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Stahlwerke Bochum

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 1.11.2007

Von den Stahlwerken Bochum, wo laut KBW im Oktober 1977 noch 3 000 Menschen beschäftigt waren, 1978 dann noch 2 582, wurde von uns betriebliches Material fast allein von der DKP ausgewertet, die dort lange Jahre über ihre Betriebszeitung 'Stahlhart' publizierte (vgl. Sept. 1969, 29.5.1978).

Zunächst aber beteiligen sich die Beschäftigten der Stahlwerke Bochum an einer der frühen illegalen Streikwellen der späten sechziger Jahre, den Streiks gegen die Notstandsgesetze (vgl. 27.5.1968), greifen den Septemberstreiks 1969 dann zwar abteilungsweise voraus (vgl. Juni 1969), beteiligen sich aber nicht wirklich an ihnen, während die DKP mit ihrer Berichterstattung über die Stahlwerke Bochum (vgl. 10.7.1969) und bald auch mit der betrieblichen Agitation beginnt (vgl. Sept. 1969, Nov. 1969, Dez. 1969, 27.4.1970, Juli 1970), die nicht allein aufs Papier beschränkt bleibt (vgl. 22.5.1970).

Erneut kommt es zu gesetzeswidrigen Arbeitsniederlegungen (vgl. 26.5.1970), zur Metall- bzw. Stahltarifrunde 1970 zeigt sich der Betriebsrat kampfbereit (vgl. 26.8.1970), anlässlich dieser Auseinandersetzung befleißigt sich scheinbar nun auch die KPD/ML-ZB der Herausgabe einer Betriebszeitung für die Stahlwerke Bochum (vgl. Sept. 1970), ohne dass wir bisher eines Exemplars hätten habhaft werden können. Unsere betriebsbezogenen Berichte von der Stahltarifrunde 1970 bei den Stahlwerken Bochum steuert daher die DKP bei (vgl. 28.9.1970, 5.10.1970), die auch im kommenden Jahr ihre Zeitung erstellt (vgl. Jan. 1971, Juni 1971).

Die KPD/ML-ZB bietet dafür die Hintergrundanalyse über die Einbindung der Stahlwerke Bochum in die Rationalisierungsgruppen der Stahlindustrie (vgl. 5.12.1970, 18.1.1971), berichtet gar von Betriebsteilstilllegungen (vgl. 24.12.1970, 11.1.1971). Diese wiederum dienen im Kampf gegen die Fahrpreiserhöhungen verschiedenen Gruppen, wie dem AStA der Ruhr-Universität Bochum (vgl. 18.1.1971) sowie der Roten Garde der KPD/ML-ZK (vgl. 25.3.1971, 31.3.1971), die bereits das Verbot ihrer Zusammenhänge antizipiert, welches wieder anlässlich des IGM-Gewerkschaftstages 1971 akut wird, aber auch der KPD/ML-ZK bei Opel Bochum in ihrer bolschewistischen Agitation (vgl. 27.1.1971) als warnendes Zeichen bzw. Begründung ihrer Positionen.

Aus der KPD/ML-ZB-Betriebszeitung erfahren wir immerhin indirekt von den 'Krisenangriffen' (vgl. 3.5.1971), während die KPD/ML-ZB beim Bochumer Verein von Krupp (vgl. 1.7.1971) sich solidarisch mit den Kollegen der Stahlwerke Bochum gibt. Im Bochumer Ruhrpark dagegen erinnert die KPD/ML-ZK wiederholt an die möglicherweise bald anstehenden Entlassungen (vgl. 26.7.1971, Sept. 1971), von der aber die DKP direkt vor Ort noch nichts berichtet (vgl. Aug. 1971, Sept. 1971, 4.10.1971, 18.10.1971).

Nun tritt die KPD/ML-ZK mit der 'Glocke' (vgl. 6.9.1971) großspurig auf den regionalen Plan der Stahlwerke, was zumindest die DKP beim Bochumer Verein nicht auf sich sitzen lassen möchte (vgl. Okt. 1971), während die KPD/ML-ZK bei Opel Bochum die bisherigen Praktiken der Verwaltung der Stahlwerke Bochum gegen Streiks schildert (vgl. 14.10.1971).

Es folgen nun längere bibliographische Erschließungen der Ausgaben 'Stahlhart' der DKP, die uns belanglos erschienen oder nicht vorlagen, bis sich dann die offenbar eher wenigen Freunde der KPD/MLs bzw. der gewerkschaftlichen Opposition auch wieder einmal bemerkbar machen (vgl. 22.10.1972), allerdings kaum nachhaltig.

Bei den Stahlwerken Bochum bleibt dafür die DKP beharrlich 'Stahlhart' am Ball (vgl. Nov. 1972, Jan. 1973), bis nun ganz gefährliche Konkurrenz zu nähern scheint in Gestalt der untergründig in der SPD, nicht zuletzt in Bochum, agierenden lambertistischen Trotzkisten der IAK, die als Spezialität die Wiedervereinigung Deutschlands auf ihre vermutlich arg selten öffentlich gezeigten Fahnen geschrieben hatten (vgl. März 1973). Zu diesen gesellt sich nun auch noch die GIM als konkurrierende trotzkistische Tendenz (vgl. 24.9.1973), während wir von der vorübergehenden Tätigkeit Bochumer gerichtsnotorischer sog. Terrorbefürworter bei den Stahlwerken Bochum erfahren (vgl. 24.9.1973).

Den Rest dieser Darstellung bestreiten dann wieder allein bibliographische Angaben über die DKP-Betriebszeitung für die Stahlwerke Bochum (vgl. Jan. 1974, Feb. 1974, März 1974, Okt. 1974), 7.10.1974, Nov. 1974, Jan. 1975, Feb. 1975, Apr. 1975, 7.4.1975, 21.4.1975, Juni 1975, 15.9.1975, Nov. 1975, 26.4.1976, 25.10.1976, Dez. 1976), ab und an unterbrochen von Berichten der KPD (vgl. 8.1.1975, 11.6.1975), die auch auf das Zweigwerk in Neviges im Kreis Mettmann verweist (vgl. 27.1.1976, 1.3.1976, 2.3.1976).

In der Stahltarifrunde 1976 kommt es offenbar zum Warnstreik bei den Stahlwerken Bochum (vgl. 1.12.1976, 8.12.1976), während die DKP weiterhin publizistisch tätig bleibt (vgl. 11.4.1977, 25.4.1977, Okt. 1977, Jan. 1978, März 1978, 24.4.1978, 29.5.1978), treten die Stahlwerke Bochum am 1. Mai 1997 auch als Ursprung einer der beiden Bochumer Betriebsdemonstrationen hervor (vgl. 1.5.1977).



Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

27.05.1968:
Die KPD/ML-ZB berichtet von den Notstandsgesetzen (NSG) aus Bochum:"
Hier treten am 27.Mai die Arbeiter vom Bochumer Verein (Krupp) und der Stahlwerke Bochum in den Streik. Sie marschieren zum DGB-Haus. 1 300 Arbeiter dringen ein und besetzen das Gewerkschaftshaus. Der DGB-Kreisvorsitzende sagt den Kollegen zu, am nächsten Tag eine Kundgebung durchzuführen und Streikgelder zu bezahlen."

Laut der 'Bochumer Studenten Zeitung' demonstrieren am 2. Tag vor der 3. Lesung der Notstandsgesetze im Bundestag in Bochum "etwa 600 - 1 000 Arbeiter ... der Stahlwerke Bochum (SWB,d.Vf.) und des Bochumer Vereins (Krupp BV, beide IGM-Bereich,d.Vf.) zusammen mit mehr als 1 000 Schülern und Studenten ... gegen die Notstandsgesetze".
=Bochumer Studenten Zeitung Nr.25,Bochum ***1968,S.1;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.55,Bochum 21.7.1971,S.11


Juni 1969:
Zwischen Anfang Mai und Ende Juli streiken, laut IMSF, bei den Stahlwerken Bochum (SWB) 2 000 Arbeiter aus zwei Abteilungen und erreichen 10 bis 30 Pf. Lohnerhöhung.
=IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969

10.07.1969:
Die DKP gibt die Nr.15 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 3.7.1969, 17.7.1969). Berichtet wird u.a. über die Stahlwerke Bochum (SWB).
=Unsere Zeit NRW Nr.15,Essen 10.7.1969

September 1969:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP spätestens im September eine Ausgabe ihrer 'Stahlhart' (vgl. Nov. 1969), evt. die Nr.1, zu den Bundestagswahlen (BTW) (vgl. 28.9.1969) heraus.
=Stahlhart,Bochum o.J. (1969)

