Mannheim:
Die Erschießung von Hans-Jürgen Remiszko am 17. Juli 1974

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 11.5.2020

Zur Erschießung von Hans-Jürgen Remiszko, dem jungen Arbeiter aus den Benz-Baracken in Mannheim-Käfertal, standen uns leider bisher viele Dokumente noch nicht zur Verfügung, wir bitten um Ergänzungen

Gegen seine Erschießung am 17. Juli 1974 wird allein lokal in Mannheim protestiert (vgl. 27.7.1974), wobei es offenbar zur Verhaftung von Zeugen kommt und zur Beschlagnahme von Veröffentlichungen des Untersuchungsausschuß zur Aufklärung der Polizeischießerei in Käfertal, der auch den Mannheimer Gefängnisskandal in seine Arbeit mit einbezieht (vgl. 5.8.1974, 19.8.1974), und des KBW.

In Westberlin befaßt sich der Protest dann nur noch indirekt mit Hans-Jürgen Remiszko, sondern es geht allgemein darum, eine Reihe von Todesfällen im Zusammenhang mit polizeilicher Gewaltanwendung 'Mord' oder gar 'Polizeimord' nennen zu dürfen (vgl. 30.7.1974).

Der KBW stellt kontrastierend das Vorgehen der Justiz in solchen Fällen dar (vgl. 4.9.1974), eine Bonner Broschüre (vgl. 16.9.1974) beschreibt eine Reihe von Todesfällen von Arbeitern bzw. Arbeiterjugendlichen, die der Polizei angelastet werden, wie Erich Dobhardt und Günther Jendrian, obgleich bei Neset Danis gemeinhin die türkischen Faschisten der 'Grauen Wölfe' bezichtigt wurden. Vor Ort in Mannheim veröffentlicht der Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) der KPD ebenfalls eine Broschüre (vgl. 23.9.1974), die Objekt einer der zahlreichen Anzeigen gegen Remiszkos Begleiter, seine Mutter, den presserechtlich Verantwortlichen des RFFK bzw. den Untersuchungsausschuß sowie die Anhänger des KBW in Mannheim geworden zu sein scheint (vgl. 2.10.1974, 31.10.1974, Dez. 1974, 22.1.1976, 19.2.1976, 6.5.1976, Juni 1976, 10.6.1976, 24.6.1976, 30.6.1976, 19.8.1976, 30.9.1976, 11.10.1976, 4.11.1976, 2.12.1976, 24.3.1977, 16.5.1977, 30.5.1977, 9.1.1978).

Bundesweit findet sich Hans-Jürgen Remiszko dann wieder in Listen von Todesfällen, die anläßlich des Todes von Holger Meins veröffentlicht werden, wie hier aus Dortmund belegt (vgl. 10.11.1974, 13.11.1974) und auch aus Westberlin durch den damals gerade von der RAF zur KPD übergewechselten Horst Mahler, in seiner Erklärung während des Berliner RAF-Prozesses (vgl. 19.11.1974).

Auch anläßlich von Anschlägen auf linke Kollegen findet sich Hans-Jürgen Remiszko abschließend für diese unrepräsentative Auswertung, noch einmal in einer solchen Liste wieder (vgl. 31.1.1975), ohne daß von einer juristischen Aufarbeitung seines Todes etwas bekannt geworden wäre.

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

17.07.1974:
In Mannheim-Käfertal wird der 18jährige Dachdecker Hans-Jürgen Remiszko von Polizisten in Zivil erschossen. Die KPD berichtet vermutlich noch aus dieser Woche, ihr RFFK Mannheim habe bereits einen Untersuchungsausschuß gegründet.

Berichtet wird durch KPD (vgl. 24.7.1974), KBW (vgl. 29.7.1974, 4.9.1974, 12.12.1974), KPD/ML und Spartacusbud (SpB - vgl. Sept. 1974) sowie u.a. auch in:
- Berlin durch den Landesverband der RH der KPD (vgl. 22.11.1974) und die KPD bei Daimler-Benz (vgl. 15.8.1974);
- Hamburg durch den KJV bei Valvo (vgl. 30.9.1974), den KBW in den Kasernen (vgl. 1.9.1974) und am Gymnasium Rahlstedt;
- NRW in Bochum durch die Kommunistische Gruppe Bochum (KGB - vgl. Okt. 1974), in Bonn durch das Komitee Schluß mit den Polizeiübergriffen (vgl. 16.9.1974), in Dortmund durch die Ortsleitung (OL) der KPD (vgl. 31.1.1975) und den KOV der KPD (vgl. 22.7.1974, 13.11.1974) sowie die Ortsgruppe (OG) der Roten Hilfe (RH) e.V. der KPD (vgl. 10.11.1974, 11.11.1974, 15.11.1974) und in Paderborn durch den KBW (vgl. 5.4.1976).
Quellen: RH e.V.-OG Dortmund: Holger Meins - im Gefängnis ermordet!, Dortmund O. J. (Nov. 1974), S. 2; RH e.V.-OG Dortmund: Verhindert weitere Morde an politischen Gefangenen! Version A und B, Dortmund O. J. (Nov. 1974), S. 2;Rote Fahne Nr. 30, 31 und 32, Dortmund 24.7.1974, 31.7.1974 bzw. 7.8.1974;Rote Hilfe Prozessinformation zum Bäcker-, Mahler- und Meinhof-Prozeß Nr. 4, Berlin O. J. (1974), S. 5;Spartacus Nr. 8, Essen Sept. 1974, S. 6;N.N. <KOV-OL Dortmund>: Neues Berufsverbot droht!, Dortmund O. J. (Juli 1974), S. 2;Bochumer Arbeiterzeitung Nr. 7, Bochum Okt. 1974, S. 11;Der Querschläger Nr. 6, Hamburg 1.9.1974, S. 5f;Durchbruch Nr. 1, Hamburg O. J. (1974), S. 6f;KBW-ZK-StA: Rundbrief Nr. 45, Mannheim 29.7.1974, S. 6;KOV-OL Dortmund: Holger Meins im Gefängnis ermordet!, Dortmund O. J. (13.11.1974), S. 1;KPD-OL Dortmund: Mordanschlag auf Rüsselsheimer Opel-Arbeiter und kommunistischen Betriebsrat der Vulkan-Werft-Bremen!, Dortmund O. J. (31.1.1975), S. 1;Kommunistische Volkszeitung Nr. 18 und 28, Mannheim 4.9.1974 bzw. 12.12.1974, S. 3 bzw. S. 16;Komitee Schluß mit den Polizeiübergriffen: Dokumentation Schluß mit den Polizeiübergriffen!, Bonn O. J. (Sept. 1974), S. 3;KBW Ortsgruppe Paderborn: Dokumentation. Zur Entwicklung der politischen Entrechtung in Paderborn, Paderborn O. J. (1976), S. 16;Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe Daimler Benz Westberlin Nr. 9, Berlin 15.8.1974, S. 1ff

