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Datteln - Kokerei und Zeche Emscher-Lippe

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 14.12.2006

Materiallage

Von der Kokerei und der Zeche Emscher-Lippe Datteln lag kein betriebliches Material vor.

Wichtige Themen und Ereignisse

Es geht hier um eine Kokerei und eine Zeche, also kann es, wie aufmerksame Leser dieses Kolportageromanes sich denken können, natürlich nur um eine Kokerei- und eine Zechenstilllegung gehen, und zwar dieses Mal die der Zeche Emscher-Lippe in Datteln. Der erste Akt ist wie stets die Eingliederung in die Ruhrkohle AG (vgl. 18.7.1969, 30.4.1969, 15.12.1969), nur wenig später schon ist das Ende von Emscher-Lippe beschlossene Sache (vgl. 30.6.1971, 1.7.1971), wobei die Zeche Emscher-Lippe hier nur verschiedentlich als Beispiel, u.a. für die Unehrlichkeit der Alteigentümer, angeführt wird (vgl. 23.8.1971, 11.9.1971), ohne dass von Kampfmaßnahmen der dortigen Belegschaft berichtet werden könnte.

Nach der Zeche Emscher-Lippe (vgl. Feb. 1972), bzw. sogar noch davor, trifft es nun auch die Kokerei Emscher-Lippe (vgl. 25.10.1971). Der IGBE-Gewerkschaftskongress 1972 wird auch hier aktiv vorbereitet (vgl. 24.9.1972), die IGBE berichtet von den weiteren Wanderungen der ehemaligen Emscher-Lippe Kumpel (vgl. Jan. 1973), ebenso wie die ML Dortmund (vgl. 2.1.1973).

Später werden auf dem Zechengelände die Ruhrkohle-AG Gemeinschaftsausbildungswerkstätten (RAG-GAW) eingerichtet, von denen hier vor allem die KPD berichtet (vgl. 9.1.1974, Mai 1974, 8.5.1974), aber später auch der Arbeiterbund (vgl. 20.2.1977).

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

18.07.1969:  Laut IGBE (vgl. 1.8.1969) wird in Essen die Ruhrkohle AG (RAG - vgl. 6.3.1969, 11.8.1969) als Einheitsgesellschaft gegründet:"
Jetzt steht die Ruhrkohle-AG endgültig. Am 18.Juli wurde der Grundvertrag von 20 Zechengesellschaften in Essen unterschrieben. 47 Schachtanlagen, 28 Kokereien und 6 Brikettfabriken mit rd. 175 000 Beschäftigten gehören jetzt zur Ruhrkohle-AG. Die neue Gesellschaft ist in der Lage, rd. 77 Millionen Tonnen Kohle zu fördern und etwa 22 Millionen Tonnen Koks zu produzieren. Außerdem werden fast 2 Millionen Tonnen Briketts hergestellt. Die Leistungen je Mann und Schicht liegen in der Ruhrkohle bei 3,8 Tonnen."

Die IGBE berichtet auch:"
SIE GEHÖREN ZUR RUHRKOHLE AG

Der Ruhrkohle AG sind am 18.Juli 1969 folgende Bergbaugesellschaften durch die Unterschrift zum Grundvertrag beigetreten: ... Emscher-Lippe Bergbau AG".
=Einheit Nr.15,Bochum 1.8.1969,S.1f

30.04.1969:  Laut IGBE (vgl. 30.4.1969), gehören nach der Neugliederung des Ruhrbergbaus durch die RAG u.a. folgende Schachtanlagen zum Verwaltungssitz Dortmund:
- Emscher-Lippe Datteln.
=Einheit Nr.9,Bochum 30.4.1969,S.3

15.12.1969:  Die IGBE gibt ihre 'Einheit' Nr.24 (vgl. 1.12.1969, 2.1.1970) heraus.

In NRW sind laut Seite 3 auf den Werkseinheiten der Ruhrkohle AG (RAG) die Betriebsdirektoren für Personal- und Sozialfragen (PS-Direktoren) benannt worden.
Für die Bergbau AG (BAG) Dortmund sind dies u.a.:
- Emscher Lippe Datteln: Arno Kaufmann,
In dieser neu geschaffenen Funktion sollen sie "so bald wie möglich ihre Tätigkeit in den Werkseinheiten aufnehmen".