November 1969:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP spätestens Anfang November ein Extrablatt ihrer 'Stahlhart' (vgl. Sept. 1969, Dez. 1969) zu den Kommunalwahlen (KW) (vgl. 9.11.1969) heraus.
=Stahlhart Extrablatt,Bochum o.J. (1969)

Dezember 1969:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.3 ihrer 'Stahlhart' (vgl. Nov. 1969, 27.4.1970) heraus.
=Stahlhart Nr.3,Bochum Dez. 1969

27.04.1970:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ihre 'Stahlhart' (vgl. Dez. 1969, Juli 1970) mit einem Aufruf zum 1.Mai heraus.
=Stahlhart,Bochum o.J. (1970)

22.05.1970:
Für die DKP berichtet Werner Finkemeier:"
Am Freitag, den 22. Mai stellte sich die DKP in Bochum auf einem Wähler-Forum 30 Arbeitern der Stahlwerke (SWB - IGM-Bereich,d.Vf.) zur Diskussion. Die Kommunisten wurden mit Fragen diskutiert, die deutlich machten, wie falsch Fernsehen und Presse über die Kasseler Ereignisse berichteten. Mitten in der Diskussion stellte ein Arbeiter spontan den Antrag, über die völkerrechtliche Anerkennung der DDR abzustimmen. Bei der Abstimmung votierten nur zwei gegen die Anerkennung."
=Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.23,Essen 6.6.1970,S.16

26.05.1970:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) wird, laut RFO Saarland, durch einen Streik, bei dem ein Ofen in der Buseloh-Halle stillgelegt wird, eine durchschnittliche Lohnerhöhung von 50 Pfg. erreicht. Für die DKP berichtet J. M. ohne Datumsangabe:"
50 PFENNIG MEHR

Eine Lohnerhöhung von durchschnittlich 50 Pfennig in der Stunde erkämpften die Ofenleute der 'Buseloh-Halle' bei der 'Stahlwerke-Bochum-AG'. Nachdem wochenlange Verhandlungen des Betriebsrates erfolglos blieben, genügte die Stillegung eines Ofens für etwa viereinhalb Stunden."
=Unsere Zeit Nr.23,Essen 6.6.1970,S.1;
Rote Fahne - Röchling Nr.5,Völklingen o.J. (1970)


Juli 1970:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP vermutlich im Juli ihre 'Stahlhart' (vgl. 27.4.1970, 5.10.1970) heraus.
=Stahlhart,Bochum o.J. (1970)

26.08.1970:
Die Nr.27 des 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 22.8.1970, 29.8.1970) fordert: "Die Angriffe der Monopolbourgeoisie abwehren!", die u.a. aus verschiedenen Schließungen kleinerer Betriebe bestehen. Hieran zeige sich, daß nicht die Kapitalisten das Risiko bei Konkursen tragen. Noch einmal wird über die Warnung des NRW-Wirtschaftsministers vor überhöhten Forderungen in der Metalltarifrunde (MTR) eingegangen. Dagegen hätten mittlerweile u.a. die Betriebsräte von Bochumer Verein, Stahlwerke Bochum (SWB) und Opel Bochum protestiert.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.27,Bochum 26.8.1970

September 1970:
Im Verlaufe der Stahltarifrunde (STR) gibt die KPD/ML-ZB, nach eigenen Angaben, frühestens im September erstmals ihren 'Roten Stahlwerker' für die Stahlwerke Bochum (SWB) heraus.
=Der Parteiarbeiter Nr.1,Bochum Jan. 1971,S.*

28.09.1970:
Heute beteiligen sich, laut 'EXI', insgesamt mindestens 40 460 an Warnstreiks im Rahmen der Metall- (MTR) bzw. Stahltarifrunde (STR).
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) berichtet die DKP von der Metall- bzw. Stahltarifrunde (MTR bzw. STR):"
ES GEHT NICHT NUR UM PFENNIGE !!

Die Angebote der Stahlbosse in der gegenwärtigen Lohnauseinandersetzung sind eine Verhöhnung der Stahlarbeiter. Ihnen geht es gar nicht um einige Pfennige, die sie mehr oder weniger zahlen. Daß sie in der Lage sind, 15 Prozent voll zu zahlen, bewies die IG Metall zur Genüge. Die wahren Absichten
der Unternehmer verkündete der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall Dr. Dieter Kirchner in Köln:
'Gäbe man unter dem Druck der Warnstreiks plötzlich nach, dann entstünde der Eindruck, daß man mit Gewalt jederzeit alles bekommen könnte.'

Hier wird deutlich, daß es den Unternehmern um Machtpolitik geht. Um der Unverfrorenheit die Krone aufzusetzen, behauptet Dr. Kirchner weiter: 'So gesehen sei die Standhaftigkeit der Arbeitgeber auch im Interesse der Gewerkschaft, der nicht daran gelegen sein könne, daß ihr die Tarifpolitik schon wieder aus der Kontrolle gerate.' Handelsblatt 28. Sept. 1970

Das ist die alte Methode 'teile und herrsche'. Die hier verkündete Absicht ist, einen Keil zwischen die kampfbereiten Kollegen und ihre Organisation zu treiben. Die Antwort der Stahlarbeiter kann nur lauten:

Volle Erfüllung der ursprünglichen gewerkschaftlichen Forderung von 15 Prozent.

Jedes wesentliche Abgehen von dieser Forderung bedeutet angesichts der Haltung der Konzernbosse einen Erfolg für sie.

Nicht zu übersehen ist der Hinweis auf die Septemberstreiks des Jahres 1969, wo die einige und geschlossene Haltung der Metallarbeiter in die Knie zwang. Das gleiche ist auch heute möglich, ja notwendiger als je zuvor. Mit diesem Lohnkampf werden Weichen für die Zukunft gestellt."
=Stahlhart Extrablatt Es geht nicht nur um Pfennige !!,Bochum o.J. (Okt. 1970),S.1f;
Express International Nr.107,Frankfurt 16.10.1970,S.6


05.10.1970:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ein zweiseitiges Extrablatt ihrer 'Stahlhart' (vgl. Juli 1970, Jan. 1971) unter Verantwortung von Willi Kruschewski und der Schlagzeile "Es geht nicht nur um Pfennige !!" heraus. Berichtet wird von Äußerungen von Dr. Dieter Kirchner von Gesamtmetall (vgl. 28.9.1970) und den Forderungen zur Stahltarifrunde (STR) in Dortmund (vgl. 25.9.1970) bzw. in NRW (vgl. 3.10.1970). Ausgeführt wird auch:"
Die 'Opelaner' in Bochum bewiesen, daß, wenn man entschlossen kämpft, die Erfolge größer werden. Sie erzwangen bedeutend mehr, als die Opel-Bosse ursprünglich gewillt waren zu zahlen. Was die 'Opelaner' schafften, ist für die Stahlarbeiter erst recht möglich. Die Forderung kann nur lauten:
15 PROZENT ODER URABSTIMMUNG!"
=Stahlhart Extrablatt Es geht nicht nur um Pfennige !!,Bochum o.J. (Okt. 1970)

05.12.1970:
Die Nr.56 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 2.12.1970, 9.12.1970) erscheint mit der Rubrik Konzentration und Zentralisation und folgendem Artikel:"
'RATIONALISIERUNGSGRUPPEN' IN DER STAHLINDUSTRIE

Seit einiger Zeit laufen die Verhandlungen der Stahlherren über die Neuordnung der Stahlmonopole nach dem Auslaufen der Verträge für die Walzstahlkontore am 30.6.1971. (KND 43 / 3) (vgl. 21.10.1970,d.Vf.).

Die Stahlherren haben sich nun geeinigt. Die Verkaufskontore werden aufgelöst und es werden an ihrer Stelle 'Rationalisierungsgruppen' gebildet.

1. Gruppe: Stahlwerke des Thyssenkonzerns, Friedrich Krupp Hüttenwerke;
2. Gruppe: Hoesch AG, Rheinstahl AG;
3. Gruppe: Klöckner Werke AG, Stahlwerke Peine-Salzgitter, Eisenwerkgesellschaft Maximilianshütte GmbH;
4. Gruppe: die Saarhütten, die Otto-Wolff-AG, die Rasselstein AG, Stahlwerke Bochum AG.

Die Produktion dieser Gruppen soll sich in Zukunft nach gemeinsamen Kriterien vollziehen. Die Produktion und die Investitionen werden aufeinander abgestimmt. Die neuen Verträge sollen per Vertrag einrichten, was schon praktiziert wird: Vor wenigen Wochen haben z.B. die Stahlherren ihre Produktion 'in seltener Einmütigkeit' heruntergefahren. Sie wollten damit die profitgefährdende 'Tonnenjagd' und die Konkurrenz untereinander noch weiter ausschalten. Deshalb soll in Zukunft gleich die Produktion gemeinsam geregelt werden.

