Frankfurt: Cassella

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 31.10.2013

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Von Cassella lagen uns nur wenige betriebliche Dokumente vor, wir bitten um Ergänzungen. Separate Darstellungen zu Cassella gibt es bisher:

- Chemietarifrunde 1971;

- zur 'Rot Front' der KPD/ML-ZK; und

- zum 'Roten Kessel' der KPD/ML.

Diese Darstellung beginnt mit der Aufnahme der Betriebsarbeit bei Cassella durch die Projektgruppe Betrieb des SC Frankfurt (vgl. 11.4.1969, 15.4.1969, 5.5.1969, 13.5.1969), es bildet sich eine Betriebsgruppe Cassella (vgl. 2.8.1969), die der Sozialistischen Arbeitergruppe (SAG - vgl. 1.5.1970, 20.5.1970, 1.7.1970) nahesteht.

Die KPD/ML-ZK beginnt ihre Agitation zunächst mit Flugblättern (vgl. Apr. 1970, Mai 1970, Juni 1970) und gibt dann bei Cassella erstmals am 11.1.1971 eine eigene Betriebsausgabe ihrer 'Rot Front!' heraus, die uns zuletzt vom 5.7.1971 bekannt wurde. Mit dieser Betriebszeitung greift die KPD/ML-ZK dann auch in die Chemietarifrunde 1971 ein (vgl. 5.7.1971), während der es bei Cassella wiederholt zum Warnstreik kommt (vgl. 24.5.1971, 31.5.1971, 15.6.1971) und schließlich auch zum Vollstreik (vgl. 21.6.1971, 24.6.1971).

Unterstützt wird die KPD/ML-ZK auch von der Roten Garde (RG - vgl. Juli 1971). Aktiv unter den Lehrlingen bei Cassella wird aber auch die trotzkistische Kommunistische Jugendorganisation (KJO) Spartacus (vgl. 4.7.1971 und auch die SAG ist noch bei Cassella aktiv (vgl. Aug. 1971) und bleibt dort vermutlich auch in den folgenden Jahren präsent (vgl. März 1972, Juni 1972, Feb. 1972, März 1973, Juni 1973, Apr. 1974, Apr. 1975, 17.6.1975).

Nach dem Zerfall der KPD/ML-ZK (Zentralkomitee) Ende 1971 wird schon bald darauf die konkurrierende KPD/ML-ZB (Zentralbüro) bei Cassella tätig, gibt dort die Betriebszeitung 'Der Rote Cassella Arbeiter' heraus (vgl. 10.1.1972, 21.2.1972, 11.3.1972, 20.3.1972), ab November 1972 gesellt sich auch noch die KPD (vgl. 8.11.1972, 6.10.1973, 2.11.1973, 27.3.1974, 20.1.1975) dazu, der spätestens ab Anfang 1973 auch die Kommunistische Gruppe (KG) Frankfurt / Offenbach des späteren Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) (vgl. 26.1.1973, März 1973, Mai 1973, 13.10.1973), der bei Cassella seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ) vertreibt 11.7.1973, 26.9.1973, 10.10.1973, 24.10.1973, 7.11.1973, 22.11.1973, 5.12.1973, 19.12.1973), folgt.

Nach dem Zerfall der KPD/ML-ZB (Zentralbüro - vgl. Jan. 1973) schließt sich deren Gruppe bei Cassella vermutlich Ende 1973 wieder an die KPD/ML-ZK (Zentralkomitee) an, veröffentlicht wird nun die Betriebszeitung 'Der rote Kessel' (vgl. Dez. 1973, Jan. 1974, März 1974, Juni 1974), für die Sympathisanten gibt es einen Roter Morgen Leserkreis (RMLK) Cassella (vgl. 14.9.1974) und für die Jugendlichen die Rote Garde (vgl. 18.10.1975).

Im Zentralorgan der KPD/ML, dem 'Roten Morgen' erscheinen wiederholt Berichte über Cassella (vgl. 24.5.1975, 5.7.1975, 27.12.1975), nicht zuletzt über den Streik gegen die Erhöhung der Gewerkschaftsbeiträge für die IG Chemie (vgl. Sept. 1976).

Bei den Betriebsratswahlen (BRW) 1978 ziehen dann drei Kandidaten der Liste der Revolutionären Gewerkschaftsopposition (RGO) in den Betriebsrat ein (vgl. Mai 1978) und eine RGO-Gruppe Cassella wird gegründet (vgl. 9.6.1978).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

11.04.1969:
In Frankfurt verschickt die Projektgruppe Betriebe, nach eigenen Angaben, ein Flugblatt an 100 Lehrlinge des Chemiebetriebes Cassella, nachdem Anfang April einige bei Cassella arbeitende Projektgrüppler Kontakt zu Lehrlingen bekommen und von deren Samstagsarbeit erfahren hatten. Das Flugblatt mobilisiert für eine Veranstaltung am 15.4.1969.
Quelle: Sozialistische Correspondenz - Info Nr. 4, Frankfurt 1969

15.04.1969:
In Frankfurt wird die Veranstaltung der Projektgruppe Betriebe für Cassella (vgl. 11.4.1969), nach eigenen Angaben, von 19 Cassella-Kollegen und 11 Projektgrüpplern besucht. Erfolgreiches Ergebnis der Veranstaltung sei gewesen, daß sich zwei der drei Jugendvertreter der Projektgruppe angeschlossen hätten.
Q: Sozialistische Correspondenz - Info Nr. 4, Frankfurt 1969

05.05.1969:
Die IG Chemie (CPK) Frankfurt bzw. die Herren Hippmann, Klingmüller und Libuda, geben vermutlich in dieser Woche ihr Flugblatt gegen die Projektgruppe Betrieb des SC (vgl. 8.5.1969) heraus, in dem es, laut SC, u.a. heißt: "
Offensichtlich gibt es seit kurzem in der Cassella eine sogenannte Basisgruppe (der Ausdruck stammt aus dem Vokabular des SDS) die sich offiziell 'Projektgruppe Betrieb im Sozialistischen Club' nennt … Von allen Aktionen dieser Projektgruppe distanzieren wir uns hiermit ganz entschieden". Daneben gäbe es noch die Kampfgruppe 1.Mai, der man die Störung der DGB-Kundgebung auf dem Römerberg zu verdanken habe. Der SC schreibt dazu: "
Erwägen nun die Kollegen aus der IG Chemie-Papier-Keramik, mit den Genossen und Kollegen aus diesen Basisgruppen zu diskutieren, weil sie ja selbst etwas falsch gemacht haben müssen, wenn solche Gruppen spontan entstanden sind, offenbar, weil sie mit der Arbeit ihrer gewählten Funktionäre unzufrieden sind? Nein, die Kollegen Funktionäre drohen mit Ausschluß, diffamieren die arbeitenden Basisgruppen als SDS-hörigen, terrorverdächtigen Untergrund, und fordern die Arbeiter zur Selbstjustiz gegen derartige 'Provokationen' auf."
Q: SC: Info Nr. 3, Frankfurt 13.5.1969

08.05.1969:
In Frankfurt verteilt die Projektgruppe Betriebe, nach eigenen Angaben, ein Flugblatt bei Cassella, welches zum Besuch einer Veranstaltung am 13.5.1969 aufruft. Zuvor habe schon die IG Chemie bei Cassella ein Flugblatt verteilt, welches sich gegen die Arbeit der Projektgruppe Betriebe dort gerichtet habe (vgl. 5.5.1969).
Das PGB-Flugblatt beginnt: "
Kollegen,
wie lange wollt ihr es euch gefallen lassen, daß betriebsfromme Gewerkschaftsfunktionäre euch an die Unternehmer verschaukeln und jede Kritik unterdrücken"?
Die drei Herren von der IG Chemie werden namentlich zur Teilnahme an der Veranstaltung aufgefordert.
Q: SC: Info Nr. 4, Frankfurt 31.5.1969

13.05.1969:
In Frankfurt wird die Veranstaltung der Projektgruppe Betriebe für Cassella in der Gaststätte Zur neuen Mainkur Auf dem Fechenheimer Kreisel, nach eigenen Angaben, von 20 Cassella-Kollegen, 5 IG Chemie-Vertretern und 10 Mitgliedern des Sozialistischen Clubs, dem die Projektgruppe angehört, besucht. Beschlossen worden sei eine Stadtteilbasisgruppe Fechenheim aufzubauen und Kontakte zu Lehrern und Schülern (den zukünftigen Cassella-Lehrlingen) aufzunehmen.
Q: SC: Info Nr. 4, Frankfurt 31.5.1969

