1. Mai in Stuttgart

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 22.3.2021

Zu Beginn dieser, wie immer unvollständigen, Darstellung scheinen die 1. Maifeiern des DGB nahezu eingeschlafen und können offenbar von den Linken majorisiert werden (vgl. 1.5.1969). Im folgenden Jahr allerdings weist die Linke bereits, zum Leidwesen der DKP bei Bosch Feuerbach (vgl. 11.5.1970), mehrere verschiedene Ansätze zur Aktion auf, agiert nicht mehr einheitlich, nimmt aber doch gewichtigen Einfluss auf die DGB-Veranstaltung (vgl. 1.5.1970). Der KAB/ML reist auch aus der Umgebung an (vgl. 20.4.1970, 27.4.1970), wie auch wieder 1971.

Vom 1. Mai 1972 kann die Vorbereitung der verschiedenen Lager etwas erschlossen werden (vgl. März 1972, Apr. 1972, 15.4.1972, 30.4.1972), wobei der KAB/ML nun wiederum die wichtigste Kraft bildet (vgl. 1.5.1972).

Am 1. Mai 1973 hat sich nun auch die KPD im Raum Stuttgart etabliert bzw. mobilisiert regional dorthin (vgl. 27.4.1973, 28.4.1973, 29.4.1973) ohne vermutlich allerdings an Einfluss dem nun in KABD umbenannten KAB/ML und der von ihm mit Mitarbeit bedachten Maikomitees gleichzukommen (vgl. 1.5.1973). Auch das Jahr 1974 bietet diesbezüglich kaum ein anderes Bild, allerdings scheint der integrierte Block von GIM und KPD doch ungewohnt. Eventuell war gar noch die DKP bei diesem Block dabei (vgl. 22.5.1974).

Am 1 .Mai 1975 treten offenbar nur Teile der Linken offen auf, zum 1. Mai 1976 versucht sich dann auch die KPD, vermutlich erstmals, an einem Maikomitee in Stuttgart (vgl. 12.4.1976), während der KABD sich dessen weitgehend enthält (vgl. 1.5.1976, Aug. 1976). Zum vorläufigen Abschluss dieser Darstellung bleibt der KABD stark, aber auch die ausländischen Organisationen scheinen nun massiver aufzutreten (vgl. 1.5.1977, 1.5.1980).

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

29.04.1969:
An der Universität Tübingen erscheint die Nr. 4 der 'Roten Notizen' (vgl. 21.4.1969, 8.5.1969) mit dem Leitartikel "Für einen roten 1. Mai!". Aufgerufen wird: "Kommt zur 1. Mai-Kundgebung und Demonstration der revolutionären Arbeiter, Schüler und Studenten!" in Stuttgart um 10 Uhr an der Liederhalle. In Tübingen trifft man sich um 8 Uhr am Clubhaus. Aufgefordert wird: "Bringt euch Demonstrationskleidung mit!".
Quelle: Rote Notizen Nr. 4, Tübingen 29.4.1969, S. 1f

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01.05.1969:
In Stuttgart findet, laut RJ/ML, eine Demonstration mit rund 600 Teilnehmern von der Liederhalle zur DGB-Veranstaltung statt, wo insgesamt ca. 800 anwesend gewesen seien.

Die GIM berichtet:"
Beim … 1. Mai waren auf der Kundgebung des DGB nicht viel mehr Leute zu zählen als auf der 'Roter-1.Mai'-Demonstration der linken Gruppen."
Q: Was tun Nr. 12 ,Mannheim 1970, S. 12; Rebell Nr. 9, Mannheim Mai 1969

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Juni 1969:
Vermutlich im Juni erscheint die 'Was tun' Nr. 8 (vgl. Apr. 1969, Juli 1969) mit dem Artikel "Mai-Aktion Stuttgart".
Q: Was tun Nr. 8, Mannheim 1969, S. 16f

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13.04.1970:
Die Kommunistische Lehrlingsgruppe Stuttgart gibt ihre Zeitung für Lehrlinge und Jungarbeiter, 'Der Funke' Nr. 2 (vgl. 15.3.1970) heraus mit dem Artikel "Zum 1. Mai" mit einem Bericht von den Verhandlungen mit der Marxistisch-leninistischen Gruppe (MLG) Stuttgart, die kurz vorher in RJ (ML) aufgenommen wurde und nun Unterordnung verlangte. Angekündigt wird ein Sonderblatt des 'Funken' in der nächsten Woche zur eigenen 1. Mai-Veranstaltung.
Q: Der Funke Nr. 2, Stuttgart 13.4.1970, S. 11f

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20.04.1970:
Der Landesverband Baden-Württemberg der RJ(ML) gibt vermutlich in dieser Woche das Flugblatt Nr. 5 zum BBiG unter dem Titel "1. Mai-Aufruf zur Demonstration in Stuttgart" heraus, das uns in einer Version aus Tübingen (vgl. 6.4.1970, 29.4.1970), von wo Busse nach Stuttgart fahren, vorlag.
Die Demonstration und Kundgebung werde vom KAB (ML) gemeinsam durchgeführt mit Lehrlingsgruppen aus Tübingen, Stuttgart (vgl. 6.4.1970), Heilbronn, Karlsruhe, Ludwigsburg, Esslingen, Ulm und Waiblingen.
Q: RJ(ML)-LV Baden-Württemberg: Nr. 5 1. Mai-Aufruf zur Demonstration in Stuttgart, Tübingen o. J. (1970)

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27.04.1970:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ein Extra ihres 'Unser Zünder' (vgl. Apr. 1970, 11.5.1970) zum 1. Mai heraus.
Q: Unser Zünder Sdr.ausgabe, Stuttgart o.J. (1970)

27.04.1970:
Der KAB(ML) gibt in Tübingen vermutlich in dieser Woche das Flugblatt "1. Mai-Aufruf des Kommunistischen Arbeiterbundes zur Demonstration in Stuttgart" heraus. Aus Tübingen fahren Busse ab der Wilhelmstraße 30.
Q: KAB(ML): 1. Mai-Aufruf des Kommunistischen Arbeiterbundes zur Demonstration in Stuttgart, Tübingen o. J. (1970)

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01.05.1970:
Im 'Expreß International' (EXI) heißt es zum 1. Mai in der BRD:"
1. MAI: VERLASSENE BÜROKRATIE

Diese Multiplizierung der Linksgruppen, die teils als Kartell, teils unabhängig auftraten, mußte auf Arbeiter einen verwirrenden Eindruck machen: 'Wenn die sich nicht einmal untereinander einig sind…' Die auch von den Gewerkschaftsführungen so hochgehaltene 'Einigkeit' soll ja angeblich einer zweifellos notwendigen Kampfgeschlossenheit dienen - die allerdings, als sie im September 1969 eintrat, als unerwünscht empfunden wurde. Das Grundprinzip dieses Strebens nach Einigkeit lautet: tastet unsere Positionen nicht an und verschont uns vor Auseinandersetzungen!

