Verschiedene Initiativen in Gelsenkirchen

Materialien zur Analyse von Opposition

Vorgestellt von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen

Hier sollen einige Initiativen aus Gelsenkirchen vorgestellt werden. Dabei handelt es sich um:

Die hier dokumentierten Flugblätter umfassen den Zeitraum 1980-1992. Der Beitrag soll nach und nach mit neuem Material ergänzt werden. Wer weitere Plakate, Flugblätter etc. besitzt oder weiß, wo sich weitere befinden, der melde sich bitte bei mir.

1980-1981

Vermutlich konstituiert sich in Gelsenkirchen die „Mieterinitiative Auguststraße“, die sich für den Wohnverbleib der Mieter in ihren Häusern und gegen einen möglichen Abriss ausspricht (vgl. September 1980;1981; Juni 1981; 14. Juni 1981).

1988

Die „Aktion gegen den Krieg Gelsenkirchen” u. a. rufen zu einer Veranstaltung in Essen auf, auf der über die „Haftbedingungen in den Gefängnissen der USA“ debattiert werden soll (vgl. 17. November 1988).

1989

Das „Initiativzentrum 'Trotz Alledem'“ ruft zu einer Reihe von Veranstaltungen auf, die unter dem Thema stehen sollen: „Ein deutscher Herbst ist genug“ (vgl. 22. März 1989).

1990

An einer Initiative gegen die „Großmachtpolitik des Kapitals“ ist u. a. auch die MLPD in Gelsenkirchen beteiligt. Es wird zu einem Kongress in der Gesamtschule Bergerfeld aufgerufen, an dem auch andere Gruppen teilnehmen sollen (vgl. 31. März 1990).

1992

Ein alternatives, autonomes Kulturprojekt ruft in Gelsenkirchen zu „autonomen Ruhrfestspielen“ auf (vgl. 20. Januar 1992).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

September 1980:
Vermutlich erscheint Anfang September 1980, von der „Mieterinitiative Auguststraße“ herausgegeben, das Flugblatt „Warnung vor Hausverkauf in der Auguststraße“. Die Initiative setzt sich u. a. für den Wohnverbleib ein.
Quelle: Mieterinitiative Auguststraße, Gelsenkirchen, o. J.

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Dezember 1980:
In Gelsenkirchen erscheint die Nr. 1 der „Mieterzeitung: Denk mal Auguststraße“, die sich gegen den „Abriss der Häuser an der Auguststraße“ sowie „gegen die geplante Modernisierung in Verbindung mit Mieterhöhungen“ richtet.
Quelle: Mieterzeitung: Denk mal Auguststraße, Nr. 1, Gelsenkirchen, Dezember 1980.

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1981:
Vermutlich erscheint 1981 ein Flugblatt der „Mieterinitiative Auguststraße“: „Die Stadtsparkasse macht Geschäfte mit der Auguststraße. Herr Bauer ist dabei dienlich.“ Front wird in dem Flugblatt gegen den Oberstadtdirektor in Gelsenkirchen gemacht, der „Vorsitzender im Verwaltungsrat der Sparkasse der Stadt ist“.
Q: Mieterinitiative Auguststraße, Gelsenkirchen, o. J.

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21.02.1981:
Laut der „Mieterzeitung – Denk mal Auguststraße“, Nr. 2, wird an diesem Tag eine „leerstehende Haushälfte“ in der Auguststraße 5 besetzt.
Q: Mieterzeitung: Denk mal Auguststraße, Nr. 2, Gelsenkirchen, o. J. (1981) S. 3.

März 1981:
Laut „Mieterzeitung – Denk mal Auguststraße“, Nr. 2, erscheint vermutlich im März oder Anfang April ein „Liederbuch der Mieterinitiative Auguststraße - Wir lassen uns nicht vertreiben.“
Q: Mieterzeitung: Denk mal Auguststraße, Nr. 2, Gelsenkirchen, o. J. (1981); Mieterinitiative Auguststraße: Liederbuch. Wir lassen uns nicht vertreiben, o. O., o. J. (Gelsenkirchen 1981).

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16.03.1981:
Laut der „Mieterzeitung – Denk mal Auguststraße“, Nr. 2, drehen die Instandbesetzer einen Film über die Besetzung.
Q: Mieterzeitung: Denk mal Auguststraße, Nr. 2, Gelsenkirchen, o. J. (1981) S. 3.

Juni 1981:
Von der „Mieterinitiative Auguststraße“ herausgegeben, erscheint vermutlich im Juni das Flugblatt: „Altenwohnungen - Ja. Aber nicht in der Auguststraße“. Darin wird u. a. gefordert:
- Keine Vertreibung von alten Menschen
- Kein Abriss von billigem Wohnraum
- Stoppt die Privatisierung
- Keine Zerstörung der guten Nachbarschaft
- Keine Steuergelder an Spekulanten.
Q: Mieterinitiative Auguststraße, Gelsenkirchen, o. J.

