Waldkirch

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 19.9.2010

Diese wie immer unvollständige Darstellung stützt sich allein auf Materialien der Freunde des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW). Weitere Darstellungen aus Waldkirch liegen derzeit vor für die Uhrenfabrik Blessing Waldkirch und die Textilfabrik Gütermann Kollnau sowie für das Geschwister Scholl Gymnasium Waldkirch.

Einleitend wird die Stillegung des Zweigwerkes Waldkirch von Intermetall (ITT) geschildert (vgl. 28.9.1970, 13.4.1970, Mai 1971, 3.5.1971, 15.6.1971, 21.6.1971), weitere Berichte aus Betrieb und Gewerkschaft behandeln sowohl das Handwerk (vgl. 10.4.1972) als auch Sick, einen größeren Metallbetrieb.

Aktiv ist in Waldkirch damals das Sozialistische Lehrlings- und Schülerzentrum (SLSZ) Waldkirch (vgl. 14.10.1972), welches vermutlich u.a. aus dem früheren Aktionszentrum Sozialistischer Schüler (AUSS) Waldkirch hervorging und spätestens ab Ende 1972 auch eng mit dem Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg zusammenarbeitet, wie etwa in der Vietnamkampagne (vgl. 4.11.1972), wo auch aus Waldkirch die bundesweite Vietnamdemonstration in Bonn mitorganisiert wird (vgl. 9.1.1973, 14.1.1973) und in der Unterstützungsarbeit für die Belegschaft von Maurer Malterdingen (vgl. 2.2.1973, 4.2.1973).

Nachdem sich die Lehrlinge des SLSZ dann offenbar der Jugendorganisation des BKA, dem Kommunistischen Jugendbund (KJB) anschließen (vgl. Jan. 1973) wird auch in Waldkirch zunächst der 'Klassenkampf' des BKA vertrieben (vgl. 21.3.1973) und danach dann die 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ) des KBW (vgl. 11.7.1973, 26.9.1973).

Auch später scheinen noch Anhänger des KBW in Waldkirch aktiv zu sein (vgl. 16.6.1975).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

28.09.1970:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg (vgl. 28.9.1970) berichtet von ITT (vgl. 24.10.1970):"
Entlassungen bei Intermetall?

In einigen Produktionsbereichen (zum Beispiel Waldkirch und Halle IV) tauchen für die Geschäftsleitung Schwierigkeiten auf, die Arbeiterinnen zu beschäftigen. Sie werden zum Teil mit blödsinnigen Arbeiten - wie man so schön sagt - bei Laune gehalten. Die Geschäftsleitung ist sich offensichtlich nicht im klaren darüber, wie sich die Marksituation in nächster Zeit entwickeln wird. Sie scheut sich deshalb jetzt schon massenhaft Kolleginnen zu entlassen und beginnt einen Teil der Kolleginnen zu Kurzarbeit zu zwingen. Gleichzeitig wurde ein Einstellstop verhängt und ein Kostenersparnis-Programm erstellt.

SEIT EINIGEN TAGEN WIRD NUN IM BETRIEB DAVON GEREDET, DASS 157 KOLLEGINNEN ENTLASSEN WERDEN SOLLEN!

Sollen mit diesem Gerücht die Kolleginnen unter Druck gesetzt werden, das heißt, Angst um ihren Arbeitsplatz bekommen, oder stehen tatsächlich Entlassungen vor der Tür? Der Geschäftsleitung ist es sicher recht, wenn das Gespenst 'Entlassung' herumgeistert, besonders in einer Zeit, in der im ganzen Bundesgebiet gestreikt wird. Aus freien Stücken wird sie dieses Gerücht weder bestätigen noch dementieren. Deshalb müssen wir DIE GESCHÄFTSLEITUNG UND DEN BETRIEBSRAT ZU EINER KLAREN STELLUNGNAHME ZWINGEN!
WIR WOLLEN KLARHEIT ÜBER UNSERE ARBEITSPLÄTZE!
Diese Klarheit erhalten wir nicht, wenn wir uns ducken und gegenseitig Konkurrenz machen, sondern nur, wenn wir alle zusammenhalten.
NUR SOLIDARISCHES HANDELN VERSCHAFFT UNS KLARHEIT UND SCHÜTZT UNS VOR ENTLASSUNGEN!"
Quelle: Klassenkampf Nr.2,Freiburg Sept. 1970

