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Ruhr-Universität Bochum

„Der Fall Papalekas“ und andere Merkwürdigkeiten. Die RUB im Zwielicht

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, September 2007

Johannis Papalekas wurde am 2. Januar 1924 in Athen als Sohn eines griechischen Staatsanwalts geboren. Am Gymnasium der Deutschen Schule absolvierte er 1942 seine Reifeprüfung. Im gleichen Jahr erhielt er das sog. „Goebbels-Stipendium“ und studierte vom Wintersemester 1942 an in Wien, Greifwald und Innsbruck Sozial- und Staatswissenschaften. Sein Studium schloss er in Innsbruck mit einer Dissertation über „Das Problem der politischen Massenpartei“ ab. 1953 habilitierte er sich an der dortigen Universität mit einer Abhandlung über „Dialektischen Materialismus und verstehende Soziologie“. 1955 wechselte Papalekas nach Dortmund an die Sozialforschungsstelle Münster, wo er sich mit großstadtsoziologischen und ökologischen Untersuchungen befasste. 1956 erfolgte die Umhabilitation an die Universität Münster und 1958 die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor. 1961 lehnte Papalekas einen Ruf auf den Lehrstuhl für Soziologie und Kulturwissenschaften der TH Clausthal-Zellerfeld ab. 1963 wurde er zum ersten Professor an die in Gründung befindliche Ruhr-Universität Bochum (RUB) ernannt. 1969 lehnte er einen Ruf an die Athener Universität ab. Bis zu seiner Emeritierung 1989 blieb er an der RUB. Am 25.1.1996 verstarb Papalekas.

Über die rechten Verhältnisse an der RUB schrieb Urs Jaeggi in seinem Roman „Brandeis“: „Kurz vor Mitternacht, nach einer weiteren endlosen Fakultätssitzung, sitzen Kurt und Brandeis mit Kollegen in einer Kneipe. Harte Getränke und Bier, viel Rauch. Der Älteste, mit einem leeren linken Arm, sagt Stalingrad. Er klopft mit der Prothese auf den Tisch. Sagt: Stalingrad, sans blagues. Er schwadroniert und führt mit seinem Lachen das allgemeine Gelächter an. »Ich sage euch, Kollegen, die tun doch bloß so, in Wirklichkeit handelt es sich um Schlappschwänze, um Hosenscheißer. Es sind Waschlappen.«

Der einarmige Kollege, Dozent für empirische Sozialwissenschaften, sagt: »Seht euch doch die weichen Gesichter an, da täuschen keine Bärte und lange Haare darüber hinweg. Alles nur Camouflage. Sie sind schlimmer als ihre Mädchen, die haben jedenfalls noch Mut. Die Weiber marschieren bei den Demonstrationen ganz vorn, als Prellpuffer, taktisch klug … Wer schlägt schon gerne eine Frau … Und diese Mädchen hauen ganz schön drein, wenn’s darauf ankommt. Respekt vor diesen neuen Jeannes d’Arc, aber im Ganzen als Generation.« Er dreht missmutig das leere Schnapsglas in der Hand: »Nein, meine Herren, dieses unausgegorenen Revoluzzertum, das haben wir in den dreißiger Jahren besser gemacht, besser organisiert. Wir haben es geschafft, fast. Dass uns der Zugelaufene aus Niederösterreich am Schluss die Suppe verkocht hat: unser Pech. Unser Ungestüm. Wir konnten und wollten nicht warten, ein logischer Fehler, ganz klar.

Im Nachhinein deutlich erkennbar, kein Zweifel, und vielleicht auch gut so! Allein waren wir the long run zu schwach, aber jetzt zusammen, im Chor mit den USA, sieht es ganz anders aus … Nicht eingesperrt gehören die Unruhestifter, von den Universitäten vertrieben gehören sie, außer Land gejagt. Das kapiert der einfache Steuerzahler … Oder soll der Bürger seine eigene Abschaffung finanzieren? Soll er tatenlos zusehen, wie das mühsam Aufgebaute zerstört wird? O, nein, das wird er nicht … Auf den Mann von der Straße können wir zählen. Die, welche jetzt scheinbar die Straße besetzt halten, haben nicht die geringste Chance, glaubt mir.«

Der Einarmige fängt an zu kichern; seine gesunde Faust knallt er auf den Tisch. Er sitzt eine Zeitlang aufgerichtet in seinem Stuhl. Das Kichern breitet sich im Raum aus, dann wird es wieder still. Der Einarmige steht auf, dreht sich schwankend gegen Brandeis; er macht ein paar unsichere Schritte in seine Richtung. »Euch und Euresgleichen, Ihr werdet schon sehen … Wir haben keine Angst, wir nicht.«

