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Landkreis Main-Kinzig

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 13.4.2009

Aus dem Main-Kinzig-Kreis lag uns bisher fast kein lokales Material vor. Obwohl sich im heutigen Main-Kinzig-Kreis offenbar der Wohnsitz des Gründers der ersten bundesdeutschen bzw. auch gesamtdeutschen ML-Partei, der MLPD (vgl. 5.3.1965) befand, konnten von dieser keine weiteren örtlichen Spuren gefunden werden, auch wenn der 'Rote Morgen' schon früh aus Hanau berichtet (vgl. Dez. 1967).

Neben der vermutlich u.a. bei Honeywell Dörnigheim aber auch bei Dunlop Hanau (vgl. 26.3.1970, 8.11.1970) und in Schlüchtern (vgl. 1.3.1970) aktiven DKP (vgl. 8.5.1969, 29.5.1969, 3.7.1969, 7.8.1969, 21.8.1969, 4.12.1969, 8.1.1970, 4.4.1970, 9.4.1970, 11.4.1970, 2.5.1970, 9.5.1970, 16.5.1970), die im Main-Kinzig Kreis auch ihre Druckerei aufbaut (vgl. Feb. 1970) und sich auf die SDAJ Hanau stützen kann (vgl. Juli 1971), gibt es aber dann die Neue junge linke rote Garde (NJLRG) Schlüchtern, die sich gemeinsam mit Gruppen aus Frankfurt, Fulda, Unterfranken und Wiesbaden, aber auch aus Iserlohn in der Schaffung einer neuen Organisation, der Föderation neue Linke (FNL) versucht (vgl. 19.7.1969), die vermutlich nur kurzzeitig aktiv war.

Einen Ansatzpunkt zu Aktionen stellt immer wieder die US-Army dar (vgl. 9.8.1969), die im Main-Kinzig Kreis stark präsent ist, so dass die Vertreter der Black Panther Party USA neben vielen Großstädten auch in Hanau Station machen wollten (vgl. 18.12.1969).

Zeitweise gab es in Hanau offenbar eine Gruppe der Posadistischen Kommunistischen Partei bzw. der Gruppe revolutionärer Kommunisten (Trotzkisten) (vgl. 27.3.1973), aus der sich die örtliche Spartacus-Organisation zu stärken scheint (vgl. 23.1.1970, 3.2.1970, 16.3.1970, 28.4.1970, 1.5.1970, 3.5.1970, 16.5.1970, 27.6.1970, 31.1.1971).

Während es bei Honeywell sowohl zu Vietnamsolidaritätsaktionen als auch zum Streik kommt (vgl. 1.8.1970, 25.9.1970), erlebt das Mainhattanprojekt offenbar eine Pleite (vgl. 15.10.1970).

Nicht nur faschistische Banden organisieren sich in Hanau (vgl. 30.10.1970, 12.8.1971), sondern auch die RJ/ML dehnt sich offenbar von Mörfelden/Walldorf nach Hanau aus (vgl. 22.11.1970), berichtet auch später noch von dort (vgl. Mai 1972), während die KPD/ML-ZK nun über Anhänger in Schlüchtern verfügt (vgl. 1.5.1971).

In der Chemietarifrunde (CTR) 1971 kommt es auch im Main-Kinzig Kreis zum Warnstreik und dann zum Vollstreik (vgl. 15.6.1971, 16.6.1971, 18.6.1971, 21.6.1971, 25.6.1971, 29.6.1971, 5.7.1971, Sept. 1971, 10.1.1972), wobei offenbar u.a. die KJO Spartacus auch in Hanau eingreift (vgl. 4.7.1971), aber durch ihre Spaltung geschwächt wird (vgl. 4.3.1972, 19.2.1973, 23.6.1973). Neben Anhängern des Sozialistischen Büros (vgl. 1.6.1970, 10.1.1972) sowie vermutlich auch der SAG (vgl. Feb. 1972, Juni 1972, März 1973, Mai 1973, 1.5.1973, Nov. 1973, Apr. 1974) werden nun auch die Freunde der KPD im Main-Kinzig Kreis aktiv (vgl. 1.6.1972, 2.6.1972, 8.7.1972, 29.11.1972, Dez. 1972, 11.3.1973, 20.6.1973, 17.7.1974), später auch mit Altgenossen (vgl. 2.10.1974, 23.10.1974), während die DKP sich nicht nur um das ausländische Kapital sorgt (vgl. Juli 1972), sondern auch die Verursacher des Giftmüllskandals von Bochum-Gerthe in Wolfgang bei Hanau zu verorten vermag (vgl. 21.9.1972, 22.9.1972).

Auch der Bund Sozialistischer Arbeiter (BSA) scheint im nun im Main-Kinzig Kreis präsent (vgl. 1.4.1973, 1.5.1973, 1.6.1973), ebenso wie der KBW (vgl. Mai 1973, 17.7.1973, Sept. 1973).

Bundesweit wird durch die Linke berichtet vom wilden Streik bei Honeywell Dörnigheim (vgl. Juni 1973, 5.6.1973, 9.6.1973, 12.6.1973, 16.6.1973, 11.7.1973). Dies tut auch die KPD/ML, von der zuvor wenig zu melden war, die aber nun wiederholt aus dem Main-Kinzig Kreis berichtet (vgl. 6.10.1973, 13.10.1973, 20.12.1975) oder von dort Spenden meldet (vgl. 8.9.1973, , 8.11.1975).

Der örtliche Spartacusbund scheint sich zu konsolidieren (vgl. 1.5.1974, 17.5.1974, 12.4.1975, Sept. 1975, Dez. 1975, Jan. 1976), ebenso die KPD, die neben einem Arbeitslosenkomitee (vgl. 17.12.1974, 12.1.1975, 1.5.1975) auch noch eine Zelle bei Dunlop gründet (vgl. 5.3.1975, 10.3.1975), wo auch die DKP noch aktiv ist (vgl. 19.5.1975).

Vermutlich sind auch die ex-Spartacisten der Politischen Briefe im Main-Kinzig-Kreis vertreten (vgl. Nov. 1974, Feb. 1976), unsere – wie immer unvollständige – Darstellung aber wird nun vor allem durch die KPD geprägt (vgl. 14.1.1976, 21.1.1976, 28.1.1976, 3.3.1976, 9.3.1976, 7.4.1976, 14.4.1976, 9.8.1976, 16.8.1976, 1.9.1976, 25.9.1976, 6.10.1976, Nov. 1976), sie berichtet auch vom polizeilichen Todesschuss in Rodenbach (vgl. 9.2.1977, 12.2.1977, 20.2.1977, Dez. 1977).

Ab 1977 scheint auch der Arbeiterbund im Main-Kinzig Kreis aktiv zu werden (vgl. 17.11.1976, 8.12.1976, 20.2.1977, Juli 1977), aber, auch in der örtlichen Anti-AKW-Bewegung, auch die SAG (vgl. 17.6.1977) und der später offenbar in den Grünen aufgehende KBW (vgl. 1.5.1978, 22.3.1981).

In der Well rassistischer Mordanschläge zu Beginn der neunziger Jahre zeichnet sich der Main-Kinzig Kreis durch eine Häufung solcher Verbrechen aus (vgl. 7.10.1991, 8.10.1991, 9.10.1991).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

05.03.1965:
Laut Schlomann/Friedlingstein gründet sich die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD), die das Zentralorgan 'Sozialistisches Deutschland' (vgl. Jan. 1967) herausgibt. Es erscheint bis August 1965 sporadisch und wird offiziell im Herbst 1968 eingestellt. Ziel der MLPD ist u.a. die "Deutsche Demokratische Republik zu verteidigen", "Westberlin zu befreien" und eine "Volksrepublik Deutschland" zu errichten.

Laut OG Essen RF-O (ex-KPD/ML-ZB) sorgt sich die MLPD in ihrem Zentralorgan 'Sozialistisches Deutschland' vor allem um die 'deutschen Ostgebiete', die nicht preisgegeben werden dürften (vgl. 1968).

2004 interviewte Helmut Lucas von „Kommunisten-online“ einen „ehemals führenden Funktionär der KPD/ML“. In dem Interview äußert sich der ehemalige KPD/MLer, vermutlich Günter Ackermann, auch zur frühen MLPD:

»Es gab ab etwa 1965 eine Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (die heutige MLPD hat mit ihr nichts zu tun). Deren Chef war der Steuerberater Erich Reimann aus Hanau. Diese Partei gab eine Zeitung heraus, die „Sozialistisches Deutschland“ hieß. Reimann vertrat die Ansicht, das KPD-Verbot würde auf uns angewendet, deshalb meinte er, seine MLPD dürfe nicht legal politisch arbeiten.

Wir, d. h. Ernst Aust, ich und andere, dagegen meinten, es sei keineswegs sicher, dass das Verbot auf uns angewendet werde. Jedenfalls würden wir uns wichtige Möglichkeiten der politischen Arbeit selbst wegnehmen, wenn wir illegal die KPD/ML aufbauen würden. Auch passe das KPD-Verbot nicht mehr in die politische Landschaft.

Kurz: Wir wollten keinen konspirativen Verein, sondern wir wollten die Partei an den Klassenkämpfen beteiligen und sie hier aufbauen. „So legal wie möglich,“ meinten wir. Sich freiwillig illegalisieren kam nicht in Frage.

Von der MLPD sah ich das letzte Mal etwas, als ich mit Ernst Aust auf dem Weg nach Wien war zur MLPÖ. Ein Genosse hatte das „Sozialistische Deutsachland“ dabei. Die Hauptüberschrift: „Das 50.000ste Mitglied der MLPD aufgenommen“. Wir lachten darüber.

Natürlich gab es Verbindungen zu Reimanns Gruppe. Ich hatte sie bereits seit 1966, war aber niemals Mitglied. Aus irgendeinem Grund verhinderte das Reimann.

Einige waren Reimann auf den Leim gegangen und hatten sich wieder abgewendet, sie stießen zu uns. Damals schon hatten wir den Verdacht, dass diese MLPD eine Kreatur des Verfassungsschutzes ist. Heute bin ich überzeugt davon. Denn in den Jahren danach tauchte niemals wieder der Name Reinmann auf, es gab keinerlei Lebenszeichen von ihm. Reimann und seine „Gruppe“ waren einfach weg.

Aber nach Berichten derer, die bei Reimann mitgemacht hatten, war Geld vorhanden. So bekamen sie Reisen in die Schweiz zur chinesischen Botschaft bezahlt, auch innerhalb der BRD wurde das Fahrgeld ersetzt und das „Sozialistische Deutschland“ kostete auch Geld. Es wurde als Brief verschickt, der Versand war also recht teuer. Da Reimann kein Geld von den Chinesen bekam, bleibt nur übrig: eigenes Geld oder vom Verfassungsschutz. Ich vermute letzteres.