13.04.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet frühestens von heute (vgl. 3.5.1971):"
Bei INTERMETALL IN FREIBURG, das zu ITT gehört, versuchen die Kapitalisten schon seit langem die Lasten der Krise auf die Arbeiter abzuwälzen (…). Die KPD/ML und der KJVD Freiburg schrieben jetzt in einem für Intermetall herausgegebenen Flugblatt:
'Die ITT-Kapitalisten werden aber das Geld nicht weiter bezahlen, denn das gefährdet ihre Profite. Ab 4. Juni werden die ITT-Bosse neue schärfere Maßnahmen einführen, um weiter ihre Profite auf unsere Kosten zu sichern:

Das ITT-Zweigwerk in Waldkirch haben sie zur Zeit schon ganz geschlossen. … '"
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.36 und 46,Bochum 12.5.1971 bzw. 16.6.1971,S.8f bzw. S.8

Mai 1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dem Mai von der vollständigen Stillegung des Intermetall (ITT) Werkes in Waldkirch.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.36,Bochum 12.5.1971,S.9

03.05.1971:
Bei Intermetall Freiburg (vgl. 7.5.1971) informiert die Betriebsgruppe des BKA vermutlich in dieser Woche über die sich verschlechternde Lage u.a.:"
- Das Zweigwerk in Waldkirch wird geschlossen."
Q: Klassenkampf Nr.9,Freiburg 11.5.1971,S.6

15.06.1971:
Bei Intermetall Freiburg (vgl. 11.5.1971, 21.6.1971) gibt der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) zur heutigen Betriebsversammlung eine Ausgabe seines 'Klassenkampf' heraus:"
BETRIEBSVERSAMMLUNG
SCHLUSS MIT DEN ENTLASSUNGEN

Inzwischen sind über 500 Kolleginnen entlassen. Am 4.Juni endete die Kurzarbeit. Das Zweigwerk Waldkirch wurde stillgelegt. Unsere Kolleginnen, die in Waldkirch gearbeitet haben, werden gezwungen nach Freiburg zur Arbeit zu fahren oder sind entlassen."
Q: Klassenkampf - Intermetall,Freiburg 15.6.1971

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21.06.1971:
Bei Intermetall Freiburg (vgl. 15.6.1971, 19.7.1971) gibt der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) zur letzten Betriebsversammlung (vgl. 15.6.1971) eine Ausgabe seines 'Klassenkampf' heraus:" Kolleginnen und Kollegen,
Stasek (Geschäftsführer,d.Vf.), Hellinger (Betriebsratsvorsitzender,d.Vf.) und Co ist es letzten Dienstag wieder mal gelungen, die Betriebsversammlung einigermaßen ruhig über die Runden zu bringen. Die Zusammenarbeit war gut vorbereitet.

HELLINGER ALS TREUER GEHILFE DER ITT-KAPITALISTEN

Hellinger versuchte in seinem Tätigkeitsbericht schön darüber wegzureden, daß sich seit letztem Sommer die Belegschaft von ITT (mit Zweigwerk Waldkirch) von etwa 2 200 Beschäftigte auf etwa 1 700 Beschäftigte verringert hat. Er erzählte, daß es von Anfang dieses Jahres bis Ende Mai 12 Entlassungen gab wegen unentschuldigten Fehlens und 26 Arbeitsverträge nicht erneuert wurden. Haben sich die anderen Kolleginnen, die nicht mehr bei ITT arbeiten, in Luft aufgelöst?"
Q: Klassenkampf - Intermetall,Freiburg 21.6.1971

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10.04.1972:
Der Kommunistische Jugendbund (KJB) Freiburg des BKA (vgl. 18.4.1972) berichtet spätestens aus dieser Woche:"
AUSBILDUNG IM HANDWERK
'BRAUCHST DU EINEN BILLIGEN ARBEITSMANN, SCHAFF DIR EINEN LEHRLING AN'

Lehrling X fing seine Lehre als Bauschlosser am 1.10.1970 bei der Firma Schätzle in Buchholz an. Ihm wurde laut Lehrvertrag eine Ausbildung nach Recht und Gesetz versprochen. Ein Berufsbild bekam er nicht.

Die Firma Schätzle ist ein 5-Mann-Betrieb indem hauptsächlich Schaufensterrahmen und Geländer hergestellt werden. In solchen Betrieben ist man auf jede billige Arbeitskraft angewiesen. Aus diesem Grund wurde Lehrling X bei Antritt der Lehre gleich klargemacht, daß er Überstunden machen müßte. Im Beisein des Vaters wurde ein Stundenlohn von 3 DM ausgehandelt.