Die neuen Gruppen sollen die Verstärkung der westdeutschen Stahlherren gegenüber der internationalen Konkurrenz noch weiter vorantreiben. Die EWG-Kommission hatte angekündigt, daß in cirka 10 Jahren nur noch acht bis zehn europäische Stahlunternehmen existeiren werden. Um die Ausgangsbasis für die zu erwartende Konzentration im internationalen Maßstab schon so gut wie möglich vorzubereiten, hatten sich die westdeutschen Stahlherren auch bisher schon vorbereitet: in Niedersachsen fusionierten die Stahlwerke Peine und Salzgitter, an der Saar wollen Arbed und Röchling zusammenarbeiten, Thyssen hat HOAG (Hüttenwerke Oberhausen AG,d.Vf.) übernommen, Mannesmann und Thyssen haben Arbeitsteilung vereinbart.

Die Verkaufskontore haben ihren Zweck erfüllt. Die Zusammenarbeit der Stahlherren zur Ausschaltung des Wettbewerbs, der die Profite angreift, ist gewährleistet. Also können die Verkaufskontore aufgelöst werden.

Die Kapitalisten der Stahlindustrie werden in Zukunft verstärkt versuchen, Rationalisierungen durchzuführen, die die Konkurrenzfähigkeit der westdeutschen Stahlmonopole auf dem Weltmarkt verbessern. Das wird neue Angriffe auf die Lage der Arbeiterklasse bringen."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.56,Bochum 5.12.1970

24.12.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet von den SWB:"
In den Stahlwerken Bochum ruht die Feinstraße (die einzige noch im Betriebe befindliche total überalterte Warmwalzstraße) seit Weihnachten. Sie soll ganz stillgelegt werden."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.2,Bochum 9.1.1971,S.4

Januar 1971:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.1 ihrer 'Stahlhart' (vgl. 5.10.1970, Juni 1971) heraus.
=Stahlhart Nr.1,Bochum Jan. 1971

11.01.1971:
Die Opel-Betriebsgruppe Bochum der KPD/ML-ZB (vgl. 22.1.1971) berichtet vermutlich aus dieser Woche von den Stahlwerken Bochum, "bei SWB flogen erst vor wenigen Tagen etwa 50 Kollegen auf die Straße."
=Presse Nr.1,Bochum 22.1.1971,S.2

15.01.1971:
Der AStA der Ruhr-Universität Bochum (RUB - vgl. 27.1.1971) berichtet von den Fahrpreiserhöhungen bei der Bogestra (vgl. 13.1.1971, 28.1.1971) aus dieser Woche, vermutlich von derem Ende:"
AKTIONSBÜNDNIS GEGEN BOGESTRA-ERHÖHUNGEN

Das ganze mutet wie ein ausgetüftelter Generalstabsplan an: Seit Anfang des Jahres werden Woche für Woche irgendwo im Pütt Fahrpreiserhöhungen beschlossen: Vorgestern in Dortmund (vgl. **.1.1971,d.Vf.), gestern in Herne (vgl. **.1.1971,d.Vf.), morgen (16.2.) in Bochum! Zuerst erwischt es die Städte, wo wenig Widerstand der Bevölkerung zu erwarten ist, und in den Semesterferien ist dann die Universitätsstadt Bochum dran.

Doch dieses Konzept wird diesmal nicht aufgehen!

Die Kreisverbände der ÖTV und des DGB sowie die Hauptversammlung der IG Druck und Papier (DP - vgl. **.*.197*,d.Vf.) sprachen sich entschieden gegen die geplanten Tariferhöhungen der BOGESTRA aus. Ebenso protestierten die Jugendvertretungen der Stahlwerke Bochum (SWB - IGM-Bereich,d.Vf.) sowie der Opelwerke, SDAJ und DKP, die Jungsozialisten und Jungdemokraten (Jusos der SPD bzw. Judos der FDP,d.Vf.), die SMV's verschiedener Bochumer Schulen sowie die Asten der Ingenieurschule, der Bergbauschule sowie der RUB gegen die bevorstehenden Entscheidungen.

Die Vertreter der oben angeführten Organisationen trafen sich in der vorletzten Woche zu einem ersten koordinierenden Gespräch."

Später (vgl. 11.2.1971) berichtet der AStA der RUB im Zusammenhang mit den Aktionen zum BOGESTRA-Jubiläum am 13.1.1971:"
Gewerkschaften, Sozialdemokraten, Freidemokraten, Kommunisten (DKP), die SMV's der Bochumer Schulen sowie die Jugendvertretungen der großen Betriebe sprachen sich entschieden gegen die Absichten der BOGESTRA aus und kündigten Gegenmaßnahmen an."
=Bochumer Studentenzeitung Nr.72 und 73,Bochum 27.1.1971 bzw. 11.2.1971,S.4 bzw. S.1

18.01.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche von den SWB:"
Bei den Stahlwerken Bochum, die mit den Saarhütten zusammengefaßt worden sind, sind inzwischen Produktionsaufträge der DEW gestrichen worden, weil diese zu einer anderen Gruppe gehören. Für die Arbeiter heißt das Umsetzungen u.ä., die bis zu 150 DM Lohnabbau im Monat bedeuten."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.7,Bochum 27.1.1971,S.11

27.01.1971:
Frühestens heute gibt die Rote Opel-Betriebsgruppe (RBG) der KPD/ML-ZK bei Opel Bochum die Nr.6 ihrer 'Zündkerze' (vgl. 17.12.1970, 9.2.1971) heraus. In einem Artikel wird:"
ZUR DISKUSSION GESTELLT:

Wie schon in den letzten Ausgaben der 'Zündkerze' angekündigt, beginnen wir hier mit einer Artikelserie, die sich speziell mit Aufgaben und Zielen der Gewerkschaften beschäftigt. Die folgenden Ausführungen sind als allgemeine Einleitung in diese Problematik gedacht.

FÜR EINE REVOLUTIONÄRE BETRIEBS- UND GEWERKSCHAFTSPOLITIK

Die Frage 'Gewerkschaften für wen? Für uns oder unsere Gegner?!' ist brennend aktuell. Wieder einmal ist es soweit, daß eine größere Krise (oder 'vornehmer' a la Schiller ausgedrückt: eine Rezession) bevorsteht. Ihre Anzeichen sind inzwischen nicht nur in der Autozulieferindustrie spürbar, sondern auch bald bei uns. Anfang Januar gab der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VdA), Dr. J.H. von Brunn, dem Deutschlandfunk ein Interview. Fazit: Er hoffe zwar, daß es nicht zu Kurzarbeit kommen werde, aber es sei 'ganz nützlich, wenn eine Normalisierung eintrete.'

Der ganze Zirkus wird also wieder von vorne losgehen, z.B. für die Kollegen von den Stahlwerken Bochum (SWB,d.Vf.). 1966/67 wurden viele entlassen, einige davon gingen zu Opel, wo sie kurz darauf wieder gefeuert wurden. Und heute?! Die Stahlwerke entlassen wieder, wenn auch vorerst 'zur Beruhigung nur in kleinem Umfang.'

Allein von uns allerdings wird es abhängen, was mit uns in der Krise geschieht. Ob wir Kurzarbeit, Lohnkürzungen, Entlassungen, Stempeln usw. wie 1966/67 hinnehmen wollen oder ob wir so reagieren werden wie 1969/70 in der 'überhitzten Konjunktur': mit Kampfmaßnahmen !!"
=Zündkerze Nr.6,Bochum o.J. (1971)

25.03.1971:
Von der Roten Garde (RG) Bochum der KPD/ML-ZK erscheint vermutlich frühestens heute ein Flugblatt:"
JUNGARBEITER, LEHRLINGE, SCHÜLER UND STUDENTEN!

Nachdem SDAJ- und DKP-Häuptlinge letzte Woche veranlaßten, der ROTEN GARDE die roten Fahnen und Transparente zu entreißen, mußten sie schnell einsehen: so leicht ließen sich die ROTGARDISTEN und ihre Sympathisanten nicht fangen. Was war ihre Konsequenz? Eine 'neue' Taktik!

Ab Montag kommen sie vor jeder Demonstration zu uns und mimen in 'Einheitsbrei'. Was sich aber dahinter verbirgt, ist nicht die Absicht, die Einheit wirklich herzustellen, sondern sie immer wieder zu zerstören. Wie sieht dies konkret aus?

