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Mülheim
Kraftwerk Union (KWU)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 30.3.2008

Für diese wie immer unvollständige Darstellung wurden nur von der DKP örtliche betriebliche Dokumente ausgewertet, die ergänzt werden um bundesweite Publikationen sowie Betriebszeitungen beim KWU Werk Westberlin.

Einleitend geht kommt es zum Streik in Saarn, danach es um die Gründung der Kraftwerk Union, die nicht nur zu Verlagerungen aus Berlin führt (vgl. 23.19169), sondern auch zum Konflikt in Mülheim bei den in der AEG verbliebenen Beschäftigten (vgl. 5.9.1969). Auch bei KWU Mülheim aber wird bald darauf gestreikt (vgl. 15.9.1969, 16.9.1969), wobei trotz des betrieblichen Anlasses der Zusammenhang mit der damaligen wilden Streikwelle, der Septemberstreiks 1969 nicht aus den Augen verloren werden sollte. Beide Streiks führen zu Lohnerhöhungen.

Die DKP berichtet davon (vgl. 18.9.1969, 25.9.1969) und beginnt im Frühjahr 1970 mit der Herausgabe ihres 'Kraftwerkers' für KWU, von dem uns einige Ausgaben vorlagen (vgl. Apr. 1970, Sept. 1970, Okt. 1970, Nov. 1970).

In der Metalltarifrunde (MTR) 1970 wird bei KWU Mülheim erneut gestreikt (vgl. 20.10.1970), wobei die KPD/ML-ZB zwar berichtet, aber vermutlich nicht am Betrieb aktiv ist. Dort agiert die Betriebsgruppe der DKP vermutlich als einzige sich als kommunistisch verstehende Betriebsgruppe und bringt weiter ihre Betriebszeitung heraus.

Aus Berlin berichtet nun die KPD über die Geschichte (vgl. Aug. 1971), befasst sich auch in Westberlin mit den Freunden der DKP (vgl. 20.10.1971), ihr Auftritt beim örtlichen Mannesmann-Werk führt zur auch bei KWU publizierten Empörung der DKP Mülheim (vgl. Nov. 1971).

Die KPD ist nun offenbar bei KWU zumindest vorm Tor präsent (vgl. 31.1.1972) und berichtet auch in ihrer Betriebszeitung für KWU Westberlin und ihrer bundesweiten Presse wiederholt über KWU Mülheim (vgl. 16.11.1972, 12.12.1972, März 1973), und die heikle Produktion (vgl. 24.11.1976, 1.12.1976) in dem Werk, wo aber weiterhin allein die DKP eine Betriebszeitung herauszugeben schien (vgl. März 1974, Feb. 1975, Mai 1977, Okt. 1977, Nov. 1977).


Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Dezember 1967:
Innerhalb der deutschen Sektion des Vereinigten Sekretariats (VS) der Vierten Internationale erscheint anstatt des bisherigen 'Rundbriefes' nun die Nr.1 des 'Internen Bulletins' (vgl. Feb. 1968). Ebenfalls auf Dezember datiert ist auch die Nr.2, die schon unter dem neuen Titel 'Zentralredaktions-Rundbrief' (ZR-RB) erscheint und sich u.a. mit Streiks u.a. bei AEG Mülheim-Saarn befaßt.
=VS-deutsche Sektion:Internes Bulletin Nr.1,o.O. Dez. 1967;
VS-deutsche Sektion-ZR:Rundbrief Nr.2,o.O. Dez. 1967


23.01.1969:
Die 'Agit 883' berichtet von der AEG Turbine (KWU) Berlin (vgl. Jan. 1969, 24.1.1969):"
Direktor Ludewig erklärt auf einer Vertrauensleuteversammlung (VLV,d.Vf.), daß in Berlin nur noch Gas- und Schiffsturbinen gebaut werden. Entwicklung, Konstruktion, Projektierung und Montage soll in Mülheim konzentriert werden."
=Agit 883 Nr.2,Berlin 20.2.1969,S.4

17.07.1969:
Die DKP bringt die Nr.16 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 10.7.1969, 24.7.1969) und berichtet u.a. über KWU Mülheim.
=Unsere Zeit Nr.16,Essen 17.7.1969

