Es können hier nur wenige Dokumente und Hinweise vorgestellt werden. Wir bitten um Ergänzungen.
Die Besonderheit des Berufsverbots gegen Ulli Topp besteht darin, dass es nicht aufgrund einer mutmaßlichen oder tatsächlichen verfassungsfeindlichen Gesinnung bzw. daraus erwachsender Aktivitäten erfolgte, sondern wegen des gewerkschaftlichen Engagements Ulli Topps.
Die Solidarität wurde vermutlich vor allem organisiert von den örtlichen Anhängern der Kommunistische Gruppe (NRF) und später des KBW, wobei auch auf der landesweiten Demonstration gegen die Berufsverbote in Stuttgart am 14. Apr. 1973 Protest gegen das Berufsverbot gegen Ulli Topp erhoben wurde.
12.05.1972:
In Heidelberg gibt die Oberschülerkommission der KHG (NRF) in Zusammenarbeit mit dem AUSS erstmals den 'Schulkampf' heraus (vgl. 29.5.1972) mit dem Artikel "…'mit einer Entfernung aus dem Dienst zu rechnen.'" zum Berufsverbot u.a. gegen Kommer und U. Topp.
Quelle: Schulkampf Nr. 1, Heidelberg Mai 1972, S. 2
30.06.1972:
In Heidelberg erscheint ein Extra des 'Schulkampf' (vgl. 12.5.1972, 14.7.1972) zum Heidelberger Bunsengymnasium bzw. der Mitwirkung des Direktors an der Entlassung des Assessors Ulli Topp. Gegen den presserechtlich Verantwortlichen Rolf Lebert wird Anzeige erstattet.
Q: Schulkampf Nr. 4, Heidelberg Sept. 1972, S. 4
03.07.1972:
In Speyer findet, laut KG (NRF), in der Stadthalle eine Veranstaltung "Gegen politische Unterdrückung" statt, die sich u.a. mit dem Heidelberger Ulli Topp solidarisiert (vgl. 8.7.1972). Aufgerufen hatten IG Metall Ortverwaltung Ludwigshafen, IG DruPa Ortsverein Speyer, DGB-Jugend Speyer / Germersheim, Jusos Speyer, die Studierendenvertretung des Speyer-Kolleg und die SMV des Gymnasiums am Kaiserdom.
Q: Kommentar für die Kollegen der Metallindustrie Die Krise des westdeutschen Kapitals nimmt zu, Mannheim 13.7.1972, S. 2; Arbeiter-Zeitung Extrablatt Die Entlassung des Lehrers Ulrich Topp geht uns alle an!, Mannheim 7.7.1972, S. 2
06.07.1972:
Die KHG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt eine Ausgabe der 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 23.6.1972, 7.7.1972) heraus mit dem "Aufruf zur Demonstration gegen politische Entlassungen und Berufsverbot, für die sofortige Rücknahme der Entlassung von Ulrich Topp Samstag 8.7. Unipl., HD 12.30".
Eingeladen wird zur heutigen Diskussionsveranstaltung in der Uni Heidelberg zu Berufsverboten und politischen Entlassungen.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Aufruf zur Demonstration gegen politische Entlassungen und Berufsverbot, für die sofortige Rücknahme der Entlassung von Ulrich Topp Samstag 8.7. Unipl., HD 12.30, Heidelberg 6.7.1972
07.07.1972:
Die KHG (NRF) Heidelberg und Mannheim geben die Nr. 18 ihrer 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 22.6.1972, 25.10.1972) heraus mit dem Leitartikel "Gegen den Abbau demokratischer Rechte die Aktionseinheit aller fortschrittlichen Kräfte!", der zur morgigen Berufsverbotedemonstration aufruft und von der Notstandsdemonstration in Mannheim berichtet (vgl. 1.7.1972)
Es erscheint auch der Artikel "Massiver Angriff auf gewerkschaftliche Betätigung. Solidarität im Kampf gegen das Berufsverbot für U. Topp!".
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 18, Heidelberg 7.7.1972, S. 1ff
07.07.1972:
Die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg gibt ein Extrablatt "Extrablatt Die Entlassung des Lehrers Ulrich Topp geht uns alle an!" ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 5.7.1972, 25.8.1972) heraus mit dem Aufruf zur morgigen Demonstration in Heidelberg gegen das Berufsverbot von Topp.
