Landkreis Reutlingen

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 3.10.2009

Aus dem Landkreis Reutlingen haben wir noch kein örtliches Material ausgewertet. Die Berichte in dieser, wie immer unvollständigen Darstellung, behandeln fast ausschließlich die Stadt Reutlingen selbst, nur selten finden etwa Urach (vgl. Apr. 1971, 16.10.1971, 11.3.1978) oder Münsingen (vgl. 20.3.1977, 14.6.1977) bzw. vor allem die dortige Bundeswehr (vgl. 8.2.1971, Juli 1972, 19.3.1977, 28.9.1977), Eningen und Pfullingen (vgl. Mai 1973) oder aber Dettingen an der Erms, wo die KPD ihre ersten Freunde im Landkreis Reutlingen fand (vgl. 18.12.1971, 17.6.1972, Sept. 1972, 7.4.1973) und auch die DruPa aktiv ist (vgl. 20.3.1972), Erwähnung.

In Reutlingen selbst scheint der Republikanische Club (RC) zwar Kontakte zum ZAK zu unterhalten (vgl. März 1969), die aus dem ZAK hervorgehenden Gruppen RJ/ML und KAB/ML aber berichten zunächst nur selten vom Ort (vgl. Aug. 1970, Jan. 1972, 17.1.1972, März 1972).

Innerhalb des VDS erlangt die Pädagogische Hochschule (PH) Reutlingen Bedeutung (vgl. 31.5.1969), daneben gibt es auch noch eine Fachhochschule (FHS – vgl. 27.1.1972).

An linken Gruppen ist in Reutlingen früh die spätere Gruppe Internationaler Marxisten (GIM) präsent (vgl. Aug. 1969, 15.2.1970), daneben auch die DKP (vgl. 23.10.1969, 30.10.1969, 5.2.1970, 27.6.1970).

Die betrieblichen Auseinandersetzungen, die hier geschildert werden können, konzentrieren sich einerseits auf die Druck- und Papierindustrie (vgl. Mai 1970) und andererseits auf die Metallindustrie (vgl. 21.9.1970, 22.9.1970, 23.9.1970, 28.9.1970), wobei in der linken Presse besonders häufig von Bosch Reutlingen häufig berichtet wird (vgl. 25.9.1970, 28.9.1970, Okt. 1970) nicht zuletzt aufgrund der dortigen Entlassungen (vgl. 26.10.1970, Nov. 1970, 18.11.1970, 23.11.1970, Dez. 1970) bzw. der Kurzarbeit (vgl. 14.12.1970, 18.12.1970).

Der KJVD und die KPD/ML-ZB allerdings, als erste hier erfasste ML-Gruppe in Reutlingen, sind nur in zweiter Linie bei Bosch (vgl. 8.11.1971, 10.11.1971, 1.12.1971, 14.12.1971, Juni 1972) aktiv, sondern vor allem wohl bei Burkhardt und Weber (vgl. Jan. 1971, 8.2.1971, 11.8.1971, 14.8.1971, 30.10.1971, 1.11.1971, 15.11.1971, 28.1.1972, Feb. 1972, 21.2.1972, Apr. 1972). Auf wen sich die KPD/ML-ZB und der KJVD bei ihrer Agitation in Reutlingen stützen können, wird anhand der Razzia gegen sie deutlich (vgl. 7.12.1971).

Bei den Trotzkisten fühlt die GIM sich zwar durch die Metalltarifrunde 1971 gestärkt (vgl. 7.12.1971) hat aber in Reutlingen offenbar Konkurrenz sowohl von spartacistischer (vgl. 17.10.1971) als auch healyistisch-lambertistischer Seite in Form der Jungen Garde (vgl. 3.6.1972, Okt. 1972), wobei der BSA vor allem bei Emil Adolff aktiv scheint (vgl. 30.10.1971, 9.12.1974, 26.2.1975).

Bei der KPD werden ihre Freunde aus Dettingen nun offenbar verstärkt durch den KSV (vgl. 20.10.1972), der wiederum mit den iranischen Studenten in Reutlingen befreundet scheint (vgl. 16.10.1972, 6.11.1972, 30.11.1974). Auch in Reutlingen tritt nun eine Liga-Ortsgruppe auf, unterliegt allerdings auch der Repression (vgl. 17.4.1973). Der Kreis der Anhänger der KPD scheint trotz französischer Freunde überschaubar (vgl. 27.4.1973, 28.4.1973).

Der AStA der PH scheint zeitweise den Bündnissen mit den Heidelberger Kommunisten gegenüber aufgeschlossen (vgl. 9.1.1973, 14.4.1973, 6.5.1973), der AStA der Fachhochschule unterstützt die Vietnamsolidarität der KPD (vgl. 20.6.1973).

KJVD (vgl. Nov. 1972) und KPD/ML-ZB Reutlingen scheinen sich nach dem Zerfall der KPD/ML-ZB der KPD/ML und ihrer Roten Garde bzw. dem KSB/ML angeschlossen zu haben (vgl. 2.6.1973, 16.6.1973, 3.11.1973, 24.11.1973), die örtlichen Anhänger sind in die Antikriegstagsprozesse verwickelt (vgl. 2.2.1974), auch ihre Zahl scheint überschaubar (vgl. 30.3.1974).

Von der wilden Streikwelle für Teuerungszulagen wird im Frühsommer 1973 auch Reutlingen erfasst (vgl. Mai 1973, Juni 1973, 16.6.1973, 20.6.1973, Juli 1973), bei Sautter dagegen geht es im folgenden Jahr allein um den Tarif an sich (vgl. 15.4.1974).

Auch der KABD berichtet nun häufiger (vgl. 20.6.1973, Aug. 1973, Okt. 1973), scheint mittlerweile am Ort präsent zu sein, ebenso wie vermutlich wieder der Spartacusbund (vgl. 15.12.1973, 1.6.1974).

Die GIM Reutlingen aber besticht durch die Breite ihrer Bündnisse (vgl. 18.7.1973), auch wenn sie vermutlich nicht in der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft (GDCF) Reutlingen tätig wird (vgl. 2.12.1973), dafür aber im Chilekomitee Reutlingen (vgl. 11.2.1974, 15.4.1974, 27.4.1974, 1.5.1974).

Sowohl die KPD/ML (vgl. 15.6.1974, 13.7.1974, 19.7.1974, 25.7.1974, 27.7.1974, 3.8.1974, 23.11.1974, 14.12.1974, 4.1.1975, 8.2.1975, 27.2.1975, 15.3.1975, 5.4.1975, 1.5.1975) als auch die KPD (vgl. 7.8.1974, 23.9.1974, 18.11.1974, 30.11.1974, 2.12.1974, 9.12.1974, 16.2.1975, 1.5.1975, 7.5.1975, 11.8.1976, 18.8.1976, 29.9.1976, Nov. 1976) sind weiterhin in Reutlingen präsent, der KBW scheint immer noch Kontakte zur PH zu haben (vgl. 8.3.1975, 12.5.1975), ebenso wie der KSV der KPD (vgl. 20.2.1976, 12.4.1976), aber offensichtlich auch der KABD (vgl. 1.5.1976), auch wenn in dieser Darstellung von diesem nur wenig zu vernehmen ist. Bei seiner ersten großen Spaltungswelle verbleiben die Reutlingen Einheiten offenbar noch beim KABD (vgl. 23.5.1976, 10.6.1976, Aug. 1976).

Die Auseinandersetzungen der Streikposten mit der Polizei in der Drucktarifrunde 1976 beim Reutlinger Generalanzeiger (vgl. 3.5.1976, 6.5.1976) und deren Folgen rücken Reutlingen in den Blickwinkel der bundesweiten linken Presse (vgl. 10.5.1976, 1.6.1976, 15.6.1976, 3.10.1976, 13.1.1977).

Die GIM scheint in Reutlingen einen ihrer Schwerpunkte zu haben (vgl. 25.10.1976), die SDAJ der DKP dagegen scheint sich angesichts der Biermannfrage zu spalten (vgl. 15.11.1976).

Auch der KABD agitiert offenbar in der Reutlinger Druckindustrie (vgl. 2.4.1977, Mai 1977), organisiert eine recht große Maiveranstaltung (vgl. 1.5.1977) sowie im folgenden Jahr ein Maikomitee (vgl. 1.5.1978) und kann sich auch auf eine KSG stützen (vgl. Apr. 1978).

Im Rahmen der zweiten großen Spaltungswelle des KABD aber scheinen sich auch zumindest Teile seiner Reutlinger Anhängerschaft von ihm zu lösen (vgl. 20.9.1980), weiterhin aktiv sind in Reutlingen die KPD/ML bzw. ihre RGO (vgl. Feb. 1981) und Volksfront (vgl. 18.4.1981) sowie der KBW.

Von der Welle der rassistischen Anschläge Anfang der neunziger Jahre wird auch Reutlingen nicht verschont (vgl. 2.10.1991).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

März 1969:
Die Nr.7 des 'Rebell' (vgl. Feb. 1969, April 1969) berichtet über ein Zentrales Arbeitskomitee (ZAK) welches von folgenden Gruppen gebildet worden sei:
- SDS Tübingen,
- RC Tübingen,
- RC Reutlingen,
- Sozialistischer Club (SC) Eßlingen,
- Unabhängiger Sozialistischer Club (USC) Bietigheim,
- Sozialistischer Lehrerbund (SLB) Ludwigsburg,
sowie Genossen aus Heilbronn, Stuttgart und Mannheim.
Repräsentant des ZAK ist Thomas Quest.
Quelle: Rebell Nr.7,Mannheim März 1969

31.05.1969:
Auf der a.o. MV des VDS (vgl. 7.3.1969) in Göttingen werden vier SDS-Mitglieder in den Vorstand gewählt. Der neue Zentralrat setzt sich aus den sechs Vertretern der Projektbereichssekretariate sowie zwölf Vertretern der Studentenschaften zusammen, wobei für die Pädagogischen Hochschulen Hannover und Reutlingen als Vertreter gewählt wurden.
Q: SC-Info Nr.13,Frankfurt 20.9.1969; Unilife Nr.7,Hamburg 5.6.1969,S.7

August 1969:
Innerhalb der deutschen Sektion des Vereinigten Sekretariats (VS) der Vierten Internationale erscheint der 'Zentralredaktions-Rundbrief' Nr.14 (vgl. 15.7.1969) mit einem Kooperationsvorschlag für das Politbüro, welcher von den Delegierten aus Mannheim, Köln, Frankfurt 1, Augsburg, Hamburg, der Berliner Minderheit und - beratend Reutlingen - vertreten wird.
Q: Zentralredaktions-Rundbrief Nr.14,o.O. Aug. 1969

23.10.1969:
Die DKP bringt die Nr.30 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 16.10.1969, 30.10.1969) und berichtet auch aus Reutlingen.
Q: Unsere Zeit Nr.30,Essen 23.10.1969

30.10.1969:
Die DKP bringt die Nr.31 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 23.10.1969, 6.11.1969) und berichtet auch aus Reutlingen.
Q: Unsere Zeit Nr.31,Essen 30.10.1969

05.02.1970:
Die DKP bringt die Nr.6 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 29.1.1970, 12.2.1970). Ein Leserbrief kommt aus Reutlingen.
Q: Unsere Zeit Nr.6,Essen 5.2.1970

15.02.1970:
In einem Brief eines GIM-Mitglieds an ein Mitglied der IKD (vgl. 3.2.1970, 22.2.1970) wird u.a. um eine Zusammenarbeit im Stuttgarter Raum ersucht. Aus der französischen Kaserne in Reutlingen seien nämlich 3 Genossen in das Militärgefängnis Landau verschleppt worden.
Q: GIM-1 Mitglied:An … (1 IKD-Mitglied),o.O. 15.2.1970

Mai 1970:
In Reutlingen wird, laut DKP, vermutlich im Mai der Druckbetrieb Ensslin und Laiblin geschlossen, wogegen 1 000 demonstrieren, die auch von der IGM unterstützt werden.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.21,Düsseldorf 23.5.1970

27.06.1970:
Die DKP bringt die Nr.26 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 20.6.1970, 4.7.1970), es kommt ein Leserbrief aus Reutlingen.
Q: Unsere Zeit Nr.26,Essen 27.6.1970

August 1970:
Die Nr.2 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Juli 1970, 10.8.1970) erscheint als 'Rote Fahne' Hauptausgabe, neben der es noch Betriebsausgaben gibt. Es wird auch eingegangen auf den IGM OV Reutlingen.
Q: Rote Fahne Nr.2,Tübingen Aug. 1970

21.09.1970:
Laut BKA Freiburg finden in dieser Woche Metallstreiks in Reutlingen statt.
Q: Klassenkampf Nr.2,Freiburg Sept. 1970,S.2

22.09.1970:
In der Metalltarifrunde (MTR) streiken heute, laut SBG Regensburg, mehrere tausend in Gelsenkirchen, Oberhausen und in zwei Reutlinger Betrieben.
Q: Arbeitersache Nr.1,Regensburg Okt. 1970

22.09.1970:
Zu Metalltarifrundenstreiks kommt es heute, laut KPD/AO, in Reutlingen. Die KPD/ML-ZB weiß noch, daß sich daran mehrere Tausend in zwei Betrieben beteiligten. Laut 'EXI', nehmen 700 bei Wafios in Reutlingen an einem Warnstreik im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR) teil.
Q: Express International Nr.107,Frankfurt 16.10.1970,S.6; Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe AEG Telefunken ohne Nr.(10),Berlin 5.10.1970; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.36,Bochum 25.9.1970

23.09.1970:
Heute kommt es, laut 'EXI', in Reutlingen zu Warnstreiks im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR). Das meint auch die SBG Regensburg.
Q: Arbeitersache Nr.1,Regensburg Okt. 1970; Express International Nr.107,Frankfurt 16.10.1970,S.6

25.09.1970:
In Reutlingen wird heute, laut KPD/ML-ZK, bei Bosch gestreikt.
Q: Roter Morgen Nr.9,Hamburg Okt. 1970

28.09.1970:
In Reutlingen streiken, laut KPD/ML-ZB, insgesamt 4 000 Metaller in 10 Betrieben.

