Berlin-Moabit:
KWU: 'Rote Turbine'

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 4.7.2012

Die hier bisher leider nur lückenhaft (wir bitten um Ergänzungen) dokumentierte 'Rote Turbine' der KPD/ML-Zentralbüro (ZB) für die Kraftwerksunion (KWU) in der Moabiter Huttenstraße zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass in ihr neben scharfen Angriffen auf die SPD-Betriebsgruppe wiederholt Bündnisangebote an die anderen linken Betriebsgruppen der KPD, der Proletarischen Linken / Parteiinitiative (PL/PI) und auch der SEW ausgesprochen werden, die schließlich angesichts der Welle von politischen Entlassungen auch bei KWU in der Bildung eines Einheitsfrontkomitees (EFK) und eines betrieblichen Maikomitees münden.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

17.02.1971:
In Berlin bringt die KPD/ML-ZB erstmals die 'Rote Turbine' - Zeitung der Betriebsgruppe KWU der KPD/ML (vgl. 10.3.1971) mit dem Leitartikel "KWU-Arbeiter: organisiert kämpfen!" zur Überstundenverweigerung in der Abteilung 560 sowie der Kurzarbeit bzw. den Entlassungen in Berlin bei AEG Telefunken, DWM, Osram heraus, nachdem zuvor bei KWU schon die 'Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML' genannten Flugblätter dieser Gruppe verteilt worden waren. Auf den 12 Seiten DIN A 4 der 'Roten Turbine' unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum wird u.a. in "'Was wollen denn die Lehrlinge noch?'" berichtet von den Lehrlingen sowie in "Mit der KPD/ML den Kampf in den Betrieben aufnehmen!" von der SEW Wilmersdorf (vgl. 21.1.1971). Eingetreten wird: "Für einen kämpferischen 1.Mai!", Auslandsberichte behandeln Laos, Vietnam, Italien, Großbritannien sowie Frankreich.

Beigeheftet ist die Nr. 12 des 'Extrablatt der Betriebsgruppen der Kommunistischen Partei Deutschlands Marxisten-Leninisten KPD/ML', dessen 4 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte Bochum erscheinen und unter der Überschrift 'Verrat der SPD-Führung an der Arbeiterklasse wird immer deutlicher' auf die Abgeordnetenhauswahlen und die neue 'Rote Fahne' der KPD/ML-ZB eingehen.
Quellen: KPD/ML-ZB: Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML Nr. 12, Berlin Feb. 1971; Rote Turbine Nr. 1, Berlin 17.2.1971

10.03.1971:
In Berlin erscheint die Nr. 2 der KPD/ML-ZB Betriebszeitung für die Kraftwerksunion (KWU), 'Rote Turbine' (vgl. 17.2.1971, Apr. 1971), mit einem Umfang von 12 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum. Von der KWU wird im Leitartikel "Wie sicher sind unsere Arbeitsplätze?" berichtet über die Abteilung Schaufelbau in Berlin und Mülheim, sowie aus Berlin (über 2 000 Besch.) über die Abteilungen TDK (Konstrukteure und technische Zeichner) und 381 (Regelbau). Zur Kantine wird gefordert: "Wer arbeitet, soll auch gut essen!". In "Arbeiten Sie sich doch warm!" wird berichtet von der Kälte in der Abteilung 100 (Abstecherei) sowie im Versand und dem Prüffeld, aber auch von den Schwingungsfritzen in der neuen Halle, die sich Wärmestrahler erkämpften.

Eingegangen wird auch auf die Vorbereitung des 1.Mai und die Kandidatur des Betriebsratsvorsitzenden Teske für die SPD in Berlin-Charlottenburg bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus, zu denen aufgerufen wird: "Gegen die Verrätereien der SPD-Regierung die geschlossene Kampffront der Arbeiterklasse!". Eingetreten wird "Für einen kämpferischen 1.Mai". Berichtet wird auch vom britischen Anti-Streik-Gesetz.

Der Artikel "Lehrlinge in der Produktion" wurde offenbar aus 'Das Rote System' für die AEG Sickingenstr. übernommen. Ebenfalls kopiert sind eine Mairesolution der Betriebsgruppe sowie eine Erklärung über die Verteiler.
Q: Rote Turbine Nr. 2, Berlin 10.3.1971

April 1971:
In Berlin bringt die KPD/ML-ZB die Nr.4 ihrer 'Roten Turbine' für die KWU (vgl. 10.3.1971, Mai 1971) mit 10 Seiten DIN A 4 heraus. Eventuell erscheinen ebenfalls im April auch noch die Nr.3 und/oder die Nr.5, die uns bisher beide nicht vorlagen.

In der Nr. 4 wird berichtet von der KWU über die "Grossdreher beim Direktor" und die Abteilung 270 (Dreherei). Aus Berlin wird berichtet über Kurzarbeit bei AEG Hydra, AEG Sickingenstraße, Bosch, Osram B, Schwartzkopff, Siemens und Siemens-Kabelwerk sowie von Borsig, DWM und Schmalbach.