Brandeis hält sich am Tisch, ihm ist übel. »Du Schwein.« Der Einarmige schlägt zurück, ohne hinzusehen. Vor Brandeis tauchen Irrlichter auf, er hört erregte Stimmen, leicht grinsend glotzt ihn der Einarmige an, dann geben dessen Beine nach. Der Einarmige hockt auf den Knien, glänzende Speichelspuren laufen ihm übers Gesicht, er kippt nach hinten um, mit gerade ausgestreckten Beinen, weinend, eine Mischung aus Heulen und Weinen. Die übrigen Kollegen stemmen den Betrunkenen hoch. Sie schieben ihn, nachdem sie die Rechnung bezahlt haben, zur Tür hinaus …“ (1)

In der „Bo-alternativ“ hieß es am 20.6.2003 zu Papalekas: „Ein Bochumer Alt-Linker erinnert sich in einer Mitteilung an Bo-alternativ: »Zu Yilmaz gibt es eine Parallele, die nun schon über 30 Jahre zurückliegt. Damals hatte Johannes Papalekas quasi den Gründungslehrstuhl der Sozialwissenschaften an der RUB inne. Ideologisch war er ein Vertreter der griechischen Militär-Junta. 1970 haben wir ihm seine Brocken vor die Tür gestellt, worauf es zum ersten großen Polizeieinsatz an der RUB kam - gegen den erklärten Willen des damaligen Rektors Kurt Biedenkopf. In der Folge konstituierte sich der 'Wohlfahrtsausschuss', der u. a. eine Gegenüberstellung von Texten Papalekas' und Auszügen aus 'Mein Kampf' veröffentlichte.« Wenn sich jüngere Studierende für diese Ereignisse interessieren, kann die Redaktion von Bo-alternativ.de - nicht nur aus ihren eigenen Reihen - einige ZeitzeugInnen benennen.“ (2)

Alexandros Nikolaidis schrieb 2006 in seiner Dissertation „Die griechische Community in Deutschland: Von transnationaler Migration zu transnationaler Diaspora. Eine Studie zum Paradigmenwechsel am Fall der griechischen studentischen Community in Bochum“ über die damaligen Verhältnisse in der Stadt: „Wir waren also um die dreißig Leute gewesen, die versuchten, sich einen Lebensraum als Griechen an der Universität zu schaffen und sich gleichzeitig zu organisieren. Es gab damals schon an der Universität eine griechische Präsenz. Es existierte ein griechischer Kulturverein. Dem gehörten die Professoren Papalekas und Kamarinea an, sowie noch zwei, drei Studenten. Das müssen so um die 5 Leute gewesen sein. Es handelte sich um einen elitären Verein, der mit der griechischen Junta sympathisierte. Bei dem Papalekas hatten wir das einwandfrei beweisen können. Es handelte sich um einen Faschisten, der auch einen Briefwechsel mit Adolf Hitler geführt hatte.“(3)

Die Berichte sind von Zeitzeugen formuliert, die den „Fall Papalekas“ beleuchten, ihm nahe standen und ihn hofierten. Und die auch, so wie es Jaeggi beschrieb, über die „glorreiche Revolution von 1933“ räsonierten. Der Dozent für empirische Sozialwissenschaften erregte damals übrigens einiges Aufsehen, als er sich mit den Studenten und dem damaligen Uni-Direktor, Kurt Biedenkopf, anlegte.

1969 forderten der AStA, der SDS, die „BSZ“ und ein Teil der verfassten Studentenschaft die Absetzung von Papalekas und die Aberkennung seiner Funktionen an der Uni, die Einsetzung einer Berufungskommission und die Neubesetzung seines Lehrstuhls. Das Dekanat und der Rektor Professor Biedenkopf sowie das Kultusministerium des Landes hielten sich geschlossen. Und verweigerten den Studenten im Prinzip ihr Anliegen. Das war natürlich kein einmaliger Vorgang, denn eigentlich an allen Universitäten gab es diese „schwarzen Schafe“. In Heidelberg war es 1967 Professor Tsatsos, der dem Obristenregime nahe stand und an der dortigen Juristischen Fakultät als Staatsrechtler lehrte. Am 15. Mai 1968 forderten der AStA und der SDS seine Abberufung und die Berufung eines oppositionellen Professors.

