet wird u.a. vom für Marl zuständigen DGB KV Recklinghausen.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.15,Essen 11.4.1970

25.04.1970:
Die DKP gibt die Nr.17 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 18.4.1970, 2.5.1970). Veranstaltungen werden u.a. angekündigt von der SDAJ Recklinghausen.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.17,Essen 25.4.1970

02.05.1970:
Die DKP gibt die Nr.18 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 25.4.1970, 9.5.1970). Veranstaltungen werden u.a. angekündigt von der SDAJ Recklinghausen.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.18,Essen 2.5.1970

09.05.1970:
Die DKP gibt die Nr.19 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 2.5.1970, 16.5.1970). Veranstaltungen werden u.a. angekündigt von der DKP in Recklinghausen.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.19,Essen 9.5.1970

25.05.1970:
Für die DKP berichtet Jochen Mandel von Opel Bochum (vgl. 22.5.1970):"
ERSTER STREIK IN DEN BOCHUMER OPEL-WERKEN
'WIR WOLLEN DEN GLEICHEN LOHN WIE IN RÜSSELSHEIM'
...
Bereits am Freitagabend, kurz vor Ende der Mittagsschicht, wurde das Preßwerk zum ersten Male stillgelegt. Wie ein Lauffeuer hatte sich zuvor die Nachricht unter den Arbeitern verbreitet, daß erneut insgesamt 27 ihrer Fahrzeuge aufgebrochen, ausgeraubt oder beschädigt worden waren. Und das auf den außerhalb der Werkstore gelegenen Parkplätzen.

'Jetzt langt es!', erklärten die empörten Arbeiter und setzten kurzerhand ihre Maschinen still. Von 22 Uhr bis zum Ende der Schicht um 22 Uhr 45. Doch bevor sie nach Hause gingen, stellten sie der Werksdirektion noch ein Ultimatum. Bis Montag früh acht Uhr. 'Wir wollen endlich bewachte Parkplätze!' verlangten sie und fragten: 'Warum kann denn der Werkszaun nicht um die Parkplätze herum gelegt werden?'

Für die Opel-Arbeiter sind Fahrzeuge kein Luxusgegenstand. 'Wenn ich mit der Bahn oder dem Bus hierher kommen will', erklärt ein ehemaliger Bergmann aus Lünen, 'dann muß ich morgens früh bestimmt zwei Stunden eher aufstehen! Obendrein ist das auch noch teurer. Fahrgelderstattung gibt es nicht bei Opel!' Die BOT, RE, OB und selbst HAM (Bottrop, Recklinghausen, Oberhausen bzw. Hamm,d.Vf.) - Kennzeichen an den Fahrzeugen auf den Parkplätzen beweisen, daß es nicht nur diesem Kumpel so geht."
Q: Unsere Zeit Nr.23,Essen 6.6.1970,S.3;
Rote Fahne - Röchling Nr.5,Völklingen o.J. (1970);
Die Presse Nr.1,Bochum o.J. (15.9.1970),S.2;
Zündkerze Sdr.Nr.2, Nr.2, 3 und 4,Bochum 1970, 1970, Sept. 1970 bzw. 1970, S.1ff, S.5, S.4 bzw. S.5

30.06.1970:
Der KSB/ML der KPD/ML-ZK an der Ruhruni Bochum (RUB) berichtet (vgl. Okt. 1970):"
Sicher erinnern sich noch einige an die BSZ-Schlagzeile vom vergangenen Juni: 'RUB-PARKCHAOS FORDERT ERSTES TODESOPFER!' Für diejenigen, die sich nicht mehr erinnern, hier eine kurze Zusammenfassung des tragischen Ereignisses:
TODESOPFER

In den Morgenstunden (gegen 9 Uhr) des 30. Juni bewegte sich der Student (phil.) Dietmar L. (23) aus Recklinghausen in seinem VW 1 200 (ohne Schiebedach) auf die Parkplätze vor den I-Gebäuden zu. Zwar fand er gegen 9 Uhr 45 einen Parkplatz, doch war er innerhalb einer Minute derart eingekeilt, daß er weder vor (Leitplanke!) noch zurück (ein 2CV!) konnte, geschweige denn eine der beiden Türen zu öffnen (vermochte,d.Vf.). Obwohl nur vollschlank, vermochte er nicht, durchs heruntergekurbelte Fenster seinem Gefängnis zu entkommen. Gegen 12 Uhr fand der 2CV-Besitzer den Ohnmächtigen. Erst ein halsbrecherisches Abschleppmanöver ermöglichte ihm den Zugang zu dem Eingeschlossenen. Zwar wurde der VW-Fahrer sofort ins nächste Krankenhaus überführt, dort jedoch konnte man nur noch den Tod infolge Hitzschlags feststellen. Soweit die Geschichte von damals."
Q: Rote Zelle Nr.1,Bochum Nov. 1970,S.3

18.10.1970:
Auf der 7. Tagung des Parteivorstandes der DKP (vgl. 17.10.1970) wird von 34 PV-Mitgliedern und zugleich Betriebsräten bzw. Gewerkschaftsfunktionären ein "Wort an unsere sozialdemokratischen Kollegen" verfaßt, u.a. unterzeichnet vom Betriebsrat Willi Tewes (B) Recklinghausen.
Q: Werft-Echo,Hamburg Okt. 1970;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.46,Bochum 31.10.1970,S.5ff;
Der Hammer Tödliche Bilanz,Bochum o.J. (1970),S.3;
Hasper Gold Stellungnahme der DKP zur Lohnbewegung der Metaller,Hagen o.J. (1970),S.6;
Lüfter Brief an den Minister,Dortmund o.J.,S.4;
DKP Stadtteilgruppe Scharnhorst:Kommunisten stellen sich zur Diskussion,Dortmund o.J. (1970)

28.11.1970:
In Düsseldorf beginnt der zweitägige Lehrlingskongreß der Jusos der SPD. Im Zusammenhang mit Gewerkschaftsausschlußbestrebungen (UVB) in Stuttgart (vgl. Jan. 1971) sowie in Essen (vgl. Feb. 1971) und Recklinghausen (vgl. Feb. 1971) berichtet der KJVD (vgl. März 1971):"
Schon beim Juso-Kongreß in Düsseldorf haben die SDAJ-Führer gezeigt, was von ihnen zu alten ist. Sie haben auf dem Kongreß kein Wort gesagt, um die Jusos nicht in die Enge zu treiben, die sich voll und ganz hinter die Politik der SPD-Führung gestellt haben.