Enthalten sind Solidaritätsresolutionen mit Topp vom 3.7.1972 aus Speyer und vom DGB KJA Mannheim.
Q: Arbeiter-Zeitung Extrablatt Die Entlassung des Lehrers Ulrich Topp geht uns alle an!, Mannheim 7.7.1972
08.07.1972:
In Heidelberg beteiligen sich, laut KG (NRF), etwa 1 500 an einer Demonstration gegen die politische Entlassung von Ulli Topp (Vorsitzender der Fachgruppe Gymnasien der GEW Heidelberg). Solidarität kommt vom Südwestdeutschen Referendarverband - Bezirk Nordbaden, dem DGB KJA Mannheim, der Personalversammlung der Uni Heidelberg und aus Speyer (vgl. 3.7.1972).
Vermutlich die KG (NRF) verbreitet ein Flugblatt mit Parolen für Sprechchöre.
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 6 und Extrablatt Die Entlassung des Lehrers Ulrich Topp geht uns alle an!, Mannheim Juli 1972 bzw. 7.7.1972, S. 4f bzw. S. 1f; Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 18, Heidelberg 7.7.1972, S. 1;Kommentar für die Kollegen der Metallindustrie Die Krise des westdeutschen Kapitals nimmt zu, Mannheim 13.7.1972, S. 2;N. N.: Sprechchöre für die Demonstration, O. O. (Heidelberg) o. J. (1972)
14.07.1972:
Frühestens heute erscheint im Raum Heidelberg die auf Juli datierte Nr. 3 des 'Schulkampf' (vgl. 30.6.1972, Sept. 1972), die herausgegeben wird von der Oberschülerkommission (OSK) der KHG (NRF) in Zusammenarbeit mit dem AUSS Heidelberg und der Unabhängigen Sozialistischen Schülergruppe (USSG) Wiesloch. Berichtet wird von der Entlassung des Lehramtsassessors Ulli Topp am Heidelberger Helmholtz-Gymnasium.
Q: Schulkampf Nr. 3, Heidelberg Juli 1972, S. 1f
31.07.1972:
In Heidelberg erfolgt, laut MLSG (vgl. Juli 1972), zu heute die Entlassung von Ulli Topp, ehemaliger Vorsitzender der Fachgruppe Gymnasien der GEW Heidelberg.
Q: Rotes Signal Nr. 6, Erlangen Juli 1972, S. 8
September 1972:
In Heidelberg erscheint der 'Schulkampf' Nr. 4 (vgl. 14.7.1972, 12.1.1973), der von der Oberschülerkommission der KHG (NRF) in Zusammenarbeit mit dem AUSS Heidelberg herausgegeben wird. Berichtet wird u.a. vom Heidelberger Bunsengymnasium über den entlassenen Assessor Ulli Topp und die Anzeige gegen den 'Schulkampf'(vgl. 30.6.1972).
Q: Schulkampf Nr. 4, Heidelberg Sept. 1972, S. 4
04.09.1972:
Vermutlich in dieser Woche gibt die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg die Nr. 7 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 25.8.1972, 7.9.1972) heraus. Berichtet wird über das Berufsverbot gegen Ulli Topp.
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 7, Mannheim Sept. 1972, S. 12
Oktober 1972:
Vermutlich im Oktober erscheint der 'Rote Pfeil' Nr. 6 (vgl. Juli 1972, Okt. 1972) der KSG (ML) des KABD für September und Oktober mit dem Artikel "Berufsverbot praktiziert" gegen den Studienassessor Topp in Heidelberg.
Q: Roter Pfeil Nr. 6, Tübingen Sept. / Okt. 1972, S. 14
Oktober 1972:
Die Nr. 4/5 des Heidelberger 'Neuen Roten Forums' (NRF - vgl. Aug. 1972, Nov. 1972) erscheint. Anzeigen werben auch für die Broschüre "Kampf den Berufsverboten! Dargestellt am Kampf gegen die Entlassung des Assessors U. Topp" von der GUV Sektion Schulkampf.
