Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 14, Bochum, 15. Dezember 1977

15.12.1977:
Der "Rundbrief" Nr. 14 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum) erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Storno: Betriebsratskandidatinnen fristlos entlassen"
- "Büro für Betriebsfragen im Umbruch"
- "Erklärung: Rücknahme der fristlosen Kündigungen der 6 Arbeiterinnen von Storno Electronic!"
- "Leserbrief"
- "Opel Bochum: Arbeitshetze. Von der Gruppe oppositioneller Gewerkschafter in der IG Metall"
- "Bürgerinitiative Angestellte gegen Atomkraftwerke, Mitglied der BUU, Hamburg: Gewerkschafter gegen Atomkraftwerke"
- "Alternative"
- "Arbeitskampf in La Hague"

Im Artikel "Büro für Betriebsfragen im Umbruch" "wird ein erster Ansatz unserer Vorstellungen über die weitere Arbeit" dargestellt. Diskussionsthemen sind: "Zur Schrumpfung der Belegschaft", "Das Problem politischer Arbeit außerhalb der eigenen Lebenssituation", "Die besonderen Schwierigkeiten von Studenten". Zur "Allgemeinen Konzeption" heißt es zur Zielvorstellung des Büros: "Den Erfahrungsaustausch, die Diskussion und die Zusammenarbeit zwischen den gewerkschaftsoppositionellen Betriebsgruppen zu unterstützen". Das "BfB" würde sich nicht als "Parteiansatz oder als eine Parteikerngruppe" verstehen. "Es will weder einzelnen Betriebsgruppen eine politische Anleitung ihrer _Arbeit geben, noch vertritt es den Kurs einer bestimmten politischen Linie der gewerkschaftsoppositionellen Bewegung. Das 'BfB' stellt sich grundsätzlich allen betrieblichen Arbeitsgruppen zur Verfügung, die bereit sind, die Interessen der Arbeiterschaft gegen das Kapital und gegen den Kurs der sozialpartnerschaftlich verpflichteten Gewerkschaftsführung zu verteidigen. Seine Unterstützung gilt dabei besonders den Gruppen, die keiner politischen Organisation angehören. Damit versucht das 'BfB' gegen die Folgen der organisatorischen Zersplitterung der gewerkschaftsoppositionellen Bewegung und gegen die einzelbetriebliche Isolation einer großen Mehrheit der oppositionellen Gruppen anzugehen. (…) Das 'BfB' will sich bemühen, den Kontakt zu diesen verschiedenen Koordinationen auszubauen, nicht um politische Meinungsverschiedenheiten zu verwischen, sondern um einen möglichst breiten Erfahrungs- und Meinungsaustausch zu unterstützen". Zur GOG und der Zusammenarbeit wird ausgeführt, dass sich das 'BFB' "nicht als Pressestelle der GOG" verstehe. Trotzdem brauche das Büro "die Unterstützung und dauernde Mitarbeit der GOG". Diese Zusammenarbeit würde dem Büro erleichtern, "die politischen Erfahrungen anderer Betriebsgruppen zu verstehen und seine eigene Arbeit immer wieder zu überprüfen". Zudem sei die GOG zur Zeit "eine der gesuchtesten Diskussionspartner für andere Betriebsgruppen". Die wichtigen Arbeitsfelder des Büros seien die "Unterstützung der Oppositionellentagungen und die Herausgabe des Rundbriefes". So sollen die Probleme einzelner Gruppen vertieft werden.

Die Perspektive für die weitere Arbeit soll sei:
- Unser Büro muss immer wieder versuchen, Anstöße zu geben
- Das Büro muss Möglichkeiten schaffen, die den angeschlossenen Gruppen bei der Vermittlung ihrer Erfahrungen echt Arbeit und Zeit ersparen
- Das Büro muss genauestens darüber informiert sein, wo bei verschiedenen Gruppen Erfahrungen dringend fehlen
- Die Schaffung und Erhaltung von Vertrauen in das Büro und in unsere Arbeit ist eine weitere wichtige Aufgabe.

Berichtet wird u. a. über "Storno Electronic" und die Entlassung von Betriebsratskandidatinnen. Dazu wird eine "Erklärung" veröffentlicht. Berichtet wird weiter von der Verteilung des Flugblatts von der GOG am 2.11. Über "Arbeitshetze", über Daimler-Sindelfingen und von einem "offenen Brief" der "Plakat-Gruppe" . Die BI "Angestellte gegen Atomkraftwerke" weist auf die Broschüre: "Atomenergie und Arbeitsplätze" hin. Im Dezember soll dazu eine Veranstaltung in Hamburg stattfinden. Bei "Iduna" tritt am 15.9. der DAG Betriebsrat zurück. Für einen neuen BR stellen sich 7 Listen zur Wahl. Die Liste "Alternative" und erhält einen Sitz. Geworben wird für die Doku: "Zum Erfolg verdammt". Der Doku-Film handelt vom "Kampf der Arbeiter der Wiederaufbereitungsanlage in La Hague".
Q: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 14, Bochum, 15. Dezember 1977.

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