Die Jusos haben auf diesem Kongreß eine Niederlage erlitten. Sie haben gesehen, daß sie mit ihren Forderungen und ihrer Politik die Arbeiterjugend nicht gewinnen können.

Darum erklärten sie am Ende des Kongresses, sie wollten jetzt zusammen mit den Gewerkschaftsführern ihre Arbeit im Betrieb und im Ort verstärken.

Wie diese Arbeit aussieht, zeigen die Beispiele aus Stuttgart, Recklinghausen und Essen. Ihr einziges Ziel ist es, die klassenbewußten Jungarbeiter und Lehrlinge, die sich im KJVD organisiert haben, zu bekämpfen.

Auf dem Juso-Kongreß haben die SDAJ-Führer die Jusos durch ihr Schweigen unterstützt. Jetzt haben sie sich offen mit ihnen verbündet, um gemeinsam mit ihnen und den Gewerkschaftsführern diejenigen zu bekämpfen, die konsequent die Interessen der Jungarbeiter und Lehrlinge vertreten. Sie machen sich damit zu Hilfstruppen derer, die kein anderes Ziel kennen, als die Arbeiter an die Kapitalisten zu verkaufen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.39, 55 und 58,Bochum 7.10.1970, 2.12.1970 bzw. 12.12.1970,S.10, S.1ff bzw. S.5;
Der junge Bolschewik Nr.5/6,Bochum 15.12.1970,S.25;
Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.1, 3, 4 und 5,Bochum Jan. 1971, März 1971, Apr. 1971 bzw. Mai 1971,S.3 und 5, S.3, S.3 bzw. Beilage,S.2

Dezember 1970:
Vermutlich im Dezember wird in der RKJ der GIM ein "Gruppenbericht der Gruppe Marl" verfaßt. Nachdem die UG Schüler einige Texte über die Schülerarbeit theoretisch reflektiert hat, liegt ihr jetziger Hauptbereich bei der Vorbereitung einer RKJ-Schülerzeitung, die auch in anderen Städten (Recklinghausen, Bochum, Essen, Gelsenkirchen) vertrieben werden soll.
Q: RKJ-Info Nr.9,Mannheim Mitte Jan. 1971,S.4f

Februar 1971:
Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. März 1971) berichtet vermutlich aus dem Februar über Gewerkschaftsausschlußbestrebungen (UVB):"
Auch in Recklinghausen und Essen haben sich Jusos und SDAJ-Führer (der SPD bzw. DKP,d.Vf.) mit den Gewerkschaftsbonzen zusammengetan, um KJVD-Mitglieder aus den Gewerkschaftsgruppen hinauszuwerfen."

Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Mai 1971) berichtet vermutlich auch aus dem Februar:"
'Eine stärkere Zusammenarbeit mit den Gewerkschaftsführer', meinte Voigt damals (vgl. **.**.197*,d.Vf.), sei notwendig, um Einfluß bei den Lehrlingen zu bekommen.

Die ersten Ergebnisse der Zusammenarbeit haben die Genossen vom KJVD und die Jungarbeiter und Lehrlinge bereits zu spüren bekommen. In Recklinghausen erklärten die Jusos wenige Tage, nachdem Voigt die neue Richtung der Jusoarbeit angegeben hatte, daß sie Mittel und Wege finden würden, um die KJVD-Genossen und alle anderen, die den Verrat der SPD-Regierung bekämpfen wollen, aus der Gewerkschaft herauszuwerfen."
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.3 und 5,Bochum März 1971 bzw. Mai 1971,S.3 bzw. Beilage,S.2

20.02.1971:
Der KJVD Recklinghausen der KPD/ML-ZB berichtet:"
DGB-KREISJUGENDKONFERENZ IN RECKLINGHAUSEN

Von den eingeladenen 39 Stimmberechtigten kamen 25 zur KJK am 20. Februar um 15 Uhr im DGB-Haus zusammen. Gewählt werden sollte der KJA, der sich bisher zusammengefunden hatte, ohne von jemandem einen Auftrag bekommen zu haben.

Außer den Jugendlichen waren etwa zehn ältere Funktionäre des DGB anwesend. Der Kreisvorsitzende, ein Sozialfaschist übelster Sorte, der jedem die Tür weist, der sich nicht 'auf dem Boden der Grundsätze der Gewerkschaftsjugend bewegt', und dabei kräftig Werbung für die SPD macht, spendierte Brötchen und Getränke.

Außerdem waren drei SDAJler (der DKP,d.Vf.) und ein Jusofunktionär anwesend.

Vom KJVD waren zwei Genossen da. Wir beteiligten uns nicht an der Kandidatenaufstellung.

Es wurde von einem Jugendfunktionär des DGB ein Referat über die Aufgaben der Gewerkschaftsjugend gehalten. Das diente aber nur zur Verwirrung und Einschläferung der Kollegen, denn über den zu verschleiernden Inhalt sollten wahre Haufen von Fremdwörtern hinwegtäuschen. Allerdings wurden aber die Jugendforderungen des DGB für das Jahr des 'jungen Arbeitnehmers' gepriesen.

Es wurde Bildungsurlaub gefordert und gesagt, daß keine Jugendbildungsstätte in NRW sei.

Im Anschluß daran wurden die gestellten Anträge und Resolutionen der Teilnehmer zur Abstimmung gebracht.