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19.07.1974:
Die Rote Hilfe (RH) e.V. der KPD gibt vermutlich Ende dieser Woche einen Sonderdruck "Bestrafung der Mörder!" ihrer Zeitschrift 'Rote Hilfe' (vgl. Juni 1974, Okt. 1974) heraus.

Enthalten ist auch eine "Letzte Nachricht: Polizeimord in Mannheim" zu H. J. Remiszko.
Q: Rote Hilfe Sonderdruck Bestrafung der Mörder!, Dortmund o. J. (1974), S. 3

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24.07.1974:
In der Nr. 30 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 17.7.1974, 31.7.1974) berichtet die KPD vom "Arbeitermord" der Polizei an Hans Jürgen Remiszko in Mannheim-Käfertal (vgl. 17.7.1974).
Q: Rote Fahne Nr. 30, Dortmund 24.7.1974, S. 1 und 3

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24.07.1974:
Der KBW gibt seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 10.7.1974, 7.8.1974) Nr. 15 heraus. Aus Mannheim wird in "Polizei in Zivil erschoss einen Jungarbeiter und verletzte zwei weitere ohne Grund u. Warnung" berichtet von H. J. Remizko.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 15, Mannheim 24.7.1974, S. 2

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27.07.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 30 (vgl. 20.7.1974, 3.8.1974) heraus und berichtet u.a. über die Erschießung von Hans-Jürgen Remiszko in Mannheim-Käfertal.
Q: Roter Morgen Nr. 30, Dortmund 27.7.1974, S. 1 und 7

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27.07.1974:
In Mannheim demonstrieren, laut und mit KPD, über 200 gegen die 'Ermordung' von H.J. Remiszko durch die Polizei (vgl. 17.7.1974).
Q: Rote Fahne Nr. 31, Dortmund 31.7.1974, S. 1 und 3

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29.07.1974:
Die Zelle Druck des KBW Westberlin gibt den 'Widerdruck' (vgl. 24.6.1974, 29.7.1974) vermutlich in dieser Woche heraus mit dem Artikel "Polizei in Zivil erschoss einen Jungarbeiter und verletzte zwei weitere ohne Grund u. Warnung" zu Hans-Jürgen Remiszko, aus der 'KVZ'.
Q: Widerdruck Fischvergiftung in der Bundesdruckerei, Berlin o. J. (1974), S. 2

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30.07.1974:
In Berlin-Kreuzberg beteiligen sich, nach eigenen Angaben, ca. 100 Personen an einer Kundgebung der KPD gegen die 'Rote Fahne' (RF) Verkaufsverbote, weil darin die Tötung von Günther Routhier in Duisburg (vgl. 5.6.1974) und Hans Jürgen Remiszko in Mannheim (vgl. 17.7.1974) als Mord bezeichnet worden war.
Q: Rote Fahne Nr. 32, Dortmund 7.8.1974, S. 2

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03.08.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 31 (vgl. 27.7.1974, 10.8.1974) heraus und berichtet von den Jugendlichen in Mannheim-Käfertal.
Q: Roter Morgen Nr. 31, Dortmund 3.8.1974, S. 8

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05.08.1974:
In Mannheim gibt der Untersuchungsausschuß zur Aufklärung der Polizeischießerei in Käfertal vermutlich Anfang dieser Woche die "Dokumentation zur Aufklärung der Polizeischießerei in MA-Käfertal" in einer Auflage von 2 000 Stück heraus.

Enthalten sind die Abschnitte:
- "Vorbemerkung" zum Treffen des Freundeskreis Hans Jürgen Remiszko bzw. zur Veranstaltung am 9.8.1974;
- ein Artikel der 'Bild'-Zeitung;
- "Augenzeugenberichte:";
- ein Artikel des 'Mannheimer Morgen';
- "Zur Vorgeschichte";
- "Frau Remiszko berichtet";
- ein Schreiben des Arbeitgebers;
- "Zeugen wurden verhaftet und unter Druck gesetzt";
- "Haftbefehl:";
- "Resolution gegen die Beschlagnahmung von Zeitungen und Flugblättern und die Verhaftung von Zeugen", die auf der Versammlung am 31.7.1974 verabschiedet wurde;
- "Mord und Totschlag einkalkuliert" zu den Verbrecherjagdtruppen der Polizei;
- zwei Artikel aus dem 'Mannheimer Morgen' zu den MEK bzw. dem baden-württembergischen Sicherheitsplan;
- "Staatsapparat gegen Arbeiter";
- "Vorurteile als Mittel zur Beeinflussung der Öffentlichkeit" zur Bezeichnung von Remiszko und seinen Freunden als 'Rocker' bzw. zu den Benz-Baracken;
- "Strafvollzug in Bannheim" mit der "Presseinformation Berichte über Folterungen im Gefängnis Mannheim 27.7.74" vom Gefangenenrat Frankfurt;
- ein Artikel des 'Mannheimer Morgen' zur JVA Mannheim;
- "Unterschriftensammlung zur Aufklärung der Polizeischießerei in Käfertal"; sowie
- die Ankündigung der Veranstaltung am 9.8.1974.

Berichtet wird:"
Spitzelerlaß

Nach einer Anweisung von dem baden-württembergischen CDU-Innenminister Schieß sollen Streikende polizeilich überwacht und bespitzelt werden. - So geschehen durch Zivilbeamte beim Metallerstreik 73 in Stuttgart in den Streiklokalen. Kein Wunder, wenn die Streikenden sich durch solche Streifen provoziert fühlen.