SDAJ-Häuptling Jacobs kam zu uns (am Mittwoch) und meinte, man müsse zwei Demonstrationsblocks machen: bei Wertheim und an der gegenüberliegenden Post. Er versprach, für die sofortige Vereinigung beider Blocks zu sorgen, wenn die Polizei harte Angriffe startet.

Aber was geschah dann? Die Polizei hatte den Plan spitz gekriegt und marschierte wie Napoleons Truppen im Karree auf. Sie trieb diesen Block in die Unterführung an der Post und ließ keinen Jungarbeiter, Lehrling usw. wieder heraus. Die Demonstranten saßen in der Falle!

Als Hilfe vom anderen Block bei Wertheim angefordert wurde, empfingen SDAJ-Häuptlinge den betreffenden Genossen und trieben ihn unter Tätlichkeiten wieder zurück.

Die SDAJ hatte also wieder einmal wahr gemacht, was sie schon letzte Woche gesagt hatte: 'ROTGARDISTEN und kämpferische Demonstranten sollen ruhig verprügelt und verhaftet werden, wir werden keinen Finger für sie krümmen!' Das gleiche war schon am Tag vorher am Hauptbahnhof passiert.

Kein ROTGARDIST, kein klassenbewußter Kollege ist gegen die Einheit. Er weiß: Nur die Einheit macht stark. Fünf Finger sind eine Faust. Die ROTE GARDE hat immer wieder betont, daß sie dazu steht.

VERBOTSTENDENZEN?!

Aber es ist verabscheuungswürdig, wenn Leute wie Schüssler ohne mit der Wimper zu zucken das Geschäft der Polizei und ähnlicher netter Herren besorgen. Die kapitalistischen Schreiberlinge von der Lokalpresse honorieren solche 'Heldentaten'. Die Ruhr-Nachrichten (CDU-Blatt!) schrieben letzte Woche, daß zur Aktion Roter Punkt (ARP,d.Vf.) nur 'demokratische Organisationen' gehörten. Sieh da, die DKP eine 'demokratische Organisation', wo sie doch sonst so 'verhetzt' wird. Aber die RN sind schlau. Sie wissen, wo ihre wahren Freunde sitzen und ihre Feinde: Die SDAJ-Häuptlinge und ihre DKP-Veteranen sorgen für Odnung, weil die SPD und die rechten Jusos dazu nicht mehr in der Lage sind, während die ROTGARDISTEN und ihre Partei, die KPD/MARXISTEN-LENINISTEN gewillt sind, den Kampf konsequent aufzunehmen und fortzusetzen. Bei ihnen ist der Geist Ernst Thälmanns keine hohle Phrase. Daher müssen RN, WAZ und WR diese als 'Randalierer' und 'einsames Grüppchen' hinzustellen. Aber dies entspricht in keiner Weise der Wahrheit! VERBOTSTENDENZEN? Ja! Die SPD-Landtagsfraktion beantragte, die Landesregierung solle bei der Bundesregierung vorstellig werden. Absicht: die radikalen Organisationen, die 'zur Gewalt aufrufen, verbieten zu lassen.'

Dies ist das wahre Gesicht der Herrschenden. Auf der einen Seite müssen sie in Untertreibung machen, auf der anderen Verbotsanträge. Wie 1933, wie 1956! Köppler von der CDU tönt natürlich noch mehr ins Horn. Damit die SPD noch mehr den starken Max markiert. Wenn sich Kühn mit Jungfaschisten an einen Tisch setzt, gegen die 'Linksradikalen', sprich die Marxisten-Leninisten, aber hetzt, so beweist er ganz klar: Lieber einen Strauß und Hintermänner, als Kommunisten auch nur zu dulden.

Solche Dinge sind aber bei der DKP/SDAJ tabu. Damit sie sichs nicht mit der SPD und den Gewerkschaftsbonzen verderben. Ihre Rolle ist daher klar: Sie haben die Funktion der SPD der 20er Jahre, damit die Arbeiter, Hausfrauen und Bauern sich 'friedlich zur Schlachtbank führen lassen'.

JUNGARBEITER, LEHRLINGE, SCHÜLER UND STUDENTEN!

Der Hintergrund all dieser Verrätereien ist klar: Die nächste Krise steht vor der Tür. Überall schon Kurzarbeit, Entlassungen (BV, Stahlwerke usw. (SWB, IGM-Bereich,d.Vf.)). Diese Sprache ist für jeden Arbeiter und Jungarbeiter deutlich genug. Wir sollen uns wieder einmal 'gesundschrumpfen'. Die Bauern in Brüssel und Bonn - trotz ihrer reaktionären Führung - haben uns gezeigt, wie weit die Krise schon gediehen ist. Nur dadurch ihr Kampf. Denn keiner wehrt sich, wenn er nicht angegriffen wird.

Die Herrschenden haben Angst, daß der Funke auf die Arbeiter und Werktätigen überspringt, vor allem auf die arbeitende Jugend. Sie war schon immer der kampfentschlossenste Teil. Kam die Erfahrung der älteren hinzu, so zitterten die Bosse und Bonzen wie Espenlaub. Ihr letztes Stündlein begann zu schlagen.

Und heute ist es wieder einmal so weit. Die arbeitende Jugend kämpft, getragen von der Sympathie der Älteren. Die Einheit im Kampf, die sich hier anbahnt, versetzt die Herrschenden in Schrecken. Ihre Diktatur über die zig Millionen beginnt zu wackeln.

Kämpfen wir für die Einheit, bevor es wieder einmal wieder zu spät ist. Leere Worte helfen hier nicht, sondern nur entschlossenes und kosnequentes Vorgehen. Wir sind keine 'Gewalttäter', aber wir sagen jedem: Wer sich zum Schaf macht, den fressen die Wölfe. Dies werden wir nicht zulassen. Das wichtigste aber ist: klar Freund und Feind zu unterscheiden. Eine Führung aufzubauen, die nicht erst den Herrn Polizeipräsidenten fragt, ob demonstriert werden darf oder nicht. Wenn man uns die Taschen leeren will und dazu noch Prügel verabreichen möchte, so müssen wir kämpfen. Denn hier wird keinem von uns was geschenkt in diesem Staat.

DESHALB: Reiht euch ein in den ROTE-GARDE-Block! Helft, die Einheit herzustellen und zu bewahren.

DENN: Mit Preiserhöhungen fängt es an, dann sind wieder Entlassungen dran!

DENN: Mit Verbotsanträgen fängt es an, dann sind wieder die Braunen an!"
=RG:Jungarbeiter, Lehrlinge, Schüler und Studenten!,Bochum o.J. (1971)

31.03.1971:
Die Rote Garde (RG) Bochum der KPD/ML-ZK gibt vermutlich Anfang dieser Woche ein Flugblatt heraus:"
DER KAMPF GEHT WEITER!
...
MIT PREISERHÖHUNG FÄNGT ES AN - BALD SIND WIEDER ENTLASSUNGEN DRAN

Die Lebenshaltungskosten sind von Januar auf Februar um 0,8% gestiegen. Bei Stahlwerke Bochum (SWB - IGM-Bereich,d.Vf.) sind schon ganze Abteilungen geschlossen und die Kollegen auf die Straße gesetzt worden. Beim BV werden bis zum April 500 Kollegen entlassen, jeden Monat 49. Bei Opel (IGM-Bereich,d.Vf.) gibt es einen generellen Einstellungsstop und über 200 Kollegen wurden bereits geschmissen. Es gibt bereits 64 000 Kurzarbeiter in der BRD. Die Kollegen wissen aus ihrer Erfahrung von 1966/1967, daß das alles Anzeichen einer beginnenden Krise sind. Dieses Grundübel der kapitalistischen Wirtschafts'ordnung' ist auch nicht durch Gesundbeter wie Erhard und Schiller aus der Welt zu schaffen - dieses Grundübel kann nur beseitigt werden, wenn wir die Diktatur der 'Oberen Zehntausend' über die Millionenmassen umkehren."
=RG:Der Kampf geht weiter!,Bochum o.J. (1971)

03.05.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Bei den STAHLWERKEN BOCHUM (SWB) verschärfen die Kapitalisten auch ihre Krisenangriffe. Über die Ankündigung der Stillegung der Feinstraße haben wir schon ... berichtet. Jetzt schreibt die Betriebszeitung der KPD/ML-Betriebsgruppe bei SWB, der 'Rote Stahlwerker' (vgl. **.*.1971, **.*.1971,d.Vf.):
'Es ist also wahr geworden: Die Feinstraße wird aufgelöst. Die Bosse und der Betriebsrat wollten erst dementieren lassen, aber da gab es nichts mehr zu dementieren. Von einem 'Sozialplan' ist nun schon gar nichts mehr zu hören.

