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Hamburg-Bergedorf

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 13.4.2006


Materiallage

Hier werden recht reichhaltige Materialien des Bergedorfer Lehrlingszentrums (BLZ) bzw. des Bergedorfer Arbeiter- und Lehrlingszentrums (BALZ) vorgestellt. Nicht ausgewertet haben wir verfügbare Materialien des Kommunistischen Oberschülerbundes (KOB) Hamburg, des Sozialistischen Schülerbundes (SSB) Hamburg und der Sozialistischen Schülerfront (SSF) Hamburg, die alle vor allem am Hansagymnasium und am Luisengymnasium aktiv waren.

Die Organisationen

Es tritt zunächst die APO Bergedorf bzw. die Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf und damit fast ausschließlich der spätere Kommunistische Bund (KB) in Gestalt eines seiner wesentlichen Hamburger Vorläufer auf.

Wichtige Themen und Ereignisse

Während des Hamburger Aufstands (vgl. 23.10.1923) ist Bergedorf nur Rückzugsgebiet der Revolutionäre, zum Ausklang der APO dagegen scheint es in Bergedorf zu militanten Aktionen zu kommen (vgl. 17.8.1969), ohne dass wir derzeit Genaueres dokumentieren.

Genauer betrachtet wird dafür die Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf mittels ihrer Selbstdarstellung auf einer der im Frühjahr bis Herbst 1970 so beliebten Konferenzen arbeitender Gruppen in der Tradition der RPK-Arbeitskonferenz. Für eine solche Konferenz in Hannover schildert die Bergedorfer Gruppe detailliert ihre Arbeit in dem Metallbetrieb Hauni (vgl. Sept. 1969, Okt. 1969). Später dehnt die Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf, die offenbar Grundlagenschulung betreibt (vgl. 9.1.1970), ihre Arbeit auch auf den Konsumsektor aus (vgl. 8.1.1970).

Eine erste Arbeitskonferenz wird in Göttingen besucht (vgl. 24.1.1970), wodurch die Betreiber der Gründung der KJO Spartacus auf die APO Bergedorf aufmerksam werden.

Bei Hauni kommt es aufgrund der Lehrlingszeitung (vgl. Feb. 1970) zur Jugendvertreterentlassung (vgl. Juni 1970).

Die DKP berichtet auch ab und an aus Bergedorf (vgl. 26.2.1970, 26.3.1970), scheint aber hier eher nicht besonders stark.

Ob die Bergedorfer Gruppe, die Michael Steffen als Teilnehmer der Gründung des Sozialistischen Arbeiter- und Lehrlingszentrum (SALZ) Hamburg (vgl. 28.3.1970) erwähnt, identisch ist mit dem Bergedorfer Lehrlingszentrum bzw. der Sozialistischen Stadtteilgruppe Bergedorf ist fraglich. Zumindest große Teile dieser nämlich dürften sich später dem BALZ zugeordnet und mit diesem sich dem SALZ Hamburg angeschlossen und später den KB gegründet haben.

Diese Sozialistische Stadtteilgruppe, in die auch der örtliche AUSS integriert ist, deckt so ungefähr das gesamte Spektrum der damaligen linken Bewegung ab: Betriebsarbeit, Stadtteilarbeit, Schülerarbeit und auch Frauenarbeit. Für die Hannoveraner Konferenz stellt sich die Stadtteilgruppe als Kadergruppe dar (vgl. 13.4.1970), die sich auf dem Weg zur ML-Gruppe befindet, auch wenn im Schulungsprogramm, wie damals in Teilen der Hamburger ML-Bewegung üblich, noch der erklärte Trotzkist Ernest Mandel auftaucht.

Der Bergedorfer Frauenarbeitskreis grenzt sich von derjenigen Strömung der Frauenbewegung ab, der sich autonom organisiert und neben Grundlagenschulung vor allem das darstellt, was später als Selbsterfahrungsgruppen bekannt wird. Wie die Bergedorfer Frauenarbeit sich nach der Hannoveraner Konferenz fortsetzte bleibt leider im Dunkel dieser Darstellung.

Die Betriebsarbeit bei Hauni ist das zentrale Arbeitsfeld des Arbeitskreis Wirtschaft, ergänzt um die Berufsschularbeit des Lehrlingsarbeitskreis Bergedorf und auch einen Betriebsarbeitskreis im benachbarten Reinbek. Der Arbeitskreis Konsum Bergedorf dagegen sucht zur Zeit der Berichterstattung offenbar noch nach Ansatzpunkten, hängt der Randgruppenstrategie an.

Wichtig im Gesamtzusammenhang unserer Datenbank und auch hinsichtlich der Sammlungen des APO-Archivs ist der hier aufgenommene Bericht des AUSS Bergedorf, sind doch vom AUSS kaum irgendwelche Dokumente im APO-Archiv oder anderen uns bekannten Archiven verfügbar und auch das AUSS-Bundesarchiv ist immer noch verschwunden.

Das AUSS Bergedorf ist damals offenbar bemüht die Begrenzung auf die beiden Gymnasien Hansa und Luisen zu überwinden, die Arbeit auf die Haupt- und Realschulen auszudehnen, versucht diese gar zum Schwerpunkt der Schülerarbeit zu machen, begegnet dabei aber einigen Schwierigkeiten, erreicht aber mit 30% doch offenbar einen recht beträchtlichen Anteil von haupt- und Realschülern an seiner Mitgliedschaft. Enge Verbindungen bestehen offenbar zum AUSS Hamburg, mit dem gemeinsam das Hamburger Schülerparlament (HSP) dominiert wird.

Warum die Vertreter der IKD bzw. der späteren KJO Spartacus auf der Hannoveraner Konferenz (vgl. 18.4.1970) die Hamburger als eindeutige DKPler auffassten ist mir unklar, aus den vorgelegten Papieren scheint dies keinesfalls hervorzugehen. Zumindest schließen sich die Bergedorfer nicht den Spartacusgruppen an, sondern eher dem Hamburger SALZ, mit dem sie gemeinsam den Mai feiern (vgl. 1.5.1970) und für dessen 'Arbeiterbuch' im Bergedorfer 'Lehrlingsinfo' geworben wird (vgl. Juni 1970). Das an der Zeitung beteiligte Puperzekollektiv könnte evtl. aus Ahrensburg stammen. An den weiteren Ausgaben der 'Bergedorfer Lehrlingszeitung' (vgl. Juli 1970, 25.8.1970, 5.10.1970) ist das Puperzekollektiv jedenfalls nicht mehr beteiligt und auch eine Fusion wird nicht gemeldet.

Michael Steffen meldet dagegen den Austritt einer Bergedorfer Gruppe aus dem SALZ Hamburg (vgl. 25.9.1970), zu dem aber das Bergedorfer Lehrlingszentrum ja damals noch nicht gehört. Die Bergedorfer scheinen sich auf Hamburger Stadtebene aktiv an der internationalen Solidarität zu beteiligen (vgl. Dez. 1970, 17.12.1970) und bezieht dabei offenbar manchmal auch andere Positionen als das SALZ Hamburg.

Dies zeigt sich auch beim antifaschistischen Protest im benachbarten Aumühle (vgl. 18.1.1971), wo SALZ und BALZ sich wiederum nicht einigen können. Vermutlich um die Jahreswende wurde aus dem bisherigen Bergedorfer Lehrlingszentrum (BLZ) das Bergedorfer Arbeiter- und Lehrlingszentrum (BALZ), wobei auch die Zeitung ihren Namen entsprechend ändert (vgl. Feb. 1971).

In der Vorbereitung des 1.Mai 1971 kommt es zu einer engen Zusammenarbeit des BALZ mit dem SALZ Hamburg (vgl. 11.2.1971, 8.3.1971), mit gemeinsamen Beilagen zur Presse (vgl. 9.3.1971, 15.3.1971), gleichlautender Berichterstattung in den jeweiligen Zeitungen (vgl. 10.3.1971) und der Bildung eines bezirklichen Maikomitees in Bergedorf, welches sich in das Gesamthamburger Gewerkschaftliche Maikomitee 1971 eingliedert (vgl. 1.4.1971). Auf Distanz zum BALZ ist angesichts dessen offenbar die DKP gegangen (vgl. 5.4.1971), das BALZ aber demonstriert gemeinsam mit dem SALZ am 1.Mai 8vgl. 1.5.1971), vereinigt sich wenig später mit dem SALZ Hamburg (vgl. Juni 1971).

Aus den folgenden Jahren erfahren wir nur wenig über Bergedorf. Der SSB des KB ist an Hansa Gymnasium und Luisengymnasium tätig (vgl. 1972), wobei er hier gegenüber den beiden einzelnen Vertretern der SSF bzw. der KBW-Linie über starke Gruppen verfügt. Im Bundestagswahlkampf macht sich neben DKP und KB (vgl. 19.10.1972) auch die KPD in Bergedorf bemerkbar (vgl. 15.11.1972), die dort ansonsten ihre 'Rote Fahne' am S-Bahnhof verkaufte. Auch der KBW, bei dem damals die Schüler für Bergedorf zuständig sind, versucht in Bergedorf sein Zentralorgan, die 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ) zu verkaufen, allerdings nur mit mäßigem Erfolg (vgl. 26.9.1973, 10.10.1973).

Der KB berichtet aus der IGM-Bergedorf (vgl. 14.11.1973) und hat in seiner Bezirksorganisation Bergedorf einige Gruppen aus den umliegenden Landkreisen Schleswig-Holsteins integriert (vgl. 2.7.1974), aber auch solche, die in Bergedorf selber Stadtteilarbeit betreiben (vgl. 15.10.1974).

1976 meldet sich eine Frauengruppe Bergedorf zu Wort (vgl. 11.2.1976), die vermutlich vom KB zumindest heftig umworben wird, ebenso wie die BUU Bergedorf (vgl. 27.12.1976), die gegen Atomkraftwerke (AKW) kämpft, wie es sie u.a. im benachbarten Geesthacht bzw. Krümmel gibt.

Einen drastischen Einbruch für den KB in Bergedorf bedeuten seine beiden Spaltungen im Jahre 1979, bei denen er zunächst beim Austritt der Kritikfraktion (vgl. 4.6.1979, 25.6.1979, 25.10.1979) nur einige Mitglieder, mit der Zentrumsfraktion (vgl. 10.12.1979) kurz darauf aber nochmals die Hälfte der danach noch Verbliebenen verliert (vgl. 22.12.1979).

Kurz erwähnt werden noch die Jugendzentrumsinitiative Bergedorf (vgl. 30.5.1980) sowie die Antifaschistische Aktion Bergedorf (vgl. 9.4.1980), die aber offensichtlich nicht nachhaltig für eine Befreiung Bergedorfs von marodierenden braunen Banditen sorgen konnte, wie die abschließenden Meldungen über nationalistische Gewaltverbrechen vermuten lassen (vgl. 8.5.1991, 15.7.1991, 22.7.1991).


Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

23.10.1923:  Für den KBW (vgl. 24.10.1973) berichtet A.A. von heute:"
VOR 50 JAHREN HAMBURGER AUFSTAND
...
Mittags wird zum entscheidenden Schlag gegen das revolutionäre Schiffbek ausgeholt. ... Die mutigen Kämpfer ziehen sich nach Bergedorf zurück. Gegen Abend wird der Kampftrupp hier endgültig aufgerieben."
=Kommunistische Volkszeitung Nr.5,Mannheim 24.10.1973,S.11

17.08.1969:  In Hamburg-Bergedorf werden, laut RJ/ML, zwei Personen wegen Brandstiftung verhaftet.
=Rebell Nr.13,Mannheim Sept. 1969

September 1969:  Bei Hauni in Hamburg-Bergedorf gibt der Arbeitskreis Wirtschaft-Betriebe der Sozialistischen Stadtteilgruppe Bergedorf (vgl. 13.4.1970), vermutlich im September erstmals seine Betriebszeitung mit einer Auflage von 500 Stück heraus.
heraus. Weiter heißt es:"
In diesem Betrieb waren anfangs nur einige wenige Informanten."
=Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf: Papier für die am 18./19.April 1970 in Hannover stattfindende Konferenz der norddeutschen, auf dem Produktionssektor arbeitenden Gruppen,Hamburg 1970,S.6

Oktober 1969:  In Hamburg-Bergedorf gibt der Arbeitskreis Hauni-Lehrlinge, nach eigenen Angaben, erstmals sein 'Lehrlingsinfo' (vgl. Feb. 1970) heraus. Die Geschäftsleitung habe daraufhin mit Entlassung gedroht, was zu einer Spaltung der Gruppe geführt habe.
=Bergedorfer Lehrlingszeitung Nr.5,Hamburg Aug./Sept. 1970;

08.01.1970:  Die Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf in Hamburg (vgl. 13.4.1970) berichtet über sich selbst:"
Der AK Konsum wurde am 8.1.1970 durch Zellteilung des alten AK Wirtschaft-Betriebe gegründet."
=Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf: Papier für die am 18./19.April 1970 in Hannover stattfindende Konferenz der norddeutschen, auf dem Produktionssektor arbeitenden Gruppen,Hamburg 1970,S.9

09.01.1970:  In der 'RPK' Nr.46/47 (vgl. 16.1.1970) erscheint der Artikel "Über die Arbeit der Roten Zellen. Aus den Berichten zur Arbeitskonferenz der RPK". Der Artikel von Huffschmidt, 'Politik des Kapitals', wird in der Sozialistischen Stadtteilgruppe Bergedorf in Hamburg (vgl. 13.4.1970) ins Schulungsprogramm aufgenommen.
=Rote Presse Korrespondenz Nr.46/47,Berlin 9.1.1970;
Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf: Papier für die am 18./19.April 1970 in Hannover stattfindende Konferenz der norddeutschen, auf dem Produktionssektor arbeitenden Gruppen,Hamburg 1970,S.15


24.01.1970:  Die Aktionsgruppe Göttinger Lehrlinge (AGL) beginnt, laut und zumindest unter beobachtender Teilnahme von Spartacus - IAfeKJO Berlin, ihre zweitägige Arbeitskonferenz der arbeitenden Gruppen des norddeutschen Raumes, auf der auch anwesend sind:
- die Lehrlingsbasisgruppe Hildesheim,
- das SALZ/ML Hamburg,
- die APO Hamburg-Bergedorf, die sich an einer Kaderorganisation beteiligen will,
und die Aktionsgruppe Hannoverscher Lehrlinge (AHL), deren Leitung die Arbeitskonferenz sei, aus der das ZK mit je zwei Personen aus jeder Arbeitsgruppe gebildet werde.
=Spartacus Nr.10/11,Berlin Feb. 1970

Februar 1970:  Vermutlich im Februar erscheint bei Hauni in Hamburg-Bergedorf das 'Lehrlingsinfo' Nr.2 (vgl. Okt. 1969, Juni 1970), welches zur Entlassung von zwei Jugendvertretern bei Hauni führt, während der dritte zurücktritt.
=Lehrlingsinfo Nr.3/Puperzke,Hamburg Juni 1970;
Bergedorfer Lehrlingszeitung Nr.5,Hamburg Aug./Sept. 1970


26.02.1970:  Die DKP bringt die Nr.9 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 19.2.1970, 5.3.1970). Aus Hamburg wird u.a. berichtet über den Baubetrieb F. und J. Boysen in Bergedorf.
=Unsere Zeit Nr.9,Essen 26.2.1970

26.03.1970:  Die DKP bringt die Nr.13 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 19.3.1970, 4.4.1970).
Aus Hamburg wird berichtet von der Berufsschule Bergedorf.
=Unsere Zeit Nr.13,Essen 26.3.1970

28.03.1970:  Über Ostern wird eine organisatorische Umgestaltung des SALZ Hamburg durchgeführt. Das SALZ gibt sich ein Statut und einen demokratischen Zentralismus.

Michael Steffen berichtet vermutlich von demselben Prozess:"
Das im April 1970 konstituierte neue SALZ, dem bei Gründung neben den ehemaligen Kadern der RZ-Nord einige wenige Reste des alten SLZ/SALZ und eine Bergedorfer Gruppe um Fritz Brandt angehörten, entwickelte sich (im Vergleich zu anderen damals existierenden Zirkeln) zu einer quantitativ bedeutenden Organisation, deren Kader in zahlreichen Hamburger Betrieben verankert waren und (in der Tradition der RZ-Nord (Regionalzentrale Nord,d.Vf.)) über gute Kontakte zu anderen ML-Zirkeln im norddeutschen Raum verfügten.
=Steffen, Michael: Geschichten vom Trüffelschwein - Politik und Organisation des Kommunistischen Bundes 1971 bis 1991. Marburg 2002, S. 53;
Einheit, Kritik, Einheit Nr.1,Hamburg 1970,S.2


13.04.1970:  Die Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf in Hamburg verfaßt spätestens in dieser Woche ein "Papier für die am 18./19.April 1970 in Hannover stattfindende Konferenz der norddeutschen, auf dem Produktionssektor arbeitenden Gruppen" von 15 Seiten DIN A4, welches uns auf Brennmatrize vervielfältigt vorlag. Angegeben wird die Adresse Kampchaussee 6/8 in 205 Hamburg 80.

Darin heißt es:"
1. ZUSAMMENSETZUNG DER STADTTEILGRUPPE
11% Studenten und 24% Oberschüler
23% Haupt/Realschüler
21% Lehrlinge
26% Produktionssektor (Arbeiter, Angestellte u. 3 Hausfrauen).
(zusammen 105%!,d.Vf.)

2. Die historische Aufgabe des Proletariats ist die Auflösung des Widerspruchs von gesellschaftlicher Produktion und privater Aneignung. Eine revolutionäre Arbeiterbewegung ist in der BRD nicht vorhanden; diese Arbeiterbewegung muß erst aufgebaut werden.
Der Schwerpunkt unserer Arbeit ist z.Zt. die Organisierung von Lehrlingen, Jungarbeitern, Angestellten und Haupt/Realschülern.
Die Mobilisierung des Proletariats wird am Schauplatz des Hauptwiderspruchs geleistet; das bedeutet den ökonomischen und politischen Kampf in den Betrieben.
Der Klassenkampf kann jedoch nicht nur die Massen einiger ausgewählter Betriebe erfassen, sondern er muß sich auf die Volksmassen erstrecken. Folgerichtig sind Agitation und Mobilisierung der Arbeiterklasse an bestimmten Nebenwidersprüchen zu betreiben: so gehört zu unserer Arbeit auch der Konsumsektor (Mieten, Preise).
Zur Unterstützung der Lehrlingsarbeit und Ausnutzung der organisierten Schüler werden die zukünftigen Lehrlinge schon in ihrem Schulbereich agitiert /Haupt/Realschulen) und mobilisiert.

Die Stadtteilgruppe übernimmt als ganzes die politische Auseinandersetzung mit der kapitalistischen Gesellschaft, sobald einzelne Konflikte geeignet sind, bestimmte proletarische Bevölkerungsteile zu agitieren: Kampagnen wie Vietnam und 1.Mai.
So wird der Hauni-Besitzer Körber mit seinem privaten Diskutierclub 'Bergedorfer Gesprächskreis' in der Öffentlichkeit angegriffen, und der Hauptwiderspruch von gesellschaftlicher Produktion des Mehrwerts und dessen privater Aneignung aufgezeigt und zu vermitteln versucht.
Wenn öffentliche Veranstaltungen verschiedener Institutionen (Parteien, Bürgerverein) geeignet sind, die politische Arbeit einzelner Arbeitsgruppen voranzutreiben, benutzt die Stadtteilgruppe nach inhaltlicher Vorbereitung durch die entsprechende Arbeitsgruppe diese öffentliche Veranstaltung, zu der die betreffenden Zielgruppen mobilisiert wreden, als Forum des Klassenkampfes.

Für eine längerfristige Perspektive in der Agitation der Bevölkerung wird von uns der Stellenwert einer sozialistischen Zeitung für den gesamten Stadtteil untersucht.

Die Stadtteilgruppe übernimmt den Schutz der in den verschiedenen Arbeitsgruppen organisierten Genossen. Einen wesentlichen Stellenwert für die politische Arbeit in einem bestimmten Bereich (Kleinstadt, Stadtteil) hat ein politisches (Sozialistisches) Zentrum.

Ein Sozialistisches Zentrum führt die Abspaltung aus dem Bewußtsein der kapitalistischen Gesellschaft und die gesamte Politisierung der einzelnen Personen sinnvoll weiter. Folglich muß zu so einem Zentrum neben den technischen Mitteln für die praktische Arbeit (Druck-, Arbeits-, Versammlungsräume) auch die Möglichkeit gehören, kapitalistische Institutionen wie Kneipen (und auch Kinos) überflüssig zu machen.

Langfristig wird von uns eine Rote Hilfe Organisation (RH,d.Vf.) projektiert. Diese Rote Hilfe muß im wesentlichen Rechts- und Sozialberatungsstellen, Volkspraxen und proletarische Kinderläden umfassen.

3. DERZEITIGE ORGANISATION DER STADTTEILGRUPPE

Das Organisationsmodell muß drei Prinzipien gewährleisten:
1. permanente Kontrolle der Arbeitskreise
2. Gewährleistung der verbindlichen sozialistischen Arbeit
3. Kommunikation zwischen den einzelnen Arbeitskreisen und Genossen.

Die verschiedenen Arbeitskreise (Betriebsarbeit, Konsum, Schüler, Schülerzeitung, Frauen) entsenden für maximal 6 Wochen 2 Delegierte ins 'Koordinationskollektiv' mit einem imperativen Mandat. Die Schülerzeitung (eine zentrale Schülerzeitung für den Sektor der Haupt/Realschüler) ist mit einem Delegierten vertreten, weil die Schülerzeitung eher den Charakter eines Arbeitskreises als einer Projektgruppe hat. Das Koordinationskollektiv (KK) ist berechtigt, verbindliche Beschlüsse für die gesamte Gruppe zu beschließen. Jeder Arbeitskreis liefert wöchentlich beim KK sein Protokoll der letzten Arbeitskreissitzung ab; anhand dieser Protokolle gibt jeder Arbeitskreisdelegierter einen kurzen Arbeitsbericht.

In jeder Sitzung der Arbeitskreise nach einer KK-Sitzung geben die Delegierten einen Bericht aus dem KK.

Das höchste Organ der Stadtteilgruppe ist die Vollversammlung. Sie tritt regelmäßig in der ersten Woche eines jeden Monats zusammen bzw. ein Arbeitskreis stellt den Antrag für eine außerordentliche Vollversammlung (z.B. um einen KK-Beschluß neu beschließen zu lassen).
Zur Organisation und Durchführung von Kampagnen werden Komitees gegründet, die für ihre Zeit der Arbeit im KK vertreten sind.
Das KK tagt regelmäßig einmal in der Woche; kann aber zu bestimmten Ereignissen umgehend einberufen werden.

Die Finanzierung der Kosten der Stadtteilgruppe erfolgt im wesentlichen aus den freiwillig festgesetzten Beiträgen, zu denen sich jeder Genosse verpflichtet hat zu zahlen (monatlich).

4. ROLLE DER STUDENTISCHEN GENOSSEN IN DER STADTTEILGRUPPE

Die studentischen Genossen, die wesentlich am Aufbau der Stadtteilgruppe beteiligt waren, erfüllen gemäß ihres Klassenauftrages in der Stadtteilarbeit Hilfsfunktionen. Sie werden den auf den verschiedenen Gebieten schon vorhandenen qualifizierten Genossen aus dem Produktionssektor zur Unterstützung zur Seite gestellt (zeitweise). Diese Funktion ist nicht diktiert, sondern ist mit der Zeit gewachsen.