Wir hatten im Namen der Jugendgruppe der IG Druck (DP,d.Vf.) folgende Anträge gestellt:

a) Hiermit fordert die JG, daß das Streikrecht für Lehrlinge gesetzlich verankert wird. Es reicht nicht aus, wenn von Seiten des DGB festgestellt wird, Lehrlinge dürften streiken. Den Lehrlingen müssen die Rechte zustehen, die auch die älteren Kollegen besitzen. Der Antrag wurde mit nur einer Enthaltung angenommen.

b) Die Prozenttarife (z.B. 40, 60, 70) halten wir für falsch. Durch diese Tarife wird die Forderung der Lehrlinge nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit nicht berücksichtigt. Unsere Forderung lautet: 60 Prozent des Ecklohns für die Zeit der Ausbildung, 100 Prozent für alle Lehrjahre für die Zeit in der Produktion. Der Antrag wurde mit neun Jastimmen gegen vier Neinstimmen und sieben Enthaltungen angenommen. Die SDAJler stimmten dagegen.

c) Alle Gewerkschaften, in deren Bereichen Tarifabschläge für Jungarbeiter bestehen, sind aufgefordert, diese in den nächsten Tarifverhandlungen abzubauen und zu beseitigen. Der Antrag wurde mit 21 Jastimmen bei zwei Enthaltungen angenommen.

Dann wurde von uns noch ein Antrag zu den Lohnleitlinien gestellt.

Angesichts der miserablen Tarifergebnisse der IG Druck und Papier in ihren Verhandlungen wehren wir Gewerkschafter uns auf das schärfste gegen Erscheinungen in den Tarifverhandlungen, sich auf die 'Lohnleitlinien' des Prof. Schiller, die gegen die Interessen der Arbeitnehmer gerichtet sind, festlegen zu lassen.

Es gab eine heftige Diskussion über diesen Antrag. Wir legten unsere Meinung als Gewerkschafter dazu vor, doch war das Gerede der alten Funktionäre, wie - es ist nicht der richtige Platz für diese Resolution - angesichts der vorgerückten Zeit doch von größerem Gewicht für die jungen Kollegen. Dabei hatten wir diesen Antrag von etwa zehn Jugendlichen vorher unterschreiben lassen und dann vorgelegt. Trotz allem wurde der Antrag gegen drei Jastimmen abgelehnt.

Doch wenn sich auch viele Jugendliche enthalten hatten, so konnten wir doch mit ihnen große Gemeinsamkeiten gegen den Verrat und das falsche Gerede der Funktionäre erzielen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.22,Bochum 20.3.1971,S.8f

28.02.1971:
Der AStA der Ruhr-Universität Bochum (RUB - vgl. 11.2.1971) berichtete:"
Recklinghausen, Kunsthalle, Franz-Große-Pferdekampstr. bis 28.2.: Heinz Ridder: Malerei und Plastik der Jugendwerkschule Recklinghausen."
Q: Bochumer Studentenzeitung Nr.73,Bochum 11.2.1971,S.4

12.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich von heute oder morgen:"
Ende letzter Woche haben faschistische Terroristen der 'Deutsch-Sozialen Aktion' (DSA,d.Vf.) das D'K'P-Büro (DKP,d.Vf.) in Recklinghausen überfallen. Das berichtete der Deutschlandsender am 13.3. In den bürgerlichen Lokalzeitungen war am Montag , 15.3., kein Bericht zu finden."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.21,Bochum 17.3.1971,S.4

09.04.1971:
Die KPD/ML-ZB wurde in Recklinghausen von der DKP zu deren Gedenkfeier des Kapp-Putsches eingeladen und darf eine Rede halten.
Q: Rote Fahne Nr.9,Bochum 10.5.1971

04.05.1971:
Im Bochumer Club Liberitas soll heute um 20 Uhr Reimund Kempa aus Recklinghausen, Lauten- und Gitarrenmusik, auftreten.
Q: Ruhr Park Info Nr.5,Bochum Apr. 1971,S.16

22.05.1971:
In Recklinghausen beginnt der zweitägige Kongreß 'Arbeiterjugend gegen Monopole' der SDAJ bzw. einer 'Aktionseinheit der arbeitenden und lernenden Jugend'.
Die KPD/ML-ZB berichtet vorher:"
KONGRESS ARBEITERJUGEND KONTRA MONOPOLE

Am 22./23. findet in Recklinghausen der Kongreß 'Arbeiterjugend kontra Monopole' statt. Mit diesem Kongreß versuchen die Revisionisten eine reformistische Offensive gegen die Arbeiterjugend zu starten. Der Kongreß ist ein Ausdruck für die verstärkten Bemühungen der SDAJ-Führer, die Arbeiterjugend der Großbetriebe für den Weg der 'demokratischen Erneuerung des Staates' zu gewinnen. Dabei lenken sie systematisch von den Verrätereien der SPD-Regierung und der rechten Gewerkschaftsführer ab. Der Kongreß steht unter den Parolen:
SCHLUSS MIT DEM GESCHWÄTZ - JETZT EIN NEUES BERUFSBILDUNGSGESETZ (BBiG,d.Vf.)!
WIR LASSEN UNS NICHT LÄNGER TRIMMEN - JUGENDVERTRETER MÜSSEN ENDLICH MITBESTIMMEN!
BUTTER BEI DEM FISCH - BETRIEBSVERFASSUNGSGESETZ (BVG,d.Vf.) VOM TISCH! FÜR DEN ENTWURF DES DGB!
DAS ÜBEL AN DER WURZEL PACKEN - DIE MACHT DER GROSSKONZERNE KNACKEN!
VOM DACH PFEIFT'S JEDE DOHLE - SCHULD SIND DIE MONOPOLE!

Bei ihrer reformistischen Offensive stützen sich die SDAJ-Führer auf die Arbeiteraristokratie. Der Kongreß ist ausschließlich auf gewerkschaftliche Jugendfunktionäre ausgerichtet, die Arbeiterjugend in den Betrieben bleibt davon weitgehend ausgeschlossen. Es werden nur Delegierte anwesend sein, die in den betrieblichen Jugendvertretungen, OJA's, Schulsprecherkreisen etc. gewählt wurden. Die SDAJ selbst tritt als Veranstalter offiziell nicht auf. Sie tarnt sich hinter dem Initiatorenkreis und schickt nur einige Delegierte, die offen für die SDAJ auftreten werden.