Für den Tag der Verteilung wird eine Kurzkundgebung vor dem Werk von 14 Uhr 30 bis 15 Uhr 30 angekündigt, eingetreten wird: "Für eine einheitliche 1.Mai-Demonstration im Wedding!", es wird auch auf Teskes Haltung zum 1. Mai eingegangen. Aufgerufen wird zum 85. Geburtstag: "Thälmanns Kampf zum Siege führen". Berichtet wird "Die Unidad Popular in Chile erringt bedeutenden Sieg!".
Q: Rote Turbine Nr. 4, Berlin Apr. 1971

Mai 1971:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB vermutlich im Mai die Nummern 5 und/oder 6 ihrer 'Roten Turbine' (vgl. Apr. 1971, 22.6.1971) heraus, die uns bisher leider nicht vorlagen.
Q: Rote Turbine Nr. 4 und 7 ,Berlin Apr. 1971 bzw. 22.6.1971

22.06.1971:
In der Nr. 7 ihrer Betriebszeitung für KWU-Berlin 'Rote Turbine' (vgl. Mai 1971, 17.7.1971) berichtet die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe auf den 12 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum:"
Ein Kollege aus der Abstecherei wurde auf der Stelle entlassen, als die KWU-Bosse vermuteten, daß er in der Betriebsgruppe mitarbeitete."
Man befaßt sich mit den Lehrlingen, dem Meister der Kranfahrer und Transportarbeiter und einem Streik bei KWU (vgl. 1.10.1970). Eingegangen wird auch auf die IG Chemie (CPK) in Rheinland-Pfalz sowie die Berliner Betriebe AEG Sickingenstraße, Borsig, DWM, Mannesmann Röhrenwerke (MMRW), Osram, Schmalbach, Schwartzkopff (besonders Abteilung Textilmaschinen), Siemens, Thyssen Bandstahl und VDK. Von Schwartzkopff wird berichtet vom Kantinenstreik.

Mit Hilfe der eigenen 'Roten Fahne' wird berichtet von der 15% Forderung der Hoesch Maschinenfabrik Deutschland (MFD) Dortmund für die Metalltarifrunde (MTR).

Weiter wird, noch für denselben Tag, eine Kurzkundgebung vor dem Werk, verbunden mit dem Verkauf der 'Roten Fahne' angekündigt. Aufgerufen wird zur Veranstaltung der KPD/ML-ZB (vgl. 29.6.1971).

Zur bei KWU jüngst verteilten 'Woche aktuell' erscheint der Artikel "Krise nicht auf unsere Kosten. CDU-Lügenpropaganda in der KWU". Gefordert wird die Entlassung des Betriebsarztes.
Q: Rote Turbine Nr. 7, Berlin 22.6.1971

05.08.1971:
In der Nr. 9 ihrer Berliner KWU-Betriebszeitung 'Rote Turbine' (vgl. 17.7.1971, 19.8.1971) veröffentlicht die KPD/ML-ZB auf den 10 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum u.a. einen Leserbrief, in dem es heißt "… bin ich erfreut, daß es wieder eine kommunistische Partei gibt".

Von KWU wird berichtet aus dem Stablager, über die Dreher auf der Galerie in der alten Halle, die Abteilung Rohrschlosserei sowie die Betriebsteile 6 (Montagehalle - ca. 50 Besch.) und 1 (neue Halle).

Aus Berlin wird berichtet von DWM und der IGM Ortsverwaltung.
Q: Rote Turbine Nr. 9, Berlin 5.8.1971

19.08.1971:
In der Nr. 10 ihrer Betriebszeitung für KWU-Berlin 'Rote Turbine' (vgl. 5.8.1971, 10.9.1971) veröffentlicht die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB auf den 12 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum ihr Betriebliches Kampfprogramm, das sich u.a. gegen die SPD-Betriebsgruppe richtet. Weiterhin finden sich zwei Offene Briefe. Während sich der erste, wegen ihres Verhaltens bei der Demonstration gegen die 'Aktion Widerstand' am 13.8. an die SEW wendet und deren Politik verurteilt, handelt es sich bei dem zweiten um ein Bündnisangebot an die KWU-Betriebsgruppen der KPD, der PL/PI und der SEW (vgl. 10.9.1971). Angekündigt wird der nochmalige Verkauf der 'Roten Fahne' Nr.13 (vgl. 5.7.1971) am Nachmittag (vgl. 17.8.1971).

Der Leitartikel ist zur MTR der "Aufruf des Zentralbüros der KPD/ML zur Metalltarifrunde '71: Kampf dem Lohndiktat der SPD-Regierung!".
Q: Rote Turbine Nr. 10, Berlin 19.8.1971

10.09.1971:
In der Nr. 11 ihrer Berliner KWU-Betriebszeitung 'Rote Turbine' (vgl. 19.8.1971, 30.9.1971) geht die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe auf den 12 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum auf den Erfolg ihrer Bemühungen um eine betriebliche Aktionseinheit (vgl. 19.8.1971) ein. So heißt es über die KPD:"
Zu dem vereinbarten Termin erschien leider kein Mitglied der Betriebsgruppe, sondern nur zwei studentische Genossen der KPD(AO)-Leitung."
Diese hätten sich auch überdies noch gegen die KPD/ML-ZB These vom Lohndiktat ausgesprochen. Während die SEW keine Reaktion gezeigt habe, sei die PL/PI-Betriebszelle einverstanden, wolle sich aber nicht einfach an die KPD/ML-ZB anhängen.