Berichtet wird auch von der Wahl der Gesamtbetriebsräte, u.a. bei der BAG Dortmund (vgl. Dez. 1969).
=Einheit Nr.24,Bochum 15.12.1969

30.06.1971:  Laut DKP findet heute eine Sitzung des Aufsichtsrats (AR) Ruhrkohle AG (RAG) statt, auf der beschlossen wird bis 1975 weitere 10 Zechen zu schließen. Laut der IGBE ist die Sitzung erst morgen (vgl. dort). Die KPD/ML-ZB (vgl. 3.7.1971) berichtet:"
NEUES ZECHENSTERBEN BEI DER RAG
...
Die Stillegungen sollen Anfang nächsten Jahres beginnen: Anfang 1972 werden die Zechen Katharina in Essen und Emscher-Lippe in Datteln geschlossen ...
Die Arbeiter der stillgelegten Zechen sollen auf andere Anlagen verlegt werden. Für die Kumpel bedeutet das Verlängerung der Arbeitszeit durch lange Anfahrtszeiten zum Arbeitsplatz."

Die KPD (vgl. 13.8.1971) berichtet:"
RUHRKOHLE AG
VERSTAATLICHUNG DER VERLUSTE - REPRIVATISIERUNG DER PROFITE - RATIONALISIERUNG DURCH MASSENENTLASSUNGEN:
...
Der Rationalisierungsplan der RAG sieht vor:
- Stillegung von 10 Schachtanlagen,
...
- bis Ende 1972: Mathias Stinnes (Essen) mit 3 500 und Emscher-Lippe (Kreis Recklinghausen) mit 2 630 Beschäftigten."
=Rote Fahne Nr.23,Berlin 13.8.1971,S.1ff;
Kumpel-Post Die 'goldenen siebziger' Jahre für den Bergmann??,Dortmund Aug. 1971,S.1;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.50,Bochum 3.7.1971,S.5ff


01.07.1971:  Laut IGBE (vgl. 1.7.1971) findet eine Sitzung des Aufsichtsrats (AR) der RAG statt, auf der auch Fragen "des sogenannten Anpassungsprogramms beraten werden" sollen.
Die IGBE berichtet auch:"
RUHRKOHLE AG LEGT SIEBEN ZECHEN STILL
...
3. Stillegung von nachhaltig unrentablen und auslaufenden Schachtanlagen, beginnend 1972 mit Emscher-Lippe (Datteln,d.Vf.), Katharina und Mathias Stinnes (Essen,d.Vf.)."
=Einheit Nr.13 und 14,Bochum 1.7.1971 bzw. 15.7.1971,S.1 bzw. S.1ff

23.08.1971:  Auf der Zeche Minister Stein/Hardenberg Dortmund gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ihre 'Kumpel-Post' für August (vgl. 30.7.1971, 25.10.1971) heraus:"
DIE 'GOLDENEN SIEBZIGER JAHRE' FÜR DEN BERGMANN ??
...
Die DKP erklärte bereits bei der Gründung der RAG, daß dieser kapitalistische Superkonzern in keinem Fall die Bergarbeiterprobleme lösen würde. Wie recht wir damit hatten, bewies erneut die vergangene Aufsichtsratssitzung der RAG (vgl. 30.6.1971,d.Vf.).