02.08.1969:
In Frankfurt beginnt, laut und mit den Internationalen Kommunisten Deutschlands (IKD) - Gruppe Darmstadt (vgl. 13.12.1969), ein zweitägiges (Betriebs-) Basisgruppentreffen. Anwesend waren folgende Gruppen: GIM Mannheim, Sozialistische Arbeitergruppe (SAG) Darmstadt, Arbeitsgemeinschaft für Gewerkschaftsfragen (AGF) Marburg, Betriebsprojektgruppe (BPG) Mainz, Sozialistische Betriebsgruppe Ludwigshafen (SBL), Spartacus - IAfeKJO Berlin, Lehrlingsgruppe Neustadt, Rote Garde (RG) Bensheim ("Emotional-Maoisten"), RC Weinheim, RC Darmstadt, Gewerkschaftlicher Arbeitskreis Darmstadt, Arbeitsgemeinschaft der Farbwerkslehrlinge (AdFL) Frankfurt-Höchst, Stadtteilbasisgruppen Frankfurt ("ML-Tendenzen"), Spanische Trotzkisten Köln, Betriebsbasisgruppe Stadtwerke Frankfurt, eigene IKD-Genossen vom Frankfurter Koordinierungskollektiv und welche vom SDS-Bundesvorstand (Riechmann). Hinzu kamen BPG Mannheim, Cassella Betriebsgruppe Frankfurt, Sozialistischer Berufsschülerbund (SBSB) Bremen, BPG Heidelberg und SALZ Heidelberg.
Q: IKD-Gruppe Darmstadt: Bericht über das Basisgruppentreffen in Frankfurt am 2. und 3.August, o.O. o.J. (1969)

April 1970:
Bei Cassella Frankfurt verteilt die KPD/ML laut einer handschriftlichen Datierung im April ihr erstes Flugblatt zur Übernahme von Cassella durch Hoechst.
Q: KPD/ML-ZK: Kolleginnen und Kollegen!, Frankfurt o. J. (1970)

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Mai 1970:
Bei Cassella Frankfurt verteilt die KPD/ML-ZK vermutlich im Mai ein Flugblatt zum 100-Firmenjubiläum. Angekündigt wird: "Wir bauen jetzt die rote Betriebsgruppe Cassella auf."
Q: KPD/ML-ZK: Kolleginnen und Kollegen!, Frankfurt o. J. (1970)

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01.05.1970:
In Frankfurt verfaßt, laut SAG, eine Gruppe, aus der später die SAG mit hervorgehen, zum 1.Mai ein Papier "Perspektiven einer sozialistischen Arbeiterpolitik" Darin wird u.a. ausgeführt, daß man im letzten Jahr mit der Agitation und dem Betriebsgruppenaufbau bei Cassella und bei Adler (3 Personen), wo auch die DKP tätig ist, sowie mit der LAW-Aktionsgruppe begonnen habe.
Q: SAG: Schulungstexte Nr. 1, Frankfurt Feb. 1974

20.05.1970:
Für die IAK berichtet Peter Elberfeld aus der IG Chemie (CPK) Frankfurt:"
BETRIEBSNAHE TARIFPOLITIK - EINE SEIFENBLASE

Über 2 000 Gewerkschaftsfunktionäre, Betriebsräte und Vertrauensleute hatten sich am 20.5. in der Frankfurter Messehalle versammelt. Sie waren gekommen, um die Urabstimmung, den Streik für die Forderungen der Arbeiter in der chemischen Industrie Hessens vorzubereiten. Sie kamen zu spät. Kurz vorher hatte die Tarifkommission ein Angebot der Unternehmer - 47-49 Lohnerhöhung - akzeptiert, welches im Vergleich zu den ursprünglichen Forderungen sehr bescheiden war.

Von den 'Linken' im Apparat, wie Werner Vitt, wird davon gesprochen, daß die Betriebsräte in den Großbetrieben aus Sorge um ihre betrieblichen Positionen einen Kampf um die Absicherung der Effektivverdienste verhindern würden. Die 'Schlafmützigkeit' und 'Machtbesessenheit' einiger Betriebsräte, die auch in Flugblättern von 'Betriebsgruppen' bei Cassella und Hoechst in Frankfurt als Erklärung für die Kapitulation der Gewerkschaftsbürokratie herangezogen werden, ist keine Erklärung. Es müßte für die Gewerkschaft ein Leichtes sein, die Arbeiter gegen diese 'Betriebsfürsten' für ihre Interessen zu mobilisieren."
Q: Internationale Arbeiter Korrespondenz Nr. 30, Frankfurt Mai/Juni 1970, S. 7f

23.05.1970:
Die DKP bringt die Nr. 21 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 16.5.1970, 30.5.1970) und berichtet auch von Cassella Frankfurt.
Q: Unsere Zeit Nr. 21, Essen 23.5.1970

Juni 1970:
Bei Cassella Frankfurt verteilt die KPD/ML-ZK vermutlich im Juni ihr Flugblatt zur Übernahme der vier Kosmetikfirmen Marbert-Kosmetik, Schwarzkopf, Curta & Co. sowie F. Wolff & Sohn (Kaloderma) durch Hoechst, wobei berichtet wird von Curta. Aufgerufen wird: "Klassenbewußte Arbeiter organisiert Euch in der roten Betriebsgruppe und in Schulungszirkeln der KPD/ML!".
Q: KPD/ML-ZK: Kolleginnen und Kollegen!, Frankfurt o. J. (1970)

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01.07.1970:
In der Nr. 3 der 'SBK' (vgl. 1.6.1970, 1.8.1970) wird als Beilage die Nr. 2 der 'Roten Informationen', Betriebszeitung für die Belegschaft der Cassella Farbwerke AG Frankfurt/Main, verbreitet, die von der Sozialistischen Arbeitergruppe (SAG) Cassella herausgegeben wird. Diese beschäftigt sich u.a. mit der Situation der Lehrlinge.
Q: Sozialistische Betriebskorrespondenz Nr. 3, Offenbach 1.7.1970

19.10.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet: "
Die Farbwerke Hoechst in Frankfurt werden am 19. Okt. die Preise für Farbstoffe und Pigmente um 12% erhöhen. Auch hier wurden die Erhöhungen mit der 'sinkenden Ertragslage' begründet. Damit durch die drastische Preiserhöhung nicht die Konkurrenz aufgrund billigerer Waren mehr Geschäfte macht, haben sich die Kapitalisten mit ihren 'Konkurrenten' abgesprochen: auch die anderen Monopole der Farbstoffwerke werden die Preise erhöhen, zum gleichen Zeitpunkt und mit dem gleichen Zuwachs; Bayer Leverkusen, Sandoz AG Nürnberg und die Cassella Werke in Mainz beteiligen sich an der 'Konzertierten Aktion'."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 31, Bochum 9.9.1970, S. 5f

11.01.1971:
In Frankfurt erscheint die 'Rot Front!' der KPD/ML-ZK für die Hoechstbetriebe im Raum Frankfurt (vgl. 4.1.1971) frühestens heute erstmals in verschiedenen Ausgaben. Wir haben die Ausgaben Cassella (vgl. Feb. 1971), und Höchst und Griesheim (vgl. Feb. 1971). Die zehnseitige Ausgabe für Cassella beschäftigt sich u.a. mit den Lehrlingen, der benachbarten Hoechst-Tochter Curta und Michelin in Bad Kreuznach. Zu Wort kommt die Rote Garde, es existiert auch eine Rote Betriebsgruppe (RBG). Zuvor wurde bei Cassella bereits ein zweiseitiges Flugblatt der KPD/ML-ZK "Kolleginnen und Kollegen! Hoechst übernimmt Cassella und wir sind wieder die Dummen." herausgegeben, in dem festgestellt wurde, daß eine Rote Betriebsgruppe aufgebaut wird.
Q: Rot Front! - Ausgabe Cassella Nr. 1, Frankfurt Jan. 1971; KPD/ML-ZK: Kolleginnen und Kollegen! Hoechst übernimmt Cassella und wir sind wieder die Dummen., Frankfurt o.J.