SOLCHE ÜBERWACHUNGEN SIND SOFORT EINZUSTELLEN!"
Q: Untersuchungsausschuß zur Aufklärung der Polizeischießerei in Käfertal: Dokumentation zur Aufklärung der Polizeischießerei in MA-Käfertal, Mannheim o. J. (1974)

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07.08.1974:
In der Nr. 32 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 31.7.1974, 14.8.1974) berichtet die KPD aus Mannheim von der Verhaftung der Belastungszeugen gegen die Polizei beim "Mord an Hans Jürgen Remiszko" (vgl. 17.7.1974).
Q: Rote Fahne Nr. 32, Dortmund 7.8.1974, S. 3

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07.08.1974:
Die GIM gibt ihre 'Was tun' Nr. 57/58 (vgl. 24.6.1974, 11.9.1974) heraus mit dem Artikel "Polizeiterror in Mannheim" zu H. J. Remiszko.
Q: Was tun Nr. 57/58, Frankfurt 7.8.1974, S. 10

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07.08.1974:
Der Ständige Ausschuß (StA) des ZK des KBW gibt vermutlich heute seinen Rundbrief Nr. 46 (vgl. 29.7.1974, 22.8.1974) heraus mit dem Abschnitt Beschlagnahme der KVZ wegen H.J. Remiszko und der "Presseerklärung des Kommunistischen Bundes Westdeutschland" vom 7.8.1974 zur Beschlagnahme der KVZ.
Q: KBW-ZK-StA: Rundbrief Nr. 46, Mannheim "8.7.1974", S. 1f

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07.08.1974:
Der KBW gibt seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 24.7.1974, 21.8.1974) Nr. 16 heraus. In "Zur Polizeischiesserei in Mannheim-Käfertal: Polizei und Justiz wollen die Wahrheit unterdrücken" wird berichtet über H. J. Remiszko.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 16, Mannheim 7.8.1974

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10.08.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 32 (vgl. 3.8.1974, 17.8.1974) heraus. In "Hände weg vom Roten Morgen!" wird berichtet von der bundesweiten Beschlagnahme der Nummern 30 und 31 wegen der Artikel zu Routhier und Remiszko.
Q: Roter Morgen Nr. 32, Dortmund 10.8.1974, S. 1 und 7

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14.08.1974:
Die Zelle Unikliniken des KBW Ortsgruppe Göttingen und die Zelle des KAJB geben den 'Schrittmacher' Nr. 30 (vgl. 23.7.1974, 3.9.1974) heraus mit dem Artikel "Kommunistische Volkszeitung beschlagnahmt" im Polibula wegen dem Remiszko-Artikel.
Q: Der Schrittmacher Nr. 30, Göttingen 14.8.1974, S. 3

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19.08.1974:
In Mannheim gibt der Untersuchungsausschuß zur Aufklärung der Polizeischießerei in Käfertal vermutlich in dieser Woche die Broschüre "Untersuchungsergebnisse über die Polizeischießerei in MA-Käfertal" in einer Auflage von 2 000 Stück heraus.

Enthalten sind die Abschnitte:
- "Das Untersuchungsergebnis" von Rechtsanwalt Härdle;
- "Berichte: Stellungnahmen der Verantwortlichen der Polizei";
- "Stellungnahmen der Parteien im Stadtrat";
- "Bekanntmachung zur Polizeischiesserei in Mannheim-Käfertal";
- "Mord oder Totschlag?";
- ein Artikel des 'Mannheimer Morgen';
- "Die Beschlagnahmungen waren rechtswidrig";
- "'wenn Sie nicht mitgehen, dann schlag ich Sie im Viereck'";
- "Ausländerhetze bei Beschlagnahmung";
- die Anordnung der Beschlagnahmung der "Dokumentation zur Aufklärung der Polizeischießerei in MA-Käfertal";
- "798 Dokumentationen zurückgeholt";
- "3 Festnahmen am Paradeplatz";
- "Die Erfahrungen:";
- zwei Artikel aus dem 'Mannheimer Morgen' zu den Beschlagnahmungen;
- "Bericht eines Häftlings aus dem 'Landes' in Mannheim" zur JVA; sowie
- ein Artikel des 'Mannheimer Morgen' zur JVA.
Q: Untersuchungsausschuß zur Aufklärung der Polizeischießerei in Käfertal: Untersuchungsergebnisse über die Polizeischießerei in MA-Käfertal, Mannheim o. J. (1974)

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21.08.1974:
In der Nr. 34 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 14.8.1974, 28.8.1974) berichtet die KPD über die Erschießung von Hans-Jürgen Remiszko (vgl. 17.7.1974) und seine Wohngegend, die Benz-Baracken in Mannheim.
Q: Rote Fahne Nr. 34, Dortmund 21.8.1974, S. 2

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21.08.1974:
Der KBW gibt seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 7.8.1974, 4.9.1974) Nr. 17 heraus. In "Beschlagnahmeversuche gingen ins Leere" wird berichtet vom Vorgehen der Polizei gegen die 'KVZ' Nr. 16 wegen dem Artikel zu H. J. Remizko. Von diesem Fall wird auch berichtet in "Bürger bilden Untersuchungsausschuss. Die Mannheimer nehmen die Aufklärung über die Polizeischiesserei in Käfertal in die eigene Hand".
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 17, Mannheim 21.8.1974, S. 1 und 12

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21.08.1974:
Die Ortsgruppe Heidelberg des KBW gibt zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 17 eine 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 7.8.1974, 4.9.1974) als Beilage heraus mit dem Artikel "KVZ beschlagnahmt" am 8.8.1974 in der Buchhandlung Rupp-Grunow, wegen dem Remiszko-Bericht.
Q: Arbeiter-Zeitung - Ortsbeilage Heidelberg zur Kommunistischen Volkszeitung Nr. 17, Heidelberg 21.8.1974, S. 2