Laut SBG Regensburg (vgl. 5.10.1970) wird bei Bosch Reutlingen anläßlich der Metalltarifrunde (MTR) gestreikt.
Q: Arbeitersache Nr.1,Regensburg Okt. 1970,S.2; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.37,Bochum 30.9.1970,S.*

Oktober 1970:
Die Rote Zelle Bosch Reutlingen verteilt ein Flugblatt, welches u.a. auch auf die Lage in den Bosch-Werken Leinfelden und Stuttgart-Feuerbach eingeht.
Q: Sozialistische Betriebskorrespondenz Nr.6,Offenbach 12.11.1970

26.10.1970:
In Reutlingen treten 2 000 Bosch-Arbeiter für mehrere Stunden in den Streik um die angedrohte Entlassung von 48 Arbeitern zu verhindern. Die Entlassungen mußten daraufhin vorerst zurückgenommen werden bzw. werden durch vermehrte Kurzarbeit vermieden. Laut RFO Saarland werden die Entlassungen bis zum 30.11.1970 zurückgenommen.

Die DKP berichtet:"
STREIK GEGEN ENTLASSUNGEN

Aus Protest gegen die geplante Entlassung von 48 Arbeitern … haben in der vergangenen Woche rund 2 000 Belegschaftsangehörige des Reutlinger Werkes der Robert Bosch GmbH für mehrere Stunden die Arbeit niedergelegt. Nach Auskunft des Betriebsrates mußte die Werksleitung zusichern, die Entlassungen vorerst bis zum 30.November auszusetzen. Vom Betriebsrat war vorgeschlagen worden, die Entlassungen durch vermehrte Kurzarbeit zu vermeiden."
Q: Unsere Zeit Nr.45,Düsseldorf 7.11.1970,S.2; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.46,Bochum 31.10.1970,S.*; Badische Zeitung,Freiburg 28.10.1970,zitiert nach: Klassenkampf Nr.4,Freiburg Nov. 1970,S.9; Der Bulldozer Nr.2,Berlin Nov. 1970; Marburger Betriebsbote Nr.1,Marburg 14.1.1971; Rote Fahne - Hadir Nr.5,St. Ingbert 15.12.1970; Zündkerze Extrablatt Geht es nur um zwei, drei Prozent?,Bochum o.J. (Okt. 1970)

November 1970:
Bei Bosch Reutlingen streiken, laut RFO Saarland, Anfang November 2 000 mehrere Stunden lang gegen 48 Entlassungen, die dann bis zum 30.11.1970 zurückgenommen werden.
Q: Marburger Betriebsbote Nr.1,Marburg 14.1.1971; Rote Fahne - Hadir Nr.5,St. Ingbert 15.12.1970

18.11.1970:
Die Nr.51 des 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 14.11.1970, 21.11.1970) erscheint mit der Schlagzeile "Kurzarbeit bei Klöckner und Telefunken - Die Angriffe der Kapitalisten abwehren!". Dazu heißt es u.a.:"
Bei Bosch wird nicht nur in Bamberg, wie in KND 43 gemeldet, sondern auch in den Werken Stuttgart-Feuerbach, Reutlingen, Dillingen, und Blaichach Kurzarbeit eingeführt. Betroffen sind davon etwa 4 000 Arbeiter. Außerdem haben die Bosch-Herren in 5 Betrieben eine unbekannte Zahl von Arbeitern entlassen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.51,Bochum 18.11.1970

23.11.1970:
Bei den Kabelwerken Reinshagen (KWR) in Bochum erscheint vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt der Roten Betriebsgruppe (RBG) der KPD/ML-ZK und ihrer Roten Garde (RG):"
KRISENBAROMETER AUF STURM

In der Stahl- und Elektrobranche fing es vor kurzem an: bei den Bosch-Werken in Stuttgart, Reutlingen, Dillingen, Bamberg und Blaichach wurde wegen zurückgehender Aufträge Kurzarbeit eingeführt. Die Blaupunkt Werke und AEG-Telefunken zogen nach."
Q: KPD/ML-ZK und RG-RBG Reinshagen:Krisenbarometer auf Sturm,Bochum o.J. (1970)

Dezember 1970:
In München erscheint die Nr.6 der 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' der ABG (vgl. Nov. 1970, Jan. 1971) mit Berichten u.a. von Bosch Reutlingen (IGM-Bereich).
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.6,München Dez. 1970

Dezember 1970:
In Berlin erscheint die Nr.4 von 'Rotlicht' - Zeitung der Betriebsgruppe Osram der KPD/ML-ZB (vgl. 2.11.1970, Jan. 1971).
Eingegangen wird auch auf AEG Telefunken, Blaupunkt und Bosch, wobei neben den Werken in Berlin auch die Werke Reutlingen und Stuttgart-Feuerbach in Baden-Württemberg sowie Dillingen und Blaibach in Bayern Erwähnung finden.
Q: Rotlicht Nr.4,Berlin Dez. 1970

14.12.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet von Bosch Reutlingen (vgl. 18.12.1970), daß heute 200 Beschäftigte mit Kurzarbeit bis zum 8.1.1971 beginnen.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.60,Bochum 19.12.1970,S.6

18.12.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet von Bosch Reutlingen (vgl. 14.12.1970), daß heute weitere 700 Beschäftigte mit Kurzarbeit bis zum 8.1.1971 beginnen.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.60,Bochum 19.12.1970,S.6

Januar 1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dem Januar:"
RÜCHTRITT DES BETRIEBSRATES BEI BURKHARDT UND WEBER

Mit welchen Methoden die SPD-ler im Betrieb gegen Kollegen vorgehen, die sich für die Interessen der Arbeiter einsetzen, zeigt der folgende Bericht des KJVD Reutlingen:
'Kürzlich ist der Betriebsrat bei der Maschinenfabrik Burkhardt und Weber in Reutlingen zurückgetreten. Die Ursachen waren folgende:

Der Betriebsrat hatte durch Beschluß das miese Weihnachtsgeldangebot der Unternehmensleitung unterstützt. Nur ein Mitglied des Betriebsrats, D., von dem bekannt ist, daß er sich immer für die Interessen der Arbeiter eingesetzt hat, stellte sich dagegen und forderte alle Belegschaftsmitglieder auf, die Überstunden zu verweigern. Diese Aufforderung wurde auch von vielen Arbeitern befolgt. Das Ergebnis war, daß der Betriebsrat Klage gegen D. beim Arbeitsgericht einreichte. Begründung: Störung des Betriebsfriedens und des Produktionsablaufs. D. habe ja gewußt, daß eine Transferstraße für Fiat fristgerecht zu liefern sei. Diese Klage wurde natürlich unterstützt vom Betriebsratsvorsitzenden Graeser, SPD-Mann und Mitglied im Reutlinger Gemeinderat, der üblicherweise seine Freistellung von der Arbeit dazu benutzt, um im Betrieb seinen Honig zu verkaufen. Es stellte sich dann allerdings heraus, daß nicht nur die Kollegen, sondern auch die Gewerkschaft für D., der ein sehr aktives Gewerkschaftsmitglied ist, eintraten, diese wohl, um nicht bei den Arbeitern in schlechtem Licht zu stehen. Plötzlich bekam auch Graeser kalte Füße und begann, sich als überparteilich zu geben. Das Ergebnis war, daß der ganze Betriebsrat zurücktrat. Die Neuwahlen finden im Februar oder März statt."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.11,Bochum 10.2.1971,S.6

08.02.1971:
Die KPD/ML-ZB (vgl. 13.2.1971) berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
SPLITTERBOMBEN FÜR DIE BUWE

Neben der Verbesserung der Rüstungsplanung rüstet die Bundeswehr auch auf anderen Waffengebieten fleißig auf:

Wie jetzt bekannt wurde, sind jetzt auch Splitterbomben, die die US-Imperialisten in Südvietnam gegen das Volk verwenden, in der Bundeswehr eingeführt worden. Anläßlich des Bundeswehrmanövers 'Schwarzer Himmel' im September vorigen Jahres wurde in München (in Bayern,d.Vf.) 'ausgewählten Fachjournalisten' diese Bombe vorgestellt.

Das ganze System der Splitterbomben besteht aus einem mülltonnengroßen Schuttbehälter im Gewicht einer halben Tonne, die mehr als 400 faustgroße Tochterbomben enthält. Beim Abwurf öffnen sich die Behälter, die kleinen Bomben verstreuen sich über die Landschaft und detonieren beim Aufschlag, wobei sie Dutzende kleiner Kugeln verspritzen. Diese sind aus Plastik und auf dem Röntgenbild nicht sichtbar. Sie können also nicht herausoperiert werden.

Und Offiziere der Bundeswehr erklärten dazu in Münsingen (in Baden-Württemberg,d.Vf.): Diese Bomben seien besonders wirksam, weil sie gegen 'weiche Ziele', also gegen Menschen, verwendet werden können. Vor dem Angriff könne man beispielsweise das Personal von Abwehrwaffen damit außer Kraft setzen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.12,Bochum 13.2.1971,S.4

08.02.1971:
Die KPD/ML-ZB (vgl. 13.2.1971) berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
JUGENDBETRIEBSVERSAMMLUNG BEI BURKHART UND WEBER

Der KJVD Reutlingen zeigt in diesem Bericht deutlich, mit welchen üblen Tricks die rechten sozialdemokratischen Gewerkschaftsführer versuchen, die Lehrlinge von den älteren Kollegen abzuspalten und jede Aktivität der Lehrlinge für die Verbesserung ihrer Lage zu unterdrücken:

'Da wir Lehrlinge von Burkhart und Weber an der allgemeinen Betriebsversammlung aus ungenannten Gründen nicht teilnehmen durften, wurde für uns eine gesonderte Lehrlingsversammlung durchgeführt. Auf Vorschlag und unter Vorsitz des Jugendvertreters bildeten einige interessierte Lehrlinge und ein Praktikant einen Arbeitskreis, in dem Probleme der Lehrlinge im Betrieb aufgegriffen wurden und als Referate an die Lehrlinge vergeben wurden. Diese Referate sollten auf der Lehrlingsversammlung gehalten werden. Die Referate umfaßten 6 Themen, von denen das letzte hieß: Berichtsheft und Stellungnahme zu 'jeder Lehrling kostet uns 25 000 DM' (Geschäftsleitung).

Der Betriebsratsvorsitzende Graeser war bei der Besprechung dabei und versprach uns volle Unterstützung.

Nachdem die Geschäftsleitung von dem letzten Arbeitskreis erfahren hatte (durch Graeser), setzte sie die Dauer der Versammlung unter Zustimmung des Betriebsrats auf insgesamt 1 Stunde fest.

Daraufhin gab der Jugendvertreter eine Verzichtserklärung der Lehrlinge auf die Versammlung ab und drohte mit Veröffentlichung in der Presse und dem Arbeitsgericht. Danach erteilte die Geschäftsleitung die Erlaubnis, zu uneingeschränkter Dauer der Versammlung.

Unter Leitung von Graeser fand dann die Versammlung im geplanten Rahmen statt. Graeser leitete die Diskussion so, daß sich nur Ausbilder und Geschäftsleitung zu den Referaten äußern durften; Wortmeldungen der Lehrlinge wurden einfach überspielt.

