Jungarbeiter und Lehrlingspresse - Berufsschulzeitung der Revolutionären Jugend (Marxisten-Leninisten) für Frankfurt und Groß-Gerau, Jg. 1, Nr. 7, Okt. 1971

September 1971:
Die OG Frankfurt der RJ/ML des KAB/ML berichtet aus der Berufsschule Paul Ehrlich in Frankfurt-Höchst:"
Die alte Schülervertretung … gab in den Septemberwochen ein Flugblatt heraus, in dem sie Informationen zur Neuwahl der SV gab. Die Kollegen traten für eine leistungsfähige SV ein, die zusammen mit den anderen Frankfurter SV's gemeinsame Probleme anpackt. Als Kandidaten forderten sie fortschrittliche Kollegen, bei denen man sich darauf verlassen kann, daß sie sich ernsthaft für uns einsetzen. Weiterhin forderten sie: Beseitigung von Mißständen, wie Büchermangel, zu wenig Unterricht, veraltete Lehrmethoden. … die Weiterführung des Kampfes für einen Schulneubau. … Schülervertreter auf Konferenzen. … eine Schülerzeitung in der jeder seine Meinung frei äußern kann."
Q: Jungarbeiter und Lehrlingspresse Nr. 7, Frankfurt/Groß Gerau Okt. 1971, S. 8

18.09.1971:
Die RJ/ML des KAB/ML berichtet:"
ANTI-BVG-DEMONSTRATION

Am Samstag, den 18. September fand in Wetzlar eine Demonstration der Gewerkschaftsjugend Mittelhessens statt. An der Demonstration beteiligten sich ca. 400 Jungarbeiter und Lehrlinge. Unter den Losungen 'Für freie politische Betätigung im Betrieb', 'Für ein fortschrittliches BVG', 'Sitz und Stimme für die Jugendvertretung im Betriebsrat', 'Für starke Gewerkschaften', 'Weg mit der Friedens- und Schweigepflicht' zogen sie durch die Altstadt und ein Arbeiterviertel."
Q: Jungarbeiter und Lehrlingspresse Nr. 7, Frankfurt/Groß Gerau Okt. 1971, S. 8

25.09.1971:
Die RJ/ML des KAB/ML berichtet aus Frankfurt:"
JUGENDVERTRETER FORDERN MEHR RECHTE IM BETRIEB!
Am Samstag, 25. September, fand im Gewerkschaftshaus eine Arbeitstagung von 150 IGM-Jugendvertretern statt. Die Kollegen verurteilten die unhaltbaren Zustände an der Werner von Siemens Schule, wo viele Klassen nur drei Stunden Unterricht pro Woche haben und einige Klassen sogar nur 14-tägig zur Schule gegen können. Anschließend berichteten sie über die Situation in den Betrieben und stellten fest, daß sie fast rechtlos sind und dadurch aktive Jugendvertreter ständig von den Geschäftsleitungen unterdrückt werden. Sie forderten mehr demokratische und politische Rechte im Betrieb und eine Anhebung der Lehrlings'vergütung'."
Q: Jungarbeiter und Lehrlingspresse Nr. 7, Frankfurt/Groß Gerau Okt. 1971, S. 9

02.10.1971:
Die RJ/ML Gross Gerau des KAB/ML berichtet aus Limburg:"
Über 1 000 Lehrlinge folgten am 2.10. dem Aufruf des DGB-Lehrlingszentrums und des DGB Limburg zu einer Protestkundgebung gegen die Durchsuchung des Gewerkschaftshauses durch die Polizei (…) (vgl. 26.9.1971, d.Vf.). Seit der Zerschlagung des Hitlerfaschismus war diese Durchsuchung die erste Polizeimaßnahme gegen ein Gewerkschaftshaus. Dieses Beispiel zeigt, daß der Justizapparat nur der Kapitalistenklasse dient. Während auf die Strafanzeige des DGB gegen den Kapitalisten Jaster wegen schwerer Körperverletzung eines Lehrlings bisher nichts geschah, wurde auf die Anzeige dieses Kapitalisten hin sofort die Durchsuchung des Gewerkschaftshauses vorgenommen. Die Entscheidung zugunsten des Kapitalisten entspricht nach den Worten des hessischen Justizministers Hemfler der 'richterlichen Unabhängigkeit'."
Q: Jungarbeiter und Lehrlingspresse Nr. 8, Frankfurt/Groß Gerau Dez. 1971, S. 5

04.10.1971:
Die Ortsgruppen Frankfurt und Groß Gerau der RJ/ML des KAB/ML geben vermutlich in dieser Woche die Nr. 7 ihrer Berufsschulzeitung 'Jungarbeiter und Lehrlingspresse' (vgl. Sept. 1971, 25.10.1971) in einem Umfang von 10 Seiten DIN A 4, unter Verantwortung von J. Möcks in Frankfurt, heraus.