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21.08.1974:
Der KBW Osnabrück gibt zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 17 eine Ortsbeilage (vgl. 10.7.1974, 18.9.1974) heraus mit dem Leitartikel "Prozess gegen KVZ-Verkäufer Beschlagnahmung durch die Polizei - Polizei und Bundeswehr wollen KVZ-Verkauf verhindern! Darum den KVZ-Verkauf verstärkt fortführen - Wir lassen uns nicht unterdrücken!" zur Beschlagnahme wegen des Artikels über H.J. Remiszko.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Ortsbeilage Osnabrück Nr. 17, Osnabrück 1974, S. 1

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23.08.1974:
Der Kommunistische Arbeiterjugendbund (KAJB) Göttingen gibt die Nr. 3 seines 'Proletarischen Kurs' (PK - vgl. Juni 1974, Okt. 1974) für August und September heraus mit dem Artikel "Beschlagnahme" der 'KVZ' wegen einem Artikel "Polizei und Justiz wollen die Wahrheit unterdrücken" zu H. J. Remiszko, der dokumentiert wird.
Q: Proletarischer Kurs Nr. 3, Göttingen 23.8.1974, S. 6f

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28.08.1974:
Der KOV der KPD gibt seinen 'Schulkampf' Nr. 6 (vgl. 11.6.1974, 25.9.1974) mit dem Leitartikel "Arbeitermord und organisierte Verelendung der Volksmassen" zum Tod von Hans-Jürgen Remizko in Mannheim, einem 'Polizeiüberfall' in Westberlin und einem Polizeiübergriff in Bonn heraus.
Q: Schulkampf Nr. 6, Dortmund 28.8.1974, S. 1, 6 und 8

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September 1974:
Von der provisorischen zentralen Leitung der RH herausgegeben erscheint vermutlich im September die 'Rote Hilfe' Zeitung Nr. 26 (vgl. Juli 1974, Nov. 1974) heraus. Aus Mannheim wird in "Zum Polizeimord an H. J. Remisko" berichtet von H. J. Remiszko.
Q: Rote Hilfe Nr. 26, Dortmund o. J. (Sept. 1974), S. 2

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04.09.1974:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 18 (vgl. 21.8.1974, 18.9.1974) heraus. U.a. wird eingegangen auf die "Polizeischießerei" in Mannheim-Käfertal, bei der Hans Jürgen Remiszko starb (vgl. 17.7.1974) und auf den Skandal in der JVA, der vom Frankfurter Gefangenenrat aufgedeckt wurde. Wegen Remiszko würden jetzt Mitglieder des Untersuchungsausschusses angeklagt, weil sie behaupteten, daß die Wahrheit vertuscht werde. Bei den ungeklärten Todesfällen in der JVA dagegen würden Ermittlungen gar nicht oder nur halbherzig aufgenommen.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 18, Mannheim 4.9.1974, S. 3

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16.09.1974:
Das Bonner Komitee "Schluß mit den Polizeiübergriffen" gibt vermutlich in dieser Woche seine Dokumentation "Schluß mit den Polizeiübergriffen!" heraus. Enthalten ist die folgende:"
VORBEMERKUNG

Und: Bonn ist eben kein Einzelfall.

In vielen Städten fragen Werktätige, Hausfrauen, Studenten nach den Gründen des Todes von H.J. Remizko, in Mannheim im Juli (vgl. 17.7.1974,d.Vf.)durch Polizeischüsse tödlich verletzt, von Erich Dobhardt, im Juli 1973 (vgl. 21.8.1973,d.Vf.) in Dortmund 'auf der Flucht' erschossen, von Neset Danis, am 21.5. in Hamburg (vgl. Norderstedt - 5.5.1974,d.Vf.) umgekommen, von Günther Routhier, im Juni 1974 (vgl. 5.6.1974,d.Vf.) in Duisburg durch Polizeimißhandlung tödlich verletzt… und vielen anderen Zwischenfällen, Überfällen - die Zeitungen berichteten fast täglich Neues.

Und wer darüber schreiben will, wer danach fragt, wie es dazu kam, wer Hintergründe erfahren will, der lebt gefährlich:

Denn der wagt es, die Allmacht Staatsgewalt anzugreifen."
Q: Komitee Schluß mit den Polizeiübergriffen: Dokumentation Schluß mit den Polizeiübergriffen!, Bonn o.J. (Sept. 1974)

23.09.1974:
In Mannheim gibt der Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) der KPD vermutlich in dieser Woche die Broschüre "Der Arbeitermord in Mannheim. Gegen verschärften Polizeiterror schaffen wir Klassensolidarität" zu Hans Jürgen Remiszko (vgl. 17.7.1974) heraus, die unmittelbar nach dem Erscheinen beschlagnahmt wird.

Enthalten sind die Abschnitte:
- "Vorwort";
- "H.-J. Remiszko - von der Polizei ermordet, zur Person";
- "Die Chronologie des Polizeimordes";
- "Die Sonderstreife auf der Jagd";
- "Die Arbeitermörder K. … und Sch. …";
- "Der kapitalistische Staat schützt seine Henkersknechte";
- "Die Volksverhetzung der bürgerlichen Presse";
- "Die Schmidt/Genscher-Regierung verschärft den Polizeiterror";
- "Der Rote-Fahne-Freundeskreis Mannheim der KPD organisiert den Kampf gegen den Polizeiterror";
- "Zur Politik der biederen Demokraten des KBW"; sowie
- "Wie wir den Kampf weiterführen müssen: Gegen Polizeiterror - schafft Klassensolidarität".
Q: Rote Fahne Nr. 40, Dortmund 2.10.1974, S. 2; RFFK: Der Arbeitermord in Mannheim. Gegen verschärften Polizeiterror schaffen wir Klassensolidarität, Mannheim o. J. (1974)

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02.10.1974:
In der Nr. 40 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 25.9.1974, 2.10.1974) berichtet der RFFK Mannheim von Hans Jürgen Remiszko (vgl. 23.9.1974). Gegen den presserechtlich Verantwortlichen des RFFK seien bisher 6 Anzeigen ergangen, weil er die Erschießung Remizkos als Mord bezeichnete.
Q: Rote Fahne Nr. 40, Dortmund 2.10.1974, S. 2

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31.10.1974:
Die Sektion Klassenjustiz (SKJ) der Gesellschaft zur Unterstützung der Volkskämpfe (GUV) Heidelberg gibt unter Mitarbeit der entsprechenden Sektionen der GUVs in Bremen, Frankfurt, Freiburg, Hamburg und Kiel die Nr. 5 der 'Roten Robe' (vgl. 29.8.1974, 31.12.1974) heraus.