Februar 1971:
In Frankfurt gibt die KPD/ML-ZK die Nr. 2 der Ausgabe Cassella ihrer 'Rot Front!' (vgl. 11.1.1971, 8.3.1971) mit 10 Seiten unter Verantwortung von Lothar Wolfstetter heraus mit dem Leitartikel "Wieviel ist unser Lohn noch wert? Die Wahrheit über das Arbeiterleben heute".

Weitere Artikel sind:
- "Unsere Forderung für die nächste Lohnrunde muß sein: 15 % mehr Lohn effektiv - und Absicherung der übertariflichen Zulagen";
- "Die Krise kommt…";
- "Fragen an den Betriebsrat"; sowie
- "Warum Studenten Flugblätter verteilen und was sie an der Uni machen", wobei festgestellt wird , daß die Verteiler Studenten sind, die z.B. Volksschullehrer werden wollen. Der KSB/ML berichtet u.a.:"
In den Semesterferien arbeiten wir in den Betrieben. Wir verteilen Flugblätter, machen Untersuchungen und klären die Kollegen über die Ziele der KPD/ML auf. Damit helfen wir, den Aufbau der Partei der Arbeiterklasse voranzutreiben".
An den Hochschulen betreibe man die Kritik der Metaphysik der bürgerlichen Theorien: "
So gewinnen wir unter den fortschrittlichen Studenten viele Bündnispartner für den Kampf der Arbeiterklasse gegen die Kapitalisten".

Ein Kasten fordert zur DLH: "Keine Studenten als Streikbrecher zum Flughafen - Solidarität mit den streikenden Lufthansa-Arbeitern!"

Uns lag diese Ausgabe auch auf Italienisch vor, wobei eine weitere Extraausgabe auf Italienisch vom 8.3.1971 beigeheftet wurde.
Q: ML-Hochschulpresse Sdr.Nr. , Frankfurt o.J. (1971), S. 33; Rot Front! - Ausgabe Cassella Nr. 2, Frankfurt Feb. 1971

08.03.1971:
In Frankfurt gibt die KPD/ML-ZK eine Extraausgabe "Nostra richiesta: 1 marco in piu per ora e uomo" der Ausgabe Cassella ihrer 'Rot Front!' (vgl. Feb. 1971, Apr. 1971) auf Italienisch heraus, welches bei uns an eine 6-seitige italienische Ausgabe der Nr. 2 (vgl. Feb. 1971) angeheftet ist.
Q: Rot Front! - Ausgabe Cassella Extraausgabe Nostra richiesta: 1 marco in piu per ora e uomo, Frankfurt 8.3.1971

08.03.1971:
Bei BASF Ludwigshafen gibt die OG Mannheim der KPD/ML-ZK vermutlich in dieser Woche erstmals ihre Betriebszeitung 'Der rote Funken' (vgl. 1.4.1971) mit folgendem Leitartikel zur CTR heraus: "
CHEMIEARBEITER IN HESSEN FORDERN 15%

In Hessen hat der Lohnkampf schon begonnen. Bei Merck in Darmstadt (vgl. S1.*.1971, d.vf.) haben die Vertrauensleute 15% gefordert. Sie ließen sich nicht von den Drohungen der Konzernherren und den Lohnleitlinien der Regierung einschüchtern. 7 - 8% wäre grad so viel, daß wir mit den steigenden Preisen mithalten könnten, das heißt keinen Pfennig mehr zum leben. Immer mehr, immer schneller, immer besser müssen wir schaffen, das machen wir nicht umsonst!

Die Hoechster Kollegen (in Frankfurt - vgl. S1.*.1971, d.Vf.) haben die 15%-Forderung übernommen, die Gewerkschaft hat dagegen nur 12% angeboten. Doch durch die berechtigten Forderungen und die Geschlossenheit der Kollegen bekam sie schon Muffensausen. Aus Frucht, die Kollegen könnten 15% fordern, lehnten sie eine Mitgliederbefragung ab, die die Vertrauensleute bei Hoechst (vgl. S1.*.1971, d.Vf.) und Cassella (vgl. S1.*.1971, d.Vf.) einstimmig gefordert hatten. Dann aber rückte die Tarifkommission mit 13, 9% raus (vgl. 1.2.1971, d.Vf.). Der Druck der Kollegen ist so stark, daß sich die Gewerkschaftsbonzen mit ihren lumpigen 12% nicht an die Öffentlichkeit wagen können.

Die Gewerkschaft kann sich nicht allzu weit von den Forderungen der Arbeiter entfernen, denn dann verliert sie ihren Einfluß und die Bestechungsgelder der Kapitalisten fließen spärlicher."
Q: Der Rote Funken Nr. 1, Ludwigshafen März 1971

06.04.1971:
In Frankfurt gibt die KPD/ML-ZK nach eigenen Angaben heute die Nr. 3 ihrer 'Rot Front!' Ausgabe Cassella (vgl. 8.3.1971, 19.4.1971) heraus, für deren 4 Seiten Lothar Wolfstetter verantwortlich ist, mit dem Leitartikel "Hippmann und Konsorten: schwach in Taten, stark in Worten!" zur Gewerkschaftsversammlung vom 25.3.1971.

Weitere Artikel sind:
- "Curta: Akkord ist Mord!"; sowie
- "Eine Warnung an alle Radfahrer bei Cassella!".
Q: Rot Front! - Ausgabe Cassella Nr. 3, Frankfurt Apr. 1971

19.04.1971:
Vermutlich in dieser Woche gibt in Frankfurt die KPD/ML-ZK die Nr. 4 der Ausgabe Cassella ihrer 'Rot Front!' (vgl. 6.4.1971, 27.5.1971) heraus mit dem Leitartikel "Chemietarifrunde 1971: Hinhaltemanöver der Bonzen" zur CTR, der eine Nebenstellen-Versammlung der IG Chemie für den 22.4.1971 ankündigt.

Weitere Artikel sind:
- "Babenhausen: Kunststoffabrik soll zum 30. Juni stillegelegt werden" zu Conti Babenhausen (vgl. 15.4.1971);
- "Heraus zum 1. Mai", wobei zur Maidemonstration aufgerufen und von Phrix Okriftel berichtet wird;
- "Absturz eines Radfahrers" bzw. eines Meisters, der versuchte vom Fahrrad aus den Verteilern der 'Rotfront' die Zeitungen zu entreissen.
Q: Rot Front! - Ausgabe Cassella Nr. 4, Frankfurt Apr. 1971

28.04.1971:
Vermutlich heute erscheint bei Hoechst Werk Offenbach die erste uns bekannte Ausgabe der 'Roten Arbeiter Zeitung' (RAZ) (vgl. 25.5.1971) der Roten Arbeiter Gruppe (RAG). Berichtet wird von der 12-Stundenwechselschicht und von Cassella Frankfurt:"
Bei der Cassella z. B. ist es nicht besser. Da gibt es 3 x 8er Schichten. Viele Kollegen meinen: Da ist die Schicht von uns noch besser: das kleinere ÜBEL. Aber Schicht ist Schicht."
Q: Rote Arbeiter Zeitung - Hoechst, Offenbach o.J. (1971), S. 1

24.05.1971:
In Frankfurt wird, laut SALZ Hamburg, bei Cassella gestreikt. Das berichtet auch der KB/ML Westberlin.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 9, Berlin Juni 1971, S. 2; Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.8,Hamburg 5.7.1971

27.05.1971:
Heute gibt die KPD/ML-ZK ein Extra "Jetzt muß gehandelt werden: Warnstreik!" ihrer 'Rot Front!' bei Cassella Frankfurt (vgl. 19.4.1971, 28.5.1971) heraus, in dem vom Abschluß der Chemietarifrunde (CTR) in Rheinland-Pfalz berichtet und für morgen zum Warnstreik aufgerufen wird.
Q: KPD/ML-ZK-OG Frankfurt-RBG Hoechst, RBG Cassella: Chemiearbeiterkampf 1971 Analyse Bericht Dokumentation, Frankfurt o.J. (1971), S. 42 und 101f