Schon monatelang vorher haben sie angekündigt, daß der Kongreß geschlossen sein wird für alle 'Spalter', womit sie den KJVD meinen. Wo sie wissen, daß KJVD-Genossen delegiert wurden, wollen sie die Delegiertenkarten umknicken, damit unsere Genossen nicht in den Saal kommen. Außerdem haben sie nach unseren Informationen Ordner bereitgestellt.

Das KJ-Inform, die Bundesleitung des KJVD, hat in einem Brief die Initiatoren aufgefordert, Delegierte des KJVD zuzulassen.

Der KJVD wird diesen Kongreß vor allem im nachhinein vor den Massen entlarven als eine großangelegte Offensive gegen die Arbeiterjugend. Dabei kann er in ausgezeichneter Weise auch die Taten derer entlarven, die diesen Kongreß voll unterstützen. Schon nach einem kurzen Überblick über die Unterzeichner des Aufrufs zum Kongreß konnten Genossen aus einigen Orten berichten, wie verräterisch sich einige der unterzeichnenden Jugendvertreter und Gewerkschaftsfunktionäre in der letzten Zeit gegenüber dem Kampf der Arbeiterjugend gezeigt haben."

Der KJVD verteilt auf dem Kongreß Flugblätter, berichtet im Zusammenhang mit dem 'Jahr des jungen Arbeitnehmers' des DGB (vgl. Jan. 1971) und auch (vgl. Juni 1971) so:"
Am 22./23.Mai fand in Recklinghausen der Kongreß 'Arbeiterjugend kontra Monopole' statt.

Veranstalter war eine Initiatorenkreis, hinter dem sich die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend verbarg.

SDAJ-FÜHRER AUF DER SEITE DER VERRÄTER

Im Aufruf zum Kongreß hieß es, alle Arbeiterjugendorganisationen, alle Lehrlinge, junge Arbeiter und Angestellte in den Büros und Betrieben seine eingeladen. Auf der Rückseite des Aufrufs war eine lange Liste von Namen abgedruckt. Sie sollten beweisen, daß der Kongreß die breite Mehrheit der Arbeiterjugend hinter sich hätte. Sie sollten beweisen, daß seine Parolen sich auf die Zustimmung eines großen Teils der Arbeiterjugend stützten.

Ein Kongreß der Arbeiterjugend - ein Kongreß, dessen Teilnehmer sich Delegierte nennen, muß das Ergebnis einer breiten Diskussion in den Betrieben sein.

Wie soll sonst die Meinung der Arbeiterjugend erforscht werden?

Aber die Jungarbeiter und Lehrlinge in den Betrieben haben vom Kongreß 'Arbeiterjugend kontra Monopole' nichts gemerkt.

In den Betrieben wurde über die Forderungen nicht diskutiert.

Vor den Betrieben hatten die SDAJ-Führer kaum geworben.

Sie hatten nämlich sehr bestimmte Vorstellungen von den Teilen der Arbeiterjugend, die zum Kongreß kommen sollten.

Der Kongreß setzte sich fast ausschließlich aus Gewerkschaftsfunktionären zusammen.

Es sollten die Leute sein, um die sie sich schon seit einiger Zeit verstärkt bemühen, um Einfluß auf die Arbeiterjugend in den Betrieben zu gewinnen: Jugendvertreter, Jugendvertrauensleute, Funktionäre der Gewerkschaftsgruppen und Lehrlingszentren.

Und auf sie waren auch die Parolen zugeschnitten, die diesen Kongreß bestimmten.

Das zeigt zum Beispiel ihre Forderung zum BVG.

'Weg mit dem Regierungsentwurf - für den DGB-Entwurf' war die Losung.

Die beiden Entwürfe gleichen sich aufs Haar - beide wollen sie die Friedens- und Schweigepflicht, beide verpflichten die Betriebsräte zur 'Zusammenarbeit' mit den Kapitalisten. Allerdings mit einem Unterschied: Der DGB-Entwurf sieht einige Verbesserungen für die Jugendvertreter vor: Mitbestimmung, Freistellung, Bildungsurlaub zum Beispiel.

Mit genau diesen 'Verbesserungen' sind auch schon viele Betriebsräte korrumpiert worden.

Wenn die SDAJ-Führer diese 'Verbesserungen' so anpreisen, dann, obwohl sie genau wissen, was der Preis dafür ist.

Die SDAJ-Führer loben diese 'Verbesserungen' in den Himmel. Sie verschweigen den gesamten arbeiterfeindlichen Charakter des BVG.

Das zeigt deutlich, welche Einheit die SDAJ-Führer herstellen wollen: eine Einheit von Pöstchenjägern, eine Einheit der Verräter an den Interessen der Arbeiterjugend. Deshalb der sorgfältig ausgewählte Teilnehmerkreis!

Die Probleme der Arbeiterjugend kamen auf diesem Kongreß nicht zur Sprache. Kein Wort wurde darüber verloren, wie die Arbeiterjugend den Kampf gegen die Krisenfolgen führen muß. Mit keinem Wort wurde erwähnt, wie die gesamte Arbeiterklasse den Kampf gegen das Lohndiktat und den drohenden Lohnstop durch die SPD-Regierung führen muß. Mit Schweigen wurden die immer weiter gehenden Spaltungsmanöver der rechten Gewerkschaftsführer übergangen. Über ihr Komplott mit der SPD-Regierung und den Kapitalisten zur Durchsetzung des Lohndiktats wurde kein Wort verloren. So deckten die SDAJ-Führer auf dem Kongreß aktiv die Verrätereien der SPD-Regierung und der rechten Gewerkschaftsführer an den Interessen der Arbeiterjugend."