5. ARBEIT AUF DEM PRODUKTIONSSEKTOR
5.1. BETRIEBSARBEIT
5.1.1 Ausgangspunkt für die Betriebsarbeit sind insbesondere folgende Punkte:
- sinnliche Wahrnehmung über Ausbeutung ist bei den Arbeitern vorhanden
- Tendenz zur Isolierung der Arbeiter durch fortschreitende 'Rationalisierung'; das ergibt Kommunikationssperren
- Spaltung, versuchte und z.T. vollzogene, der Mehrwertproduzierenden in Unter- und Überordnungsverhältnisse
- Unterdrückungsmöglichkeiten der Unternehmer (Gehaltserhöhungsverzögerung, Kündigung, Entzug von Werkswohnungen)
- materieller Druck ist bei den Lehrlingen und z.T. auch bei den Jungarbeitern geringer als bei den Arbeitern (soziale Verpflichtungen usw.)
- Faschismuserfahrung, d.h. Erleben der Zerschlagung der Arbeiterbewegung, und Stalinismuserfahrung, d.h. Erleben der Diktatur des Bürokratiats anstelle der Diktatur des Proletariats, erschweren Auf (schwung,d.Vf.) einer revolutionären Arbeiterbewegung.
- der mittlere und höhere Angestellte besitzt im Verhältnis zum 'Arbeiter' eine höhere Qualifikation (Berufsausbildung) und kann die Wiederherstellung seiner Arbeitskraft mit geringerem Aufwand leisten.
- es vollzieht sich eine absolute Steigerung des Lebensstandards und gleichzeitig eine relative Verelendung.
- zunehmende Möglichkeiten des Kapitals bzgl. der Einflußnahme auf das Bewußtsein des Proletariats.

5.1.2 MITTELFRISTIGES ZIEL

- Aufbau von Betriebsgruppen (Kaderbildung), die die Organisierung des Proletariats im Betrieb vorantreiben.
- Überwindung der Isolierung und Kommunikationssperren, also Aufbau eines Kommunikationsnetzes für das Proletariat eines Betriebes und die Mehrwertproduzierenden eines Produktionsbereiches (Bergedorf).
- Überwindung des trade-unionistischen Denkens.
- Sinnliche Wahrnehmung des Hauptwiderspruchs des Proletariats in rationale Erkenntnis umzuwandeln.
- Prinzip der Solidarität der Arbeiter/Angestellten eines Betriebes und einer Region als wesentliches Instrument des Klassenkampfes nahezubringen; das ergibt mit dem vorhergenannten Punkt einen wichtigen Bestandteil des Klassenbewußtseins.

5.1.3. ORGANISATION DER ARBEIT AUF DEM PRODUKTIONSSEKTOR

Die Arbeit auf dem Produktionssektor zerfällt für uns z.Zt. in drei Aufgabenbereiche: (vgl. IGM-Bereich, Lehrlinge bzw. Kreis Stormarn,d.Vf.) ...

5.1.4. KOORDINATION DER ARBEIT AUF DEM PRODUKTIONSSEKTOR / REGIONALE ORGANISIERUNG

In der Erkenntnis der Notwendigkeit nach zumindest kooperativer Zusammenarbeit der drei Arbeitsgruppen gibt es folgenden organisatorischen Zusammenhang:

Die Kader aller drei Arbeitsgruppen (nicht Delegierte!) werden 14tägig in einem Kaderkreis zusammengefaßt. Das Delegiertenprinzip ist für die Lehrlingsgruppe und den AK Wirtschaft-Betriebe / Reinbek bis auf weiteres nicht geeignet. Wenn die mobilisierten Lehrlinge und Arbeiter / Angestellten geschult sind, werden auch die für die Kaderbildung herangezogen.

5.1.5. Die Untersuchungsarbeit (notwendig für Betriebs- und Strukturanalysen bei Hauni, Reinbeker und Gesamtbergedorfer Produktionsgebiet) wird von einer Untersuchungsgruppe geleistet.
Ihre Untersuchungsergebnisse stellt sie den verschiedenen Arbeitsgruppen zur Verfügung. Ein Delegierter nimmt an den Treffen des Kaderkreises teil."

Berichtet wird weiter aus dem Konsumsektor und dem Schülerbereich (vgl. jeweils dort). Betont wird die:"
7.5. NOTWENDIGKEIT EINER PROLETARISCHEN JUGENDORGANISATION

Bei der Haupt/Real/Handels- und Berufsschularbeit ist eine enge Koordination mit den Lehrlingsgruppen notwendig.
Weiterhin ist es erforderlich, daß die Jugendlichen auch nach der Schule bzw. nach der Arbeit im Betrieb, d.h. im Freizeitbereich, agitiert werden. Hierbei ist wiederum eine enge Zusammenarbeit mit den (angehenden) Erziehern notwendig.
Ein weiteres Projekt der Schüler- und Lehrlingsarbeit muß die Bundeswehr- bzw. Ersatzdienst-, Grenzschutz- (BW, EDL bzw. BGS,d.Vf.) usw. Agitation sein.

Diese Arbeit jedoch kann nur zentral von einer Organisation geleistet werden. Dadurch sind dann auch die o.a. Schwierigkeiten bei der Haupt/Realschularbeit zu überwinden.
Langfristig muß also die Schüler- und Lehrlingsarbeit übergehen in der Zusammenfassung in einer Proletarischen Jugendorganisation, durch die sich auch die Trennung zwischen politischer Arbeit und privater Freizeitgestaltung überwinden ließe.

Ein sinnvolles Übergehen von Schülern in eine Lehrlingsgruppe und somit eine bessere Vorbereitung der Lehrlingsarbeit an den Schulen wird ebenso besser geleistet werden können."

Berichtet wird auch vom Arbeitskreis Frauen (vgl. dort) und sodann vorgestellt:"
9. DAS FÜR DIE STADTTEILGRUPPE ALLGEMEIN VERBINDLICHE GRUNDSCHULUNGSPROGRAMM

Die Stadtteilgruppe wurde in sechs Schulungsgruppen (SG) aufgegliedert. Kriterium für die Aufgliederung ist die soziale Basis bzw. der politische Arbeitsbereich (Produktionssektor, Konsum, Lehrlinge, Frauen, Schüler). Die Schulung wird alle zwei Wochen in einem Seminar jeder SG durchgeführt.
Hierfür werden Referate verwendet. Ab III. ist von jedem Schulungsteilnehmer als Schulungsvoraussetzung 'Lohn, Preis und Profit heute' (Schäfer) zu lesen.

Die Referate werden von einem Kollektiv ausgearbeitet, in dem aus jeder SG ein Genosse vertreten ist. Die Referate werden dann (max. 4 DIN A4-Seiten) an die einzelnen Schulungsgruppen gegeben, damit sich jeder nach der angegebenen Literaturliste weiter auf die Seminare vorbereiten kann.

9.1. BEGRÜNDUNG FÜR DIESE REFERATFORM

9.1.1. Die Referate sind einfach gehalten und das Schulungsprogramm ist überschaubar. Das AUSS hat schon Erfahrungen gemacht, daß für einige Genossen das dort beschlossene Schulungsprogramm und vor allem die dazu zu lesende Literatur zu schwer war und sie durch die Endlosigkeit des Schulungsprogramms schnell frustriert wurden. Das Schulungsprogramm des AUSS war inhaltlich dem jetzigen gleich.

9.1.2. Durch Referate hat man leichter die Möglichkeit, Bezug zur heutigen aktuellen Situation zu nehmen und so die konkrete Analyse einer konkreten Situation mit allen Genossen voranzutreiben.

9.2. KONTROLLE

Jede SG fertigt von jedem S-Seminar ein Protokoll an, das ins KK gegeben wird, sodaß durch die Delegierten im KK der Diskussionstand überprüft werden kann und ggf. einander angeglichen werden kann.

Diese Methodik wurde in der Vollversammlung und den einzelnen AKs diskutiert und dann verbindlich beschlossen. Das Programm und die Zusammensetzung der SGs wurde von einer Schulungskommission geleistet.

DIE STUDENTISCHEN GENOSSEN wurden auf die verschiedenen SGs verteilt.

9.3. S-PROGRAMM

I. 'Woher kommen die richtigen Ideen der Menschen' - Mao, zum Einstieg in die Schulung.
II. Histomat und Diamat (Quellen: Marxistische Lehrbrief, Serie E Nr.1 'Geschichte: Zufall oder Gesetz', Serie A Nr.2 'Wie sich Mensch und Gesellschaft entwickelten', Serie A Nr.6 'Die Entstehung des Kapitalismus'; Anti-Dühring oder 'Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft'; Geschichte der KPdSU, Kurzer Lehrgang, Kap. 1-4)

III. Klassen und Klassenkampf (Quellen: Marxist. Lehrbriefe Serie A Nr.3 und 4 'Die marxistische Lehre von den Klassen und Klassenkampf'; 'Staat und Revolution'.)

IV. Ware, Preis, einfache Warenproduktion, kapitalistische Warenproduktion, Ware als Arbeitskraft, Wesen des Kapitals (Quellen: Kleiner Mandel 1. kap.; ABC des Kommunismus - Bucharin; 'Lohnarbeit und Kapital', 'Lohn, Preis, Profit'; Engels - 'Einführung in das Kapital'; 'Marxismus leicht gemacht' - Schäfer; Sweezy - 'Theorie der kapitalistischen Entwicklung').

V. Mehrproduktion - Mehrwert - Profit, Arbeitsproduktivität - Arbeitsintensität (Quellen wie IV.).

VI. Rolle des Staates (Quellen: Serie A Nr.5 'Was lehrt Marx über den Staat'; 'Staat und Revolution'; 'Über den Staat'; ABC des Kommunismus).

VII. Monopolkapitalismus, Akkumulation des Kapitals, Investion etc. (Quellen: Imperialismustheorie, ABC des Kommunismus; Kl. Mandel 2. Kap.).

VIII: Staatsmonopolistischer Kapitalismus, Akkumulation des Kapitals, Vermögensbildung, Staatsdirigismus, Rolle der Gewerkschaften (Quellen: Huffschmidt 'Politik des Kapitals' RPK Nr.46 (vgl. 9.1.1970,d.Vf.))."

Abschließend heißt es:"
Die einzelnen Papers wurden von den entsprechenden AKs ausgearbeitet. Ein Kollektiv leistete die inhaltliche Koordination und den Bereich, der die gesamte Stadtteilgruppe betrifft."
=Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf: Papier für die am 18./19.April 1970 in Hannover stattfindende Konferenz der norddeutschen, auf dem Produktionssektor arbeitenden Gruppen,Hamburg 1970

13.04.1970:  Die Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf in Hamburg (vgl. 13.4.1970) berichtet über ihren:"
8. ARBEITSKREIS FRAUEN

Ausgangspunkt für die Frauenarbeit war, daß Frauen, denen ein Unbehagen aufgrund ihrer spezifischen Unterdrückung vorhanden war, sich zusammensetzten, um durch theoretische Arbeit von der sinnlichen Wahrnehmung der Unterdrückung der Frau in der kapitalistischen Gesellschaft zur rationalen Erkenntnis zu kommen.
Auf der anderen Seite war den Frauen jedoch bewußt, daß diese sog. 'Emanzipationsbewegung der Frauen' meist zu dem Ergebnis führte, daß die Frauen sich aus der politisch-praktischen Arbeit der Gruppen zusehends ausgliederten und so für die notwendige politische Arbeit wegfielen. Das sollte in unserem Fall keinesfalls erfolgen.

Innerhalb der Stadtteilgruppe hat der Frauenarbeitskreis (12 Personen: Angestellte, Hausfrauen, Studentinnen, Schülerinnen) jedoch nur eine Funktion, wenn er nicht (?,d.Vf.) politisch-praktische Arbeit leistet.
Die Praxis soll ihren Schwerpunkt in der Agitation der Frauen aus dem proletarischen Teil der Bevölkerung haben. Hierfür bieten sich in unserem Stadtteil mehrere Projekte an, über deren politischen Stellenwert mit langfristiger Perspektive noch diskutiert wird (Betriebskinderladen, Arbeit an Kinderheimen etc.).