Im Artikel "Die 'Verhaftung des gefährlichen Gedankens'. Presseschlagnahme - Bericht und Rechtshilfe" wird auch berichtet über den Fall Remizko in Mannheim.

Mit H. J. Remizko befasst sich auch der Artikel "Die Polizeischießerei in Mannheim-Käfertal".
Q: Rote Robe Nr. 5, Heidelberg 31.10.1974, S. 179ff

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November 1974:
Von der provisorischen zentralen Leitung der RH herausgegeben erscheint vermutlich im November die 'Rote Hilfe' Zeitung Nr. 27 (vgl. Sept. 1974, Jan. 1975). In "Ortsgruppen der Roten Hilfe in Mannheim/Ludwigshafen und Köln gegründet" wird auch berichtet über H. J. Remizko.
Q: Rote Hilfe Nr. 27, Dortmund o. J. (Nov. 1974), S. 14

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10.11.1974:
Die Ortsgruppe (OG) Dortmund der Roten Hilfe (RH) e.V. der KPD gibt vermutlich heute ein Flugblatt zum Tod von Holger Meins (RAF) in der JVA Wittlich (vgl. 9.11.1974) heraus:"
HOLGER MEINS - IM GEFÄNGNIS ERMORDET!

Die Bourgeoisie macht Jagd auf ihre politischen Gegner, sie scheut nicht vor Morden zurück: Bei der Verfolgung der RAF mobilisierte sie Polizei und Bundesgrenzschutz (BGS,d.Vf.). Maschinenpistolen wurden an jeden Polizisten verteilt. In Großeinsätzen wurden ganze Stadtviertel umstellt und durchkämmt.

Petra Schelm (vgl. Hamburg - 15.7.1971,d.Vf.), Georg von Rauch (vgl. Berlin - 4.12.1971,d.Vf.), Ian Mc Leod (vgl. Stuttgart - 25.6.1972,d.Vf.) wurden die Opfer dieser Jagd. Inzwischen wurde die Polizei weiter aufgerüstet, spezielle 'Mobile Einsatzkommandos' (MEK,d.Vf.) geschaffen.

Die Bilanz der letzten Monate:
- H.J. Remizko (vgl. 17.7.1974,d.Vf.), ein Mannheimer Arbeiter, wurde von Zivilpolizisten bei einer einfachen Ausweiskontrolle erschossen
- G. Jendrian (vgl. München - 24.5.1974,d.Vf.), der verdächtigt wurde, mit der RAF zu sympathisieren, wurde in seinem Zimmer von Schußgarben eines Mobilen Einsatzkommandos zerfetzt.

Kollegen, laßt Euch nicht weismachen, daß die Bourgeoisie gegen Kriminelle rüstet, daß Polizeimanöver, Isolationshaft, Schauprozesse mit Terrorurteilen Eurem Schutz dienen sollen!"
Q: RH e.V.-OG Dortmund: Holger Meins - im Gefängnis ermordet!, Dortmund o.J. (Nov. 1974)

13.11.1974:
In der Nr. 46 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 6.11.1974, 20.11.1974) berichtet die KPD vom "Polizeiterror" der Wache Mannheim-Käfertal gegen die Bewohner der Benz-Baracken bzw. der Erschießung von H. J. Remiszko.
Q: Rote Fahne Nr. 46, Dortmund 13.11.1974, S. 2

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13.11.1974:
Die Ortsleitung (OL) Dortmund des KOV der KPD gibt vermutlich heute ein Flugblatt heraus:"
HOLGER MEINS IM GEFÄNGNIS ERMORDET!

Die Justiz ist weder 'unabhängig' noch 'gerecht', sondern Bestandteil des kapitalistischen Staates, funktioniert genauso zur Unterdrückung der Arbeiterklasse:

- Die Morde der Polizeitruppen an dem kommunistischen Arbeiter Routhier (vgl. Duisburg - 18.6.1974,d.Vf.), dem Münchener Taxifahrer Jendrian (vgl. 24.5.1974,d.Vf.) und dem Mannheimer Arbeiter Hans-Jürgen Remizko (vgl. 17.7.1974,d.Vf.) sind Ausdruck der wachsenden Polizeiwillkür gegen das Volk, um ein Klima der Angst, Unsicherheit und des uneingeschränkten Schußwaffengebrauches der Polizisten zu schaffen."
Q: KOV-OL Dortmund: Holger Meins im Gefängnis ermordet!, Dortmund o.J. (13.11.1974)

14.11.1974:
Der KBW gibt die Nr. 24 seiner 'KVZ' (vgl. 7.11.1974, 21.11.1974) heraus. Aus Mannheim wird zu H. J. Remiszko dokumentiert die "Presseerklärung. zu der Polizeischießerei in Mannheim-Käfertal" von Mathias Müllerschön für den Untersuchungsausschuß.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 24, Mannheim 14.11.1974, S. 10

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19.11.1974:
Der Landesverband Westberlin der RH der KPD/ML (vgl. 22.11.1974) berichtet vom RAF-Prozeß gegen Bäcker, Mahler und Meinhof (vgl. 15.11.1974, 24.11.1974) evtl. von heute:"
ERKLÄRUNG DES GENOSSEN HORST MAHLER

Um ihre Machtposition nicht zu verlieren, ist die herrschende Klasse gezwungen, Tag für Tag von Neuem Gewalt anzuwenden:
- indem sie massenhaft Kollegen entlassen und damit brotlos machen oder zu Kurzarbeit zwingen
- täglich aus Profitgier die Arbeitshetze verstärken,
- fortschrittliche Kollegen versuchen mundtot zu machen, wo selbst vor Mord und Totschlag nicht zurückgeschreckt wird (z.B. Günther Routhier, Arbeiter, wurde aus dem Gerichtssaal geprügelt und erlag kurze Zeit später seinen Verletzungen; der Jungarbeiter Remizko, unbewaffnet, von einer Zivilstreife erschossen (vgl. Mannesmann im IGM-Bereich Duisburg - 5.6.1974 bzw. Mannheim - 17.7.1974,d.Vf.)!).