Die Vergangenheit der Professoren zu erforschen, war also gang und gebe. Und führte nicht nur in Bochum zu Konflikten, die teilweise zu Institutionsbesetzungen führten und die öfter erst durch Polizeieinsätze beigelegt werden konnten. In Hamburg war es der „Fall Peter R. Hofstätter“, der die Gemüter erhitzte und der bereits 1963 die Auffassung vertrat, dass die von den Deutschen geforderte „Vergangenheitsbewältigung“ prinzipiell unlösbar sei. In den „Tübinger Notizen“ richtete der SDS sein Augenmerk auf die „braunen Flecken“ ihrer Dekanate und versuchte, die Karriere der Honoratioren seit 1933 öffentlich zu machen. In Berlin, in München und anderswo waren Dokumente in Umlauf gebracht worden, die ihre „braune Vergangenheit“ belegten. (4) Aber nirgendwo kam es tatsächlich zu einer Ablösung der Professoren und Dozenten, die als „Papiertiger“ in die linke Geschichte eingingen.

Papalekas blieb nicht der einzige fragwürdige Charakter an der damaligen RUB. Zu einem ganzen Clan fragwürdiger politischer Vertreter gehörten u. a.:

Mit dem September 1969 änderte sich die Situation an der RUB schlagartig. Papalekas soll einen Ruf an die Obristen-Universität in Athen erhalten haben. Daraufhin brach ein Sturm der Entrüstung los, der sich in Streiks und Demonstrationen der Studenten niederschlug. Es war klar, dass derjenige, der offiziell von der Militärjunta hofiert wurde und keinen Hehl aus seiner faschistischen Überzeugung machte, auf Widerstand stoßen musste. Studenten und Fakultätssprecher forderten, dass man ihm das Misstrauen ausspricht. Auch Professor Kurt Biedenkopf (von 1967 bis 1969 Rektor der RUB) wurde unterrichtet. In der nächsten Zeit sollte dieser Streit noch einmal eskalieren.

Vor allem der zwischen Biedenkopf und Papalekas. Kurt Biedenkopf, Ministerpräsident a. D., der liberale Mann und CDU-Stratege, der sich 1963 in „Bürgerliches Recht, Handels-, Wirtschafts- und Arbeitsrecht“ habilitierte und von 1964-1970 auch diesen Lehrstuhl an der RUB inne hatte, sah sich 1969 zwar von Papalekas Anwürfen, der ihm vorwarf, sich nicht intensiv gegen Verleumdungen ihm gegenüber stark gemacht zu haben, gerade nicht angetan, verhinderte aber nicht, dass er weiter an der Uni lehren konnte.

1972 wurden nach Norbert Kozicki (13) mehrere Studenten vom Amtsgericht Bochum zu Geldstrafen wegen Beleidigung verurteilt, weil sie Papalekas als das bezeichneten, was er war: „Ein Faschist!“ Sie bezogen sich dabei auf seine Dissertation aus dem Jahre 1946, in der er sich verklausuliert gegen die „parlamentarische Staatsform“ aussprach, und setzen seine dort gemachten Aussagen mit Hitlers „Mein Kampf“ gleich.

Am 18. Mai 1971, als es Papalekas gelang, einen „inneren Kreis“ um sich herum zu scharen, dem u. a. der schon erwähnte Herder-Dornreich, Wills und andere angehörten, kam es zu einer Versammlung von Studenten an der RUB, in deren Verlauf eine „Umfunktionierung“ von Lehrveranstaltungen stattfand. Der KSB/ML und andere Gruppen beteiligten sich daran. Sie riefen zum Kampf gegen die „bürgerliche Ideologie“ auf. Die Studenten besetzten Dekanatsräume und veröffentlichten eine Broschüre mit dem Titel: „Der Aufstieg und der Fall des J. Chr. Papalekas“. Am 22. Juli 1972 stellte Papalekas u. a. Strafantrag wegen „Verleumdung“. Die Situation schien sich noch einmal zuspitzen, als Anfang Juli 1971 die Presse vom „Psychoterror der Studenten an der Universität“ sprach. Die Fachschaftsräte machten in der Presse und in universitären Erklärungen die Studenten für die Provokationen und die Besetzung der Institutionsräume verantwortlich. Papalekas schien das alles gut überstanden zu haben. Seine Position war zwar angekratzt, er lehrte aber bis zu seiner Emeritierung weiter an der RUB.