Um die praktische Arbeit überhaupt möglich werden zu lassen, arbeitet der Arbeitskreis neben dem allgemeinen Grundschulungsprogramm theoretisch an den Themen: Sexualität und Familie, Repressive Familienpolitik, Sozialistische Kindererziehung."
=Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf: Papier für die am 18./19.April 1970 in Hannover stattfindende Konferenz der norddeutschen, auf dem Produktionssektor arbeitenden Gruppen,Hamburg 1970,S.13f

13.04.1970:  Die Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf in Hamburg (vgl. 13.4.1970) berichtet über ihre Betriebsarbeit bei Hauni:"
5.1.3.1 ARBEITSKREIS (AK) WIRTSCHAFT-BETRIEBE/HAUNI

Hauni-Werke in Hamburg-Bergedorf mit 2 200 Werktätigen / Hersteller von Zigarettenmaschinen im wesentlichen - Export gleich 80%; Weltmarktanteil gleich 80% / Alleinbesitzer Körber (97%) / Öffentliche Stiftung (60 Mio.) / Initiator der Ingenieurschule für Bioingenieure und für zwei Ingenieurschulen für Produktions- und Verfahrenstechnik / 'Bergedorfer Gesprächskreis' etc. etc.

Historisch ist dieser AK aus dem alten AK Wirtschaft-Betriebe hervorgegangen, der vor einem halben Jahr mit der Betriebsarbeit bei den Hauni-Werken begann (IGM-Bereich - vgl. Sept. 1969,d.Vf.).
Der AK setzte sich z.Zt. aus Lehrlingen, Jungarbeitern, Angestellten und zwei Studenten zusammen. ...

zu 5.1.3.1. Betriebsarbeit bei den Hauni-Werken

Die Agitations- und Mobilisierungsarbeit ist an einem Großbetrieb aus dreierlei Gründen z.Zt. zweckmäßiger als z.B. bei einem Kleinbetrieb; nämlich weil 1. die Chance in einem Großbetrieb größer ist Arbeiter (Lehrlinge, Arbeiter, Angestellte) zu organisieren, weil 2. Großbetriebe in der kapitalistischen Wirtschaftsordnung einen besonderen Stellenwert haben, und weil 3. die Weiterentwicklung der Produktivkräfte den Hauptwiderspruch verstärkt. Dazu kommt bei den Hauni-Werken als Ansatzpunkt der Alleinbesitzer Körber.

In diesem Betrieb waren anfangs nur einige wenige Informanten. Dieser Umstand und die Vorteile einer 'Außengruppe' veranlaßten uns, die Betriebsarbeit von außen aufzunehmen.

Eine 'Außengruppe' hat die Möglichkeit, innerbetriebliche Konflikte aufzugreifen und sie mittels einer Konfliktstrategie wieder in den Betrieb zu tragen und sie zur Agitation und Mobilisierung zu benutzen. So werden die Informanten bzw. die organisierten Belegschaftsmitglieder nicht direkt gefährdet, und die Arbeit der sozialistischen Opposition kommt in das Bewußtsein des Proletariats im Betrieb.

Das wesentliche Instrument für die Agitation in den Hauni-Werken ist die Betriebszeitung. Die Funktion der Zeitung ist neben den allgemeinen Zielpunkten (vgl. 5.1.2.) insbesondere die Kommunikation unter den Hauni-Arbeitern, was die Grundvoraussetzung für die Organisierung ist.
Festgestellt werden muß, daß die Betriebszeitung im regelmäßigen Abstand von 4 - 5 Wochen bei der Belegschaft mehr Interesse findet als Flugblätter, mögen sie auch in kurzen Abständen folgen und inhaltlich der Betriebszeitung gleichen.

Jede Zeitung (Auflage innerhalb von sechs Nummern von 500 auf 1 000 gestiegen) enthält neben allgemeinpolitischen Themen (Ausbeutung und Unterdrückung des Proletariats, Mieten, Preise, Wahlen, Steuern etc.) zum größten Teil Artikel, die sich auf innerbetriebliche Konflikte beziehen. Über diese innerbetrieblichen Konflikte (z.B. Körbers 'Stufenselektion' gleich Belegschaft hat Veto bei Besetzung der unmittelbar übergeordneten Stellen) wird der kapitalistische Produktionsprozeß und die kapitalistischen Interessen des Unternehmers (hier gleich Unterdrückung der Mitbestimmungsforderung) dargestellt und die gesellschaftliche (?,d.Vf.) des Proletariats versucht zu vermitteln.
Agitation und Mobilisierung im Sinne des revolutionären Klassenkampfes sind nur erfolgversprechend, wenn sie von den subjektiven Interessen des Proletariats ausgehend Schritt für Schritt dem Betriebsproletariat die mögliche Realisierung ihrer objektiven Interessen auf dem Produktionssektor mit sozialistischer Perspektive aufzeigen.
Die Artikel werden kollektiv erarbeitet und im AK eingehend diskutiert.
Wenn die Genossen aus dem Betrieb die Artikel nicht selbst verfassen, basieren diese zumindest auf den Informationen der Genossen. Die Kontrolle der Zeitung gewährleisten die Genossen im Gespräch mit den Arbeitern im Betrieb.

STELLENWERT DES TAGESKAMPFES DER ARBEITER:

Die Agitationsarbeit ist darauf gerichtet, die trade-unionistische Arbeit sofort in politische Kategorien umzusetzen, sodaß ein trade-unionistisches bewußtsein von Anfang an überwunden werden soll.
Nichtsdestotrotz wird der Tageskampf des Proletariats (Forderungen z.B. nach Lohnerhöhungen und Mitbestimmung) unterstützt, wobei jedoch gleichzeitig eine weiterführende Kritik angebracht wird, dadurch daß der Stellenwert für die kapitalistische Produktion aufgezeigt und die sozialistische Perspektive zu vermitteln versucht wird.

ARBEIT IM BETRIEB Z.ZT.

Neben der Mann-zu-Mann-Agitation ist insbesondere die Aufgabe der organisierten Werktätigen die Vermittlung der Betriebszeitung am Arbeitsplatz zu leisten. Weitere Agitationsmöglichkeiten bieten die Betriebs- und Lehrlingsversammlungen.

FUNKTION DES ARBEITSKREISES

ist die Bildung von Kadern im Betrieb, die dann die Organisierung des Proletariats selbsttätig vorantreiben - unterstützt von außerbetrieblichen Genossen (Arbeiter, Angestellte, Studenten).
Nach diesem Prinzip wird die Lehrlingsarbeit und die Arbeit in Reinbek aufgebaut."
=Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf: Papier für die am 18./19.April 1970 in Hannover stattfindende Konferenz der norddeutschen, auf dem Produktionssektor arbeitenden Gruppen,Hamburg 1970,S.5ff

13.04.1970:  Die Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf in Hamburg (vgl. 13.4.1970) berichtet über ihre Lehrlingsarbeit:"
zu 5.1.3.2. LEHRLINGSARBEIT

Durch die Agitation an den Hauni-Werken (u.a. Betriebszeitung) gelang es dem alten AK Wirtschaft-Betriebe zwei Hauni-Lehrlinge in den Arbeitskreis einzugliedern. Durch aktive Teilnahme an der theoretischen und praktischen Arbeit wurden die Lehrlinge befähigt, selbständig eine Lehrlingsgruppe aufzubauen.

Das Ziel der Gruppe, Lehrlinge in eine revolutionäre Arbeiterbewegung einzugliedern, ergibt sich aus der Tatsache, daß Lehrlinge als integraler Bestandteil der Arbeiterklasse anzusehen sind. Hieraus folgt, daß die Bildung von eigenständigen Lehrlingszirkeln als solche keine langfristige Perspektive (hat,d.Vf.) und daß ein evtl. vorhandenes 'Lehrlingsbewußtsein', nämlich ersteinmal Lehrling zu sein, abgebaut und in ein Klassenbewußtsein umzuwandeln ist.

Nahziel ist die Ausbildung von Lehrlingskadern als Betriebskader und die Erfassung aller Lehrlinge des Bergedorfer Bereichs in der Agitationsarbeit.

STRATEGIE

Die Einsicht, daß die Bewußtseinslage der zu agitierenden Lehrlinge die Ausgangsbasis unserer politischen Arbeit sein muß, bedingt die Diskussion der subjektiven Bedürfnisse und die der unmittelbaren Interessen. Die zu erfüllenden Arbeitsgebiete sind z.Zt. für uns:

a) Untersuchungsarbeiten über Lehr- und Ausbildungsverhältnisse im Betrieb (Unterdrückungsmechanismen, ausbildungsfremde Arbeiten, Ausbeutung, Bevormundung, Einschränkung der Grundrechte etc.)

b) Untersuchungsarbeiten der Lehr- und Lernverhältnisse in der Berufsschule (Unterrichtsmethodik, Lehr-/Lernmittel, Zensuren, Lehrinhalte etc.)

c) Untersuchungsarbeiten über ausbildungsbestimmende Gesetze (Berufsaus- und Berufsbildungsgesetz (BAG bzw. BBiG,d.Vf.), BVG, Jugendschutz etc.)

Bei der Diskussion der angeführten Themen wird darauf geachtet, daß die Ausbildung nicht isoliert von gesamtgesellschaftlichen Verhältnissen betrachtet wird, sondern als Ausfluß dieses Systems.

Auch der Lehrlingsarbeitskreis benutzt als wesentliches Mittel der Agitation eine Zeitung.
Die 1. und 2.Lehrlingszeitung wurde kollektiv hergestellt; der Inhalt wurde im Arbeitskreis ausführlich diskutiert. Inhaltlich bezog sich die Zeitung (1. und 2. Nr.) großen Teils auf die Hauni-Werke, da die meisten Lehrlinge der Lehrlingsgruppe in diesem Betrieb arbeiten. Fragen der Ausbildung werden vorrangig erörtert. Neben der Vermittlung ökonomischer Grundsachverhalte dient die Lehrlingszeitung zum Aufzeigen und Vermitteln politischer Auseinandersetzungen zwischen Arbeitern (und Lehrlingen) und übergeordneten Stellen im Betrieb.

Die Resonanz der Zeitung wird beobachtet und ermittelt, um die Interessen von Lehrlingsgruppen verschiedener Berufe wahrzunehmen und darauf aufbauen zu können.

Die Zeitung wird an der örtlichen Berufsschule verteilt weil hier alle Lehrlinge eines größeren Gebietes zusammengefaßt sind.

Neben der Zeitungsarbeit wird noch die inhaltliche Vorbereitung von Kampagnen (z.B. 1.Mai, Zeugniskampagne) geleistet.

ORGANISATION

Längerfristig ist hier die Organisierung in gewerbliche und kaufmännische Lehrlinge anzustreben. Die Lehrlingszeitung u.a. sind dann durch Delegierte der beiden Arbeitsgruppen zu leisten.

Z.Zt. ergibt sich jedoch nur die Möglichkeit, die Lehrlingsgruppe in Lehrlinge aus den beiden Groß- und mittleren Betrieben und in Lehrlinge aus Kleinbetrieben, die im wesentlichen die Berufsschularbeit leisten, aufzugliedern.

THEORIEVERMITTLUNG / EINSTIEG IN DIE GRUNDSCHULUNG

Neben der erwähnten Untersuchungsarbeit, wurde folgendes als Voraussetzung für die Grundschulung erarbeitet: Mehrwert, Ausbeutung (Kleiner Mandel); Arbeitskraft, Ware, Tausch-, Gebrauchswert, Produktionsverhältnisse, Produktionsmittel, zyklische Krisen; die inhaltliche Erarbeitung erfolgte anhand von Referaten, die mit Hilfe geschulter Genossen erarbeitet wurden
(Quellen:
- Grundlagen des Marxismus-Leninismus,
- Sweezy: Grundlagen der kapitalistischen Entwicklung,
- Kleiner Mandel).