Die Erklärung: Indem sich um Ernst Aust ein ML-Zentrum bildete, war Reimann für den Verfassungsschutz unnütz geworden. Die Fiktion, es gäbe eine MLPD, hätte niemand mehr geglaubt.«
Quellen: Klassenkampf und Programm Nr.3,Dortmund Apr. 1973,S.40;
Schlomann/Friedlingstein:Die Maoisten,Frankfurt/M. 1970,S.245;
Auszug aus: Räuberpistole. Kommunisten-online interviewte einen ehemals führenden Funktionär der KPD/ML zu der Behauptung des Ex-Mitarbeiters des niederländischen Geheimdienstes, in den Niederlanden sei eine eigene maoistische Partei vom Geheimdienst gegründet worden, o. O., 16.12.2004. Das Interview führte Helmut Lucas. www.kommunisten-online.de/blackchanel/niederlande.htm

Dezember 1967:
In Hamburg erscheint die Zeitschrift 'Roter Morgen' (vgl. Nov. 1967, Jan. 1968). Berichtet wird u.a. von Genossen bei Dunlop in Hanau.
Quelle: Roter Morgen,Hamburg Dez. 1967

08.05.1969:
Die DKP bringt die Nr.6 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 1.5.1969, 15.5.1969). Berichtet wird u.a. aus Dörnigheim.
Quelle: Unsere Zeit Nr.6,Essen 8.5.1969

29.05.1969:
Die DKP bringt die Nr.9 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 22.5.1969, 5.6.1969) und befaßt sich u.a. mit Hanau.
Quelle: Unsere Zeit Nr.9,Essen 29.5.1969

03.07.1969:
Die DKP bringt die Nr.14 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 26.6.1969, 10.7.1969) und berichtet u.a. von Honeywell Hanau.
Quelle: Unsere Zeit Nr.14,Essen 3.7.1969

19.07.1969:
Vermutlich an diesem Wochenende findet ein Basisgruppentreffen in Schlüchtern (vgl. 1.8.1969) statt, von dem die Neue junge linke rote Garde (NJLRG) Schlüchtern berichtet:"
Der Grund des ersten Treffens der Basisgruppen in Schlüchtern war die bisherige Isolierung der wenigen Genossen an ihren Orten. Wir 'linken Individuen' aus Schlüchtern, Fulda und Alzenau erkannten die Notwendigkeit eines Erfahrungsaustausches und erhofften uns durch die Diskussion der bisherigen Arbeitsansätze eine Koordination zu zukünftiger Arbeit in der Provinz. Anwesend waren Genossen der 'jungen Linken' aus Schlüchtern, Schülergenossen aus Fulda, ein Jurist, ein Bankkaufmann und ein Papiermacher aus Alzenau und eine Delegation der Frankfurter Stadtteilbasisgruppe Bockenheim. Die Bockenheimer Genossen kamen mit der Intention nach Schlüchtern, die Arbeit in der Stadt und in der Provinz zu koordinieren, was auf gemeinsame Aktionen und theoretische Arbeit hinauslaufen soll, nicht aber auf eine Monopolisierung der Diskussionen durch Genossen aus Frankfurt aufgrund ihres Informationsvorsprungs und der dort bereits weiter geführten Diskussion. Weiterhin sollen Informationen aus den Stadtteilbasisgruppen den Genossen in den kleineren Orten vermittelt werden und umgekehrt. Am Samstagabend wurde nicht mehr geleistet als ein gegenseitiges 'Abtasten', ein erster Erfahrungsaustausch. Dabei zeigte sich, daß es im wesentlichen nicht darum gehen kann, die Aktionen der einzelnen Basisgruppen bis aufs i-Tüpfelchen zu diskutieren, vielmehr ist es notwendig, Aktionen und Organisationsmodelle allgemeiner für die Provinz zu diskutieren. Es ergab sich schon die Notwendigkeit, sich in Zukunft öfter zu Arbeitskonferenzen zu treffen. ...
brachte der zweite Tag die ersten Ergebnisse. Wir suchten in der Diskussion
1. nach Ebenen, auf denen die Basisgruppen gemeinsam auftreten können (z.B. Aktionen im Wahlkampf, Wahlboykott).
2. Nach Möglichkeiten, aus dem speziellen Bereich der einzelnen Basisgruppen herauszukommen (z.B. in Schlüchtern nicht nur Schülerarbeit) und auf eine Zusammenarbeit mit jungen Arbeitern und Lehrlingen hinzuarbeiten. Arbeit mit Berufsschülern hätte neben deren politischer Aktivierung auch zwei Auswirkungen auf die Schüler selbst: 1. ergeben sich in der Schule neue Argumentationsmöglichkeiten, 2. beginnen die Schülergenossen ihr Studium nach dem Abitur unter dem Aspekt des Klassenkampfes und brauchen auf der Uni nicht neu agitiert zu werden.

Die versammelten Basisgruppen beschlossen, sich zu einer Arbeitstagung (1. - 3. August) zu treffen und diese Konferenz unter zwei Gesichtspunkten vorzubereiten: 1.Lehrlingsarbeit; 2. Wahlkampf. Die Vorbereitung zu diesem Treffen wird arbeitsteilig in den einzelnen Basisgruppen durchgeführt. Die Konferenz soll ebenfalls arbeitsteilig die Probleme diskutieren. Zudem werden Informationen ausgetauscht werden, Papers aus den einzelnen Gruppen, Fakten über Betriebe, Lehrlingsarbeit und Agitationsmöglichkeiten auf offiziellen Veranstaltungen. Das Projekt einer gemeinsamen Zeitung für Osthessen und eines Infos der Basisgruppen Anfang August soll möglichst Ergebnisse für eine Wahlkampfsondernummer des 'Diskus' liefern."
Quelle: SC-Info Nr.9,Frankfurt o.J. (1969)

01.08.1969:
In Schlüchtern beginnt ein dreitägiges Basisgruppentreffen mit Genossen aus den Basisgruppen Schlüchtern, Fulda, Frankfurt-Bockenheim und Wiesbaden. Diese sowie die Basisgruppen Alzenau (Bayern), Iserlohn (NRW), Aschaffenburg (Bayern) und Frankfurt-Oberrad gründen auf dieser Tagung die Föderation Neue Linke (FNL). Grundlage der Föderation ist die Autonomie der einzelnen Gruppen. Die Koordinationszentrale ist das Schlüchterner Aktionszentrum, ein Arbeitszentrum aber wurde gemietet für die Basisgruppe Bockenheim, in der Falkstr.52. Auch die Kontaktadresse ist Silvia Bovenschen von der FNL Bockenheim, in der Bockenheimer Landstr.113.

Als erste Kampagne will die FNL zum Wahlboykott aufrufen mit einer gemeinsamen Wahlzeitung:"
Ziele der Wahlboykottkampagne sind
1. Die Stabilisierung der FNL-Gruppen nach innen (Absetzung von Gruppen a la SDAJ und Juso) (der DKP bzw. SPD,d.Vf.)
2. Basiserweiterung unter Jugendlichen und Jungwählern."
Quelle: SC-Info Nr.10,Frankfurt o.J. (1969)

07.08.1969:
Die DKP bringt die Nr.19 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 31.7.1969, 14.8.1969) und berichtet u.a. aus Hanau.
Quelle: Unsere Zeit Nr.19,Essen 7.8.1969

09.08.1969:
Der SC Frankfurt gibt vermutlich heute sein 'Info' Nr.10 (vgl. 26.7.1969, 6.9.1969) heraus. Neue Informationen "Zur Kriegsforschungskampagne" gibt es von der Diskussion des AK Kriegsforschung des SDS-Seminars mit den Provinzgruppen (vgl. 1.8.1969). Angegriffen werden sollen dabei u.a. das Chemical Depot der US Army in Hanau.
Quelle: SC-Info Nr.10,Frankfurt o.J. (1969)

21.08.1969:
Die DKP bringt die Nr.21 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 14.8.1969, 28.8.1969) und berichtet u.a. von der ADF Hanau.
Quelle: Unsere Zeit Nr.21,Essen 21.8.1969

04.12.1969:
Die DKP bringt die Nr.36 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 27.11.1969, 11.12.1969) und berichtet u.a. von Heraeus Hanau.
Quelle: Unsere Zeit Nr.36,Essen 4.12.1969

18.12.1969:
In Hanau ist für heute eine Aktion mit Vertretern der Black Panther Party (BPP) USA geplant.
Quelle: Solidaritätskomitee für die Black Panther Partei: Solidarität mit der Black Panther Partei,Frankfurt o. J. (1969),S.3

Januar 1970:
Es erscheint die Nr.17 des 'Rebell' (vgl. Dez. 1969, Feb. 1970). U.a. findet sich eine Streikmeldung von Honeywell Dörnigheim (100).
Quelle: Rebell Nr.17,Tübingen Jan. 1970

08.01.1970:
Die DKP bringt die Nr.1/2 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ - vgl. 24.12.1969, 15.1.1970) heraus und berichtet u.a. über eine Ventilfabrik in Mühlheim.
Quelle: Unsere Zeit Nr.1/2,Essen 8.1.1970

23.01.1970:
Die IKD-Leitung berichtet heute ihrer Gruppe Darmstadt aus Hanau (vgl. 28.4.1970):"
Ein Genosse aus Hanau (...), der kürzlich bei Spartacus in Berlin eingetreten ist, hat uns Adressen von einer - inzwischen in dieser Form nicht mehr bestehenden - POSADISTISCHEN Gruppe aus seinem Kaff gegeben, der er bis zu seiner Umsiedelung nach Berlin angehört hat. Sie seien keine Posadisten mehr (wohl auch nie allzu ernstlich gewesen), aber trotzkistische Sympathien hätten sie selbstverständlich nach wie vor. Es handelt sich wohl um mindestens drei, und er hat uns wärmstens ans Herz gelegt, die Burschen unter unsere Fittiche zu nehmen."
Quelle: IKD-Leitung:An IKD-Gruppe Darmstadt,o.O. 23.1.1970

Februar 1970:
Das Innenministerium NRW berichtet vom Zentralorgan der DKP, 'Unsere Zeit' (UZ):"
Der Druck der Zeitung erfolgte bisher in drei verschiedenen Druckereien. Im Februar 1970 wurde in der Nähe von Hanau von DKP- und früheren KPD-Funktionären mit einem Stammkapital von 1 Million DM eine neue hochmoderne Druckerei gegründet, die noch im Laufe dieses Jahres den Druck der 'UZ' zentral übernehmen soll. Dieses nach außen hin von der Partei unabhängige Unternehmen soll die zentrale Druckerei für fast alle kommunistischen Schriften und Zeitungen werden. Fernziel der DKP ist es auch, eine überregionale Tageszeitung herauszugeben. Die Druckerei hat bereits eine Extraausgabe der 'UZ' hergestellt, die in einer hohen Auflage in NW aus Anlaß der Tarifauseinandersetzung in der Metallindustrie verbreitet wurde."
Quelle: Innenministerium NRW:Extremismusberichte an den Landtag oder Landesbehörden 1970,Düsseldorf 1970,S.29

03.02.1970:
In einem Plan der IKD-Leitung zur Maikampagne wird zum Rhein-Main-Gebiet (vgl. 31.1.1970), neben Anweisungen für Darmstadt, Frankfurt und Mainz, gesagt:"
Was ist mit Rüsselsheim und Hanau?

Die Durchführung der Kampagne sollte nicht unmittelbar unter unserem Firmenschild erfolgen. Es wäre bis ca. Ende März ein Spartacus-Organisationskomitee zu bilden, das aus uns und mit uns sympathisierenden Genossen und Gruppierungen besteht. Dieses Komitee sollte nicht nur die Kampagne leiten (die spätestens Anfang April beginnen müßte), sondern sollte darüber hinaus VON OBEN auf die Bildung von lokalen Spartacus-Gruppen hinarbeiten, also als Keim der regionalen Spartacus-Organisation."
Quelle: IKD-Leitung:An alle Gruppen,Berlin 3.2.1970

12.02.1970:
Die DKP bringt die Nr.7 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 5.2.1970, 19.2.1970). Der eigene KV Hanau befaßt sich mit der NGG. Leserbriefe kommen u.a. aus Lämmerspiel.
Quelle: Unsere Zeit Nr.7,Essen 12.2.1970

März 1970:
In Mainz gibt die Sozialistische Arbeiterbasisgruppe (SABG) die Nr.4 ihrer 'Roten Arbeiterpresse' (vgl. Feb. 1970) heraus, die sich u.a. mit Honeywell Dörnigheim befaßt.
Quelle: Rote Arbeiterpresse Nr.4,Mainz März 1970

01.03.1970:
In Schlüchtern finden vermutlich heute die Kommunalwahlen (KW) statt, bei denen die DKP, nach eigenen Angaben, über 2% der Stimmen erhält. In den Stadtteilen Hohenzell und Klosterhöfe zieht die DKP mit 12,8% bzw. 9,4% der Stimmen in die Ortsbeiräte ein.
Quelle: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.10,Düsseldorf 5.3.1970

13.03.1970:
Vermutlich zwischen dem 13. und dem 15. erscheint die auf März datierte Nr.3 der Kölner 'apo press' (vgl. Feb. 1970, 1.5.1970). Berichtet wird u.a. über Schülerdemonstrationen u.a. aus Hanau (800).
Quelle: Apo press Nr.3,Köln März 1970

16.03.1970:
Innerhalb der IKD tagt das Regionalkomitee (RK) Rhein-Main (vgl. 7.3.1970, 1.4.1970). Im Protokoll heißt es u.a.:"
Zur Frage des RA: die Leitung billigte den vom RK gemachten Vorschlag, am 11.-12.4.1970 eine Konferenz abzuhalten, an der neben den drei Gruppen Darmstadt, Frankfurt und Mainz noch einige Sympathisanten aus der Gegend (Hanau, Neu-Isenburg, Höchst, MikadO (?,d.Vf.), Freitagskreis, alte Frankfurter Gruppe) und, wenn es möglich sein sollte, einige Genossen der GIM als Beobachter teilnehmen sollten."
Quelle: IKD-RK Rhein-Main:Protokoll der Rh-M-K-Sitzung vom 16-3-70,o.O. o.J. (1970)