Das Innenministerium NRW berichtet:"
SDAJ-GROßVERANSTALTUNG IN RECKLINGHAUSEN

Aus der vielfältigen Aktivität der SDAJ ist hervorzuheben, eine zentrale Großveranstaltung, die unter dem Motto: 'Arbeiterjugend kontra Monopole' nach einer großangelegten Werbekampagne in der ganzen Bundesrepublik am 22. und 23.5.1971 in Recklinghausen durchgeführt wurde. Obwohl hier ein sog. Initiatorenkreis mit bis dahin weitgehend unbekannten Namen als Veranstalter auftrat, war in Wirklichkeit klar erkennbar, daß die SDAJ hinter diesem Kreis stand und ihn in organisatorischer und politischer Hinsicht beherrschte. Etwa 800 Delegierte aus allen Teilen der Bundesrepublik nahmen am eigentlichen Kongreß und über 2.000 Personen an einem Demonstrationszug am Nachmittag des 1. Kongreßtages teil."
Q: Innenministerium NRW:Extremismus-Berichte des Innenministeriums NRW an den Landtag oder Landtagsbehörden 1971,o.O. o.J.,S.17;
Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.5 und 6,Bochum Mai 1971 bzw. Juni 1971,S.3 bzw. S.9;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.32 und 38,Bochum 28.4.1971 bzw. 19.5.1971,S.16 bzw. S.9;
Marburger Betriebsbote Nr.12,Marburg 24.6.1971;
Rebell Nr.32,Tübingen Juni 1971;
Kehrseiten Extra,Düsseldorf o.J. (1971)

14.02.1972:
In NRW erscheint vermutlich Mitte Februar ein Flugblatt unterzeichnet von einer Reihe von Personen, wobei weitere Unterschriften an das Büro NRW der Kampagne für Demokratie und Abrüstung (KfDA), 43 Essen-Rellinghausen, Kaninenbergstraße 24 zu senden sind:"
AUFRUF ZUR 'FRÜHJAHRSKAMPAGNE 1972 FÜR ABRÜSTUNG, SICHERHEIT UND INTERNATIONALE SOLIDARITÄT'"
Unterschrieben ist es u.a. aus Recklinghausen von Clemens Müller, Jugendbildungsarbeit, Teamer in der Gewerkschaft NGG.
Q: KfDA-Büro NRW:Aufruf zur 'Frühjahrskampagne 1972 für Abrüstung, Sicherheit und internationale Solidarität',o.O. (Essen) o.J. (1972)

28.02.1972:
Laut KPD/ML-ZB hält CDU-Chef Barzel Ende Februar, vermutlich in dieser Woche, eine Versammlung von Betriebsräten der CDA in Recklinghausen ab:"
Der ganze Saal der Veranstaltung war an den Wänden mit Betriebszeitungen geschmückt - Betriebszeitungen vor allem der KPD/ML und verschiedener marxistisch-leninistischer Gruppen, aber auch der DKP. Barzel und seine Getreuen wollten sich so ein Bild von der Aktivität kommunistischer Gruppen verschaffen. Der Großteil ihrer Reden bestand denn auch in der gleichen Hetze und Verbotsdrohungen, wie sie sie schon seit langem durchführen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.21,Bochum 15.3.1972

12.06.1972:
In der Nr.12 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 29.5.1972, 19.6.1972) gibt die KPD/ML-ZB Ergebnisse der Spendensammlung für die 'Rote Fahne'-Prozessse bekannt. Spenden gingen u.a. ein von der KPD/ML-ZB Ortsgruppe Recklinghausen.
Q: Rote Fahne Nr.12,Bochum 12.6.1972

August 1972:
Der KJVD der KPD/ML-ZB gibt ein weiteres Extrablatt seiner Zeitung 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) (vgl. Juli 1972, Aug. 1972) zur Mobilisierung für den 'Roten Antikriegstag' (RAKT) heraus. Spenden kamen u.a. von einem KPD/ML-ZB Mitglied in Recklinghausen.
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Extrablatt,Bochum Aug. 1972

24.08.1972:
In Recklinghausen soll, auf Vorschlag des DKP-Bezirksvorstandes Ruhr-Westfalen (vgl. 15.6.1972), eine Wahlkreiskonferenz der DKP zur Aufstellung der Kandidatenliste für die Bundestagswahl (BTW - vgl. 19.11.1972) stattfinden.
Q: DKP-Bezirksvorstand Ruhr-Westfalen:Liebe Genossinnen und Genossen,Essen 15.6.1972,S.2

September 1972:
Die DKP Wohngebietsgruppe Recklinghausen-Hinsberg gibt ihre 'Hinsberg aktuell' Nr.1 (vgl. Nov. 1972) heraus.
Q: Hinsberg aktuell Nr.1,Recklinghausen Sept. 1972

November 1972:
Die DKP Wohngebietsgruppe Recklinghausen-Hinsberg gibt ihre 'Hinsberg aktuell' (vgl. Sept. 1972) heraus.
Q: Hinsberg aktuell,Recklinghausen Nov. 1972

09.01.1973:
Zur Vietnamdemonstration in Bonn am 14.1.1973 ruft, laut einer in Dortmund verbreiteten Liste, u.a. auch auf die Arbeitsgemeinschaft Sozialistischer Schüler (ASS) Recklinghausen.
Q: N.N.:Aufruf Vietnam-Demonstration am 14.1.1973 in Bonn,Dortmund o.J. (Jan. 1973),S.2

14.01.1973:
Zentrale Vietnamdemonstration in Bonn (vgl. 7.1.1973, 20.1.1973). Aus NRW rufen die Sozialistischen Schülergruppen (SSG) NRW (vgl. 8.1.1973, 15.1.1973) u.a. in Herne (ASS), Recklinghausen (ASS) und Velbert (ASS) auf. Aus Recklinghausen mobilisieren u.a. Arbeitsgemeinschaft Sozialistischer Schüler (ASS) und Vietnamkomitee.
Q: Herner Schülerpresse Nr.1,Herne 1973

30.01.1973:
Von heute liegt uns ein Brief einer ungenannten Gruppierung aus Recklinghausen vor, dessen Kennzeichnung mit Initialen auf die Urheberschaft der Arbeitsgemeinschaft Sozialistischer Schüler (ASS) Recklinghausen schließen läßt:"
An die Redaktion des NRF
z. Hd. Programmkommission (PK,d.Vf.)
69 Heidelberg, Postfach 834

Genossen!

