Aachen. Materialien zur Studentenbewegung und Hochschulpolitik 1969 bis 1979

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Die Datenbank MAO ist ein
vollständig selbstfinanziertes Projekt.
Unterstützen Sie uns durch:

Weitere Darstellungen zum Aachener Hochschulbereich liegen vor für den Protest gegen den Numerus clausus 1970 und 1973 sowie in den Broschüren "Hochschulen: Hort der Unterdrückung, Korruption und Abrichtung der Studenten für die herrschende Klasse" der Ortsgruppe Aachen des KBW und "Der Weg zum Frieden: Abrüstung oder soziale Revolution? Zum 'Friedens'marsch am 22. Mai 1976" der Kommunistischen Hochschulinitiative (KHI) Aachen des KBW.

Von den Aachener Hochschulen lagen uns an örtlichem Material fast ausschließlich die 'Aachener Technologiezeitung', einige Ausgaben der 'Aachener Studentenzeitung' des AStAs der RWTH sowie der offiziellen 'Mitteilungen' der RWTH und des 'TH Klenkes', d.h. der Sonderausgabe der örtlichen Alternativzeitung für die RWTH vor. Wir bitten um Ergänzungen.

Die Organisationen

Nachdem zunächst der SDS, bzw. vermutlich auch eine örtliche Projektgruppe Technologie (vgl. 23.9.1969) Erwähnung findet, gibt es auch bereits sehr früh die AMS Spartakus der DKP zumindest an der PH Aachen (vgl. 12.2.1970). Die DKP berichtet kontinuierlich von den Aachener Hochschulen. Vermutlich u.a. aus den Überresten des SDS geht der ZRV hervor (vgl. 7.1.1971), der den 'sozialistischen AStA der RWTH' wesentlich prägt und sich - vermutlich sogleich nach dessen Auftreten (vgl. 13.11.1972, 15.11.1972) und auch später erneut - vom KSV und dessen KPD (vgl. 29.5.1973) distanziert. Dazu gesellen sich spätestens ab Ende 1972 die 'Roter Pfeil'-Gruppe der KSG/ML des KABD (vgl. 13.12.1972, 18.6.1973, Okt. 1973, Feb. 1974, Apr. 1974, juni 1974, Okt. 1974, Nov. 1974). Der KSV der KPD dagegen kann sich spätestens ab Mitte 1973 auch auf eine Rote Zelle an der Fachhochschule Aachen-Jülich stützen (vgl. 20.6.1973). Spätestens ab 1975 ist auch der KBW offiziell mit der KHI aktiv (vgl. 26.11.1975).

Von ausländischen Studentenvereinigungen ist neben juntatreuen Griechen (vgl. Apr. 1969) auch die CISNU bzw. FIS Iran in Aachen aktiv (vgl. Dez. 1971), auch wenn sie zwecks billigerem Öl-Einkauf beim persischen Diktator verboten wird (vgl. 14.2.1974) und als Besonderheit auch eine südvietnamesische Studentengruppe (vgl. 10.5.1972, 28.6.1972, Aug. 1972, 5.12.1973). Das örtliche Vietnamkomitee weist auch aus dem Hochschulbereich eine Vielzahl, sich normalerweise auch in der Vietnamsolidarität eher feindlich gesinnter, Gruppen - so z. b. die militanten Anti-Trotzkisten des KABD und die GIM auf (vgl. 17.1.1973).

Auch die GUPS Palästina scheint in Aachen vertreten, zumindest wird ihr Verbot auch in Aachen gewaltsam durchgesetzt (vgl. 4.10.1972) und auch die Palästinawoche wird in Aachen durchgeführt (vgl. 11.12.1972).

Vermutlich eine Vereinigung ausländischer Gruppen verschiedener Herkunft, mit nicht unwesentlichem marxistisch-leninistischer Einfluss, stellt das Ausländerkollektiv dar, welches einige Jahre lang im Studentenparlament mit wenigstens einem Sitz vertreten ist (vgl. 7.12.1973, 25.6.1976).

Wichtige Themen und Ereignisse

Dokumentiert wird der Streik gegen die Diplomprüfungsordnung an der RWTH (vgl. 18.1.1971) sowie der Konflikt um die Beiträge des AStAs der RWTH für den VDS (vgl. 1.12.1971, 3.12.1971, 17.1.1972).

Die Auswirkungen der Studentenparlamentswahlen (vgl. 21.1.1972, 9.5.1972) auf die AStA-Bildung sind leider derzeit nicht aus den erhobenen Daten erkennbar. Bedeutend aber ist die Spaltung des SHB (vgl. 24.6.1972) in eine Mehrheitsfraktion, die sich in der Folge fast identisch dem MSB Spartakus der DKP anpasst, in Aachen durch die UHU repräsentiert worden zu sein scheint (vgl. 4.7.1972), und eine, auch in Aachen vertretene, sog. Sozialistische Fraktion (SF), die oft zur örtlichen Keimzelle der späteren Marxistischen Gruppe (MG) wurde.

Ab dem Juli 1972 erklärt sich der AStA der RWTH selbst zum 'sozialistischen' Organ (vgl. 4.7.1972), sieht sich aber auch mit Plänen zu seiner eigenen Abschaffung konfrontiert (vgl. 13.11.1972).

Auch die Vorbereitung der Gesamthochschule Aachen (vgl. Feb. 1972, 1.8.1972), sowie der Protest dagegen (vgl. 5.6.1973) wird in diesem Dokument dargestellt, ebenso wie die Sparmaßnahmen an der RWTH (vgl. 23.3.1973), während sich ein eigener Text dem Protest gegen den Numerus clausus widmet.

Nur am Rande werden bisher Streiks an Fachhochschule (vgl. 27.11.1972) und PH (vgl. Juli 1973) und der Mietprotest in den Studentenwohnheimen dargestellt (vgl. 2.4.1973), auch wenn hier scheinbar durchaus geschickte Schleichwege beschritten wurden (vgl. 22.11.1973).

Die Wahlen zum Studentenparlament im Sommer 1973 (vgl. 29.6.1973), die zur AStA-Bildung aus Basisgruppen und SHB/SF und damit zur Weiterexistenz des 'sozialistischen AStAs führen (vgl. 4.7.1973), dokumentieren den geringen Einfluss sowohl von MSB der DKP als auch KSV der KPD, während sowohl die Basisgruppen als auch die UHU des SHB und RCDS der CDU wichtige Stimmenanteile erringen können. Erwähnenswert erscheint dabei vor allem die Auseinandersetzung des AStAs mit den KABD-treuen Kommilitonen. Diese kandidieren dann bei den nächsten Studentenparlamentswahlen (vgl. 7.12.1973), die das Ende der Amtszeit des 'sozialistischen' AStAs einläuten (vgl. 9.1.1974) auch allein jenseits der Basisgruppen und erringen kaum mehr Stimmen als der vom Verbot bedrohte KSV der KPD (vgl. 11.12.1973). Auch im Sommer 1974 können die Linken nicht wieder den AStA der RWTH erobern (vgl. 28.6.1974), was allerdings aber 1975 an der FHS zu gelingen schien (vgl. 8.3.1975). An der RWTH bleibt der AStA auch im Sommer 1975 (vgl. 27.6.1975) rechts, trotz erfolgreicher Rekrutierungen oder evtl. gar taktischen Täuschungsmanövern des MSB der DKP (vgl. 5.11.1973), während die Basisgruppen bei den Wahlen der studentischen Vertreter im Akademischen Senat den Sieg davon tragen.

Zwischen DKP und KPD entspinnt sich auch an den Aachener Hochschulen eine heftige Auseinandersetzung (vgl. 19.5.1975), auch die Anhänger des KBW verweigern sich der Friedensdemonstration der Freunde der DKP (vgl. Mai 1975).

Zum Konflikt kommt es auch zwischen KHI des KBW, KSV der KPD und Ausländerkollektiv auf der einen und dem Ausländerreferenten des rechten AStAs auf der anderen Seite (vgl. 26.11.1975).

Die Erfolge der ML-Gruppen wie KHI und KSG scheinen bei den folgenden Fachschaftswahlen (vgl. Dez. 1975) eher bescheiden, auch wenn - aber längst nicht nur durch diese Gruppen - ein Wiedereintritt des AStAs in den VDS erreicht werden kann (vgl. 14.1.1976).

Die Ortsgruppe Aachen der KSG des KABD (vgl. 21.2.1976, Apr. 1978), die auch bei der großen Spaltung 1976 treu zur Führung hält (vgl. 2.6.1976), übernimmt offensichtlich wichtige zentrale Funktionen, vor allem bei der Kontrolle der eigenen Reihen (vgl. 14.6.1976).

Im Sommer 1976 wird wieder ein linker AStA an der RWTH Aachen gebildet (vgl. 25.6.1976, 14.7.1976), was allerdings nicht unbedingt am beeindruckenden Wahlergebnis der Roten Liste (vgl. 3.12.1976) gelegen zu haben scheint, die vermutlich nur vom KSV der KPD und evtl. vom KSB/ML der KPD/ML unterstützt wurde.