26.03.1970:
Die DKP bringt die Nr.13 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 19.3.1970, 4.4.1970) und berichtet u.a. von Dunlop Hanau.
Quelle: Unsere Zeit Nr.13,Essen 26.3.1970

04.04.1970:
Die DKP bringt die Nr.14 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 26.3.1970, 11.4.1970) und berichtet u.a. aus Hanau.
Quelle: Unsere Zeit Nr.14,Essen 4.4.1970

04.04.1970:
Die DKP gibt die Nr.14 ihrer 'Unsere Zeit - Regionalausgabe Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland' (UZ) heraus. Aus Hessen wird u.a. berichtet vom Protest gegen Giftgas in Wolfgang bei Hanau.
Quelle: Unsere Zeit - Regionalausgabe Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland,Essen 4.4.1970

09.04.1970:
In Hanau besuchen, nach eigenen Angaben, 400 Personen eine DKP-Veranstaltung mit Kurt Bachmann zum Thema "Erfurt, Kassel und weiter?".
Quelle: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.16,Düsseldorf 18.4.1970

11.04.1970:
Die DKP bringt die Nr.15 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 4.4.1970, 18.4.1970). Leserbriefe kommen u.a. aus Lämmerspiel.
Quelle: Unsere Zeit Nr.15,Essen 11.4.1970

28.04.1970:
Ein Mitglied des IKD-Regionalkomitees (RK) Rhein-Main (vgl. 11.4.1970, 30.4.1970) richtet einen Brief an die Leitung der IKD.
U.a. heißt es:"
Zur Situation hier.
Alles dreht sich um den 1.Mai. Die Konzentration auf Frankfurt ist Euch bekannt. Die Mainzer und Hanauer Genossen haben für den 30.April und 1.Mai für Frankfurt mobilisiert.
...
Die vor und während der Maikampagne hergestellten Kontakte erlauben es meiner Meinung nach, schon jetzt, also unmittelbar nach dem 1.Mai mit dem Aufbau zweier zentraler Arbeitskreise zu beginnen: DruPa (wo es schon auf Betreiben von X eine zentrale DruPa-Gruppe Frankfurt, Offenbach, Neu Isenburg, Hanau gibt) und Chemie ... In der IG Metall gibt es Ansätze in Mainz, aber "hier gibt es noch keine Möglichkeit, einen eigenen Arbeitskreis zusammen mit Hanau zu installieren (wir werden ihn wahrscheinlich mit der DruPa zusammenlegen)."
Quelle: IKD-RK Rhein/Main-1 Mitglied:An die Genossen der Leitung,Frankfurt 28.4.1970

28.04.1970:
In der IKD wird heute über die Maivorbereitung in Hanau (vgl. 23.1.1970, 3.5.1970) berichtet, wo zum 30.4.1970 und zum 1.Mai nach Frankfurt mobilisiert wurde:"
In Hanau haben wir mittels der Flugblätter (der Kontakt war zwar vorher schon da, hat sich jetzt aber verstärkt) einen möglichen Einstieg in eine 30 Mann starke Metallgruppe gefunden (trotz heftiger Intervention der Bürokraten zeigten sich vier Metaller an einer Zusammenarbeit mit SPARTACUS-Hanau interessiert). Die Hanauer Gruppe scheint auch ganz gute Arbeit zu leisten (neben dem Kontakt zur Metall arbeitet einer fraktionell in der SDAJ (der DKP,d.Vf.))."
Quelle: IKD-RK Rhein/Main-1 Mitglied:An die Genossen der Leitung,Frankfurt 28.4.1970

01.05.1970:
In Frankfurt bilden die Anhänger des Spartacus - Regionalausschusses Rhein/Main, nach eigenen Angaben, einen hunderköpfigen Block auf der Maidemonstration, zu dem sie auch in Hanau und Mainz aufrief. Die IKD (vgl. 3.5.1970) berichtet intern vom gestrigen Mißerfolg und:"
Am 1.Mai dafür aber eitel Sonnenschein: Formierung eines starken SPARTACUS-Blocks (ca. 100 Leute) mit relativ festen Ketten, guten und vielen Sprechchören, ausgezeichneten Transparenten etc. Auf der Kundgebung nach der offiziellen Kundgebung legten uns die Lambertisten (IAK bzw. JG,d.Vf.) rein. Wir hatten uns nach den Auseinandersetzungen mit den DKP-Ordnern vor der Paulskirche mit den Lambis geeinigt, ein gemeinsames Flugblatt herauszugeben (was auch geschehen ist) und danach eine eigene Kundgebung abzuhalten. Als erster sprach X (IAK-Mitglied,d.Vf.). Er sprach fürchterlich lange und alles drehte sich um die Junge Garde (ihre neue Jugendorganisation). Zum Schluß stimmte er noch die Internationale an. Danach durfte dann Y von uns sprechen!"
Quellen: IKD-Leitung:Erklärung,o.O. 21.5.1970;
IKD-RK Rhein-Main:Protokoll der RK-Sitzung vom 3-5-70,o.O. o.J. (1970)

02.05.1970:
Die DKP bringt die Nr.18 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 25.4.1970,
9.5.1970), Leserbriefe kommen u.a. aus Lämmerspiel.
Quelle: Unsere Zeit Nr.18,Essen 2.5.1970

03.05.1970:
Die IKD berichten intern von den Auswirkungen ihrer Maikampagne auf die eigene Gruppe in Hanau (vgl. 28.4.1970):"
Hanau: die Gruppe besteht erst aus drei Genossen, dabei machen zwei davon einen sehr guten Eindruck, der dritte wirkt eher wie ein schwätzerhafter Gymnasiast. Die Perspektiven scheinen gut zu sein (Interventionsmöglichkeiten bei SDAJ und IG Metall)."
Quelle: IKD-RK Rhein-Main:Protokoll der RK-Sitzung vom 3-5-70,o.O. o.J. (1970)

09.05.1970:
Die DKP bringt die Nr.19 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 2.5.1970, 16.5.1970). Leserbriefe kommen u.a. aus Mühlheim.
Quelle: Unsere Zeit Nr.19,Essen 9.5.1970

16.05.1970:
Die DKP bringt die Nr.20 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 9.5.1970, 23.5.1970) und berichtet u.a. vom HBV OV Hanau.
Quelle: Unsere Zeit Nr.20,Essen 16.5.1970

16.05.1970:
Im Rhein/Main Gebiet wird ein Spartacus - Regionalausschuß Rhein/Main formal gegründet, nachdem sich eine gleichnamige Gruppe Anfang April zunächst vorläufig konstituiert hatte. Die 30 Mitglieder stammen aus Frankfurt, Darmstadt, Mainz und Hanau. Arbeitsfelder sind die IG Chemie und die DruPa.
Quelle: IKD-Leitung:Erklärung,o.O. 21.5.1970

01.06.1970:
Es erscheint die Nr.2 der 'Sozialistischen Betriebskorrespondenz' (SBK) (vgl. 1.5.1970, 1.7.1970) die u.a. über eine Reihe von Streiks berichtet. Verantwortlich ist diesmal Dieter Goldberg in Hanau.
Quelle: Sozialistische Betriebskorrespondenz Nr.2,Offenbach 1.6.1970

27.06.1970:
In Mainz findet das erste Plenum des Spartacus Regionalausschuß Rhein/Main statt, auf dem Zentrale Arbeitskreise für Metall, DruPa, CPK und DGB eingerichtet werden. Die siebenköpfige Leitung besteht aus 3 Mainzern, 2 Hanauern und je einer Person aus Frankfurt und Darmstadt.
Quelle: Spartacus Regionalausschuß Rhein/Main:Protokoll 1.Plenum vom 27.6.70,o.O. 27.6.1970

01.08.1970:
In Köln erscheint die 'apo press' Nr.7 (vgl. 1.7.1970). Von Honeywell Dörnigheim wird bekanntgegeben, daß dort nach der Verteilung eines Vietnamflugblattes 332,20 DM gespendet worden seien. Dies könne man selbst ja auch versuchen, da es in Köln auch eine Firma namens Bull-General Electric gäbe.
Quelle: Apo press Nr.7,Köln 1.8.1970

25.09.1970:
In Dörnigheim streikt, laut KPD/ML-ZB, die ganze Morgenschicht bei Honeywell und 1 200 Arbeiter und Angestellte diskutieren vor dem Werk über den Verlauf der Tarifrunde. Laut 'EXI' beteiligen sich 1 200 bei Honeywell in Dörnigheim an einem Warnstreik im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR).
Quellen: Express International Nr.107,Frankfurt 16.10.1970,S.6;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.37,Bochum 30.9.1970,S.3

15.10.1970:
Für die DKP berichtet Fritz Seibert u.a. von heute über Schanzenbach Frankfurt (vgl. 1.10.1970, 23.10.1970):"
Schanzenbach und Co. gehörte nach dem Kriege einer Dreiergruppe, bestehend aus der Familie Knapp, einem Herrn Rauhaupt und dem Elektrokonzern Voigt und Haeffner. Rauhaupt, ein Playboy und Geldverschwender, soll wegen Geldschwierigkeiten im Jahre 1968 seine Anteile an Kerschgens verpfändet haben, der damals in Frankfurt auftauchte. Auch die zerstrittene Knapp-Familie verkaufte ihre Schanzenbach-Anteile an diesen Herrn - mit Ausnahme von Horst Knapp, der weiter in der Firma blieb. Da die Bosse von Voigt und Haeffner gerade das Bedürfnis verspürten, ihren Konzern 'gesundzuschrumpfen', gingen ihre Anteile ebenfalls an Kerschgens.

Kerschgens hatte sich als Galvano-Fachmann empfohlen und der Schaco eine neue Zukunft verheißen. Tatsächlich aber spaltete er das Unternehmen in eine Grundstücks- und eine Produktions-GmbH auf. Mit der GmbH Nr.1 nahm er Hypothek um Hypothek auf, Nr.2 nahm er aus wie eine Weihnachtsgans. Mit den so zusammengegaunerten Millionen erwarb er ein riesiges Areal im Bereich der Stadt Dörnigheim bei Hanau. Im Dezember 1969 schwelgte die Presse vom 'Mainhattan'-Projekt. Hier am Main sollte eine Wolkenkratzerstadt entstehen, für die es in Europa nichts Vergleichbares geben sollte. Die Firma Schanzenbach und Co. hatte der 'Städtebauer' Kerschgens gekauft, um an jene Millionen zu kommen, die er durch Bodenspekulation zu vervielfachen gedachte.

Warum die 'Mainhattan'-Seifenblase dann mit einem Donnerschlag geplatzt ist, welche Luftgeschäfte Kerschgens außerdem betrieb, liegt noch im Dunkeln. In den letzten Septembertagen soll er mit ungedeckten Schecks operiert haben, worauf die Polizei sich für ihn zu interessieren begann. Das dürfte der Augenblick gewesen sein, auf den seine Geldgeber gewartet hatten.

Denn wie sonst ist es zu erklären, daß eine Bank auf ein Objekt, dessen offizieller Wert auf neun Millionen beziffert wird, Hypotheken in Höhe von 22 Millionen gibt? Ließ man Kerschgens sich absichtlich übernehmen, um über seinen Bankrott in den Besitz des Firmengrundstücks zu kommen? Die 9 000 Quadratmeter Industriegelände von Schanzenbach und Co. plus zwei Reihen alter Wohnhäuser dicht dabei liegen im großen Spekulationsgebiet der Zukunft im Stadtteil Bockenheim. Das Unglück von 380 Arbeitern und Angestellten und ihren Familien wird das große Geschäft für diejenigen werden, die auf den Trümmern ihrer Arbeitsstätte einmal ein Bürohochhaus bauen werden. Nicht geschäftliche Schwierigkeiten wurden für die Belegschaft zum Verhängnis. Sie wurde kaltschnäuzig geopfert, damit die Frankfurter Bank und andere eine Schlüsselposition auf dem Grundstücksmarkt in die Hand bekamen.

Doch der Schanzenbach-Hitchcock ist damit noch nicht zu Ende. Während man sich bei den Banken schon die Hände rieb, wechselten sowohl der Betrieb in Frankfurt als auch das 'Mainhattan'-Gelände in Dörnigheim überraschend den Besitzer. Am 9.Oktober ging der ganze Besitz laut Kaufvertrag in die Hände eines Dr. Samuel Lisman-Baum über. Nach Darstellung der Tagespresse handelt es sich um einen 'Professor', der mit der ganzen Sache nichts zu tun und von allem nichts gewußt hat. Tatsächlich ist Dr. Lisman-Baum selbst in der Grundstücksspekulation zu Hause. Er residiert im Hotel 'Bolivar' in Frankfurt, Nibelungenallee 31.