Q: Neues Rotes Forum Nr. 4/5, Heidelberg Okt. 1972, S. 16
Oktober 1972:
Die Aktionsgruppe Demokratischer Lehrer (ADL) Bremen gibt vermutlich im Oktober erstmals ihr 'ADL-Info' (vgl. Jan. 1973) heraus. Der Leitartikel "Der Fall Griese '…steht im Verdacht, verdächtig zu sein'" befasst sich außer mit Horst Griese (vgl. Sept. 1972), dem die GEW Bremen Rechtsschutz anbot und mit dem sich u.a. die DKP, 20 Pfarrer aus Bremen, die Gesamtschülervertretung (GSV) und die Studentenschaften der Hochschulen solidarisierten, mit der versuchten Entlassung eines Jugendvertreters bei Nordmende, von den Berufsverboten gegen Herrn Leppin vom MSB Spartakus in Hamburg und gegen Topp in Heidelberg, gegen drei DKP-Junglehrer in Schleswig-Holstein sowie gegen den Lehrer Hannemann in Oldenburg.
Q: ADL-Info Nr. 1, Bremen o.J. (1972), S. 1
03.10.1972:
Vermutlich in dieser Woche gibt die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg die Nr. 8 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 18.9.1972, 11.10.1972) für Oktober heraus, die berichtet vom Berufsverbot gegen Ulli Topp.
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 8, Mannheim Okt. 1972, S. 10
16.10.1972:
Die Kommunistische Schülergruppe (NRF) Heidelberg / Wiesloch gibt in Zusammenarbeit mit der Roten Zelle Karlsruher Schüler ihren 'Schulkampf' (vgl. Sept. 1972, 13.11.1972) Nr. 5 für Oktober vermutlich in dieser Woche heraus mit dem Artikel "Entlassung U. Topps unwirksam", wobei für die Broschüre "Kampf den Berufsverboten!" der GUV (NRF) - Sektion Schulkampf geworben wird.
Q: Schulkampf Nr. 5, Heidelberg Okt. 1972, S. 6
25.10.1972:
Die KHGs (NRF) Heidelberg und Mannheim geben die Nr. 19 ihrer 'Kommunistischen Hochschulzeitung' (KHZ - vgl. 28.9.1972, 14.11.1972) heraus mit dem Artikel "Entlassung U. Topps in erster Instanz aufgehoben!". Die Gesellschaft zur Unterstützung der Volkskämpfe GUV (NRF) habe eine Broschüre zum Berufsverbotefall Ulli Topp herausgebracht, was das erste Auftreten der GUV (NRF) gewesen sei.
Q: Kommunistische Hochschulzeitung Nr. 19, Heidelberg 25.10.1972, S. 8
31.10.1972:
In Berlin-Zehlendorf ist Redaktionsschluß für die Nr. 4 des 'Klärwerk' (vgl. 18.3.1973), der Zeitung des Schadow-Kollektivs der FDJW, mit dem Artikel "Heidelberg. Wieder Berufsverbot für demokratischen Lehrer" gegen Ulli Topp am Helmholtzgymnasium bzw. der Disziplinierung dreier dortiger Schüler.
Q: Klärwerk Nr. 4, Berlin Okt. 1972, S. 37f
27.11.1972:
Die Kommunistische Schülergruppe (NRF) gibt ihren 'Schulkampf' (vgl. 24.11.1972, 12.1.1973) Nr. 6/7 für November / Dezember vermutlich in dieser Woche heraus mit einem Bericht über die erneute Kündigung von U. Topp.
Q: Schulkampf Nr. 6/7, Heidelberg Nov. / Dez. 1972, S. 13
22.01.1973:
Die IG/KOG Frankfurt/Offenbach gibt die Nr. 2 ihres 'Schulkampf' (vgl. Dez. 1972, 25.2.1973) heraus. Berichtet wird von Ulli Topp und dem Bunsengymnasium in Heidelberg.
Q: Schulkampf Nr. 2, Frankfurt 22.1.1973, S. 18f
12.02.1973:
Die Kommunistische Schülergruppe (NRF) Heidelberg / Wiesloch gibt ihren 'Schulkampf' (vgl. 12.1.1973, 28.2.1973) Nr. 8 für Februar vermutlich in dieser Woche heraus mit dem Artikel "Strafverfahren gegen die kommunistische Presse", auch gegen den 'Schulkampf' bzw. Rolf Lebert wegen einem Artikel zu Ulli Topp.
Q: Schulkampf Nr. 8, Heidelberg Feb. 1973, S. 9
05.03.1973:
Im Komitee gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst Heidelberg wird ein Rundbrief verfasst, der die Demonstration für Ulli Topp in Heidelberg am 13.3.1973 ankündigt und die Demonstration in Stuttgart am 14.4.1973 sowie eine Mitgliederversammlung am 19.3.1973.