Im Leitartikel "Lehrlingsausbildung in Frankfurt" werden die Ergebnisse einer Untersuchung von Frankfurter Gewerkschaftsjugendlichen über die Mißstände in der Ausbildung veröffentlicht.
Angekündigt wird eine Reihe von Filmveranstaltungen der RJ/ML in Frankfurt (vgl. 8.10.1971, 22.10.1971, 5.11.1971).
Ein Soldat berichtet aus der Bundeswehr und eingegangen wird auch auf die "Lehrlingsausbildung bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung", wozu es u.a. heißt:"
Nach den Jugendvertreterwahlen, Ende April 1971, haben wir für jeden Monat eine Lehrlingsversammlung durchgesetzt. Auf diesen Versammlungen wurde uns klar, daß eine Menge an unserer Ausbildung faul ist, wie Büroarbeiten, Unterricht, Vorträge, Berufsschule und Bezahlung. Deshalb hatten wir beschlossen, dies in einem Brief zusammenzufassen und an die Direktion der FAZ zu übergeben. Die Antwort darauf erhielten wir in einem Rundschreiben: Sämtliche Lehrlinge machen nach einem Jahr Stenounterricht eine Prüfung bei Herrn Kapp und dieser wählt dann die Lehrlinge aus, die noch weiterhin am Stenokurs teilnehmen. Den anderen wird der Kurs ersatzlos gestrichen, d.h. daß sie in dieser Zeit im Büro arbeiten müssen."

In "SV-Wahlen" heißt es:"
An den wenigsten der 22 Frankfurter Berufsschulen sind bis jetzt Klassen-, Tages- und Schulsprecher gewählt worden. Es gibt noch immer Direktoren, denen es aus verschiedenen Gründen lieber ist, keine SV zu haben. Einige gehen dabei soweit die Wahlen zu verhindern, andere tun zumindest nichts, um sie zu ermöglichen. Nur sehr wenige fortschrittliche Vertrauenslehrer versuchen, zusammen mit den Schülern, eine leistungsfähige SV aufzubauen. An der Philipp Holzmann Schule z.B. gab es 2 1/2 Monate keine SV mehr, weil der damalige Schulsprecher zurückgetreten war. An der KB 1 (Kaufmännische Berufsschule 1, d.Vf.) gibt es schon lange keine SV mehr, ebenso in der KB 5. Obwohl die SV in ihrem Aufbau und ihrer Struktur eng an die Schulbürokratie gebunden ist, meinen wir, daß der Aufbau einer starken SV als Interessenvertretung der Berufsschüler notwendig ist. Wir müssen auf ihrer Wahl bestehen."
Meldungen kommen von der Paul Ehrlich Berufsschule in Frankfurt-Höchst (vgl. Sept. 1971), über das Nicht-Ablehnen von Kultusminister Friedeburg gegenüber Werbeveranstaltungen der Kapitalisten und der Bundeswehr in den Schulen, aus Wetzlar (vgl. 18.9.1971), Limburg (vgl. 26.9.1971), der IGM-Jugend Frankfurt (vgl. 25.9.1971) und aus Groß Gerau erneut vom Autohaus März.
Q: Jungarbeiter und Lehrlingspresse Nr. 7, Frankfurt/Groß Gerau Okt. 1971

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06.10.1971:
Die OG Frankfurt der RJ/ML des KAB/ML will heute im Haus Gallus in der Frankenallee 111 zweimal (17 Uhr 30 und 20 Uhr) den Film "Arbeitskampf im Ruhrgebiet" zeigen (vgl. 8.10.1971).
Q: Jungarbeiter und Lehrlingspresse Nr. 7, Frankfurt/Groß Gerau Okt. 1971, Beilage

08.10.1971:
Die OG Frankfurt der RJ/ML des KAB/ML will im Camera-Kino in der Gräfstraße den Film "Arbeitskampf im Ruhrgebiet" für Berufsschüler zeigen (vgl. 6.10.1971, 22.10.1971).
Q: Jungarbeiter und Lehrlingspresse Nr. 7, Frankfurt/Groß Gerau Okt. 1971, S. 4 und Beilage

22.10.1971:
Die OG Frankfurt der RJ/ML des KAB/ML will im Camera-Kino in der Gräfstraße den Film "Streik" von Eisenstein zeigen (vgl. 8.10.1971, 5.11.1971).
Q: Jungarbeiter und Lehrlingspresse Nr. 7, Frankfurt/Groß Gerau Okt. 1971, S. 4

05.11.1971:
Die OG Frankfurt der RJ/ML des KAB/ML wollte im Camera-Kino in der Gräfstraße einen Film über die Arbeit des KAB/ML zeigen, bei dem es sich dann aber um den Film "Lohnkampf ist Klassenkampf" handelt (vgl. 22.10.1971).
Q: Jungarbeiter und Lehrlingspresse Nr. 7 und 8, Frankfurt/Groß Gerau Okt. 1971 bzw. Nov. 1971, S. 4 bzw. S. 8