FU Berlin:
'Medizinerpresse' / 'Rote Medizinerpresse' (1968/1969)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 19.3.2019


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Es können hier nur wenige Ausgaben der 'Medizinerpresse' und der vermutlich an sie anknüpfenden 'Roten Medizinerpresse' vorgestellt werden. Wir bitten um Ergänzungen.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

20.05.1968:
An der FU Berlin gibt die ad hoc - Gruppe Med. Fak. vermutlich in dieser Woche die 'Medizinerpresse' (vgl. 1.7.1968) Nr. 1 für Mai heraus mit dem Inhalt:
- "Zwangs-ex?" zur Zwangsexmatrikulation;
- "Morgenstund hat Gold im Mund" zur Sitzung des Fakultätsausschusses am 1.5.1968;
- "Auszüge aus dem Urteil des Verwaltungsgerichts vom 27. März 1968" zur Zwangsexmatrikulation;
- "Protestanten im Audi-max" zu den bundesweiten Mediziner-Protesten am 14.5.1968;
- "Psychosomatischer Arbeitskreis: Kritische Universität";
- "…wer zuerst kommt mahlt zuerst…";
- "Drei skandinavische Länder - Politische Eindrücke von einer Reise";
- "Medizin ohne Menschlichkeit" über Euthanasie und Menschenversuche im NS;
- "Treibt Bonn den Notstand aus" zum 11.5.1968;
- "Bonner Streiflichter";
- "Psychiatrie an der FU";
- "Last News…".
Quelle: Medizinerpresse Nr. 1, Berlin Mai 1968

01.07.1968:
An der FU Berlin gibt die ad hoc - Gruppe Med. Fak. die 'Medizinerpresse' (vgl. 20.5.1968, 9.10.1968), die im Semester monatlich erscheine, vermutlich in dieser Woche heraus mit einem Titelbild "Hochschulreform schon erledigt?" zum Polizeieinsatz in der FU und dem Inhalt:
- "Rektoratsbesetzung";
- "Zwangs-ex?" zur Zwangsexmatrikulation;
- "Krankheit = Schicksal?" von einer Gruppe Hamburger Medizinstudenten;
- - "I. Die klassische Medizin und ihr empirisch-somatogenes Krankheitsverständnis";
- - "II. Die nachklassische Medizin und ihr psychosomatisches, bzw. soziogenes Krankheitsverständnis";
- - "III. Krankheitsbegriff (Zusammenfassung)"
- - - "a) Der klassische somatogene Krankheitsbegriff";
- - - "b) Der nachklassische, psychosomatische und soziogene Krankheitsbegriff";
- "Kapitalistische Medizin - KU-Referat am 20. Mai 1968";
- - "Systemkonforme Medizinsoziologie";
- - "Die Ich-Schwächung des Individuums";
- - "Krankheit und Wertbegriffe";
- - "Steuerungsfunktion der Medizin";
- - "Verselbständigung des Systems";
- - "Perspektive";
- "Betr: Prüfungsgruppen";
- "Rektoratsaphorismen…";
- "Polizisten unter sich…";
- "Klinikertage 1968";
- "Formaldemokraten";
- - "Streikbeschluß an beiden Medizinischen Fachschaften";
- - "Vollversammlungen - eine Farce?";
- - "Verlauf der Vollversammlung Klinik";
- - "Stellenwert der Vollversammlungen";
- - "Demokratie - ein quantitatives Problem?";
- - "Formal-Juristischer Aberglaube";
- - "Fatalismus";
- - "Die Alternative: Nicht Elite - sondern Aufklärung";
- "Was kommt nach dem Gummiknüppel? Taktik der Polizei vor Gericht" vom Ermittlungsausschuß;
- "2 Bücher" zu "Theorie der kapitalistischen Entwicklung" von Paul M. Sweezy und "Marxistische Wirtschaftstheorie" von Ernest Mandel, zu denen im Wintersemester ein Arbeitskreis stattfinden solle.
Q: Medizinerpresse Hochschulreform schon erledigt?, O. O. (Berlin) o. J. (1968)

09.10.1968:
In Berlin erscheint die 'Medizinerpresse - Zeitung für gesellschaftsbezogene Medizin und herrschaftsfreie Kooperation und Arbeitsteilung im Gesundheitswesen' (vgl. 1.7.1968, Okt. 1969) als Sondernummer Klinikum Steglitz, herausgegeben von der Initiativgruppe medizinischer Arbeiter (IMA) Westberlins mit dem Inhalt:
- "Kulturimperialismus" zur US-Spende für das Klinikum;
- "Ordinarienherrschaft";
- "Plädoyer für einen neuen Krankheitsbegriff";
- "'Neue Struktur' im Klinikum - oder wie Ordinarien so planen - am Beispiel der Lehre" zur Studienreform;
- "Alle Disziplinen unter einem Dach?";
- "Industrie und Klinikum";
- "Kein Platz für alte Menschen im Klinikum?" zur Geriatrie;
- "Reine Herrschaftsideologie".
Q: Medizinerpresse Sondernummer Klinikum Steglitz, Berlin o. J. (1968)

Oktober 1969:
In Berlin gibt der Hochschulkader der Medizinischen Fakultät der FU vermutlich im Oktober die 'Rote Medizinerpresse' (vgl. 9.10.1968) Nr. 1 heraus mit dem Inhalt:
- "Warum beteiligen wir uns an den Wahlen zum vorläufigen Konzil?";
- "Im Monopolkapitalismus dient Wissenschaft der Sicherung der Profite nicht den gesellschaftlichen Bedürfnissen! Technokratische Hochschulreform ist Ausdruck der Verwertungsschwierigkeiten des Kapitals!";
- - "I Das Monopolkapital krankt an permanenten Verwertungsschwierigkeiten - es versucht mit allen Mitteln Krisen abzuwenden";
- - "II Am Ende des 'Wirtschaftswunders' steht das westdeutsche Kapital erschrocken vor drohender Stagnation - es erkennt ernüchtert seine Versäumnisse";
- - "III Das bedrängte Kapital versucht den Tummelplatz bildungsbürgerlicher Freiheit, die Universität, in eine Wissenschaftsfabrik umzufunktionieren";
- - "IV Die Hochschulrevolte verhindert die reibungslose Durchführung der technokratischen Studienreform. Direkter Staatseingriff soll sie schließlich doch noch sichern";
- "Praxislose Wissenschaft" zum Medizinstudium;
- "Über die Alibifunktion von Soziologie und Psychologie in der neuen Approbationsordnung" (AO);
- "Medizin und Ideologie";
- "Vorläufiges Ergebnis der Strategiediskussion im Hochschulkader";
- - "I. Zur Strategie";
- - "II. Zur Taktik";
- - "III. Praktische und theoretische Voraussetzungen";
- "Vorbemerkung zu dem Bericht eines Jungarbeiters", der in der nächsten Nummer erscheinen soll;
- "Einigkeit macht stark!" zum Krankenhaus Neukölln, aus der 'Kritischen Krankenhaus Presse' Nr. 3/1969.
Q: Rote Medizinerpresse Nr. 1, O. O. (Berlin) o. J. (1969)

Letzte Änderung: 04.11.2019