Q: Komitee gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst: Liebe Freunde!, Heidelberg 5.3.1973
12.03.1973:
In Heidelberg lud die GEW Fachgruppe Gymnasien für heute ein zur Veranstaltung "Solidarität mit Ullrich Topp - Kampf dem Berufsverbot" mit Rechtanwalt G. Härdle vom Komitee gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst. Angekündigt wird auch die Berufungsverhandlung von Topp am 14.3.1973.
Q: GEW-FG Gymnasien: Solidarität mit Ullrich Topp - Kampf dem Berufsverbot, Heidelberg o. J. (1973)
13.03.1973:
In Heidelberg will das Komitee gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst eine Demonstration ab Rathausplatz durchführen. Laut KSG (NRF) beteiligen sich 900, laut KG (NRF) sind es über 800. Die ÖTV Heidelberg bildet einen Extrablock. Laut dem Komitee gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst beteiligen sich ca. 850 Menschen. Verbreitet werden "Sprechchöre für die Demonstration gegen die Berufsverbote". Auf der Kundgebung hält auch Helga Lechner einen Beitrag.
Q: Schulkampf Nr. 9, Heidelberg o.J. (1973), S. 2; Arbeiter-Zeitung Nr. 3 und Extra Kampf dem Lohnabbau. Für sofortige Lohnerhöhung!, Mannheim März 1973 bzw. 21.3.1973, S. 1 bzw. S. 2;Kampf dem Berufsverbot Nr. 2, Heidelberg o. J. (1973), S. 1;Komitee gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst: Aufruf zur Demonstration gegen die Berufsverbote, Heidelberg o. J. (1973);Komitee gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst: An alle Mitglieder des Komitees, Heidelberg o. J. (1973);N. N.: Sprechchöre für die Demonstration gegen die Berufsverbote, O. O. (Heidelberg) o. J. (1973);Kundgebungsbeitrag der Kollegin Helga Lechner bei der Kundgebung des Komitees gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst am 13. März 1973, Rathausplatz, O. O. (Heidelberg) o. J. (1973)
19.03.1973:
Das Komitee gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst Heidelberg gibt vermutlich in dieser Woche die Nr. 2 seiner Zeitung 'Kampf dem Berufsverbot' (vgl. 19.2.1973, 9.4.1973) heraus mit dem Leitartikel "Der Kampf gegen die Berufsverbote breitet sich aus" zur Demonstration am 13.3.1973 gegen das Berufsverbot von Ulli Topp und einem "Bericht über den Topp-Prozess".
Q: Kampf dem Berufsverbot Nr. 2, Heidelberg o. J. (1973), S. 1f und 4
02.04.1973:
Im Heidelberger Komitee gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst verfasst das Sekretariat seinen Rechenschaftsbericht. Berichtet wird u. a. vom Fall Topp.
Q: Komitee gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst: Rechenschaftsbericht des Sekretariats, Heidelberg 2.4.1973
05.04.1973:
Das Vögele-Kollektiv der KG (NRF) Mannheim / Heidelberg gibt seinen 'Kommentar für die Kollegen von Vögele' (vgl. 19.3.1973, 25.4.1973) heraus mit dem Artikel "Berufsverbote" zu Ulli Topp bzw. der Veranstaltung in Hockenheim am 9.4.1973.
Q: Kommentar für die Kollegen von Vögele 'Emil und die Detektive', Mannheim 5.4.1973, S. 2
09.04.1973:
Vermutlich in dieser Woche gibt der IFS Freiburg die Nr. 5 des 'Schulkampf' (vgl. März 1973, 23.5.1973) heraus, in der berichtet wird aus Heidelberg vom Berufsverbot gegen Ulli Topp.