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14.06.1981:
Von der „Mieterinitiative Auguststraße“ herausgegeben, erscheint das Flugblatt: „Solidaritätsfest - Recht für die Auguststraße“. Danach soll am 14. Juni im Josefshaus, Gelsenkirchen-Bismarck, eine Veranstaltung stattfinden. U. a. sollen auftreten: Frank Baier, Werner Borschech, Fasia Jansen.
Q: Mieterinitiative Auguststraße, Gelsenkirchen, 14.6.1981

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Juli 1981:
Vermutlich im Juli erscheint in Gelsenkirchen die „Mieterzeitung – Denk mal Auguststraße“, Nr. 2. Erklärt wird, dass „seit dem 21.2.1981 … die leerstehende Haushälfte Auguststraße 5 besetzt“ ist. „Wir hatten keine andere Wahl. Der Stadtrat hatte den Abriss von 4 Häusern für Altenwohnungen beschlossen. Unsere Argumente wurden nicht gehört. Zwei leerstehende Häuser sind inzwischen abgerissen worden …“
Q: Mieterzeitung: Denk mal Auguststraße, Nr. 2, Gelsenkirchen, o. J. (1981).

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17.11.1988:
Ein Flugblatt einer Reihe von Gelsenkirchener Initiativen ruft dazu auf, am 17. November 1988 in der Zeche Carl, Essen-Altenessen, an einer Veranstaltung zu den „Haftbedingungen in den Gefängnissen der USA“ teilzunehmen. Die Veranstaltung wird von folgenden Gruppen unterstützt:
- Aktion gegen den Krieg (Gelsenkirchen)
- Bund Westdeutscher Kommunisten (Ruhr)
- GAL - Die Grünen (Essen)
- Die Grünen (Gelsenkirchen)
- Initiative nordrhein-westfälischer Strafverteidigerinnen und Strafverteidiger e.V.
- Kurdischer Kulturverein (Bochum)
- Kurdischer Studentenverein (Bochum)
- SDAJ (Gelsenkirchen)
- VVN/BdA Gelsenkirchen
- Volksfront gegen Reaktion, Faschismus und Krieg.
Q: Aufruf zur Veranstaltung zu den Haftbedingungen in den Gefängnissen der USA, Gelsenkirchen, 17.11.1988.

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22.03.1989:
Vermutlich erscheint am 22.3. das Flugblatt des Gelsenkirchener „Initiativzentrums 'Trotz Alledem'“: „Ein deutscher Herbst ist genug!“ Darin wird zu einer Reihe von Veranstaltungen aufgerufen:
- 23.3.1989: Diskussion über Beugehaft und §129a
- 29.3.1989: Mythos Normalvollzug
- 23.4.1989: Notstand als Normalzustand
Q: Initiativzentrum "Trotz Alledem": Ein deutscher Herbst ist nicht genug, Gelsenkirchen, 1989.

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31.03.1990:
- Entwicklung der Kriegsgefahr
- Arbeitswelt und soziale Lage
- die Lage der Frauen in Europa
- Umweltzerstörung
- Abbau der demokratischen Rechte und Staatsterror
- Rolle des Faschismus
- Intensivierung neokolonialistischer Strategien
- Veränderung im Verhältnis der Nationalstaaten zur EG
- Zur aktuellen Entwicklung der DDR
- Landwirtschaft und EG
- Ausbildung an Schulen und Hochschulen.

Neben der MLPD werden u. a. folgende Gruppen als Unterzeichner des Flugblatts genannt:
- Antifaschistischer Arbeitskreis Burgdorf
- Antifaschistischer Arbeitskreis Herne
- Antiimperialistische Initiative (Westberlin)
- Antiimperialistische Initiative Nürnberg
- ATIF/ATIK
- FAU/AP
- Bremer Aktionsbündnis gegen Europa der Monopole
- KPD (Sitz Gelsenkirchen)
- VSP
- Antiimperialistische Gruppe Wuppertal
- Revolutionäre Hochschulgruppe Duisburg.
Q: MLPD Essen (Hrsg.): Aktiver Widerstand gegen die Großmachtpolitik des BRD-Kapitals, Essen/Gelsenkirchen, 31.3.1990.

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20.01.1992:
Vermutlich erscheint im Januar, von einem Autonomen Kulturprojekt in Gelsenkirchen herausgegeben, der Flyer: „Autonome Ruhrfestspiel. 25.1.-8.2.1992 in der Kaue.” Die „Autonomen Ruhrfestspiele sind ein Versuch … durch die Diskussion über bestimmte Themen neue Ansatzpunkte für eine linksradikale Politik und Kultur zu finden.“

Termine sind:
- 25.1.1992: Eröffnungskonzert mit Ferry Boat Bill
- 26.1.1992: Eröffnung der Plakatausstellung: Kunst als Widerstand
- 27.1.1992: Ästhetik und Widerstand
- 28.1.1992: Die Zukunft der R(r)adikalen Linken im Jahr Minus eins nach der Widervereinigung (mit Thomas Ebermann)
- 29.1.1992: Die Märzrevolution im Ruhrgebiet 1920
- 30.1.1992: Flüchtlinge und MigrantInnen zwischen Abschiebung und Verwertung
- 3.1.1.1992: Konzert mit den Butterschweinen
- 1.2.1992: Was kommt nach dem rassistischen Herbst
- 2.2.1992: 500 Jahre Kolonialismus. 500 Jahre Widerstand
- 3.2.1992: Das bisschen Freiheit. Basta-Theater Rudi Rohde
- 4.2.1992: Kabarett Heiter bis Wolkig
- 5.2.1992: Dritte Welt in Osteuropa
- 6.2.1992: Wem gehören die Stadien?
- 7.2.1992: Infocafe mit Film, Volxküche und Kneipe
- 8.2.1992: Abschlussfest mit Terremoto Party.
Q: Autonome Ruhrfestspiele 25.1.1992-8.2.1992 in der Kaue, Gelsenkirchen, 20.1. 1992.

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Letzte Änderungen: 14.4.2014

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