Wir übersenden Euch einige Exemplare unserer Stellungnahme (die wir leider in den Unterlagen der PK nicht auffinden konnten,d.Vf.) und sind grundsätzlich mit einer Veröffentlichung einverstanden. (Benutzt bitte das korrigierte Exemplar!).

Wir schlagen Euch nachdrücklich vor, alle Antworten auf Eure Stellungnahme - und zwar ohne Ausnahme - zu veröffentlichen. Dies hätte ein wesentlich größeres Gewicht als die selektive Dokumentation, die Ihr plant (vgl. Bemerkung S.5 bei Euch). Allein der Fakt, die ganze Bewegung dermaßen auf einen Punkt konzentriert zu sehen, würde die Debatte enorm stimulieren, das ganze Ausmaß der tatsächlichen oder eingebildeten Widersprüche zu Tage fördern und ein wenig den Dschungel zu lichten, was so sehr notwendig wäre. Gerade auch die völligen Nieten müssen veröffentlicht werden, um die Geister zu scheiden, bis hin zum Abdruck der AO-Stellungnahme in der Roten Fahne (RF der KPD,d.Vf.).

An den Kosten sollte die Dokumentation nicht scheitern. Es ist in erster Linie eines Frage des Bedarfs. Und der scheint uns ausreichend zu sein.

Noch etwas zu unserem Standort: Wir stehen organisatorisch mit der ML Dortmund in Verbindung, teilen aber ihre politischen Auffassungen so gut wie in keinem Punkt."

Als Kontaktadresse wird eine Dortmunder Adresse angegeben.
Q: (ASS Recklinghausen)-X.X.:An die Redaktion des NRF z.Hd. Programmkommission,Recklinghausen 30.1.1973

11.02.1973:
Der Kreisverband Recklinghausen der KPD/ML-ZB verfaßt einen "Offenen Brief"
an die Provisorische Politische Leitung der KPD/ML-ZB und an das ZK der KPD/ML-ZK. Daraus geht hervor, daß die Mitgliederversammlung des Kreisverbandes Recklinghausen verlangt, "daß alle Unterlagen über die Spaltung von 1970 veröffentlicht werden." Nur so sei es möglich, "einer prinzipienlosen Vereinigungsprojektemacherei zwischen KPD/ML (RF) und KPD/ML (RM) entgegenzutreten. Nur so ist es auch möglich, diejenigen zurückzuweisen, die die Prinzipien der Gründung und Einheit im Munde führen, aber in Wirklichkeit Schritte unternehmen wollen, den korrekten Weg zur Einheit zu sabotieren. ... Wir fordern euch auf, die Dokumente der Spaltung zu sammeln und zu veröffentlichen, eine Darstellung der Spaltung zu geben, den ideologischen Kampf um Richtig und Falsch in der Organisation voranzutreiben mit dem Ziel der Einheit der Marxisten-Leninisten in der KPD/ML."
Q: KPD/ML-ZB:Diskussionsorgan der KPD/ML (Rote Fahne) Nr.1,Bochum 1973

17.03.1973:
Gründungskonferenz der Kommunistischen Fraktion im Ruhrgebiet (KFR) für den Wiederaufbau der KPD (vgl. 10.3.1973).

Für die KFR berichtet P. U. in der 'Roten Front' (vgl. 28.3.1973):"
KOMMUNISTISCHE FRAKTION IM RUHRGEBIET ZUM WIEDERAUFBAU DER KPD GEGRÜNDET!

Am Samstag, dem 17.März fand in Dortmund eine Konferenz verschiedener kommunistischer Gruppen des östlichen Ruhrgebiets statt. Es waren die Marxisten-Leninisten Hagen, die Marxisten-Leninisten Castrop-Rauxel und Dortmund und einige Genossen aus Essen, Recklinghausen und Münster anwesend."
Q: Die Rote Front Nr.7,Dortmund/Castrop-Rauxel 1973,S.1 und 4f;
Klassenkampf und Programm Nr.3,Dortmund Apr. 1973,S.1ff

25.05.1973:
Laut IGBE (vgl. 15.6.1973) beginnt an diesem Tag in Recklinghausen, vom Jungen Forum veranstaltet, die 'Ran-Fete' der DGB-Jugend im Städtischen Saalbau Recklinghausen. Sie dauert bis zum 27.Mai.
Q: Einheit Nr.12,Bochum 15.6.1973,S.9

07.07.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.26 (vgl. 30.6.1973, 14.7.1973) heraus. Vietnamspenden gingen u.a. ein von der RG Recklinghausen.
Q: Roter Morgen Nr.26,Dortmund 7.7.1973

16.07.1973:
In den Hellawerken Paderborn und Lippstadt beginnt, laut KB und SAG, ein viertägiger Streik von 3 000 Ausländern. Laut KPD beginnt der Streik von 4 000 Beschäftigten bei Hella (6 000 Besch.) - Westfälische Metallindustrie, der am 19.7. von der Polizei zerschlagen wird. Einfluß nehmen, von 'maoistischer Seite' hauptsächlich die KPD, die eine Gruppe oppositioneller Gewerkschafter (GOG) bzw. eine Gewerkschaftsoppositionelle Initiative ins Leben ruft, und die KPD/ML, die im Recklinghäuser Hellawerk arbeitet.
Q: Rote Fahne Nr.30,Dortmund 25.7.1973;
Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.6/7,Dortmund Sept. 1973;
Klassenkampf Nr.27,Frankfurt Sept. 1973;
Der Metallarbeiter Nr.9,Hamburg 26.7.1973;
Roter Morgen Nr.29,Dortmund 28.7.1973

28.07.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.29 (vgl. 21.7.1973, 4.8.1973) heraus. Eingegangen wird auch auf die Hella-Werke in Bockum-Hövel und Paderborn sowie in Recklinghausen, wo die Rote Garde arbeite.
Q: Roter Morgen Nr.29,Dortmund 28.7.1973

22.09.1973:
Heute wird laut und mit KPD/ML (vgl. 27.10.1973) die Rote Hilfe (RH) Herten/Recklinghausen gegründet.
Q: Roter Morgen Nr.42,Dortmund 27.10.1973

Oktober 1973:
In NRW gibt der Landesvorstand der SMV der allgemeinbildenden Schulen vermutlich im Oktober die Nr.2 seines Infos 'SMV-Ex-Press' (vgl. Aug. 1973) für Okt./Nov. heraus. H. Radtke aus Recklinghausen fordert für die Klasse 7 b:"
VERSTÄNDLICHER SCHREIBEN!