05.09.1969:
In Mülheim streiken heute, laut IMSF, die 1 000 Kollegen des AEG-Reparaturwerkes zwei Stunden lang. Sie waren nicht mit in die Kraftwerks Union eingegliedert worden und erhielten dadurch die dort gezahlte Konjunkturzulage nicht. Die Kollegen erhalten 20 bis 30 Pf. Lohnerhöhung.
=IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969

15.09.1969:
In Mülheim beginnt, laut IMSF, ein zweitägiger Streik von Teilen der 4 500 Kollegen der Kraftwerk Union, weil eine vereinbarte Prämienzahlung in das alleinige Ermessen der direkten Vorgesetzten gestellt wurde und sich dadurch unterschiedlich auswirkte. Bei den Drehern fiel wegen der neuen Zulage eine alte weg, so daß sie keine Lohnerhöhung erhielten.
Gegen 13 Uhr ziehen 800 Arbeiter der Frühschicht zur Verwaltung, woraufhin Verhandlungen mit Betriebsratsmitgliedern beginnen. Die Mittagsschicht schließt sich dem Streik an. Der 1. und 2. Bevollmächtigte der IGM zeigen Verständnis für die Proteste, werden aber von der Werksleitung nicht als Verhandlungspartner anerkannt, woraufhin sie ausziehen und die Verhandlungen abgebrochen werden. Morgen sollen sie allerdings, mit den IGM Vertretern, wieder aufgenommen werden. Nachdem dies um 15 Uhr 30 bekanntgegeben wird, wird der Streik ausgesetzt (vgl. 16.9.1969).
=IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969

16.09.1969:
In Mülheim kommt es, laut IMSF, auch heute zu Arbeitsniederlegungen bei der Kraftwerk Union (vgl. 15.9.1969). In den Verhandlungen wird eine Prämie von 50 Pf. pro Stunde für alle rückwirkend ab 1. August vereinbart.
=IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969

18.09.1969:
Die DKP gibt die Nr.25 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 11.9.1969, 25.9.1969). Berichtet wird u.a. über die AEG in Mülheim.
=Unsere Zeit NRW Nr.25,Essen 18.9.1969

25.09.1969:
Die DKP bringt die Nr.26 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 18.9.1969, 2.10.1969). Berichtet wird u.a. über KWU Mülheim.
=Unsere Zeit Nr.26,Essen 25.9.1969

April 1970:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt erstmals ihren 'Kraftwerker' (vgl. Sept. 1970) heraus.
=Der Kraftwerker Nr.1,Mülheim Apr. 1970

September 1970:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt vermutlich im September ihren 'Kraftwerker' Nr.5 (vgl. Apr. 1970, Okt. 1970) heraus.
=Der Kraftwerker Nr.5,Mülheim 1970

Oktober 1970:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt vermutlich im Oktober ihren 'Kraftwerker' Nr.6 (vgl. Sept. 1970, Nov. 1970) heraus.
=Der Kraftwerker Nr.6,Mülheim 1970

20.10.1970:
In Mülheim streiken, laut KPD/ML-ZB, 2 000 Arbeiter der Kraftwerk Union (KWU) zweieinhalb Stunden lang und demonstrieren zum Gewerkschaftshaus. Die Unternehmensleitung habe zugesagt, sich für die 15% Forderung der IGM einsetzen zu wollen.

Die DKP berichtet von der Metalltarifrunde (MTR):"
DIE KWU-BOSSE GINGEN SCHNELL IN DIE KNIE
STIMMUNGSBILDER VON DER LOHNFRONT - MÜLHEIM/RUHR: ERFOLG DURCH STREIKDRUCK

An der Lohnfront gibt es jeden Tag etwas Neues. Im Gegensatz zu früheren Jahren ist ein neuer Akteur an den Verhandlungstisch getreten: Die Belegschaften. Durch tausendfache Warnstreiks sind sie zu einem entscheidenden Faktor in der Tarifauseinandersetzung geworden. In Kiel wehren sich die Vertrauensleute gegen einen faulen Verhandlungskompromiß, an der Ruhr wird die Urabstimmung vorbereitet. Nachfolgend Stimmungsbilder von der Lohnfront.