28.05.1971:
Heute gibt die KPD/ML-ZK ein Extra "Unruhestifter am Werk?" ihrer 'Rot Front!' bei Cassella Frankfurt (vgl. 27.5.1971, 21.6.1971) heraus, in dem zum Warnstreik bzw. der Verlängerung der Frühstückspause und der Mittagspause aufgerufen wird.
Q: KPD/ML-ZK-OG Frankfurt-RBG Hoechst, RBG Cassella: Chemiearbeiterkampf 1971 Analyse Bericht Dokumentation, Frankfurt o.J. (1971), S. 42 und 103f

31.05.1971:
Bei Cassella Frankfurt beteiligen sich, laut KPD/ML-ZB, in dieser Woche 300 Handwerker an einem Warnstreik, der die Solidarität mit dem Bezirk Nordrhein ausdrücken sollte.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 43, Bochum 5.6.1971, S. 3

Juni 1971:
Die Nr. 6 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Mai 1971, Juli 1971) berichtet u.a. über die Chemietarifrunde (CTR) von Cassella Frankfurt.
Q: Rote Fahne Nr. 6, Tübingen Juni 1971

08.06.1971:
Die KPD/ML-ZK Ortsgruppe Frankfurt gibt für die hessische Vertrauensleutekonferenz eine Ausgabe "Vertrauensleute!" ihrer 'Rot Front!', die sonst in Ausgaben für Cassella (vgl. 28.5.1971, 21.6.1971) sowie für Hoechst Werk Höchst und Griesheim (vgl. 2.6.1971, 14.6.1971) erscheint, heraus. Die Vertrauensleute werden aufgerufen, für die Chemietarifrunde (CTR) auf der Forderung "Keinen Pfennig weniger als 120 DM!" zu beharren.
Q: KPD/ML-ZK-OG Frankfurt-RBG Hoechst, RBG Cassella: Chemiearbeiterkampf 1971 Analyse Bericht Dokumentation, Frankfurt o.J. (1971), S. 2; Rot Front! Vertrauensleute!, Frankfurt o. J. (8.6.1971)

15.06.1971:
Bei Cassella Frankfurt streiken, laut SDA Berlin und KPD/ML-ZB, 700 wegen der Chemietarifrunde (CTR).
Q: Berliner Arbeiter Zeitung Nr. 6/7, Berlin o.J. (1971); Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 47, Bochum 19.6.1971, S. 5;Das Rote System Nr. 15, Berlin 22.6.1971

16.06.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet von der Chemietarifrunde (CTR): "
Doch nicht überall gelingt es den Gewerkschaftsbonzen die Bewegung unter den Chemiearbeitern unter Kontrolle zu bringen. So sagte der Betriebsratsvorsitzende von Cassella, Walter Hippmann (gleichzeitig Mitglied der Tarifkommission), am letzten Mittwoch: 'Wir haben die Situation nicht mehr in der Hand. Was jetzt an Aktionen folgt ist ungewiß.'"
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 48, Bochum 23.6.1971, S. 9

18.06.1971:
Bei Hoechst Frankfurt gibt die KPD/ML-ZK ein Extra "Das Märchen von den braven Rotfabrikern ist geplatzt!" ihrer 'Rot Front!' (vgl. 15.6.1971, 21.6.1971) heraus, in dem auch die Betriebsjugendgruppe der Roten Garde (RG) zu Wort kommt, die u.a. von den Cassella-Lehrlingen berichtet.
Q: KPD/ML-ZK-OG Frankfurt-RBG Hoechst, RBG Cassella: Chemiearbeiterkampf 1971 Analyse Bericht Dokumentation, Frankfurt o.J. (1971), S. 83ff

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21.06.1971:
Heute gibt die KPD/ML-ZK die Nr. 5 ihrer 'Rot Front!' bei Cassella Frankfurt (vgl. 8.6.1971, 21.6.1971) heraus mit dem Leitartikel "Für den geschlossenen Streik aller Chemiearbeiter! zur Chemietarifrunde (CTR).

Weitere Artikel sind:
- "Streikrecht für Lehrlinge!" von zwei Lehrlingen der Roten Garde (RG);
- "Selbstkritik" zu den beiden letzten Warnstreik-Flugblättern der 'Rotfront' (vgl. 27.5.1971, 28.5.1971); sowie
- "Was will die Rote Betriebsgruppe Cassella".
Q: KPD/ML-ZK-OG Frankfurt-RBG Hoechst, RBG Cassella: Chemiearbeiterkampf 1971 Analyse Bericht Dokumentation, Frankfurt o.J. (1971), S. 46 und 105; Rot Front! - Ausgabe Cassella Nr. 5, Frankfurt o. J. (1971)

21.06.1971:
Die KPD/ML-ZK Ortsgruppe Frankfurt gibt eine gemeinsame Ausgabe "Habt Mut zu kämpfen! Habt Mut zu siegen!" ihrer 'Rot Front!' (vgl. 28.6.1971), die sonst in Ausgaben für Cassella (vgl. 21.6.1971) sowie für Hoechst Werk Höchst und Griesheim (vgl. 18.6.1971, 30.8.1971) erscheint, zur Chemietarifrunde (CTR) heraus. Berichtet wird von Hoechst sowie: "Die Kollegen der 3 Degussa-Betriebe stehen im Vollstreik. Seit gestern Nacht stehen an den Toren des Höchstbetriebes Casella Streikposten."
Q: KPD/ML-ZK-OG Frankfurt-RBG Hoechst, RBG Cassella: Chemiearbeiterkampf 1971 Analyse Bericht Dokumentation, Frankfurt o.J. (1971), S. 33; Rot Front! Habt Mut zu kämpfen! Habt Mut zu siegen!, Frankfurt 21.6.1971

24.06.1971:
Bei Cassella Frankfurt bricht die IG Chemie-Führung heute, laut BKA Freiburg, den Streik ab, obwohl hier in den letzten Tagen wiederholt Polizeieinsätze gegen Streikende verübt wurden.
Q: Klassenkampf - Rhodia Extrablatt, Freiburg 24.6.1971, S. 2

24.06.1971:
Es erscheint der 'Marburger Betriebsbote' (MBB) Nr. 12 (vgl. 11.6.1971, 8.7.1971). Berichtet wird auch von Cassella Frankfurt.
Q: Marburger Betriebsbote Nr. 12, Marburg 24.6.1971

28.06.1971:
In Frankfurt geben die Roten Betriebsgruppen Cassella und Hoechst der KPD/ML-ZK ein gemeinsames Extra "Fuer Urabstimmung und Vollstreik" ihrer 'Rot Front!' (vgl. 21.6.1971, 30.6.1971), die sonst in Ausgaben für Cassella (vgl. 21.6.1971) sowie für Hoechst Werk Höchst und Griesheim (vgl. 30.7.1971), wo sie als Nr. 6 gezählt wird, erscheint, zur Chemietarifrunde (CTR) heraus.

Enthalten sind auch die Artikel:
- "Nieder mit dem Terror der SPD Polizei!", wobei berichtet wird von Hoechst, aus Köln, von Merck Darmstadt, Glanzstoff Kelsterbach und Kalle Wiesbaden; sowie
- "Gemeinsame Streikfront der Arbeiter und Lehrlinge!", wobei auch auf die Demonstration in Höchst vom 23.6.1971 sowie den Streik bei den LAW Frankfurt Bezug genommen wird.

Beigeheftet ist das Flugblatt der Roten Garde (RG): "Arbeiterjugend - Kanonenfutter für die Kapitalisten!" mit dem Aufruf zur Solidaritätsdemonstration für den Bundeswehrdeserteur Theo Klems (vgl. 2.7.1971).
Q: KPD/ML-ZK-OG Frankfurt-RBG Hoechst, RBG Cassella: Chemiearbeiterkampf 1971 Analyse Bericht Dokumentation, Frankfurt o.J. (1971), S. 34; Rot Front! Extra Fuer Urabstimmung und Vollstreik, Frankfurt 28.6.1971;RG: Arbeiterjugend - Kanonenfutter für die Kapitalisten!, Frankfurt o. J. (1971)

28.06.1971:
Vermutlich in dieser Woche gibt die RAG bei Hoechst Offenbach eine 'Rote Arbeiter Zeitung' (vgl. 21.6.1971, 5.7.1971) mit dem Titel "Der hier muß sitzen - Vollstreik" heraus. Berichtet wird auch von Cassella Frankfurt.
Q: Rote Arbeiter Zeitung - Hoechst Der hier muß sitzen - Vollstreik, Offenbach o.J. (1971)

30.06.1971:
Die KPD/ML-ZK Ortsgruppe Frankfurt gibt eine gemeinsame Ausgabe "Eine Festung nimmt man am besten von innen!" ihrer 'Rot Front!' (vgl. 28.6.1971, 5.7.1971), die sonst für Cassella und für Hoechst (vgl. 30.7.1971) erscheint, heraus, die "in mehreren Chemiebetrieben verteilt" wird, offenbar auch in Offenbach und Raunheim.