Die Stuttgarter DGB-Spitze konnte den Anfängen einer solchen Auseinandersetzung nicht ausweichen. Sicher sind die Vorgänge auf dieser Mai-Veranstaltung nicht unmittelbar mit anderen vergleichbar - aber doch irgendwie symptomatisch. In die offizielle Saalveranstaltung auf dem Killesberg (ca. 4 000 Teilnehmer) drang eine Jugenddemonstration (ca. 500) mit roten Fahnen ein. Ihr Sprecher erbat und erhielt 10 Minuten Redezeit, danach eine Verlängerung. Er wird ohne Zwischenfälle angehört und hatte eine gute Resonanz im Saale. Anfang - oder schon wieder Ende der notwendigen Konfrontation?"
Q: Express International Nr. 97, Frankfurt 15.5.1970, S. 2

01.05.1970:
Der KAB/ML gibt über seine Maikampagne bekannt, daß er seinen Maiaufruf in fast allen größeren Städten in Baden-Württemberg und Südhessen erlassen habe. Aktionseinheitsverhandlungen habe man in Stuttgart mit der SJD geführt. Intern berichtet der KAB/ML, daß er eigene Demonstrationszüge organisiert habe in Stuttgart, Schwäbisch Gmünd, Darmstadt, Mannheim und in Schweinfurt. "Der 1. Mai bildete die Grundlage zum Aufbau zahlreicher neuer Orts- und Betriebsgruppen, er stärkte auch unser Ansehen in den Massen und machte uns in vielen Städten Süddeutschlands bekannt."
Q: KAB/ML: ZK-Richtlinien vom November 1970 für die politische Arbeit des KAB(ML): Unsere nächsten Aufgaben Teil 1, o.O. 1970, S. 2; Rebell Nr. 21/22, Tübingen 1970

01.05.1970:
In Stuttgart wird, laut KAB/ML, die Demonstration und die Kundgebung auf dem Karlsplatz, die er selbst mit den SJD - Die Falken durchführt, von anfangs 600 Personen, später aber 1 000 besucht.

DKP und Trotzkisten seien zur DGB Kundgebung auf dem Killesberg gezogen.

Laut DKP beteiligen sich einige hundert an der Maidemonstration der SDAJ der DKP und anderer Jugendorganisationen zur DGB-Kundgebung.

Die GIM berichtet: Aus dem Erfolg der Linken 1969 zog die DGB-Bürokratie "die Konsequenzen auf ihre Weise: sie organisierte zum 1.Mai 1970 einen Bunten Nachmittag auf dem Killesberg, mit Ehmke als Festredner!

Für die Gewerkschaftsjugend, die traditionell einen Demonstrationsmarsch durch die Innenstadt machte, hatte man nur Ordnerfunktionen auf dem Familienfest vorgesehen. Damit war sie nicht einverstanden. Sie organisierte mit anderen linken Gruppen (Trotzkisten, Naturfreunde, SDAJler etc.) eine Kundgebung in der Innenstadt und zog dann mit 500 Genossen zum Killesberg.

Geschlossen unter roten Fahnen und Spruchbändern marschierten sie in die Festhalle und ließen sich um die Tribüne herum nieder. 3 000 Kollegen an den Tischen schauten neugierig und amüsiert zu. Einige Bürokraten, die in Panikstimmung gerieten, versuchten die Demonstranten hinauszuwerfen. Dies gelang jedoch nicht, da sie keinerlei Unterstützung im Saal fanden. Schließlich verpflichteten sich die Demonstranten, Ehmke reden zu lassen, wenn ihr Sprecher vorher 10 Minuten Redezeit bekäme.

Die Rede dieses Sprechers ('Nicht Ordnungsfaktor, sondern Gegenmacht') dauerte schließlich 20 Minuten und wurde vom ganzen Saal positiv aufgenommen, was Ehmke trotz einiger im Bundestag gelernter demagogischer Tricks nicht verwischen konnte.

Die Einstellung der linken Gruppen und Organisationen zum 1.Mai:

Keine Gruppe hatte eine ausgesprochen antigewerkschaftliche Haltung, wie sie noch beim 'Roten 1. Mai' des Vorjahres zum Ausdruck gekommen war. Als aber die DGB-Führung sich gegen eine Kundgebung in der Innenstadt und für einen Bunten Nachmittag auf dem Killesberg entschieden hatte, standen die Linken vor einem Dilemma.
- eine eigene Veranstaltung in der Stadt konnte als anti-gewerkschaftliche Apo-Sache verstanden werden,
- bei massivem Auftreten auf dem Killesberg glaubte man, mit Schlägereien und mit Solidarisierung der Gewerkschafter mit der Bürokratie rechnen zu müssen,
- bei 'gesittetem' Auftreten auf dem Killesberg bestand die Gefahr, der Gewerkschaftsbürokratie als 'linkes Feigenblatt' zu dienen.

Die Gewerkschaftsjugend verstand ihre Kundgebung in der Innenstadt als Fortführung der Gewerkschaftskundgebungs-Tradition und nicht als Gegendemonstration zur Maifeier auf dem Killesberg. Sie hatte es abgelehnt, ihre Kundgebung unter das Leitthema 'Gegen die Gewerkschaftsbürokratie - für Arbeiterdemokratie in den Gewerkschaften' zu stellen, was eine Politisierung ihrer bisherigen Auseinandersetzungen mit dem DGB-Apparat gewesen wäre. Mit dem Erfolg des militanten, geschlossenen Auftretens des Demonstrationszuges auf dem Killesberg hatte sie nicht gerechnet. Er hat ihre Position gestärkt.

Die SDAJ (Jugendorganisation der DKP, d.Vf.) hatte sich von Anfang an gegen eine eigenständige Kundgebung ausgesprochen; nach ihrer Meinung sollte man sich darauf beschränken, individuell auf dem Killesberg Flugblätter zu verteilen und mit den Kollegen zu diskutieren. Aber um sich nicht von der Gewerkschaftsjugend (die Hauptziel ihrer politischen Arbeit ist) und den anderen linken Gruppen zu trennen, machte sie schließlich widerstrebend bei der Gewerkschaftsjugend-Kundgebung mit. Auf dem Killesberg konnte es die SDAJ-Führung nicht verhindern, daß der Demonstrationszug geschlossen in die Halle einbrach und die DGB-Führung unter Druck setzte.

Der 'Zentralausschuß der Lehrlings- und Schülergruppen Nord-Württembergs' (die spätere Freie Sozialistische Jugend - FSJ, d.Vf.), der sich als antistalinistische Gruppierung gegenüber den Rebell-Maoisten (KAB/ML bzw. RJ/ML, d.Vf.) versteht, war an der Vorbereitung und Durchführung der Kundgebung mit der Gewerkschaftsjugend maßgeblich beteiligt. Er scheint aber ihren Hauptzweck darin gesehen zu haben, die eigene Organisation zu festigen. Deshalb wollten sich seine Führer nach der Kundgebung mit einem Teach-In in der TH begnügen. Sie ließen sich dann aber von der Mehrheit davon überzeugen, daß an einer Demonstration zum Killesberg teilzunehmen sinnvoller sei.