Der Vertreter der Reutlinger Gewerkschaft, Heinz Straub, stellte sich gegen den Betriebsratsvorsitzenden und voll hinter die Forderungen der Lehrlinge. Auch ihn versuchten die Bosse fertig zu machen. Als die Geschäftsleitung am Zuge war, kam kein Lehrling mehr zu Wort. Da versuchten einzelne Lehrlinge, sich ohne Wortmeldung gegen Angriffe (von Betriebsrat, Ausbildern und Geschäftsleitung) zur Wehr zu setzen. Das war für Graeser die ersehnte Gelegenheit, die Versammlung abzubrechen.'"

Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. März 1971) berichtet allgemein von den Jugendvertreterwahlen (JVW) und von Burkhart und Weber:"
FÜR EINE PROLETARISCHE JUGENDVERTRETUNG

KJVD GENOSSEN SETZEN SICH EIN

Überall finden zur Zeit in den Betrieben die Wahlen für die Jugendvertretung statt.

Die Feinde der Arbeiterjugend wissen, worum es geht.

Überall haben in den letzten Monaten Lehrlinge und Jungarbeiter den Kampf für die Durchsetzung ihrer Interessen aufgenommen: sie haben für höheren Lohn gekämpft, für das Berichtsheftschreiben während der Arbeitszeit, gegen betriebliche Mißstände usw.

Es ist klar - jetzt bei den Jugendvertreterwahlen werden sie die wählen, die sich in diesen Kämpfen bewährt haben, die sich wirklich für die Interessen ihrer Kollegen eingesetzt haben.

Und genau das wollen die Kapitalisten und Gewerkschaftsführer verhindern. Sie wollen Jugendvertreter, die nach ihrer Pfeife tanzen und keinen Ärger machen.

Das KJ-Inform, die Bundesleitung des KJVD hat dem Verband die Aufgabe gestellt, für die Wahl von wirklichen Jugendvertretern zu kämpfen. 'Für eine proletarische Jugendvertretung!' ist die Parole.

Wie die Genossen diese Weisung in die Tat umgesetzt haben, zeigt der folgende Bericht. (Wir können hier die Stadt und den Betrieb natürlich nicht nennen.)

'In unserem Betrieb gab es noch keine Jugendvertretung. Der Betriebsrat kümmerte sich um gar nichts. Einige, die was vorzubringen hatten, gingen zum Chef und wurden dort abgeseift. Da beschloß ich mit einigen Kollegen, die mit mir in die IG Metall eingetreten waren, die Sache in die Hand zu nehmen. Wir gingen zum Betriebsrat und erklärten ihm: 'Wir sind 18 Jungarbeiter und Lehrlinge hier unter 18 Jahren. Es gibt überhaupt keinen Grund, bei uns keine Jugendvertretung einzurichten.' Der Betriebsrat stimmte zu. Das war im November. Bei der Betriebsratssitzung im Dezember versprach ein Bonze aus der Betriebsleitung dem Betriebsrat, das Notwendige einzuleiten. Aber es passierte nichts.

Das dauerte uns zu lange. Wir informierten die anderen Kollegen. Sie standen alle auf unserer Seite: 'Wir brauchen einen konsequenten Interessenvertreter, einen Jugendsprecher.' Wir sprachen zum dritten Mal mit dem Betriebsratsvorsitzenden und sagten ihm, wir würden nicht länger warten. Denn wir sahen ziemlich deutlich, daß der Betriebsrat mit den Kapitalisten Hand in Hand arbeitet, und ihm nichts daran lag, für die Verbesserung unserer Lage einzutreten. Das schien zu wirken. Zwei Tage später wurden Einladungen zur Betriebsjugendsprecherwahl verschick. Wir Lehrlinge und Jungarbeiter wissen, worauf wir bei der Wahl achten müssen, welche Rechte der Jugendvertreter hat. Uns war klar, daß es nicht reicht, einfach einen guten Kollegen zu wählen. Um etwas zu erreichen, muß der Jugendvertreter die geschlossene Kampffront der Lehrlinge und Jungarbeiter hinter sich haben.

Die Kapitalisten wußten, wer die Sache in Gang gebracht hatte. Der Betriebsratsvorsitzende hatte ihnen die Namen verraten.

Jetzt versuchten sie, uns einzuschüchtern. Sie drohten mir, mich an einen schlechteren Arbeitsplatz zu versetzen und wollten von mir die Namen der Kollegen wissen, die sich mit mir 'zusammengerottet' hatten. Zur Wahl versammelten sich die Jungarbeiter und Lehrlinge in einem. Bei der Wahlversammlung erinnerte die Betriebsleitung die Lehrlinge noch einmal an ihre verschiedenen Pflichten.

Dann wurde gewählt.

Ich gewann mit acht Stimmen und nahm die Wahl an. Anschließend eröffnete ich die Jugendversammlung. Hier traten eine Menge Probleme auf, die ich jetzt zusammen mit den Kollegen anpacken werde. 'Wir werden die einheitliche Zahlung des Fahrgeldes, Zurückerstattung des Wegegeldes, Aufhebung des Rauchverbots in den Pausen und eine bessere Aufteilung der Ausbildungszeit für verschiedene Arbeitsbereiche gemeinsam erkämpfen.'

SPD-BETRIEBSRAT LÄSST NUR KAPITALISTEN ZU WORT KOMMEN

Auf der Versammlung selbst, die unter seiner Leitung (des Betriebsratsvorsitzenden) stand, zeigte er ganz offen, auf welcher Seite er stand:

Die ersten fünf Referate durften die Lehrlinge vortragen - aber bei der Diskussion darüber ließ der Betriebsratsvorsitzende die Lehrlinge nicht zu Wort kommen. Nur Ausbilder und die Geschäftsleitung durften etwas sagen.

Als der Praktikant das sechste Referat vortragen wollte, wurde er von Ausbildern und der Geschäftsleitung niedergebrüllt und beleidigt. Außerdem sollte er den Raum verlassen, da er kein Lehrling sei. Aber als ein anderer Lehrling das Referat übernehmen wollte, wollte der Kapitalist auch ihn mit Drohungen davon abhalten, es vorzutragen.

Auch der Reutlinger Gewerkschaftsvertreter wurde von diesen Leuten angegriffen, als er sich auf die Seite der Lehrlinge stellte.

Auch dazu konnten die Lehrlinge nicht Stellung nehmen. Der Betriebsratsvorsitzende ließ immer nur die Ausbilder und die Geschäftsleitung zu immer neuen Angriffen auf die Lehrlinge ans Mikrophon.

Als die Lehrlinge schließlich versuchten, sich ohne Wortmeldung dagegen zur Wehr zu setzen, erklärte der Betriebsratsvorsitzende die Versammlung für geschlossen.'

So sah die Unterstützung dieses 'Arbeitervertreters' also aus: Er macht eine Lehrlingsversammlung. Aber die einzigen, die wirklich zu Wort kommen, sind die Kapitalisten. Wenn die Versammlung für sie ungemütlich wird, dann bricht der Betriebsrat sie einfach ab.

Trotz dieses Verrats des Betriebsratsvorsitzenden konnten die Lehrlinge mit Hilfe ihres Jugendvertreters einige ihrer Forderungen durchsetzen:

Sie brauchen jetzt den Betrieb nicht mehr zu reinigen, den Ausbildern sind offene Druckmittel verboten, es gibt theoretischen Unterricht für technische Zeichnerinnen;

'Da wir Lehrlinge an der allgemeinen Betriebsversammlung aus ungenannten Gründen nicht teilnehmen durften, wurde für uns eine gesonderte Lehrlingsversammlung durchgeführt.

Auf Vorschlag und unter Vorsitz des Jugendvertreters bildeten einige interessierte Lehrlinge und ein Praktikant einen Arbeitskreis. In diesem Arbeitskreis wurden Probleme der Lehrlinge im Betrieb aufgegriffen. Jeder Lehrling sollte sich über ein Problem Gedanken machen.

Jeder Lehrling sollte zu diesem Thema etwas schriftlich ausarbeiten und dann auf der Lehrlingsversammlung vortragen. Zusammen mit dem Betriebsratsvorsitzenden und SPD-Mitglied Graeser wurden folgende Themen besprochen:
1. Verhältnis Ausbilder zu Lehrling
2. Verhältnis Lehrling zu Lehrling
3. Arbeit in der Produktion und Arbeit, die nicht dem Ausbildungszweck dient
4. Probleme der Jungarbeiter
5. Besonders krasse Mißstände im Betrieb (z.B. WC-Reinigen)
6. Berichtsheft und Stellungnahme zu der Behauptung der Betriebsleitung: 'Jeder Lehrling kostet und 25 000 DM'

Als die Geschäftsleitung durch den Betriebsvorsitzenden von dem Arbeitskreis erfuhr, setzte sie plötzlich unter Zustimmung des Betriebsrates fest, daß die Versammlung nur eine Stunde dauern dürfe.

Daraufhin gab der Jugendvertreter eine Erklärung der Lehrlinge ab, daß sie auf eine begrenzte Versammlung verzichten würden. Er drohte die Presse über diesen Vorfall zu informieren und das Arbeitsgericht einzsuchalten.

Erst auf diese Drohungen erteilte die Geschäftsleitung dann doch doch die Erlaubnis zu uneingeschränkter Dauer der Versammlung."
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.3,Bochum März 1971,S.5; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.12,Bochum 13.2.1971,S.6f

April 1971:
Die Nr.4 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. März 1971, Mai 1971) berichtet u.a. über den DGB Reutlingen und Urach.
Q: Rote Fahne Nr.4,Tübingen Apr. 1971

April 1971:
Die RG Kiel gibt erstmals den 'Roten Heller' - Kommunistische Betriebszeitung der Hell-Arbeiter (vgl. 30.4.1971) heraus, mit Meldungen von u.a. Bosch Reutlingen.
Q: Der Rote Heller Nr.1,Kiel Apr. 1971

11.08.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.60 (vgl. 7.8.1971, 14.8.1971) heraus. Berichtet wird auch aus Reutlingen vom KJVD über die IGM-Ortsjugendversammlung, an der neben Mitgliedern der IGM-Jugendgruppe auch Mitglieder der Jugendbetriebsgruppe Burkhardt und Weber des KJVD teilnahmen, die gemeinsam mit der dortigen Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB die 'BeWe-Feile' herausgeben.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.60,Bochum 11.8.1971

14.08.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.61 (vgl. 11.8.1971, 18.8.1971) heraus, und berichtet u.a. von Burkhardt und Weber Reutlingen.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.61,Bochum 14.8.1971

Oktober 1971:
Die Nr.10 des 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) (vgl. Sept. 1971, Nov. 1971) des KJVD der KPD/ML-ZB erscheint und berichtet auch über die IG Metall (IGM) in Reutlingen und von Burkhardt und Weber.
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.10 und 11,Bochum Okt. 1971 bzw. Nov. 1971,S. 1ff bzw. S.6

16.10.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.79 (vgl. 13.10.1971, 20.10.1971) heraus und berichtet u.a. von Bundeswehr Manövern im Raum Urach.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.79,Bochum 16.10.1971

17.10.1971:
Innerhalb der KJO Spartacus erscheint, nach diesem Tage, das 'Interne Diskussions Bulletin' Nr.8/9 (vgl. Feb. 1972). Man wolle versuchen im Reutlinger Lehrlingszentrum zu intervenieren.
Q: KJO Spartacus:Internes Diskussions Bulletin Nr.8/9,o.O. Okt. 1971

30.10.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.83 (vgl. 27.10.1971, 3.11.1971) heraus.
Aus Baden-Württemberg berichtet der KJVD Reutlingen von Bosch, Burkhardt und Weber, aus dem DGB KJA und von dem trotzkistischen Betriebsrat der Papierfabrik Emil Adolff (CPK).
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.83,Bochum 30.10.1971

01.11.1971:
Ein Extrablatt des 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) (vgl. Nov. 1971, Dez. 1971) des KJVD der KPD/ML-ZB erscheint, auf November datiert, vermutlich Anfang dieser Woche unter dem Titel "Nein zum Lohndiktat der SPD-Regierung! Kampf dem Schlichtungsverrat!". Das Extrablatt wird auf dem Höhepunkt der Metalltarifrunde (MTR) herausgegeben.