Und die Arbeitshetze geht weiter, um noch das Letzte aus uns herauszuholen, bevor die Entlassungen kommen. Wegen der Hetze ist ja neulich dem Kollegen der Schleifstein vor den Kopf geflogen, denn wenn er die Sicherheitsvorkehrungen befolgt, dann schafft er seinen Akkord nicht... Der Kollege ist zwar inzwischen außer Lebensgefahr, aber da stehen noch mehr Schleifmaschinen herum, bei denen das jederzeit wieder passieren kann. Damit die Sklaventreiber uns besser unter Kontrolle haben, sind jetzt in der Elektrowerkstatt die Schränke so umgestellt worden, daß jeder, der reinkommt, gleich sehen kann, wer arbeitet und wer nicht.

Das ist nicht alles: Auf der einen Seite heißt es schneller arbeiten und die Knochen hinhalten, auf der anderen Seite heißt es, die Gürtel enger´schnallen: Die Staub- und Schmierzulagen sind gestrichen worden, das sind 20 - 30 Pfennig pro Stunde weniger. Dann werden die Akkordzuschläge drankommen. Ein neues Akkordsystem ist schon in einer Schicht vorgestellt worden. Dann sollen die 175er Maschinen stillgelegt werden: wieder 50 Kollegen 'überflüssig'! Im nächsten Jahr soll es auf SWB überhaupt nur noch 1 800 Kollegen geben. Und jeder weiß, daß der ganze laden wackelt.'"
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.36,Bochum 12.5.1971,S.7

Juni 1971:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.3 ihrer 'Stahlhart' (vgl. Jan. 1971, Aug. 1971) heraus.
=Stahlhart Nr.3,Bochum Juni 1971

01.07.1971:
Von und bei Krupp Bochum berichtet die BV-Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB (vgl. 5.7.1971):"
2 000 ARBEITER WILL KRUPP AUF DIE STRASSE SETZEN

2 000 Arbeiter sollen in der nächsten Zeit 'freigesetzt' werden - so stand es am 1.Juli in den 'Ruhrnachrichten' (RN,d.Vf.). Der Betriebsrat hält es mal wieder nicht für nötig, uns zu informieren.

Die Krupp-Bosse behaupten, es würde keine 'rigorosen Entlassungen' geben - nein, natürlich Stück für Stück nach dem Prinzip 'Teile und Herrsche!' Dabei ist völlig klar, was kommt, und die Entlassungen laufen bereits.

An den Walzstraßen 1 und 2 droht nach Beendigung des letzten Zwangsurlaubs die Auflösung von ein oder zwei Schichten bzw. Kurzarbeit.

Im Kaltwalzwerk werden dieses Jahr nur 250 staat der anfangs angekündigten 700 Mann beschäftigt werden.

Bei der Umorganisation der Reparaturbetriebe sind nicht, wie Nieswandt behauptete, alle Arbeitsplätze erhalten geblieben. Eine Reihe von Maschinen wurde verschrottet. Dafür laufen jetzt in den Bearbeitungsbetrieben Entlassungen an. Auch die Schmiedebetriebe sind betroffen.

Dabei haben die Krupp-Bosse z.B. in der WM2 nicht mehr die üblichen Vorwände wie Krankfeiern anbringen können, sondern sie schrieben dreist: 'Arbeitsmangel' - obwohl die übrigen Kollegen die gekündigten Kollegen durch Mehrarbeit ersetzen müssen und die Antreiberei und Hetze verstärkt wird.

'DER GELBE KOMMT'

So läuft in der WM2 den ganzen Tag ein gewisser 'Gelber' im schicken Anzug herum. Einige meinen, der Werksleitung sei unbekannt, daß dieser Mann ohne Beschäftigung ist. Sie habe wohl vergessen, ihm im Rahmen der Spezialmaßnahmen zu kündigen.

Nein, Kollegen, wir sind da anderer Meinung: Dieser 'Gelbe' ist beschäftigt auf seine Weise - nämlich den Meistern bei der Auswahl DER Leute zu helfen, die morgen dran sind.

Kollegen, es gibt einige Anzeichen dafür, daß die Betriebs- und Betriebsratsleitung den großen Coup noch aufsparen. Dann nämlich, wenn im August/September die Tarifverhandlungen (STR,d.Vf.) laufen, werden sie durch Androhung von Massenentlassungen uns einzuschüchtern versuchen, werden sie durch ähnliche 'Neuigkeiten' wie letztes Jahr - etwa Fusion mit Thyssen - uns von unseren Forderungen abzulenken versuchen.

DIE BETRIEBSGRUPPE DER KPD/ML IST DER ANSICHT:

Laßt Euch nicht von sogenannten 'verantwortungsbewußten Stellen' (Siehe 'Gegenwalze' (vgl. **.5.1971,d.Vf.)) zu Kampfmaßnahmen für die Verteidigung der Mitbestimmung aufrufen und wieder verschaukeln, sondern konzentriert alle Kräfte auf die Verteidigung des Lohns, der demokratischen Rechte in der Gewerkschaft, der Streikfreiheit und auf die Verteidigung der Arbeitsplätze im Kampf gegen das Lohndiktat der Regierung.

Wir halten die Bemühungen des Kollegen Paßmann junior für die falschen Bemühungen! - Wenn Kollege Paßmann glaubt, unsere Lage durch Kündigung der Lohnwalzverträge bei den Stahlwerken Bochum (SWB) sichern zu können (dies forderte er auf der letzten Versammlung (vgl. **.*.1971,d.Vf.)), dann übersieht er offensichtlich, daß dadurch die Arbeitsplätze bei SWB bedroht sind. Die Verträge waren übrigens schon gekündigt, denn das lag im Profitinteresse von Krupp. Was den Kapitalisten nützt, das kann der Arbeiterklasse nur schaden.

Wir sind der Meinung: Nur im Kampf gegen das Lohndiktat der Regierung können wir die notwendige Geschlossenheit und Einheit herstellen, um uns auch gegen die übrigen Angriffe verteidigen zu können."
=Die Walze Nr.5,Bochum Juli 1971,S.3

26.07.1971:
Die Rote Ruhrpark-Gruppe (RRG) Bochum (HBV-Bereich - vgl. Sept. 1971) berichtet über die Kolleginnen und Kollegen bei den Stahlwerken Bochum (SWB):"
IHNEN DROHT EINE MASSENENTLASSUNG! Sagte doch der Vorstandsvorsitzende der Stahlwerke Bochum AG Ende Juli, daß 'im laufenden Quartal mit Massenentlassungen' NOCH nicht zu rechnen sei. D.h. also:
Ab 1.September kann es täglich damit losgehen."
=Ruhr Park Info Nr.8,Bochum Sept. 1971,S.4

August 1971:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.4 sowie ein Extrablatt ihrer 'Stahlhart' (vgl. Juni 1971, Sept. 1971) heraus.
=Stahlhart Nr.4 und Extrablatt,Bochum Aug. 1971

September 1971:
Das 'Ruhr-Park Info', Betriebszeitung der Roten Ruhr-Park Gruppe (RRG) der KPD/ML-ZK, Nr.8 erscheint in Bochum (vgl. Apr. 1971). Im Leitartikel heißt es zur MTR der IGM:"
GEGEN LOHNDIKTAT UND LOHNRAUB!
...
KURZARBEIT UND ENTLASSUNGEN

Daß die allgemeine Wirtschaftskrise, - von der die Preiserhöhungen nur die eine Seite sind, die Kolleginnen und Kollegen des Metallbereichs noch relativ härter trifft als z.Z. uns, davon können die Kolleginnen sicher ein Lied singen, deren Männer z.B. bei den Stahlwerken (SWB,d.Vf.) oder bei Krupp arbeiten. Denn diese beiden Bochumer Betriebe sind in dieser Hinsicht wirklich 'beispielhaft':
...
b) STAHLWERKE BOCHUM AG

Dort sieht es für die Kolleginnen und Kollegen noch schlechter aus. IHNEN DROHT EINE MASSENENTLASSUNG! Sagte doch der Vorstandsvorsitzende der Stahlwerke Bochum AG Ende Juli, daß 'im laufenden Quartal mit Massenentlassungen' NOCH nicht zu rechnen sei. D.h. also:

Ab 1.September kann es täglich damit losgehen. Dann werden einige 100 Kollegen auf der Straße sitzen und sie werden nicht die einzigen in dieser Krise sein, die eine zeitlang stempeln gehen müssen.