Die GIM-Gruppe hatte mit ihrer Vorstellung, die Kundgebung und Demonstration unter das Zeichen des Kampfes gegen die Bürokratisierung der Gewerkschaften und für eine linke Gewerkschaftspolitik zu stellen, im Vorbereitungskomitee nicht durchdringen können. Sie hatte sich von Anfang an für einen Demonstrationsmarsch zum Killesberg nach der Kundgebung und für ein geschlossenes Auftreten dort oben eingesetzt.

Die Restgruppe des Tübinger SDS (Vorläufer der KPD/ML-ZB, d.Vf.), die einige Lehrlinge in Stuttgart (Kommunistische Lehrlingsgruppe Stuttgart, ebenfalls KPD/ML-ZB bzw. KJVD-Vorläufer, d.Vf.) 'betreut', hatte sich der Gewerkschaftsjugenddemonstration nicht angeschlossen, weil sie ihren aus den Jahren 1967/68 herrührenden Führungsanspruch innerhalb der Linken nicht aufgeben wollte. Auch die Rebell-Maoisten verzichteten auf sie, so daß sie schließlich mangels Masse sich darauf beschränken mußten, vor und in der Killesberg-Festhalle Flugblätter zu verteilen. Was die Rebell-Maoisten betrifft, so distanzierten sie sich zwar von der RGO-Linie, wie sie in ihrer Broschüren 'Für eine Rote Gewerkschaftspolitik' vertreten wird. Sie nahmen aber in den Diskussionen im Vorbereitungskomitee der Gewerkschaftsjugend eine ultimative Haltung ein, sodaß eine Aktionseinheit nicht zustande kommen konnte. Eine ihrer zentralen Losungen hieß: 'Machen wir die Gewerkschaften zu unserer Kampforganisation'. Ansonsten propagierten sie Minimalforderungen wie 'höhere Löhne, Preissenkung, bessere Gesundheitsfürsorge'. Und als einziges Mittel, diese Forderungen durchzusetzen, boten sie an: 'Organisiert Euch im Kommunistischen Arbeiterbund'.

Die eigene Demonstration der Maoisten war trotz der großen Agitationsanstrengungen eine disziplinierte Heerschau für die Teilnehmer ohne Auswirkungen nach außen. Anschließend mischten sie sich auf dem Killesberg unter die dort versammelten DGB-Mitglieder und verteilten Flugblätter. Als der Demonstrationszug der Gewerkschaftsjugend in die Halle drang, waren sie genauso empört ('Dem Volke dienen') wie die DGB-Bürokraten.

Die Demonstration der Gewerkschaftsjugend und der mit ihr verbündeten Gruppen hatte weniger Teilnehmer, wurde aber zu einem politischen Erfolg:
- sie offenbarte, wie isoliert die Gewerkschaftsbürokraten gegen die jungen linken Eindringlinge auf dem Killesberg waren;
- sie zeigte den linken Gruppen, was sie aus ihrer Apo-Zeit schon fast ganz vergessen hätten, nämlich daß eine gewisse Militanz in der Aktion manchmal besser wirkt als die besten Argumente in der Agitation."

Laut IKD Rhein/Main beteiligen sich bei den 'Linksstalinisten', also den Maoisten, ca. 500 Personen.
Q: Was tun Nr. 12, Mannheim 1970, S. 12 und 16; Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 19, Düsseldorf 9.5.1970;Rebell Nr. 21/22, Tübingen Mai / Juni 1970, S. 10f;IKD-RK Rhein-Main: Protokoll der RK-Sitzung vom 3-5-70, o.O. o.J. (1970);Was tun Nr. 12, Mannheim 1970, S. 12 und 16

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11.05.1970:
Bei Bosch im Raum Stuttgart gibt die DKP heute oder morgen ihren auf Mai datierten 'Unser Zünder' Nr.5 (vgl. 27.4.1970, Juni 1970) heraus. Zum KAB/ML heißt es:"
FALSCHE ORIENTIERUNG

Alljährlich zum 1. Mai treten einige Studenten- und Schülergruppen an uns Arbeiter heran, um mehr oder weniger offen zu einer gegen die Gewerkschaften und auch gegen die DKP gerichteten Tätigkeit aufzurufen.

Zum 1.Mai 1970 sind diese Gruppen erstmals unter einer gemeinsamen Bezeichnung aufgetreten. Sie nennen sich 'Kommunistischer Arbeiterbund' (Marxisten-Leninisten).

Die Haltung des KAB(ML) ist, auch wenn er sich auf Lenin beruft unkommunistisch. Lenin - und vor ihm auch Marx - sagten stets, daß auch die täglichen Bemühungen um die Verbesserung der Lage der Arbeiter bessere Voraussetzungen für den Kampf um den Sozialismus schaffen müssen und daß dieser Kampf die Einheit aller Werktätigen erfordert. Ebenso unkommunistisch sind die 'Arbeiterbündler' durch ihren blinden Haß gegen fast alle sozialistischen Staaten. Damit schaden sie der Sache des Sozialismus. Mit ihrer Tätigkeit stiften sie Verwirrung und helfen, ohne daß sie es wollen, dem Gegner der Arbeiterbewegung.

Sie sollten einsehen, daß nicht das Gerede von der Revolution, sondern der ständige gemeinsame Kampf um soziale Verbesserungen und erweiterte demokratische Rechte notwendig ist."
Q: Unser Zünder Nr.5,Stuttgart Mai 1970

26.04.1971:
Bei Bosch Stuttgart gibt die DKP vermutlich in dieser Woche das Extrablatt Nr.1 ihres 'Unser Zünder' (vgl. Apr. 1971, Mai 1971) zum 1.Mai heraus.
Q: Unser Zünder Extrablatt Nr.1,Stuttgart 1971

01.05.1971:
In Stuttgart beteiligen sich, laut KAB/ML, 1 500 an den Aktionen des Maikomitees, welches er u.a. zusammen mit der RJ/ML und der Demokratischen Volksaktion (DVA) bildete. Dieselbe Teilnehmerzahl wird auch vom SALZ Hamburg verbreitet. Der Ulmer KAB/ML zählt sogar über 1 500 Demonstranten. Laut MLSG wurde die Veranstaltung von einer Aktionseinheit des KAB/ML und einer Reihe ausländischer Organisationen von ca. 1 000 Leuten besucht. Die Parolen des KAB/ML waren u.a.: "Kämpft für eine fortschrittliche Betriebsverfassung, für demokratische und soziale Rechte!" "Wehrt Euch gegen das reaktionäre Betriebsverfassungsgesetz und die Angriffe des Monopolkapitals!".