Hier wurde der BESCHLUSS GEFASST, BIS 1975 ZEHN SCHACHTANLAGEN ZU SCHLIESSEN und bei weiteren Schachtanlagen Zusammenlegungen und 'Aufstockungen' vorzunehmen.
...
Kollegen! In letzter Zeit hat man immer wieder versucht, die Belegschaft über die wahren Verhältnisse auf 'Minister Stein' zu täuschen. Man verwies darauf, daß entweder auf der neu aufzufahrenden Sohle bessere Kohlenvorräte vorhanden seien. Auch sagte man uns, daß die Förderung erst dann steigen könne, wenn genügend Arbeitskräfte von der stillzulegenden Zeche 'Germania' vorhanden wären. Beides ist bisher nicht eingetroffen. Und auf der anderen Seite wird Geld verschleudert...
...
BEISPIEL NR.2:
Die Eigentümer von 'Emscher Lippe' (in Datteln,d.Vf.) erhalten für die Einbringung in die Ruhrkohle für 20 Jahre Entschädigungen. Jetzt wurde festgestellt, daß weniger Kohle vorhanden ist als die Eigentümer angaben. Der Pütt wird jetzt geschlossen. D.h., auf der einen Seite jongliert die RAG mit angeblichen Verlustzahlen, auf der anderen Seite wird den alten Aktionären das Geld noch nachgeworfen. Diese Beispiele könnten noch beliebig ergänzt werden. Sie beweisen erneut: Das Bergbauproblem kann nicht gelöst werden, wenn nach kapitalistischer Gewinnsucht gehandelt wird. Die versprochenen goldenen siebziger Jahre können keine Wirklichkeit werden, wenn den Unternehmern alles, den Bergarbeitern aber nichts gegeben wird. Nach wie vor steht die Forderung aus der Satzung der IGBE auf der Tagesordnung: Überführung des Bergbaus in Gemeineigentum!"
=Kumpel-Post Die 'goldenen siebziger' Jahre für den Bergmann ??,Dortmund Aug. 1971

11.09.1971:  Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.69 (vgl. 8.9.1971, 15.9.1971) mit dem Leitartikel "Neue Rationalisierungspläne der SPD-IGBE-Führer im Bergbau" heraus. Danach liegen die z.Zt. vorbereiteten Entlassungen im Bergbau, "ausschließlich in Händen der Sozialdemokratie; die Zechenherren machen sich die Hände nicht mehr schmutzig, die sozialdemokratischen Führer erledigen diese Arbeit vollkommen in eigener Regie. ... Dies zeigt die Tiefe des Verwachsens der sozialdemokratischen Kader im Bergbau mit den Zechenherren. Dies zeigt auch, daß der Kampf nicht einfach gegen die Zechenherren oder die Altgesellschaften geführt werden kann, sondern ein umfassender Kampf gegen die Agenturen dieser Teile der Bourgeoisie in der Arbeiterklasse" sein müsse.
Berichtet wird hierbei u.a. von Emscher-Lippe Datteln.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.69,Bochum 11.9.1971

25.10.1971:  Auf der Zeche Minister Stein Dortmund gibt die DKP vermutlich diesen Montag, laut KPD/ML-ZB, ihre 'Kumpel-Post' (vgl. 23.8.1971, Dez. 1971) heraus. In einem Artikel heißt es:"
ZUERST STILLEGUNG VON ZECHEN - JETZT STILLEGUNG VON KOKEREIEN!
...
Die Ereignisse in den letzten Tagen beweisen immer mehr: Der kapitalistische Superkonzern RAG ist nicht in der Lage, das Bergbauproblem zu lösen. Nach wie vor soll der Steuerzahler zur Kasse gebeten werden, damit der Staat die Bürgschaft für einen Riesenkonzern übernimmt, während die Gewinne in die Taschen der Unternehmer fließen. Nachdem der Aufsichtsrat der RAG seine Zustimmung zur Schließung von Schachtanlagen gegeben hat, wird jetzt auch die Schließung von Kokereien vorbereitet. Für die BAG Dortmund bedeutet das: DIE KOKEREI 'ACHENBACH' (in Lünen,d.V*.) WIRD DICHTGEMACHT! ÜBER DER KOKEREI 'EMSCHER-LIPPE' (in Datteln,d.Vf.) SCHWEBT EIN GROSSES FRAGEZEICHEN. DER GRUND?

Die Unternehmer sagen, die Kosten für den Weiterbetrieb seien zu hoch. Diese Anlagen seien nicht mehr rentabel. Sie wollen natürlich zugeben, daß sie selbst schuld an dieser Misere sind. Es stimmt zwar, wenn behauptet wird, daß zur Zeit wieder riesige Kokshalden vorhanden sind, die täglich größer werden. Wenn bei der BAG Dortmund rund 830 000 Tonnen Koks aufgehaldet sind, so fragt die KUMPELPOST: Was sind die wirklichen Ursachen?
Tatsache ist: Noch vor einem Jahr konnte der Bedarf der Kohlenhändler an Koks nicht befriedigt werden. Von den Kokslagerstätten wurde nicht nur Koks, sondern auch der 'Mutterboden' mit verkauft. Damals war der Koksmangel so groß, daß in Ruhrgebietsschulen und Kindergärten Unterrichtsstunden ausfallen mußten. Und heute haben wir diese großen Halden! Die Ursachen dafür bestehen