Dienstag, 20. Oktober, 10 Uhr 05: Die Mülheimer Kraftwerks-Union liegt still. 2 000 Metallarbeiter der Siemens- und AEG-Tochter haben die Brocken hingeworfen und demonstrieren zum Gewerkschaftshaus. Sie fordern die Betriebsleitung auf, sich bei den Unternehmerverbänden für die Lohnerhöhung um 15 Prozent einzusetzen und das Weihnachtsgeld von 100 auf 500 Mark zu erhöhen.

IGM-Bevollmächtiger Sandvoss greift die Forderungen auf und verhandelt sofort mit der KWU-Werksleitung. Nach drei Stunden - die Streikfront steht diszipliniert wie ein Mann - kommt Herbert Sandvoss mit Ergebnissen zurück: Die Werksleitung hat verbindlich zugesagt, sich beim Unternehmensverband für 15 Prozent Lohnerhöhung einzusetzen; über die innerbetrieblichen Forderungen wird sofort mit dem Betriebsrat verhandelt.

'Wir haben's immer gewußt', sagt ein streikender Monteur, 'die Unternehmer können zahlen. Und sie werden's auch tun, wenn wir ihnen Dampf machen.'"

In NRW berichtet die DKP:"
KWU-DIREKTOREN WAREN ZUERST IM IG-METALL-BÜRO

Die Kraftwerk-Union (KWU) in Mülheim (Ruhr) ist eine Tochter von Siemens und AEG im Kraftwerksbau-Betrieb. Die Arbeitsniederlegung begann am 20.10. gegen 10 Uhr vormittags. Die Streikenden demonstrierten im Betrieb Wiesenstraße von Abteilung zu Abteilung. Die gesamte Belegschaft schloß sich an. Bei diesem Zug durch den Betrieb versuchte die Direktion vergeblich, die Aktion zu stoppen. Dann demonstrierte die Belegschaft zur KWU-Aktienstraße, wo ebenfalls alle Abteilungen in den Proteststreik einbezogen wurden. Die gesamte Belegschaft mit über 2 000 Mann demonstrierte dann durch die Mülheimer Innenstadt zum Gewerkschaftshaus.

Auslösende Faktoren:
- Die unnachgiebige Haltung der Unternehmer gegenüber der 15 Prozentforderung
- Forderung auf Erhöhung des Weihnachtsgeldes von bisher 100 auf 500 DM.

IGM-Bevollmächtigter Herbert Sandvoss erklärte, die IGM stehe voll hinter den Streikenden. Noch vor den Demonstranten waren die KWU-Direktoren Ludewig und Bartwelt auf dem IGM-Büro. Das war noch nie da. Sandvoss: 'Unter dem Eindruck der Aktion gaben die KWU-Direktoren die feste Zusage, sich beim Unternehmerverband für die 15 Prozent einzusetzen!!! Die Betriebsleitung erklärte sich auch bereit, über die Forderung nach mehr Weihnachtsgeld sofort mit dem Betriebsrat zu verhandeln. Das Ergebnis soll einer außerordentlichen Betriebsversammlung vorgelegt werden. Die Stimmung und Disziplin der Demonstranten waren ausgezeichnet. Die IGM ließ Pralinen reichen. Die Vertreter der Lokalpresse hatten Schwierigkeiten mit den Streikenden, da diese mutmaßten, es handele sich um Bild-Journalisten. 'Bild-Leute sind hier unerwünscht!' war die Meinung der Arbeiter."
=Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.44,Düsseldorf 31.10.1970,S.17;
Unsere Zeit Nr.44,Düsseldorf 31.10.1970,S.3;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.44,Bochum 24.10.1970,S.*


November 1970:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt vermutlich im November ihren 'Kraftwerker' Nr.7 (vgl. Okt. 1970, Dez. 1970) heraus, der uns leider noch nicht vorlag.
=Der Kraftwerker Nr.6 und 8,Mülheim 1970 bzw. Dez. 1970

Dezember 1970:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt ihren 'Kraftwerker' Nr.8 (vgl. Nov. 1970, Jan. 1971) heraus.
=Der Kraftwerker Nr.8,Mülheim Dez. 1970