Der KBW bemüht sich um die Entlarvung der Aachener Hochschulen als Hort der Unterdrückung, Korruption und Abrichtung der Studenten für die herrschende Klasse (vgl. Sept. 1976).

Im November 1976 kommt es an der RWTH, unterstützt vom AStA, zu Protesten gegen die soziale Lage der Studenten (vgl. 10.11.1976) und an der PH gegen die Repression (vgl. 16.11.1976). Im Januar 1977 folgt ein Streik an der RWTH (vgl. 24.1.1977).

Der AStA bekundet auch im Frühjahr 1977 erhebliche oppositionelle Energie (vgl. 2.5.1977), ebenso wie einige Studenten (vgl. 26.5.1977, 6.7.1977). Die KHI des KBW scheint damals zwar immer noch klein zu sein, aber doch ein mittlerweile halbwegs ernst zunehmender Gegner für die den AStA tragenden Gruppen zu werden (vgl. 23.5.1977).

Auch in Aachen streiken Mitte 1977 die Medizinstudenten (vgl. Juni 1977, 6.6.1977), bei den Wahlen zum Studentenparlament bleiben die Basisgruppen im Bündnis mit den Jusos der SPD siegreich (vgl. 24.6.1977).

Zahlreich beteiligen sich Aachener am Protest gegen das Landeshochschulgesetz (LHG - 1.12.1977). Die Verfasste Studentenschaft (VS) aber ist trotzdem auch an der RWTH Aachen zumindest vorübergehend illegal (vgl. Juni 1978), der AStA der RWTH Aachen wird dann wiederum von den rechten Gruppen übernommen (vgl. Nov. 1978), während die Linken an der FHS diese boykottieren (vgl. Jan. 1979), aber an der PH (vgl. Feb. 1979) gewinnen.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Mai 1958:
In Hamburg erscheint die 'Information - Anarchistische Gedanken zur Politik, Geschichte und Literatur der Gegenwart' für Mai / Juni (vgl. März 1958, Juli 1958). mit dem Beitrag "Zeitschriften die jeder lesen kann und sollte" u.a. zum 'Aachener Prisma', Studentenzeitschrift an der RWTH.
Quelle: Information - Anarchistische Gedanken zur Politik, Geschichte und Literatur der Gegenwart, Hamburg Mai / Juni 1958, S. 15

Hamburg_Information378


April 1969:
Die Nr. 8 des 'Rebell' (vgl. März 1969, Mai 1969) berichtet u.a. in "Geld für Junta-treue Studenten" von griechischen Studenten in Aachen.
Q: Rebell Nr. 8, Mannheim Apr. 1969, S. 10

Rebell344


10.04.1969:
Die DKP gibt die Nr. 2 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 3.4.1969, 17.4.1969). Berichtet wird u.a. über Aachen, u.a. über die TH.
Q: Unsere Zeit NRW Nr. 2, Essen 10.4.1969

26.07.1969:
Der SC Frankfurt gibt vermutlich heute sein 'Info' Nr. 9 (vgl. 12.7.1969, 9.8.1969) heraus. Hannes Weinrich aus der Projektgruppe Technologie (PGT) befaßt sich mit der "Kriegsforschung an westdeutschen Universitäten" wozu eine Liste veröffentlicht wird, die Einträge enthält u.a. aus der TH Aachen.
Q: SC-Info Nr. 9, Frankfurt o.J. (1969)

04.09.1969:
Die DKP gibt die Nr. 23 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 28.8.1969, 11.9.1969). Berichtet wird u.a. über Studenten in Aachen.
Q: Unsere Zeit NRW Nr. 23, Essen 4.9.1969

23.09.1969:
Die SDS Projektgruppen Technologie aus Frankfurt und Darmstadt, geben als Ergebnis ihrer Rundreise durch Süddeutschland (vgl. 1.5.9.1969) bekannt, daß für die Technologie-Konferenz (vgl. 26.9.1969) folgende Beiträge von den einzelnen Gruppen vorbereitet werden: 5. Regional- und Großraumplanung unter systemtheoretischen Aspekten (…Aachen).
Q: SC-Info Nr. 14, Frankfurt 27.9.1969

18.12.1969:
Die DKP gibt die Nr. 38 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 11.12.1969, 24.12.1969). Berichtet wird u.a. über die TH Aachen.
Q: Unsere Zeit NRW Nr. 38, Essen 18.12.1969

05.02.1970:
Die DKP bringt die Nr. 6 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 29.1.1970, 12.2.1970). U.a. wird berichtet von der TH Aachen.
Q: Unsere Zeit Nr. 6, Essen 5.2.1970

05.02.1970:
Die DKP gibt die Nr. 6 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 29.1.1970, 12.2.1970). Berichtet wird u.a. über die PH Aachen.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 6, Essen 5.2.1970

12.02.1970:
Die DKP bringt die Nr. 7 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 5.2.1970, 19.2.1970). Von der eigenen Assoziation Marxistischer Studenten (AMS) Spartakus wird berichtet, daß diese u. a. einen Sitz im StuPa der PH Aachen innehat.
Q: Unsere Zeit Nr. 7, Essen 12.2.1970

26.02.1970:
Die DKP gibt die Nr. 9 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 19.2.1970, 5.3.1970). Berichtet wird u.a. über Studenten in Aachen.
Q: Unsere Zeit NRW Nr. 9, Essen 26.2.1970

05.03.1970:
Die DKP bringt die Nr. 10 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 26.2.1970, 12.3.1970). Leserbriefe kommen u.a. aus Alsdorf im Landkreis Aachen, worin außer auf den Bergbau auch auf die TH Aachen eingegangen wird.
Q: Unsere Zeit Nr. 10, Essen 5.3.1970

16.05.1970:
Die DKP gibt die Nr. 20 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 9.5.1970, 23.5.1970). Berichtet wird u.a. über die TH Aachen.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 20, Essen 16.5.1970

07.01.1971:
In Aachen erscheint erstmals die 'Aachener Technologie Zeitung', die von der Projektgruppe Technologie des Zentralen Regionalverbandes der Fach- und Basisgruppen Aachen-Jülich (ZRV) herausgegeben wird.

Im Laufe des Jahres erscheinen zumindest noch zwei weitere Nummern.
Q: Aachener Technologie Zeitung Nr. 1-3, Aachen 1971

18.01.1971:
Die DKP (vgl. 23.1.1971) berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
STUDENTEN STREIKEN GEGEN NEUE PRÜFUNGSORDNUNG

Die Studenten … der Technischen Hochschule Aachen wandten sich in tagelangen Warn- und Proteststreiks gegen die neue, von der Kultusministerkonferenz (KMK, d. Vf.) beschlossene Diplomprüfungsordnung."
Q: Unsere Zeit NRW Nr. 4, Düsseldorf 23.1.1971, S. 17

Dezember 1971:
Von der Conföderation Iranischer Studenten / Nationale Union (CISNU) wird die Broschüre: "Die Verbrechen des Schahregimes" herausgegeben. Erscheinungsort ist Aachen.
Q: CISNU: Die Verbrechen des Schahregimes, Aachen Dez. 1971

01.12.1971:
Die KSG(ML) berichtet aus Bonn:"
Etwa 2 000 Studenten demonstrierten auf der Grundlage der VDS-Parolen, darunter auch Kommilitonen aus Köln, Aachen, Düsseldorf, Gummersbach und Krefeld, die keine eigenen Demonstrationen in Angriff nahmen. Die Rechten (RCDS) sabotierten die Aktionseinheit, während die linkssektiererischen Roten Zellen sogar am Tag zuvor eine Spalterdemonstration von weniger als 150 Mann durchführten und zum Boykott der VDS-Demonstration aufriefen."
Q: Roter Pfeil Sdr. Nr. 1. Dezember 1971: Kampftag der westdeutschen Studenten gegen das reaktionäre HRG der SPD/FDP-Regierung, Tübingen Dez. 1971, S. 2

03.12.1971:
Die 'Frankfurter Rundschau' (FR) vom 6.12.1971 berichtet, laut AStA der PH Dortmund (vgl. 26.1.1972), vermutlich über heute:"
VERWALTUNGSGERICHT UNTERSAGT ASTA ZUWENDUNG AN DEN VDS.
BESCHLUß OHNE PRAKTISCHE FOLGEN? BEITRAG SCHON IM AUGUST!