Um jeglichen Widerstand zu brechen, werden Justiz- und Polizeiapparat sowie Bundesgrenzschutz (BGS,d.Vf.) in voller Stärke eingesetzt.

In diesem Zusammenhang ist auch der Baader-Meinhof-Prozeß zu sehen, er soll für die Bevölkerung als abschreckendes Beispiel dienen, soll aufzeigen, was mit den Leuten passiert, die es wagen sollten, sich gegen das Unterdrückersystem zu wehren!
(gerade auch der Mord an Holger Meins (vgl. Wittlich - 9.11.1974,d.Vf.) ist ein treffendes Beispiel dafür, wieweit der Staatsapparat mit seinen unterdrückenden Maßnahmen geht).

Aber je größer die Gewalt der Kapitalisten und ihrer Helfershelfer, desto größer der Wille zum Widerstand. Gegen den räuberischen Willen der Ausbeuterklassen setzt das Volk seinen eigenen unbeugsamen Willen zur Beendigung der Unterdrückung. Der Wille des Räubers ist Unrecht - auch wenn er sich die Gestalt des Gesetzes gibt; der Wille zur Beendigung der Unterdrückung ist Recht - auch wenn er in Fesseln geschlagen ist und als 'kriminell' gebrandmarkt wird.

Die Beendigung der Unterdrückung des Volkes kann nur geschehen durch die revolutionäre Gewalt desselben, denn gegen das gewaltige Unrecht der Ausbeuter kann sich das Recht des Volkes nur gewaltsam durchsetzen.

- ROTFRONT!!! -"
Q: Rote Hilfe Prozessinformationen zum Bäcker-, Mahler- und Meinhof-Prozeß Nr. 4, Berlin o.J. (Nov. 1974), S. 1ff

Dezember 1974:
Die Rote Hilfe (RH) e.V. der KPD gibt ihre Zeitschrift 'Rote Hilfe' Nr. 9 (vgl. Nov. 1974, Jan. 1975) für Dezember heraus mit dem Artikel "Polizeimord an H. J. Remiszko: Zeugen angeklagt" aus Mannheim.
Q: Rote Hilfe Nr. 9, Dortmund Dez. 1974, S. 4

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03.12.1974:
Die KHG Mannheim des KBW gibt ihre 'Kommunistische Hochschulzeitung' (KHZ) heraus. Aufgerufen wird zum Prozeß "FHS-Student vor Arbeitsgericht" am 6.12.1974, denn es wurde dem Sozialarbeiter "das Betreten des Landesgefängnisses untersagt und eine Kündigung angedroht, weil er Gefangenen die Broschüre 'Zur Aufklärung der Polizeischießerei in Käfertal' mitgebracht hatte. Mittlerweile wurde auch die Kündigung ausgesprochen."
Q: Kommunistische Hochschulzeitung UNI-VV vertagt auf den 11.12. 14.00 h, Audi Max, Mannheim 3.12.1974, S. 2

07.12.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 49 (vgl. 30.11.1974, 14.12.1974) heraus und berichtet:"
Mannheim:
Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat angekündigt, daß gegen die Jugendlichen, die Augenzeugen des Polizeimords an dem Arbeiter Hans-Jürgen Remiszko waren, Anklage erhoben werden soll wegen Landfriedensbruch, Widerstand, Raufhandel und Körperverletzung. Bei einem der Zeugen, der jetzt angeklagt wird und damals angeschossen wurde, wird zum Beispiel behauptet, der Schußkanal in seinem Bein beweise, daß er gerade getreten haben müsse…".
Q: Roter Morgen Nr. 49, Dortmund 7.12.1974, S. 7

12.12.1974:
Der KBW gibt die Nr. 28 seiner 'KVZ' (vgl. 5.12.1974, 19.12.1974) heraus und berichtet aus Mannheim in "Angeklagt - die Verletzten. Zur Polizeischießerei in Käfertal" über H. J. Remiszko.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 28, Mannheim 12.12.1974, S. 16

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16.12.1974:
Die GIM gibt ihre 'Was tun' Nr. 66 (vgl. 4.12.1974, 8.1.1975) heraus mit dem Artikel "Mannheim, Tod des Arbeiters Remitzko. 'Notwehr der Klassenjustiz'" eine Erklärung der GIM Mannheim vom 11.12.1974 zu H. J. Remiszko.
Q: Was tun Nr. 66, Frankfurt 16.12.1974, S. 10

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31.01.1975:
Die Ortsleitung Dortmund der KPD gibt vermutlich heute ein Flugblatt zu 'Mordanschlägen' im IGM-Bereich (vgl. 29.1.1975) heraus:"
MORDANSCHLAG AUF RÜSSELSHEIMER OPEL-ARBEITER UND KOMMUNISTISCHEN BETRIEBSRAT DER VULKAN-WERFT-BREMEN!

Die Krise, die Geißel der Arbeitslosigkeit soll ohne Widerstand der Arbeiterklasse die Werktätigen unterdrücken.

Nach Polizeimorden an G. Routhier in Duisburg (vgl. 18.6.1974,d.Vf.), Remizko in Mannheim (vgl. 17.7.1974), an dem Taxifahrer Jendrian in München (vgl. 24.5.1974,d.Vf.), kaufen sich jetzt die Kapitalisten Mörder oder lassen faschistische Banden gegen kämpfende Arbeiter vorgehen."
Q: KPD-OL Dortmund: Mordanschlag auf Rüsselsheimer Opel-Arbeiter und kommunistischen Betriebsrat der Vulkan-Werft-Bremen!, Dortmund o.J. (31.1.1975)

03.02.1975:
Für den KJV Münster verfasst Bernhard Beste das heutige Flugblatt, in dem von den Mordanschlägen auf Heinz Scholz bei der Vulkan-Werft Bremen und den Kollegen Dreisbach bei Opel Rüsselsheim berichtet wird. Aber auch in Münster "verstärkt sich der Terror:
So wurde anläßlich der Rausschmisse bei Armstrong, bei den Entlassungen bei Frölich & Co und Weros mit allen Tricks gearbeitet:
Bei Armstrong machte man kein Hehl daraus, daß man mit dem MAD zusammenarbeitet und die Kollegen bespitzeln läßt, bei Weros ging die Kapitalisten auch körperlich gegen eine Kollegin vor, die dann auch entlassen wurde, weil sie sich für einen tariflich abgesicherten Lohn einsetzte,
bei Frölich & Co wurden eine ganze Reihe von Kollegen entlassen!