Abschließend wird festgehalten:"
Die Parole der Chemiearbeiter muß sein:
WEG MIT DER STAATLICHEN SCHLICHTUNG1

Offenbacher, Cassellaner, Caltex- und Degussa-Arbeiter und alle Streikenden in Hessen: Kämpft weiter gegen die Festung Farbwerke von außen. Hoechster: der Kampf ist noch nicht zu Ende. Draußen streiken die Kollegen weiter. Kämpft weiter für volle 120 Mark auf 12 Monate und das 13. Monatsgehalt. Wir brauchen es dringend."
Q: KPD/ML-ZK-OG Frankfurt-RBG Hoechst, RBG Cassella: Chemiearbeiterkampf 1971

Analyse Bericht Dokumentation, Frankfurt o.J. (1971), S. 35; Rot Front! Eine Festung nimmt man am besten von innen!, Frankfurt 30.6.1971

Juli 1971:
Die vierte Nummer der Zeitung „Der Rotgardist“, Zentralorgan der Roten Garde, Jugendorganisation der KPD/ML (vgl. April 1971) erscheint mit einem Bericht von Cassella und Hoechst Frankfurt.
Q: Der Rotgardist Nr. 4, Berlin Juli 1971, S. 7

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Juli 1971:
Das SALZ Bremerhaven gibt die Nr. 11 seiner 'Arbeiterstimme' (vgl. Juni 1971, Aug. 1971) heraus. Berichtet wird über die Chemietarifrunde (CTR der CPK) auch bei Cassella Frankfurt.
Q: Arbeiterstimme Nr. 11, Bremerhaven Juli 1971, S. 2

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04.07.1971:
Anfang Juli endet die Chemietarifrunde.
Die Gewerkschaftskommission Rhein-Main der KJO Spartacus verfaßt später ein internes Bulletin darüber, in dem diese Tarifrunde analysiert wird. Im Einzelnen wird ausgeführt:
"Unsere Intervention … in F.(rankfurt, d.Vf.) beschränkte sich im großen und ganzen auf Hoechst". Dort habe man gemeinsam mit der spanischen Accion Communista ein zweisprachiges Flugblatt herausgegeben.

Aufschlußreich zu diesem Thema ist auch noch eine Ausarbeitung der KJO Spartacus: "Die Intervention anderer linker politischer Gruppierungen in die Chemie-Tarifauseinandersetzung 1971 (R-M)", die sich auf die DKP und die KPD/ML's ZB und ZK beschränkt, da dies die in der IG Chemie Rhein-Main relevantesten Gruppen seien.

Man selber habe ein Flugblatt "Bundesschlichtung gescheitert - Jetzt kommt es auf uns an!" bei Merck, Degussa II, Caltex, Cassella und in Offenbach verteilt. Weitere Flugblätter erschienen mit den Titeln
"Nur gemeinsam sind wir stark - Für die 120.- Mark",
"Kollegen",
"Kampf dem Verrat der IG Chemie-Bürokraten!"
"Wer hat uns verraten?" (von der KJO Frankfurt/Offenbach und der Comision Autonoma de Hoechst),
und noch ein "SPARTACUS Kollegen und Kolleginnen".
Q: KJO Spartacus-GKRM: Bulletin Chemietarifrunde 1971, o.O. 21.4.1972; KJO Spartacus: Die Intervention anderer linker politischer Gruppierungen in die Chemie-Tarifauseinandersetzung 1971 (R-M), o.O. o.J.

05.07.1971:
Die KPD/ML-ZK Ortsgruppe Frankfurt gibt eine gemeinsame Ausgabe "Kampf dem Verrat der IG-Chemie-Bonzen" ihrer 'Rot Front!' (vgl. 30.6.1971), die sonst für Cassella und für Hoechst (vgl. 30.7.1971) erscheint, als letzte Ausgabe zur Chemietarifrunde (CTR) heraus.

Aufgerufen wird:"
Die fortschrittlichen Gewerkschafter müssen sich zusammenschließen, um in den Gewerkschaften gegen die Diktatur der Bonzen zu kämpfen. Es muß eine starke Gewerkschaftsopposition gebildet werden, die gegen jede Spaltung und Verrat auf der Seite der Arbeiterklasse in ihrem Kampf gegen die Kapitalisten steht."
Q: KPD/ML-ZK-OG Frankfurt-RBG Hoechst, RBG Cassella: Chemiearbeiterkampf 1971 Analyse Bericht Dokumentation, Frankfurt o.J. (1971), S. 35; Rot Front! Kampf dem Verrat der IG-Chemie-Bonzen, Frankfurt 5.7.1971

12.07.1971:
Vermutlich in dieser Woche geben die Roten Betriebsgruppen Hoechst und Cassella der Ortsgruppe Frankfurt der KPD/ML-ZK eine 142-seitige Broschüre "Chemiearbeiterkampf 1971 Analyse Bericht Dokumentation" zur Chemietarifrunde (CTR) heraus, wobei leider die Berichte der Roten Betriebsgruppen Caltex Raunheim und Glanzstoff Kelsterbach noch gefehlt haben.
Eingetreten wird gegen die Theorie der Zwei Wege und auch die vorrangige Betonung der Gewerkschaftsopposition wird abgelehnt, da der Parteiaufbau wichtiger sei.

Enthalten sind die Abschnitte:
- "Vorbemerkung";
- "Chronik des Chemietarifkampfes";
- "Chemiekampf und KPD/ML", worin es zur CTR heißt: "Diese Kämpfe waren allein in Frankfurt vom Lufthansastreik, der Kontrolleiteraktion, dem Müllarbeiterstreik und der Roten Punkt Aktion begeleitet. In diese Kämpfe hat die KPD/ML eingegriffen. Dann kommen Antiimperialismustage und antiimperialistische Demonstrationen von fortschrittlichen und revolutionären Organisationen, eine mächtige 1. Mai-Demonstration der KPD/ML, die eng mit dem gerechten Kampf der Chemiearbeiter verbunden war.";
- "Die Propagandaarbeit der RBG und PZ Farbwerke Hoechst";
- "Das Bewußtsein und die Kampfbereitschaft der Hoechster";
- "Untersuchung der Propaganda der Farbwerke Hoechst";
- "Streikbericht der RBG Cassella";
- "Gewerkschaftsapparat = Waffe des Kapitals";
- "Rolf Brand, ein Sozialfaschistischer Gewerkschaftsbürokrat";
- "Der Chemiekampf und der Einsatz der Patenschaftskollektive" des KSB/ML (Lehrer, Medizin, Naturwissenschaften und Zentralkollektiv), die Untersuchungsarbeit in Zeilsheim und Sindlingen sowie den Roten Buchladen in Höchst betrieben hätten.

Neben dem analytischen Teil sind in der "Dokumentation" eine ganze Reihe von Betriebszeitungen und Flugblättern der KPD/ML-ZK, der KPD/ML-ZB, der DKP, der IG Chemie und der Farbwerke Hoechst nachgedruckt (vgl. Jan. 1971 bis 5.7.1971).
Q: KPD/ML-ZK-OG Frankfurt-RBG Hoechst, RBG Cassella: Chemiearbeiterkampf 1971 Analyse Bericht Dokumentation, Frankfurt o.J. (1971)

August 1971:
Die Sozialistischen Arbeitergruppen (SAG) Frankfurt geben vermutlich im August für 50 Pf. eine 'Klassenkampf-Analyse' zum Chemiearbeiterstreik 1971 mit Berichten von Merck Darmstadt, Glanzstoff Kelsterbach, Caltex Raunheim sowie Hoechst Frankfurt-Höchst und Cassella Frankfurt-Fechenheim heraus, die uns leider bisher nicht zugänglich war.
Q: Klassenkampf Nr. 3, Frankfurt Sept. 1971

02.01.1972:
In Frankfurt ist eine chinesische Tischtennisdelegation zu Besuch. Die KPD/ML-ZB berichtet:"
Schon vor Weihnachten waren in den Betriebszeitungen bei Hoechst und Cassella in Frankfurt, Opel in Rüsselsheim, Benz in Mannheim und anderen Betrieben Beilagen erschienen, in denen die Freundschaft mit dem chinesischen Volk propagiert und zu den Wettkämpfen sowie einer Filmveranstaltung der KPD/ML und des KJVD eingeladen wurde."
Q: Rote Fahne Nr. 1, Bochum 10.1.1972, S. 7; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 98, 1 bzw. 2, Bochum 22.12.1971, 5.1.1972 bzw. 8.1.1972, o.S., S. 19 bzw. o.S.