Laut MLSG (vgl. Mai 1971) demonstrierten rund 1 000 während dann 1 500 die Abschlusskundgebung anhörten.
Q: Rotes Signal Nr. 4, Tübingen 1971, S.9; Rebell Nr. 31, Tübingen Mai 1971;Rote Fahne Nr. 5, Tübingen Mai 1971;Das rote Band Nr. 3, Ulm Mai 1971;Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 7, Hamburg 26.5.1971;Roter Pfeil Nr. 15, Tübingen Mai 1971, S. 26f

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März 1972:
Die KJO Spartacus stellt Anfang März auf der Stuttgarter DGB Kreisjugenddelegiertenkonferenz, nach eigenen Angaben, einen Antrag auf Durchführung einer Maidemonstration, der von der HBV-Jugend übernommen, aber trotzdem abgelehnt wird.
Q: KJO Spartacus-OG Stuttgart: Ergebnisse und Perspektiven der Arbeit der Stgt. OG, Stuttgart 17.12.1972

April 1972:
In Stuttgart gibt Spartacus KJO vermutlich im April den "Maiaufruf der KJO Spartacus" heraus unter der Schlagzeile "Vorwärts zum 1. Mai!" mit dem Aufruf zur Mai-Veranstaltung am 28.4.1972 in der Wulle in der Neckarstraße und zur Beteiligung am eigenen Block sowie den Abschnitten:
- "Der 1. Mai - internationaler Kampftag der Arbeiterklasse!";
- "Die politische Situation in der BRD";
- "Die Situation der Gewerkschaftsbewegung";
- - "Die Lage der Gewerkschaftsjugend";
- - "Die Lage der Arbeiterjugend";
- - "Wie kämpfen?";
- "Die Situation in Stuttgart", zum Antrag der HBV-Jugendgruppe für eine Demonstration, über den der DGB KJA mit 16 gegen 13 Stimmen die Abstimmung verweigerte. Die DGB-Jugend sei hauptsächlich SDAJ-orientiert. Eine "Demonstration ausserhalb der Gewerkschaft" lehne man ab, bilde aber einen eigenen Block "innerhalb des gewerkschaftlichen Rahmens" auf der DGB-Kundgebung.

Kontaktadressen gibt es für Heidelberg, Kornwestheim und Tübingen, aber nicht für Stuttgart selbst.
Q: Spartacus KJO: Vorwärts zum 1. Mai! - Maiaufruf der KJO Spartacus, Kornwestheim / Tübingen / Heidelberg o. J. (1972)

15.04.1972:
In der Nr. 3/72 der 'SBK' (vgl. 10.2.1972, 15.6.1972) wird als Beilage das 'Arbeiterplakat' Nr. 1 verbreitet. Dazu wird später betont, daß dies das erste 'Plakat' zum 1.Mai gewesen sei, allerdings erschienen in Stuttgart bereits ab 1969 verschiedene 'Plakat'-Serien (für die Stadt, für Arbeiter etc.).
Q: Sozialistische Betriebskorrespondenz Nr.3,Offenbach 15.4.1972; Komitee für Grundrechte und Demokratie:Tradition heißt nicht, Asche aufheben, sondern die Flamme am Brennen erhalten. Für und über Klaus Vack, Sensbachtal 1985, S. 204

24.04.1972:
Durch die RJ/ML Betriebsgruppe Daimler erscheint vermutlich in dieser Woche die Nr. 3 des 'Roter Stern' - Zeitung der Revolutionären Jugend (Marxisten-Leninisten) für die Kollegen von Daimler / Sindelfingen (vgl. 27.3.1972, 2.5.1972) unter der Schlagzeile "Heraus zum 1. Mai", wobei aufgerufen wird zur Demonstration um 10 Uhr 30 und zum 1. Mai-Fest um 19 Uhr, aber auch zum Puppenspiel um 16 Uhr 30 nach Stuttgart, aber auch um 14 Uhr 40 zur Maifeier des DGB in der Stadthalle Sindelfingen.

Angehängt sind jeweils Maiaufrufe auf Griechisch, Italienisch und Türkisch.
Q: Roter Stern Nr. 3, Sindelfingen o. J. (1972)

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30.04.1972:
Laut KPD/ML-ZB findet vermutlich heute in Stuttgart eine Maiveranstaltung der Revolutionären Jugend/Marxisten-Leninisten (RJ/ML) und des Kommunistischen Arbeiterbundes/Marxisten-Leninisten (KAB/ML) statt. Ca. 40 Menschen sind anwesend, u.a. auch KPD/ML-ZB und KJVD. Auf der Veranstaltung soll "nicht klar die Rolle des imperialistischen Staates und die Rolle der SPD-Führer, wie die Linksentwicklung der Arbeiterklasse aufgezeigt worden sein. Die Frage der Revanchepolitik wurde mit keinem Wort erwähnt, es wurde so auch keine Verbindung zwischen der Verschärfung der Rationalisierungsangriffe mit der wirtschaftlichen und politischen Expansion und der militärischen Drohung hergestellt. Die folgende Diskussion war eine Auseinandersetzung zwischen der Linie der KPD/ML und des KAB/ML. Ein Genosse der KPD/ML wies auf die Aufgabe hin, daß die die Kommunisten am 1.Mai die Pflicht haben, den Kampf der Arbeiterklasse auszurichten, auf das klare politische Ziel. Er wies auf die Bedeutung der Einheit der Marxisten-Leninisten bei der Herstellung der Einheit der Arbeiterklasse hin. Er wies darauf hin, daß das LAK (Landesaufbaukomitee) der KPD/ML das ZK des KAB/ML zu einer Aktionseinheit unter der Hauptlosung: Einheitsfront gegen Notstand, Aufrüstung und Revanchepolitik aufgefordert habe sowie zu vorbereitenden Gesprächen hierüber. Diese Aufforderung sei ohne politische Begründung durch das ZK des KAB/ML abgelehnt worden. Anstatt die Einheit und die Auseinandersetzung um die richtige Linie voranzutreiben, sei der KAB/ML spalterisch vorangegangen. Ein Vertreter der RJ/ML erwiderte hierauf, daß sie klar zum Ausdruck gebracht hätten, daß das Kommunique zwischen der KPD/ML und der Gruppe Roter Morgen (KPD/ML-ZK,d.Vf.) keine Plattform für eine Aktionseinheit sein könne. Die Parole: Nieder mit dem Bonner Staat! könne keine Grundlage für eine Aktionseinheit bilden, da die Revolution heute keine Tagesfrage sei. Es würde die Arbeiter nur verschrecken, wenn man solche Losungen ausgeben würde für den 1.Mai … Auf der Veranstaltung gelang es den anwesenden Genossen nicht, den spalterischen Charakter des KAB, verbunden mit seiner rechtsopportunistischen Linie, klar zu machen und so dem Kampf um die Einheit der Marxisten-Leninisten entscheidend voranzutreiben. Grund hierfür war die mangelnde Vorbereitung der Veranstaltung, die noch die mangelnde Klarheit über die Kampfaufgaben der Schaffung der Einheit der Marxisten- Leninisten unter der richtigen Linie zeigt".
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 34, Bochum 10.5.1972

Mai 1972:
Bei SKF Stuttgart gibt die RJ(ML) vermutlich Anfang Mai erstmals ihre Betriebszeitung 'Die SKF Arbeiterstimme' (vgl. Mai 1972) heraus mit dem Artikel "Ein kämpferischer 1. Mai unter den Losungen des (KAB(ML)!" zur Demonstration, die von 2 000 auf 2 500 Menschen bei der Abschlußkundgebung anwuchs.
Q: Die SKF Arbeiterstimme Nr. 1, Stuttgart o. J. (1972), S. 6

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01.05.1972:
Spartacus KJO Südwest gibt vermutlich heute ein Flugblatt heraus, das auf das Mißtrauensvotum und die Politik von Regierung und Gewerkschaftsführung eingeht. Der letzte Abschnitt fragt: "Friedenspolitik im Interesse der Arbeiter?" zu den Ostverträgen.