Q: Schulkampf Nr. 5, Freiburg Apr. 1973, S. 25f
09.04.1973:
Die DKP Kreisorganisation Osnabrück-Bramsche gibt vermutlich Anfang dieser Woche eine Flugschrift mit dem Titel "Kampf dem Berufsverbote-Erlass!" heraus. U.a. wird in einem aus einer anderen Zeitung namens 'Kommunist', vermutlich einer DKP-Hochschulgruppe, evtl. derjenigen in Osnabrück, übernommenem Artikel ausgeführt:"
POLITISCHE WILLKÜR MARSCHIERT
…
Prof. Holzer hat gegen das Urteil Berufung eingelegt und außerdem Verfassungsklage vor dem Verfassungsgerichtshof erhoben. Erfolg werden er und alle anderen vom Berufsverbot Betroffenen aber nur dann haben, wenn die Solidarität und der Kampf gegen die Berufsverbote noch weiter verstärkt wird. Die positiven Entscheidungen in den Fällen Christen (DKP-Mitglied in Kiel) und Topp (Heidelberg) zeigen, daß Solidarität und Protest Erfolg (haben, d.Vf.) können. Letztlich aber reichen lokale und regionale Aktionen nicht aus. Wenn die endgültige Sanktionierung und juristische Absicherung der von den Einstellungsbehörden verfügten Berufsverbote verhindert werden soll, muß es vielmehr gelingen, eine bundesweite Protestbewegung in Gang zu setzen."
Q: DKP Kreisorganisation Osnabrück-Bramsche: Kampf dem Berufsverbote-Erlass!, Hesepe O. J. (1973)
14.04.1973:
In Stuttgart beteiligen sich, laut KHG (NRF) und IFS Freiburg über 6 000, laut KG (NRF) 5 000 bis über 5 000 oder etwa 6 000, an einer landesweiten Demonstration gegen den Schieß-Erlaß bzw. die Berufsverbote, zu der eine Aktionseinheit von 30 Gruppen aufrief, u.a. mit einem Flugblatt "Kampf der politischen Entrechtung im öffentlichen Dienst".
Laut KSG (NRF) ging dabei die Initiative vom Heidelberger Komitee gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst aus.
Aufgerufen hatte, laut KG (NRF), eine Aktionseinheit von den Asten der Fachhochschulen Ludwigsburg und Heilbronn, den PHs Karlsruhe, Weingarten, und Heidelberg, den Unis Freiburg, Stuttgart-Hohenheim, Heidelberg und Konstanz, den Berufsverbotekomitees Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe und Freiburg, dem Komitee "Kampf den Berufsverboten" Tübingen/Reutlingen, der Initiativgruppe gegen die Berufsverbote Heilbronn, den Landesverbänden der Jusos und Judos, dem Arbeiter- und Jugendverein (AJV) Waiblingen, dem Bund Kommunistischer Arbeiter Freiburg, der GIM, der Kommunistischen Jugendgruppe und der Kommunistischen Schülergruppe Öhringen, der KG (NRF), der Kommunistischen Schülergruppe Waldkirch, der Sozialistischen Arbeitergruppe Eßlingen, dem Sozialistischen Zentrum Stuttgart, der ESG Stuttgart und dem Bund demokratischer Wissenschaftler Heidelberg.
Die DKP habe sich von vornherein nicht beteiligt, der KABD nur seine KSG/ML geschickt. Als klar war, daß der Hauptstoß gegen die SPD geführt werden sollte, sei die KSG/ML wieder ausgestiegen.
Die KSG/ML des KABD und der KSV der KPD, der mit 20 Leuten am Ende des Zuges mitgelaufen sei, haben sich auch laut KSG (NRF) nicht an der Aktionseinheit beteiligt. Aus Mannheim/Heidelberg nehmen, laut KG (NRF), ca. 1 500 teil, wobei 1 100 mit einem Sonderzug anreisen. Laut KAJB (NRF) kamen ca. 2 000 aus dem Raum Mannheim/Heidelberg. Laut KSG (NRF) fuhren 1 000 mit dem Sonderzug. Laut dem Berufsverbotekomitee kamen 250 Menschen aus Mannheim und ca. 100 aus Karlsruhe. Aus Bruchsal fahren 30 mit dem Sonderzug und aus Heidelberg 600. In einem Aufrufflugblatt wurden Sonderzugabfahrten für Mannheim, Heidelberg und Bruchsal bekanntgegeben.
Aus Freiburg beteiligen sich, laut und u.a. von IFS, 600 Personen. Die KHG berichtet von insgesamt über 6 000 Menschen.
Aufgerufen wurde auch vom KAJB (NRF) bei John Deere Mannheim.