Die Lehrlingsgruppe hat inzwischen die für die gesamte Stadtteilgruppe verbindliche Grundschulung aufgenommen."
=Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf: Papier für die am 18./19.April 1970 in Hannover stattfindende Konferenz der norddeutschen, auf dem Produktionssektor arbeitenden Gruppen,Hamburg 1970,S.7f

13.04.1970:  Die Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf in Hamburg (vgl. 13.4.1970) berichtet über ihre:
ARBEIT AUF DEM KONSUMSEKTOR

Der AK Konsum wurde am 8.1.1970 durch Zellteilung des alten AK Wirtschaft-Betriebe gegründet.

Beispielhaft für die Zusammensetzung verschiedener Arbeitskreise ist die des AK Konsums:
ständig arbeitende Genossen
4 Lehrlinge
2 Angestellte
3 Hausfrauen
3 Schüler
3 Studenten

6. ARBEIT AUF DEM KONSUMSEKTOR

Der AK Konsum versteht sich als Bestandteil der Sozialistischen Stadtteilgruppe Bergedorf. Die politische Arbeit an den Nebenwidersprüchen dieses Systems ist die Aufgabe des AK Konsum; dazu kommen aber noch Ergänzungs- und Hilfsfunktionen z.B. für die Arbeit auf dem Produktionssektor.

POLITISCHE BEGRÜNDUNG

Sozialistische Arbeit kann und darf sich nicht ausschließlich auf den Bereich des Hautwiderspruchs erstrecken, sondern muß Probleme und Konfliktstoffe des gesamtgesellschaftlichen Lebensbereiches der lohnabhängigen Massen aufgreifen und zur politischen Agitation verwenden.

'Eine der Grundbedingungen für die notwendige Erweiterung der politischen Agitation ist die Organisierung allseitiger politischer Enthüllungen.' (Lenin: Was Tun, Kap. 3).

STRATEGIE

Die Genossen halten das Prinzip der Einheit von Theorie und Praxis für die politische Arbeit für verbindlich. Langfristig hat sich der AK folgende Aufgaben gestellt:

a) Analyse der gesellschaftlichen Struktur Bergedorfs;
b) Analyse der Lokalzeitung;
c) Analyse der Verteilung des Grundbesitzes bzw. der Struktur des Handelskapitals;
d) Aufbau einer sozialistischen Zeitung für den Raum Bergedorf/Reinbek.

Z.Zt. werden noch die Möglichkeiten der praktischen Arbeit untersucht: es besteht die Notwendigkeit der politischen Arbeit unter den Mietermassen eines privaten Alleinbesitzers von über 2 000 Wohnungen.
Einen weiteren Ansatzpunkt bietet evtl. ein Arbeitskreis der Fürsorge mit proletarischen Randgruppen, die in einem Wohnblock zusammengefaßt sind."
=Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf: Papier für die am 18./19.April 1970 in Hannover stattfindende Konferenz der norddeutschen, auf dem Produktionssektor arbeitenden Gruppen,Hamburg 1970,S.9f

13.04.1970:  Die Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf in Hamburg (vgl. 13.4.1970) berichtet über ihre:
7. SOZIALISTISCHE SCHÜLERARBEIT (AUSS BERGEDORF)

Für die Schülerarbeit ist es notwendig, zuerst einmal die verschiedenen Schultypen zu untersuchen. Ausgangspunkt dieser Untersuchung ist die spätere Stellung der Schüler im Produktionsprozeß.

7.1.1. GYMNASIUM

Die Masse der Gymnasiasten stammt aus kleinbürgerlichen Verhältnissen. Die Funktion des Gymnasiums besteht darin, die Schüler ideologisch und charakterlich so zu formen, daß es unmöglich wird, ihre objektiven Interessen zu erkennen, die weitgehend identisch sind mit denen des Proletariats. D.h., daß die selbständigen Existenzgrundlagen des Kleinbürgertums langsam aber sicher vernichtet werden; sie somit immer mehr unter gehalts- und lohnabhängigen Bedingungen arbeiten müssen und somit ihre ökonomische Pufferstellung wegfällt. Somit besteht die objektive Voraussetzung, ähnliche Ziele zu verfolgen wie das Proletariat.

Im Gymnasium werden nun Prozesse in gang gesetzt, die diese Zusammenhänge verschleiern sollen. Deshalb muß unsere Aufgabe es sein, im Nebenwiderspruch Schule die kleinbürgerlichen Gymnasiasten so zu beeinflussen, daß sie nicht gegen das Proletariat arbeiten.

Aufgrund der Funktion der Schule ist unser Kampf an den Gymnasien wesentlich ein ideologischer Kampf; d.h. die Vernichtung der kleinbürgerlichen Ideologie und damit gleichzeitig die Verankerung zunächst demokratischer Inhalte, dann sozialistischer Theorie.

7.1.2. HAUPT- UND REALSCHULEN

Diese beiden Schultypen haben wir in unserer bisherigen Praxis nicht voneinander getrennt, obwohl man sehen muß, daß die Realschüler zu ca. 30 - 50% weiterführende Schulen besuchen. Diese Tatsache hat allerdings für unsere bisherige Praxis keine Relevanz gehabt. Diese Schulen werden vorwiegend vom späteren Proletariat besucht. In der Erziehung tritt ein deutlicher Widerspruch zutage: einerseits versucht man die Klassengegensätze zu verschleiern; andererseits muß man die objektive Lage des Proletariats berücksichtigen, die diesen Schülern aufgrund ihrer Herkunft und späteren Stellung im Produktionsprozeß z.T. bewußt ist. Das sieht dann so aus, daß den Schülern zu vermitteln versucht wird, daß diese Lage 'naturgegeben und unabänderlich' ist. Für unsere Arbeit bedeutet das, wir müssen diesen Schülern ihre objektiven Interessen deutlich aufzeigen und ihnen ihre Stärke bewußt machen und ihnen ihre Aufgaben zeigen (Selbstorganisation des Proletariats).

Einerseits müssen wir den Kampf ideologisch führen; andererseits müssen wir in unserer Agitation berufsspezifische Probleme behandeln. Hierbei ist eine enge Zusammenarbeit mit der Lehrlingsgruppe notwendig. Weitere Schularten sind in unsere Arbeit nicht einbezogen (z.Zt.). Hieraus ergibt sich, daß der Schwerpunkt der Schülerarbeit auf den Haupt- und Realschulen liegen muß, denn diese Schüler bilden erstens die Masse der Gesamtschülerschaft; zum anderen geht aus ihnen das spätere Proletariat hervor, also das revolutionäre Subjekt.

7.2. ZUR PRAKTISCHEN SCHÜLERARBEIT

Zu Beginn setzte sich das AUSS einzig aus Gymnasiasten zusammen; folglich wurden in der Arbeit auch nur die Interessen dieser Schüler berücksichtigt. Aufgrund der Einsicht der Notwendigkeit, an den Haupt/Realschulen zu arbeiten, wurde der größte Teil der Gymnasiasten in Basisgruppen organisiert. Einige Genossen wurden somit freigestellt, die Arbeit an den Haupt/Realschulen aufzunehmen.
Indem man schulspezifische Fragen aufgriff (rein gewerkschaftliche Arbeit, Angreifen von Mißständen an den Schulen) integrierte man einige Schüler für die politische Arbeit. Diese Schüler arbeiteten unter Hilfestellung einiger Gymnasiasten in einer Projektgruppe (PG) weiter. Diese PG arbeitete ein Vierteljahr an einer Zeugniskampagne, die von Inhalt und Form her auf die Haupt/Realschulen zugeschnitten war.
Diese Kampagne knüpfte am Bewußtseinsstand der Schülermassen an, hatte somit zu Beginn reformistischen Charakter, der aber im weiteren Verlauf überging in eine Kritik am gesellschaftspolitischen System. Die Forderungen jedoch mußten selbstverständlich bleiben.

Das Ergebnis der Kampagne: weitere Schüler wurden in die politische Arbeit integriert.
Die Masse der Schülerschaft wurde oberflächlich politisiert, sodaß sie z.T. die Diskussion in der Schule weiterführen konnte mit Unterstützung der organisierten Schüler. Ein langfristiges Ziel dieser Kampagne war es, daß die Schüler aufgrund der sozialistischen Argumentation bei später aufbrechenden Konflikten (offenen) sich im AUSS organisieren.

Als weiteres Projekt wurde eine Schülerzeitung (zentral für den Bergedorfer Bereich mit 2 000 Auflage) in Angriff genommen. Sie hat folgende Funktion:

a) Herstellung einer Verbindung sämtlicher Bergedorfer Schulen, sodaß langfristig eine Solidarität der Schüler besser erreicht wird;

b) Möglichkeit für gerade mobilisierte Schüler, an den Problemen ihrer Schule zu arbeiten;

c) Information vor allem der Haupt/Realschüler über ihre Rechte. Somit hat die Zeitung zugleich eine Unterstützungsfunktion der an den Schulen arbeitenden Kader.

d) Vermittlung der Zusammenhänge von Schule und gesellschaftlichen Strukturen.

7.3. ORGANISATION DES AUSS

Es gibt zwei Basisgruppen für Gymnasiasten, eine Projektgruppe für Haupt/Realschüler und die Redaktion der Schülerzeitung, die alle wöchentlich einmal mindestens zu einer Arbeitssitzung zusammenkommen. Einmal in der Woche findet eine Schülervollversammlung statt. Diese Vollversammlung delegiert die KK-Delegierten (und sonstige Delegierte). Weiterhin sind die Schüler durch einen Delegierten für die Schülerzeitung im KK vertreten.
Die Arbeit wird von den Schülerkadern vorangetrieben, was institutionalisiert ist. Ein 'Organisationskollektiv' bereitet die Vollversammlungen usw. vor.
Längerfristig ist das OK als Kaderkreis der verschiedenen Arbeitsgruppen zu begreifen, wobei die Kader als Delegierte durch die Kader in den betreffenden Gruppen ins OK gesandt werden.

7.4. SCHWIERIGKEITEN IN DER SCHÜLERARBEIT

7.4.1. Die Kampagne und die Arbeit mit der Schülerzeitung hat gezeigt, daß eine sinnvolle Agitation aller Schüler nicht gleichgeschaltet werden kann. Sowohl von der Taktik als auch vom Inhalt her muß an den Gymnasien eine andere Arbeit geleistet werden.

7.4.2. Da die Haupt/Realschüler maximal drei Jahre in der Schülerorganisation arbeiten (Gymnasiasten bis zu sechs Jahren), ergibt sich die Schwierigkeit, daß diese Schüler in dem Moment von der Schule abgehen, wo sie zu einer vernünftigen Praxis und der notwendigen Theorie gekommen sind.
Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, zumindest mittelfristig die Haupt/Realschularbeit von Gymnasiasten vorangetrieben wird.

Im AUSS sind etwa 30% Haupt/Realschüler. In der Gesamtarbeit allerdings macht die Arbeit an den Haupt/Realschulen den Schwerpunkt aus.