1. darin, daß der Bergbau aufgrund der abgeschlossenen Verträge mit den Stahlkonzernen verpflichtet ist, Koksvorräte anzulegen. Die Stahlindustrie ist nicht verpflichtet, bestimmte Koksmengen abzunehmen. Und das tun sie gegenwärtig auch nicht. Die Frage ist: Warum tun sie es nicht? Unsere Meinung: Die Stahlindustrie wurde im Frühjahr dieses Jahres von einem Gericht zur Zahlung höherer Kokskohlenpreise verurteilt (vgl. **.*.1971,d.Vf.). Seit diesem Zeitpunkt geht die Nachfrage nach Kohle und Koks zurück. Bei den Verbindungen der Stahlindustrie zur Bundesregierung - zahlreiche Vertreter der Konzerne sind als Staatssekretäre usw. in Regierungsstellen beschäftigt - ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß die Stahlindustriellen Subventionen aus dem Steuersäckel für sich beanspruchen. Deshalb also die Kokshalden!

2. darin, daß aufgrund dieses Zwangs, Koksvorräte für die Stahlkonzerne anzulegen, KEINE LANGFRISTIGEN LIEFERVERTRÄGE mit Japan und den nordischen Ländern abgeschlossen wurden. Diese Länder wollten unseren Koks einführen, doch die Unternehmerbosse sagten: 'Nein!' Das ist also die Widersinnigkeit der kapitalistischen Wirtschaft: Man schließt mögliche Handelsverträge nicht ab. Deshalb wachsen die Kokshalden, sollen Kokereien geschlossen werden. Die Benachteiligten sind die Arbeiter und Angestellten. Das muß verhindert werden!"
=Die Kumpel-Post Betriebsräte - Feinde der Arbeiter??.Dortmund o.J. (Okt. 1971)

Februar 1972:  Laut IGBE (vgl. 1.1.1973, 15.1.1973) wird in Datteln die Zeche Emscher-Lippe stillgelegt.
=Einheit Nr.1 und 2,Bochum 1.1.1973 bzw. 15.1.1973,S.5 bzw. S.4

24.09.1972:  Laut IGBE (vgl. 15.12.1971, 15.5.1972) soll heute in Hannover ihr 10. Gewerkschaftskongreß (vgl. 30.9.1971) beginnen (vgl. 3.1.1972), der am 28.9.1972 abgeschlossen sein soll. Dieser wird auch in Datteln aktiv vorbereitet.
=Einheit Nr.24, 10, 15 und 19,Bochum 15.12.1971, 15.5.1972, 1.8.1972 bzw. 1.10.1972,S.1, S.3, S.4 und 6ff bzw. S.1ff

Januar 1973:  Die IGBE (vgl. 1.1.1973) berichtet von der Stillegung der Zeche Victor-Ickern in Castrop-Rauxel (vgl. Sept. 1972, Okt. 1973), es solle ab Januar für alle Beschäftigten ein Betreuungsbüro eingerichtet werden. Ziel dieses Büros soll es sein, "allen verlegungswilligen Belegschaftsmitgliedern die notwendigen Entscheidungshilfen" zu gewähren, "um sich zur Verlegung nach hier oder dort entschließen zu können".
Die aufzunehmenden Zechen für die Verlegung sollen sein: Gneisenau, Hansa, Minister Stein (alle Dortmund), Achenbach (Lünen), Waltrop und Haus Aden (Oberaden):"
Die erste größere Verlegung soll bereits im Frühjahr mit 180 bis 200 Beschäftigten erfolgen. Von diesen Verlegungen besonders hart betroffen sind die ehemaligen Belegschaftsmitglieder von der früher stillgelegten Zechen Germania in Dortmund und Emscher-Lippe in Datteln."
=Einheit Nr.1,Bochum 1.1.1973,S.5