Welche Folgen das für die Familien der betroffenen Kollegen haben wird, kann man sich an fünf Fingern abzählen.

Halten wir fest:
Ob Arbeiter bei Krupp oder Angestellter im Ruhrpark, wir sind, was die wirtschaftliche Lage angeht, gleich beschissen dran, um es mal drastisch auszudrücken.

Wir sind z.Z. 'nur' von den Preiserhöhungen betroffen; unsere Lage ist dadurch aber nicht rosiger als die der Industriearbeiter, denn schließlich verdienen die meisten von uns weniger, als die Kollegen aus der Industrie."
=Ruhr Park Info Nr.8,Bochum Sept. 1971

September 1971:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.5 ihrer 'Stahlhart' (vgl. Aug. 1971, 4.10.1971) heraus.
=Stahlhart Nr.5,Bochum Sept. 1971

06.09.1971:
Die KPD/ML-ZK gibt erstmals 'Die Glocke' als Betriebszeitung für Krupp Bochumer Verein (BV), die Stahlwerke Bochum (SWB) und die Deutschen Edelstahlwerke (DEW) in Witten heraus. Zur Herausgabe der 'Glocke' heißt es:"
Die alte 'Glocke' wurde von Genossen der KPD gemacht. Sie war die Zeitung der KPD-Betriebsgruppe beim Bochumer Verein 1968, vor der DKP-Gründung. Warum wurde die alte 'Glocke' eingestellt? Die korrupte KPD-Führung hatte die Gründung einer lizensierten Partei mit der Bundesregierung und den Arbeiterverrätern in der SED abgesprochen. Grete Thiele u.a. waren extra nach Bonn gefahren, um mit dem damaligen Minister Heinemann die Gründung der DKP abzusprechen. Ein wohl einmaliger Fall in der Geschichte der Kommunistischen Arbeiterbewegung, daß eine Kommunistische Partei ihre Gründung dem Klassengegner verdankt! In solch einer Situation hatten natürlich gewisse KPD-Genossen auch in Bochum kein Interesse mehr daran, Zeitungen wie die 'Die Glocke' herauszugeben ... Aus lauter Legalitätsduselei gab dann die 'revolutionäre DKP' beim BV die 'Rote Glut' heraus. Haupttenor der 'Roten Glut' und aller anderen DKP-Zeitungen: die Revidierung des Marxismus-Leninismus (den Revisionismus) den fortschrittlichen Arbeitern als Sozialismus zu verkaufen ... Der feige Opportunismus, der schändliche Verrat der KPD blieb natürlich nicht unwidersprochen in der KPD. Einige Genossen studierten eingehend die Auseinandersetzungen zwischen der KPdSU und der KP Chinas. Als Kommunisten kamen sie zu dem Ergebnis, daß die chinesischen und albanischen Genossen recht hatten. Einer der Genossen, Ernst Aust, der frühere Herausgeber des 'Blinkfüer', gab daher bereits vor Gründung der DKP den 'Roten Morgen' heraus (Übrigens: die heutigen Führer der DKP haben ihm das nie verziehen. Sie erzählen die tollsten Schauermärchen!). Zum 50. Jahrestag der Gründung der KPD durch Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurde dann die KPD/ML gegründet. Ihr Zentralorgan wurde der 'Rote Morgen'. Die KPD/ML hat seit ihrer Gründung alles unternommen, die revolutionäre Tradition der KPD, der Partei Ernst Thälmanns, fortzusetzen. Deswegen nennen wir diese Betriebszeitung 'Die Glocke', weil wir der Ansicht sind, daß all die Genossen, die die alte 'Glocke' unter großen Opfern (in der Illegalität) herausgebracht haben, es verdienen, daß ihre Zeitung weiterlebt."

Zur KPD/ML-ZB heißt es:"
Daß die neue 'Glocke' erst jetzt erscheint, hat im wesentlichen folgenden Grund: die Spaltung der Revolutionäre. Als die KPD/ML gegründet wurde, unterstützen sie viele, die den Marxismus-Leninismus und die Lehren Mao Tsetungs wie eine bürgerliche Modeerscheinung betrachteten. Die erst wenig gefestigte KPD/ML konnte damals den kleinbürgerlichen Kampf einiger ihrer Mitglieder nicht schlagkräftig zurückweisen, es kam zur Abspaltung einer Gruppe, die sich später 'als die wahre KPD/ML' bezeichnete: die Gruppe Rote Fahne/Bochum. Als Kommunisten waren und sind wir der Meinung, daß der Kampf um die Einheit fortschrittlicher Kollegen, um die Einheit der Arbeiterklasse unumgänglich ist. Den Genossen der Gruppe Rote Fahne/Bochum (GRF/B) gaben wir damals zu verstehen, daß wir erst dann eine eigene Zeitung machen würden, wenn sie ihre falschen Ansichten, vor allem über Ulbricht, auch verstärkt unter die Leute bringen würden. Alle richtigen Ansichen würden wir unterstützen, um eine wirkliche Einheit zu erreichen. Wesentliche Fragen sind von ihnen nicht revidiert worden, im Gegenteil. Uns geht es nicht darum, noch eine Zeitung herauszugeben. Uns geht es darum, weitere ideologische und politische Verwirrung zu verhindern ... Vor einiger Zeit hatte die 'Walze' der GRF/B eine Veranstaltung bei 'Wilde' (damalige Gaststätte in Bochum,d.Vf.). Dort wurde sofort offenkundig, wo der Hase im Pfeffer liegt. Die Fragen der anwesenden Kollegen zeigten das, auch die Fragen weniger fortschrittlicher Kollegen. Es ist das Problem, warum die DDR vom sozialistischen Weg abgekommen ist, warum Ulbricht ein Arbeiterverräter ist usw? Auf diese Fragen muß heute ein Kommunist klipp und klar Antwort geben können, sonst verdient er diesen Namen nicht. Daß die Genossen der GRF/B auf einige der Fragen keine klare, einleuchtende Antwort geben konnten, liegt unseres Erachtens in folgendem begründet: wer sich heute nicht korrekt um die Aufdeckung des Verrats der SED und KPD bemüht, kommt zwangsläufig zu einer schwankenden Haltung gegenüber der DKP."

Weitere Artikel sind:
- Ihre Forderungen sind nicht unsere Forderungen,
- Vorsicht Kollege.
Als Kontaktadresse ist angegeben: Ellen Widmaier, Bochum.
=Die Glocke Nr.1,Bochum 6.9.1971;
Rote Glut Nr.6,Bochum Okt. 1971


Oktober 1971:
Bei der Friedrich Krupp Hütte (FKH) Werk Bochum gibt die DKP die Nr.6 ihrer 'Roten Glut' (vgl. Juli 1971, Nov. 1971) heraus. Zur KPD/ML-ZK heißt es:"
WAS LINKE SIND ERWEIST SICH IN DER PRAXIS

Im Mai 1970 (...) brachte die Redaktion dieser Zeitung bereits einen kurzen Kommentar zur sogenannten 'Arbeiterpartei' KPD/ML. Die Leserzuschriften, die wir in letzter Zeit erhielten, machen es erforderlich, daß von seiten der DKP einmal grundsätzlich Stellung bezogen wird. Darum veröffentlichen wir das nachfolgende Interview mit dem Bezirks- und Kreisvorstandsmitglied der DKP Bochum. Christa Wolf

Rote Glut: Genossin Wolf, wie Dir sicher bekannt ist, gibt es seit ca. einem Monat wieder 'Die Glocke', eine Betriebszeitung für FKH und einige andere Werke (Stahlwerke Bochum - SWB und Deutsche Edelstahlwerke - DEW Witten, vgl. 6.8.1971,d.Vf.).

R. Wolf: Davon habe ich bereits gehört. Als früheres Belegschaftsmitglied des BV (Bochumer Verein von Krupp,d.Vf.) weiß ich, daß die Herausgeber der 'Glocke' damals mit fadenscheinigen Begründungen verhaftet und eingesperrt worden sind. Grund: KPD-Verbot. Umso erstaunter bin ich, daß die jetzigen Herausgeber den Namen sowohl der verbotenen Partei als auch der Zeitung benutzen können, ohne in Schwierigkeiten zu geraten."
=Rote Glut Nr.6,Bochum Okt. 1971

04.10.1971:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP eine Ausgabe, vermutlich die Nr.6 ihrer 'Stahlhart' (vgl. Aug. 1971, 18.10.1971) vermutlich in dieser Woche heraus.
=Stahlhart,Bochum o.J. (1971)

14.10.1971:
Die Rote Opel Betriebsgruppe (RBG) Bochum der KPD/ML-ZK berichtet u.a. von der MTR:"
STREIKVERBOT BEI OPEL?

