Rote Presse-Korrespondenz, 3. Jg., Nr. 142/1971 (19.11.1971)

19.11.1971:
Die Nr. 142 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Den sozialdemokratischen Studien- und Prüfungsordnungen den Schleier der „Fortschrittlichkeit“ entreißen. Kampf der reaktionär-bürokratischen Hochschulreform!
- Gegen reaktionäre Studien- und Prüfungsordnungen. Für studien- und Prüfungsordnungen, die Stützpunkte im Kampf für das sozialistische Studium sind
- Es ist notwendig, den Kampf gegen die reaktionär-bürokratischen Hochschulreform mit dem Kampf gegen die revisionistischen Erfüllungsgehilfen der Reform zu verbinden
- Resolution.

Zur „Resolution” heißt es: „Die Vielzahl der Angriffe der Bourgeoisie gegen die fortschrittlichen Studenten machen deutlich, dass die SPD/FDP-Regierung schon vor der Verabschiedung des Hochschulrahmengesetzes entscheidende Bestimmungen der reaktionär-bürokratischen Hochschulreform durchzusetzen versucht. Diese Maßnahmen, von der SPD/FDP-Regierung- auch ‚innere Reformen‘ genannt, sind: der verstärkte Einsatz der verschiedenen Mittel, die fortschrittlichen Studenten politisch zu disziplinieren, im Zuge der direkten Unterordnung der Hochschulen unter das Profitinteresse der Monopolbourgeoisie, vermittelt durch den Staatsapparat, an allen Ecken und Enden Finanzmittel einzusparen (Etatkürzungen an TU und FU, Sperrung der Tutorengelder), um sie in der Form von ‚Investitionsanreizen‘ den Kapitalisten in den Rachen zu werfen.

Dort, wo bereits versucht wurde, diese reaktionär-bürokratischen Maßnahmen zu praktizieren, stießen die Handlanger der Monopole auf die geschlossene Front der fortschrittlichen Studenten: Warnstreik an der Postakademie, Kampf für das studentische Tutorenprogramm und für die fachliche Selbständigkeit der Tutoren an der juristischen Fakultät, Streik gegen die Auswirkungen der Etatkürzungen bei den Theaterwissenschaftlern, Kampf gegen die politische Disziplinierung von acht fortschrittlichen Studenten an der TU, Kampf gegen schlechte Ausbildungsbedingungen an der PH.

Die hier Anwesenden sind der Auffassung, dass es deswegen schon jetzt notwendig ist, der Bourgeoisie und ihrer Regierung eine breite und geschlossene Front der Studenten entgegenzustellen. Sie unterstützen die Durchführung von zwei Kampftagen am 25. und 26.11. an den Westberliner Hoch- und Fachschulen, die unter folgenden Parolen und Forderungen stehen werden:
KAMPF DER REAKTIONÄR-BÜROKRATISCHEN HOCHSCHULREFORM!
KAMPF DER KAPITALISTISCHEN AUSBILDUNG!
KAMPF DEM ABBAU DER DEMOKRATISCHEN RECHTE DES VOLKES!
KAMPF DER POLITISCHEN DISZIPLINIERUNG FORTSCHRITTLICHER STUDENTEN UND DOZENTEN!
WEG MIT DEM QUORUM!
WEG MIT DER SCHWEIGEPFLICHT!
WEG MIT DEM STREIKBRUCHS ABSCHNITT IM BAFÖG!
FÜR DIE VOLLSTÄNDIGE FACHLICHE SELBSTÄNDIGKEIT DER
TUTOREN!
FÜR UMFASSENDE OFFENLEGUNG ALLER FORSCHUNGSVORHA BEN UND IHRER FINANZIERUNG!
GLEICHE RECHTE FÜR DEUTSCHE UND AUSLÄNDISCHE STUDENTEN!“

Die über 1500 auf dem KSV-Teach-In zur reaktionär-bürokratischen Hochschulreform versammelten Studenten haben dies Parolen mit 6 Gegenstimmen angenommen.“

Aufgerufen wird zu einem Teach-in (TU-Audimax) am 25.11. zur „Ausbildung in der DDR und China“ und zur Großveranstaltung der KPD zum BVG am 19.11. in der „Gauss-Akademie.“
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 142, West-Berlin, 19.11.1971.

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