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10.01.1972:
In der Nr. 1/72 der 'SBK' (vgl. 10.11.1971, 10.2.1972) wird bei der Besprechung der Chemietarifrunde 1971 in Hessen auch aufgezählt, welche Vertrauensleutekörper (VLK) sich für Firmentarifverträge eingesetzt hätten. Hierbei handelt es sich auch um Cassella Frankfurt.
Q: Sozialistische Betriebskorrespondenz Nr. 1, Offenbach 10.1.1972

21.02.1972:
Es erscheint die Nr. 4 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 7.2.1972, 6.3.1972). In Hessen wurde jüngst bei Cassella Frankfurt eine Betriebsgruppe gegründet, mit der Zeitung 'Der Rote Cassella Arbeiter'.
Q: Rote Fahne Nr. 4, Bochum 21.2.1972, S. 5

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März 1972:
Die SAG geben die Nr. 9 ihres 'Klassenkampf' (vgl. Feb. 1972, Apr. 1972) heraus, in der u.a. auf die Chemietarifrunde auch im Cassella-Zweigwerk Frankfurt-Höchst eingegangen wird.
Q: Klassenkampf Nr. 9, Frankfurt März 1972

11.03.1972:
Die Nr. 20 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 8.3.1972, 15.3.1972) erscheint und berichtet aus Frankfurt auch von den Betriebsratswahlen (BRW) im CPK-Bereich bei Cassella, wo man selbst den 'Roten Cassella Arbeiter' herausgibt.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 20, Bochum 11.3.1972

20.03.1972:
In der Nr. 6 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 6.3.1972, 3.4.1972) berichtet die KPD/ML-ZB über ihre Betriebsgruppen auch bei Cassella Frankfurt ('Der Rote Cassella-Arbeiter').
Q: Rote Fahne Nr. 6, Bochum 20.3.1972, S. 5

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Juni 1972:
Die SAG geben die Nr. 11/12 ihres 'Klassenkampf' für Mai und Juni (vgl. Apr. 1972, Juli 1972) vermutlich erst diesen Monat heraus. Berichtet wird auch über die Betriebsrätewahlen bei Cassella.
Q: Klassenkampf Nr. 11/12, Frankfurt Mai/Juni 1972

Juli 1972:
Für den der DKP nahestehenden 'Mittelstandskurier' (vgl. 14.8.1972) berichtet R.F. vermutlich aus dem Juli: "
Beispielsweise haben die mächtigen Chemiekonzerne in der EWG es so toll mit ihren Preisabsprachen getrieben, daß jetzt (vgl. Juli 1972, d.Vf.) sogar der EWG-Gerichtshof in Luxemburg neun dieser Konzerne wegen'abgestimmtem Verhalten' in der Preispolitik geringe Geldbußen auferlegen mußte (je etwa 180 000 D-Mark). Aus der Bundesrepublik wurden verurteilt: Bayer, BASF, Cassella und Hoechst. Das Preiskartell war eben zu grob und frech angelegt und die verfügten Strafen erfassen keinesfalls die hohen Millionengewinne ihrer international abgestimmten Preisdiktate."
Q: Mittelstandskurier H.4, Köln Juli/Aug. 1972, S. 15

08.11.1972:
Die KPD gibt in der Nr. 68 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 31.10.1972, 15.11.1972) bekannt, wo, außerhalb der Regionen in denen sie bereits als Partei arbeitet die 'Rote Fahne' verkauft wird. Hierbei handelt es sich auch um Cassella Frankfurt.
Q: Rote Fahne Nr. 68, Dortmund 8.11.1972

Dezember 1972:
Die SAG geben die Nr. 18 ihres 'Klassenkampf' (vgl. Nov. 1972, 5.1.1973) heraus. Eingegangen wird auch auf Cassella Frankfurt.
Q: Klassenkampf Nr. 18, Frankfurt Dez. 1972

Januar 1973:
Bei Cassella Frankfurt führen die Anhänger der KPD/ML-ZB, laut deren OG Wetzlar, vermutlich im Januar Gespräche mit der KPD/ML-ZK durch, wie von Wetzlar beantragt.
Q: Klassenkampf und Programm Nr. 3, Dortmund Apr. 1973, S. 63

Januar 1973:
Vermutlich im Januar wird innerhalb der KPD/ML-ZB eine Resolution der BG Cassella Frankfurt an die Landesdelegiertenkonferenz (LDK) (vgl. 26.1.1973) verfaßt.
Q: KPD/ML-ZB: Diskussionsorgan der KPD/ML (Rote Fahne) Nr. 1, Bochum 1973

26.01.1973:
Die KG Frankfurt/Offenbach gibt zum zweiten Male ihre 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 14.12.1972, März 1973) heraus. Man befaßt sich auch mit der Chemietarifrunde (CTR), u.a. bei Cassella Frankfurt.
Q: Arbeiter-Zeitung o.Nr., Frankfurt/Offenbach 26.1.1973, S. 5

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Februar 1973:
Die SAG gibt die Nr. 20 ihres 'Klassenkampf' (vgl. 5.1.1973, März 1973) heraus. Man befaßt sich auch mit Cassella Frankfurt.
Q: Klassenkampf Nr. 20, Frankfurt Feb. 1973

März 1973:
Die SAG gibt die Nr. 21 ihres 'Klassenkampf' (vgl. Feb. 1973, Apr. 1973) heraus, in der u.a. berichtet wird von Cassella Frankfurt.
Q: Klassenkampf Nr. 21, Frankfurt März 1973

März 1973:
Die KG Frankfurt/Offenbach gibt eine dritte Ausgabe ihrer 'Arbeiter-Zeitung' heraus. Die Grundeinheit (GE) Chemie berichtet aus dem CPK-Bereich über die Chemietarifrunde (CTR) 1973 u.a. von Hoechst und Cassella.
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 1, Frankfurt/Offenbach März 1973, S. 5f

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27.03.1973:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt die Nr. 22 seines 'Chemiearbeiters' (vgl. 22.2.1973, 30.3.1973) heraus, der sich im Artikel "11, 5 % ist nicht die Forderung der Chemiearbeiter" mit den Forderungen zur Chemietarifrunde (CTR) u.a. bei Cassella Hoechst befasst.
Q: Der Chemiearbeiter Nr. 22, Hamburg März 1973, S. 4f

Mai 1973:
Von der Nr. 3 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (AZ) verkauft die KG Frankfurt/Offenbach bei Cassella 15 Exemplare.
Q: KG Frankfurt/Offenbach: Überblick über den Verkauf der KVZ Nr. 1, o.O. (Frankfurt) o.J. (Juli 1973)

Juni 1973:
Anfang Juni gibt die SAG ihren 'Klassenkampf' Nr. 24 (vgl. Mai 1973, Juli 1973) heraus. Betriebsberichte kommen auch aus Frankfurt von Cassella.
Q: Klassenkampf Nr. 24, Frankfurt Juni 1973

11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr. 1 des KBW verkauft die KG Frankfurt/Offenbach bei Cassella 14 Exemplare.
Q: KG Frankfurt/Offenbach: Überblick über den Verkauf der KVZ Nr. 1, o.O. (Frankfurt) o.J. (1973)

26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 3 des KBW verkauft die KG Frankfurt/Offenbach bei Cassella 13 Exemplare.
Q: KBW-OG Frankfurt: Vorläufige Verkaufsstatistik KVZ Nr. 4 - Frankfurt, o.O. (Frankfurt) o.J. (Okt. 1973)

26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 3 des KBW verkauft die KG Frankfurt/Offenbach in der Cassellastr. 2 Exemplare.
Q: KBW-OG Frankfurt: Vorläufige Verkaufsstatistik KVZ Nr. 4 - Frankfurt, o.O. (Frankfurt) o.J. (Okt. 1973)