Aus Baden-Württemberg wird berichtet aus dem Tarifgebiet Nordbaden/Nordwürttemberg, von Burkhardt und Weber Reutlingen sowie der 'Roten Bosch Leuchte' von KPD/ML-ZB und KJVD in Stuttgart.
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Extrablatt,Bochum Nov. 1971

03.11.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.84 (vgl. 30.10.1971, 6.11.1971) heraus und berichtet auch vom DGB KJA Reutlingen.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.84,Bochum 3.11.1971

08.11.1971:
Die GIM und RKJ berichten von ihrer Intervention in der Metalltarifrunde (MTR) Nordbaden-Nordwürttemberg im Raum Reutlingen vor dem Streik, also vermutlich in dieser und der nächsten Woche, daß die GIM/RKJ-Flugblätter besser ankamen als diejenigen der ML-Gruppen, so in "Reutlingen, wo ein Betriebsrat bei Bosch den gerade von der KPD/ML (vermutlich KPD/ML-ZB die dort eine Betriebsgruppe hat,d.Vf.) 'belieferten' Arbeitern unser Flugblatt in die Hand drückte und es mit uns verteilte."
Q: Was Tun Nr.11/12,Mannheim Dez. 1971,S.18

10.11.1971:
Bei Bosch Reutlingen greifen die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe und die Jugendbetriebsgruppe des KJVD, nach eigenen Angaben, in den dort stattfindenden Warnstreik "aus Protest gegen die Ablehnung des Schiedsspruches von Veit gegen die Arbeitgebergremien" ein. Dazu wird u.a. eine Sondernummer des 'Roten Zünder' - Zeitung der KPD/ML und des KJVD für Bosch-Reutlingen - verteilt.
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.12,Bochum Dez. 1971; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.89,Bochum 20.11.1971

15.11.1971:
Der KJVD der KPD/ML-ZB bringt die Nr.7 seines 'Jungen Bolschewik' (vgl. 15.10.1971, 3.4.1972) heraus und berichtet auch von Burkhart und Weber (B+W) Reutlingen (IGM-Bereich).
Q: Der junge Bolschewik Nr.7,Bochum 15.11.1971

01.12.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.92 (vgl. 27.11.1971, 4.12.1971) mit dem Leitartikel "Solidarität mit den streikenden Kollegen in Nordwürttemberg/Nordbaden" heraus.
In einer zwölfstündigen Sitzung einigten sich Brenner und van Hüllen "auf den Bundessozialrichter Wannagat als neutralen Vorsitzenden der besonderen Schlichtung", Wannagat sei vom Bundeskanzleramt vorgeschlagen worden. Erwähnung finden hierbei auch die Aussperrung (vgl. 26.11.1971) sowie der u.a. bei Bosch tätige IGM OJA Reutlingen.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.92,Bochum 1.12.1971

07.12.1971:
Die RKJ und die GIM berichten vermutlich heute von ihrer Intervention in der Metalltarifrunde (MTR) Nordbaden-Nordwürttemberg im Raum Stuttgart, zu dem sie teilweise u.a. auch Esslingen und Reutlingen zählen:"
Die Intervention der RKJ und GIM im Raum Stuttgart in der diesjährigen IG-Metall-Tarifbewegung hat auf mehreren Ebenen zum Durchbruch geführt. Einmal gegenüber anderen linken Gruppen wie KAB, KSG, KPD/ML und Spartacus (KAB/ML, KSG/ML, KPD/ML-ZB und KJO Spartacus,d.Vf.) die wir zurückdrängen konnten aufgrund unserer richtigen Analyse der diesjährigen Tarifbewegung, aufgrund unserer wesentlich qualitativeren Forderungen, die zum einen genau an der jeweiligen Situation anknüpften, zum anderen, wie sich gezeigt hat, tatsächlich den Tarifkampf weitertrieben, und nicht zuletzt aufgrund unseres einheitlichen Auftretens im ganzen Tarifgebiet, das erneut die Überlegenheit der demokratisch zentralisierten Organisation auf nationaler Ebene demonstriert hat. Wir waren z.B. nicht die einzige Gruppe, die 'Betriebsbesetzung' propagierte, aber wir waren die einzige Organisation, die in der Lage war, diese Forderung ins Bewußtsein zu heben. Zum anderen hat unsere Taktik, uns durch 'Sandwichmann'-Demonstrationen und Verteilen der IGM-Streikzeitung direkt an die Bevölkerung zu wenden, um den Streik in weiteren Kreisen populär zu machen und einer Demobilisierung der nach Hause entlassenen streikenden und ausgesperrten Metallarbeiter entgegenzuwirken, die Gewerkschaft gezwungen, nachzuziehen. Sie verteilte jetzt ebenfalls massiv in Stuttgart an den wichtigsten Verkehrspunkten die Streikzeitung. Die Zahl der von uns verteilten Streikzeitungen wurde binnen 2 Tagen von 500 auf 2 000 ausgedehnt. Dadurch, daß wir als revolutionäre Organisation diese Aufgabe anpackten, die eigentlich die IG Metall hätte durchführen müssen, gewannen wir einerseits in den Augen der streikenden Kollegen Glaubwürdigkeit, und zeigten wir andererseits der in dieser Hinsicht anfangs sehr zögernden IGM-Ortsverwaltung einen Ausweg, wie sie dem Druck der bürgerlichen Presse entgegenwirken kann. …
Insgesamt haben wir durch unsere Intervention in den Streik viele neue Kontakte, auch auf Gewerkschaftsebene bekommen und dadurch eine qualitativ höhere Stufe für unsere weitere Betriebsagitation erreicht, da wir uns in den Augen vieler Arbeiter 'bewährt' haben."
Q: Was Tun Nr.11/12,Mannheim Dez. 1971,S.18

07.12.1971:
Laut KPD/ML-ZB unternimmt die Reutlinger Polizei "weitreichende Angriffe auf die KPD/ML, die deutlich machen, daß die Illegalisierung der KPD/ML bewußt vorangetrieben wird. Vorläufiger Höhepunkt war die widerrechtliche Durchsuchung eines Studentenwohnheims. In der Nacht von Montag auf Dienstag drangen drei uniformierte Polizisten in das Wohnheim ein. Sie beschlagnahmten im Raum der ESG (Ev. Studentengemeinde) Material der KPD/ML und des KJVD und der ESG. Sie hatten keinen Durchsuchungsbefehl dabei: sie beriefen sich auf eine Anordnung der Staatsanwaltschaft Tübingen, die bis heute nicht vorgelegt wurde. Auf die Aufforderung, sich selbst auszuweisen, reichte ihnen die bezeichnende Antwort: Uniform genügt. Diese Nacht- und Nebelaktion stellt den vorläufigen Höhepunkt eines gezielten Angriffs auf die KPD/ML dar. Angefangen hatte es vierzehn Tage zuvor. Da wurden die Autos derjenigen fotografiert, die vor Bosch die Rote Fahne verkauften. … Zwei Tage später wurde ein Rote-Fahne Verkäufer auf offener Straße aus einem fahrenden Auto heraus fotografiert. Dann ging es noch weiter: Kripo-Beamte hielten ihn auf dem Schulweg an, stellten Fragen nach Stärke und personeller Besetzung der örtlichen Organisation, stellten einige scheinheilige Fragen, um ihn gründlich auszuhorchen. Und letzten Dienstag taten sie einen gut durchdachten Schritt: sie erschienen in der Schule des betreffenden, erkundigten sich beim Rektor nach dessen Vergangenheit und ließen wohl durchblicken, warum sie gekommen waren. Gegen die verräterische Politik der SPD-Regierung hat die KPD/ML als einzige Organisation den Kampf aufgenommen. … Und gerade die Führer der Sozialdemokratie sind die Vorreiter der Angriffe auf die Kommunisten und alle demokratischen Kräfte."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.95,Bochum 11.12.1971,S.7

14.12.1971:
Bei Bosch Reutlingen sprechen sich in der Urabstimmung in der Metalltarifrunde (MTR), laut KPD/ML-ZB, 53% gegen den Abschluß aus.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.97,Bochum 18.12.1971,S.6

18.12.1971:
Es beginnt die zweitägige 'Bonner Konferenz' der LgdI, auf der u.a. ein Text: "Alles für den Sieg des Kämpfenden Vietnam. Gemeinsame Erklärung der Teilnehmer der Konferenz der Liga gegen den Imperialismus" verabschiedet wird.
Die Erklärung wird auch unterstützt vom Arbeitskreis Imperialismus Dettingen.
Q: Internationale Solidarität Nr.1,Berlin 10.2.1972,S.5; Rote Presse Korrespondenz Nr.148,Berlin 1971; LgdI:Alles für den Sieg des kämpfenden Vietnam,o.O. (Berlin) o.J.

Januar 1972:
Die Nr.1 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Dez. 1971, Feb. 1972) berichtet u.a. über die Metalltarifrunde (MTR):"
METALLER WEISEN DEN WEG DES KLASSENKAMPFS

In mehreren kampfstarken Orten, wie in Reutlingen und Heidenheim, sprach sich weit über die Hälfte der Metaller gegen die rechten Gewerkschaftsführer für die Fortsetzung der Arbeitsniederlegungen aus."
Q: Rote Fahne Nr.1,Tübingen Jan. 1972

17.01.1972:
Vermutlich in dieser Woche geben die Ortsgruppen Frankfurt und Groß Gerau der RJ/ML des KAB/ML die Nr.10 ihrer Berufsschulzeitung 'Jungarbeiter und Lehrlingspresse' (vgl. Dez. 1971, März 1972) heraus mit Lehrlings- und Jungarbeiternachrichten u.a. über Jugendvertreterentlassungen in Reutlingen.
Q: Jungarbeiter und Lehrlingspresse Nr.10,Frankfurt/Groß Gerau Jan. 1972

27.01.1972:
Der AStA der PH Dortmund berichtet von der FHS für Sozialarbeit Ludwigsburg (vgl. 26.1.1972) durch eine am 31.1.1972 erhaltene:"
PRESSEMITTEILUNG AN DPA VOM 28.JANUAR 1972

Am Mittwoch, dem 26.1.1972, 16 Uhr wurde dem AStA der Höheren Fachschule (Fachhochschule) für Sozialarbeit in Ludwigsburg mitgeteilt, daß der Träger der Schule, die Evangelische Landeskirche Württemberg, sich entschlossen hat, keine Fachhochschulausbildung auf Dauer durchzuführen, d.h. die Schule wird aufgelöst.
..
Wie soeben zu erfahren war, besteht die Absicht, die Höhere Fachschule für Sozialarbeit in Heidelberg (Caritasverband) ebenfalls aufzulösen.

Ihre Solidarität mit der Studentenschaft der HFS Ludwigsburg bekundeten bis heute: HFS Stuttgart, HFSp Reutlingen, AStA PH Ludwigsburg, alle Lehrer des Vorbereitungskurses für die HFS (FHS).

Die ASten der HFS/HFSp in Baden-Württemberg haben eine außerordentliche Landesastenkonferenz (LAK - vgl. 31.1.1972,d.Vf.) einberufen."
Q: AStA PH Dortmund:AStA-Information Nr.8,Dortmund 2.2.1972,S.14f

28.01.1972:
Laut KPD/ML-ZB erscheint wahrscheinlich heute in Reutlingen eine Ausgabe ihrer Betriebszeitung bei Burkhardt und Weber, 'BeWe-Feile'.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.12,Bochum 12.2.1972

Februar 1972:
Laut KPD/ML-ZB wird ihr bei Burkhardt und Weber (B+W) Reutlingen der Titel ihrer gemeinsam mit dem KJVD herausgegebenen Betriebszeitung 'Be-We Feile' verboten.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.18,Bochum 5.3.1972

21.02.1972:
Es erscheint die Nr.4 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 7.2.1972, 6.3.1972) Aus Baden-Württemberg beschäftigt sich die Betriebsgruppe Burkhardt und Weber Reutlingen (IGM-Bereich) mit der SPD-Betriebsgruppe.
Q: Rote Fahne Nr.4,Bochum 21.2.1972

März 1972:
Die Nr.3 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Feb. 1972, Apr. 1972) berichtet u.a. über Wafios Reutlingen.
Q: Rote Fahne Nr.3,Tübingen März 1972

20.03.1972:
In der Nr.6 der 'druck und papier' erscheinen verschiedene Leserbriefe. Nach Ansicht von Anton Hunger aus Dettingen/Erms war Mahleins Artikel ein 'Schlag ins Wasser'. "Anstatt eine echte Analyse zu liefern, wurden diesen Gruppen die Prädikate 'Linksfaschismus' und 'Unausgegorenheit' angehängt; Wertungen, wie sie Strauß und Guttenberg am laufenden Meter abgeben. Um die Situation der 'Neuen Linken' begreifen zu können, sollte man mindestens die Geschichte seit 1945 - unter dem speziellen Gesichtspunkt der erzwungenen Errichtung des Kapitalismus und der daraus resultierenden Arbeiterbewegung - rekapitulieren." Dies wird nun unter Berufung auf vor allem Schmidt/Fichter, Der erzwungene Kapitalismus, getan. Zu den Notstandsgesetzen 1968 wird bemerkt:
"Es lag damals in der Hand der Gewerkschaften, mit einem Generalstreik dieses Gesetz vom Tisch zu wischen, aber die Gewerkschaften haben diese Chance nicht wahrgenommen. Sie dürfen sich deshalb heute auch nicht wundern, wenn ihnen andere politische Gruppen den Ruf streitig machen, Interessenvertreter der Arbeiter zu sein. … Die Auseinandersetzung der Gewerkschaften mit den 'Neuen Linken' wird kommen. Für die Gewerkschaften wäre es aber besser, wenn sie nicht nur die Haltung der Sozialpartner am konzertierten Aktionstisch einnehmen, sondern die Interessenfunktion der Arbeiter ausüben würden."
Q: druck und papier Nr.6,Stuttgart 20.3.1972