Könnt Ihr in Eurem Info nicht auch einmal leichter verständliche Beiträge für die Unterstufe bringen? Zwar ist es natürlich wichtig die Ober- und Mittelstufe zu informieren, doch auch die Unterstufe darf unserer Meinung nach nicht übergangen werden. Schließlich haben wir auch ein Recht auf Informationen. Sogar Mittel- und Oberstufe 'steigen' durch die SMV-Ex-Press Beiträge oft nicht 'durch'. Wenn Ihr Interesse für die SMV wecken wollt, dann macht Euch verständlich!"
Q: SMV-Ex-Press Nr.2,Düsseldorf Okt./Nov. 1973

10.10.1973:
Der Regionale KVZ-Vertrieb Ruhrgebiet des KBW berichtet vom Verkauf der heutigen 'KVZ' Nr.4 in Recklinghausen durch die Arbeitsgemeinschaft Sozialistischer Schüler (ASS), Mitglied der Sozialistischen Schülergruppen (SSG) NRW, daß sie 10 Ex. verkauft habe.
Q: KBW-Regionaler KVZ-Vertrieb:KVZ-Verkaufsstatistik Nr.4,Dortmund o.J. (1974)

24.11.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.46 (vgl. 17.11.1973, 1.12.1973) heraus. Spenden für das Solidaritätskomitee kamen u.a. Recklinghausen.
Q: Roter Morgen Nr.46,Dortmund 24.11.1973

01.12.1973:
In Recklinghausen führt die KPD/ML eine Veranstaltung zur Novemberrevolution durch.
Q: Roter Morgen Nr.47 und 48,Dortmund 1.12.1973 bzw. 8.12.1973

03.12.1973:
Die KPD/ML (vgl. 9.2.1974) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Recklinghausen von ihrer Veranstaltung in Recklinghausen zur verbotenen Iran-Demonstration in Köln am 1.12.1973, auf der auch für das Solidaritätskomitee gespendet wurde.
Q: Roter Morgen Nr.6,Dortmund 9.2.1974

08.12.1973:
Im Bezirk Westliches Westfalen der Jusos der SPD findet eine Bezirkskonferenz in Sprockhövel statt. Im Juso UB Dortmund (vgl. 4.2.1974) wird verbreitet ein:"
BERICHT ÜBER DIE BEZIRKSKONFERENZ AM 8.12.1973
...
Für den Landesausschuß wurde Rolf Braun aus dem UB Siegen gewählt. Bei den Nachwahlen zum Bezirksvorstand Ludger Sänger aus dem UB Recklinghausen.
...
Daß sich einige andere Unterbezirke später bitter über die 'Kungelei' zwischen den Unterbezirken Münster, Hamm und Dortmund beklagten, kann nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, daß diese Achse politisch-inhaltlich ausgewiesen war und damit einen Fortschritt gegenüber rein personalpolitischen Absprachen der Vergangenheit darstellte. Das vor der Bezirkskonferenz mit den Unterbezirken Hamm und Münster geführte Gespräch (vgl. 4.12.1973,d.Vf.) auf Vorstandsebene sollte in regelmäßige Kontakte einmünden. Doch auch zu anderen Unterbezirken bieten sich Anknüpfungspunkte (z.B. Recklinghausen)."
Q: SPD-LV NRW-Bezirk Westliches Westfalen-UB Dortmund-Jusos:Juso Information Die Dortmunder Jungsozialisten nach der UB-Konferenz und Nr.1,Dortmund o.J. (1973) bzw. 1974,S.8 bzw. S.19 und 21ff

22.12.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.50 (vgl. 15.12.1973, 29.12.1973) heraus. Spenden für das Solidaritätskomitee werden u.a. gemeldet von der RH Recklinghausen.
Q: Roter Morgen Nr.50,Dortmund 22.12.1973

19.01.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.3 (vgl. 12.1.1974, 26.1.1974) heraus und berichtet u.a. über DKP und KPD/ML aus Recklinghausen.
Q: Roter Morgen Nr.3,Dortmund 19.1.1974

01.02.1974:
In Recklinghausen will die KPD/ML eine Veranstaltung zu den Fahrpreiserhöhungen durchführen.
Q: Roter Morgen Nr.5,Dortmund 2.2.1974

09.02.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.6 (vgl. 2.2.1974, 16.2.1974) heraus. Solidarisch mit dem von Ausweisung in den Iran bedrohten Rotgardisten Sascha Haschemi in München erklärte man sich u.a. in der Roten Hilfe (RH) Recklinghausen.
Q: Roter Morgen Nr.6,Dortmund 9.2.1974

30.03.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.13 (vgl. 23.3.1974, Apr. 1974) heraus. Solidaritätsunterschriften mit Sascha Haschemi aus dem Iran (RG München) wurden bisher insgesamt 9756 gesammelt, davon 50 in Recklinghausen. Dort erklärten sich bisher solidarisch zwei Jugendvertreter aus dem Recklinghausener Metallbereich sowie die Rote Hilfe Recklinghausen.
Q: Roter Morgen Nr.13,Dortmund 30.3.1974

22.04.1974:
Bei Hella in Recklinghausen gibt die Rote Garde der KPD/ML vermutlich in dieser Woche ihre 'Rote Fanfare' heraus.
Q: Roter Morgen Nr.18,Dortmund 4.5.1974