Auch das Frankfurter Verwaltungsgericht hat jetzt auf Antrag eines Studenten der Wirtschaftswissenschaften an der Frankfurter Universität dem Allgemeinen Studentenausschuß untersagt, der Dachorganisation Verband Deutscher Studentenschaften (VDS) Zuwendungen aus den Beiträgen seiner Mitglieder zukommen zu lassen. Ähnliche Beschlüsse wurden bisher von den Verwaltungsgerichten der Städte Köln, Bonn und Aachen für die
Studentenschaften gefaßt."
Q: AStA PH Dortmund: AStA-Information Nr. 7, Dortmund 26.1.1972, S. 3

17.01.1972:
In der morgigen 'Frankfurt Rundschau' (FR) berichtet, laut AStA der PH Dortmund (vgl. 26.1.1972), Holger H. Lührig:"
VDS DROHT DIE FINANZIELLE PLEITE …

Nach Angaben des VDS sind gegenwärtig die Beiträge der Allgemeinen Studentenausschüsse (ASten,d.Vf.) der Technischen Hochschule (TH,d.Vf.) Aachen, … blockiert."
Q: AStA PH Dortmund: AStA-Information Nr. 7, Dortmund 26.1.1972, S. 4

21.01.1972:
An der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen enden die Wahlen der Gruppe Studenten zum Satzungskonvent mit folgendem Ergebnis:

Liste                                Stimmen Prozente Sitze
RCDS Aachen                            1 180   15,7      3
ALFA/Liberale Hochschulgruppe          2 616   34,9      8
Demokratischer Fortschritt (Astaliste) 2 099   28,0      6
SOWAK                                    220    2,9      0
Basisgruppenliste                      1 319   18,5      4

Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 1, Aachen Feb. 1972

Februar 1972:
Die IGBE (vgl. 1.3.1972) berichtet vermutlich aus dem Februar über die GHS:"
GESAMTHOCHSCHULEN …

Fünf neue Gesamthochschulen sollen … gegründet und acht bestehende Hochschulen in Aachen, …zu acht weiteren Gesamthochschulen in einem Zeitraum von fünf Jahren entwickelt werden."
Q: Einheit Nr. 5, Bochum 1.3.1972, S. 5

09.05.1972:
In Aachen enden die Studentenparlamentswahlen an der RWTH mit folgendem Ergebnis:

Liste                          Direktmandate Listenmandate Prozent

Allgemeine Fachschaftsliste (ALFA)   9           10          29,9
Basisgruppenliste                   10            8          23,5
Liberale Hochschulgruppe             0            1           4,5
RCDS                                 1            4          14,1
SHB/Sozial. Studentenbund            3            2           7,5
MSB                                  1            0           2,9
Unabhängige Hochschulunion (UHU)     5            5          17,6
Unabhängige                          1

Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 2, Aachen Mai 1972

10.05.1972:
Die KPD (vgl. 5.7.1972) berichtet über eine Resolution vietnamesischer Studenten aus Aachen oder auch bundesweit, die zu Repressionen der Botschaft (vgl. 28.6.1972) geführt habe, weil die "Studenten nach der neuerlichen Eskalation des
Vietnam-Krieges durch die USA-Aggressoren am 10.5. in einer Resolution folgende Erklärung abgegeben hatten:
1. Als Vietnamesen lehnen wir entschieden alle Maßnahmen ab, die gegen die berechtigten Interessen unseres Volkes zielen.
2. Wir fordern die Nixon-Regierung auf, sofort die Kriegseskalation rückgängig zu machen und endlich ernsthaft darüber zu verhandeln.
3. Das Selbstbestimmungsrecht des vietnamesischen Volkes muß respektiert werden."
Q: Rote Fahne Nr. 50, Dortmund 5.7.1972, S. 3

24.06.1972:
Auf der Länderkonferenz des SHB werden einige Gruppen, die sich zuvor als SHB/Sozialistische Fraktion (SHB/SF) zusammengeschlossen hatten, aus dem SHB
ausgeschlossen. Hierbei handelt es sich u.a. um eine Gruppe in Aachen.
Q: Aachener Studentenzeitung Nr. 13, Aachen 4.7.1972

28.06.1972:
Die KPD (vgl. 5.7.1972) berichtet:"
SOLIDARITÄT MIT DEN VIETNAMESISCHEN STUDENTEN

Südvietnamesische Studenten protestieren vor der Botschaft des Marionettenregimes

Am Mittwochnachmittag (28.Juni) traten in Bonn/Bad Godesberg 28 südvietnamesische Studenten der TH Aachen vor der Botschaft der südvietnamesischen Marionettenregierung in einen Sitzstreik.

Sie protestierten damit gegen die Repressionsmaßnahmen, die die Botschaft der Saigoner Thieu-Regierung in der BRD eingeleitet hatte, nachdem die Studenten nach der neuerlichen Eskalation des Vietnam-Krieges durch die USA-Aggressoren am 10.5. in einer Resolution folgende Erklärung abgegeben hatten:
1. Als Vietnamesen lehnen wir entschieden alle Maßnahmen ab, die gegen die berechtigten Interessen unseres Volkes zielen.
2. Wir fordern die Nixon-Regierung auf, sofort die Kriegseskalation rückgängig zu machen und endlich ernsthaft darüber zu verhandeln.
3. Das Selbstbestimmungsrecht des vietnamesischen Volkes muß respektiert werden.

Die Botschaft forderte die Studenten daraufhin ultimativ auf, ihre Unterschriften unter die Erklärung zurückzuziehen, andernfalls würde sie geeignete Maßnahmen treffen. Was es mit den 'geeigneten Maßnahmen' auf sich hatte, zeigte sich schnell:
- den Eltern der Studenten wurde die Erlaubnis entzogen, Geld zu überweisen
- die in Südvietnam lebenden Familienangehörigen wurden von der Polizei täglich verhört und unter Druck gesetzt.

Mit dem Sitzstreik fordert die vietnamesische Studentengruppe die Zurücknahme
der Repressionsmaßnahmen, die Aufhebung des Devisenverbots, die Respektierung ihrer antiimperialistischen Gesinnung sowie die Einstellung der Polizeiverhöre ihrer Eltern in Südvietnam.

Nachdem der Botschafter am Mittwoch diese Forderungen zunächst abgelehnt hatte, beschlossen die Studenten, auf einer Kundgebung gegen die Repressionsmaßnahmen der Botschaft und gegen die USA-Aggression zu protestieren. Weiter führten sie ein Teach-In durch, das glänzend die Verkommenheit und Verlogenheit der Vertreter des Saigoner Marionettenregimes entlarvte. (aus einer Flugschrift des Vietnam-Komitees (NVK,d.Vf.))

Auf der Kundgebung der KPD am 28.6. in Bonn, über die wir in dieser Zeitung berichten, legte unsere Partei den versammelten Menschen eine Resolution vor, in der zur Unterstützung des Kampfs der fortschrittlichen vietnamesischen Studenten gegen die Botschaft der Saigoner Marionettenclique aufgerufen wird.

Sie wurde mit großer Mehrheit verabschiedet."

Die KPD berichtet auch von den Folgen in Aachen (vgl. 29.6.1972).
Q: Rote Fahne Nr. 50, Dortmund 5.7.1972,S. 3; NVK: Alles für den Sieg des kämpfenden vietnamesischen Volkes!, Bonn 1972

04.07.1972:
In Aachen erscheint die Nr. 13 der 'Aachener Studentenzeitung' - Zeitung des sozialistischen AStA der RWTH Aachen, die u.a. das Programm der sozialistischen Basisgruppen Aachen enthält. Über die Spaltung des SHB in einen SHB und einen SHB/SF wird u.a. ausgeführt, daß die der sich SHB nennenden Mehrheit genehme Gruppe in Aachen die Unabhängige Hochschulunion (UHU) zu sein scheint.
Q: Aachener Studentenzeitung Nr. 13, Aachen 4.7.1972

August 1972:
Im August bringt der KJVD der KPD/ML-ZB die Nr.7 seines 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) (vgl. Aug. 1972, Sept. 1972) heraus. Vietnamesische Studenten waren u.a. in Aachen und Bonn aktiv.
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr. 7, Bochum Aug. 1972, S. 14

KJVD_KDAJ_1972_07_14


01.08.1972:
Der Kommunistische Studentenverband (KSV - vgl. 25.10.1972) der KPD berichtet aus NRW vom politischen Mandat (vgl. Bochum und Essen jeweils 22.6.1972, NRW Sept. 1972):"… seit Anfang August arbeiten die Gesamthochschulen (GHS,d.Vf.) in … - in … Aachen, … sind weitere 'Gesamthochschulbereiche' geplant.
Q: Dem Volke dienen Nr. 1, Dortmund 25.10.1972, S. 6

04.10.1972:
Das Vorbereitende Komitee Dortmund Kampf dem Ausländergesetz und der politischen Unterdrückung (vgl. 5.10.1972) berichtet aus der Nacht von heute auf morgen vom GUPS/GUPA Palästina-Verbot (vgl. 3.10.1972):"
In Aachen wurde ein Studentenwohnheim durchsucht. Seitdem wird ein ausländischer Student vermißt."
Q: Vorbereitendes Komitee Dortmund Kampf dem Ausländergesetz und der politischen Unterdrückung: Unerhörte Terrorwelle gegen ausländische Arbeiter und Studenten!, Dortmund o.J. (Okt. 1972), S. 1