UND DAS IST DURCH GESETZ GEDECKT

Dieser Dr. Lisman-Baum hat am 4.Juni 1970 eine 'Gruva - Grundstücks- und Verwaltungs-KG' im Handelsregister zu Frankfurt eintragen lassen. Neben Dr. Lisman-Baum fungieren als Kommanditisten zunächst vier weitere Herren aus Frankfurt, Offenbach und Westberlin mit Anteilen in Höhe von insgesamt 250 000 Mark. Am 30.September kommen zwei weitere Kommanditisten hinzu mit insgesamt 80 000 Mark. Und noch einer, der eine Million einbringt und damit der eigentliche Macher der 'Gruva' ist: Johann Kerschgens! Er wird also neun Tage später Schaco und Mainhattan - an sich selbst verkaufen. ...

Wir haben mit einem Fachmann gesprochen: dieses unglaubliche Gaunerstück ist rechtlich unanfechtbar. Wenn ein Arbeiter bei Schanzenbach ein Stück Blech mit nach Hause genommen hätte, so gäbe es Gesetze, um ihn zu belangen. Wer eine ganze Belegschaft verhökert, für den gibt es Gesetze, die sein Handeln decken. Wer den großen Schnitt bei diesem Geschäft machen wird - die Banken, die Kerschgens in die Tasche stecken zu können glaubten, oder Kerschgens und seine Helfer, die dazu möglicherweise doch etwas zu gerissen waren -, auf der Strecke bleibt die Schanzenbach-Belegschaft. Sie braucht man nicht bei dieser Art Geschäft. Wie ein fauler Apfel wird sie fallengelassen."
Quelle: Unsere Zeit Nr.45,Düsseldorf 7.11.1970,S.3

30.10.1970:
In Hanau in Hessen wird, laut KPD/ML-ZB, die faschistische Deutsche Befreiungsbewegung gegründet, deren Vorsitz Roland Tabbert übernimmt. Sie versteht sich als Teil der Aktion Widerstand (AW).
Quelle: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.58,Bochum 12.12.1970,S.2

08.11.1970:
Die Gruppe Arbeiterstimme (vgl. 6.12.1972) berichtet, dass die u.a. bei Dunlop Hanau (CPK-Bereich) verankerte DKP bei den Landtagswahlen im Landkreis 36 712 Stimmen bzw. 1,2% erhält.
Quelle: Arbeiterstimme Nr.5,Nürnberg 6.12.1972

22.11.1970:
Die RJ/ML-Ortsgruppe Walldorf/Mörfelden (vgl. 29.10.1970, 14.10.1970) verfaßt einen Bericht an ihr ZK (vgl. 8.10.1970, 9.2.1971) für die Zeit vom 9.10.1970 bis heute, in dem es u.a. heißt:"
D. Bezirksarbeit und Schülermassenorganisation

1. Hanau

Wir verfügen über Kontakte zu einer Gruppe von Genossen in Hanau. Diese Genossen holen über den zweiten Bildungsweg ihr Abi nach. Wir wurden von ihnen teilweise beim Verteilen von Flugblättern unterstützt. Der Bericht über die Aufnahme der politischen Arbeit in Hanauer Großbetrieben (Die Genossen verfügen noch über gute Kontakte zu ihren früheren Kollegen) wurde von dem dafür zuständigen Mitglied noch nicht abgeliefert."
Quelle: RJ/ML-OG Walldorf/Mörfelden:Bericht der Ortsgruppe für die Zeit vom 9.10.1970 bis 22.11.1970,o.O. o.J. (1970)

31.01.1971:
Nach diesem Tage gibt die Gruppe Mainz des Spartacus Regionalausschuß Rhein/Main ein Flugblatt "Tarifauseinandersetzungen in der Druckindustrie" heraus, welches in einer späteren Ausgabe auch von den anderen Gruppen (Frankfurt, Hanau, Darmstadt) des Regionalausschusses unterzeichnet wird.
Quellen: Spartacus RA R/M-Gruppe Mainz:Tarifauseinandersetzungen in der Druckindustrie,Mainz 1971;
Spartacus RA R/M:Tarifauseinandersetzungen in der Druckindustrie,o.O. 1971

18.03.1971:
Es erscheint der 'Marburger Betriebsbote' (MBB) Nr.5 (vgl. 25.2.1971, 1.4.1971). Berichtet wird u.a. aus Dörnigheim.
Quelle: Marburger Betriebsbote Nr.5,Marburg 18.3.1971

01.05.1971:
Zum 1.Mai ruft die Rote Garde Schlüchtern der KPD/ML-ZK zur Demonstration in Frankfurt sowie zur Versammlung der Roten Garde in Schlüchtern auf.
Quelle: RG Schlüchtern: Heraus zum 1.Mai,Schlüchtern o. J. (1971)

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15.06.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus Wolfgang von der Chemietarifrunde (CTR), es "wurde in Hanau, im Degussa-Werk I, am Dienstag nur zwei Stunden mit den IG-Chemie-Führern diskutiert, aber die Arbeit sonst nicht niedergelegt".

Vermutlich von dieser Diskussion, evt. aber auch aus Frankfurt, wird berichtet:"
Daß der Verrat nach wie vor bevorsteht, zeigen die Äußerungen des Mitglieds der Tarifkommission, Ost, der auf einer Versammlung bei Degussa erklärte, die Tarifkommission sei durchaus bereit gewesen, unter den Satz von 10% zu gehen; währenddessen beharrten die Kollegen in allen Werken bei ihren Kämpfen auf der vollen Durchsetzung der 120 Mark-Forderung."
Quelle: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.47,Bochum 19.6.1971,S.5

16.06.1971:
Ab heute wird, laut KPD, bei Heraeus Hanau gestreikt (vgl. 22.6.1971).
Quelle: Rote Fahne Nr.21,Berlin Juli 1971

18.06.1971:
Ab heute wird, laut BKA Freiburg, bei Degussa in Hanau und Wolfgang gestreikt. Das meint auch die SDA.
Quellen: Berliner Arbeiter Zeitung Nr.6/7,Berlin o.J. (1971);
Klassenkampf Extrablatt Rhodia,Freiburg 21.6.1971

21.06.1971:
Vermutlich heute gibt die RAG bei Hoechst Offenbach eine 'Rote Arbeiter Zeitung' (vgl. 25.5.1971, 28.6.1971) mit dem Titel "Statt Nadelstiche - Nägel mit Köpfen!" heraus, in der von Tarifaktionen im eigenen Werk (vgl. 15.6.1971) sowie u.a. bei Degussa Wolfgang berichtet wird.
Quelle: Rote Arbeiter Zeitung - Hoechst Statt Nadelstiche - Nägel mit Köpfen!, Offenbach o.J. (1971)

25.06.1971:
Heute wird, laut KJB Freiburg, bei Degussa in Hanau gestreikt.
Quelle: Kommunistische Jugendzeitung Nr.2,Freiburg Juni 1971,S.8

29.06.1971:
In Offenbach gibt die Rote Arbeiter Gruppe (RAG) frühestens heute und vermutlich noch in dieser Woche eine gemeinsame Sdr.ausgabe ihrer 'Roten Arbeiter Zeitungen' bei Faber und Schleicher (vgl. Juni 1971, Juli 1971) und Collet und Engelhardt (vgl. März 1971) heraus. Berichtet wird u.a. von der Chemierunde u.a. bei Degussa Wolfgang.
Quelle: Rote Arbeiter Zeitung Sdr.ausg. F+S und C+E,Frankfurt o.J. (1971)

Juli 1971:
Die SDAJ Hanau der DKP gibt die Nr.6 ihrer Lehrlingszeitung 'Der wahre Jakob' für Juli/August heraus.
Quelle: Der wahre Jakob Nr.6,Hanau Juli/Aug. 1971

04.07.1971:
Anfang Juli endet die Chemietarifrunde.
Die Gewerkschaftskommission Rhein-Main der KJO Spartacus verfaßt später ein internes Bulletin darüber, in dem diese Tarifrunde analysiert wird. Im Einzelnen wird u.a. ausgeführt:"
Die Intervention der Hanauer OG ... beschränkte sich im wesentlichen auf die beiden Zweigbetriebe des Degussa Konzerns in Hanau und Wolfgang". Durch ein erstes Flugblatt Anfang April habe man dort Kontakt zu jungen Arbeitern bekommen, vorher habe man dort nichts gehabt. Der BR sei von der DKP.
Aufschlußreich zu diesem Thema ist auch noch eine Ausarbeitung der KJO Spartacus: "Die Intervention anderer linker politischer Gruppierungen in die Chemie-Tarifauseinandersetzung 1971 (R-M)", die sich auf die DKP und die KPD/ML's ZB und ZK beschränkt, da dies die in der IG Chemie Rhein-Main relevantesten Gruppen seien.

Man selber habe ein Flugblatt "Bundesschlichtung gescheitert - Jetzt kommt es auf uns an!" bei Merck, Degussa II, Caltex, Cassella und in Offenbach verteilt. Weitere Flugblätter erschienen mit den Titeln
"Nur gemeinsam sind wir stark - Für die 120.- Mark",
"Kollegen",
"Kampf dem Verrat der IG Chemie-Bürokraten!"
"Wer hat uns verraten?" (von der KJO Frankfurt/Offenbach und der Comision Autonoma de Hoechst),
und noch ein "SPARTACUS Kollegen und Kolleginnen".
Quellen: KJO Spartacus-GKRM:Bulletin Chemietarifrunde 1971,o.O. 21.4.1972;
KJO Spartacus:Die Intervention anderer linker politischer Gruppierungen in die Chemie-Tarifauseinandersetzung 1971 (R-M),o.O. o.J.

05.07.1971:
Vermutlich in dieser Woche gibt die Rote Arbeitergruppe (RAG) bei Hoechst Offenbach eine 'Rote Arbeiter Zeitung' (RAZ - vgl. 28.6.1971). Berichtet wird u.a. von Degussa Hanau, Wolfgang und Frankfurt.
Quelle: Rote Arbeiter Zeitung Hoechst Wer hat Federn gelassen?,Offenbach o.J. (1971)

12.08.1971:
Die Demokratische Aktion gegen Neonazismus Dortmund (vgl. 1.11.1971) berichtet mit Hilfe der morgigen 'Frankfurter Rundschau' (FR) von den bundesweiten Polizeiaktionen gegen die rechtsradikale Nationale Deutsche Befreiungsbewegung (NDBB):"
Auch in Hanau und Wiesbaden durchsuchte die Polizei in der Nacht zum Donnerstag Wohnungen von NDBB-Angehörigen."
Quelle: Demokratische Aktion gegen Neonazismus:Rundbrief Nr.2,Dortmund 1971,S.1

September 1971:
Die Ortsgruppen Frankfurt und Groß Gerau der RJ/ML des KAB/ML geben die Nr.6 ihrer Berufsschulzeitung 'Jungarbeiter und Lehrlingspresse' (vgl. 24.5.1971, 4.10.1971) heraus. Mit dem BVG befaßt man sich u.a. auch in "Für eine fortschrittliche, demokratische Betriebsverfassung", wo es u.a. heißt:"
Die Herren von der SPD/FDP-Regierung wollen uns Lehrlingen noch immer nicht das Streikrecht zugestehen. Wir sollen als Streikbrecher gegen unsere älteren Kollegen eingesetzt werden (die Lehrlinge des Degussa-Werkes in Hanau haben den Chemiebossen gezeigt, daß sie sich nicht für dumm verkaufen lassen. Sie haben genau wie ihre älteren Kollegen gestreikt). Doch wir werden den Kampf für das Streikrecht aufnehmen."
Quelle: Jungarbeiter und Lehrlingspresse Nr.6,Frankfurt/Groß Gerau Sept. 1971

10.01.1972:
In der Nr.1/72 der 'SBK' (vgl. 10.11.1971, 10.2.1972) wird u.a. bei der Besprechung der Chemietarifrunde 1971 berichtet über die IG Chemie Verwaltungsstelle Hanau.
Quelle: Sozialistische Betriebskorrespondenz Nr.1,Offenbach 10.1.1972

Februar 1972:
Die bisherigen SAG Frankfurt geben die Nr.8 ihres 'Klassenkampf' (vgl. 10.1.1972, März 1972) heraus. Eingegangen wird u.a. auf die Lehren aus der Rezession 1966/67, als es u.a. Streiks bei Faber und Schleicher (F+S, IGM-Bereich) Offenbach, Dunlop Hanau (CPK-Bereich), Hanomag Hannover, Daimler, John Deere und Rheta (?) Mannheim sowie bei GHH, KHD und Rheinstahl (alle IGM-Bereich) im Ruhrgebiet gab.
Quelle: Klassenkampf Nr.8,Frankfurt Feb. 1972

04.03.1972:
Es beginnt die zweitägige 3. Bundeskonferenz der KJO Spartacus, bei deren Schilderung wir uns zunächst an das eigene Protokoll halten wollen, und nur kurz einfügen, das dies die erste Bundeskonferenz seit der Spaltung der Organisation am 12.12.1971 ist.