Aufgerufen wird unter Hinweis auf den 17.6.1953 in der DDR:"
Keine Illusionen über bürgerliche Friedenspolitik! Vorwärts im Sinne des 17. Juni - auch am 1. Mai!".
Q: Spartacus KJO-SW: Der internationale Kampftag…, Kornwestheim o. J. (1972)

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01.05.1972:
In Stuttgart wird die Demonstration des KAB/ML von, laut KJO Spartacus, 2 000 Personen besucht. Man selbst habe mit 50 Leuten einen Block auf der DGB Kundgebung gebildet. Spartacus B/L kann dagegen, laut derselben Quelle, 80 Demonstranten aufbieten, von denen 17 ihre eigenen Mitglieder sein sollen.

Die RJ/ML hat auch 2 000 gezählt, allerdings noch ein späteres Anwachsen auf 2 500 bemerkt und auf dem Kundgebungsort, dem Schillerplatz, noch weitere warten sehen. Nachmittags sei man noch zur DGB Kundgebung gezogen. laut MLSG und KSG(ML) waren es 2 500.

Das Maifest des KAB/ML sei von 800, die gemeinsame Demonstration von KPD/ML-ZB und KPD/ML-ZK dagegen nur von 238 Personen besucht worden. Auf dem Maifest tritt vermutlich auch der 'Rote Zünder' auf.

Zur Stuttgarter Demonstration der KPD/ML-ZB, an der sich laut dieser ca. 250 beteiligen, wird auch in Freiburg mobilisiert. Davon berichtet auch der BKA Freiburg (vgl. 17.5.1972) anläßlich seiner eigenen Maiveranstaltung (vgl. 28.4.1972).

Der KAB/ML selbst macht bei seiner Demonstration ab Ostendplatz gar 3 000 Teilnehmer aus. Auf seiner Maifeier im Wulle Festsaal zählte auch er 800 Besucher.
Q: Klassenkampf Nr. 21, Freiburg 17.5.1972, S. 6; KJO Spartacus-OG Stuttgart: Ergebnisse und Perspektiven der Arbeit der Stgt. OG, Stuttgart 17.12.1972;Rebell Nr. 5, Tübingen Mai 1972;Rote Fahne Nr. 5 und 8, Tübingen Mai 1972 bzw. Aug. 1972, S. * bzw. S.6;Rotes Signal Nr. 4, Erlangen Mai 1972, S. 8f;Roter Pfeil Nr. 4, Tübingen Juni 1972, S. 12ff;Spartacus Nr. 28, Berlin Juni 1972, S. 5

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08.05.1972:
Durch die RJ/ML Betriebsgruppe Daimler erscheint vermutlich in dieser Woche die Nr. 4 des 'Roter Stern' - Zeitung der Revolutionären Jugend (Marxisten-Leninisten) für die Kollegen von Daimler / Sindelfingen (vgl. 2.5.1972, 15.5.1972) mit dem Artikel "Der 1. Mai lebt!", wobei berichtet wird aus Stuttgart, aber auch aus Sindelfingen.
Q: Roter Stern Nr. 4, Sindelfingen o. J. (1972), S. 4f

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06.11.1972:
In Frankfurt geben die RJ(ML), die KSG(ML) und die "Gruppe um das ROTE SIGNAL" der MLSG vermutlich in dieser Woche das Programm "Nein zum Bonner Wahlschwindel" heraus mit dem Abschnitt "'Roter Zünder' gibt Zunder" zu den Auftritten zum 1. Mai in Erlangen, Schweinfurt und Stuttgart.
Q: RJ(ML), KSG(ML), Gruppe um das Rote Signal: Nein zum Bonner Wahlschwindel, Frankfurt o. J. (1972), S. 16f

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27.04.1973:
Die Wieslocher und Walldorfer Sympathisanten der KPD geben vermutlich Ende dieser Woche das Flugblatt "Heraus zum 1. Mai, dem internationalen Kampftag der Arbeiterklasse!" heraus mit Bericht von Schnellpresse und BBC / SMW sowie dem Aufruf zur 1. Mai-Demonstration in Stuttgart, zu der ein Bus von der Hauptpost Wiesloch abfährt.
Q: Wieslocher und Walldorfer Sympathisanten der KPD: Heraus zum 1. Mai, dem internationalen Kampftag der Arbeiterklasse!, O. O. o. J. (1973)

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28.04.1973:
Die KPD berichtet:"
Stuttgart, 28. April. Knapp 400 Menschen, darunter viele, die zum ersten Male eine Veranstaltung unserer Partei aufsuchten, nahmen an der letzten Veranstaltung des Regionalkomitees Nordbaden/Nordwürttemberg zur Vorbereitung des 1.Mai 1973 teil.

Eröffnet von einem Mitglied des Regionalkomitees, der unter dem Beifall aller Anwesenden die arbeiterfeindliche Politik der Brandtregierung anprangerte und die DKP als Hilfstruppe des Klassenfeindes bloßstellte, entwickelte sich diese bisher größte Veranstaltung der Partei in der Region schwungvoll.

Ein Arbeiter von Daimler (IGM-Bereich,d.Vf.) berichtete von den unerträglichen Arbeitsbedingungen an den Bändern und charakterisierte die schändliche Rolle des Betriebsrats. Eine junge Arbeiterin der Industriewerke Karlsruhe (IWKA,d.Vf.), die wegen ihres konsequenten Eintretens für die Kollegen jetzt aus der IG Metall ausgeschlossen werden soll (UVB,d.Vf.), konnte den Anwesenden deutlich vor Augen führen, was die Gewerkschaftsbonzen von Arbeitern halten. Weitere Berichte über die Resonanz der revolutionären Gewerkschaftsopposition (RGO,d.Vf.) und des antiimperialistischen Kampfes ergänzten den einleitenden Teil der Veranstaltung.

Grußadressen des Kommunistischen Studentenverbandes (KSV,d.Vf.), der Liga gegen den Imperialismus (LgdI,d.Vf.), der Conföderation Iranischer Studenten (CISNU) und von 30 französischen Soldaten aus Reutlingen, die sich mit den antiimperialistischen Forderungen der Partei solidarisieren, führten die Veranstaltung einem weiteren Höhepunkt zu. Nach einem Referat, das dem Kampf der indochinesischen Völker gewidmet war, wurde eine Resolution einstimmig angenommen. Den Abschluß der Veranstaltung, die erfüllt war von Zuversicht über den revolutionären Zusammenschluß der Arbeiterklasse mit den übrigen werktätigen Schichten des Volkes und vom Geist des proletarischen Internationalismus, bildete die Rede des Vertreters des Zentralkomitees unserer Partei, die mit großer Begeisterung aufgenommen wurde.