Die Hauptarbeit von Lehrling X bestand die ganze Zeit hindurch aus Fenster verkitten, Stangenmaterial absägen, Werkshallen ausfegen. Überstunden, einmal vier Stunden, waren an der Tagesordnung. Nachdem Lehrling X einmal nach acht Stunden Arbeit ausrückte, schloß ihm der Chef kurzerhand den Kleiderschrank ab und besichtigte dann seine Baustellen. Lehrling X mußte warten, bis der Chef spät abends zurückkam und den Schrank wieder aufschloß. Ein, zei Mal im Monat mußte Lehrling X samstags arbeiten. Das Fortbleiben bestrafte der Chef mit verspäteter Lohnzahlung. Im ersten Lehrjahr brachte es Lehrling X auf über 60 Überstunden, von denen ihm keine bezahlt wurde. Das Jugendarbeitsschutzgesetz (JuArschG,d.Vf.) sagt aus: Lehrlinge unter 18 Jahren dürfen bis zu 44 Stunden in der Woche arbeiten. Überstunden sind verboten. Ausnahmegenehmigung erteilt IHK.

Auch hielt es der Chef für sehr lehrreich seinen Hund von Lehrling X zum 'Geschäft-Verrichten' ausführen zu lassen. Die Stubenreinheit des Hundes war auch nicht gnz astrein. Das bekam Lehrling X auch auf eine lehrreiche Weise zu spüren. Er mußte nämlich des öfteren Hundescheiße aus der Werkshalle entfernen.

Ab und zu wurde das Arbeittempo von Lehrling X durch einen Tritt in den Arsch angehoben. Durch Schimpfwörter sollte der Lehrling zu immer größeren Taten angespornt werden.

Lehrling X gestattete sich einmal für je acht Überstunden einige Tage freizumachen. Als er wieder kam war die Hölle los. Er gab als Grund die unbezahlten Überstunden an. Antwort des Chefs: 'Das mußt du schon mir überlassen.'

Nach eineinhalb Jahren hatte sich Lehrling X durchgerungen, seine lehrreiche Ausbildung abzubrechen. In einm Brief wurde er jetzt vom Chef auf den Paragraphen 9 hingewiesen. Nach dieser Bestimmung erhält der Unternehmer eine Entschädigung, wenn der Lehrling die Lehre abbricht. Diese Entschädigung hatte der Chef der Firma Schätzle schon einmal erhalten, als ein Lehrling vorzeitig die Lehre abbrach.

Was zeigt uns der Fall von Lehrling X? Warum muß Lehrling X Überstunden machen, und warum muß er Arbeiten verrichten, die mit seiner Ausbildung nichts zu tun haben?

Im Handwerk sind 15% der Erwerbstätigen beschäftigt, dort werden aber 34% der Lehrlinge 'ausgebildet'. Das heißt, das nach der Lehre der Großteil der Lehrlinge gar nicht mehr im Handwerk beschäftigt werden kann, daß wir gezwungen sind in die Fabriken zu gehen um dort als Hilfsarbeiter zu arbeiten. Das Handwerk kann aufgrund seiner rückschrittlichen Produktionsweise heute nicht mehr so billig produzieren wie die großen Fabriken. Um trotzdem nicht ganz einzugehen und um der Konkurrenz der großen Fabriken standhalten zu können, braucht das Handwerk billige Arbeitkräfte. Hierzu braucht es Lehrlinge, die für 200 oder 300 DM im Monat das Gleiche arbeiten wie ein Arbeiter. Es braucht Lehrlinge, die Überstunden machen für die Hälfte des Facharbeiterlohnes oder ganz ohne Bezahlung.

Somit bleibt für eine Ausbildung gar keine Zeit übrig. Die Handwerkskammer als Wächter der Ausbildung gibt zwar Ausbildungspläne heraus, doch diese sind nur für wenige Berufe, die sowieso in überbetrieblichen Lehrwerkstätten ausgebildet werden. Damit ist es jedem Handwerksbetrieb selbst überlassen, was er mit seinen Lehrlingen macht. Es gibt zwar ein Berufsbildungsgesetz (BBiG,d.Vf.), doch dieses ist so geschrieben, daß es jeder Betrieb so auslegen kann wie er es gerade braucht.