Die Arbeit an den Gymnasien zielt u.a. daraufhin, die SV zu übernehmen. Dies ist ein Teil der Schülerarbeit an den Hamburger Gymnasien. Das Hamburger AUSS hat den Vorstand des Hamburger Schülerparlaments übernommen (vgl. S.13*.19**,d.Vf.). Das HSP wird Forderungen stellen, die einerseits geeignet sind, die gesamte Schülerschaft zu mobilisieren und zu bestimmten Fragen bzw. Kampagnen organisieren - andererseits es dadurch zu einem Konflikt mit der Schulbürokratie kommen zu lassen und somit die Möglichkeit zu geben, das Schülerparlament in eine Massenorganisation der Schülerschaft umzuwandeln, in der das AUSS die treibende Kraft ist.
Die Übernahme der SV an den beiden Bergedorfer Gymnasien ist vorläufig gescheitert, sodaß die Basisgruppen ihre Arbeit neu überdenken müssen, um trotzdem die politische Verbindung zwischen HSP-Vorstand und Schülerschaft herzustellen. Erleichtert wird diese Arbeit durch drei Bergedorfer AUSS-Mitglieder im HSP-Vorstand."
=Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf: Papier für die am 18./19.April 1970 in Hannover stattfindende Konferenz der norddeutschen, auf dem Produktionssektor arbeitenden Gruppen,Hamburg 1970,S.10ff

13.04.1970:  Die Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf in Hamburg (vgl. 13.4.1970) berichtet aus dem Kreis Stormarn:"
5.1.3.3. ARBEITSKREIS WIRTSCHAFT-BETRIEBE / REINBEK

Ein für sich abgeschlossenes Industriegebiet einem Großbetrieb (1 800) und einer Reihe von mittleren und Kleinbetrieben (unter 200) wird als ganzes mit einer regionalen Betriebszeitung agitiert - z.Zt. beschränkt sich die Zeitung aber noch auf nur drei Betriebe. ...

Die Kader (gleich Angestellte) wurden im alten AK Wirtschaft-Betriebe geschult und befähigt, selbsttätig die Arbeit zu leisten.

Für die politische Arbeit im Reinbeker Industriegebiet ist die enge Zusammenarbeit mit oppositionellen Arbeitern eine wichtige Voraussetzung. Die Arbeit ist darauf gerichtet, alle Arbeiter dieses Industriegebietes (3 000 - 4 000) mit der Agitation zu erfassen. Vorerst wird sich der Arbeitskreis auf die Herstellung der regionalen Betriebszeitung und die Grundschulung beschränken.

Das mittelfristige Ziel ist die Kaderbildung in den Reinbeker Betrieben, die dann den Aufbau von Betriebsgruppen zu leisten haben."
=Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf: Papier für die am 18./19.April 1970 in Hannover stattfindende Konferenz der norddeutschen, auf dem Produktionssektor arbeitenden Gruppen,Hamburg 1970,S.5 und 9

18.04.1970:  In Hannover beginnt eine zweitägige Konferenz, auf der von IKD, Rote Jugend Mainz, Arbeitskreis Spartacus Oldenburg und Spartacus - IAfeKJO Berlin eine Fraktionsplattform vorgelegt wird.
Dadurch bekommen die IKD, nach eigenen Angaben, Kontakte nach Wolfsburg. Innerhalb der IKD wird berichtet:"
Es waren 16 Gruppen vertreten. Vorwiegend Antiautoritäre, aber auch DKP. Tagesordnung war: Gruppenberichte und Erfahrungsaustausch. Unsere Genossen erreichten, daß am Sonntag über strategische Fragen diskutiert werden sollte. Am Sonntag war ein Teil der Gruppen wieder anderer Meinung. Es wurde dafür gestimmt zwei Gruppen zu bilden. Eine Grundsatzfragen, zweite Erfahrungsaustausch. Außer Spartacus und Hamburg (die eindeutig DKP-Leute sind) nur noch die Wolfsburger".

Wir wissen nicht, wen die IKD mit 'den Hamburgern' meinte, uns lag aus Hamburg nur ein Papier der Sozialistischen Stadtteilgruppe Bergedorf (vgl. 13.4.1970) vor, die in der Folge am KB teilnimmt.
=IKD:Tätigkeitsbericht der Leitung für die Zeit vom 25.3. bis zur NK,o.O. o.J. (1970);
Spartacus - IAfeKJO:Leitungsbericht für den Zeitraum vom 17.Plenum bis zum 9.6.1970,Berlin 19.6.1970;
IKD, Rote Jugend Mainz, Arbeitskreis Spartacus Oldenburg, Spartacus - IAfeKJO:Fraktionsplattform für die Arbeitskonferenz von Hannover, o.O. o.J. (1970);
IKD-Gruppe Berlin:Protokoll vom 20.4.70,o.O. o.J. (1970);
Sozialistische Stadtteilgruppe Bergedorf: Papier für die am 18./19.April 1970 in Hannover stattfindende Konferenz der norddeutschen, auf dem Produktionssektor arbeitenden Gruppen,Hamburg 1970


01.05.1970:  In Berlin mobilisieren, laut Bergedorfer Lehrlingszentrum, die Linken 20 000 Demonstranten zum 1.Mai, während es DGB und SEW auf 6 000 bringen.
=Lehrlingsinfo Nr.3/Puperzke,Hamburg Juni 1970

01.05.1970:  In Hamburg beteiligen sich, laut Bergedorfer Lehrlingszentrum, 5 000 bis 6 000 an der Demonstration von SALZ und ML Jugend Hamburg, während DGB, DKP und SDAJ für ihre Kundgebung nur 3 000 bis 4 000 mobilisieren.
=Lehrlingsinfo Nr.3/Puperzke,Hamburg Juni 1970

Juni 1970:  In Hamburg-Bergedorf erscheint die Nr.3 des 'Lehrlingsinfos' (vgl. Feb. 1970, Juli 1970) in einer gemeinsamen Ausgabe zusammen mit 'Puperzke', da sowohl das Puperzkekollektiv als auch das Bergedorfer Lehrlingszentrum (BLZ), welches das 'Lehrlingsinfo' herausgibt, an der selben Berufsschule arbeiten. Verantwortlich für die 500 beim AStA der Uni gedruckten Exemplare zeichnet J. Spendler. Anzeigen finden sich für die 'Neue Politik', den Verband der Kriegsdienstverweigerer Bergedorf und für das Arbeiterbuch.

Wegen der Nr.2 des 'Lehrlingsinfos' seien 2 Jugendvertreter bei Hauni entlassen worden, während der dritte zurückgetreten sei. Ein Bericht über die SV der Berufsschule Bergedorf ist vom Schulsprecher verfaßt. Neben Berichten aus diversen Betrieben in Bergedorf und Ahrensburg werden noch Termine bekanntgegeben. Montags ist der Club von Puperzke, dienstags das Puperzke Seminar "Karl Marx und der Sozialismus" sowie der BLZ-Arbeitskreis marxistische Theorie. Donnerstags tagt der BLZ-Arbeitskreis zum Berufsbildungsgesetz (BBiG).
=Lehrlingsinfo Nr.3/Puperzke,Hamburg Juni 1970

Juli 1970:  In Hamburg-Bergedorf erscheint die Nr.4 der 'Bergedorfer Lehrlingszeitung' (vgl. Juni 1970, 25.8.1970), die beim letzten Mal noch 'Lehrlingsinfo' hieß. Verantwortlich für die 1 000 Exemplare zeichnet Edmund Zimmermann, während man Kritik an Peter Lohmann oder Thomas Jacubasch richten soll. Über sich selbst wird u.a. ausgeführt:"
Unsere Zeitung wird jeweils eine Woche lang an der örtlichen Berufs-, Berufs Fach-, und Handelsschule verteilt." Berichtet wird außer über Bergedorfer Betriebe über die SDAJ, die in ihrem 'Heißen Eisen' das Berufsbildungsgesetz (BBiG) gelobt habe. Termine werden bekanntgegeben vom Arbeitskreis marxistische Theorie und von einem Arbeitskreis, der sich u.a. mit dem BBiG befaßt.
=Bergedorfer Lehrlingszeitung Nr.4,Hamburg Juli 1970

25.08.1970:  Nach dem 24.8.1970 erscheint in Hamburg-Bergedorf die auf Aug./Sept. 1970 datierte Nr.5 der 'Bergedorfer Lehrlingszeitung' (vgl. Juli 1970, 5.10.1970), für deren 1 000 Exemplare J. Spendler verantwortlich zeichnet. Berichtet wird außer über Hauni (IGM-Bereich) und das BBiG u.a. noch über die Sonderstrafanstalt Bergedorf, in der u.a. Sexualstraftäter sitzen. Erstmals erwähnt wird die weibliche Lehrlingsgruppe des Bergedorfer Lehrlingszentrums (BLZ).
=Bergedorfer Lehrlingszeitung Nr.5,Hamburg Aug./Sept. 1970

25.09.1970:  Michael Steffen berichtet aus Hamburg über die spätere Sozialistische Front der Arbeit (SFDA):"
Am 25. September 1970 mußte das SALZ selbst eine kleinere Spaltung hinnehmen, die sich an Schulungs- und Organisationsfragen entzündet hatte und mit dem Ausschluß der aus Bergedorf stammenden, nun als 'ökonomistisch' titulierten Fraktion 'zumeist studentischer und anderer kleinbürgerlicher Genossen (Lehrer, Kleinhändler etc.)' um Fritz Brandt und Hermann Ritter endete."
=Steffen, Michael: Geschichten vom Trüffelschwein - Politik und Organisation des Kommunistischen Bundes 1971 bis 1991. Marburg 2002, S. 55

05.10.1970:  In Hamburg gibt das Bergedorfer Lehrlingszentrum die Nr.6 seiner 'Bergedorfer Lehrlingszeitung' (vgl. 25.8.1970, Feb. 1971) heraus, für deren 1 000 Exemplare O. Spendler und P. Lohmann ihren Namen hergeben. Berichtet wird außer über die Metalltarifrunde u.a. noch über das Festival auf Fehmarn.
=Bergedorfer Lehrlingszeitung Nr.6,Hamburg 5.10.1970

Dezember 1970:  In Hamburg findet, laut KHB/ML Hamburg, eine Demonstration gegen die Todesurteile in Spanien statt, deren 250 Teilnehmer sich von Bergedorfer Lehrlingszentrum, Trotzkisten, Trikont, Rotzök, KJVD und KPD/ML mobilisieren ließen. Laut 'Der Funke' waren es ca. 300, die einem Demonstrationsaufruf von AStA, RKJ und GIM, Informationsgruppe Spanien, KJVD der KPD/ML-ZB, Rote Zelle Ökonomie und Trikont folgten.
=Der Funke Nr.2,Hamburg 1971,S.12f;
Studieren Propagieren Organisieren Nr.2,Hamburg Jan. 1971


17.12.1970:  In Hamburg demonstrieren, laut KPD/ML-ZK, mehrere 100 bei Regen gegen den Besuch des "Mörders Hussein" und für die "Solidarität mit der palästinensischen Revolution" durch Altona.
Aufgerufen wurde von GUPS, GUPA, KPD/ML-ZK und ihren Massenorganisationen Rote Garde (RG) und KSB/ML. Kürzlich sei in Hamburg ein Palästinakomitee gegründet worden. Von der RG wird ein Aufrufflugblatt verteilt, ebenso vom KSB/ML (vgl. 15.12.1970), nach dessen Angaben auch noch die CISNU Iran, die Türkische Studentenvereinigung und die Arabische Studentenvereinigung aufriefen.

Laut KHB/ML bereiteten dieser selbst sowie SALZ und Bergedorfer Arbeiter- und Lehrlingszentrum (BALZ) eine Antifaschismus Demonstration vor, die aber von der KPD/ML-ZK sabotiert wird. Diese habe stattdessen vor den Berufsschulen und in der Uni zu einer Palästinademonstration aufgerufen, deren lediglich 450 Teilnehmer sich von Bergedorfer Lehrlingszentrum (BLZ), Trotzkisten, Trikont, Rotzök, KJVD der KPD/ML-ZB und der KPD/ML-ZK mobilisieren ließen.