27.04.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.17 (vgl. 20.4.1974, 4.5.1974) heraus. Für den Iraner Sascha Haschemi von der RG München wurden insgesamt 14 262 Unterschriften gesammelt, davon 50 in Recklinghausen. Nachgedruckt werden die Titelköpfe einer Reihe von Zeitungen der KPD/ML und ihrer Roten Garde bzw. dem KSB/ML, u.a. 'Die Rote Faust' (ex: 'Der Stempel') bei Zeche General Blumenthal Recklinghausen und 'Die Rote Fanfare' der Roten Garde für Hella Recklinghausen.
Q: Roter Morgen Nr.17,Dortmund 27.4.1974

04.05.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.18 (vgl. 27.4.1974, 11.5.1974) heraus. Aus Recklinghausen wird u.a. berichtet von Hella, u.a. über Frauen.
Q: Roter Morgen Nr.18,Dortmund 4.5.1974

17.07.1974:
In der Nr.29 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 10.7.1974, 24.7.1974) berichtet die KPD u.a. anläßlich des 50jährigen Gründungstages des Rotfrontkämpferbundes (RFB) der Weimarer KPD u.a. aus Recklinghausen.
Q: Rote Fahne Nr.29,Dortmund 17.7.1974

14.12.1974:
In Recklinghausen in NRW beginnt, laut KPD, der zweitägige erste Bundeskongreß der Schüler Union (SU) der Jungen Union (JU) der CDU mit ca. 200 Teilnehmern. Eine Demonstration des KOV der KPD wird verboten, gegen anwesende KOV-Mitglieder kommt es zum Polizeieinsatz.
Q: Rote Fahne Nr.51/52,Dortmund 18.12.1974

15.01.1975:
In der Nr.2 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 8.1.1975, 22.1.1975) berichtet die KPD u.a. über Arbeitslose u.a. in Recklinghausen.
Q: Rote Fahne Nr.2,Dortmund 15.1.1975

06.06.1975:
Laut KPD gehen auf der bundesweiten 'ran'-Fete der DGB-Jugend in Recklinghausen in NRW Schläger der SDAJ der DKP gegen Mitglieder des KJVD und der VSK der KPD vor.
Q: Rote Fahne Nr.1,Köln 7.1.1976

20.12.1975:
In Recklinghausen führt die KPD eine bundesweite Veranstaltung "Vorwärts mit der Roten Fahne" (RF) mit, nach eigenen Angaben, 1 800 bzw. an anderer Stelle 2 000 TeilnehmerInnen u.a. von PCP/ML Portugal, FRAP Spanien, ETA Baskenland, der VSK Berlin und Köln in NRW, Rentnern aus Saarbrücken im Saarland und Mitgliedern des KSV Hannover aus Niedersachsen durch. Willi Jaspers hält eine Rede über die Rolle der Propaganda.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr.5, 6 und 7/8,Köln 9.12.1975, 16.12.1975 bzw. 23.12.1975;
Rote Fahne Nr.1,Köln 7.1.1976

13.01.1976:
Die KPD gibt ihren 'Roten Fahne Pressedienst' (RFPD) Nr.2 (vgl. 6.1.1976, 20.1.1976) heraus und berichtet über Arbeitslose u.a. in Recklinghausen.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr.2,Köln 13.1.1976

08.03.1976:
In NRW werden, laut KPD, vermutlich in dieser Woche die Pläne zur Errichtung von 27 Atomkraftwerken (AKW) bekannt, die u.a. in Recklinghausen entstehen sollen. Überall gebe es gegen diese Pläne Widerstand von Bürgerinitiativen.
Q: Rote Fahne Nr.11,Köln 17.3.1976

01.07.1977:
In Recklinghausen beginnt das dreitägige Volksfest '77 der 'Unsere Zeitung' (UZ) der DKP. Damit befassen sich u.a. in:
- NRW in Essen das Parteikomitee der KPD (vgl. Juni 1977).
Q: Ahrensburger Tiefdruckreport Nr.5,Ahrensburg Mai 1977;
KPD-Parteikomitee Essen:Nieder mit dem 'Volksbetrugsfest' der D'K'P,Essen o.J. (1977),S.1f;
Lübecker DKP-Info Nr.5,Lübeck 1977,S.7;
Die aktive E und H,Duisburg Juni/Juli 1977

Februar 1978:
Laut RGO wird wahrscheinlich Ende Februar in Recklinghausen/Herten die dortige RGO-Gruppe konstituiert.
Q: RGO-Nachrichten Nr.1,Essen Apr. 1978,S.13

Mai 1978:
Bei Klöckner Becorit Recklinghausen gibt die DKP vermutlich Anfang Mai eine Ausgabe ihrer Informationen 'Schildwache' heraus.
Q: Schildwache,Recklinghausen o.J. (1978)

11.06.1978:
Laut RGO gründet sich für den Bereich Metall von Herten und Recklinghausen eine RGO-Gruppe.
Q: RGO:Nachrichten Nr.5,Dortmund Aug. 1978,S.15

19.09.1981:
Laut KB treffen sich in Tübingen "60 Vertreter der verschiedensten Gruppen und Initiativen: ... Initiativen aus ... Recklinghausen, u.a.", um die Bonner Friedensdemonstration am 10.10. vorzubereiten:"
Weitgehende Übereinstimmung bestand bei den Anwesenden in der Absicht, den immer deutlicher werdenden Integrations- und Umarmungsversuchen der SPD klar entgegenzutreten."
Q: Arbeiterkampf Nr.209,Hamburg 28.9.1981,S.13

27.09.1991:
R.ZIPPEL@EAST-END berichtet am 2.1.1994 im Brett Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK:"
- ein Wohnheim von Sinti und Roma in Recklinghausen wird von mit Knüppeln bewaffneten Schlägertrupps mit Steinen und Molotow-Cocktails attackiert".
Q: Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK-R.ZIPPEL@EAST-END:Noch mehr Opfer_2,2.1.1994

01.10.1991:
R.ZIPPEL@EAST-END berichtet am 2.1.1994 im Brett Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK:"
- Brandanschlag auf das Gebäude des deutsch-türkischen Vereins in Recklinghausen".
Q: Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK-R.ZIPPEL@EAST-END:Noch mehr Opfer_2,2.1.1994

Letzte Änderungen: 25.1.2013

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