April 1972:
In der Nr.3 seines 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (vgl. März 1972, 24.4.1972) berichtet der KJVD der KPD/ML-ZB u.a. über die Betriebszeitung der KPD/ML-ZB und des KJVD in Baden-Württemberg bei Burkhardt und Weber Reutlingen ('BeWe Feile') die ihre Namen wegen Beschwerden der Firmenleitung ändern solle.
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.3,Bochum Apr. 1972

April 1972:
Die KPD/ML-ZB gibt ein Extrablatt ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 20.3.1972, 3.4.1972) mit dem Titel "Heraus zum Roten 1. Mai! Für Sozialismus und Frieden! Gegen Notstand, Aufrüstung und Revanchepolitik!" heraus, welches u.a. berichtet über Repressalien gegen Betriebszeitungen der KPD/ML-ZB in NRW in Hagen, Dortmund und Essen sowie in Baden-Württemberg bei Burkhardt und Weber in Reutlingen, Voith in Heidenheim und bei Bosch Stuttgart (alle IGM-Bereich).
Q: Rote Fahne Extrablatt,Bochum Apr. 1972

Juni 1972:
In der Nr.5 seines 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) (vgl. Mai 1972, Juli 1972) berichtet der KJVD der KPD/ML-ZB u.a. über die KJVD-Jugendbetriebsgruppe bei Bosch Reutlingen ('Roter Zünder').
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.5,Bochum Juni 1972

03.06.1972:
An diesem und dem nächsten Tage führt die Junge Garde, laut eigenen Angaben, vorbereitende Versammlungen zu ihrer 2.Konferenz (zu deren Besuch auch schon einmal für den 13./14.5.1972 aufgerufen worden war) durch, u.a. in Reutlingen.
Q: Die Junge Garde Nr.12,Bochum Mai 1972

17.06.1972:
Das Nationale Vietnam Komitee (NVK) wird gegründet (vgl. 5.6.1972) und kann sich auf dieser ersten Delegiertenkonferenz (vgl. 7.10.1972) auf folgende 102 bereits existierende Vietnamausschüsse (VA) stützen, u.a. in Dettingen.
Q: NVK:Bulletin Nr.1 und 5,Bonn 1972; NVK:Resolution der Gründungsversammlung,Bonn 1972

30.06.1972:
Die Schülerprojektgruppe Reutlingen führt, laut Junge Garde, eine Veranstaltung zur sozialistischen Opposition in Osteuropa durch.
Q: Junge Garde Nr.14,Bochum Okt./Nov. 1972

Juli 1972:
Der KJVD der KPD/ML-ZB bringt ein Extrablatt seines Zentralorgans 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (vgl. Juni 1972, Aug. 1972) heraus, welches zur Teilnahme am 'Roten Antikriegstag' (RAKT) aufruft und u.a. berichtet von der Bundeswehr aus Münsingen.
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Extrablatt,Bochum Juli 1972

September 1972:
Die LgdI gründet einen Landesverband in Baden-Württemberg mit Ortsgruppen in Karlsruhe, Dettingen, Calw und Tübingen.
Q: Rote Fahne Nr.64,Dortmund 11.10.1972

Oktober 1972:
Die Nr.14 der 'Jungen Garde' (vgl. Juli 1972, Jan. 1973) erscheint. Die Junge Garde Kampfgruppe Reutlingen berichtet über die Schülerprojektgruppe Reutlingen, die zwar von der GIM beherrscht werde, in der man aber trotzdem mitarbeite.
Q: Junge Garde Nr.14,Bochum Okt./Nov. 1972

16.10.1972:
Der Kommunistische Studentenverband (KSV - vgl. 22.11.1972) der KPD berichtet vermutlich u.a. aus dieser Woche (vgl. 6.11.1972) über die CISNU Iran Reutlingen und den MSB Spartakus der DKP:"
DER 'ANTIIMPERIALISTISCHE KAMPF' DES MSB SPARTAKUS
DER 'ANTIIMPERIALISTISCHE KAMPF' DES TÜBINGER MSB SPARTAKUS - WIE IHN DIE CISNU REUTLINGEN ZU SPÜREN BEKAM!

Als die Verfolgungswelle gegen ausländische Arbeiter und Studenten vor fünf Wochen ihrem ersten Höhepunkt zusteuerte, traten Vertreter der CISNU Reutlingen an den Tübinger AStA heran und baten den ASTA-Vorstand um finanzielle, materielle und propagandistische Unterstützung. Denn nach dem Verbot von GUPS und GUPA (Palästina - vgl. 3.10.1972,d.Vf.) forderten viele bürgerliche Zeitungen, nun auch endlich die CISNU zu verbieten.

Deswegen sah sich die CISNU gezwungen, ihre Öffentlichkeitsarbeit noch mehr zu verstärken, um die antiimperialistischen Menschen gegen das drohende Verbot zusammenzuschließen.

Was machte der Spartakus-AStA-Vorstand? Immer wieder wurden die CISNU-Vertreter von einem Referat zum anderen geschickt, bis ihnen irgendwann einmal die finanzielle und materielle Hilfe zugesichert wurde. So z.B. der Druck und die Verteilung von zwei Flugblättern, Auflage 2 000. Doch drucken ließ der AStA nur 300, drückte sie der CISNU in die Hand: 'So, nun seht mal selber weiter.'

Das zweite Flugblatt wurde erst nach mehrmaliger Aufforderung hergestellt.

Diese Vorfälle ließen die CISNU Reutlingen zu der Annahme kommen, daß es sich hier nicht um Mißverständnisse handelt, sondern um eine gezielte Sabotagepolitik auch des Tübinger MSB , denn die CISNU hat mit dem MSB ihre Erfahrungen gemacht (… (vgl. Aug. 1972,d.Vf.))."
Q: Dem Volke dienen Nr.3,Dortmund 22.11.1972,S.9

20.10.1972:
Der Kommunistische Studentenverband (KSV - vgl. 25.10.1972) der KPD berichtet aus Baden-Württemberg (vgl. 11.1.1972) bzw. Tübingen (vgl. 19.10.1972, 24.10.1972) vermutlich vom Ende dieser Woche:"
Der Kampf gegen den Entzug des politischen Mandats soll nicht nur in Tübingen geführt werden: in einem Flugblatt des KSV, das in Tübingen, Stuttgart, Reutlingen, Freiburg und Heidelberg verteilt wurde, lädt unser Regionalkomitee (RK - vgl. 23.10.1972,d.Vf.) 'alle ASten der Hoch- und Fachhochschulen Baden-Württembergs und die marxistisch-leninistischen Organisationen zu einem Treffen ein, auf dem die konkreten Forderungen des gemeinsamen Kampfes besprochen werden.'"
Q: Dem Volke dienen Nr.1,Dortmund 25.10.1972,S.6

November 1972:
Die Nr.10 des 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) des KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Okt. 1972, Dez. 1972) erscheint und berichtet u.a. von der KJVD-Ortsgruppe Reutlingen.
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.10,Bochum Nov. 1972

06.11.1972:
Der Kommunistische Studentenverband (KSV - vgl. 22.11.1972) der KPD berichtet von der CISNU Iran Reutlingen (vgl. 16.10.1972) bzw. den durch den MSB Spartakus gestellten AStA der Uni Tübingen u.a. von heute:"
Die CISNU Reutlingen trat nochmals an den AStA heran. Seit dem Beginn der Studentenbewegung haben alle fortschrittlichen ASten der CISNU finanzielle Unterstützung zukommen lassen! Doch der Tübinger MSB-AStA ließ sich erst nach vierwöchigen Verhandlungen dazu bringen, den Genossen 200 DM zuzusagen, eine lächerliche Summe im Vergleich zu dem, was fortschrittliche ASten in Tübingen für den antiimperialistischen Kampf der CISNU übrig hatten!

Auf die Frage der CISNU-Vertreter, wo sie das Geld erhalten könnten, begann wieder das alte Spielchen 'versuchs mal hier, versuchs mal da'. Nun reichte es den Genossen. Deshalb gingen sie am 6.11. auf die Studenten-Parlaments-Sitzung (StuPa,d.Vf.) und stellten dort öffentlich den Antrag auf finanzielle Unterstützung in Höhe von 500 DM.

Und hier kam der Kern der Spartakus-Politik ans Tageslicht. 'Wie haltet ihr es mit der Sowjetunion (SU,d.Vf.)?' wollte der AStA wissen. Die CISNU ist eine konsequent antiimperialistische Organisation, die auch die imperialistische Kapitalexpansion der UdSSR in Persien verurteilt. Das tat sie auch jetzt. Da waren natürlich 500 Mark nicht mehr drin.

Der Spartakus-Vorschlag (200 DM) kam mit 20 : 19 Stimmen durch. Das also heißt Solidarität mit dem antiimperialistischen Kampf! Die wirklich fortschrittlichen Studenten im SP haben davon eine andere Vorstellung. Noch während der Debatte führten sie eine Versammlung für den antifaschistischen und antiimperialistischen Kampf der CISNU durch. Ergebnis: 300 DM.

HOCH DIE INTERNATIONALE SOLIDARITÄT!"
Q: Dem Volke dienen Nr.3,Dortmund 22.11.1972,S.9

09.01.1973:
Vermutlich in dieser Woche gibt die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg die Nr.11 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 4.12.1972, 31.1.1972) heraus, die sich vor allem mit der Vorbereitung der Vietnamdemonstration in Bonn am 14.1.1973 befaßt, zu der auch der AStA der PH Reutlingen aufruft.
Q: Arbeiter-Zeitung Nr.11,Mannheim/Heidelberg Jan. 1973

07.04.1973:
Eine Maiveranstaltung mit Vertretern der KPD war für heute in Dettingen angekündigt worden.
Q: Rote Fahne Nr.14,Dortmund 4.4.1973,S.2

14.04.1973:
In Stuttgart beteiligen sich, laut KHG (NRF) und IFS Freiburg, über 6 000, laut KG (NRF) 5 000 bis über 5 000, an einer landesweiten Demonstration gegen den Schieß-Erlaß bzw. die Berufsverbote, zu der eine Aktionseinheit von 30 Gruppen aufrief. Aufgerufen hatte, laut KG (NRF), eine Aktionseinheit von u.a. dem Komitee "Kampf den Berufsverboten" Tübingen/Reutlingen.
Q: Schulkampf Nr.5 und 6,Freiburg Apr. 1973 bzw. Mai 1973; Kommunistische Hochschulzeitung Nr.23,Heidelberg/Mannheim o.J. (Apr. 1973); Schulkampf Nr.11,Heidelberg Mai 1973; Kommunistische Jugendzeitung Nr.5,Mannheim Apr./Mai 1973; Arbeiter-Zeitung Nr.4,5 und Extra,Mannheim/Heidelberg Apr.,25.4.1973 bzw. Mai 1973

17.04.1973:
Frühestens heute erscheint ein Sonderdruck der 'Roten Fahne' (RF der KPD) unter Verantwortung von Maria Bergmann, Dortmund, Zimmerstr.19:"
ERKLÄRUNG DES ZENTRALKOMITEES DER KPD

Montag, 16. April: Polizeikommandos überfallen die Büroräume der LIGA gegen den Imperialismus in Köln und des Nationalen Vietnamkomitees (LgdI bzw. NVK,d.Vf.) in Bonn, durchwühlen sie und beschlagnahmen wahllos Karteikästen, Fahnenstangen, Büromaterial. 17. April: Politische Polizei durchsucht unter Vorwänden die Räume der LIGA Ortsgruppe Reutlingen. Mit brutalem Polizeieinsatz wird in Bonn eine Veranstaltung des Kommunistischen Studentenverbandes (KSV,d.Vf.) auseinandergeprügelt."
Q: Rote Fahne Sonderdruck Erklärung des Zentralkomitees der KPD,Dortmund o.J. (Apr. 1973)

17.04.1973:
Heute werden, laut KPD, von der Politischen Polizei (K14), unter Vorwänden die Räume der LgdI Reutlingen durchsucht.
Q: Rote Fahne Sonderdruck Erklärung des Zentralkomitees der KPD,Dortmund o.J. (Apr. 1973)

27.04.1973:
Eine Maiveranstaltung mit Vertretern der KPD war für heute in Reutlingen angekündigt worden. Laut KPD beteiligen sich daran 30 Personen.
Q: Rote Fahne Nr.14 und 1,Dortmund 4.4.1973 bzw. 3.1.1974,S.2 bzw. S.*

28.04.1973:
Die KPD berichtet:"
Stuttgart, 28. April. Knapp 400 Menschen, darunter viele, die zum ersten Male eine Veranstaltung unserer Partei aufsuchten, nahmen an der letzten Veranstaltung des Regionalkomitees Nordbaden/Nordwürttemberg zur Vorbereitung des 1.Mai 1973 teil.