Laut 'Der Funke' war es eine Demonstration der KPD/ML-ZK gegen den Besuch des "Konterrevolutionärs in Jordanien", Hussein.
=Der Funke Nr.2,Hamburg 1971,S.12f;
Studieren Propagieren Organisieren Nr.2,Hamburg Jan. 1971;
KHB/ML Hamburg:Aufruf zur Laos-Demonstration,Hamburg Feb. 1971;
Roter Morgen Nr.1,Hamburg Jan. 1971;
RG Hamburg:*********,Hamburg o.J. (1970);
KSB/ML Hamburg:Das Palästinensische Volk wird siegen,Hamburg o.J. (1970)


18.01.1971:  In Aumühle bei Hamburg demonstriert die DKP, laut BALZ bzw. SALZ Hamburg, am Bismarckdenkmal gegen eine Naziveranstaltung (vgl. 16.1.1971) "100 Jahre Deutsches Reich", auf der Heinrich Lummer als Redner eingeladen war, wobei sich eine Prügelei entwickelt habe. Das Bergedorfer Arbeiter- und Lehrlingszentrum (BALZ) habe sich nicht beteiligt, da es für eine organisierte Kampagne in den Betrieben eintrete.
=Arbeiter- und Lehrlingspresse/Bergedorf Nr.8,Hamburg Feb. 1971;
Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.1,Hamburg Feb. 1971


Februar 1971:  In Hamburg gibt das Bergedorfer Arbeiter- und Lehrlingszentrum (BALZ) die Nr.8 seiner 'Arbeiter- und Lehrlingspresse/Bergedorf' (vgl. März 1971) heraus. Die Nr.6 erschien am 5.10.1970 noch unter dem Titel 'Bergedorfer Lehrlingszeitung', die Nr.7 war uns leider bisher nicht zugänglich. Versprochen wird, daß die Zeitung in Zukunft monatlich vor den wesentlichen Betrieben Bergedorfs und vor der Berufsschule verteilt werden soll. Verantwortlich für die 3 000 Exemplare zeichnet H. Biedermann. Berichtet wird aus diversen Hamburger und auswärtigen Metallbetrieben und über den 18.1.1971 in Aumühle (vgl. dort).
=Arbeiter- und Lehrlingspresse/Bergedorf Nr.8,Hamburg Feb. 1971

11.02.1971:  Die Hamburger Vertreterversammlung der IGM beschließt, laut BALZ und SALZ, sich für die Durchführung einer Demonstration am 1.Mai einzusetzen.

Die KPD/ML-ZB berichtet:"
HAMBURG - IG METALLER FÜR OFFENEN 1.MAI

Der Widerstand gegen die rechten Gewerkschaftsführer wächst. In Hamburg, wo die DGB-Bonzen genau wie in Westberlin den 1.Mai im geschlossenen Saal stattfinden lassen wollten, hat sich die Vertreterversammlung der IGM (sie vertritt 50 000 Gewerkschaftsmitglieder) für einen offenen 1.Mai ausgesprochen."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.20,Bochum 13.3.1971,S.10;
Arbeiter- und Lehrlingspresse/Bergedorf Nr.10,Hamburg Apr. 1971;
Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.2,Hamburg März 1971


März 1971:  In Hamburg erscheint im März vermutlich die Nr.9 der 'Arbeiter- und Lehrlingspresse/Bergedorf' (vgl. Feb. 1971, 15.3.1971), die uns bisher leider nicht vorliegt.
=Arbeiter- und Lehrlingspresse/Bergedorf Nr.8,Hamburg Feb. 1971

08.03.1971:  Das SALZ Hamburg gibt heute oder bereits in der letzten Woche ein Extrablatt seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. 23.2.1971, 9.3.1971) mit dem Titel "Heraus zur Demonstration am 1.Mai" heraus, welches auch vom Bergedorfer Arbeiter- und Lehrlingszentrum (BALZ) und der Gruppe KAB unterzeichnet ist. Verantwortlich zeichnet Dieter Ahlers, die Auflage wird mit 40 000 angegeben. Neben der Ankündigung, daß morgen die 'Kommunistische Arbeiter Zeitung' Nr.2 erscheinen soll, wird noch ein "Offener Brief an alle Gewerkschafter, die fortschrittlichen Kollegen in der SPD, die Deutsche Kommunistische Partei (DKP,d.Vf.) und ihre Jugendorganisation, die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend" (SDAJ) veröffentlicht, der diese zur Unterstützung einer Maidemonstration bewegen soll.
=Kommunistische Arbeiter Zeitung Extrablatt Heraus zur Demonstration am 1.Mai,Hamburg März 1971

09.03.1971:  Vor dem oder am 9.3.1971 gibt das SALZ Hamburg die Nr.2 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 8.3.1971, 15.3.1971) heraus.
Enthalten ist auch noch eine "Beilage zu KAZ, KAB AZ, A+LP Bergedorf", für deren 17 800 Exemplare Dieter Ahlers die Verantwortung trägt. Diese beschäftigt sich mit dem 1.Mai. Inzwischen hätten sich der DGB KJA und die OJAs von GHK, CPK, IGM, HBV und das Jugendforum der DruPa für eine Demonstration ausgesprochen, der DGB KV aber weigere sich immer noch. Auch die DKP will nicht mitmachen, weshalb auch ein Offener Brief "An den Landesvorstand der DKP - an unsere Kollegen, die in der DKP und SDAJ organisiert sind" veröffentlicht wird.
=Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.2,Hamburg März 1971

10.03.1971:  Im Hamburger Hafen begrüßt die DKP, laut SALZ und BALZ, in einem Flugblatt die Durchführung einer Maidemonstration. Im selben Sinne habe sie sich auch in ihrer Betriebszeitung für Still Eßlingen, deren Erscheinungsdatum wir nicht kennen, geäußert. Dies schließt auch die Befürwortung der Maikomitees ein.
=Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.4,Hamburg Apr. 1971;
Arbeiter- und Lehrlingspresse/Bergedorf Nr.10,Hamburg Apr. 1971


15.03.1971:  In Hamburg erscheint ein Extrablatt der 'Arbeiter- und Lehrlingspresse/Bergedorf' (vgl. März 1971, 5.4.1971) welches sich der Vorbereitung einer Maidemonstration durch den DGB widmet. Deren Durchführung sei vom KJA und dem Jugendarbeitskreis der GHK Verwaltungsstelle Hamburg gefordert worden. Beigeheftet ist der offene Brief von BALZ, KAB Hamburg und SALZ Hamburg "An den Landesvorstand der DKP - an unsere Kollegen, die in der DKP und SDAJ organisiert sind" (vgl. März 1971). Die Auflage wird mit 3 000 angegeben.
=Arbeiter- und Lehrlingspresse/Bergedorf Extrablatt,Hamburg 15.3.1971

25.03.1971:  In Hamburg demonstrieren, laut SALZ Bremerhaven, fast 300 Beschäftigte von Banken und Versicherungen. Das etwas näher am Ort arbeitende BALZ beziffert die Teilnehmerzahl allerdings, wie andere Hamburger Gruppen auch, auf 3 000 und weiß noch, daß die Route von der Bleichenbrücke zur Mönckebergstraße führte.
=Arbeiterstimme Nr.8,Bremerhaven Apr. 1971;
Arbeiter- und Lehrlingspresse/Bergedorf Nr.10,Hamburg Apr. 1971;
Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.4,Hamburg Apr. 1971


01.04.1971:  Das SALZ Hamburg gibt die Nr.2 seines 'Chemiearbeiters' (vgl. März 1971, Mai 1971) vermutlich in dieser Woche heraus.
U.a. wird zur Demonstration des Gewerkschaftlichen Mai-Komitees am 1.Mai aufgerufen.
In diesem Komitee haben sich bisher folgende Gruppen zusammengeschlossen:
- Mai-Komitee Hamburg,
- Mai-Komitee Bergedorf,
- Mai-Komitee Banken und Versicherungen,
- Mai-Komitee Waltershof,
- Mai-Komitee Axel Springer,
- Mai-Komitee Buchhandel und Verlage,
- Mai-Komitee Bauer Repro-Technik,
- Mai-Komitee der Drucker,
- Mai-Komitee Wandsbek
- Sozialistisches Arbeiter- und Lehrlingszentrum (SALZ) Hamburg,
- Bergedorfer Arbeiter- und Lehrlingszentrum (BALZ),
- Kommunistischer Arbeiterbund (KAB) Hamburg.
=Der Chemiearbeiter Nr.2,Hamburg Apr. 1971

05.04.1971:  Vermutlich heute gibt in Hamburg das Bergedorfer Arbeiter- und Lehrlingszentrum (BALZ) die Nr.10 seiner 'Arbeiter- und Lehrlingspresse/Bergedorf' (vgl. März 1971) in einer Auflage von 3 000 heraus. Dies ist die letzte uns bekanntgewordene Ausgabe, ob bis zur Vereinigung der Gruppe mit dem SALZ Hamburg (vgl. Juni 1971) noch weitere Ausgaben erschienen ist uns bisher unbekannt.

Außer Berichten über die Vorbereitung des 1.Mai, wo sich mittlerweile neben dem DGB KJA auch die OJA von GHK, CPK, IGM, HBD und das Jugendforum der DruPa für eine Demonstration einsetzen, die HBV-Demonstration am 25.3.1971 und von Aldag-Thörl (Unilever) wird noch auf die DKP eingegangen, die sich in ihrer 'Bergedorfer Arbeiter- und Angestelltenzeitung' (BAZ) vom BALZ distanziert habe.
=Arbeiter- und Lehrlingspresse/Bergedorf Nr.10,Hamburg Apr. 1971

01.05.1971:  In Hamburg findet die Demonstration des SALZ und der von ihm, dem KAB Hamburg und dem Bergedorfer Arbeiter- und Lehrlingszentrum (BALZ) getragenen Maikomitees statt, an der sich, laut KAB/ML und BKA Freiburg 5 000, laut SALZ Bremerhaven und KB Bremen über 5 000 beteiligen.

Laut SALZ Hamburg schließen sich rund 5 000 der Demonstration der Maikomitees vom Berliner Tor nach Hasselbrook an. Dabei habe es sich hauptsächlich um jüngere, aber auch um einige hundert ältere Kollegen gehandelt, sowie um ca. 1 000 Schüler und Studenten. Anwesend seien auch viele Mitglieder von DKP und SDAJ (vgl. 30.4.1971) gewesen. Im Rückblick wird dazu u.a. ausgeführt:"
Trotz ständiger Proteste aus Gewerkschaftsgremien und Betrieben wollte die DGB-Führung unseren Kampftag endgültig einschlafen lassen. ... Daraufhin bildeten sich spontan Mai-Komitees in verschiedenen Branchen und Stadtteilen Hamburgs. Diese Kollegen übernahmen die Planung der Demonstration am 1. Mai. Um dieser Aktion zum Erfolg zu verhelfen, gaben die Kommunistischen Organisationen (SALZ, KAB, BALZ) jede organisatorische Hilfe. Am 1. Mai zeigte sich dann, wo unsere Interessen tatsächlich gelagert sind ... Über 5 000 Kollegen ... marschierten unter den Losungen des Mai-Komitees am 1. Mai durch Hamburg."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.35,Bochum 8.5.1971,S.10;
Kommunistische Arbeiter Korrespondenz Nr.7,Bremen o.J. (1971);
Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.7,Hamburg 26.5.1971,S.9ff;
Rote Fahne Nr.5,Tübingen Mai 1971;
Iduna-Zeitung,Hamburg 1.6.1971;
Klassenkampf Nr.9,Freiburg 11.5.1971;
Arbeiterstimme Nr.9,Bremerhaven Mai 1971,S.4


01.05.1971:  Zur Hamburger Maidemonstration vom Berliner Tor zum Hammer Steindamm wurde im Stadtteil Bergedorf u.a. durch ein Flugblatt "Aufruf zum 1.Mai" mobilisiert, welches von W. Vogel für den Gewerkschaftlichen Maiausschuß Bergedorf und H. Biedermann für das Bergedorfer Arbeiter- und Lehrlingszentrum (BALZ) unterzeichnet ist. Über die Organisationen BALZ und SALZ Hamburg heißt es darin:"
Die Hamburger Maikomitees sind an diese beiden Organisationen herangetreten und haben sie aufgefordert, den Maikomitees ihre technischen Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen". Es dürfte nicht ganz falsch sein, davon auszugehen, daß es sich bei dieser Aufforderung zumindest teilweise um einen Appell an sich selbst gehandelt haben dürfte.
=Gewerkschaftlicher Mai Ausschuß Bergedorf/BALZ:Aufruf zum 1.Mai,Hamburg o.J. (1971)