Im Wintersemester 1973/74 kam Dr. Bernard Wills, der zum Papalekas-Kreis gehörte, in die Kritik. Über 3.000 Studenten forderten die Ablösung der „Reaktionäre“ und zogen gegen Berufsverbote und antikommunistische Hetze zu Felde. Sie forderten den Rücktritt des Bochumer Polizeipräsidenten. Es kam an der Uni zu einem der brutalsten Polizeieinsätze überhaupt, was einen einwöchigen Vorlesungsboykott zur Folge hatte. Universitätskanzler Seel spiele hier im Übrigen die gleiche reaktionäre Rolle, die der neoliberale Kurt Biedenkopf 1968 gespielt hatte.

1. Dezember 1973: Nach der „BSZ“ kam es in der Bochumer Innenstadt zu einer Demonstration verschiedener Studentenorganisationen, die sich gegen den Polizeieinsatz an der RUB richtete. (14)

17. Dezember 1973: Vermutlich erschien in dieser Woche in Dortmund ein Sonderdruck der „Roten Fahne“ (RF) der KPD unter Verantwortung von Thomas Luczak, der vermutlich auch außerhalb Dortmunds verbreitet wird, da bei der Kontakttelefonnummer die Dortmunder Vorwahl angegeben ist:

„KEIN VERBOT DES KOMMUNISTISCHEN STUDENTENVERBANDES!

Am Mittwoch, dem 12. Dezember, beschloss das Westberliner Abgeordnetenhaus mit den Stimmen der SPD und CDU: der Senat wird beauftragt, beim Bundesinnenminister Genscher das bundesweite Verbot des Kommunistischen Studentenverbandes (KSV) zu beantragen. Dasselbe fordert auch die Westdeutsche Rektorenkonferenz (WRK, d. Vf.) der Universitäten, in der die reaktionärsten und hochbezahltesten Vertreter der Universitätsbürokratie sitzen.

Kollegen, Arbeiter, Angestellte, Werktätige: Viele von Euch kennen die kommunistischen Studenten, die unsere Betriebszellen beim Flugblattverteilen, beim Verkauf der ROTEN FAHNE unterstützen. Diese Studenten haben die Entscheidung getroffen, gegen das kapitalistische System zu kämpfen, unsere Partei zu unterstützen im Kampf um die Rechte der Arbeiterklasse, an der Seite der revolutionären Arbeiter und Werktätigen für den Sozialismus zu kämpfen.

Ende November (vermutlich am 28.11.1973, d. Vf.) überfiel an der Ruhruniversität in Bochum eine knüppelnde Polizeihorde mehrere hundert Studenten, die einen reaktionären Professor zur Rede gestellt hatten, und verletzte 12 Studenten z. T. so schwer, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Dieser Vorfall, wie die Zuspitzung der Auseinandersetzungen an allen Universitäten in ganz NRW zeigt: Immer mehr Studenten sind nicht mehr bereit, diesem System zu dienen und eine Wissenschaft zu praktizieren, die gegen das Volk gerichtet ist. Wozu dient denn die Ausbildung von Ingenieuren, wenn nicht zur Verbesserung der Ausbeutung? Wozu werden denn Lehrer/Studenten auf ihre Gesinnung überprüft, wenn nicht, um die Arbeiterkinder auch weiterhin verdummen zu können?

Unser Studentenverband steht in vorderster Front des Kampfes gegen die Einführung der Drill- und Polizei-Universität. Gerade in Westberlin hat er es verstanden, tausende von Studenten gegen diese Universitäts-'Reform' zusammenzuschließen. Gegenwärtig deckt er erfolgreich die volksfeindlichen wissenschaftlichen Projekte der reaktionären Professoren auf, kämpft unentwegt gegen die politische Disziplinierung der Studenten und propagiert eine Wissenschaft im Dienste des Volkes. Weil der KSV die einzige politische Kraft ist, die unter den Studenten eine konsequent antikapitalistische Linie vertritt und weil der KSV von den Massen der Studenten nicht zu isolieren ist, droht ihm das Verbot.