Mit Mandaten für je 6 Mitglieder war u.a. die Ortsgruppe Hanau (2) vertreten.
Die Spaltung vom 12.12.1971 habe einen Mitgliederverlust von 50% bedeutet.
Im Rhein/Maingebiet (Hessen/Rheinland-Pfalz) habe man über ein Drittel verloren, Mainz fast ganz, Hanau zur Hälfte und in der Frankfurter Gruppe vor allem die dort organisierten Offenbacher. Darmstadt habe man fast ganz behalten und insgesamt habe man in der Region nur einen Proleten eingebüßt.
Quellen: KJO Spartacus:Internes Bulletin Nr.11,o.O. Mai 1972;
KJO Spartacus:Protokoll der 3. Bundeskonferenz der KJO-Spartacus am 4./5.3.1972,o.O. 5.3.1972;
KJO Spartacus:Rechenschaftsbericht der ZL Teil I und II,o.O. o.J. (1972)

Juni 1972:
Die SAG geben die Nr.11/12 ihres 'Klassenkampf' für Mai und Juni (vgl. Apr. 1972, Juli 1972) vermutlich erst diesen Monat heraus. Berichtet wird u.a. über Dörnigheim.
Quelle: Klassenkampf Nr.11/12,Frankfurt Mai/Juni 1972

01.06.1972:
Die LgdI der KPD (vgl. 19.6.1972) berichtete aus Frankfurt (vgl. 29.5.1972, 1.6.1972) und Hanau (vgl. 2.6.1972) von der Verteilung von Vietnam-Flugblätter an die GI's der USA-Armee:"
Alle an der Flugblattaktion Beteiligten und andere Antiimperialisten - zusammen fünfzig Anwesende - gründeten am 1.Juni das Vietnam-Komitee Frankfurt, das sich an der nationalen langandauernden Vietnam-Kampagne beteiligen wird."
Quelle: Internationale Solidarität Nr.5,Berlin 1972,S.19

02.06.1972:
Die LgdI der KPD (vgl. 19.6.1972) berichtet aus Frankfurt (vgl. 29.5.1972, 1.6.1972) und Hanau (vgl. 2.6.1972) von diesem Wochenende:"
Wir konnten drei Verteilergruppen einrichten, die während des darauffolgenden Wochenendes vor den Kasernen in Frankfurt und Hanau und an vielen anderen Plätzen, wo sich US-Soldaten oder ihre Angehörigen aufhalten, den Appell der in Vietnam Gefangenen verteilten. Insgesamt erreichten wir rund 2 500 Soldaten oder ihre Angehörigen, die das Flugblatt fast ausnahmslos freundlich entgegennahmen. Ein Bus voller GI's zeigte das Friedenszeichen, während sie das Flugblatt lasen. Manche Soldaten, die ein zweites Mal an der Kaserne vorbeigingen, nickten uns zu und sagten 'That's on' (Das ist genau richtig). Der Inhalt des Flugblatts schien sich sogar in der Kaserne herumgesprochen zu haben, denn einige, die in Militärfahrzeugen an uns vorbeifuhren, verlangten von sich aus Flugblätter. Wir erfuhren, daß auch die GI's aktive Solidarität üben: so ließ sich einer einen ganzen Stapel Flugblätter geben, um sie an die Soldaten, die er beim Ein- und Ausgang zu kontrollieren hatte, zu verteilen. Andere GI's erzählten uns, daß sie in der Kaserne Plakatwände gegen den Krieg in Vietnam angebracht hätten - allerdings an Orten, wo selten Offiziere vorbeikämen, da die Wandzeitungen sonst heruntergerissen würden. Selten stießen wir auf Ablehnung und auch nur bei höheren Offizieren, deren Geschäft der Krieg ist - auch der in Vietnam. Den Imperialisten aber können unsere Aktionen nicht gefallen und sie traten auch auf den Plan. ... In einem Fall wurde ein Verteiler sogar von MP auf deutschem Gelände festgenommen und der deutschen Polizei übergeben. In der Zwischenzeit war sogar der CIA eingeschaltet worden, wie ein sympathisierender MP-Soldat dem Festgenommenen berichtete."
Quelle: Internationale Solidarität Nr.5,Berlin 1972,S.19

02.06.1972:
Die LgdI der KPD (vgl. 19.6.1972) berichtete aus Frankfurt (vgl. 29.5.1972, 1.6.1972) von der Verteilung von Vietnam-Flugblätter an die GI's der USA-Armee an diesem Wochenende:"
In Hanau wurden zweimal den Verteilern die Flugblätter weggenommen."
Quelle: Internationale Solidarität Nr.5,Berlin 1972,S.19

Juli 1972:
Der der DKP nahestehende 'Mittelstandskurier' (vgl. 14.8.1972) berichtet vermutlich u.a. aus dem Juli:"
USA-KAPITAL AUF DEM VORMARSCH
ÜBERFREMDUNG ERDRÜCKT MITTELSTÄNDISCHEN EINZELHANDEL
...
Durch direkte Beteiligungen ausländischer Banken und Industriekonzerne wächst vor allem der Einfluß auf die Versandhandelskonzerne. Die Neckermann KGaA, Frankfurt/M., ist mit einem Aktienkapital von 102 Millionen DM und einem Umsatz von 1,8 Milliarden DM (1970) der zweitgrößte Versandhandelskonzern der Bundesrepublik. Hauptaktionäre sind Josef und Peter Neckermann (52 Prozent). Am Aktienkapital des Neckermann-Konzerns sind außerdem mit etwa 10 Prozent die General Shopping S.A. Societe Holding Internationale pour le Commerce de Detail, Luxemburg, sowie holländisches, Schweizer, amerikanisches, französisches und deutsches Kapital beteiligt. Am Otto-Versand (Kapital 80 Millionen DM, Umsatz 1,1 Milliarde DM), dem drittgrößten Versandhandelsunternehmen der Bundesrepublik, ist die General Shopping S.A. zu 15 Prozent beteiligt (über die Gesellschaft für Handelsbeteiligungen mbH, Hamburg), am Versandhandelsunternehmen Friedrich Schwab AG, Hanau (Aktienkapital 85 Millionen DM, Umsatz 434 Millionen DM), die amerikanische Singer Company zu 87 Prozent."
Quelle: Mittelstandskurier H.4,Köln Juli/Aug. 1972,S.13f

08.07.1972:
Demonstration des Nationalen Vietnamkomitees (NVK) in Bonn.
Nach eigenen Angaben ca. 2 000 bis über 2 000 Teilnehmer. Hauptparole: "Alles für den Sieg des kämpfenden vietnamesischen Volkes". In einem Aufruf des NVK, "Alles für den Sieg des kämpfenden vietnamesischen Volkes" wird u.a. berichtet, der VA Uni Frankfurt (22 Mitglieder) verteilte 2 500 Flugblätter an GI's in Frankfurt und Hanau.
Quellen: Rote Fahne Nr.49, 50, 51 und 58,Dortmund 28.6.1972, 5.7.1972, 12.7.1972 bzw. 30.8.1972;
NVK:Alles für den Sieg des kämpfenden vietnamesischen Volkes,Bonn o.J. (1972)

August 1972:
Der KJVD der KPD/ML-ZB gibt ein weiteres Extrablatt seiner Zeitung 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) (vgl. Juli 1972, Aug. 1972) zur Mobilisierung für den 'Roten Antikriegstag' (RAKT) heraus. Spenden kamen u.a. aus Hanau.
Quelle: Der Kampf der Arbeiterjugend Extrablatt,Bochum Aug. 1972

August 1972:
Der KABD (vgl. 21.8.1972) berichtet vermutlich aus dem August:"
Die Gummiwerke Schoeps und Co. haben das Zweigwerk Hanau stillgelegt. Damit verlieren 125 Arbeiter und Angestellte ihren Arbeitsplatz. Zuvor wurden bereits die Werke in Renchen und Gaiberg stillgelegt. Insgesamt wurden 400 Kollegen auf die Straße gesetzt. Wegen 'Produktionseinschränkung' soll die Beschäftigtenzahl von 1. 305 auf 649 Mann gesenkt werden."
Quelle: Kommunistische Pressekorrespondenz Nr.33,Tübingen 21.8.1972,S.5

21.09.1972:
Der DKP Bezirk Ruhr-Westfalen gibt eine Presseinformation (vgl. 8.9.1972, 22.9.1972) mit einer Einladung zum eigenen Landeswahlkongreß NRW (vgl. 30.9.1972) heraus. Beigelegt sind bezüglich des Giftmüllskandals in Bochum-Gerthe das Schreiben an Minister Deneke (vgl. 15.9.1972) und eine Strafanzeige gegen die Zweigniederlassung Wolfgang Durferrit bei Hanau der Firma Degussa. Die Degussa habe bis August 1970 die Entgiftung von Cyaniden in der Chemischen Fabrik Wesseling übernommen und diese danach bis Okt. 1970 der Spedition Haniel in Duisburg übergeben, die danach die Annahme verweigerte, woraufhin Degussa diese Aufgabe an die Firma Orm Fairtec Bochum übergeben und auch ihre Kunden an diese verwiesen, ohne diese Firma zu überprüfen. Die Cyanide wurden sodann in Bochum-Gerthe illegal abgelagert.
Quellen: DKP-Bezirk Ruhr-Westfalen:An alle Redaktionen,Essen 21.9.1972;
DKP-Bezirk Ruhr-Westfalen:Presseinformation Strafanzeige,Essen o.J. (1972);
DKP-Bezirk Ruhr-Westfalen:An den Minister für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten des Landes NRW,Essen 15.9.1972

22.09.1972:
Der DKP Bezirk Ruhr-Westfalen gibt eine 'Presseinformation' (vgl. 21.9.1972, 27.9.1972) zum Giftmüllskandal in Bochum-Gerthe unter dem Titel "DKP antwortet Bundesinnenminister Genscher - Vorwürfe im Giftskandal bekräftigt" heraus, in der von Cyanidablagerungen außer in NRW in Dortmund-Marten, Castrop-Rauxel-Brandheide und Kalkbeuren bei Köln auch auf ebensolche in Säckingen in Baden-Württemberg, Neu-Ulm in Bayern und bei Hanau in Hessen hingewiesen wird. Die Antwort Genschers auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Hansen sei unzureichend gewesen.
Quelle: DKP-Bezirk Ruhr-Westfalen:Presseinformation,Essen 22.9.1972

29.11.1972:
In der Nr.71 der 'Roten Fahne' (vgl. 21.11.1972, 6.12.1972) berichtet die KPD zur Metalltarifrunde u.a. von Honeywell Dörnigheim.
Quelle: Rote Fahne Nr.71,Dortmund 29.11.1972

Dezember 1972:
In Hanau wird ein Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) der KPD gegründet.
Quelle: Rote Fahne Nr.8,Dortmund 21.2.1973

19.02.1973:
Das Regionalkomitee Rhein/Main der KJO Spartacus berichtet der Zentralen Leitung, daß man momentan über Ortsgruppen in Frankfurt, Hanau, Wetzlar und Darmstadt verfüge.
Quelle: KJO Spartacus-RK Rhein/Main:An die ZL,o.O. 19.2.1973

März 1973:
Die SAG gibt die Nr.21 ihres 'Klassenkampf' (vgl. Feb. 1973, Apr. 1973) heraus, in der u.a. berichtet wird über Degussa Wolfgang.
Quelle: Klassenkampf Nr.21,Frankfurt März 1973

11.03.1973:
Zur Maivorbereitung veranstaltet die KPD in Dortmund, nach eigenen Angaben, ein Treffen zwischen KPD, KJV, KSV, KOV, LgdI, den RFFK's und den KPD-Sympathisantengruppen. Hieran nimmt u.a. teil der RFFK Hanau.
Quelle: Rote Fahne Nr.11,Dortmund 14.3.1973