06.10.1973:
In Frankfurt setzt die KPD, nach eigenen Angaben, an diesem Wochenende eine Ortsleitung ein, die sich auf Betriebszellen bei Adler und Hoechst stützen kann, sich aber auch für Cassella, Degussa und die GI's der US Armee interessiert.
Q: Rote Fahne Nr. 41, Dortmund 10.10.1973

10.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 4 verkauft die KG Frankfurt/Offenbach bzw. ab 13.10.1973 die OG Frankfurt des KBW bei Cassella 12 Exemplare.
Q: KBW-OG Frankfurt: KVZ-Statistik Ortsgruppe Frankfurt, o.O. (Frankfurt) o.J. (1973)

13.10.1973:
Der KBW berichtet über die Beschlüsse seiner heutigen ZK-Sitzung:"
Als Ortsgruppe wurden die ehemaligen Mitglieder der Kommunistischen Gruppe Frankfurt/Offenbach aus Frankfurt. Bald sollen auch Zellen bei Hoechst und Cassella gegründet werden.
Q: Schulkampf Nr. 8, Frankfurt o.J. (1973); Kommunistische Hochschulpresse Nr. 11, Frankfurt 30.10.1973;Kommunistische Volkszeitung Nr. 5, Mannheim 24.10.1973, S. 14

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 5 verkauft die OG Frankfurt des KBW bei Cassella 13 Exemplare.
Q: KBW-OG Frankfurt: KVZ-Statistik Ortsgruppe Frankfurt, o.O. (Frankfurt) o.J. (1973)

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 5 verkauft die OG Frankfurt des KBW in der Cassellastr. 9 Exemplare.
Q: KBW-OG Frankfurt: KVZ-Statistik Ortsgruppe Frankfurt, o.O. (Frankfurt) o.J. (1973)

02.11.1973:
Eine Veranstaltung der KPD in Frankfurt zu den Häuserräumungen wird, laut eigenen Angaben, von 150 Personen, u.a. von Adler, Cassella und Hoechst besucht.
Q: Rote Fahne Nr. 45, Dortmund 7.11.1973

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 6 verkauft die OG Frankfurt des KBW bei Cassella 9 Exemplare.
Q: KBW-OG Frankfurt: KVZ-Statistik Ortsgruppe Frankfurt, o.O. (Frankfurt) o.J. (1973)

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 6 verkauft die OG Frankfurt des KBW in der Cassellastr. 11 Exemplare.
Q: KBW-OG Frankfurt: KVZ-Statistik Ortsgruppe Frankfurt, o.O. (Frankfurt) o.J. (1973)

22.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 7 verkauft die OG Frankfurt des KBW bei Cassella 18 Exemplare.
Q: KBW-OG Frankfurt: KVZ-Statistik Ortsgruppe Frankfurt, o.O. (Frankfurt) o.J. (1973)

22.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 7 verkauft die OG Frankfurt des KBW in der Cassellastr. 4 Exemplare.
Q: KBW-OG Frankfurt: KVZ-Statistik Ortsgruppe Frankfurt, o.O. (Frankfurt) o.J. (1973)

Dezember 1973:
Bei Cassella Frankfurt gibt die KPD/ML vermutlich im Dezember ihren 'Roten Kessel' (vgl. Jan. 1974) heraus.
Q: Roter Morgen Nr. 1, Dortmund 5.1.1974, S. 3

05.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 8 verkauft die OG Frankfurt des KBW bei Cassella 19 Exemplare.
Q: KBW-OG Frankfurt: KVZ-Statistik Ortsgruppe Frankfurt, o.O. (Frankfurt) o.J. (1973)

05.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 8 verkauft die OG Frankfurt des KBW in der Cassellastr. 7 Exemplare.
Q: KBW-OG Frankfurt: KVZ-Statistik Ortsgruppe Frankfurt, o.O. (Frankfurt) o.J. (1973)

19.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 9 verkauft die OG Frankfurt des KBW bei Cassella mit 5 Verkäufern 12 Exemplare.
Q: KBW-OG Frankfurt: Verkaufsstatistik der KVZ Nr. 9 Ortsgruppe Frankfurt, o.O. (Frankfurt) o.J.

19.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 9 verkauft die OG Frankfurt des KBW in der Cassellastr. mit einem Verkäufer 5 Exemplare.
Q: KBW-OG Frankfurt:Verkaufsstatistik der KVZ Nr. 9 Ortsgruppe Frankfurt, o.O. (Frankfurt) o.J.

Januar 1974:
Bei Cassella Frankfurt gibt die KPD/ML ihren 'Roten Kessel' Nr. 2 (vgl. Dez. 1973, März 1974) für Januar heraus mit dem Leitartikel "Sozialismus!".

Weitere Artikel sind:
- "Der Schwindel mit der Dividende!";
- "Zuschrift eines Cassella-Kollegen: Manteltarifvertrag. Spaltung der Arbeiter! Betrug am Schichtarbeiter" zum MTV;
- der Jugendteil der Roten Garde (RG) mit Kurznachrichten und dem Artikel "Kampf der politischen Unterdrückung!";
- "55 Jahre KPD - 5 Jahre KPD/ML. Vorwärts mit der KPD/ML!"; sowie
- "Am Samstag den 12.1.74 in der Frankfurter Innenstadt: erfolgreicher Kampf gegen brutalen Polizeieinsatz" zur Iran-Demonstration.
Q: Der rote Kessel Nr. 2, Frankfurt Jan. 1974

März 1974:
Bei Cassella Frankfurt gibt die KPD/ML ihren 'Roten Kessel' Nr. 3 (vgl. Jan. 1974, Juni 1974) heraus.
Q: Roter Morgen Nr. 17, Dortmund 27.4.1974

27.03.1974:
In der Nr. 13 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 20.3.1974, 3.4.1974) befaßt sich die KPD u.a. mit Cassella Frankfurt.
Q: Rote Fahne Nr. 13, Dortmund 27.3.1974

April 1974:
Die SAG gibt ihren 'Klassenkampf' Nr. 34 (vgl. März 1974, Mai 1974) heraus, in dem sie sich mit Cassella Frankfurt befasst.
Q: Klassenkampf Nr. 34, Frankfurt Apr. 1974

13.04.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 15 (vgl. 6.4.1974, 20.4.1974) heraus. Aus Hessen wird aus Frankfurt über den eigenen 'Roten Kessel' bei Cassella berichtet.
Q: Roter Morgen Nr. 15, Dortmund 13.4.1974, S. 3

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17.04.1974:
In der Nr. 16 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 10.4.1974, 24.4.1974) berichtet die KPD auch von Cassella Frankfurt.
Q: Rote Fahne Nr. 16, Dortmund 17.4.1974

27.04.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr. 17 (vgl. 20.4.1974, 4.5.1974) heraus. Spenden für politisch Verfolgte kamen auch vom RMLK bei Cassella Frankfurt.
Q: Roter Morgen Nr. 17, Dortmund 27.4.1974

Juni 1974:
Bei Cassella Frankfurt gibt die KPD/ML ihren 'Roten Kessel' Nr. 6 (vgl. März 1974, 31.3.1976) heraus mit dem Leitartikel "Thomas Hytrek: ein erneutes Opfer des Polizeiterrors!" (vgl. 29.5.1974).

Weitere Artikel sind:
- "'Deine Chance - Cassella' ??" zu den Aufstiegschancen;
- "Kampf der analytischen Arbeitsplatzbewertung" zur AAB; sowie
- ein Artikel zur Mitbestimmung bzw. einer Wahl.