Arbeiter, Werktätige! Kämpft mit uns entschlossen gegen die Verbotspläne, protestiert gegen die zunehmenden Unterdrückungsmaßnahmen, und fordert mit uns: KEIN VERBOT DES KSV! ARBEITER, WERKTÄTIGE, SCHÜLER, STUDENTEN: GEGEN DIE ARBEITERFEINDLICHE BRANDT-REGIERUNG!“ (15)

19. Dezember 1973: Die „Rote Fahne“ der KPD Nr. 51/52 1973 berichtet über den Bochumer Polizeieinsatz und fordert zur „Solidarität mit den Studenten“ auf. (16)

3. Januar 1974: Die KBW-OAG berichtet über den Klausurenboykott an der RUB: „Anlässlich eines Klausurenboykotts an der Ruhr-Universität Bochum wurde der Eingriff des Staates und der Polizei in der Agitation dieser Gruppen (und KSV-Flugblätter) mit dem Eingriff des Staates und den Polizeieinsätzen während des selbständigen Streiks der Metallarbeiter gleichgesetzt. Die Mobilisierung wurde auf eine Demonstration in der Bochumer Innenstadt zugespitzt, wo die Bevölkerung für den demokratischen Kampf der Studenten für Rede- und Versammlungsfreiheit und gegen Polizeieinsätze gewonnen werden sollte.“ Die Position wurde von der KBW-OAG als „sektiererisch“ bezeichnet.

Das ZK stellte fest: „Soweit die Studenten nur über die Zustände an den Hochschulen rebellieren, kämpfen sie gerade noch nicht für demokratische Forderungen. Soweit sie nicht für die Gewährleistung der materiellen Studienbedingungen eintreten, laufen alle ihre Forderungen nach Freiheit der Rede und der Versammlung, der politischen Betätigung und des Rechts Vertretungskörperschaften mit politischem Mandat zu bilden, darauf hinaus, AKADEMISCHE RECHTE zu verteidigen und zu erkämpfen. Alle diese Forderungen stellen sie auf als Studenten und für die Hochschulen, nicht als Forderungen nach allgemeinen Rechten für jedermann gegenüber dem bürgerlichen Staat. Die Arbeiterklasse unterstützt auch den Kampf der Studenten für partielle akademische Rechte, weil und insoweit sich die Studenten dabei gegen den bürgerlichen Staat und um den ideologischen Kampf zwischen den Anschauungen der Bourgeoisie und der Theorie der Arbeiterklasse auch in diesen Sondereinrichtungen der bürgerlichen Klasse freien Raum zu seiner Entfaltung zu verschaffen … Weiter bestimmt der Beschluss die richtige Linie der kommunistischen Politik an der Hochschule darin, die Studenten auf der Linie der demokratischen Forderungen des Volkes mit den Massen des Volkes zusammenzuschließen.“ (17)


Anmerkungen

(1) Vgl. Urs Jaeggi: Brandeis, Darmstadt und Neuwied 1978, S. 48ff.

(2) Vgl. Bo-alternativ vom 20.6.2003 in: Gerechtigkeit heilt, Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum e.V., www. Gerechtigkeit-heilt.de.

(3) Vgl. Alexandros Nikolaidis: Die griechische Community in Deutschland: Von transnationaler Migration zu transnationaler Diaspora. Eine Studie zum Paradigmenwechsel am Fall der griechischen studentischen Community in Bochum, Bochum 2006, S. 33.

(4) Vgl. Siegward Lönnendonker: Kleine Zeittafel: 25 Jahre Freie Universität, in www. ApoArchiv/Online.de

(5-11) Vgl. www. Wikipedia.de; nadir.org.

(12) Vgl. www. Wikipedia.de; Nadir. org.; Kozicki, Norbert: Aufbruch im Revier. 1968 und die Folgen, Essen 1993, S. 68.

(13) Kozicki, S. 73.

(14) Vgl. Vgl. BSZ vom 5. Dezember 1973.

(15) Vgl. Rote Fahne Sonderdruck: Kein Verbot des Kommunistischen Studentenverbandes!, Dortmund o.J. (Dez. 1973).

(16) Vgl. Rote Fahne, Nr.51/52, Dortmund, 19.12.1973.

(17) Vgl. KBW-OAG Dortmund-OL: Rundbrief, Nr.5, Dortmund, 7.1.1974, S.1ff.


Benutzte Literatur:

Jaeggi, Urs: Brandeis. Roman, Darmstadt und Neuwied 1978.

Kozicki, Norbert: Aufbruch im Revier. 1968 und die Folgen, Essen 1993.

N.N.: Der Kritische Katholizismus, Bochum, o. O., o. J.

Nikolaidis, Alexandros: Die griechische Community in Deutschland: Von transnationaler Migration zu transnationaler Diaspora. Eine Studie zum Paradigmenwechsel am Fall der griechischen studentischen Community in Bochum, Bochum 2006.


Abkürzungen:

BO-alternativ - Bochum-alternativ

KPD - Kommunistische Partei Deutschlands

KSV - Kommunistischer Studentenverband

NSDAP - Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei

NSDStB - Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund

RF - Rote Fahne (der KPD)

SWG - Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft e. V.



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