Für uns heißt das, daß wir dreieinhalb Jahre für einen Lohn arbeiten, von dem wir nicht einmal leben können, daß wir keine Ausbildung bekommen, weil der Betrieb kein anderes Interesse hat, als unsere Arbeitskraft auszubeuten. Nach der sogenannten Lehre muß dann der Großteil in die Industrie gehen, dort müssen wir als Hilfsarbeiten an Fließbändern täglich acht Stunden lang den selben Handgriff machen um die paar Mark zu verdienen, die wir zum Leben brauchen.

Lehrling X steckte die Lehre nach eineinhalb Jahren, dafür soll er nun noch bezahlen, daß er sich nicht noch weitere Jahre von diesem Betrieb ausbeuten läßt, weil er sich am Anfang der Lehre für dreieinhalb Jahre zur Ausbeutung verpflichtet hat; so will es der Lehrvertrag. Doch Lehrling X hat das Problem damit nicht beseitigt, er kann jetzt in einem anderen Betrieb eine Lehre anfangen, dort muß er vielleicht keine Hundescheiße wegkehren, doch eine Ausbildung bekommt er dort auch nicht.

Wie können wir uns nun gegen diese Scheiße zur Wehr setzen? Nicht indem wir zur IHK rennen, die ein Zusammenschluß ist, deren, die uns ausbeuten. Wir müssen uns organisieren als Lehrlinge und Arbeiter, als Klasse mit den gleichen Interessen, denn nur gemeinsam sind wir stark und können uns gegen die Angriffe der Unternehmer richtig wehren.

Wir müssen uns in den Gewerkschaftsjugendgruppen organisieren, denn die Gewerkschaften als Interessenvertretung der Lehrlinge und Arbeiter können gegen die Angriffe der Unternehmer vorgehen. Von dort aus müssen wir gemeinsam für eine bessere Ausbildung, eine Ausbildung nicht im Interesse der Unternehmer kämpfen.

In den Gewerkschaften können wir den Kampf um unsere Tagesinteressen und wirtschaftlichen Bedürfnisse aufnehmen. Um die kapitalistische Produktionsweise, die unsere miserable Ausbildung verschuldet, zu beseitigen, brauchen wir eine eigene Organisation. Eine Organisation, die sich für die wirklichen Interessen der arbeitenden Bevölkerung einsetzt, die in ihrer Aufgabe den Aufbau der sozialistischen Produktionsweise ohne Ausbeutung im Interesse der allseitigen Entwicklung der Menschen sieht."
Q: Kommunistische Jugendzeitung Nr.5,Freiburg 18.4.1972,S.6ff

21.06.1972:
Im 'Klassenkampf' Nr.22 (vgl. 19.6.1972, 19.7.1972) beschäftigt sich der BKA Freiburg mit den Betriebsratswahlen (BRW) u.a. bei Sick Waldkirch, wo es 5 Listen gab.
Q: Klassenkampf Nr.21 und 22,Freiburg 17.5.1972 bzw. 21.6.1972,S.12 bzw. S.1ff

14.10.1972:
Es beginnt eine zweitägige Tagung des SB in Frankfurt. Es geht um Fragen sozialistischer Organisation. U.a. hält Oskar Negt das Hauptreferat ("Nicht nach Köpfen, sondern nach Interessen organisieren!").

Teilnehmende Gruppen sind u.a. der Sozialistische Bund mit Gruppen in Freiburg, Säckingen, Emmendingen und Hochschwarzwald sowie das Sozialistische Lehrlings- und Schülerzentrum Waldkirch.
Q: Komitee für Grundrechte und Demokratie (Hg.): Tradition heißt nicht, Asche aufheben, sondern die Flamme am Brennen halten. Für und über Klaus Vack, Sensbachtal 1985, S.56f. und 208

04.11.1972:
In Freiburg beteiligen sich, laut BKA, 1 000 an der Vietnam-Demonstration für den 9-Punktevorschlag der PRR. Erneut wird die Benutzung von Megafonen für Parolen verboten (vgl. 1.9.1972). Vietnamkomitees gibt es derzeit im Raum Freiburg in Neustadt, Emmendingen, Waldkirch und in Freiburg selbst je eines im ÖD (Schwerpunkt im Gesundheitswesen), im Metallbereich, der DruPa Jugend sowie mehrere weitere für Schüler und die Uni. Der KJB hat einen Arbeitskreis zur Unterstützung der Völker Indochinas eingerichtet.
Q: Klassenkampf Nr.26,Freiburg 15.11.1972