02.01.1973:  Die Marxisten-Leninisten (ML) Dortmund geben vermutlich Anfang dieser Woche die Nr.1 ihrer 'Roten Front' (vgl. 22.12.1972, 6.1.1973) heraus. Aus dem IGBE-Bereich wird berichtet von der RAG:"
RUHRKOHLE-AG: GRAB DER KUMPEL - GOLDGRUBE DER KONZERNE
...
Für die Kumpel wurde die RAG nicht wie für die Konzerne zu einem Milliardengeschäft, sondern für sie wurde es zu einem Zuschußgeschäft. Allein 1972 verloren 24 000 von ihnen ihren Arbeitsplatz bei der RAG. 1973 werden es 13 000 weitere sein, wenn die nächsten fünf Zechen dicht machen. Ähnlich schwer betroffen sind die Kumpel, die 'nur' von Zeche zu Zeche geschoben werden. Sie erhalten oft nicht einmal Verlegungsgeld, da sie noch nicht lange genug auf dem nun ebenfalls dichtmachenden Pütt arbeiteten. So müssen 800 Kumpel der Martener Zeche Germania und der Dattelner Zeche Emscher-Lippe, die erst 1972 nach Victor (Ickern (Castrop-Rauxel,d.Vf.)) verlegt wurden, zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit ihren Arbeitsplatz wechseln. Einige von ihnen machen bereits die fünfte oder sechste Verlegung mit. 'Ich komme mir vor, wie bei einem Wanderzirkus, dessen Direktor nicht weiß, was er will', meinte ein ex-Emscher-Lippe - noch-Victor (Ickern) - und bald-Minister-Achenbach (Lünen,d.Vf.) Kumpel.

Dies alles ist möglich trotz der von den IGBE und SPD-Führern hochgelobten Montanmitbestimmung. Auch bei paritätisch besetzten Aufsichtsräten - das sieht man hier ganz klar - ist es nicht möglich, die Interessen der Arbeiter im Betrieb durchzusetzen. Man sieht auch, warum die Unternehmer auf das Montan-Modell eingegangen sind: nicht aus Menschenfreundlichkeit, sondern weil in den Aufsichtsräten angebliche 'Arbeitervertreter' sitzen, die in Wirklichkeit die Interessen des Kapitals unterstützen. Das Verhalten dieser Gewerkschaftsführer ist gut gekennzeichnet durch ein Zitat des ehemaligen IGBE-Vorsitzenden Gutermuth: 'Lieber lassen wir weitere Stillegungen zu, als daß wir eine Radikalisierung der Bergarbeiter zulassen'. Walter Arendt, jetzt Arbeitsminister in Bonn, hat diese arbeiterfeindliche Politik 1967 den Kollegen von Zeche 'Hansa' (vgl. Dortmund - 21.10.1967,d.Vf.) vorgeführt. Als die Kumpel um ihre Forderungen kämpfen wollten, wiegelte er ab, riet zu Verhandlungen und sabotierte so einen möglichen Erfolg. Den Gewerkschaftsführern ist das Hemd der Kapitalisten eben näher als die Haut der Bergarbeiter. Hier hilft nur das Vertrauen auf die eigene Kraft. Die Interessen der Arbeiter können nur von den Arbeitern selbst vertreten werden."
=Die Rote Front Nr.1,Dortmund Jan. 1973

09.01.1974:  In der Nr.2 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 3.1.1974, 16.1.1974) befaßt sich die KPD u.a. mit der Zeche Emscher/Lippe in Datteln.
=Rote Fahne Nr.2,Dortmund 9.1.1974

Mai 1974:  Vermutlich im Mai finden, laut KPD, die Jugendvertretungswahlen (JVW) in Datteln, vermutlich im RAG-GAW Emscher-Lippe, statt.
=Rote Fahne Nr.21,Dortmund 22.5.1974

08.05.1974:  Der KJV der KPD gibt seine 'Kämpfende Jugend' (KJ) Nr.8 (vgl. 24.4.1974, *.*.1974) heraus.
U.a. wird berichtet von den Ruhrkohle-AG Gemeinschaftsausbildungswerkstätten (RAG-GAW) Emscher Lippe der Ruhrkohle AG (RAG) Dortmund in Datteln.
=Kämpfende Jugend Nr.9,Dortmund 8.5.1974

20.02.1977:  Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.106 (vgl. 6.2.1977, 6.3.1977) heraus und berichtet u.a. vom Berufsförderungsjahr (BFJ) (ca. 100 Teilnehmer) auf der stillgelegten Zeche in Datteln.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.106,München 20.2.1977

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