13.11.1972:
Der Kommunistische Studentenverband (KSV - vgl. 22.11.1972) der KPD berichtet vermutlich aus dieser Woche über eine Demonstration in Aachen gegen die Abschaffung der Verfaßten Studentenschaft (VS).
Q: Dem Volke dienen Nr. 3, Dortmund 22.11.1972, S. 8

15.11.1972:
Es erscheint die Nr. 15 der 'Aachener Studentenzeitung' u.a. mit einer Klarstellung anläßlich der Bundestagswahlen, in der betont wird, daß die Basisgruppen des Zentralen Regionalverbandes(ZRV) nicht mit der KPD verwechselt werden sollten. Außerdem wird ein Lehrertreff des ZRV erwähnt.
Q: Aachener Studentenzeitung Nr. 15, Aachen 15.11.1972

27.11.1972:
An der FHS Aachen / Jülich beteiligen sich, laut KHB/ML (vgl. Dez. 1972), 3 500 am heute beginnenden Streik.
Q: Kommunistische Studentenzeitung Nr. 10, München Dez. 1972, S. 2

11.12.1972:
In über 27 Städten der 'BRD' soll heute, laut KHB/ML, eine Palästina-Woche beginnen und bis zum 15.12.1972 dauern.

Aufgerufen wurde, laut KSB Braunschweig (vgl. 12.12.1972) von der CISNU Iran, vom Projektbereich Internationalismus im VDS, dem SVI, der VIS sowie u.a. vom AStA-Auslandsreferat der FH Aachen und jenem der RWTH Aachen.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr.6,Braunschweig 12.12.1972,S.6; Roter Schrittmacher Nr.7,Regensburg Dez. 1972

Braunschweig_Hochschule071

Braunschweig_Hochschule072


13.12.1972:
Die an diesem Tage erscheinende Nr. 16 der 'Aachener Studentenzeitung' wendet sich u.a. gegen das drohende Verbot des KB Bremen (KBB). Über den Ausgang der Studentenparlamentswahlen wird vom Erfolg der Basisgruppen Germanistik, Psychologie und Soziologie in der Philosophischen Fakultät, der Basisgruppe Elektrotechnik und der Basisgruppen im Bündnis mit dem MSB bei den Chemikern berichtet. Bei den Maschinenbauern habe dagegen die rechte ALFA/SLH-Koalition den Sieg davongetragen.
Q: Aachener Studentenzeitung Nr. 16, Aachen 13.12.1972

13.12.1972:
An der RWTH Aachen gibt der Rote Pfeil der KSG/ML des KABD, laut KSV der KPD, ein Flugblatt gegen eine angedrohte Kriminalisierung eines Chemiestudenten heraus.
Q: KSV-Sympathisanten TH Aachen: Plattformvorschlag für die Arbeit des zentralen Ausschusses gegen den NC, Aachen o.J. (1973), S. 4

17.01.1973:
In der an diesem Tage erscheinenden Nr. 17 der 'Aachener Studentenzeitung' wird u.a. die Zusammensetzung des Aachener Vietnamkomitees bekanntgegeben. Darin arbeiten aus dem Hochschulbereich derzeit mit: Arbeitsgemeinschaft Hüttenkunde, Assistentenzelle Architektur, die Basisgruppen Bauingenieure, Elektrotechnik, Medizin, Psychologie und Soziologie, die ESG, GIM, Gruppe Roter Pfeil des KABD, Sozialistische Fachzelle Architektur, Jusos der SPD, Sozialdemokratischer Hochschulbund (SHB) und die Asten von RWTH, PH und FHS.
Q: Aachener Studentenzeitung Nr. 17, Aachen 17.1.1973

07.02.1973:
Die Nr. 18 der 'Aachener Studentenzeitung' (vgl. 17.1.1973, 11.4.1973) enthält u.a. Berichte über die Basisgruppen Maschinenbau und Pädagogik.
Q: Aachener Studentenzeitung Nr. 18, Aachen 7.2.1973

22.03.1973:
Heute beginnt in Bochum die 25. ordentliche Mitgliederversammlung (MV) des Verbandes Deutscher Studentenschaften (VDS), die bis zum 27.3. dauert. Es wird ein Vorstand aus MSB der DKP, SHB sowie Jusos der SPD gebildet. Laut Analyse des 'sozialistischen AStAs der RWTH Aachen' verlief die Hauptlinie der Auseinandersetzung zwischen kommunistischer (NRF, KSG/ML des KABD) und sozialistischer Fraktion (Basisgruppen, SHB/SF, AK München) einerseits und der Mehrheit der SHB/MSB-Spartakus ASten und der Juso/GEW ASten andererseits. Im neuen Vorstand säße je eine Person von Jusos der SPD, MSB und SHB.
Q: Aachener Studentenzeitung Nr. 19, Aachen 11.4.1973

23.03.1973:
Der AStA der RWTH Aachen (vgl. 29.3.1973) veröffentlicht mit dem Kommentar "Verschärfung des Numerus Clausus durch Streichung von Planstellen… Kampf der kapitalistischen Bildungsmisere" folgenden Artikel aus der morgigen NRZ, der vermutlich u.a. über heute berichtet:"
Protest aus Aachen - NRW plant Stellenstreichungen von Lehrstühlen

DIE TH IST VOM KOLLAPS BEDROHT

Aachen. Erleidet die TH Aachen einen Kollaps? Diese Frage muß man sich stellen, nachdem jetzt Rektor Hans Schwerte gegen die Streichung von bereits zugesagten H-3- und H-4-Stellen im Haushaltsplan der TH in Schreiben an den NRW-Wissenschaftsminister, an den Landtagspräsidenten, die Vorsitzenden der Landtagsfraktionen und den Vorsitzenden des Kulturausschusses protestiert hat.

Chaotische Zustände befürchtet die TH in Schreiben an den NRW-Wissenschaftsminister, an den Landtagsprä- Aachen zurollt (?,d.Vf.). Die TH ist von folgenden Streichungsmaßnahmen betroffen: H-4-Stellen: Theoretische Keramik, Mineralogie und Lagerstättenlehre, Elektronik II, H-3-Stelle: Zoologie.

Dazu stellt der Rektor der TH fest:
- Während es sich bei den gestrichenen Lehrstühlen Theoretische Keramik und Elektronik II um neu einzurichtende Lehr- und Forschungsgebiete handelt, ist der Lehrstuhl für Mineralogie und Lagerstättenlehre einer der ältesten Lehrstühle der RWTH (er besteht ununterbrochen seit 1870), ohne den die Ausbildung innerhalb der Fakultät für Bergbau und Hüttenwesen nicht denkbar ist. Diesen Lehrstuhl abzuziehen, hieße den gesamten Lehr- und Forschungsbetrieb der Fakultät für Bergbau und Hüttenwesen an empfindlichster Stelle treffen.
- Ebenso bedenklich ist die Streichung der H-3-Stelle zur Ausbildung der Medizinstudenten vorklinischer Semester in Allgemeiner Biologie und Zoologie. Die neue Approbationsordnung für Medizinstudenten schreibt u.a. vor, daß die Vorkliniker in einem Kurs in Allgemeiner Biologie und Zoologie ausgebildet werden sollen. Für den Fall, daß diese Stelle gestrichen wird, ist das Institut für Zoologie außerstande, die von der Approbationsordnung geforderte kursmäßige Ausbildung der Medizinstudenten durchzuführen. Angesichts der besonderen Numerus-Clausus-Probleme im Fach Medizin ist die Besetzung dieser Stelle besonders dringlich.
- Für den Lehrstuhl Theoretische Keramik liegt dem Wissenschaftsminister bereits eine Berufungsliste vor. Der Lehrstuhl Elektronik II ist angesichts der hohen Studentenzahl im Fach Elektrotechnik von Wichtigkeit.

Gestrichen wurden die zahlreichen H-3- und H-4-Stellen bei den Hochschulen zugunsten der Gesamthochschulen (GHS,d.Vf.). Die Landesrektorenkonferenz (LRK,d.Vf.), der auch die Rektoren der neu gegründeten Gesamthochschulen angehören, hatte bereits gegen diese Maßnahmen protestiert, da der Aufbau der neuen Hochschulen nicht zu Lasten der bestehenden Hochschulen geschehen darf.

Besonders bedenklich sei die Streichung von bestimmten Planstellen ohne eine fachliche Stellungnahme der betroffenen Hochschulen.