Januar 1973:
In Waldkirch wird die Kommunistische Schülergruppe (KSG) Waldkirch ('Das Rotkäppchen') gegründet, da sich das bisherige Sozialistische Schüler- und Lehrlingszentrum (SSLZ) Waldkirch auflöst. Die Lehrlinge des SSLZ schließen sich dem KJB Freiburg an, der sich daraufhin KJB Freiburg/Waldkirch nennt.
Q: Schulkampf Nr.6 und 10,Freiburg Mai 1973 bzw. 12.12.1973

09.01.1973:
Zur Vietnamdemonstration in Bonn am 14.1.1973 rufen, laut einer in Dortmund verbreiteten Liste, u.a. folgende Organisationen auf:
Kommunistischer Jugendbund (KJB) Freiburg/Waldkirch, Sozialistisches Lehrlings- und Schülerzentrum (SSLZ) Waldkirch, Vietnamkomitee Waldkirch.
Q: N.N.:Aufruf Vietnam-Demonstration am 14.1.1973 in Bonn,Dortmund o.J. (Jan. 1973),S.2

14.01.1973:
Zentrale Vietnamdemonstration in Bonn (vgl. 7.1.1973, 20.1.1973).
Insgesamt nehmen laut KPD ca. 20 000 bis über 20 000 Menschen an der Demonstration teil. Im Vorfeld der Demonstration kommt es hauptsächlich mit der KG/NRF zu ideologischen Streitigkeiten in Fragen von Losungen gegen die SU und für den Sieg im Volkskrieg, die während der Demonstration mitzuführen sind.
Aus Freiburg und Umgebung beteiligen sich, laut BKA, über 1 100, die in 19 Bussen und mit PKW anreisten. Aus Waldkirch kommen laut KJB 50 Arbeiter, Schüler und Lehrlinge.
Q: Klassenkampf Nr.29,Freiburg 24.1.1973; Rote Fahne Nr.2 und 3,Dortmund 10.1.1973 bzw. 17.1.1973; Roter Wecker Nr.1,Waldkirch 29.1.1973,S.3

02.02.1973:
Der BKA Freiburg gibt, nach eigenen Angaben, ein Flugblatt zur Unterstützung der Belegschaft von Maurer Malterdingen (vgl. 1.2.1973, 4.2.1973) heraus, welches in einer Auflage von 9 500 vor Betrieben in Freiburg, Waldkirch und Teningen verteilt wird.
Q: Klassenkampf Nr.30,Freiburg 21.2.1973

04.02.1973:
Die Sitzung der Unterstützungsgruppe für Maurer Malterdingen (vgl. 2.2.1973, 14.2.1973) in Riegel wird, laut BKA Freiburg, von über 100 Kollegen besucht, die einen Ausschuß wählen, dem 6 von Maurer, zwei aus der Unterstützungsgruppe und eine Person aus Freiburg angehören. Spenden kommen u.a. aus Freiburg, Emmendingen und Waldkirch.
Q: Klassenkampf Nr.30,Freiburg 21.2.1973

21.03.1973:
Der BKA Freiburg gibt die Nr.31 seines 'Klassenkampfes' (vgl. 21.2.1973, Apr. 1973) heraus, die mit 12 Seiten in einer Auflage von 6 000 vor Betrieben in Freiburg, Waldkirch und Emmendingen verteilt wird.
Q: Klassenkampf Nr.31,Freiburg 21.3.1973

11.07.1973:
Die KBW OG Freiburg berichtet über den Verkauf von 40 Exemplaren der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 in den Gruppen des KJB Freiburg/Waldkirch.
Q: KBW-OG Freiburg-OL:Bericht über den Verkauf der KVZ Nr.1 in Freiburg, Freiburg o.J. (1973)

26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.3 verkauft die OG Freiburg des KBW mindestens 1 768 Exemplare. Verkauft wurden 315 an Betrieben u.a. des GTB- und IGM-Bereichs u.a. in Kollnau und Waldkirch, sowie weitere 45 in Waldkirch.
Q: KBW-OG Freiburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.3,Freiburg o.J. (1973)

26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.3 verkauft die OG Freiburg des KBW in Waldkirch an Schulen und in der Stadt 45 Exemplare.
Q: KBW-OG Freiburg:Verkaufsbericht KVZ Nr.3,Freiburg o.J. (1973)

16.06.1975:
Der KBW (vgl. 26.6.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche, daß in Waldkirch eine Initiative oder ein Komitee gegen den Paragraphen 218 gegründet wurde bzw. sich dem eigenen Aufruf für Volksentscheid und Demonstration am 21.9.1975 angeschlossen habe.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.25,Mannheim 26.6.1975

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