Grußadressen des Kommunistischen Studentenverbandes (KSV,d.Vf.), der Liga gegen den Imperialismus (LgdI,d.Vf.), der Conföderation Iranischer Studenten (CISNU) und von 30 französischen Soldaten aus Reutlingen, die sich mit den antiimperialistischen Forderungen der Partei solidarisieren, führten die Veranstaltung einem weiteren Höhepunkt zu."
Q: Rote Fahne Nr.18 und 19,Dortmund 2.5.1973 bzw. 9.5.1973,S.8 bzw. S.*

Mai 1973:
In Eningen, Pfullingen und Reutlingen werden, laut AKKB Harz (vgl. 25.6.1973), vermutlich im Mai insgesamt neun Betriebe für Teuerungszulagen (TZL) bestreikt.
Q: Kommunistische Arbeiter Nachrichten Nr.3,Clausthal-Zellerfeld Juni/Juli 1973,S.2

01.05.1973:
In Reutlingen führt die KPD/ML-ZK eine Maiveranstaltung durch.
Q: Roter Morgen Nr.16,Dortmund 28.4.1973

06.05.1973:
Gegen das baden-württembergische Hochschulgesetz wird heute eine Aktionseinheit gegründet, an der sich, laut KHG (NRF), auch beteiligt der PH-AStA Reutlingen.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr.24,Heidelberg/Mannheim/Karlsruhe o.J. (Mai 1973); Unter dem Roten Banner Nr.11,Bremen 13.6.1973

Juni 1973:
Bei Wafios Reutlingen wird, laut AB, vermutlich im Juni für eine Teuerungszulage (TZL) gestreikt.
Q: Der Rote Weichensteller Nr.10,München Juli 1973

02.06.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.21 (vgl. 26.5.1973, 9.6.1973) heraus. Vietnamspenden kommen auch aus Reutlingen.
Q: Roter Morgen Nr.21,Dortmund 2.6.1973

16.06.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.23 (vgl. 9.6.1973, 23.6.1973) heraus und berichtet von Streiks u.a. bei Wafios Reutlingen, wo die Rote Garde (RG) eingriff.
Q: Roter Morgen Nr.23,Dortmund 16.6.1973

20.06.1973:
In der Nr.25 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 13.6.1973, 27.6.1973) erscheint ein Bericht über Spenden für die Vietnamhilfe alles für den Sieg. Diese gingen u.a. ein vom Vietnamausschuß Reutlingen und dem AStA der Fachhochschule Reutlingen.
Q: Rote Fahne Nr.25,Dortmund 20.6.1973

20.06.1973:
Auf dem Reutlinger Marktplatz demonstrieren, laut KABD, 6 000 Metaller für Teuerungszulagen (TZL).
Q: Rote Fahne Nr.7,Tübingen Juli 1973

Juli 1973:
Vermutlich im Juli gibt die SAG ihren 'Klassenkampf' Nr.25/26 für Juli und August (vgl. Juni 1973, 12.9.1973) heraus, in dem man sich mit der Streikwelle in der Metallindustrie befaßt. Hierbei wird auch eingegangen aus Reutlingen auf einen anderthalbtägigen Streik bei Wafios.
Q: Klassenkampf Nr.25/26,Frankfurt Juli/Aug. 1973

18.07.1973:
Die Ortsleitung Westberlin der KJO Spartacus teilt ihren Anhängern mit, daß am 23.7.1973 eine Sympathisantenveranstaltung zum Thema Frankreich durchgeführt werden solle.

Die DKP habe in Bochum einer Resolution gegen das Verbot der französischen Ligue Communiste zugestimmt, in Reutlingen arbeite sie gar in einem Komitee gegen das Verbot mit.
Q: KJO Spartacus-OL Westberlin:ohne Titel,Berlin 18.7.1973

August 1973:
Die Nr.8 der 'Roten Fahne' des KABD (vgl. Juli 1973, Sept. 1973) berichtet über Jugendvertreterentlassungen u.a. aus Reutlingen. Weitere Berichte kommen u.a. von Wagner Reutlingen.
Q: Rote Fahne Nr.8,Tübingen Aug. 1973

Oktober 1973:
Die Nr.10 der 'Roten Fahne' des KABD (vgl. Sept. 1973, Nov. 1973) beschäftigt sich erneut mit der Streikwelle für Teuerungszulagen (TZL), u.a. bei Bosch Reutlingen.
Q: Rote Fahne Nr.10,Tübingen Okt. 1973

November 1973:
Spartacus Bolschewiki/Leninisten gibt seinen 'Spartacus' Nr.9 (vgl. Okt. 1973) heraus. Berichtet wird auch von Wafios Reutlingen.
Q: Spartacus Nr.9,Mainz Nov. 1973

03.11.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.43 (vgl. 27.10.1973, 10.11.1973) heraus und berichtet auch aus Reutlingen.
Q: Roter Morgen Nr.43,Dortmund 3.11.1973

24.11.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.46 (vgl. 17.11.1973, 1.12.1973) heraus. Spenden für das Solidaritätskomitee kamen u.a. aus Reutlingen, u.a. auch vom KSB/ML Reutlingen.
Aus Baden-Württemberg wird berichtet von der OG Reutlingen über Rentner, Laichingen und den KSB/ML Reutlingen.
Q: Roter Morgen Nr.46,Dortmund 24.11.1973

02.12.1973:
In Stuttgart wird, laut und mit AB, die Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft (GDCF) von Gruppen aus mehr als 10 Städten, u.a. aus Reutlingen, gegründet.
Q: Das Neue China Nr.1,Bremen ***1974,S.13; Frankfurter Informationsdienst Nr.13,Frankfurt **.12.1973,S.5; Kommunistische Volkszeitung Nr.7 und 9,Mannheim 22.11.1973 bzw. 19.12.1973,S.11 bzw. S.14; Kommunistische Studentenzeitung Nr.19,München Dez. 1973,S.*

15.12.1973:
Innerhalb von Spartacus (KO) und Spartacus-BL, die bald gemeinsam den Spartacusbund (SpB) bilden, findet eine gemeinsame ZK/ZL-Sitzung (vgl. 8.12.1973, 12.1.1974) statt.

Zu den Regionen heißt es u.a.:"
1.2. der Austritt der OG Reutlingen wurde im letzten Protokoll verkürzt dargestellt: inzwischen gibt es eine Austrittserklärung aus der hervorgeht, daß das RK-SW nicht in der Lage war, die Arbeit der OG zu strukturieren. Die Gruppe wurde zum SW-Plenum und zur Fusions-BK eingeladen.

Zur Fusionskonferenz heißt es u.a.:"
Die ex-BL OG Reutlingen wird eingeladen, wenn sich erwiesen hat, daß kein Zusammenhang mit der Tendenz (Theorie-Fraktion) besteht."
Q: Spartacusbund: Internes Bulletin Nr.2,Essen 16.1.1974

02.02.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.5 (vgl. 26.1.1974, 9.2.1974) heraus und berichtet u.a. über einen Prozeß gegen Reutlinger wegen dem Roten Antikriegstag (RAKT) in München (vgl. 1.9.1972).
Q: Roter Morgen Nr.5,Dortmund 2.2.1974

11.02.1974:
In Reutlingen wird, laut der Ortsgruppe der LgdI der KPD, vermutlich in dieser Woche ein Chilekomitee (CK) gegründet (vgl. 15.4.1974). Die GIM habe die Initiative dazu ergriffen und auch den Hauptteil der Arbeit gemacht. Vertreten sind auch die GIM-orientierte Schülergruppe vom Keplergymnasium, Unorganisierte, die Jusos der SPD, der Bund Deutscher Pfadfinder (BDP), die DFU und die Zelle, nicht aber die LgdI.

Die DFU und die Zelle, in der viele DFU-Mitglieder arbeiten, seien aber nach einiger Zeit wieder ausgestiegen.
Q: LgdI-LV Baden-Württemberg:Rundbrief Nr.2,o.O. o.J. (1974)

09.03.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.10 (vgl. 2.3.1974, 16.3.1974) heraus. Spenden für das Solidaritätskonto gingen u.a. ein von einer KPD/ML-Veranstaltung in Reutlingen.
Q: Roter Morgen Nr.10,Dortmund 9.3.1974

30.03.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.13 (vgl. 23.3.1974, Apr. 1974) heraus. Solidaritätsunterschriften mit Sascha Haschemi aus dem Iran (RG München) wurden bisher insgesamt 9756 gesammelt, davon 45 in Reutlingen.
Q: Roter Morgen Nr.13,Dortmund 30.3.1974

05.04.1974:
In Reutlingen führt die KPD/ML eine Veranstaltung durch.
Q: Roter Morgen Nr.17,Dortmund 27.4.1974

15.04.1974:
In Reutlingen übt die Ortsgruppe (OG) der LgdI der KPD vermutlich in dieser Woche eine Selbstkritik und beteiligt sich am Chilekomitee (CK - vgl. 11.2.1974, 27.4.1974), das die Jusos der SPD daraufhin verlassen.
Q: LgdI-LV Baden-Württemberg:Rundbrief Nr.2,o.O. o.J. (1974)

15.04.1974:
Bei Sautter Reutlingen beginnt vermutlich in dieser Woche ein Streik für die Einhaltung des Tarifergebnisses, der laut AB 10 Tage dauert.
Q: Roter Aufmucker Nr.38,München Mai 1974; Der Motor Nr.17,München Mai 1974

27.04.1974:
In Reutlingen führen Chilekomitee (CK) (vgl. 15.4.1974, 1.5.1974) und DGB Jugend, laut und mit LgdI der KPD, einen Infostand durch.
Q: LgdI-LV Baden-Württemberg:Rundbrief Nr.2,o.O. o.J. (1974)

29.04.1974:
Die KPD/ML (vgl. 11.5.1974) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Reutlingen über eine Albanienveranstaltung der Soldatenzelle der RG Reutlingen.
Q: Roter Morgen Nr.19,Dortmund 11.5.1974

30.04.1974:
In Reutlingen will die KPD/ML eine Maiveranstaltung durchführen.
Q: Roter Morgen Nr.17,Dortmund 27.4.1974

01.05.1974:
In Reutlingen wollen das Chilekomitee (CK) (vgl. 27.4.1974) und die LgdI der KPD, laut dieser, einen oppositionellen Block auf der DGB Demonstration bilden.
Q: LgdI-LV Baden-Württemberg:Rundbrief Nr.2,o.O. o.J. (1974)

01.06.1974:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr.5 (vgl. Apr. 1973, Dez. 1974) heraus. Berichtet wird u.a. von Junglehrern in Reutlingen.
Q: Spartacus Nr.5,Essen 1.6.1974

15.06.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.24 (vgl. 8.6.1974, 22.6.1974) heraus und berichtet auch vom Genossen Albrecht Römer, aus der der Eberhard Finck Kaserne Reutlingen, in der auch die Soldatenzelle der RG Reutlingen, u.a. in der 5./520, tätig ist.
Q: Roter Morgen Nr.24,Dortmund 15.6.1974

13.07.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.28 (vgl. 6.7.1974, 20.7.1974) heraus. Spenden für den 'Roten Morgen' kamen u.a. aus Reutlingen.
Q: Roter Morgen Nr.28,Dortmund 13.7.1974

19.07.1974:
Die KPD/ML führt heute in Reutlingen eine Veranstaltung durch.
Q: Roter Morgen Nr.30,Dortmund 27.7.1974

25.07.1974:
Die Rote Hilfe Initiative Reutlingen will heute, laut und mit KPD/ML, eine Ortsgruppe der Roten Hilfe gründen.
Q: Roter Morgen Nr.30,Dortmund 27.7.1974

27.07.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.30 (vgl. 20.7.1974, 3.8.1974) heraus. In Reutlingen soll eine Rote Hilfe (RH) gegründet werden (vgl. 25.7.1974), von dort wird auch von Lehrern in Stollach berichtet. Tätig ist auch die KPD/ML dort (vgl. 19.7.1974).
Q: Roter Morgen Nr.30,Dortmund 27.7.1974

03.08.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.31 (vgl. 27.7.1974, 10.8.1974) heraus und berichtet auch aus Reutlingen.
Q: Roter Morgen Nr.31,Dortmund 3.8.1974