Gegen die geplante Streichung des Lehrstuhls für Mineralogie und Lagerstättenlehre an der TH protestiert vor allen Dingen das betroffene Institut. Man betont, daß nur im Aachener Institut für Mineralogie Lagerstättenkunde in Lehre und Forschung vertreten wird. Ebenfalls sei die praxisbezogene Ausbildung in den Fächern Mineralogie und Lagerstättenlehre der TH einzig in Nordrhein-Westfalen. Der Lehrstuhl diene mit dieser zusätzlichen Ausbildung einer großen Zahl von Studenten des Bergbaus, der Hüttenwerke, der Geologie sowie den Gewerbelehrern.

Durch die Abschaffung des Lehrstuhls sei die Ausbildung im lagerstättenkundlich-rohstoffkundlichen Bereich nicht mehr gewährleistet.

Umso weniger hat man Verständnis für die geplante Streichung des einzigen Lehrstuhls in Nordrhein-Westfalen, der sich mit Fragen der mineralischen Rohstoffe befaßt und der in seinen Ausbildungszielen bisher von Bund und Land weitgehende Förderung erfahren hat."
Q: AStA RWTH: Info Nr. 39, Aachen 29.3.1973, S. 2

02.04.1973:
Der AStA der PH Dortmund (vgl. 27.6.1973) berichtet vom Studentenwerk (StW - vgl. 1.6.1973) über dessen heutigen Brief an den Wissenschaftsminister Rau (SPD), der bis zum 27.6.1973 unbeantwortet blieb:"
'Hier ist der Eindruck entstanden, daß das Ministerium Ihrer parlamentarischen Antwort aufgeführte Kostenübernahme nur vornimmt, wo Mietstreiks wie in Köln und Aachen voraufgegangen waren (?, d.Vf.). …'".
Q: Universität Dortmund: Monatsspiegel Nr. 1, Dortmund 13.7.1973, S. 8f; DOS Nr. 21, Dortmund 27.6.1973, S. 2ff

11.04.1973:
Die Nr. 19 der 'Aachener Studentenzeitung' wird vom AStA der RWTH herausgegeben. Enthalten sind u.a. Berichte über die NC-Kampagne (vgl. 15.2.1973 und 1.3.1973) und über die 25.o.MV des VDS (vgl. 22.3.1973).

Über die Basisgruppe Maschinenbau wird bekanntgegeben, daß diese sich als linkspluralistische Hochschulgruppe verstehe, in der jeder mitarbeiten könne, der ebenso wie die bisherigen Mitglieder der Meinung sei, daß das bestehende Gesellschaftssystem der 'BRD' grundlegend verändert werden müsse. Kontakte unterhalte die Basisgruppe Maschinenbau u.a. zur Essener Technikergruppe 'Katalyse'.

Neben einem Bericht über das Aachener Vietnamkomitee wird auch noch auf die Heidelberger Prozesse gegen die KHG(NRF) Mannheim/Heidelberg und den Schulkampf in Bremen eingegangen, wo eine Schülergruppe der NRF-Linie (KOB Bremen, d. Vf.) eingreife.
Q: Aachener Studentenzeitung Nr. 19, Aachen 11.4.1973

13.04.1973:
In Köln beginnt die 27. ordentliche SVI-MV (vgl. 25.5.1973), auf der der MSB Spartakus der DKP und der SHB, laut KHG (NRF), 22 der 59 Asten vertreten. Laut Sozialistischer AStA der RWTH Aachen wird diese von MSB/SHB gesprengt.
Q: Aachener Studentenzeitung Nr. 20, Aachen 9.5.1973; Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 24, Heidelberg/Mannheim/Karlsruhe o.J. (Mai 1973)

29.05.1973:
In der Nr. 21 seiner 'Aachener Studentenzeitung' (vgl. 9.5.1973) veröffentlicht der sozialistische Asta der RWTH u.a. die Erklärung der KPD zu den Demonstrationsverboten in NRW (u.a. Dortmund) anläßlich des Breschnew-Besuches. Über den "Polizeiterror" wird die Einschätzung bekanntgegeben, daß die Regierung darauf achte immer das schwächste Glied, die sogar innerhalb der Linken ungeliebten Gruppen KPD und KPD/ML zu treffen.
Q: Aachener Studentenzeitung Nr. 21, Aachen 29.5.1973

05.06.1973:
Die Uni Bielefeld bringt die Nr. 9 ihrer 'Informationen' heraus, der auch die Nr. 2/73 des 'Hochschulmagazin NRW' beiliegt. Darin wird berichtet, daß in Aachen eine Gruppe von Sympathisanten des KSV Demonstrationen gegen die Wahlen der Mitglieder des Gesamthochschulrats angekündigt habe.
Q: Hochschulmagazin NRW Nr. 2, o.O. 5.6.1973

18.06.1973:
Die Gruppe Roter Pfeil gibt erstmals ihre Zeitung 'Die Stichflamme' für den Fachbereich Chemie der RWTH Aachen heraus.
Q: Roter Pfeil Nr. 7/8, Tübingen Okt. / Nov. 1973, S. 15

20.06.1973:
Die Nr. 25 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 13.6.1973, 27.6.1973) erscheint. Spenden für die Vietnamhilfe alles für den Sieg gingen u.a. ein von der Roten Zelle an der Fachhochschule Aachen.
Q: Rote Fahne Nr. 25, Dortmund 20.6.1973

29.06.1973:
An der RWTH Aachen enden die Wahlen zum Studentenparlament mit folgendem Ergebnis:

Liste           Stimmen Mandate Vorjahr
ALFA              1681    17      19
Basisgruppen      1320    17      16
SHB                884    12       9 (als Unabh. Hochschulunion)
RCDS              1015    10       5
UHG                430     3       -
MSB                200     1       1
KSV-Sympathisanten 130     -       -

Q: Aachener Studentenzeitung Nr. 22, Aachen 4.7.1973

Juli 1973:
Der KHB/ML der ABG gibt vermutlich im Juli seine 'Kommunistische Studentenzeitung' (KSZ) Nr. 16 für Juli/August (vgl. Juni 1973, Sept. 1973) heraus und berichtet auch aus Aachen, wo an der PH 75% den Streik beschlossen.
Q: Kommunistische Studentenzeitung Nr. 16, München Juli/Aug. 1973, S. 12

04.07.1973:
In der Nr. 22 seiner 'Aachener Studentenzeitung' geht der 'sozialistische AStA der RWTH' u.a. auf den Ausgang der Wahlen zum Studentenparlament am 29.6.1973 ein. Die Basisgruppe Elektrotechnik habe nur noch 2 statt wie zuvor 5 Kandidaten durchbringen können:"
Die Ursachen hierfür sind in den aufzehrenden Reibereien mit dem 'Roten Pfeil' (des KABD, d. Vf.) zu suchen, dessen abgehoben sektiererische Politik nicht nur an den Köpfen der meisten Kommilitonen vorbeirauschte, sondern auch noch die sonst hervorragende Arbeit der BG E-Technik paralysierte."

Die Folge der aufgebrochenen Unbeliebtheit der Gruppe Roter Pfeil in der Studentenschaft sei, "daß sie den führenden 'Roten Pfeil', der im vorigen Wahlkampf noch überragend viel Stimmen bekam, unter ferner liefen versacken ließen."

Zur AStA-Wahl wird geschrieben:"
Geradezu ungeheuerlich muß man die Tatsache bewerten, daß sich die Kommilitonen vom 'Roten Pfeil' der Stimme enthalten haben. Das heißt nichts anderes, als daß ihnen ein rechter AStA genauso gut oder schlecht erscheint wie ein linker, der von den Basisgruppen betragen wird."

Trotzdem aber werde der neue AStA von einem Bündnis aus Basisgruppen und SHB/SF gebildet.

Weiter wird noch die UHG als neues Sammelbecken der Aachener Korporierten
vorgestellt und über den KSV der KPD erklärt: "Es ist kein Geheimnis, daß der Großteil ihrer 130 Stimmen von den marxistisch-leninistischen Ausländergruppen stammt."
Q: Aachener Studentenzeitung Nr. 22, Aachen 4.7.1973

Oktober 1973:
Im Oktober erscheint der 'Rote Pfeil' Nr. 7/8 (vgl. Juli 1973, Feb. 1974) der KSG des KABD für September und Oktober mit dem Artikel "'Das war ein ermutigender Anfang!'" aus der Chemie in Aachen, wo die Gruppe Roter Pfeil ihre Zeitung 'Die Stichflamme' (vgl. 18.6.1973) herausgibt.
Q: Roter Pfeil Nr. 7/8, Tübingen Okt. / Nov. 1973, S. 15f

Roter_Pfeil937

Roter_Pfeil938


22.10.1973:
In Aachen findet eine Veranstaltung mit Gerhard Löwenthal in den Räumen der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) statt. Bei einem Bericht darüber stellt der Basisgruppen-AStA der RWTH u.a. fest, daß die KHG außer für Löwenthal ihre Räume auch für den MSB Spartakus der DKP bereitstelle, nicht aber für die GIM.
Q: Aachener Studentenzeitung Nr. 24, Aachen 14.11.1973