Beigeheftet ist das zentrale Flugblatt der KPD/ML: "Das ist brutaler, barbarischer, heimtückischer Mord!" zum Tod von Günther Routhier in Duisburg.
Q: Der rote Kessel Nr. 6, Frankfurt Juni 1974; KPD/ML: Das ist brutaler, barbarischer, heimtückischer Mord!, Dortmund o. J. (1974)

14.09.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 37 (vgl. 7.9.1974, 21.9.1974) heraus. Solidaritätsspenden kamen auch vom Roter Morgen Leserkreis (RMLK) Cassella.
Q: Roter Morgen Nr. 37, Dortmund 14.9.1974

November 1974:
Im Raum Frankfurt gibt der Spartacusbund (SpB) erstmals seine 'Hoechst Analyse' (vgl. Feb. 1975) heraus. Der Leitartikel ist "Das neue Lohnsystem: Hoechst bereitet sich auf Rationalisierungen vor!" (vgl. 3.10.1974). Dieses System, wonach kein Stunden- sondern ein Monatslohn gezahlt wird, sei im Hauptwerk in Frankfurt-Höchst bereits eingeführt und werde in Offenbach und Frankfurt-Griesheim vorbereitet. Hierdurch sei gleichzeitig die AAB durchgesetzt worden. Zwar seien die bereits Beschäftigten nicht direkt von Lohnkürzungen betroffen, wohl aber die Neueingestellten, die - ebenso wie Frauen und Jugendliche - nur den nach der AAB bemessenen Grundlohn erhalten. Außerdem werde in einigen Hoechst Werken (Michalke ?, Spinnstoff Berlin-Zehlendorf, Bad Hersfeld in Hessen, Bobingen, Gendorf und Kelheim in Bayern derzeit kurzgearbeitet und bei Cassella seien die Werksferien verlängert worden, so daß vermutlich auch auf die bisher nicht Betroffenen Kurzarbeit und Entlassung zukommen werde. Gefordert wird Einsicht in alle Rationalisierungspläne.
Q: Hoechst Analyse Nr. 1, Frankfurt Nov. 1974; Spartacus Nr. 12, Essen Dez. 1974

20.01.1975:
Bei Cassella Frankfurt (2 000 Besch.) verteilt die Ortsleitung der KPD, vermutlich in dieser Woche, ein Flugblatt zu den Betriebsratswahlen (BRW).
Q: Rote Fahne Nr. 4, Dortmund 29.1.1975

April 1975:
Die SAG gibt ihren 'Klassenkampf' Nr. 46 (vgl. März 1975, Mai 1975) heraus und berichtet aus Frankfurt auch von Cassella.
Q: Klassenkampf Nr. 46, Frankfurt Apr. 1975

24.05.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 21 (vgl. 17.5.1975, 31.5.1975) heraus und berichtet aus Frankfurt von Cassella über die eigenen Schlosser und die der Fremdfirmen.
Q: Roter Morgen Nr. 21, Dortmund 24.5.1975

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17.06.1975:
Die SAG gibt ihren 'Klassenkampf' Nr. 48 (vgl. 8.5.1975, 31.8.1975) heraus und berichtet aus Frankfurt vom Kampf gegen die Fahrpreiserhöhungen (vgl. 12.6.1975). Die SAG habe die Initiative zur Gründung von Fahrpreiskomitees in IGM, IG Chemie, an Schulen und Fachschulen, bei Hartmann und Braun, an den Unikliniken, der Falkschule, in der IG Chemie JG Cassella und der IG Chemie Jugend ergriffen.
Q: Klassenkampf Nr. 48, Frankfurt 17.6.1975

05.07.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 27 (vgl. 28.6.1975, 12.7.1975) heraus und berichtet in "Chemieindustrie: Kurzarbeit und Rationalisierung" auch aus Frankfurt von Cassella.
Q: Roter Morgen Nr. 27, Dortmund 5.7.1975, S. 3

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18.10.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 42 (vgl. 11.10.1975, 25.10.1975) heraus. Spenden für politisch Verfolgte gingen auch ein von der RG Cassella Frankfurt.
Q: Roter Morgen Nr. 42, Dortmund 18.10.1975

27.12.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 52 (vgl. 20.12.1975, 3.1.1976) heraus und berichtet aus Frankfurt u.a. vom eigenen 'Roten Kessel' bei Cassella.
Q: Roter Morgen Nr. 52, Dortmund 27.12.1975, S. 5

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31.03.1976:
Bei Cassella Frankfurt gibt die KPD/ML ein Extrablatt "Tarifrunde 76 Lohnraub beschlossen!" ihres 'Roten Kessel' (vgl. Juni 1974, Sept. 1976) zur Chemietarifrunde (CTR) heraus.
Q: Der rote Kessel Extrablatt Tarifrunde 76 Lohnraub beschlossen!, Frankfurt 31.3.1976

27.06.1976:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr. 90 (vgl. 13.6.1976, 11.7.1976) heraus und berichtet auch aus der IG Chemie Verwaltungsstelle Frankfurt von Cassella.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 90, München 27.6.1976

September 1976:
Die KPD/ML berichtet vermutlich aus dem September oder von Anfang Oktober:"
Gegen die Absicht der DGB-Führung, die Gewerkschaftsbeiträge auf ein Prozent des Bruttolohns zu erhöhen, kommt es bei Cassella in Frankfurt (Chemie), Hanomag und Henschel in Kassel (Metall) und Krupp in Bochum zu massiven Protesten."
Q: Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten (Hrsg.): Zehn Jahre Kampf für ein vereintes, unabhängiges, sozialistisches Deutschland - 1968/69 bis 1978/79 - Zehn Jahre KPD/ML, Dortmund 1979, S. 218

September 1976:
Die KPD/ML befaßt sich in ihrem 'Roten Kessel' (vgl. 31.3.1976, Mai 1978) bei Cassella Frankfurt u.a. mit den Gewerkschaftsbeiträgen.
Q: Roter Morgen Nr. 42, Dortmund 16.10.1976, S. 3

RM_1976_42_03


04.10.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr. 122 (vgl. Okt. 1977, 18.10.1977) heraus. Die Kämpfende Jugend (KJ) berichtet auch von Lehrlingen bei Cassella Frankfurt.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 122, München 4.10.1977

April 1978:
Nach eigenen Angaben findet in Kempten die erste RGO Veranstaltung statt. Ca. 70 Personen sind anwesend. Anwesend sind auch RGO Vertreter der Kemptener Maschinenfabrik sowie Betriebsräte der RGO von BASF Ludwigshafen, Cassella Frankfurt, und SKF Schweinfurt.
Q: RGO: Nachrichten Nr. 2, Essen Mai 1978, S. 15

Mai 1978:
Bei Cassella Frankfurt erreicht, laut und mit RGO, die Oppositionelle Liste bei den Betriebsratswahlen (BRW) 27% (288 Stimmen) und damit 3 Betriebsratssitze. „Alle drei aufgestellten Kandidaten sind gewählt.“ Laut KB und MLD heißt die Liste "Liste RGO". Über das Ergebnis aber wissen sie sich mit der RGO der KPD/ML einig.
Q: RGO: Nachrichten Nr. 2, Essen Mai 1978, S. 13; Die Neue Welt Nr. 6/7, Frankfurt 1978, S. 11;Bochumer Arbeiter Zeitung Nr. 31, Bochum Juni 1978;Arbeiterkampf Nr. 130, Hamburg 29.5.1978, S. 17

Mai 1978:
Bei Cassella Frankfurt gibt die KPD/ML ihren 'Roten Kessel' Nr. 3 (vgl. Sept. 1976) heraus unter der Überschrift "Die Rationalisierungswelle rollt!".

Enthalten ist auch der Artikel, vermutlich aus dem 'Roten Morgen', "Keine Arbeitslosigkeit in der Sozialistischen Volksrepublik Albanien. Der Sozialismus sichert Arbeit für jeden".
Q: Der rote Kessel Nr. 3, Frankfurt Mai 1978

09.06.1978:
Die RGO (vgl. Juli 1978) berichtet:"
Cassella/Frankfurt: Nach erfolgreicher Wahl jetzt RGO-Gruppe

Mehrere Kollegen waren erst im Verlauf des Kampfes um revolutionäre Betriebsräte bei Cassella zur RGO gestoßen. Am 9. Juni waren sie bei der Gründung der RGO-Gruppe dabei. Jetzt haben die drei RGO-Betriebsräte in der Gruppe eine feste Unterstützung bei der Durchsetzung der Forderungen ihrer Kollegen."
Q: RGO: Nachrichten Nr. 4, Dortmund Juli 1978, S. 15

Oktober 1980:
Die RGO gibt ihre 'RGO-Nachrichten', Nr. 10 (vgl. Sept. 1980, Nov. 1980) heraus und berichtet von Hoechst Frankfurt und Offenbach sowie Cassella Frankfurt, dort soll Kurzarbeit gefahren werden.
Q: RGO-Nachrichten Nr. 10, Vellmar Okt. 1980, S. 6

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