Doch mit den Entlassungen der kommunistischen Kollegen allein ist es nicht getan:
Bei MAN wird ein Lehrling entlassen, weil er sich in der Probezeit beim Feilen den Arm verletzt und krankgeschrieben wird, ein Tankwart-Lehrling wird entlassen, weil er den Kunden kein 'Frohes Weihnachten' gewünscht hat und sich nicht rasiert, viele Jugendliche kriegen überhaupt keine Lehrstelle mehr. Im Gegenteil: Die Arbeitslosigkeit wird von Tag zu Tag größer!"

Beste berichtet auch vom § 90a Prozeß gegen ihn, weil er zu Günther Routhier in Duisburg, Hans Jürgen Remizko in Mannheim und Günter Jendrian in München von Polizeimorden sprach bzw. schrieb und ruft zu den Kommunal- und Landtagswahlen (LTW) zur Wahl der KPD, für die auch er kandidiert, auf.
Handschriftlich heißt es, dass eine Einladung zum Karnevalsfest beiliegen solle, die uns nicht vorlag.
Q: KJV Münster: Kolleginnen und Kollegen, Genossen!, Münster 3.2.1975

08.11.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 45 (vgl. 1.11.1975, 15.11.1975) heraus und berichtet aus Augsburg von der KPD:"
Weil sie ein Flugblatt gegen die Polizeimorde an Günther Routhier, Hans-Jürgen Remizko, Erich Dobhardt und Günter Jendrian verteilt haben sollen, sind jetzt H. Knoblich und Rechtsanwalt Gildemeier (beide Kandidaten der GRF bei den Landtagswahlen) von einem Schöffengericht zu 800 bzw. 1 000 DM Geldstrafe verurteilt worden. Der Staatsanwalt hatte 3 000 bzw. 10 000 DM gefordert."
Q: Roter Morgen Nr. 45, Dortmund 8.11.1975, S. 7

22.01.1976:
Die Ortsgruppe Mannheim des KBW gibt zur heutigen Nr. 3 der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ - vgl. 15.1.1976, 29.1.1976) ihre 'Mannheimer Arbeiterzeitung' (vgl. 15.1.1976, 19.2.1976) als Beilage heraus mit dem Leitartikel "Sofortige Einstellung der Remiszko-Prozesse!" zum Prozeß am 29.1.1976.
Q: Mannheimer Arbeiterzeitung Nr. 3, Mannheim 22.1.1976, S. 1

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19.02.1976:
Die Ortsgruppe Mannheim des KBW gibt zur heutigen Nr. 7 der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ - vgl. 12.2.1976, 26.2.1976) ihre 'Mannheimer Arbeiterzeitung' (vgl. 22.1.1976, 26.2.1976) als Beilage heraus mit dem Artikel "Lautstarke Forderung nach Prozeßeinstellung. Remiszko-Prozeß mußte vertagt werden" zum Prozeß gegen Willfried Maier und Matthias Müllerschön am 17.2.1976.
Q: Mannheimer Arbeiterzeitung Nr. 7, Mannheim 19.2.1976, S. 2

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26.02.1976:
Die Ortsgruppe Mannheim des KBW gibt zur heutigen Nr. 8 der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ - vgl. 19.2.1976, 4.3.1976) ihre 'Mannheimer Arbeiterzeitung' (vgl. 19.2.1976, 11.3.1976) als Beilage heraus. Berichtet wird: "Der Remiszko-Prozess ist auf unbestimmte Zeit und ohne Begründung verschoben worden."
Q: Mannheimer Arbeiterzeitung Nr. 8, Mannheim 26.2.1976

April 1976:
Es erscheint die 'Rote Hilfe' Zeitung der RHD Nr. 4 für April (vgl. März 1976, Mai 1976). In "Polizeimord wird gesetzlich erlaubt" zum einheitlichen Polizeigesetz wird auch berichtet aus Mannheim über H. J. Remiszko.
Q: Rote Hilfe Nr. 4, Dortmund Apr. 1976, S. 4

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06.05.1976:
Die Ortsgruppe Mannheim des KBW gibt zur heutigen Nr. 18 der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ - vgl. 29.4.1976, 13.5.1976) ihre 'Mannheimer Arbeiterzeitung' (vgl. 8.4.1976, 20.5.1976) als Beilage heraus. Mitgeteilt wird:"
Aus presserechtlichen Gründen (s. 'GEGENDARSTELLUNG') mußten wir den für diese Zeitung geplanten Artikel zu den Remiszko-Prozessen auf die nächste Nr. verschieben. Ausgang des Prozesses (4.5.76) gegen die Zeugen der Erschiessung Remiszkos, angeklagt u.a. des Landfriedensbruchs: 5 Freisprüche, ein Urteil auf 1 Jahr mit Bewährung."
Q: Mannheimer Arbeiterzeitung Nr. 18, Mannheim 6.5.1976, S. 2

Juni 1976:
Es erscheint die 'Rote Hilfe' Zeitung der RHD Nr. 6 für Juni (vgl. Apr. 1976, Juli 1976). Aus Mannheim wird berichtet vom Prozeß gegen die Begleiter von H. J. Remiszko.
Q: Rote Hilfe Nr. 6, Dortmund Juni 1976, S. 2

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10.06.1976:
Die Ortsgruppe Mannheim des KBW gibt zur heutigen Nr. 23 der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ - vgl. 3.6.1976, 17.6.1976) ihre 'Mannheimer Arbeiterzeitung' (vgl. 3.6.1976, 17.6.1976) als Beilage heraus mit dem Artikel "Sofortige Einstellung aller Remiszko Prozesse" von der Zelle Mannheim-Nord.
Q: Mannheimer Arbeiterzeitung Nr. 23, Mannheim 10.6.1976, S. 1