14.11.1973:
Der 'sozialistische AStA der RWTH' gibt die Nr. 24 seiner 'Aachener Studentenzeitung' heraus, u.a. mit Berichten über die Basisgruppen
Architektur und Elektrotechnik.
Q: Aachener Studentenzeitung Nr. 24, Aachen 14.11.1973

22.11.1973:
Der AStA der PH Dortmund gibt seine 'DOS' - Dortmunder Studentenzeitung Nr. 24 (vgl. 31.10.1973, 5.12.1973) heraus. Zum Studentenwerksgesetz (StWG) wird eine vorherige Analyse (vgl. 17.10.1973) fortgeführt:"
STW-GESETZ ANALYSE … BEISPIEL: MIETEN

Ein Beispiel: Mieterhöhungen sind in Aachen zunächst dadurch abgewendet worden, daß Studenten in das Studentenwerk e.V. eintraten und in der Mitgliederversammlung (vgl. S3.**.197*,d.Vf.) majorisiert Mieterhöhungen ausschlossen. Dies wird zukünftig nicht mehr möglich sein, weil der Verwaltungsrat allein schon von der Parität her eine Mieterhöhung nicht mehr
ablehnen wird."
Q: DOS Nr. 24, Dortmund 22.11.1973

07.12.1973:
An der RWTH Aachen gehen die Wahlen zum Studentenparlament mit folgendem Ergebnis zu Ende:

Liste                 Prozent (Juni 73) Sitze (Juni 73)
ALFA/SLH                 25,83  (29,45)   19  (17)
RCDS                     24,88  (18,0)    12  (10)
UHG                       8,19   (7,62)    4   (3)
Unabhängige Basisgruppen 14,54  (23,4)     9  (17)
SHB                      16,91  (15,67)   11  (12)
MSB                       3,16   (3,55)    2   (1)
Ausländerkollektiv        4,53   (-)       1   (-)
Unabhängige                                1   (-)
Roter Pfeil               1,15   (-)       -   (-)
KSV                       0,8    (2,3)     -   (-)

Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 1, Aachen Jan. 1974

11.12.1973:
Gegen das drohende Verbot des KSV der KPD in Berlin (vgl. 4.12.1973) werden vermutlich heute Aktionen in Aachen durchgeführt.
Q: Rote Presse Korrespondenz Nr.41/42/43, Dortmund 20.12.1973, S. 7

09.01.1974:
In Aachen wird auf einer Studentenparlamentssitzung der RWTH ein neuer AStA aus 3 Vertretern der ALFA, 2 des RCDS und einem der UHG gebildet.
Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 1, Aachen Jan. 1974

05.12.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr. 49 (vgl. 28.11.1973, 12.12.1973) heraus. Aus Aachen wird berichtet vom Vietnamesischen Studentenverein.
Q: Rote Fahne Nr. 49, Dortmund 5.12.1973, S. 6

KPD_Rote_Fahne_1973_49_12


Februar 1974:
Vermutlich im Februar erscheint der 'Rote Pfeil' Nr. 1 (vgl. Okt. 1973, Apr. 1974) der KSG des KABD mit dem Artikel "Da steckt System dahinter!" aus der Elektrotechnik an der RWTH Aachen.
Q: Roter Pfeil Nr. 1, Tübingen 1974, S. 19

Roter_Pfeil_1974_019


14.02.1974:
In Aachen demonstrieren, laut und mit KPD, 400, darunter rund 100 iranische Studenten, gegen das Verbot der CISNU Iran.
Q: Rote Fahne Nr. 8, Dortmund 20.2.1974, S. 6

KPD_Rote_Fahne_1974_08_12


April 1974:
Vermutlich im Februar erscheint der 'Rote Pfeil' Nr. 2 (vgl. Feb. 1974, Mai 1974) der KSG des KABD mit dem Artikel "Trotz Verbot - Chile-Ausstellung fand statt" in Aachen durch die Fachschaft Biologie / Chemie an der RWTH.
Q: Roter Pfeil Nr. 2, Tübingen 1974, S. 26

Roter_Pfeil_1974_067


21.05.1974:
Die Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg (vgl. 19.6.1974) berichtet in "Tod in der Vorlesung - Kein 'unglücklicher Zufall'!" von der heute in Aachen während einer Medizinvorlesung an der TH verstorbenen Marokkanerin Jamina Abdeljaliki.
Q: Rote Presse Nr. 4, Hamburg 19.6.1974, S. 9

Hamburg_Rote_Presse416


Juni 1974:
Vermutlich im Juni erscheint der 'Rote Pfeil' Nr. 4 (vgl. Mai 1974, Okt. 1974) der KSG des KABD mit dem Artikel "Hungerstreik erzwingt Aufnahme ins Medizinstudium" an der RHWT Aachen, wobei auch Basisgruppen und KSV Erwähnung finden.
Q: Roter Pfeil Nr. 4, Tübingen 1974, S. 15f

Roter_Pfeil_1974_088

Roter_Pfeil_1974_089


26.06.1974:
In der Nr. 26 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 19.6.1974, 3.7.1974) veröffentlicht die KPD Spenden für den Parteitag u.a. von den KSV-Zellen Gesellschaftswissenschaften und Naturwissenschaften Aachen.
Q: Rote Fahne Nr. 26, Dortmund 26.6.1974

28.06.1974:
An der RWTH Aachen enden die Wahlen zum Studentenparlament (StPW) mit folgendem Ergebnis:

Liste                Prozent  (1973) Mandate (1973)
RCDS                 26,26    24,88    15     12
ALFA/SLH             22,66    25,83    17     19
SHB                  19,77    16,91    14     11
Basisgruppenliste    12,78    14,54     7      9
Ausländerkollektiv    4,42     4,53     2      1
UHG                   3,27     8,19     1      4
LHV                   3,15       -      1      -
MSB                   3,07     3,16     1      2
Demokratischer Kampf  2,65      -       0      -
Sozialistische Liste  1,2       -       0      -
KSG                   0,77     1,15     0      0
Unabhängige                             2      2

Hierbei setzte sich die Liste Demokratischer Kampf besonders gegen das HRG ein, während die Sozialistische Liste gegen den Seminarmarxismus auftrat und 600 DM Bafög bei 1500 DM Elternfreibetrag gut gefunden hätte. Der neue AStA wird von einer Koalition ALFA/SLH und RCDS gestellt.
Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 3 und 2, Aachen Sept. 1974 bzw. Aug. 1975

Oktober 1974:
Vermutlich im Oktober erscheint der 'Rote Pfeil' Nr. 5 der KSG des KABD (vgl. Juni 1974, Nov. 1974) mit dem Artikel "statt 320 nur 180" zu den neuen Germanistikstudenten in Aachen.
Q: Roter Pfeil Nr. 5, Tübingen 1974, S. 5

Roter_Pfeil_1974_106


November 1974:
Vermutlich im November erscheint der 'Rote Pfeil' Nr. 6 der KSG des KABD (vgl. Okt. 1974, Dez. 1974) mit dem Artikel "Neuer Schlag gegen Lehrerstudenten" an der RWTH Aachen.
Q: Roter Pfeil Nr. 6, Tübingen 1974, S. 16

Roter_Pfeil_1974_153


08.12.1974:
Heute ist Redaktionsschluß für die Nr. 1 der 'Chile Solidarität' (vgl. 16.3.1975). Es erscheint der Artikel "Technische Hochschule Aachen: Partnerschaft mit dem Chile der Militärjunta?" zur RWTH vom Chile-Komitee Aachen.
Q: Chile Solidarität Nr. 1, Heidelberg o. J. (1974), S. 7

Chile_012


08.03.1975:
Der KBW (vgl. 26.3.1975) berichtet, daß für eine heutige Gründungsversammlung des Verbandes Deutscher Studentenschaften (VDS) die folgenden, nicht von MSB und SHB der DKP getragenen ASten eingetreten seien, die sich aber vermutlich nicht
durchsetzen konnten (vgl. 20.3.1975), u.a. FHS Aachen.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 12, Mannheim 26.3.1975, S. 11

19.05.1975:
In Aachen führt die DKP-Hochschulgruppe (HSG), laut KPD, vermutlich in dieser Woche eine Veranstaltung "Die Befreiung Portugals" durch, auf der die KPD für die Freilassung der 18 in Ostberlin (DDR - vgl. 9.5.1975) Festgenommenen agitiert.
Q: Rote Fahne Nr. 21, Köln 28.5.1975

27.06.1975:
An der RWTH Aachen führen die Studentenparlamentswahlen zu folgendem Ergebnis:

Liste               Mandate
RCDS                  15
ALFA/SLH              16
Basisgruppen          10
Ausländerkollektiv     1
LHV                    1
MSB                    1
Institutsgruppenliste  1
Rote Liste             0
Juso/SHB              11
unabhängig-links       4