27.03.1973:
Die Gruppe revolutionärer Kommunisten (Trotzkisten) Deutsche Sektion der (posadistischen,d.Vf.) Vierten Internationale (GRK) gibt die Nr.33 ihrer 'Arbeiterstimme' (vgl. 10.12.1972, 22.5.1973) heraus. Berichtet wird von den 'US-Besatzertruppen' u.a. in Erlensee und dem Landkreis Hanau.
Quelle: Arbeiterstimme Nr.33,Frankfurt 27.3.1973

01.04.1973:
Der BSA gibt die Nr.26 des 'Funke' heraus, die u.a. für die Versammlungen des BSA "Die kapitalistische Krise und eine sozialistische Antwort" zwischen dem 11. und dem 18.4.1973 mobilisiert. Kontaktmöglichkeiten zum SJB werden u.a. angegeben für Hanau.
Quelle: Der Funke Nr.26,Essen 1.4.1973

Mai 1973:
Die SAG gibt die Nr.23 ihres 'Klassenkampf' (vgl. Apr.1973, Juni 1973) heraus. Berichtet wird u.a. über die Lehrlinge im Hanauer Handwerk.
Quelle: Klassenkampf Nr.23,Frankfurt Mai 1973

Mai 1973:
Der KBW berichtet u.a. aus dem Mai von den Wohnheimmieten bei Dunlop Hanau (vgl. Sept. 1973):"
AUSLÄNDISCHE ARBEITER KÄMPFEN GEGEN MIETERHÖHUNG UND ENTLASSUNG

Im April/Mai dieses Jahres wurden von der Geschäftsleitung von Dunlop die Mieten für die Wohnheime der ausländischen Arbeiter der Firma erhöht. Für 18 qm, in denen drei Personen leben sollen, wurden die Mieten von 80 DM auf 110 DM heraufgesetzt. Daraufhin wurden auf einer Versammlung der spanischen und türkischen Arbeiter Kampfmaßnahmen diskutiert. Bisher konnten durch diesen Druck Mieterhöhungen verhindert werden."
Quelle: Kommunistische Volkszeitung Nr.5,Mannheim 24.10.1973,S.6

01.05.1973:
Der BSA gibt die Nr.28 seines 'Funken' heraus. Kontaktmöglichkeiten zum SJB werden u.a. angegeben für Hanau.
Quelle: Der Funke Nr.28,Essen 1.5.1973

01.05.1973:
In Hanau beteiligen sich, laut SAG, 600 an der Demonstration des DGB ab Marktplatz. Ein gewerkschaftsoppositioneller Block am Ende des Zuges sei von einer spanischen Arbeitergruppe (u.a. von Dunlop - CPK-Bereich) und auch der DruPa Jugendgruppe Steinheim gebildet worden.
Quelle: Klassenkampf Nr.24,Frankfurt Juni 1973

Juni 1973:
Bei der Eisengießerei Marienhütte in Großauheim findet, laut AB, vermutlich im Juni ein Streik für eine Teuerungszulage (TZL) statt. Die RFO Saarland weiß dies aus der 'Zeit'.
Quellen: Der Rote Weichensteller Nr.10,München Juli 1973;
Rote Fahne - Röchling o.Nr.(7),Völklingen o.J. (1973)

01.06.1973:
Der BSA bringt seinen 'Funken' Nr.30 heraus. Kontaktmöglichkeiten zum SJB werden u.a. angegeben für Hanau.
Quelle: Der Funke Nr.28,Essen 1.5.1973

05.06.1973:
Bei Honeywell Dörnigheim streiken, laut AB, 1 000 eine Stunde lang für eine Teuerungszulage (TZL) von 60 Pfg. und blockieren dreimal die Bundesstraßen 8 und 40. Die RFO Saarland hat dies in der 'Zeit' gelesen.
Quellen: Arbeitersache Nr.33,Regensburg Juni 1973;
Roter Aufmucker Nr.28,München Juli 1973;
Roter Weichensteller Nr.10,München Juli 1973;
Roter Widerdruck Nr.24,München Juli 1973;
Rote Fahne - Röchling o.Nr.(7),Völklingen o.J. (1973)

09.06.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.22 (vgl. 2.6.1973, 16.6.1973) heraus. Berichtet wird u.a. von Streiks bei der Marienhütte Großauheim und Honeywell Dörnigheim.
Quelle: Roter Morgen Nr.22,Dortmund 9.6.1973

12.06.1973:
Bei KWU Berlin verteilt die KPD einen vierseitigen Sonderdruck ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. Juni 1973, 20.7.1973) zur heutigen Vertrauensleutesitzung. Unter Verweis auf die Streiks bei Mannesmann, Klöckner und Rheinstahl und in Mannheim u.a. bei Honeywell (in Dörnigheim bei Hanau) wird vorgeschlagen, sich daran ein Vorbild zu nehmen.
Quelle: Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Sonderdruck,Dortmund 12.6.1973

16.06.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.23 (vgl. 9.6.1973, 23.6.1973) heraus und berichtet u.a. vom Streik bei Honeywell Dörnigheim.
Quelle: Roter Morgen Nr.23,Dortmund 16.6.1973

20.06.1973:
In der Nr.25 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 13.6.1973, 27.6.1973) erscheint ein Bericht über Spenden für die Vietnamhilfe alles für den Sieg. Diese gingen u.a. ein aus Hessen vom VA Hanau.
Quelle: Rote Fahne Nr.25,Dortmund 20.6.1973

23.06.1973:
Es beginnt die zweitägige fünfte Bundeskonferenz der KJO Spartacus. Es gibt momentan u.a. folgende Ortsgruppen (in Klammern die Anzahl der Delegierten): ... Hanau (1).
Quelle: KJO Spartacus:5. BK 23/24 6 73,o.O. o.J. (1973)

03.07.1973:
Der KSB Frankfurt gibt die Nr.10 seiner 'Kommunistischen Hochschulpresse' (KHP) (vgl. 29.5.1973, 30.10.1973) heraus, in der er sich u.a. mit verschiedenen Streiks der letzten Zeit, u.a. bei der Eisengießerei Marienhütten Großauheim und bei Honeywell Dörnigheim befaßt.
Quelle: Kommunistische Hochschulpresse Nr.10,Frankfurt 3.7.1973

11.07.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Frankfurt/Offenbach gibt zum letzten Mal ihre 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. Mai 1973) heraus. Im Leitartikel wird ausgeführt:"
AUS DEN STREIKBEWEGUNGEN LERNEN!
NIEDERLAGEN IN SIEGE VERWANDELN!

Eine Welle von heftigen Arbeitskämpfen geht durch die Betriebe in Westdeutschland. Hoesch, Mannesmann, John Deere, Vulkan, Karmann, AEG und Klöckner - diese Namen stehen jeweils für kraftvolle Streikaktionen tausender Kollegen, die auch von der Unternehmerpresse nicht totgeschwiegen werden konnten. Neben diesen großen, oft eine Woche oder länger dauernden Kämpfen fanden hunderte kleinerer Streiks statt, oder wurde auf andere Weise Lohnforderungen Nachdruck verliehen. So auch in Frankfurt und Umgebung, bei Adler, bei Messer, Klimsch, Honeywell (in Dörnigheim,d.Vf.)... Praktisch IN ALLEN Betrieben wurde und wird über solche Forderungen diskutiert."
Quelle: Arbeiter-Zeitung Extra,o.O. (Frankfurt) 11.7.1973

17.07.1973:
In der heutigen 'Offenbachpost' heißt es, laut KBW, zum geplanten Kraftwerk in Frankfurt-Fechenheim und den geplanten AKWs:"
Mit anderen Worten: Rund um das Ballungsgebiet Rhein-Main-Kinzig werden Kernkraftwerke gebaut, die rund 8 400 MW Leistung bringen, ohne die Umwelt zu verseuchen. Was soll unter diesen Umständen in einem Gebiet, das von rund 1,5 Millionen Menschen bewohnt wird, eine solche 'Dreckfabrik'?"
Quelle: Kommunistische Volkszeitung Nr.5,Mannheim 24.10.1973,S.16

September 1973:
Der KBW berichtet vermutlich u.a. aus dem September von den Wohnheimmieten bei Dunlop Hanau (vgl. Mai 1973):"
Ein aktiver Sprecher der Kollegen, Spanier, wurde entlassen. Nachdem es zu einer breiten Solidarisierung unter den ausländischen Kollegen für ihn gekommen war, versucht die Geschäftsleitung erneut elf spanische Arbeiter zu entlassen, um 'Ruhe und Ordnung' wieder herzustellen. Hiergegen bildeten die Arbeiter eine Kommission."
Quelle: Kommunistische Volkszeitung Nr.5,Mannheim 24.10.1973,S.6

08.09.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.35 (vgl. 1.9.1973, 15.9.1973) heraus. Solidaritätsspenden kommen u.a. aus einem Lager bei Mühlheim.
Quelle: Roter Morgen Nr.35,Dortmund 8.9.1973

12.09.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.37 (vgl. 5.9.1973, 19.9.1973) heraus. U.a. wird eine Liste von Betrieben veröffentlicht, in denen es zur Entlassung bzw. Nichtübernahme von Jugendvertretern gekommen ist. Hierbei handelt es sich u.a. um Heraeus Hanau und Vac Hanau.
Quelle: Rote Fahne Nr.37,Dortmund 12.9.1973

Oktober 1973:
Der KAJB Mannheim/Heidelberg/Wiesloch gibt die Nr.9 seiner 'Kommunistischen Jugendzeitung' (vgl. 15.9.1973, 13.11.1973) heraus. Angeprangert wird der Giftmüll in Tauberbischofsheim, Mühlheim, Heusenstamm, Steinheim, Heidelberg und auf der Rheininsel Flotzgrün.
Quelle: Kommunistische Jugendzeitung Nr.9,Mannheim Okt. 1973

06.10.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.39 (vgl. 29.9.1973, 13.10.1973) heraus. Berichtet wird u.a. aus Hanau.
Quelle: Roter Morgen Nr.39,Dortmund 6.10.1973

13.10.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.40 (vgl. 6.10.1973, 20.10.1973) heraus. Berichtet wird u.a. aus Langenselbold.
Quelle: Roter Morgen Nr.40,Dortmund 13.10.1973

November 1973:
Die SAG gibt ihren 'Klassenkampf' Nr.29 (vgl. Okt. 1973, Dez. 1973) heraus, in dem eine Kontaktmöglichkeit für Hanau genannt wird.
Quelle: Klassenkampf Nr.29,Frankfurt Nov. 1973

April 1974:
Die SAG gibt ihren 'Klassenkampf' Nr.34 (vgl. März 1974, Mai 1974) heraus, in dem sie sich ausführlich mit der IG Chemie befaßt. Eingegangen wird hierbei u.a. auf die Verwaltungsstelle Hanau (Degussa Wolfgang).
Quelle: Klassenkampf Nr.34,Frankfurt Apr. 1974

01.05.1974:
Zum 1.Mai gibt die SAG ein Extra ihres 'Klassenkampf' (vgl. Mai 1974, Juni 1974) heraus, in dem die Kontaktadresse für Hanau fehlt.
Quelle: Klassenkampf Nr.35,Frankfurt Mai 1974

01.05.1974:
Innerhalb des Spartacusbundes (SpB) berichtet das ZK (vgl. 25.5.1974):"
DARMSTADT: Nach dem völligen Zusammenbruch der KJO in Darmstadt ist der 25 Mann starke Block ein Erfolg (nur Kandidaten in Darmstadt). Die Demo wurde im wesentlichen vom KBW getragen."
Quelle: Spartacusbund:Internes Bulletin Nr.8,o.O. Juli 1974

01.05.1974:
Innerhalb des Spartacusbundes (SpB) berichtet das ZK (vgl. 25.5.1974):"
HANAU: Gilt dasselbe wie für Darmstadt (nur 3 Kandidaten) mit einem 60 Mann-Block (teiweise ehemalige SAG-Symps!)."
Quelle: Spartacusbund:Internes Bulletin Nr.8,o.O. Juli 1974

17.05.1974:
In Gelsenkirchen-Schalke beginnt der Spartacusbund (SpB), nach eigenen Angaben, mit seiner dreitägigen 2. Bundeskonferenz mit 26 ordentlichen Delegierten. Dazu heißt es u.a. im Protokoll:"
Über die Aufnahme von Hanau und Darmstadt muß das ZK entscheiden."
Quellen: Spartacusbund:Internes Bulletin Nr.8,o.O. Juli 1974;
Spartacus Nr.5,Essen 1.6.1974