Juni 1971:  In Hamburg vereinigen sich, nach eigenen Angaben, in den letzten Wochen des Juni das Sozialistische Arbeiter- und Lehrlingszentrum (SALZ) Hamburg und das Bergedorfer Arbeiter- und Lehrlingszentrum (BALZ) zum SALZ Hamburg, nachdem zuvor schon öfter gemeinsame Aktionen durchgeführt worden waren. Das Bergedorfer BALZ, in dem u.a. Thomas Ebermann Mitglied ist, ist, laut Michael Steffen, eine starke Lehrlingsgruppe.
=Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.8,Hamburg 5.7.1971,S.8;
Langguth, Gerd: Die Protestbewegugng in der Bundesrepublik Deutschland 1968-1976,Köln 1976,S.203;
Steffen, Michael: Geschichten vom Trüffelschwein - Politik und Organisation des Kommunistischen Bundes 1971 bis 1991. Marburg 2002, S. 55


1972:  Der Sozialistische Schülerbund Hamburg (SSB des KB) gibt die Nr.7/8 seines 'Sozialistischen Schülerforums' heraus, die sich u.a. mit dem Hansa Gymnasium in Hamburg-Bergedorf befaßt.
=Sozialistisches Schülerforum Nr.7/8,Hamburg 1972

1972:  Der Sozialistische Schülerbund Hamburg (SSB des KB) gibt die Nr.9 seines 'Sozialistischen Schülerforums' heraus, die sich u.a. mit dem Luisengymnasium in Hamburg-Bergedorf befaßt.
=Sozialistisches Schülerforum Nr.9,Hamburg 1972

19.10.1972:  In Hamburg-Bergedorf möchte die DKP heute, laut KB, eine Wahlveranstaltung durchführen, auf der aber auch der KB eingreifen will.
=Mitteilungsblatt des KB,Hamburg o.J. (Okt. 1972)

15.11.1972:  Die KPD verlautbart in der Nr.69 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 8.11.1972, 21.11.1972), die Wahlveranstaltung mit Helmut Schmidt (SPD) in Hamburg-Bergedorf wurde von KPD und KSV besucht.
=Rote Fahne Nr.69,Dortmund 15.11.1972

26.09.1973:  Von der heutigen 'KVZ' Nr.3 verkauft die OG Hamburg des KBW in Bergedorf 17 Exemplare.
=KBW-OG Hamburg:KVZ-Verkaufsstatistik Nr.3,Hamburg 7.10.1973

10.10.1973:  Von der heutigen 'KVZ' Nr.4 verkauft die OG Hamburg des KBW in Bergedorf 11 Exemplare.
=KBW-OG Hamburg:Verkaufsstatistik KVZ Nr.4,Hamburg 23.10.1973

14.11.1973:  Der KB/Gruppe Hamburg gibt die Nr.12 seines 'Metallarbeiters' heraus. Berichtet wird u.a. aus dem IGM-Ortsverein Hamburg-Bergedorf.
=Der Metallarbeiter Nr.12,Hamburg 14.11.1973

02.07.1974:  Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.46 (vgl. 11.6.1974, 23.7.1974) heraus.

Folgende Einheiten bzw. Freundeskreise des KB finden Erwähnung:
- Kommunistische Arbeitergruppe (KAG) Göttingen,
- Gruppe Hamburg:
- Bezirksorganisation:
- Bergedorf:
- Gruppe Trittau,
- Jugendkollektiv Trittau,
- Ortszelle Geesthacht,
- Ortszelle Reinbek.
=Arbeiterkampf Nr.46,Hamburg 2.7.1974

15.10.1974:  Die Bezirksorganisation des KB/Gruppe Hamburg gibt ihre 'Unsere Stadt' Nr.3 heraus. Zu Wort kommen darin u.a. die Bezirkszellen Bergedorf.
=Unsere Stadt Nr.3,Hamburg 15.10.1974

11.02.1976:  Anläßlich der 2. und 3. Lesung zum Paragraphen 218 im Bundestag, findet in Hamburg, laut KB, eine Demonstration mit ca. 2 300 Personen statt. Aufgerufen hatten zu der Demonstration, laut KB, u.a. die Frauengruppe Bergedorf.
"Die Hauptparolen waren: Weg mit dem Paragraphen 218, Für die vollständige Legalisierung der Abtreibung, Für das Selbstbestimmungsrecht der Frau."
=Arbeiterkampf Nr.74,Hamburg 16.2.1976,S.25

27.12.1976:  Die KPD (vgl. 5.1.1977) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus der Anti-AKW-Bewegung, daß der KB Hamburg-Bergedorf die Mitarbeit der SPD in der BUU als positiv betrachte.

Michael Steffen verweist darauf, dass die BUU Bergedorf, in der der KB mitarbeitet, zur Regionalkonferenz Oberelbe gehört.
=Steffen, Michael: Geschichten vom Trüffelschwein - Politik und Organisation des Kommunistischen Bundes 1971 bis 1991. Marburg 2002, S. 179;
Rote Fahne Nr.1,Köln 5.1.1977


19.01.1977:  Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.3 (vgl. 12.1.1977, 26.1.1971) heraus. Aus Hamburg wird u.a. berichtet über ausländische Arbeiter in Bergedorf.
=Rote Fahne Nr.3,Köln 19.1.1977

04.06.1979:  Nach eigenen Angaben tritt im KB erstmals eine 'Kritik-Fraktion' in Erscheinung. Ein Positionspapier ist von 39 Mitgliedern und 6 Ehemaligen des KB, vermutlich zumeist aus Hamburg, unterzeichnet:"
Unter den Unterzeichnern waren 6 Mitglieder der AG Zivildienst; 3 aus Hamburg-Bergedorf; 7 aus Hamburg-Altona; 7 aus dem ÖTV-Bereich; 3 aus der RGW-Kommission; 2 aus dem Jugendbereich." In der Folge führt die 'Kritik-Fraktion' mehrere halböffentliche Treffen gemeinsam mit Ex-Mitgliedern des KB durch.
=Arbeiterkampf Nr.156,Hamburg 25.6.1979,S.52;
Unser Weg Nr.31,Hamburg Feb. 1980


25.06.1979:  Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.156 (vgl. 11.6.1979, 9.7.1979) heraus.
Berichtet wird von Rock gegen Rechts (RGR - vgl. 16.6.1979) in Frankfurt, der KB-Konferenz (vgl. 2.6.1979) sowie der Herausbildung der Kritikfraktion im KB (vgl. 4.6.1979). Dazu heißt es im Artikel "Struktur-Debatte und Fraktionierung im KB" der AK-Redaktion (S.56) u.a.:"
Ausgehend von einer fraktionellen Gruppe im KB, die zunächst etwa 30 namentlich genannte Mitglieder umfaßte (heute gewiß mehr als das Doppelte ausmachen dürfte), sind dem oppositionellen Zusammenschluß mittlerweile etliche 'ehemalige' (KBler) beigetreten bzw. wurden hinzugezogen. Es charakterisiert das Selbstverständnis der Fraktionisten wohl am besten, daß im Hamburger KB-Bezirk Bergedorf Leitungsmitglieder von einer Vollversammlung ... ausgeschlossen, Unorganisierte jedoch eingeladen werden sollten. Es ist völlig eindeutig, daß (namentlich) die führenden Köpfe der Kritik-Fraktion auf eine Vergrößerung ihres Kreises innerhalb und außerhalb des KB - sprich die Bildung einer neuen, anderen Organisation - hinsteuern und dafür auch eine Spaltung des KB zumindest in Kauf nehmen wollen."
=Arbeiterkampf Nr.156,Hamburg 25.6.1979

25.10.1979:  Laut KB tritt die Kritik-Fraktion (vgl. 4.6.1979, 14.9.1979) aus dem KB aus. Die Austrittserklärung ist von 22 Hamburger Genoss(inn)en unterzeichnet. Die Unterzeichner stammen u.a. aus dem Bezirk Bergedorf.
=Arbeiterkampf Nr.165,Hamburg 29.10.1979,S.52

10.12.1979:  Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.168 (vgl. 26.11.1979, 14.1.1980) heraus.
Laut S.54 wurde am "22.8.79 von der Zentrumsleitung (ZL) der bisher schwerste Fraktionskampf im KB seit dessen Gründung 1971 ausgelöst." Im Alternativen Zentrum, das aus der Aufteilung des alten Zentrums hervorgegangen ist, sind u.a. folgende Bereiche vertreten:
- Bezirk Bergedorf (Minderheit).
=Arbeiterkampf Nr.168,Hamburg 10.12.1979

22.12.1979:  Heute wird eine Mitgliederversammlung des KB außerhalb Hamburgs (vgl. Hamburg 17.12.1979) durchgeführt, auf der die ZL-Fraktion ausgeschlossen wird.

Laut KB gehen mit dem Ausscheiden der Zentrumsgruppe dem KB ca. 200 Leute verloren, d.h. ungefähr ein Fünftel der Mitglieder.

Davon kamen "54% aus den ehemaligen Hamburger 'Zentrums'-Bereichen, 11,5% aus den restlichen Hamburger Bereichen, 34,5% aus Ortsgruppen außerhalb Hamburgs (30% von ZL angeleitete Gruppen wie Schleswig-Holstein, Hannover, Göttingen, Westberlin; 4,5%: sonstige).
Die Zentrumsgruppe kommt also zu 84% aus dem direkten ehemaligen Anleitungsbereich der ZL. In den Hamburger Bereichen war die Zentrumsgruppe personell wie folgt vertreten: ... Bergedorf: 50%".
=Arbeiterkampf Nr.169,Hamburg 14.1.1980,S.48;
Unser Weg Nr.32,Hamburg Feb. 1980,S.*;
Z Nr.1,Hamburg 1980


09.04.1980:  Laut KB laden für heute Mitglieder aus 12 Hamburger Anti-Strauß-Initiativen nach vorhergegangener Auseinandersetzung mit der Initiative gegen rechts - Stoppt Strauß' zu einem Beratungstreffen gegen den Besuch von FJS ein. Ca. 40 - 45 Menschen sind anwesend, "die folgende Initiativen/Gruppen vertraten: ... Antifaschistische Aktion Bergedorf, SDAJ (der DKP,d.Vf.), GIM, verschiedene Vertreter/innen der Grünen, KB"
=Arbeiterkampf Nr.175,Hamburg 21.4.1980,S.12

30.05.1980:  Laut KB fand in Hamburg-Steilshoop ein Rock gegen Strauß-Konzert statt, "das von einem breiten Bündnis getragen wurde". Unterstützung leisteten u.a. folgende Organisationen und Initiativen: ... JZ-Ini-Bergedorf".
=Arbeiterkampf Nr.179,Hamburg 16.6.1980,S.20

08.05.1991:  R.ZIPPEL@EAST-END berichtet am 2.1.1994 im Brett Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK:"
Donnerstag, 8.Mai:
- rechtsradikale Schläger überfallen ein Aussiedlerheim in Hamburg-Bergedorf".
=Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK-R.ZIPPEL@EAST-END:Noch mehr Opfer_1,2.1.1994

15.07.1991:  R.ZIPPEL@EAST-END berichtet am 2.1.1994 im Brett Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK eventuell aus dieser Woche:"
Mitte Juli:
- In Hamburg-Bergedorf überfallen Neonazis einen 22jährigen Türken und verletzten ihn lebensgefährlich".
=Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK-R.ZIPPEL@EAST-END:Noch mehr Opfer_1,2.1.1994

22.07.1991:  R.ZIPPEL@EAST-END berichtet am 2.1.1994 im Brett Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK eventuell aus dieser Woche:"
Ende Juli:
- in Hamburg-Bergedorf wird eine türkische Pizzeria von ca. 30 Nazi-Schlägern in Brand gesteckt"
=Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK-R.ZIPPEL@EAST-END:Noch mehr Opfer_1,2.1.1994

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