Der Asta wird gebildet von 2 ALFA/SLH, 3 RCDS und einem unabhängigen Abgeordneten. In den Akademischen Senat werden von studentischer Seite 4 Basisgrüppler, 1 Juso/SHB, 1 ALFA/SHB und ein Rechtsunabhängiger entsandt.
Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 2 und 4, Aachen Aug. 1975 bzw. Dez. 1975

05.11.1975:
Auf der Sitzung des Studentenparlaments der RWTH Aachen wird bekannt, daß drei der vier als 'links-unabhängig' gewählten Abgeordneten mittlerweile in den MSB Spartakus der DKP eingetreten sind.
Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 4, Aachen Dez. 1975

26.11.1975:
An der RWTH Aachen wird, laut dem offiziellen Hochschulorgan, die vierte Sitzung des Studentenparlaments durch ca. 80 Anhänger von KHI des KBW, KSV der KPD und des Ausländerkollektivs gesprengt, die eine sofortige Diskussion über den Auslandsreferenten des AStAs bzw. dessen Amtsenthebung fordern.
Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 4, Aachen Dez. 1975

Dezember 1975:
In der Nr. 4 der 'Mitteilungen' der RWTH Aachen werden die Ergebnisse der Fachschaftswahlen bekanntgegeben. In der Fakultät 1 sei in der Fachschaft 1 die Institutsgruppenliste gewählt worden, in der Fachschaft 2 habe man gar nicht gewählt. In der Fakultät 2 habe in den Fachschaften 1 und 2 ein Basisgruppenkollektiv gesiegt, in der Fakultät 3 Unabhängige und ALFA/SLH. In der Fakultät 4 seien in den Fachschaften 1 und 2 Unabhängige gewählt worden, in der Fachschaft 3 hätten die Wahlen noch nicht stattgefunden. In der Fakultät 5 habe sich ein Kollektiv aus einem Basisgrüppler, 2 Basisgruppen-Sympathisanten und 2 Unabhängigen durchgesetzt. In der Fakultät 6 sei in der Fachschaft 1 nicht, in der Fachschaft 2 ein GEW-orientiertes Kollektiv und in der Fachschaft 3 ein unabhängiges linkes Kollektiv mit einem LHVler gewählt worden. In der Fakultät 7 teile sich die Fachschaft 1 zwischen einem Basisgrüppler und einem Juso der SPD, derweil in der Fachschaft 2 neben Basisgrüpplern 1 KHI-Mitglied des KBW und ein KSG-Sympathisant des KABD säßen.
Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 1, Aachen Dez. 1975

1976:
Innerhalb der KSG/ML erscheint die Nr.2 von 'Vorwärts unter der Führung des KABD' - innerorganisatorisches Organ der Kommunistischen Studentengruppen, u.a. mit Berichten aus Aachen.
Q: Vorwärts unter der Führung des KABD Nr. 2, o.O. 1976

14.01.1976:
Das Studentenparlament der RWTH Aachen beschließt, wieder in den VDS einzutreten.
Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 1, Aachen Feb. 1976

21.02.1976:
Es beginnt eine zweitägige ordentliche Landesmitgliederversammlung des KABD NRW.
Es erstattet auch der KSG-Beauftragte seinen Bericht. Aus ihm geht hervor, daß es KSG-Mitglieder bzw. Sympathisanten u.a. in Aachen gibt.
Q: KABD-LL NRW: Materialien für die ordentliche Landesmitgliederversammlung, o. O. 1976

Mai 1976:
Die Kommunistische Hochschulinitiative (KHI) Aachen des KBW gibt die Broschüre "Der Weg zum Frieden: Abrüstung oder soziale Revolution? Zum 'Friedens'marsch am 22. Mai 1976" in einer Auflage von 500 Stück zum Preis von 60 Pfennig heraus.

Enthalten sind die Abschnitte:
- "Aufruf zur Demonstration am 22. mai 1976, Bonn" vom KOFAZ;
- "Kritik am Aufruf zum 'Friedens'marsch";
- "Militärfrage, Krieg und Frieden";
- "KSZE: Ohne Herrschaft der Völker keine Sicherheit für die Völker", aus der 'KVZ';
- "KSZE-Debatte im Bundestag", aus der 'KVZ';
- "Verhandlungen um SALT II. Nicht Entspannung, sondern wachsende Rivalität der Supermächte", aus der 'KVZ';
- "25. Parteitag der KPdSU. Kronrat der neuen Zaren", aus der 'KVZ';
- "Amt für Studien und Übungen der Bundeswehr: Planung für den Feldzug des westdeutschen Finanzkapitals", aus der 'KVZ';
- "Friedensaufgabe der Marine - bewaffnete Aggression, was denn sonst?", aus der 'KVZ';
- "Das Ernährungssicherstellungsgesetz: Kriegsvorbereitungen mit der Landwirtschaft", aus der 'KVZ';
- "Resolution zum 'Friedens'marsch"; sowie
- das Agitproplied "Die Haupttendenz in der Welt ist Entspannung?".
Q: KHI: Der Weg zum Frieden: Abrüstung oder soziale Revolution? Zum 'Friedens'marsch am 22. Mai 1976, Aachen Mai 1976

02.06.1976:
Im KABD erscheint die 'ZKK Mitteilung' Nr. 20 (vgl. 31.5.1976, 4.6.1976). Inhalt: Verurteilung der Frankfurter und Saarländer Liquidatoren, Danksagungen an die ZKK. Ergebenheitsadressen werden abgedruckt u.a. von KSG OG Aachen.
Q: KAB(RW):Arbeitshefte Nr. 3, Frankfurt 1977, S. 14; KABD-ZKK: Mitteilung Nr. 20, o.O. 2.6.1976

14.06.1976:
Im KABD erscheint die 'ZKK Mitteilung' Nr. 26 (vgl. 12.6.1976, 21.6.1976). Ergebenheitsadressen u.a. von KSG-Zentrale Revisionskommission Aachen.
Q: KAB(RW):Arbeitshefte Nr. 3, Frankfurt 1977, S. 22; KABD-ZKK: Mitteilung Nr. 26, o.O. 14.6.1976

25.06.1976:
An der RWTH Aachen führen die Studentenparlamentswahlen zu folgendem, leider nur unvollständig veröffentlichtem, Ergebnis:

Liste           Mandate Prozent Stimmen
ALFA/SLH           15    22,65
RCDS               14    28,76
Basisgruppen       13
Juso/SHB           13
Ausländerkollektiv  1
MSB                 2
Linksunabhängige    2
LHV                 0
Rote Liste          0    0,1079   23

Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 4 und 6, Aachen Juli 1976 bzw. Dez. 1976

14.07.1976:
Die Astawahlen an der RWTH Aachen ergeben 2 Asta-Mitglieder für die Basisgruppen und je eines für Juso/SHB, SHB, MSB und ein Mitglied, welches das offizielle Uniorgan nicht einzuordnen vermag.
Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 4, Aachen Juli 1976

04.08.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 31 (vgl. 28.7.1976, 11.8.1976) heraus.
Wahlspenden gingen u.a. ein von der KSV Ortsleitung (OL) Aachen.
Q: Rote Fahne Nr. 31, Köln 4.8.1976

September 1976:
Die Ortsgruppe Aachen des KBW gibt die Broschüre "Hochschulen: Hort der Unterdrückung, Korruption und Abrichtung der Studenten für die herrschende Klasse" in einer Auflage von 300 Stück zum Preis von 40 Pfennig heraus.

Enthalten sind die Abschnitte:
- "Einleitung";
- "Die Hochschulen sollen für die Kinder der besitzlosen Klassen dicht gemacht werden";
- "Die Ausbildungsförderung reicht nicht zum Leben" zum BAFöG, mit einem Leserbrief "Die soziale Lage in der Monheimsallee 45" an die 'Kommunistische Hochschulzeitung' und einem Bericht über die Demonstration vom 25.3.1976;
- "Studien- und Prüfungsbedingungen treiben den Kampf der Studenten hervor", wobei berichtet wird von der RWTH, u.a. im bericht "Physiologie-Klausur bestreikt" aus dem 4. vorklinischen Semester der Medizin;
- "Um den Kampf gegen die Verhältnisse an den Hochschulen zu unterdrücken, soll den Studenten das Rückgrat gebrochen und ein Maulkorb umgehängt werden" wozu die Belehrung der Bewerber für eine Beschäftigung an der RWTH dokumentiert wird;
- "Die bürgerliche Wissenschaft geht nach dem Brote", wobei auf die PH sowie die Pädagogik und die Psychologie an der RWTH Bezug genommen wird;
- "Korruption, Bereicherung und Schieberei" zur RWTH; sowie
- "Millionen für die Forschung, Arbeitshetze und Lebensgefahr für die Arbeiter und Angestellten", wobei auf die Beschäftigten der Mensa Bezug genommen wird;

Im "Materialteil" erscheinen die Beiträge:
- "Die Hochschulbürokratie bereitet einen Angriff auf die Studentenschaft vor" aus der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' Nr. 19 vom 10.5.1976 (gekürzt);
- "Polizeieinsatz an der PH" aus der 'Ortsbeilage Aachen zur Kommunistischen Volkszeitung' Nr. 28 vom 15.7.1976 (gekürzt);
- "Professor Rosensträter: Wissenschaftler im Dienste der kapitalistischen Ausbeuterordnung und Polizeispitzel" aus der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' Nr. 21 vom 15.6.1976 (gekürzt und leicht verändert);
- "Wozu hält der Staat sich Psychologen?" aus der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' Nr. 21 vom 15.6.1976 (gekürzt und leicht verändert); sowie
- ein Schreiben des Gewerbeaufsichtsamtes an das Studentenwerk Aachen bzgl. der Mensa der PH.