Januar 1971:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt ihren 'Kraftwerker' Nr.9 (vgl. Dez. 1970, Feb. 1971) heraus.
=Der Kraftwerker Nr.9,Mülheim Jan. 1971

Februar 1971:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt vermutlich im Februar ihren 'Kraftwerker' Nr.10 (vgl. Jan. 1971, März 1971) heraus, der uns leider noch nicht vorlag.
=Der Kraftwerker Nr.9 und 14,Mülheim Jan. 1971 bzw. Juni 1971

März 1971:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt vermutlich im März ihren 'Kraftwerker' Nr.11 (vgl. Feb. 1971, Apr. 1971) heraus, der uns leider noch nicht vorlag.
=Der Kraftwerker Nr.9 und 14,Mülheim Jan. 1971 bzw. Juni 1971

10.03.1971:
In Berlin erscheint die Nr.2 der KPD/ML-ZB Betriebszeitung für die Kraftwerk Union (KWU), 'Rote Turbine' (vgl. 17.2.1972, Apr. 1971). Von der KWU wird u.a. berichtet über die Abteilung Schaufelbau in Berlin und Mülheim.
=Rote Turbine Nr.2,Berlin 10.3.1971

April 1971:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt vermutlich im April ihren 'Kraftwerker' Nr.12 (vgl. März 1971, Mai 1971) heraus, der uns leider noch nicht vorlag.
=Der Kraftwerker Nr.9 und 14,Mülheim Jan. 1971 bzw. Juni 1971

Mai 1971:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt vermutlich im Mai ihren 'Kraftwerker' Nr.13 (vgl. Apr. 1971, Juni 1971) heraus, der uns leider noch nicht vorlag.
=Der Kraftwerker Nr.9 und 14,Mülheim Jan. 1971 bzw. Juni 1971

Juni 1971:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt ihren 'Kraftwerker' Nr.12 (vgl. Mai 1971, Sept. 1971) heraus.
=Der Kraftwerker Nr.14,Mülheim Juni 1971

August 1971:
In Berlin gibt die KPD erstmals ihre 'Kommunistische Arbeiterpresse KWU' (KAP - vgl. 8.9.1971) heraus, nachdem KWU zuvor in der Ausgabe AEG mitbehandelt worden war. Wohl wichtigstes Dokument in dieser ersten Ausgabe ist das "Kampfprogramm der KPD für die KWU", welches sich u.a. mit dem zwischen 1952 und 1967 nach Mülheim-Saarn verlagerten Generatorenbereich befaßt.
=Kommunistische Arbeiterpresse KWU Nr.1,Berlin Aug. 1971;
Rote Fahne Nr.23,Berlin 13.8.1971,S.5


September 1971:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt vermutlich im September ihren 'Kraftwerker' Nr.8/71 (vgl. Juni 1971, Nov. 1971) heraus.
=Der Kraftwerker Nr.8,Mülheim 1971

Oktober 1971:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt vermutlich im November ihren 'Kraftwerker' Nr.10/71 (vgl. Sept. 1971, Feb. 1972) heraus.
=Der Kraftwerker Nr.10,Mülheim 1971

20.10.1971:
In Berlin gibt die KPD bei KWU die Nr.4 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' heraus. U.a. beschäftigt man sich auch mit der SEW:"
Seit langer Zeit meldet sich mal wieder die SEW zu Wort: Vor einigen Wochen wurde das 'Turbinen-Echo' verteilt, ein 'Informationsblatt der Betriebsgruppe KWU-Turbinenfabrik der SEW'." Dieses habe sich auf seinen 8 Seiten u.a. mit den Sicherheitsingenieuren und Montageingenieuren in Berlin und Mülheim befaßt.
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.4,Berlin 20.10.1971

November 1971:
Der DKP Kreisverband Mülheim an der Ruhr verbreitet zweiseitige Extrablätter seiner Betriebszeitungen 'Der Kraftwerker' (vgl. Sept. 1971, März 1972) bei der KWU und 'Der Stapler' (vgl. Sept. 1971, März 1972) bei der MF Clark deren Vorderseite ein Artikel der 'UZ' vom 30.10.1971: "Metallbosse fordern Proteststreiks heraus" einnimmt, während man sich auf der Rückseite der KPD widmet. Neben dem Abdruck der These 41 findet sich dort eine Erklärung von Willi Anheyer, 1.Vorsitzender der DKP Mülheim und auch für die Zeitungen verantwortlich zeichnend. Die Erklärung lautet:"
Vor dem Mannesmann-Röhrenwerk wurden Flugblätter verteilt. Als Herausgeber traten unbekannte, wohl außerhalb der Belegschaft stehende politische Abenteurer auf, die den Namen der KPD für ihre spalterische Tätigkeit mißbrauchten.