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24.06.1976:
Die Ortsgruppe Mannheim des KBW gibt zur heutigen Nr. 25 der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ - vgl. 17.7.1976, 1.7.1976) ihre 'Mannheimer Arbeiterzeitung' (vgl. 17.6.1976, 22.7.1976) als Beilage heraus mit dem Artikel "Remiszko-Prozesse: Alle fünf Jugendliche mussten freigesprochen werden".
Q: Mannheimer Arbeiterzeitung Nr. 25, Mannheim 24.6.1976, S. 1f

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30.06.1976:
Die Sektionen Klassenjustiz (SKJ) der Gesellschaften zur Unterstützung der Volkskämpfe (GUV) Bremen, Frankfurt, Freiburg, Hamburg Heidelberg und Kiel geben die Nr. 3 der 'Roten Robe' (vgl. 30.4.1976, 31.8.1976) heraus.

In "Die Remiszko-Prozesse: Keine Erfolge für den bürgerlichen Staat" wird berichtet aus Mannheim.
Q: Rote Robe Nr. 3, Heidelberg 30.6.1976, S. 139ff

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19.08.1976:
Die Ortsgruppe Mannheim des KBW gibt zur heutigen Nr. 32 der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ - vgl. 12.8.1976, 26.8.1976) ihre 'Mannheimer Arbeiterzeitung' (vgl. 12.8.1976, 26.8 1976) als Beilage heraus mit dem Leitartikel "Die Kommunistische Partei wird aufgebaut. Veranstaltung: 'Weg mit dem KPD-Verbot' am 13.8.76", an der sich 150 Menschen beteiligten. und auch einstimmig eine "Resolution: Einstellung aller Remiszko-Prozesse!" zu den Prozessen am 4.10.1976 gegen Ursula Kiausch und Thomas Neumaier verabschiedeten.
Q: Mannheimer Arbeiterzeitung Nr. 33, Mannheim 19.8.1976, S. 1

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30.09.1976:
Der KBW Bezirk Rhein-Neckar I gibt zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 39 (vgl. 23.9.1976, 7.10.1976) die 'Bezirksbeilage Rhein-Neckar I' der KVZ heraus mit dem Artikel "Einstellung aller Remiszko-Prozesse" zum Prozeß gegen die presserechtlich Verantwortliche des KBW, Ursula Kiausch-Wittenbrink, und den Landtagskandidaten Thomas Neumaier am 4.10.1976.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksbeilage Rhein-Neckar I Nr. 39, Mannheim 30.9.1976, S. 2

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11.10.1976:
Der KBW Bezirksverband Rhein-Neckar I gibt spätestens in dieser Woche das Flugblatt "Prozesse gegen D. Reichert sollen unterdrücken. Ratzel und Konsorten dienen dem Profit!" zu den sieben Prozessen am Amtsgericht Mannheim gegen Dieter Reichert, u.a. wegen einer Rede zu Hans-Jürgen Remiszko.
Q: KBW Rhein-Neckar I: Prozesse gegen D. Reichert sollen unterdrücken. Ratzel und Konsorten dienen dem Profit!, Mannheim o. J. (1976)

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04.11.1976:
Der KBW Bezirk Rhein-Neckar I gibt zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 44 (vgl. 28.10.1976, 11.11.1976) die 'Bezirksbeilage Rhein-Neckar I' der KVZ heraus mit dem Artikel "Klassenjustiz" zum Remiszko-Prozeß gegen zwei Mitglieder des KBW, die zu insgesamt 2 400 DM verurteilt wurden.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksbeilage Rhein-Neckar I Nr. 44, Mannheim 4.11.1976, S. 1

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02.12.1976:
Der KBW Bezirk Rhein-Neckar I gibt zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 48 (vgl. 25.11.1976, 9.12.1976) die 'Bezirksbeilage Rhein-Neckar I' der KVZ heraus mit dem Artikel "Vogelstang / Käfertal. Polizeisonderstreifen. Die Bourgeoisie reagiert hektisch" zu einer Auseinandersetzung zwischen Jugendlichen und Zivilpolizisten, wobei auch von den Remiszko-Prozessen berichtet wird, von denen der nächste am 9.12.1976 stattfindet wegen einem KBW-Plakat.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksbeilage Rhein-Neckar I Nr. 48, Mannheim 2.12.1976, S. 4

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24.03.1977:
Der Bezirk Unterer Neckar des KBW gibt zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr. 12 eine Bezirksbeilage heraus mit dem Artikel "Remiszko-Prozesse: Todesschütze Kastner will Mutter Remiszkos vor Gericht zerren" zum Prozeß wegen u.a. Beleidigung und Bedrohung am 29.3.1977.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksbeilage Unterer Neckar Nr. 12, Mannheim 24.3.1977, S. 4

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16.05.1977:
Der Bezirk Unterer Neckar des KBW gibt zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr. 20 eine Bezirksbeilage heraus mit dem Artikel "Das Urteil gegen Frau Remizsko muß aufgehoben werden!", zur Geldstrafe von 50 DM, die am 12.5.1977 gegen sie verhängt wurde.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksbeilage Unterer Neckar Nr. 20, Mannheim 16.5.1977, S. 1

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30.05.1977:
Der Bezirk Unterer Neckar des KBW gibt zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr. 22 eine Bezirksbeilage heraus mit einer "Berichtigung" zum Artikel über H. J. Remizsko.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksbeilage Unterer Neckar Nr. 22, Mannheim 30.5.1977, S. 4

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09.01.1978:
Der Bezirk Unterer Neckar des KBW erstellt einen Bezirksteil zur 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr. 2 mit dem Artikel "Urteil im Remiszko Prozess gegen Presseverantwortliche bestätigt" am 4.1.1978 gegen zwei KBW-Mitglieder wegen Verunglimpfung des Staates nach § 90a, was zu 1 500 bzw. 1 300 DM Geldstrafe führte.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksteil Unterer Neckar Nr. 2, Mannheim 9.1.1978, S. 20

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Letzte Änderung: 23.11.2021