Bekanntgegeben werden die Zeiten des Verkaufs der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) am Holzgraben / Adalbertstraße, Adalbertsteinweg / Elsaßstraße, Jülicherstr. / Liebigstr., an den Berufsschulen Martinstraße, Blücherplatz und Bayernallee, an den Betrieben Talbot, Garbe-Lahmeyer, Krantz, Siro, Dubois, Rhein-Nadel, Uni-Royal, Philips und Pongs sowie an den drei Mensen.
Q: KBW: Hochschulen: Hort der Unterdrückung, Korruption und Abrichtung der Studenten für die herrschende Klasse, Aachen Sept. 1976

10.11.1976:
In Aachen beginnen Studenten der RWTH, mit Unterstützung des AStAs, Teile des Studentenwerksgebäudes zu besetzen, um ihre Forderungen nach mehr Bafög zu unterstreichen.
Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 5, Aachen Nov. 1976

16.11.1976:
An der PH Aachen wird heute, laut AB, gegen das Büchertischverbot protestiert.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 101, München 28.11.1976

03.12.1976:
Der Rektor der RWTH Aachen führt in seiner Rede anläßlich der akademischen Ehrungen und Auszeichnungen u.a. aus, "daß bei den letzten Studentenparlamentswahlen die Liste 9, vom AStA als Rote Liste bezeichnet, die sich selbst aber Antihegemonistische Demokratische Liste nennt und 'K'-Gruppen wie KHI, KBW, KSV, KSG, KB, KPD, KPD/ML, KHG und KSB sowie GIM und SHG umfaßt, es auf eine Stimmenzahl von 23 gebracht hat, das sind … genau 1,079 Promille".

Gewisse Zweifel an dem Wahrheitsgehalt dieser Äußerungen dürften unerläßlich sein.
Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 6, Aachen Dez. 1976

24.01.1977:
An der RWTH Aachen beginnt ein Studentenstreik, bis zum 28.1.1977.
Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 1, Aachen Feb. 1977

02.05.1977:
In der 'Aachener Studentenzeitung' des Asta der RWTH wird der 'Buback Nachruf' veröffentlicht.
Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 5, Aachen Nov. 1977

23.05.1977:
In Aachen erscheint die Nr. 8 der 'Aachener Studentenzeitung', die u.a. die Ergebnisse der Fachschaftswahlen an der TH enthält. In der Fachschaft Maschinenbau, die neun Jahre lang von dem rechten Bündnis ALFA/SLH gehalten worden war, sei nun der neue Fachschaftsleiter und drei weitere Vertreter von der Initiativgruppe Maschinenbau gestellt, die sich zusammensetze aus zahlreichen Unabhängigen und einigen interessierten Vertretern politischer Gruppen (KHI, KSV, Basisgruppe Maschinenbau u.v.a.m.). In der Fachschaft 6/3 sei das GO-Kollektiv aus MSB/SHB und Unorganisierten mit 174 Stimmen gewählt worden, während die KBW-Hochschulgruppe KHI nur 27 Stimmen für sich verbuchen konnte. In der Medizinischen Fachschaft 2 habe sich eine VV mit 400 Teilnehmern gegen die von der KHI beantragte und auch von der VDS-Fachtagung beschlossene Urabstimmung gewandt und ein unabhängiges Fachschaftskollektiv gewählt.
Q: Aachener Studentenzeitung Nr. 8, Aachen 23.5.1977

26.05.1977:
An der RWTH Aachen wird eine Sitzung des Akademischen Senats (AS) von 50 Studenten gesprengt.
Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 3, Aachen Juni 1977

Juni 1977:
In der Nr. 19 des Aachener 'TH Klenkes' wird u.a. neben einem Bericht über den Streik der Medizinstudenten auch ein im 'Arbeiterkampf' nicht abgedruckter Leserbrief zur Frauenfrage veröffentlicht.
Q: TH Klenkes Nr. 19, Aachen Juni 1977

06.06.1977:
Der Kommunistische Studentenbund (KSB) Trier des KBW gibt vermutlich in dieser Woche seine 'Kommunistische Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 23.5.1977, 27.6.1977) heraus mit dem Artikel "Die PJ-Studenten führen den Kampf gegen die üblen Bedingungen im Praktischen Jahr" zum PJ in Aachen, aus der 'KVZ'.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung AStA findet keine Resonanz, Trier o. J. (1977), S. 10

Trier_KBW196


24.06.1977:
An der RWTH Aachen enden die Wahlen zum Studentenparlament mit folgendem Ergebnis:

Liste                                               Mandate (1976)
Basisgruppen                                          17      13
RCDS der CDU                                          11      14
ALFA/SLH                                              13      15
Juso/SHB der SPD                                      11      13
LHV                                                    1       0
MSB der DKP                                            1       2
Vertretung demokratischer Studenten                    0       0
Institutsgruppen                                       0       0
Kommunistische Hochschulinitiative (KHI) des KBW       0       0
Liste fortschrittlicher und kommunistischer Studenten  0       0
Unabhängige (Basisgruppen-Sympathisanten)              6       2

Der AStA-Vorsitzende wird von den Basisgruppen gestellt, während Juso/SHB das Finanzreferat kontrollieren. Laut KB erreichen die Basisgruppen 17 Sitze, die Institutsgruppen 3 Direktmandate und auch Linksunabhängige 3 Direktmandate.
Q: Arbeiterkampf Nr. 107, Hamburg 27.6.1977, S. 55; RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 4 und 5, Aachen Juli 1977 bzw. Nov. 1977

Juli 1977:
In Aachen erscheint die Nr. 20 des 'TH Klenkes', u.a. mit einem Bericht über die Basisgruppe Bauingenieure.
Q: TH Klenkes Nr. 20, Aachen Juli 1977

06.07.1977:
An der RWTH Aachen wird eine Sitzung der Philosophischen Fakultät von 50 Personen gesprengt.
Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 4, Aachen Juli 1977

01.12.1977:
In Aachen findet eine Demonstration gegen das Landeshochschulgesetz (LHG) statt, an der sich, laut Pressestelle der RWTH, 2 000 Personen beteiligen.
Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 6, Aachen Dez. 1977

April 1978:
Die Nr. 4 von 'Lernen und kämpfen' (vgl. März 1978, Mai 1978) enthält Berichte zur KSG Aachen.
Q: Lernen und kämpfen Nr. 4, o.O. Apr. 1978

Juni 1978:
In Aachen führen einige studentische Gruppen illegale Wahlen zum Studentenparlament (StPW) durch. Laut Pressestelle der RWTH handelt es sich
bei diesen Gruppen u.a. um LHV der FDP, MSB Spartakus der DKP und Juso/SHB der SPD, während RCDS der CDU, SLH und Basisgruppen (BG) dies Tun abgelehnt hätten. Trotzdem sei eine Wahlbeteiligung von 10,3% erreicht worden.
Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 3, Aachen Juli 1978

November 1978:
Aus den Studentenparlamentswahlen an der RWTH Aachen geht ein AStA, der sich aus 2 ALFA/SLH, 2 RCDS und einem Unabhängigen zusammensetzt hervor.
Q: RWTH Aachen: Mitteilungen Nr. 1, Aachen Feb. 1979

Januar 1979:
Vermutlich im Januar finden, laut KB, die Studentenparlamentswahlen an der FHS Aachen statt, bei denen die Linken zum Boykott aufgerufen hatten.
Q: Arbeiterkampf Nr. 147, Hamburg 5.2.1979, S. 46

Februar 1979:
An der Pädagogischen Hochschule Rheinland Abteilung Aachen finden vermutlich Anfang Februar Wahlen zum Studentenparlament statt, bei denen, laut KB, die Linke Liste (LiLi) 126 Stimmen, der Sozialliberale Hochschulverband (SLH) 27 und die KHG des KBW 8 Stimmen erhalten.
Q: Arbeiterkampf Nr. 148, Hamburg 19.2.1979

Letzte Änderungen: 20.9.2014

   Valid HTML 4.01 Transitional   Valid CSS

[ Zum Seitenanfang ]   [ geographische Zwischenübersicht ]   [ thematische Zwischenübersicht ]   [ Hauptübersicht ]