Die KPD ist nunmehr seit über 15 Jahren verboten. Die maßgeblichen Parteien weigern sich, das Verbot aufzuheben. Damit soll ein Druck, eine ständige Drohung gegen die Deutsche Kommunistische Partei, die einzige Marxistische Partei in der Bundesrepublik und gegen demokratische Kräfte aufrecht erhalten bleiben. Mit ihrer, den Interessen der Werktätigen entsprechenden Politik gegen das Großkapital, für Frieden, demokratischen Fortschritt und Sozialismus hat sich die DKP seit ihrer Konstituierung den Haß Strauß's, Bendas und Barzels und aller Rechten zugezogen. Diese sind es, die erneut das Verbot der Kommunistischen Partei fordern, um ihre Mitglieder wieder verfolgen und einkerkern zu können.

Die Herausgeber der Flugblätter beschimpfen die IG Metall, ihre gewählten Organe und die DKP.

Damit legten sie ihre Position in der gegenwärtigen Lohnbewegung eindeutig fest. Sie traten gegen eine einheitlich und geschlossen handelnde Arbeiterklasse auf und sind somit Handlanger der Metallbosse.

Denn in der Tat kommt es jetzt darauf an, ungeachtet vergangener oder noch vorhandener Meinungsverschiedenheiten, die einheitliche Kampffront der Arbeitnehmer in der IG Metall zu stärken. Nur dann können die wütenden Angriffe der Industriellen auf unseren Lebensstandard abgewehrt und ein erfolgreicher Kampf zur Durchsetzung der gestellten Lohnforderungen geführt werden. Es bedarf keines weiteren Wortes: die Kommunisten, Mitglieder der DKP haben mit diesen Spaltern der einheitlichen Arbeiterbewegung, diesen Helfern der Stahlkonzerne nicht das Geringste gemein. Sie setzten ihre ganze Kraft zur Stärkung der IG Metall und damit zum erfolgreichen Abschluß der laufenden Lohnbewegung ein."
=Der Kraftwerker Extrablatt,Mülheim o.J. (1971);
Der Stapler Extrablatt,Mülheim o.J. (1971)


31.01.1972:
Die KPD (vgl. 11.2.1972) berichtet vermutlich aus dieser Woche, vermutlich über die 'RF' Nr.35 (vgl. 28.1.1972):"
ROTE FAHNE BESCHLAGNAHMT
MÜLHEIM

Ein Kollege, der die Rote Fahne vor der KWU verkaufte, wurde festgenommen und Zeitungen wurden beschlagnahmt. Während die Polizisten auf Verstärkung warteten, rief der Kollege weiter aus und machte die aus dem Werk kommenden Kollegen auf die Polizeiaktion aufmerksam.

Auf der Wache wurde die Beschlagnahme mit der Feststellung begründet, die KPD sei verboten. Gegen die Beschlagnahme hat die Partei Einspruch erhoben.

Wir werden in Mülheim die Rote Fahne planmäßig weiter verkaufen und die Kollegen über die Polizeiprovokation unterrichten. Die Behörden des Innenministeriums unterliegen einem groben Irrtum, wenn sie glauben, gegen uns erfolgreich mit einer Taktik der Nadelstiche arbeiten zu können.