Vor einigen Wochen flatterte uns eine Mitteilung der Geschäftsleitung auf unseren Arbeitsplatz, betitelt mit der freundlichen Anrede: 'An unsere Werksangehörigen'. 'Höflich' werden wir in diesem Geschreibsel darauf hingewiesen, daß das Streiken 'ungesetzlich' sei, 'solange verhandelt wird'. ... Diese feinen Herren wissen genau, wo sie uns an der empfindlichsten Stelle zu packen kriegen. Sie wollen uns vorgaukeln: wenn ihr streikt, geht's euch schlechter, wenn ihr euch ruhig verhaltet, geht's euch gut. (Dabei haben sie selbst zu Beginn der Tarifrunde zugegeben, daß sie die Lohnerhöhungen auf einem Niveau festnageln wollen, das noch unter den Preiserhöhungen liegt!) Das erzählen sie vor allem den Arbeiterfrauen. Bei den Stahlwerken Bochum (SWB,d.Vf.) z.B. war es bisher bei Streiks üblich, daß Leute von der Verwaltung von Haus zu Haus zogen, um hinter dem Rücken der streikenden Männer die Ehefrauen mürbe zu machen.
=Zündkerze Nr.12,Bochum Nov. 1971,S.1ff und S.10

18.10.1971:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.7 ihrer 'Stahlhart' (vgl. 4.10.1971, Nov. 1971) vermutlich in dieser Woche heraus.
=Stahlhart Nr.7,Bochum Okt. 1971

20.10.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.80 (vgl. 16.10.1971, 23.10.1971) heraus. Berichte aus NRW behandeln u.a. die Stahlwerke Bochum (SWB).
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.80,Bochum 20.10.1971

November 1971:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.8 ihrer 'Stahlhart' (vgl. 18.10.1971, 6.12.1971) heraus.
=Stahlhart Nr.8,Bochum Nov. 1971

06.12.1971:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.9 ihrer 'Stahlhart' (vgl. Nov. 1971, 20.12.1971) vermutlich in dieser Woche heraus.
=Stahlhart Nr.9,Bochum Dez. 1971

20.12.1971:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.10 ihrer 'Stahlhart' (vgl. 6.12.1971, Jan. 1972) vermutlich in dieser Woche heraus.
=Stahlhart Nr.10,Bochum Dez. 1971

Januar 1972:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.1 sowie ein Extrablatt ihrer 'Stahlhart' (vgl. 20.12.1971, Feb. 1972) heraus.
=Stahlhart Nr.1 und Extrablatt,Bochum Jan. 1972

Februar 1972:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.2 ihrer 'Stahlhart' (vgl. Jan. 1972, März 1972) heraus.
=Stahlhart Nr.2,Bochum Feb. 1972

März 1972:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.3 ihrer 'Stahlhart' (vgl. Feb. 1972, Apr. 1972) heraus.
=Stahlhart Nr.3,Bochum März 1972

April 1972:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.4 ihrer 'Stahlhart' (vgl. März 1972, Juli 1972) heraus.
=Stahlhart Nr.4,Bochum Apr. 1972

Juli 1972:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.5 ihrer 'Stahlhart' (vgl. Apr. 1972, Sept. 1972) heraus.
=Stahlhart Nr.5,Bochum Juli 1972

September 1972:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP vermutlich im September die Nr.6 ihrer 'Stahlhart' (vgl. Juli 1972, Nov. 1972) heraus, die uns bisher nicht vorlag.
=Stahlhart Nr.5 und 7,Bochum Juli 1972 bzw. Nov. 1972

22.10.1972:
Laut KPD/ML-ZB soll in Bochum ein bundesweites Treffen oppositioneller Gewerkschafter stattfinden, zu dem Vertreter u.a. folgender Betriebe kommen wollen:
- Opel (Bochum und Rüsselsheim),
- SWB (Bochum).
Die Teilnehmer kommen offensichtlich sowohl von der KPD/ML-ZB als auch von der KPD/ML-ZK. U.a. wird ein Komitee gewählt, das eine weitere Konferenz vorbereitet. Weiter soll in der nächsten Woche "eine Solidaritätsaktion für die entlassenen spanischen Kollegen bei Opel Bochum durchgeführt werden, Flugblätter verteilt Demonstrationen, Kundgebungen durchgeführt werden". Ziel ist weiter, den "Aufbau einer revolutionären Gewerkschaftsopposition" voranzutreiben.
=Rote Fahne Nr.21,Bochum 24.10.1972,S.11

November 1972:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.7 ihrer 'Stahlhart' (vgl. Sept. 1972, Dez. 1972) heraus.
=Stahlhart Nr.7,Bochum Nov. 1972

Dezember 1972:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.8 ihrer 'Stahlhart' (vgl. Nov. 1972, Jan. 1973) heraus.
=Stahlhart Nr.8,Bochum Dez. 1972

Januar 1973:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.1 ihrer 'Stahlhart' (vgl. Dez. 1972, Jan. 1974) heraus.
=Stahlhart Nr.1,Bochum Jan. 1973

März 1973:
Es erscheint die Nr. 17/18 der 'Sozialistischen Arbeiterpolitik' (SAP – vgl. Jan. 1973, Juni 1973) – Organ für Arbeiterpolitik in der SPD. Für SPD-Alleinregierung. Aus dem Juso KV Bochum wird berichtet über die IGM-Ortsverwaltung Bochum, Opel Bochum, Krupp Bochum und die Stahlwerke Bochum (SWB).
=Sozialistische Arbeiterpolitik Nr.17/18,Bochum März 1973

24.09.1973:
Bei Stahlbetrieben in Bochum, Dortmund und Hagen gibt die GIM die Nr.7 der bisher für Hoesch Dortmund erschienenen 'Solidarität' (vgl. 2.7.1973, 22.10.1973) heraus. Der Artikel "Zum Erscheinen der 'Solidarität' in Hagen und Bochum!" führt aus:"
Dies ist die erste Nummer der Solidarität, die für den Bereich Dortmund, Bochum und Hagen herausgegeben wird. Die Kollegen aus Dortmund haben uns bereits schon seit 6 Nummern kennengelernt. Sie war speziell für die Westfalenhütte herausgegeben. Von nun ab wird die 'Solidarität' auch vor den Stahlwerken Bochums und Hagen verteilt werden. Unsere Zeitung soll dazu beitragen, daß Solidarität nicht länger nur ein Wort bleibt, sondern täglich und in jeder Situation von allen Kollegen untereinander praktiziert wird."
=Solidarität Nr.7,Dortmund 24.9.1973

24.09.1973:
In Bochum wird das Urteil im 'Spreti-Prozeß' (vgl. 20.9.1973) gesprochen.
Laut Landgericht Bochum ergeht in der Strafsache Dillmann 'wegen öffentlicher Billigung eines Mordes' vor der II. großen Strafkammer des Landgerichts Bochum (auf die Berufung der Staatsanwaltschaft gegen das Urteil des erweiterten Schöffengerichts in Bochum vom 18.5.1972) gegen Dillmann und Norbert Otte folgendes Urteil:"
...
Der 27-jährige aus Bochum stammende Angekagte NORBERT OTTE studierte, nachdem er die Volksschule glatt durchlaufen, auf dem Gymnasium die Klasse der Unterprima wiederholt und das Abitur bestanden hatte, zunächst Musikwissenschaft und Theatergeschichte. Er vernachlässigte dieses Studium jedoch ab 1967/1968 mehr und mehr und wechselte 1970 zur PH lin Essen über, wo er alsbald das Examen abzulegen gedenkt. Auch dieser Angeklagte hat in den Ferien bereits bei verschiedenen Firmen - u.a. bei der Hoch- und Tiefbau AG, den Stahlwerken, dem Bochumer Verein, der Gea/Luftkühler und der Opel AG - gearbeitet.
=Landgericht Bochum:Urteil gegen Klaus Dillmann und Norbert Otte wegen öffentlicher Billigung eines Totschlags 16 Ms 2/71,Bochum 24.9.1973;
Westfälische Rundschau,Dortmund 25.9.1973;
Landgericht Dortmund:Anklageschrift gegen Klaus Dillmann,Dortmund 1974,S.1


Januar 1974:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.1 ihrer 'Stahlhart' (vgl. Jan. 1973, Feb. 1974) heraus.
=Stahlhart Nr.1,Bochum Jan. 1974

Februar 1974:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP vermutlich im Februar die Nr.2 ihrer 'Stahlhart' (vgl. Jan. 1974, März 1974) heraus, die uns bisher noch nicht vorlag.
=Stahlhart Nr.1 und 3,Bochum Jan. 1974 bzw. März 1974