Die Internationale, das Lied der internationalen Arbeiterbewegung beschloß diese kämpferische Veranstaltung der Partei."
Q: Rote Fahne Nr. 18 und 19, Dortmund 2.5.1973 bzw. 9.5.1973, S. 8 bzw. S.*

29.04.1973:
Eine regionale Maiveranstaltung der KPD war für heute in Stuttgart angekündigt worden, fand aber bereits gestern statt.
Q: Rote Fahne Nr.14,Dortmund 4.4.1973,S.2

01.05.1973:
Von der Demonstration des Regionalkomitees (RK) Nordbaden/Nordwürttemberg der KPD in Stuttgart-Cannstatt um 10 Uhr ab Ostendplatz im Hallschlag berichtet sie selbst:"
600 Menschen nahmen an der Maidemonstration der KPD in Stuttgart-Cannstatt teil - gegenüber nur 1 600 bei der Kundgebung des DGB - trotz der Hetze und Einschüchterungsversuche der Bourgeoisie gegen unsere Partei, trotz der Unterstützung der arbeiterfeindlichen DGB- und SPD-Führer durch alle sich 'links' nennenden Organisationen einschließlich des KABD. Spontan reihten sich über 50 italienische Kollegen in unseren Demonstrationszug ein. Überall stießen wir auf eine sehr freundliche Aufnahme bei der Bevölkerung."

Laut manchen Äußerungen der KPD nehmen auch 700, laut KABD 600 teil. Der KOV der KPD berichtet von 50 Ausländern und 400 Genossen, u.a. von der KSSG Wiesloch kamen, uns bekannt wurde bisher nur die USSG Wiesloch.
Q: Kämpfende Jugend Nr.5,Dortmund Apr. 1973; Schulkampf Sdr.druck und Nr. 7, Berlin Apr. 1973 bzw. Juni 1973;Kommunistische Arbeiterpresse KWU Nr. 25, Berlin 15.5.1973;Rote Fahne Nr. 14, 17, 18 und 1, Dortmund 4.4.1973, 25.4.1973, 2.5.1973 bzw. 3.1.1974, S. 2, S. 1, S. 8 bzw. S. 5;Rote Fahne Nr. 5, Tübingen Mai 1973

01.05.1973:
In Stuttgart organisieren, laut KABD, die, auf seine Initiative hin gebildeten, Maikomitees von Bosch, Daimler, Ost, und Betriebe Cannstatt eine Demonstration von 2 000 Leuten zur DGB Kundgebung. Dieser Ansicht ist auch die RJ/ML. Die KPD allerdings zählt nur 1 600 auf einer DGB Kundgebung, wo auch der KABD gewesen sei. Zur KABD Veranstaltung in der Untertürkheimer Sängerhalle seien 1 300 gekommen, u.a. um den Auftritt des 'Roten Zünder' zu sehen. Die Vorläufer des KBW beteiligen sich, laut KPD, an der DGB-Kundgebung, an der 1 600 teilnehmen.

Die KPD/ML-ZK führt eine Maiveranstaltung, die KPD eine regionale Demonstration durch.

Die KJO Spartacus (vgl. Mai 1973) berichtet:"
In Stuttgart, … wo eine von der IGM-Jugend initiierte Gewerkschaftsjugenddemonstration vor der DGB-Kundgebung in der Innenstadt geplant war, verboten die Bonzen am Vorabend kurzerhand die Demonstration mit der Begründung: 'Wir machen uns lächerlich, es kommen ohnehin weniger als 300 Leute!' Durch die Agitation unserer Stuttgarter Ortsgruppe gelang es uns, diesem bürokratischen Manöver die richtige Antwort zu geben."

An der Demonstration im Anschluß an die DGB-Kundgebung von 4 000, für die die KJO agitierte, hätten sich 500 beteiligt.
Q: Spartacus Nr. 38, Berlin Mai 1973, S. 5f; Rote Fahne Nr. 18 und 1, Dortmund 2.5.1973 bzw. 3.1.1974, S. 8 bzw. S. 5;Roter Morgen Nr. 16 und 18, Dortmund 28.4.1973 bzw. 12.5.1973;Rotes Signal Nr. 3/4, Erlangen März/Apr. 1974, S. 15;Kommunistische Arbeiterpresse KWU Nr. 25, Berlin 15.5.1973;Rote Fahne Nr. 5, Tübingen Mai 1973;Rebell Nr. 5, Tübingen Mai 1973;Das rote Band Nr. 5, Ulm Mai 1973

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03.04.1974:
In der Nr. 14 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 27.3.1974, 10.4.1974) befaßt sich die KPD u.a. mit dem 1.Mai. Aus Baden-Württemberg wird im Zusammenhang mit dem 1. Mai auf den DGB Stuttgart eingegangen.
Q: Rote Fahne Nr. 14, Dortmund 3.4.1974

28.04.1974:
In Stuttgart will die KPD/ML eine Maiveranstaltung mit Ernst Aust durchführen.
Q: Roter Morgen Nr. 17, Dortmund 27.4.1974

30.04.1974:
In Stuttgart führt die KPD, laut KJV, ihre Maiveranstaltung im Schwabenbräu durch.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 8, Dortmund 24.4.1974

01.05.1974:
In Stuttgart besuchen, laut RJVD des KABD, 6 000 die Demonstration und gar 8 000 die Kundgebung, die u.a. von 13 Maikomitees (genannt wird nur das Stadtteilkomitee West) vorbereitet wurde. Der KABD führt eine Veranstaltung durch.

Laut KBW (vgl. 15.5.1974) nehmen an der DGB-Demonstration ca. 4 000 Menschen teil:"
Ein starker Block des KABD bildete ungefähr ein Drittel des Zuges. Hinter den Transparenten der Sympathisanten des KBW, die das erste Mal öffentlich auftraten, sammelten sich ungefähr 40 Menschen."

In Stuttgart will die KPD eine eigene Kundgebung durchführen und sich ansonsten an der DGB-Demonstration beteiligen. Unter deren ca. 4 000 Teilnehmern hat man dann, neben einem KABD-Block, mit 900 Leuten einen Block der Stuttgarter Aktionseinheit "Für einen kämpferischen 1.Mai unter roten Fahnen" ausgemacht. Die eigene Kundgebung sei von ca. 800 Leuten angehört worden. Die KPD/ML-Demonstration im Stuttgarter Osten habe knapp 100 Teilnehmer gehabt.

Laut KPD/ML beteiligen sich KPD und KBW an der DGB-Demonstration. Auf der eigenen Maidemonstration in Ostheim, konnte man 30 neue Gesichter ausmachen, an der Maiveranstaltung nahmen 100 teil.

Die KPD bildet, laut den 'Politischen Briefen', einen Block von 900 Leuten.