Q: Aktionseinheit: Kampf der politischen Entrechtung im öffentlichen Dienst, Heidelberg o. J. (1973); Arbeiter-Zeitung Extra Kampf dem Lohnabbau. Für sofortige Lohnerhöhung!, Nr. 4, Extrablatt Solidarität mit den Druckern, Extra Breite Streikfront der Drucker!, Extrablatt Alle zur Demonstration am 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse!, Extra Heraus zum 1. Mai! und Nr. 5, Mannheim 21.3.1973, Apr. 1973, 10.4.1973, 11.4.1973, 18.4.1973, 25.4.1973 bzw. Mai 1973, S. 2, S. 1f, S. 1f, S. 1f, S. 2, S. 4 bzw. S. 5;Der Föhn Nr. 1, Frankfurt 7.5.1973, S. 10;Kampf der politischen Entrechtung im Öffentlichen Dienst Heraus zum 1. Mai, Heidelberg o. J. (1973), S. 3f
Mai 1973:
In Heidelberg erscheint das 'Informationsblatt zur Entlassung von U. Topp' unter Verantwortung von Thomas Ripke mit dem Leitartikel "'Erfolg' vor dem Landesarbeitsgericht - U. Topp aber noch nicht wieder in der Schule".
Weitere Artikel sind:
- "Bisheriger Verlauf der Auseinandersetzung";
- "Aus dem Wörterbuch des Oberschulamts";
- "Der Anlaß der Kündigung: Das GEW-Rundschreiben";
- "Nach wie vor: Eingriff in die Gewerkschaftsarbeit";
- "'regelmäßig und interessiert'";
- "Auswirkung auf Schule und Unterricht?";
- "Bürgerlicher Mythos";
- "Widersprüche in der GEW";
- "Erklärung des GEW-Vorstands Nordbaden";
- "Erklärung des GEW-Vorstands Baden-Württemberg";
- "E. Reuter in MONITOR";
- "Widerstand - Leserbrief aus 'Erz. u. Wiss' 2,73;
- "Und wie wird in der SCHULE über Wolfgang Borchert gesprochen?", aus 'Diskussion deutsch' Nr. 1171973.
Q: Informationsblatt zur Entlassung von U. Topp, Heidelberg Mai 1973
Juni 1973:
In der GEW Tübingen erstellt eine Arbeitsgruppe für eine Mitgliederversammlung eine "Dokumentation und Einschätzung der Berufsverbote" mit dem Abschnitt "Der Fall Ulrich Topp" in Heidelberg.
Q: GEW Tübingen: Dokumentation und Einschätzung der Berufsverbote, Tübingen Juni 1973, S. 15ff
18.06.1973:
Die Komitees gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst Weinheim, Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe geben vermutlich in dieser Woche eine Ausgabe ihrer Zeitung 'Kampf der politischen Entrechtung im Öffentlichen Dienst' (vgl. 29.4.1973, 10.9.1973) für Juni heraus mit dem Artikel "Welche Rolle spielen die Gewerkschaften im Kampf gegen die Berufsverbote" zur Demonstration in Stuttgart am 14.4.1973 bzw. zu Ulli Topp in Heidelberg.
Q: Kampf der politischen Entrechtung im Öffentlichen Dienst Lohndiktat - kein Streikrecht, Heidelberg Juni 1973, S. 4
26.06.1973:
An der Universität Hamburg geben die Projektgruppe 'Berufsverbote' am Pädagogischen Institut (PI) und der Sozialistische Studentenbund (SSB) des KB die Broschüre "Berufsverbote" heraus mit einem Titelbild zu Ulli Topp in Heidelberg.
Q: PG Berufsverbote / SSB: Berufsverbote, Hamburg 26.6.1973, S. 1
September 1973:
Die Aktionsgruppe Demokratischer Lehrer (ADL) Bremen gibt ihr 'ADL-Info' Nr. 5 (vgl. Apr. 1973) heraus, in der auf die Zurücknahme des Berufsverbot gegen Ulrich Topp eingegangen wird.
Q: ADL-Info Nr. 5, Bremen Sept. 1973, S. 6
10.09.1973:
Die Komitees gegen die Berufsverbote und die politische Entrechtung im Öffentlichen Dienst Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim und Weinheim geben vermutlich in dieser Woche eine Ausgabe ihrer Zeitung 'Kampf der politischen Entrechtung im Öffentlichen Dienst' (vgl. 18.6.1973, 6.11.1973) heraus mit dem Artikel "Fall Topp erneut vor dem Arbeitsgericht.
Q: Kampf der politischen Entrechtung im Öffentlichen Dienst Berufsverbot '73 noch einheitlicher - noch 'Rechtsstaatlicher' - noch klarer in der Stoßrichtung, Mannheim o. J. (1973), S. 4
Letzte Änderung: 04.11.2019