17.07.1974:
In der Nr.29 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 10.7.1974, 24.7.1974) berichtet die KPD Ortsleitung Frankfurt u.a. von der Grundwasserversuchung durch die Oil Tanking GmbH und Co in Fechenheim (CPK-Bereich). Weitere Umweltverschmutzungen werden angeführt aus Hanau.
Quelle: Rote Fahne Nr.29,Dortmund 17.7.1974

09.09.1974:
Auf der DGB Landesbezirksjugendkonferenz (LBJK) Hessen waren, laut KPD, vermutlich in dieser Woche u.a. die KJAs Hanau, Gießen, Fulda und Frankfurt vertreten.
Quelle: Rote Fahne Nr.38,Dortmund 18.9.1974

02.10.1974:
In der Nr.40 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 25.9.1974, 2.10.1974) veröffentlicht die KPD erstmals die vollständige Kandidatenliste der KPD zu den Landtagswahlen (LTW - vgl. 26.10.1974) vor, nachdem bisher bereits einzelne Kandidaten vorgestellt wurden. U.a. kandidiert in Hanau ein Architekt (ÖTV).
Quelle: Rote Fahne Nr.40,Dortmund 2.10.1974

23.10.1974:
In der Nr.43 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 16.10.1974, 30.10.1974) veröffentlicht die KPD einen Aufruf zu den Landtagswahlen (LTW) von Altgenossen u.a. aus Hanau.
Quelle: Rote Fahne Nr.43,Dortmund 23.10.1974

November 1974:
Vermutlich im November erscheinen die 'Politischen Briefe' Nr.8/9 für Oktober und November (vgl. Okt. 1974, Dez. 1974) und berichten u.a. vom SJD Bezirk Hessen-Süd, und dessen Organ 'Sozialistische Jugend', sowie vom SJD OV Maintal.
Quelle: Politische Briefe Nr.8/9,Berlin Okt./Nov. 1974

27.11.1974:
In der Nr.48 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 20.11.1974, 4.12.1974) berichtet die KPD u.a. über Honeywell Dörnigheim (IGM-Bereich).
Quelle: Rote Fahne Nr.48,Dortmund 27.11.1974

17.12.1974:
In Hanau wird, laut und mit KPD, ein Arbeitslosenkomitee (ALK) gegründet.
Quelle: Rote Fahne Nr.3,Dortmund 22.1.1975

27.11.1974:
In der Nr.48 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 20.11.1974, 4.12.1974) berichtet die KPD u.a. von Gummi-Peter (CPK-Bereich) und Honeywell Dörnigheim (IGM-Bereich).
Quelle: Rote Fahne Nr.48,Dortmund 27.11.1974

12.01.1975:
In Hessen führen die Arbeitslosenkomitees (ALK) der KPD aus Frankfurt, Hanau, Offenbach und Wetzlar, laut KPD, eine Beratung durch, wobei sie sich u.a. mit Opel Rüsselsheim, Schenck Darmstadt, Klimsch Frankfurt, Roland Offenbach und Hoechst Offenbach sowie mit Kassel befassen.
Quelle: Rote Fahne Nr.2,Dortmund 15.1.1975

17.01.1975:
In der Stadthalle Hanau führt das Regionalkomitee (RK) Hessen der KPD eine Veranstaltung "Lenin - Liebknecht - Luxemburg - Lehrer im Kampf für den Sozialismus" durch, an der, nach eigenen Angaben, 250 Personen teilnehmen.
Quelle: Rote Fahne Nr.1 und 3,Dortmund 8.1.1975 bzw. 22.1.1975

29.01.1975:
In der Nr.4 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 22.1.1975, 5.2.1975) berichtet die KPD in der Rubrik Klassenjustiz u.a. aus Hanau.
Quelle: Rote Fahne Nr.4,Dortmund 29.1.1975

05.03.1975:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.9 (vgl. 26.2.1975, 12.3.1975) heraus. Aus Hessen berichtet die Zelle Dunlop Hanau (CPK-Bereich) u.a. aus der Maschinenbauabteilung und den Wohnheimen.
Quelle: Rote Fahne Nr.9,Köln 5.3.1975

05.03.1975:
Bei Honeywell in Mühlheim findet, laut KBW, ein Streik für ein volles Weihnachtsgeld statt.
Quelle: Kommunistische Volkszeitung Nr.10,Mannheim 13.3.1975

10.03.1975:
Bei Dunlop Hanau finden, laut KPD, vermutlich spätestens in dieser Woche die Betriebsratswahlen (BRW) statt.
Quelle: Rote Fahne Nr.12 und 22,Köln 26.3.1975 bzw. 4.6.1975

20.03.1975:
Die Zelle Dunlop Hanau der KPD gibt einen Sonderdruck ihrer 'Reifenpresse' heraus, in der sie sich mit der Betriebszeitung der DKP und dem Wohnheim Steinheim befaßt. In den 29-köpfigen Betriebsrat sei ein Oppositioneller mit 258 Stimmen hinein gewählt worden.
Quelle: Rote Fahne Nr.12,Dortmund 26.3.1975

April 1975:
Die SAG gibt ihren 'Klassenkampf' Nr.46 (vgl. März 1975, Mai 1975) heraus. Aus Hessen wird u.a. berichtet von der Jugendvertretung bei Degussa sowie von Degussa Hanau (1 300 Besch.) und Degussa Wolfgang (4 000 Besch.).
Quelle: Klassenkampf Nr.46,Frankfurt Apr. 1975

26.03.1975:
In der Nr.12 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 19.3.1975, 2.4.1975) berichtet die KPD u.a. über Gummi-Peter Hanau (900 Besch.).
Quelle: Rote Fahne Nr.12,Köln 26.3.1975

12.04.1975:
Es beginnt eine zweitägige nationale Arbeitskonferenz des Spartacusbundes zur Arbeitslosigkeit, an der u.a. die Ortsgruppe Hanau teilnimmt.
Quelle: Spartacusbund-Internes Bulletin Nr. 18,o.O. Juni 1975

30.04.1975:
Heute will die KPD in Hanau ihre Maiveranstaltung im Altdeutschen Hof abhalten.
Quelle: Rote Fahne Nr.16,Dortmund 23.4.1975

01.05.1975:
In Frankfurt beteiligen sich, laut KB, ca. 15 000 an der Maidemonstration. Die KPD bildet, nach eigenen Angaben, einen oppositionellen Block auf der DGB-Kundgebung auf dem Opernplatz mit 200 Teilnehmern. Unter den 10 000 bis 12 000 Teilnehmern der Kundgebung hätten sich auch KBW und FML befunden.

Man selbst führte noch eine Demonstration durch Bornheim durch, deren über 500 Teilnehmer auch von LgdI, Rote Hilfe (RH) e.V., Iranischer Studentenverein (ISV), FILE Italien, ÄSU Äthiopien, dem Berufsverbotekomitee (BVK), den Arbeitslosenkomitees (ALK) Frankfurt, Hanau und Offenbach sowie der Initiative gegen Gewerkschaftsausschlüsse und politische Entlassungen kamen.
Quellen: Arbeiterkampf Nr.61,Hamburg 21.5.1975,S.19;
Rote Fahne Nr.16,Dortmund 23.4.1975

19.05.1975:
Bei Dunlop Hanau gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ihre Betriebszeitung heraus, in der sie u.a. auch auf die 'Reifenpresse' der Betriebszelle der KPD eingeht.
Quelle: Rote Fahne Nr.21,Köln 28.5.1975

September 1975:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr.20 (vgl. Aug. 1975, Okt. 1975) heraus. Die OG Hanau befaßt sich mit Gerichtsreferendaren bei der Staatsanwaltschaft und dem Schöffengericht.
Quelle: Spartacus Nr.20,Essen Sept. 1975

08.11.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.45 (vgl. 1.11.1975, 15.11.1975) heraus. Spenden für Kambodscha gingen u.a. ein aus Hanau.
Quelle: Roter Morgen Nr.45,Dortmund 8.11.1975

Dezember 1975:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr.23 (vgl. Nov. 1975, Jan. 1976) heraus. Die OG Hanau berichtet vom ehemaligen Versandhaus Schwab (HBV-Bereich), welches jetzt zum Ottoversand gehöre.
Quelle: Spartacus Nr.23,Essen Dez. 1975

20.12.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.51 (vgl. 13.12.1975, 27.12.1975) heraus und berichtet u.a. über die Spedition Plaumann in Hanau, die Giftmüll u.a. für Hoechst auf eine Deponie in Eisert (?) transportiert.
Quelle: Roter Morgen Nr.51,Dortmund 20.12.1975

Januar 1976:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr.24 (vgl. Dez. 1975, Feb. 1976) heraus. Gespendet wurde u.a. durch die OG Hanau.
Quelle: Spartacus Nr.24,Essen Jan. 1976

14.01.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.2 (vgl. 7.1.1976, 21.1.1976) heraus. Aus Hessen wird berichtet von der ÖTV bzw. der Vorbereitung der ÖD-Tarifrunde (ÖTR) u.a. in Hanau.
Quelle: Rote Fahne Nr.2,Köln 14.1.1976

21.01.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.3 (vgl. 14.1.1976, 28.1.1976) heraus. Aus Hessen wird berichtet von Dunlop Hanau (CPK-Bereich) u.a. über die Türken in dem zugehörigen Wohnheim in Steinheim.
Quelle: Rote Fahne Nr.3,Köln 21.1.1976

28.01.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.4 (vgl. 21.1.1976, 4.2.1976) heraus. Spenden "Stärkt die kommunistische Propagandaarbeit - gegen Revisionismus und Sozialimperialismus!" gingen im Januar u.a. ein von der Sympathisantengruppe Hanau und dem Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) Hanau. Ein Leserbrief aus Hanau befaßt sich mit der KPD/ML.
Quelle: Rote Fahne Nr.4,Köln 28.1.1976

Februar 1976:
Eventuell im Februar erscheinen die 'Politischen Briefe' Nr.17 (vgl. Sept. 1975) für Februar und März. Dies ist vermutlich die letzte Ausgabe, die Nachfolge wird angetreten von einer Zeitschrift 'Die vierte Internationale' (vgl. Mai 1976). Die Redaktionsanschrift ist nun Peter Lin. in Hanau.
Kundgetan wird, daß man seit einem halben Jahr im Göttinger Kreis innerhalb der Jusos der SPD mitgearbeitet und dessen Vertretung u.a. in Hessen-Süd gebildet habe. Mitte Januar aber habe dieser Kreis einen Unvereinbarkeitsbeschluß gegen die 'Politischen Briefe' gefaßt.
Quelle: Politische Briefe Nr.17,Hanau Feb./März 1976

Februar 1976:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr.25 (vgl. Jan. 1976, 15.3.1976) heraus. Gespendet wurde u.a. durch die OG Hanau.
Quelle: Spartacus Nr.25,Essen Feb. 1976

März 1976:
Die SAG gibt ihren 'Klassenkampf' Nr.54 (vgl. 18.2.1976, Apr. 1976) heraus und berichtet u.a. über Dienes-Honeywell in Mühlheim und Maintal und von der Schließung der Nederhorstaal Tochterfirma Stama (106 Besch.) in Bruchköbel.
Quelle: Klassenkampf Nr.54,Frankfurt März 1976

03.03.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.9 (vgl. 3.3.1976, 10.3.1976) heraus. Eingegangen wird auch auf die türkischen Faschisten von der MHP und ihre Grauen Wölfe, die in Berlin und in der 'BRD' u.a. in Hanau tätig sind.
Quelle: Rote Fahne Nr.9,Köln 3.3.1976

09.03.1976:
Die KPD gibt die Nr.10 ihres 'Rote Fahne Pressedienstes' (RFPD - vgl. 2.3.1976, 16.3.1976) heraus und berichtet über Ausländerzuzugssperren u.a. in Hanau.
Quelle: Rote Fahne Pressedienst Nr.10,Köln 9.3.1976

09.03.1976:
Heute wird, laut KPD, in Metallbetrieben in Hanau gestreikt.
Quelle: Rote Fahne Nr.11,Köln 17.3.1976

09.03.1976:
Heute wird, laut KPD, in Großauheim bei BBC gestreikt.
Quelle: Rote Fahne Nr.11,Köln 17.3.1976