Innerhalb des Spartacusbundes (SpB) berichtet das ZK (vgl. 25.5.1974):"
STUTTGART: Trotzdem das sich das RK S/W anfangs recht hilflos einem Kuriosum gegenüber sah (gemeinsamer integrierter Block von KPD und GIM!), brachten wir noch eine Veranstaltung mit ca. 100 und einen Demo.-Block von 60 auf die Beine, was für die nach der KJO-Zeit völlig darnieder liegenden Stuttgarter ein Erfolg ist. (KABD 500, KPD-GIM 300)."
Q: Spartacusbund: Internes Bulletin Nr. 8, o.O. Juli 1974; Politische Briefe Nr. 3/4, Berlin o.J. (Mai 1974);Roter Morgen Nr. 17 und 18, Dortmund 27.4.1974 bzw. 11.5.1974;Rote Fahne Nr. 16 und 17, Dortmund 17.4.1974 bzw. 24.4.1974;Kämpfende Jugend Nr. 9, Dortmund 8.5.1974;Kommunistische Volkszeitung Nr. 10, Mannheim 15.5.1974, S. 11ff;Rebell Nr. 5, Tübingen Mai 1974

14.05.1974:
Joscha Schmierer verfasst das Vorwort für die Broschüre des ZK des KBW: "Programmentwurf, Entwurf des Aktionsprogramms und politische Linie der Gruppe Rote Fahne (KPD) - Eine Polemik" mit dem Abschnitt "Die Schwankungen der Politik der Gruppe Rote Fahne in der Politik der Aktionseinheit" zu deren anfänglicher Bereitschaft zur Aktionseinheit mit der SEW, was mittlerweile strikt abgelehnt werde, wobei aber berichtet wird vom 1. Mai aus Karlsruhe, wo die KPD allen Gruppen, auch der DKP, eine Aktionseinheit anbot, schliesslich aber allein nach Stuttgart fuhr.
Q: KBW: Programmentwurf, Entwurf des Aktionsprogramms und politische Linie der Gruppe Rote Fahne (KPD) - Eine Polemik, Mannheim Mai 1974, S. 79

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22.05.1974:
In der Nr. 21 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 15.5.1974, 29.5.1974) berichtet die KPD aus Baden-Württemberg von Rechtsopportunisten, die vermutlich u.a. in Stuttgart tätig sind (vgl. 23.4.1974). Diese seien ökonomistisch und gegen die RGO, außer in der IGM seien sie auch in der LgdI zu finden. Zum 1. Mai hätten sie gerne eine Aktionseinheit mit der DKP gemacht.
Q: Rote Fahne Nr. 21, Dortmund 22.5.1974

30.04.1975:
Heute will die KPD in Stuttgart ihre Maiveranstaltung im Schützenhaus Heslach durchführen.
Q: Rote Fahne Nr. 16, Dortmund 23.4.1975

01.05.1975:
In Stuttgart beteiligen sich, laut KPD, 3 000 an der DGB-Demonstration und 7 000 an der Kundgebung. Der KBW sei dabei nicht offen aufgetreten und der KABD erstmals auch nicht. Man selbst machte einen oppositionellen Block und dann eine Demonstration nach Heslach. Bei der Aktionseinheit mit der KPD/ML gab es Unstimmigkeiten. Die KPD will noch eine Maifeier in der Gaststätte Friedenau in der Rotenbergstraße abhalten.

Laut und mit Spartacusbund (SpB) beteiligen sich 1 000 an der DGB-Demonstration, u.a. auch KPD, KABD, KBW, GIM, Freie Sozialistische Jugend (FSJ), DKP und Sozialistisches Zentrum (SZ) des SBü sowie Mitglieder des Antimilitaristischen Arbeitskreises (AMAK) in Uniform. Die Kundgebung wird von 5 000 angehört. Man habe mit der GIM zusammengearbeitet. Die KPD/ML habe eine eigene Demonstration durchgeführt.

Die Gruppe Arbeiterstimme (vgl. 26.5.1975) berichtet dass der DGB eine Demonstration mit 2 500 Leuten und eine Kundgebung mit 4 000 organisiert. Die KPD habe danach mit 350 Personen eine eigene Demonstration gemacht. Das Sozialistische Zentrum (SZ) des Sozialistischen Büros Offenbach (SBO), der KBW, die GIM und der KABD hätten jeweils eine Maiveranstaltung durchgeführt.

Laut KB beteiligen sich an einer Mai-Demonstration des KABD in Stuttgart ca. 1 500 Menschen.

In Stuttgart-Ost führt die KPD/ML eine Rote Maidemonstration durch und will in Heslach eine Maiveranstaltung machen.
Q: Roter Morgen Nr. 17 und 19, Dortmund 26.4.1975 bzw. 10.5.1975; Arbeiterkampf Nr. 61, Hamburg 21.5.1975, S. 19;Arbeiterstimme Nr. 2/3, Nürnberg 26.5.1975;Spartacus Nr. 17, Essen 28.5.1975, S. 11;Rote Fahne Nr. 16 und 18, Dortmund 23.4.1975 bzw. 7.5.1974

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12.04.1976:
In Stuttgart wird in dieser Woche, laut und von der KPD, ein Maikomitee oppositioneller Gewerkschafter aus einem Zusammenschluß oppositioneller ÖTV-Mitglieder heraus gegründet.
Q: Rote Fahne Nr. 16, Köln 21.4.1976

19.04.1976:
In Stuttgart gibt der KBW vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt mit dem 1. Maiaufruf des ZK des KBW heraus, in dem eingeladen wird zu Veranstaltungen in Feuerbach, Ost, West und Vaihingen sowie zur zentralen Maiveranstaltung und zur Demonstration des DGB.
Q: KBW: 1. Mai - internationaler Kampftag der Arbeiterklasse, o. O. (Stuttgart) o. J. (1976)

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01.05.1976:
Innerhalb des KABD wird festgestellt, daß nur von 3 seiner Ortsgruppen Maikomitees aufgebaut worden seien. Dies sei geschehen in NRW in Aachen, in Bayern in Aschaffenburg und in Baden-Württemberg bei Daimler Stuttgart, wo es die einzige richtige Aktionseinheit gegeben habe.
Q: Lernen und kämpfen Nr. 5, o.O. Mai 1976

01.05.1976:
Laut KB nehmen in Stuttgart ca. 1 500 bis 2 000 Menschen an der DGB-Demonstration teil:"
Etwa ein Drittel des Zuges wurde von ausländischen Kollegen gestellt, vor allem Italiener, Türken und Griechen. Die Ausländer waren zweifellos der radikalste Teil des Zuges. Mit mehreren Hundert Anhängern war auch der KABD vertreten. … Nach der DGB-Kundgebung … führte der KBW mit 50 - 60 Anhängern noch seine eigene Demo durch und die KPD durchkämmte mit knapp 30 Leuten stundenlang die Arbeiterviertel in Stuttgart-Ost."

Laut KBW beteiligen sich 130 an seiner Demonstration.