07.08.1974:
In der Nr.32 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 31.7.1974, 14.8.1974) berichtet die KPD, daß eventuell ein Atomkraftwerk (AKW) u.a. in Mittelstadt (Reutlingen,d.Vf.) gebaut werden soll.
Q: Rote Fahne Nr.32,Dortmund 7.8.1974

23.09.1974:
Während der heute beginnenden Afrikawoche bis zum 28.9. wird, laut und mit KPD, in Reutlingen eine Veranstaltung mit der PAIGC Guinea Bissau und Kapverden durchgeführt.
Q: Rote Fahne Nr.40,Dortmund 2.10.1974

18.11.1974:
In Reutlingen kommt es, laut KPD, vermutlich in dieser Woche zu Berufsverboten (BV) gegen Mitglieder der Gesellschaft der Freunde Albaniens (GdFA) und der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft (GDCF).
Q: Rote Fahne Nr.48,Dortmund 27.11.1974

23.11.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.47 (vgl. 16.11.1974, 30.11.1974) heraus und auch von Berufsverboten (BV) gegen Lehrer und Referendare bzw. 2 Mitglieder der GdFA in Reutlingen und ein Mitglied der GDCF Tübingen.
Q: Roter Morgen Nr.47,Dortmund 23.11.1974

30.11.1974:
In Köln soll heute, laut und mit KPD, eine Anti-Schah bzw. Iran-Demonstration stattfinden, zu der die Ortsgruppen der Föderation Iranischer Studenten (FIS) u.a. in Reutlingen aufrufen.
Q: Rote Fahne Nr.48,Dortmund 27.11.1974

02.12.1974:
Die KPD berichtet vermutlich aus dieser Woche von der Typhuskampagne in Stuttgart und Umgebung, man habe bisher ca. 3 000 Unterschriften gesammelt und solidarisch erklärt hätten sich auch die ASten der Unis Stuttgart und Stuttgart-Hohenheim sowie der Fachhochschule für Bibliothekswesen, Redakteure der 'Stuttgarter Nachrichten', Schauspieler des Württembergischen Staatstheaters, Gerichtsreferendare, Schüler und Lehrer des Neuen Gymnasiums in Stuttgart-Feuerbach sowie die ÖTV Reutlingen.
Q: Rote Fahne Nr.50,Dortmund 11.12.1974

09.12.1974:
Bei Emil Adolff Reutlingen wird, laut Sympathisanten der KPD, vermutlich in dieser Woche ein Betriebsrat entlassen.
Q: Rote Fahne Nr.51/52,Dortmund 18.12.1974

14.12.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.50 (vgl. 7.12.1974,
21.12.1974) heraus. Aus Baden-Württemberg wird berichtet von der Roten Garde (RG) Reutlingen über Arbeitslose und die Berufsaufbauschule (BAS).
Q: Roter Morgen Nr.50,Dortmund 14.12.1974

04.01.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.1 (vgl. 28.12.1974, 11.1.1975) heraus und berichtet auch aus Reutlingen von einem Prozeß gegen Lothar K..
Q: Roter Morgen Nr.1,Dortmund 4.1.1975

08.02.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.6 (vgl. 1.2.1975, 15.2.1975) heraus. Spenden für den 'Roten Morgen' gingen auch ein aus Reutlingen.
Q: Roter Morgen Nr.6,Dortmund 8.2.1975

16.02.1975:
In Stuttgart führt die KPD die Abschlußveranstaltung ihres 1. regionalen Parteitags für Baden-Württemberg (vgl. 8.2.1975) in der Gaststätte Friedenau in der Rotenbergstr.127 durch, an der sich, laut KPD, 400 Leute beteiligen. In die Betriebsrätewahlen habe man eingegriffen bei MWM Mannheim, Bosch Stuttgart-Feuerbach und bei Wagner Metallsägen Reutlingen.
Q: Rote Fahne Nr.6 und 7,Dortmund 12.2.1975 bzw. 19.2.1975

26.02.1975:
Die Gruppe Arbeiterstimme gibt ihre 'Arbeiterstimme' (ARSTI - vgl. 14.7.1974, 26.5.1975) Nr.1 heraus und berichtet u.a. von Emil Adolff Papierverarbeitung Reutlingen, wozu ein Flugblatt des BSA aus der 'Demokratischen Jugendzeitung' Nr.1/1975 nachgedruckt wird.
Q: Arbeiterstimme Nr.1,Nürnberg 26.2.1975

27.02.1975:
In Reutlingen wird, laut und mit KPD/ML, von 27 Personen ein Komitee gegen die Berufsverbote (BV) gegründet (vgl. 15.3.1975). Anlaß hierzu sind die Berufsverbote gegen die beiden KPD/ML Lehrer Horst und Renate G..
Q: Roter Morgen Nr.11,Dortmund 15.3.1975

08.03.1975:
Der KBW (vgl. 26.3.1975) berichtet, daß für eine heutige Gründungsversammlung des Verbandes Deutscher Studentenschaften (VDS) die folgenden, nicht von MSB und SHB der DKP getragenen ASten eingetreten seien, die sich aber vermutlich nicht durchsetzen konnten (vgl. 20.3.1975), u.a. PH Reutlingen.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.12,Mannheim 26.3.1975,S.11

15.03.1975:
In Reutlingen beteiligen sich, laut KPD/ML, rund 80 Personen an der Demonstration gegen das Berufsverbot gegen die beiden KPD/ML-Lehrer Horst und Renate G., zu der die KPD/ML, die RHD und das Komitee gegen die Berufsverbote (vgl. 27.2.1975) u.a. mit einem Flugblatt vor den Betrieben aufriefen.
Q: Roter Morgen Nr.11 und 12,Dortmund 15.3.1975 bzw. 22.3.1975

05.04.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.14 (vgl. 29.3.1975, 12.4.1975) heraus und berichtet u.a. und über den verfolgten Genossen Klaus Kercher aus Reutlingen.
Q: Roter Morgen Nr.14,Dortmund 5.4.1975

01.05.1975:
In Reutlingen bilden die Anhänger der KPD einen oppositionellen Block.
Q: Rote Fahne Nr.18,Dortmund 7.5.1975

01.05.1975:
In Reutlingen führt die KPD/ML, zu unbekanntem Datum, eine Maiveranstaltung durch.
Q: Roter Morgen Nr.43,Dortmund 25.10.1975

07.05.1975:
In der Nr.18 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 30.4.1975, 14.5.1975) berichtet die KPD vom 1.Mai u.a. in Reutlingen. Das Arbeitslosenkomitee (ALK) Stuttgart befaßt sich mit dem Coop-Konzern (HBV-Bereich) u.a. in Reutlingen.
Q: Rote Fahne Nr.18,Köln 7.5.1975

12.05.1975:
In dieser Woche findet in Reutlingen, laut KBW (vgl. 22.5.1975), an der FHS ein eintägiger Warnstreik gegen den Sparerlaß statt. Zur gleichen Zeit wird an der PH drei Tage lang gegen NC und Berufsverbote (BV) gestreikt. Es werden zwei verschiedene Demonstrationen mit einer gemeinsamen Kundgebung durchgeführt.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.20,Mannheim 22.5.1975

20.02.1976:
An einer Konferenz von antiimperialistischen Studentenvertretern in Stuttgart beteiligen sich, laut KPD und mit ihrem KSV, über 100 Personen u.a. von ATöF, NUZIS, dem Fachschaftszentralrat der Uni München und dem AStA der PH Reutlingen, der auch im VDS bereits mit dem KSV gestimmt habe.
Q: Rote Fahne Nr.8,Köln 25.2.1976

12.04.1976:
In Reutlingen wird in dieser Woche, laut und von der KPD, ein Maikomitee oppositioneller Gewerkschafter gegründet, an dem sich auch der AStA der PH und das Komitee gegen den Paragraph 88a an der PH beteiligen.
Q: Rote Fahne Nr.16,Köln 21.4.1976

01.05.1976:
Laut KB nehmen in Reutlingen ca. 500 Leute an der DGB- Demonstration teil. "Die Demo hatte einen kämpferischen Charakter, der KABD war stark vertreten, die KPD bildete einen 20 - 30 köpfigen Oppositionsblock. Ein großer Teil der Demonstranten waren Ausländer. KB, KBW und GIM verkauften ihre Presse auf der etwa zweistündigen Abschlußkundgebung, auf der auch ein ausländischer Kollege sprach."

Laut KPD beteiligte sich der AStA der PH zwar am Maikomitee oppositioneller Gewerkschafter (vgl. 12.4.1976), war aber gegen einen oppositionellen Block.
Q: Rote Fahne Nr.19,Köln 12.5.1976; Arbeiterkampf Nr.80,Hamburg 14.5.1976,Beilage

03.05.1976:
In Reutlingen wird, laut KPD, vermutlich in dieser Woche beim Generalanzeiger im Rahmen der Drucktarifrunde (DTR) gestreikt, wobei die Streikpostenketten durch Arbeiterjugendliche und StudentInnen der PH verstärkt werden (vgl. 6.5.1976).
Eingegriffen wird auch durch die SDAJ der DKP.
Q: Rote Fahne Nr.19,Köln 12.5.1976

06.05.1976:
In Reutlingen werden, laut KPD, beim Versuch die Auslieferung der Reutlinger Generalanzeigers zu verhindern 25 Personen festgenommen. Beteiligt an den Aktionen sind neben den Druckern auch Arbeiterjugendliche und Studenten der PH sowie die SDAJ der DKP.

Das KPD-RK NRW (vgl. 10.5.1976) berichtet:"
In Reutlingen konnte die Auslieferung nur nach massivem Polizeiaufgebot und brutalem Vorgehen gegen die Streikposten, bei dem 30 Drucker verhaftet wurden, durchgeprügelt werden."
Q: KPD-RK NRW:Polizeiliche Staatsgewalt gegen Druckarbeiter. Den Streik entschlossen fortführen!,Dortmund o.J. (Mai 1976),S.1; Rote Fahne Nr.19,Köln 12.5.1976

07.05.1976:
Beim Reutlinger Generalanzeiger wird gestreikt. In der Nacht zu heute wird die Auslieferung der Zeitung von ca. 150 Personen behindert. In der Folge kommt es zu Repressionen (vgl. 13.1.1977).
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.104 und 107,München 23.1.1977 bzw. 6.3.1977

10.05.1976:
Das KPD-RK NRW gibt vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt zur Drucktarifrunde (DTR) der DP heraus:"
POLIZEILICHE STAATSGEWALT GEGEN DRUCKARBEITER
DEN STREIK ENTSCHLOSSEN FORTFÜHREN!

KOLLEGEN! In der gesamten BRD begrüßten die klassenbewußten Arbeiter und Werktätigen eure Kampfkraft, mit der ihr den Kapitalisten die Stirn bietet. Die Geschlossenheit der Kampffront, die zahlreichen selbständigen Initiativen der Drucker aus größeren Betrieben auch die kleinen Druckereien mit in den Streik einzubeziehen, die selbständige Organisierung von Verbindungsnetzen zu den einzelnen Betrieben und das gemeinsame Lernen von Kampferfahrungen, all das beweist, daß die Arbeiterklasse in der Lage ist, im Verrauen auf die eigene Kraft für ihre Interessen zu kämpfen.

Der angeblich über den Klassengegensätzen stehende Staatsapparat hat mit seinen Polizeieinsätzen wieder einmal deutlich bewiesen, daß er fest an der Seite der Kapitalisten steht. In vielen Städten ging die Polizei gegen Streikposten vor, um die Auslieferung sogenannter Notausgaben zu erzwingen. In Reutlingen (vgl. 6.5.1976,d.Vf.) konnte die Auslieferung nur nach massivem Polizeiaufgebot und brutalem Vorgehen gegen die Streikposten, bei dem 30 Drucker verhaftet wurden, durchgeprügelt werden."
Q: KPD-RK NRW:Polizeiliche Staatsgewalt gegen Druckarbeiter. Den Streik entschlossen fortführen!,Dortmund o.J. (Mai 1976)

23.05.1976:
Im KABD erscheint die 'ZKK-Mitteilung' Nr.12 (vgl. 22.5.1976, 24.5.1976).