März 1974:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.3 ihrer 'Stahlhart' (vgl. Feb. 1974, Okt. 1974) heraus.
=Stahlhart Nr.3,Bochum März 1974

Oktober 1974:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.5 ihrer 'Stahlhart' (vgl. März 1974, 7.10.1974) heraus.
=Stahlhart Nr.5,Bochum Okt. 1974

07.10.1974:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ein Extrablatt ihrer 'Stahlhart' (vgl. Okt. 1974, Nov. 1974) heraus.
=Stahlhart Extrablatt,Bochum o.J. (1974)

November 1974:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP ihre 'Stahlhart' (vgl. 7.10.1974, Jan. 1975) heraus.
=Stahlhart,Bochum Nov. 1974

Januar 1975:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nr.1 ihrer 'Stahlhart' (vgl. Nov. 1974, Feb. 1975) heraus.
=Stahlhart Nr.1,Bochum Jan. 1975

08.01.1975:
In der Nr.1 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 18.12.1974, 15.1.1975) berichtet die KPD u.a. von den Stahlwerken Bochum (SWB).
=Rote Fahne Nr.1,Dortmund 8.1.1975

Februar 1975:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP die Nummern 2 und 3 ihrer 'Stahlhart' (vgl. Jan. 1975, Apr. 1975) heraus.
=Stahlhart Nr.2 und 3,Bochum Feb. 1975

April 1975:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP ein Extrablatt ihrer 'Stahlhart' (vgl. Feb. 1975, 7.4.1975) mit der Erklärung von Max Reimann heraus.
=Stahlhart Extrablatt,Bochum Apr. 1975

07.04.1975:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ein Extrablatt ihrer 'Stahlhart' (vgl. Apr. 1975, 21.4.1975) heraus.
=Stahlhart Extrablatt,Bochum o.J. (1975)

21.04.1975:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ein Extrablatt ihrer 'Stahlhart' (vgl. 7.4.1975, Juni 1975) heraus.
=Stahlhart Extrablatt,Bochum o.J. (1975)

Juni 1975:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP vermutlich im Juni die Nr.5 ihrer 'Stahlhart' (vgl. 21.4.1975, 15.9.1975) für Juni/Juli heraus.
=Stahlhart Nr.5,Bochum Juni/Juli 1975

11.06.1975:
In der Nr.23 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 4.6.1975, 18.6.1975) berichtet die KPD u.a. von den Stahlwerken Bochum (SWB).
=Rote Fahne Nr.23,Köln 11.6.1975

15.09.1975:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ein Extrablatt ihrer 'Stahlhart' (vgl. Juni 1975, Nov. 1975) heraus.
=Stahlhart Extrablatt,Bochum o.J. (1975)

November 1975:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP vermutlich im November ein Extrablatt ihrer 'Stahlhart' (vgl. 15.9.1975, 26.4.1976) zu den Fahrpreiserhöhungen heraus.
=Stahlhart Extrablatt,Bochum o.J. (1975)

27.01.1976:
Die KPD gibt die Nr.4 ihres 'Rote Fahne Pressedienstes' (RFPD - vgl. 20.1.1976, 3.2.1976) heraus und berichtet u.a. vom Walzwerk Neviges der Bochumer Stahlwerke, womit auch die Stahlwerke Bochum (SWB) gemeint sein könnten.
=Rote Fahne Pressedienst Nr.4,Köln 27.1.1976

01.03.1976:
Im Werk Neviges (600 Besch.) der Stahlwerke Bochum (SWB) wird, laut KPD, gegen die Stillegung gestreikt.
=Rote Fahne Nr.9,Köln 3.3.1976

02.03.1976:
Die KPD gibt die Nr.9 ihres 'Rote Fahne Pressedienstes' (RFPD) (vgl. 24.2.1976, 9.3.1976) heraus und berichtet über die Stahlwerke Bochum (SWB) in Bochum und Neviges (320 Besch.).
=Rote Fahne Pressedienst Nr.9,Köln 2.3.1976

26.04.1976:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ein Extrablatt ihrer 'Stahlhart' (vgl. Nov. 1975, 25.10.1976) heraus.
=Stahlhart Extrablatt,Bochum o.J. (1976)

25.10.1976:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ein Extrablatt ihrer 'Stahlhart' (vgl. 26.4.1976, Dez. 1976) zur Stahltarifrunde heraus.
=Stahlhart Extrablatt,Bochum o.J. (1976)

Dezember 1976:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP ein Extrablatt ihrer 'Stahlhart' (vgl. 25.10.1976, 11.4.1977) heraus.
=Stahlhart Extrablatt,Bochum Dez. 1976

01.12.1976:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) wird, laut AB, gestreikt.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.102,München 12.12.1976

08.12.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.49 (vgl. 1.12.1976, 15.12.1976) heraus und berichtet u.a. von der Stahltarifrunde (STR) der IGM im Bezirk Essen, u.a. in Bochum bei den Stahlwerken Bochum (SWB).
=Rote Fahne Nr.49,Köln 8.12.1976

11.04.1977:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ein Extrablatt ihrer 'Stahlhart' (vgl. Dez. 1976, 25.4.1977) heraus.
=Stahlhart Extrablatt,Bochum o.J. (1977)

25.04.1977:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP vermutlich in dieser Woche zwei Extrablätter ihrer 'Stahlhart' (vgl. 11.4.1977, Okt. 1977) heraus, wovon eines auf türkisch erscheint, während das andere zum 1. Mai aufruft.
=Stahlhart Extrablätter,Bochum o.J. (1977)

01.05.1977:
1. Mai in Bochum.
Laut KB kommen ca. auf zwei DGB-Demonstrationen ca. 1 500 - 2 000 Menschen zusammen:"
Die oppositionellen Blöcke marschierten am Schluß: KBW (50), KB (50), Uni-Spontis (30 - 40), danach die AE der MLer, nämlich KPD (unter 20), KGB/E (25), GIM (unter zehn), AG Ges. (30-40) (Arbeitsgemeinschaft Gelsenkirchener ML,d.Vf.) ... Auf der Kundgebung der MLer waren 200 Leute, auf der Mai-Veranstaltung des KB (in Aktionseinheit mit MIR (Chile,d.Vf.) und CISNU (Iran,d.Vf.)) waren es 250." Dass die GIM als Mler zählen scheint interessant.

Laut KGB/E beteiligen sich nur 40 - 50 Personen (früher 150) am KBW-Block.

Zum 1.Mai rief der AB auch in Bochum auf.
Es finden zwei Betriebsdemonstrationen von Krupp und den Stahlwerken Bochum (SWB - beide IGM-Bereich) sowie eine gemeinsame Demonstration mit ca. 6 000 Personen statt. Nach seiner Darstellung rief die KGB/E zu Bündnisverhandlungen für eine klassenkämpferische Demonstration auf. Es kamen GIM, KB, KPD, GOG Opel Bochum, die Gesundheitsgruppe und die Frauengruppe Bochum. Der KHB des AB beteiligte sich nicht, weil die KPD teilnehmen durfte.

In Bochum beteiligt sich die Internationalistische Tendenz der OG Ruhrgebiet des Spartacusbund (SpB), laut den anderen Fraktionen, an der Maidemonstration im Frauen- und Anti-AKW-Block.
=Spartacus Sdr.Nr.,Berlin 13.7.1977;
Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.110 und Extrablatt,München 17.4.1977 bzw. Mai 1977;
Arbeiterkampf Nr.104,Hamburg 16.5.1977,S.11;
KGB/E:Rechenschaftsbericht des Zentralen Ausschusses der Kommunistischen Gruppe Bochum/Essen an die 5. ordentliche Mitgliederversammlung im November 1977,Bochum 1977


Oktober 1977:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP ihre 'Stahlhart' (vgl. 25.4.1977, Jan. 1978) heraus.
=Stahlhart,Bochum Okt. 1977

Januar 1978:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP ihre 'Stahlhart' (vgl. Okt. 1977, März 1978) heraus.
=Stahlhart,Bochum Jan. 1978

März 1978:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP ihre 'Stahlhart' (vgl. Jan. 1978, 24.4.1978) heraus.
=Stahlhart,Bochum März 1978

24.04.1978:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ihre 'Stahlhart' (vgl. März 1978, 29.5.1978) heraus.
=Stahlhart,Bochum o.J. (1978)

29.05.1978:
Bei den Stahlwerken Bochum (SWB) gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ihre 'Stahlhart' (vgl. 24.4.1978) heraus.
=Stahlhart,Bochum o.J. (1978)

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