Eine Maiveranstaltung der KPD in Feuerbach mit Christian Semler vom Ständigen Ausschuß des ZK der KPD wird, laut eigenen Angaben, von 400 Personen besucht ***? oder opp. Block. Laut KPD sollte, um 12 Uhr die gemeinsame Maidemonstration von KPD und KPD/ML beginnen. Die KPD/ML aber zieht es vor allein zu demonstrieren.

Laut AB beteiligen sich 7 000 an Demonstration und Kundgebung des DGB, u.a. auch Soldaten in Uniform.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.86,München 2.5.1976; Rote Fahne Nr. 16, 17, 18 und 19, Köln 21.4.1976, 28.4.1976, 5.5.1976 bzw. 12.5.1976, S. 3, S.*, S.* bzw. S. 11;Rote Fahne Pressedienst Nr. 18, Köln 4.5.1976;Kommunistische Volkszeitung Nr. 18, Mannheim 6.5.1976, S. 2;Arbeiterkampf Nr. 80, Hamburg 14.5.1976, Beilage

August 1976:
Die Nr. 8 von 'Lernen und kämpfen' (vgl. Juli 1976, Sept. 1976) des KABD geht u.a. auf die Maikampagne ein. Von Daimler Stuttgart wird bekanntgegeben, daß im dortigen Maikomitee auch Mitglieder der Plakatgruppe gesessen hätten, die u.a. aus Mitgliedern von alter und neuer KPD sowie der SPD bestehe.
Q: Lernen und kämpfen Nr. 8, o.O. Aug. 1976

01.05.1977:
Die Liga gegen den Imperialismus (LgdI) gibt ein Flugblatt ihrer Zeitschrift 'Internationale Solidarität' heraus, welches unter der Überschrift "1. Mai" aufruft zu den Blöcken der LgdI auf den revolutionären Maidemonstrationen in Köln, Westberlin, Frankfurt/Main, Hamburg, Stuttgart und München sowie zu Spenden für die ZANU Zimbabwe.
Q: Internationale Solidarität 1. Mai, Köln o. J. (1977)

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01.05.1977:
Zur 1. Mai Demonstration des DGB in Stuttgart kommen, laut KB, ca. 2 000 bis 3 000, "darunter stärkere Blöcke des KABD und des KBW und kleinere Blöcke der Antirepressionsgruppe, des Frauenzentrums und der Hausbesetzer (letztere von den KB-Sympathisanten unterstützt). Linke Blöcke der Ausländer bestimmten wiederum entscheidend das Bild der Demo. Auf dem Kundgebungsplatz hatten praktisch alle linken Gruppen ihre Agitationsstände aufgebaut, auch die beiden pseudolinken Provokateursgruppen MLD und EAP. Die KPD machte ihre eigene Demo im Anschluß an die DGB-Kundgebung mit etwa 2 - 3 000 Anhängern aus dem ganzen Bundesland. Der KABD führte traditionell wieder seine Mai-Veranstaltung durch, die mit etwa 1 000 Leuten wiederum gut besucht war. Kleinere Veranstaltungen machten auch der KBW und die Falken", SJD der SPD.

Laut AB beteiligen sich, laut AB, 10 000 an der DGB-Demonstration. Die Veranstaltung der DGB-Jugend besuchen ca. 300, die KABD-Veranstaltung ca. 800.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Extrablatt,München Mai 1977; Arbeiterkampf Nr. 104, Hamburg 16.5.1977, S. 10

01.05.1978:
1. Mai in Stuttgart. Laut KB beteiligen sich ca. 3 000 Leute an der DGB-Demonstration:"
Von der Stuttgarter Linken nahmen die Ausländer (im wesentlichen Türken und Chilenen) mit kämpferischen Parolen und Transparenten am Zug teil, während der übrige Teil der Linken im Zug unterging. Der KABD organisierte eine eigene Kundgebung mit 500 Leuten und anschließend ein Fest, daß mit 1 200 wieder gut besucht war … Desweiteren veranstaltete der MIR (Chile, d.Vf.) ein Mai-Fest mit gut 200 Teilnehmern. Hier hatte u.a. auch der KB einen Büchertisch."

Aufgerufen wurde auch vom KBW. Er meldet 5 000 Demonstranten und 6 000 Teilnehmer der Kundgebung. Die KBW-Kundgebung verfolgen 50, zu seiner Veranstaltung kommen 150 Menschen.
Q: Arbeiterkampf Nr. 129, Hamburg 16.5.1978, S. 14; Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Mittlerer Neckar Nr. 17 und 18, Stuttgart 24.4.1978 bzw. 1.5.1978, S. 19 bzw. S. 19;KBW: Dokument- und Beschlußdienst Nr. 23 - Anlage 1. Mai Dokumentation, O. O. O. J. (1979), S. 14f

Oktober 1978:
Von der VL des RJVD erscheint vermutlich im Oktober die Nr. 6 des innerorganisatorischen Organs 'Bahnbrecher' (vgl. Sept. 1978, März 1979) mit dem Abschnitt "Kampf dem Militarismus" mit einem Bild von Soldaten in Uniform am 1. Mai in Stuttgart.
Q: Bahnbrecher Nr. 6, O. O. 1978, S. 4

RJVD_Bahnbrecher_1978_06_04


01.05.1979:
Laut KB beteiligen sich in Stuttgart an einer DGB-Demonstration ca. 8 500 Menschen:"
Verschiedene linke Gruppen hatten zur Teilnahme an der DGB-Kundgebung aufgerufen. Am Nachmittag organisierten die Falken ein Fest im Freien. Weitere Mai-Veranstaltungen führte die KPD mit mehreren 100, der KABD mit ca. 1 000 Teilnehmern durch."

Laut KBW demonstrieren 8 000 Menschen, darunter ein Block türkischer Kollegen und auch die HBV. Die Kundgebung verfolgen 8 500. Die KBW-Kundgebung verfolgen 85 Personen, zu seiner Veranstaltung kommen 120 Menschen. Zur Kundgebung des KABD kommen, laut dessen 'Roter Fahne' Nr. 9/1979, 200 Personen, zu seiner Veranstaltung 1 000.
Q: Arbeiterkampf Nr. 153, Hamburg 14.5.1979, S. 16; KBW: Dokument- und Beschlußdienst Nr. 23 - Anlage 1. Mai Dokumentation, O. O. O. J. (1979), S. 12ff

KBW_Sued_1979_Erster_Mai011

KBW_Sued_1979_Erster_Mai012


01.05.1980:
Laut KB beteiligen sich an einer 1. Mai-Demonstration des DGB in Stuttgart ca. 8 000 Menschen, an einer Kundgebung des DGB rund 12 000. "Die Demo war geprägt vom Auftreten von mehreren tausend kämpferischen türkischen Kolleg/inn/en, während es sonst eher ruhig zuging." Der KABD und der türkische Arbeiterverein hielten getrennte Mai-Kundgebungen mit ca. 1 000 Teilnehmern ab "und vereinigten sich dann zu einer oppositionellen Abschlußkundgebung".
Q: Arbeiterkampf Nr. 176, Hamburg 5.5.1980, S. 6

Letzte Änderung: 13.10.2021