Die 'liquidatorische' Linie wird u.a. verurteilt von der KABD OG Reutlingen.
Q: KAB(RW):Vom prinzipienlosen Frieden zum prinzipienlosen Kampf,Frankfurt 1976,S.88f; ML-Zirkel Neu Isenburg:Analyse der Spaltung des KABD - 1976,Neu Isenburg März 1977,S.95f; KABD-ZKK:Mitteilung Nr.12,o.O. 23.5.1976

01.06.1976:
Die Nr.28 des 'Spartacus' des SpB (vgl. Juni 1976, 1.7.1976) erscheint und berichtet u.a. vom Generalanzeiger Reutlingen, wobei auch Bosch Reutlingen (IGM-Bereich) Erwähnung findet.
Q: Spartacus Nr.28,Essen 1.6.1976

01.06.1976:
Die Gruppe Arbeiterstimme-Mehrheitsgruppe gibt ihre 'Arbeiterstimme' (ARSTI - vgl. 29.2.1976, 1.9.1976) Nr.2 (23) heraus. Berichtet wird u.a. vom Generalanzeiger Reutlingen.
Q: Arbeiterstimme Nr.2,Nürnberg 1.6.1976

10.06.1976:
Im KABD erscheint die 'ZKK Mitteilung' Nr.24 (vgl. 9.6.1976, 12.6.1976). Ergebenheitsadressen werden abgedruckt u.a. von der KSG OG Reutlingen.
Q: KAB/RW:Arbeitshefte Nr.3,Frankfurt 1977,S.20f; KABD-ZKK:Mitteilung Nr.24,o.O. 10.6.1976

15.06.1976:
Die Gruppe Arbeiterstimme-Minderheitsgruppe bzw. Montagsfraktion gibt ihre 'Arbeiterstimme' (ARSTI - vgl. 10.3.1976, Apr. 1977) Nr. 2 heraus und berichtet aus dem DruPa-Bereich u.a. aus Reutlingen.
Q: Arbeiterstimme Nr.2,Nürnberg 15.6.1976

22.06.1976:
Zur VDS-Demonstration in Bonn, die vor allem unter der Parole "Gegen den Abbau der demokratischen Grundrechte" steht, kommen, laut KB, ca. 20 000. Laut KPD beteiligen sich rund 25 000. Der KSV der KPD beteiligt sich an einem Block der Aktionseinheit (AE) demokratischer und kommunistischer Studenten, die u.a. unterstützt wird von der Fachschaft Germanistik an der Uni Mainz in Rheinland-Pfalz. Der AStA der PH Reutlingen in Baden-Württemberg solidarisiert sich mit der AE.
Q: Arbeiterkampf Nr.83,Hamburg 28.6.1976,S.22; Rote Fahne Nr.24 und 26,Köln 16.6.1976 bzw. 30.6.1976

August 1976:
Die Nr.8 von 'Lernen und kämpfen' (vgl. Juli 1976, Sept. 1976) des KABD geht u.a. auf die eigene Ortsgruppe Reutlingen ein.
Q: Lernen und kämpfen Nr.8,o.O. Aug. 1976

11.08.1976:
In Reutlingen wird, laut KPD, einer ihrer Anhänger wegen Malen von Parolen gegen Franco in Spanien (vgl. Sept. 1975) zu einer Freiheitsstrafe verurteilt, wobei unklar bleibt, ob mit oder ohne Bewährung.
Q: Rote Fahne Nr.34,Köln 25.8.1976

18.08.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.33 (vgl. 11.8.1976, 25.8.1976) heraus. Spenden zu den Bundestagswahlen gingen u.a. ein aus Reutlingen.
Q: Rote Fahne Nr.33,Köln 18.8.1976

29.09.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.39 (vgl. 20.9.1976, 6.10.1976) heraus. Es wird das Büro in Reutlingen nicht mehr angegeben.
Q: Rote Fahne Nr.39,Köln 29.9.1976

03.10.1976:
Es finden Bundestagswahlen (BTW) statt.
Die in 12 Wahlkreisen (u.a. Hamburg und in Baden-Württemberg in Freiburg, Mannheim, Reutlingen und Tübingen) kandidierende GIM erhält, laut Spartacusbund (SpB), 2 035 Erststimmen und 875 Zweitstimmen.
Q: Spartacus Nr.32,Essen 25.10.1976

03.10.1976:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.97 (vgl. 19.9.1976, 17.10.1976) heraus. Aus Baden-Württemberg wird berichtet über die Druckindustrie in Reutlingen.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.97,München 3.10.1976

25.10.1976:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr.32 (vgl. 15.9.1976, 20.12.1976) heraus. Aus Baden-Württemberg wird eingegangen auf die Kandidatur der GIM zu den Bundestagswahlen (BTW - vgl. 3.10.1976)) in Freiburg, Mannheim, Tübingen und Reutlingen, wo sie ihren größten Erfolg hatte.
Q: Spartacus Nr.32,Essen 25.10.1976

November 1976:
In Reutlingen will die KPD in ihrer Marxistischen Arbeiterschulung (MASCH) vermutlich im November mit dem Kurs "Studiert die Werke des Genossen Mao Tse-tung!" beginnen.
Q: Rote Fahne Nr.44,Köln 3.11.1976

15.11.1976:
Vermutlich in dieser Woche findet, laut KPD, in Reutlingen eine Veranstaltung der SDAJ der DKP statt, auf der es wegen der Ausweisung von Wolf Biermann aus der DDR zu einer Schlägerei unter den SDAJlern kommt, wobei die pro-Biermann Fraktion gewinnt.
Q: Rote Fahne Nr.47,Köln 24.11.1976

13.01.1977:
In Reutlingen besuchen, laut AB, 1 200 die Solidaritätsveranstaltung von DGB und IG Metall (IGM) für die Drucker des Reutlinger Generalanzeigers (vgl. 7.5.1976). Mit denen haben sich u.a. auch der DGB Reutlingen, die IGM und die DGB Ortsjugendelegiertenkonferenz (OJDK), der MSB Spartakus der DKP und der KABD sowie die Belegschaften der Bremer Nachrichten und des Weserkuriers Bremen solidarisiert.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.104,München 23.1.1977

19.02.1977:
Laut KB demonstrieren ca. 30 000 Menschen in der Wilster Marsch gegen den geplanten Bau eines AKW bei Brokdorf. Am 23.2.1977 berichtet die KPD von 35 000 Menschen, die dem Verbot (vgl. 18.2.1977) trotzten. Polizisten wurden auch eingesetzt aus Reutlingen.
Q: Arbeiterkampf Nr.96, 99 und 100,Hamburg 10.1.1977, 21.2.1977 bzw. 7.3.1977, S.*,S.1ff bzw. S.7; KPD-RK NRW:19.2.: Atomkraftwerksgegner für Kundgebung in Brokdorf!,Dortmund o.J. (Feb. 1977),S.1; KPD-RK NRW:Heraus nach Brokdorf!,Dortmund o.J. (Feb. 1977),S.1f; KPD-RK NRW:Aktuelle Information: Großer Erfolg in Brokdorf!Dortmund o.J. (Feb. 1977),S.1; Rote Fahne Nr.7,Köln 16.2.1977

19.03.1977:
In Darmstadt beginnt, laut AB, ein zweitägiges Treffen von über 20 Soldatengruppen:
- aus Baden-Württemberg aus Bruchsal, Großengstingen, Heidelberg, Ludwigsburg, Münsingen, Stetten am Kalten Markt und Stuttgart;
- aus Bayern aus Bad Reichenhall, Mittenwald, München und Regensburg;
- aus Bremen und Hamburg;
- aus Hessen aus Darmstadt und Offenbach;
- aus NRW aus Bochum und Duisburg.
Verabschiedet wird u.a., mit Datum von morgen, ein Aufruf zum 1.Mai.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.109 und 110,München 3.4.1977 bzw. 17.4.1977

20.03.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.108 (vgl. 6.3.1977, 3.4.1977) heraus und berichtet auch vom Generalanzeiger Reutlingen.

Mit Hilfe des 'Alb-Boten' wird berichtet aus dem DGB Ortskartell Münsingen, in dem der DGB KV, die IGM, die GHK, die BSE, die GLF, die GEW und die ÖTV vertreten sind.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.108,München 20.3.1977

02.04.1977:
In Düsseldorf führt der KABD, nach eigenen Angaben, eine Druckkonferenz durch. Insgesamt verfüge der KABD momentan über 4 Druckzellen. Eingeladen zu der Konferenz habe man 15 Ortsgruppen und zwar u.a. Reutlingen.
Q: Lernen und kämpfen Nr.9,o.O. Sept. 1977

Mai 1977:
Innerhalb des KABD erscheint 'Lernen und kämpfen' Nr.5 (vgl. Apr. 1977, Juni 1977). Die kleine OG R in Baden-Württemberg (vermutlich Reutlingen) berichtet über eine Veranstaltung zur Druckindustrie.
Q: Lernen und kämpfen Nr.5,o.O. Mai 1977

01.05.1977:
In Reutlingen besuchen, nach eigenen internen Angaben, über 200 die Veranstaltung von KABD und RJVD.
Q: Lernen und kämpfen Nr.6,o.O. Juni 1977

14.06.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.114 (vgl. Juni 1977, 28.6.1977) heraus. Berichtet wird auch vom DGB Ortskartell (OK) Münsingen.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.114,München 14.6.1977

28.09.1977:
Die SAG gibt ihre 'Sozialistische Arbeiterzeitung' Nr.32 (vgl. 14.9.1977, 15.10.1977) heraus. Berichtet wird u.a. über faschistische Soldatenlieder vom Antimilitaristischen Arbeitskreis (AMAK) Münsingen.
Q: Sozialistische Arbeiterzeitung Nr.32,Frankfurt 28.9.1977

März 1978:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr.43 (vgl. Feb. 1978, 20.4.1978) heraus und berichtet auch von Bosch Reutlingen (IGM-Bereich).
Q: Spartacus Nr.43,Frankfurt März 1978

11.03.1978:
In Nürnberg beginnt ein zweitägiges Antifa-Treffen.
Eingeladen hatte, laut KB, das Antifaschismus-Komitee Tübingen.
Vertreten war u.a. auch die Aktion Jugendhaus Schloßmühle Urach.
Diskutiert wird u.a. über die Zusammenarbeit bei antifaschistischen Aktivitäten.
Q: Arbeiterkampf Nr.126,Hamburg 3.4.1978,S.31

April 1978:
Die Nr.4 von 'Lernen und kämpfen' (vgl. März 1978, Mai 1978) enthält auch einen Bericht über Reutlingen. Dort heißt es:"
In R. besteht eine entwickelte KSG-Ortsgruppe mittlerer Größe. Die KABD-Ortsgruppe ist kleiner und besteht noch nicht sehr lange." Festsetzen wolle man sich bei Bosch.
Q: Lernen und kämpfen Nr.4,o.O. Apr. 1978

01.05.1978:
Der KABD hat bis zum Juli Kenntnis von 17 Maikomitees, die von ihm initiiert oder mit Teilnahme bedacht wurden. Hierbei handele es sich auch um eines in Reutlingen.
Q: Lernen und kämpfen Nr.7,o.O. Juli 1978

15.06.1978:
Die Gruppe Arbeiterstimme-Mehrheitsgruppe gibt ihre 'Arbeiterstimme' (ARSTI - vgl. 6.3.1978) Nr.3/4 (37/38) heraus. Berichtet wird auch von der IGM Reutlingen.
Q: Arbeiterstimme Nr.3/4,Nürnberg 15.6.1978

03.04.1979:
Laut KB findet in Reutlingen eine Veranstaltung mit 30 - 35 Studenten gegen die Störfälle im AKW Harrisburg (USA) statt.
Q: Arbeiterkampf Nr.152,Hamburg 30.4.1979,S.9

20.09.1980:
Es beginnt das zweitägige 5. Treffen (3. Konferenz) Ehemaliger des KABD in Erlangen. Laut KG Ulm sind u.a. auch Vertreter aus Reutlingen anwesend.
Q: Beiträge zur Diskussion Nr.1,o.O. Feb. 1981,S.20ff; Kampf Kritik Umgestaltung Nr.2,Ulm 13.10.1980,S.22ff

Februar 1981:
Die RGO der KPD/ML gibt ihre 'Nachrichten' Nr.2 (vgl. Jan. 1981, März 1981) heraus. Erwähnt wird auch die Ortsgruppe Reutlingen.
Q: RGO:Nachrichten Nr.2,Vellmar Feb. 1981

18.04.1981:
Ca. 2 000 Menschen beteiligen sich, laut KB, vermutlich an diesem Wochenende am Ostermarsch 1981 in Reutlingen. Ein Aufruf wurde u.a. von den Friedenskomitees Reutlingen und Tübingen unterzeichnet. Unterstützt wurde die Aktion u.a. von: Jusos der SPD, DKP, DFG/VK, BI gegen AKW, Frauen gegen Militär, KBW, Volksfront und Grünen.
Q: Arbeiterkampf Nr.200,Hamburg 27.4.1981,S.4

02.10.1991:
R.ZIPPEL@EAST-END berichtet am 2.1.1994 im Brett Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK:"
Mittwoch, 2.Oktober:
- Anschläge und Überfälle auf Ausländer werden unter anderem aus Reutlingen, Reilingen/Rhein-Neckar, Bonn, Bad Salzuflen und Dresden gemeldet".
Q: Z-NETZ/FORUM/DISKUSSION/POLITIK-R.ZIPPEL@EAST-END:Noch mehr Opfer_2,2.1.1994

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