Die Innenministerien der Länder und die Genscher-Clique beseitigen systematisch die noch verbliebenen - im Grundgesetz (GG,d.Vf.) verankerten - verfassungsmäßigen Rechte des Volkes. Gleichzeitig entwickeln die 'Hüter der Verfassung' einen abgestuften Plan, gegen die Kommunisten unter dem Vorwand vorzugehen, diese bekämpften die 'freiheitlich-demokratische Grundordnung' (FdGO,d.Vf.). Unsere Partei kennt diese Pläne und ist auf sie vorbereitet. Sie kämpft weiter für demokratische Rechte als Bastionen im Klassenkampf, sie verteidigt die im Grundgesetz festgelegten Menschenrechte. Sie macht gleichzeitig klar, daß die Verwirklichung dieser Menschenrechte erst nach dem Sturz der Ausbeuterklassen und durch die proletarische Diktatur erfolgen kann, die die Staatsform der umfassenden Demokratie des arbeitenden Volkes ist."
=Rote Fahne Nr.36,Berlin 11.2.1972,S.2

Februar 1972:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt ihren 'Kraftwerker' Nr.19 (vgl. Nov. 1971, Apr. 1972) heraus.
=Der Kraftwerker Nr.19,Mülheim Feb. 1972

April 1972:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt vermutlich im April ihren 'Kraftwerker' (vgl. Feb. 1972, Mai 1972) heraus.
=Der Kraftwerker,Mülheim o.J. (1972)

Mai 1972:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt vermutlich im Mai ihren 'Kraftwerker' Nr.22 (vgl. Apr. 1972, März 1974) heraus.
=Der Kraftwerker Nr.22,Mülheim o.J. (1972)

16.11.1972:
In Berlin gibt die KPD bei KWU die Nr.18 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. Okt. 1972, 12.12.1972) heraus. Interesse bringt man auch für die Turbinenproduktion bei KWU Mülheim auf.
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.18,Berlin 16.11.1972

12.12.1972:
In Berlin gibt die KPD bei KWU die Nr.19 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 16.11.1972, Jan. 1973) heraus. Über Informationen verfügt man von der Vertrauensleutesitzung. Auf der Sitzung wurde u.a. auf den Gasturbinenbau in Berlin und Mülheim eingegangen.
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.19,Berlin 12.12.1972

März 1973:
In Berlin gibt die KPD bei KWU die Nr.22 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP - vgl. Feb. 1973, Apr. 1973) heraus, u.a. mit einem Bericht von der Vertrauensleutesitzung am 28.2.1973, auf der eine Reihe von Abteilungen und die Gasturbinenproduktion - vermutlich für den Cabora Bassa-Staudammm in Mosambik - in Berlin und Mülheim sowie bei BBC zur Sprache kam.
=Kommunistische Arbeiterpresse KWU Nr.22,Berlin März 1973

März 1974:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt ihren 'Kraftwerker' (vgl. Mai 1972, Feb. 1975) heraus. Eingegangen wird u.a. auf die lange Pause seit der letzten Ausgabe. Gegen die KPD wird der zentrale Artikel "Vom Kapital bezahlte Spalter" veröffentlicht.
=Der Kraftwerker,Mülheim März 1974

Februar 1975:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt vermutlich im Februar ihren 'Kraftwerker' (vgl. März 1974, Mai 1977) heraus.
=Der Kraftwerker,Mülheim o.J. (1975)

24.11.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.43 (vgl. 17.11.1976, 1.12.1976) heraus und berichtet u.a. aus Mülheim von der AKW-Produktion bei KWU (IGM-Bereich).
=Rote Fahne Nr.47,Köln 24.11.1976

01.12.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.48 (vgl. 27.11.1976, 8.12.1976) heraus und berichtet u.a. aus Mülheim von der AKW-Produktion bei der KWU (IGM-Bereich).
=Rote Fahne Nr.48,Köln 1.12.1976

Mai 1977:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt ihren 'Kraftwerker' (vgl. Feb. 1975, Okt. 1977) heraus.
=Der Kraftwerker,Mülheim Mai 1977

Oktober 1977:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt ihren 'Kraftwerker' (vgl. Mai 1977, Nov. 1977) heraus.
=Der Kraftwerker,Mülheim Okt. 1977

November 1977:
Die DKP Betriebsgruppe Kraftwerk Union (KWU) Mülheim gibt ihren 'Kraftwerker' (vgl. Okt. 1977) heraus.
=Der Kraftwerker,Mülheim Nov. 1977

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