09.03.1976:
Heute wird, laut KPD, in Dörnigheim bei Honeywell gestreikt.
Quelle: Rote Fahne Nr.11,Köln 17.3.1976

April 1976:
Die SAG gibt mit der Nr.55 ihren 'Klassenkampf' (vgl. März 1976) letztmalig als Zentralorgan heraus und berichtet u.a. von dem Metallbetrieb Eisenbach in Wächtersbach.
Quelle: Klassenkampf Nr.55,Frankfurt Apr. 1976

07.04.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.14 (vgl. 31.3.1976, 14.4.1976) heraus und berichtet über Ausländerzuzugssperren u.a. in Hanau.
Quelle: Rote Fahne Nr.14,Köln 7.4.1976

14.04.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.15 (vgl. 7.4.1976, 21.4.1976) heraus. Spenden gingen im März u.a. ein vom Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) Hanau.
Quelle: Rote Fahne Nr.15,Köln 14.4.1976

28.04.1976:
In Hanau führt die KPD ihre Maiveranstaltung durch.
Quellen: Rote Fahne Nr.17 und 18,Köln 28.4.1976 bzw. 5.5.1976;
Rote Fahne Pressedienst Nr.18,Köln 4.5.1976

01.05.1976:
Die SAG gibt die Nr.1 ihrer 'Sozialistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. Apr. 1976, 19.5.1976) heraus. Spenden gingen u.a. ein aus Maintal.
Quelle: Sozialistische Arbeiter Zeitung Nr.1,Frankfurt 1.5.1976

01.05.1976:
Laut KB nehmen in Hanau ca. 500 Menschen an einer Saalveranstaltung des DGB zum 1.Mai teil. Auch Linke waren anwesend, die gegen die Berufsverbote (BV) demonstrierten.
Quelle: Arbeiterkampf Nr.80,Hamburg 14.5.1976,Beilage

09.08.1976:
Bei Dunlop Hanau findet, laut KPD, vermutlich in dieser Woche eine Betriebsversammlung (BV) statt. Die KPD sammelt bei Dunlop vermutlich u.a. auch in dieser Woche Unterschriften für die Bundestagswahl (BTW - vgl. 3.10.1976).
Quelle: Rote Fahne Nr.33,Köln 18.8.1976

16.08.1976:
Die KPD berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Hanau, daß ab Mitte August (bis mindestens Mitte September) ein Infotischverbot gegen sie erlassen worden sei.
Quelle: Rote Fahne Nr.37,Köln 15.9.1976

01.09.1976:
Die KPD will in Hanau eine Veranstaltung zu den Bundestagswahlen (BTW - vgl. 3.10.1976) durchführen.
Quelle: Rote Fahne Nr.34,Köln 25.8.1976

25.09.1976:
In Hanau will die KPD eine Kundgebung zu den Bundestagswahlen (BTW - vgl. 3.10.1976) durchführen.
Quelle: Rote Fahne Nr.38,Köln 22.9.1976

06.10.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.40 (vgl. 29.9.1976, 13.10.1976) heraus, in der sie sich mit den Bundestagswahlen (BTW - vgl. 3.10.1976) befaßt. Wahlspenden gingen u.a. ein aus Bruchköbel.
Quelle: Rote Fahne Nr.40,Köln 6.10.1976

November 1976:
In Hanau will die KPD in ihrer Marxistischen Arbeiterschulung (MASCH) vermutlich im November mit dem Kurs "Studiert die Werke des Genossen Mao Tse-tung!" beginnen.
Quelle: Rote Fahne Nr.44,Köln 3.11.1976

17.11.1976:
Bei Dunlop Hanau beginnt ein dreitägiger Streik von, laut AB, 60 Deckenarbeitern der Reifenproduktion.
Quelle: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.101,München 28.11.1976

08.12.1976:
An Hanauer Schulen wird, laut AB, gestreikt.
Quelle: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.106,München 20.2.1977

10.01.1977:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.96 (vgl. 13.12.1976, 24.1.1977) heraus und berichtet u.a. über eine vom Berufsverbot (BV) bedrohte Lehrerin in Bruchköbel.
Quelle: Arbeiterkampf Nr.96,Hamburg 10.1.1977

09.02.1977:
Die KPD (vgl. 16.2.1977) berichtet über die heutige Erschießung eines Schülers in Rodenbach durch die Polizei (vgl. 12.2.1977).
Quelle: Rote Fahne Nr.7 und 8,Köln 16.2.1977 bzw. 23.2.1977

12.02.1977:
Die KPD/ML bei Opel Bochum (IGM-Bereich - vgl. Dez. 1977) berichtet:"
Am 12.Februar dieses Jahres in Niederrodenbach bei Hanau: Peter Lichtenberg, 14 Jahre, spielt wie oft bis zum Dunkelwerden in einem leerstehenden Haus. Plötzlich wird er von einem Lichtstrahl geblendet. Sofort darauf knallt ein Schuß. Peter sinkt, in die linke Brusthälfte getroffen, zusammen. Er stirbt wenige Stunden später im Krankenhaus, erschossen von dem Polizisten Jürgen L. Seine letzten Worte, bevor er tödlich getroffen zusammenbricht: 'Darf denn die Polizei auf Kinder schießen?' - Ja sie darf, Peter. Der Polizist, der dich erschoß, wurde nicht bestraft."

Laut KPD wurde Peter Lichtenberg am 9.2.1977 erschossen.
Quelle: Zündkerze Nr.7,Bochum Dez. 1977,S.7

20.02.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.106 (vgl. 6.2.1977, 6.3.1977) heraus und berichtet u.a. aus Rodenbach bei Hanau.
Quelle: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.106,München 20.2.1977

28.02.1977:
In Dörnigheim beginnt, laut SAG, vermutlich in dieser Woche die Besetzung des Jugendzentrums (JZ), die mindestens bis Ende März dauert.
Quelle: Sozialistische Arbeiterzeitung Nr.20,Frankfurt 30.3.1977

17.06.1977:
In Hanau will, laut SAG, die Initiativgruppe Umweltschutz Hanau (IGUH) eine Kundgebung auf dem Marktplatz gegen die ansässige Atomindustrie (NUKEM, Hobeg, RBU, Alkem, die RBU Großwelzheim, AKW Kahl) sowie die evtl. bei der US-Army in Klilianstedten und Wolfgang lagernden Atomwaffen durchführen.
Quelle: Sozialistische Arbeiterzeitung Nr.24,Frankfurt 8.6.1977

Juli 1977:
Vermutlich im Juli kommt es in Hanau, laut AB, zu einem zweistündigen Streik in der Diamantschleiferei Keller und Co. (IGM-Bereich).
Quelle: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.117/118,München 26.7.1977

Dezember 1977:
Die Nr.7 der 'Zündkerze' - Betriebszeitung der KPD/ML für Opel-Bochum (vgl. 21.6.1976, 7.5.1984) erscheint.
Gefordert wird auch:"
WEG MIT DEM TODESSCHUSSGESETZ!

Am 12. Februar dieses Jahres in Niederrodenbach bei Hanau: Peter Lichtenberg, 14 Jahre, spielt wie oft bis zum Dunkelwerden in einem leerstehenden Haus. Plötzlich wird er von einem Lichtstrahl geblendet. Sofort darauf knallt ein Schuß. Peter sinkt, in die linke Brusthälfte getroffen, zusammen. Er stirbt wenige Stunden später im Krankenhaus, erschossen von dem Polizisten Jürgen L. Seine letzten Worte, bevor er tödlich getroffen zusammenbricht: 'Darf denn die Polizei auf Kinder schießen?' - Ja sie darf, Peter. Der Polizist, der dich erschoß, wurde nicht bestraft.

Ein vereinzelter Übergriff, ein Irrtum der Justiz? Mitnichten. Seit 1949 wurden über 500 Menschen von der Polizei erschossen. Alle Polizisten wurden freigesprochen. Doch das reicht der Bourgeoisie noch nicht. Zu den vielen Gesetzen, die in den vergangenen Wochen geändert werden, gehört auch ein neues Polizeirecht (vgl. S7.**.1977,d.Vf.).

Das Schießen auf Kinder, der gezielte Todesschuß, der Einsatz von Kriegswaffen gegen Demonstranten und Streikende sind die Kernpunkte des neuen Polizeirechtes, auf das sich die Innenminister der Länder geeinigt haben.

Nach der verbrecherischen Flugzeugentführung, nach dem Tod Schleyers (durch die RAF - vgl. S7.**.1977 bzw. **.**.1977,d.Vf.), nach wochenlangem Anheizen der Terrorhysterie glaubt Bonn jetzt offensichtlich die Stunde für gekommen, um dieses schon lange geplante Gesetz durchzupeitschen. Und wenn Du Kollege, irgendwann in eine Polizeikontrolle gerätst, sei vorsichtig: Der Griff in das Handschuhfach nach den Papieren kann tödlich sein! Er kostete den Landwirt Helmut Schlaudraff das Leben (vgl. Weilburg S7.**.1977,d.Vf.).

Oder wenn Du für Deine berechtigten Forderungen streikst, vielleicht für mehr Lohn oder gegen die Arbeitshetze kämpfst - es könnte sein, daß ein Polizist um seine 'körperliche Unversehrtheit' fürchtet. Dann darf er Dich erschießen. Denn wenn blaue Flecken an Polizistenbeinen schon als schwere Körperverletzung geahndet werden, wer wird bezweifeln, daß dann der Todesschuß bei einer 'schwerwiegenden Verletzung der körperlichen Unversehrtheit' (so der Entwurf von 1976 (vgl. S7.**.1976,d.Vf.) eines Polizisten ganz legal ist?

Dieses Gesetz stellt der Polizei einen Freibrief aus, wann immer sie es für notwendig hält, zur Waffe zu greifen und zu schießen. Auch dieses Gesetz, ist ein Gesetz gegen Dich, Kollege."

Unter einem Kasten mit Fotos der drei im Text Genannten (vgl. *************,********) heißt es:"
Allein in diesem Jahr wurden bereits zwölf Menschen von der Polizei erschossen, unter ihnen Peter Lichtenberg, 14 Jahre, Rudolf Pollaczek, 17 Jahre und Gustav Schlichting, 37 Jahre. Mindestens vier weitere starben nach Mißhandlungen durch die Polizei."
Quelle: Zündkerze Nr.7,Bochum Dez. 1977

01.05.1978:
In Hanau beteiligen sich, laut KB, an einer Mai-Demonstration des DGB ca. 800 Menschen:"
Auf der Demonstration gab es einen kleinen Block von Gewerkschaftern gegen Atomstrom und einen 20 Leute starken AKW-Nein-Block. Der KBW war mit 30 Personen vertreten."
Quelle: Arbeiterkampf Nr.129,Hamburg 16.5.1978,S.13

22.03.1981:
Laut KB kandidiert zu den Kommunalwahlen (KW) in Hanau die GAL (Grüne Alternative Liste Hanau):"
Die GAL wird von den Aktivisten der alten GLH (Grüne Liste Hessen) gebildet, die großenteils gleichzeitig auch Mitglieder der Grünen sind. Die GAL steht auch anderen linken Kräften offen bis hin zum KBW."

Kurz vor den Wahlen berichtet der KB, die GAL Hanau bestehe aus Grünen, GLHlern und KBWlern.
Quelle: Arbeiterkampf Nr.194 und 197,Hamburg 2.2.1981 bzw. 16.3.1981,S.* bzw. S.*

07.10.1991:
R.ZIPPEL@EAST-END berichtet am 2.1.1994 im Brett Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK:"
- in Schöneck werden zwei dunkelhaarige Deutsche angegriffen und durch Messerstiche verletzt".
Quelle: Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK-R.ZIPPEL@EAST-END:Noch mehr Opfer_2,2.1.1994

08.10.1991:
R.ZIPPEL@EAST-END berichtet am 2.1.1994 im Brett Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK:"
Dienstag, 8.Oktober:
- in Schöneck/Hessen stechen zwei Männer eine deutsche Frau mit dem Ausruf 'Drecksausländerin!' nieder".
Quelle: Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK-R.ZIPPEL@EAST-END:Noch mehr Opfer_2,2.1.1994

09.10.1991:
R.ZIPPEL@EAST-END berichtet am 2.1.1994 im Brett Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK:"
- in Wächtersbach/Hessen versuchen Jugendliche, auf dem Flachdach eines Asylbewerberheims Feuer zu legen".
Quelle: Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK-R.ZIPPEL@EAST-END:Noch mehr Opfer_2,2.1.1994

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