Der Leitartikel "Kampf den Handlangern der SPD-Regierung in der KWU!" befasst sich mit der MTR. Erwähnung findet die IGM-VLK-Sitzung vom 4.9.1971, von der man noch nichts Genaues wisse.

Von der KWU wird in "Ausweiskontrolle eine Schikane für uns KWU-Arbeiter" berichtet über die Pförtner, sowie in Meldungen über die Kantine und die Waschbecken im Betriebsteil 6, in "Solidarität mit den ausländischen Arbeitern" von den Koreaner (ca. 50), u.a. in der Dreherei im Betriebsteil 1, Türken, Italiener, Jugoslawen und Ausländern allgemein. Geworben wird für die "Internationale Solidarität mit der koreanischen Revolution".

Berichtet wird: "Der westdeutsche Imperialismus auf dem Vormarsch in Ost und West! KWU baut Vormachtstellung aus" wobei Textteile von der KPD/ML-ZB-Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld ('Der rote Gartenfelder') übernommen werden. Angekündigt wird der Verkauf der 'Roten Fahne' Nr.17 (vgl. 30.8.1971) am Nachmittag.
Q: Rote Turbine Nr. 11, Berlin 10.9.1971

30.09.1971:
In Berlin bringt die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe KWU die Nr. 12 ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 10.9.1971, Okt. 1971) mit 10 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum heraus mit dem Leitartikel zur MTR: "V-Leutekörper der KWU unterstützt Westberliner IGM-Bonzen" in dem von dem Beschluss der VLK-Sitzung am 11.9.1971 berichtet wird. Für die MTR wird die 15% Forderung der Hoesch MFD in Dortmund in NRW propagiert.

Die Bemühungen um eine betriebliche Aktionseinheit (vgl. 19.8.1971, 10.9.1971) sind scheinbar eingestellt, jedenfalls wird darüber nicht mehr berichtet. Von der KWU wird u.a. berichtet vom einem Streik gegen Verlagerungen im Jahre 1969 (vgl. 24.1.1969), sowie über den Vorarbeiter und die Anbinder in der Abteilung 245 des Betriebsteiles 1.

Eingegangen wird auch auf die Weltwährungskrise. Aufgerufen wird zur Veranstaltung der Betriebsgruppe (vgl. 5.10.1971) zur Metalltarifrunde (MTR).
Q: Rote Turbine Nr. 12, Berlin 30.9.1971

Oktober 1971:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB vermutlich im Oktober ihre 'Rote Turbine' Nr. 13 (vgl. 30.9.1971, 15.10.1971) heraus, die uns bisher leider noch nicht vorlag.
Q: Rote Turbine Nr. 12 und 17, Berlin 30.9.1971 bzw. 24.2.1972

15.10.1971:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB ein vierseitiges Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. Okt. 1971, Nov. 1971) heraus, das sich unter der Überschrift "Betriebsversammlung: Teske entlarvt sich als übler Arbeiterverräter" u.a. mit der MTR sowie der Abteilung 245 und den Angestellten befaßt. Die Verantwortung übernimmt Michael Schulte in Bochum. Für den Nachmittag wird der Verkauf der 'Roten Fahne' Nr.20 (vgl. 11.10.1971) angekündigt.
Q: Rote Turbine Extrablatt, Berlin 15.10.1971

November 1971:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB vermutlich im November ihre 'Rote Turbine' Nr. 14 (vgl. 15.10.1971, Dez. 1971) heraus, die uns bisher leider noch nicht vorlag.
Q: Rote Turbine Nr. 12 und 17, Berlin 30.9.1971 bzw. 24.2.1972

Dezember 1971:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB vermutlich im Dezember ihre 'Rote Turbine' Nr. 15 (vgl. Nov. 1971, 3.12.1971) heraus, die uns bisher leider noch nicht vorlag.
Q: Rote Turbine Nr. 12 und 17, Berlin 30.9.1971 bzw. 24.2.1972

03.12.1971:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB ein zweiseitiges Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. Dez. 1971, 15.12.1971) unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum heraus. Berichtet wird unter der Überschrift "Auto-Korso der Daimler-Benz-Kollegen. Arbeitslosengeld wird doch gezahlt. Aussperrung bei VW abgesagt" von der Metalltarifrunde (MTR) aus Berlin von Daimler (vgl. 2.12.1971), aus Baden-Württemberg von Audi Neckarsulm und aus Mannheim (vgl. 23.11.1971), aus Bayern von BMW München, aus Bremen von Klöckner (vgl. Nov. 1971), aus Hessen von Rheinstahl Kassel (vgl. 30.11.1971) und aus NRW von Felten und Guillaume Köln (vgl. 30.11.1971).
Berichtet wird auch von VW, vom Tarifgebiet Nordbaden-Nordwürttemberg, aus Berlin von Philips Marienfelde und AEG Sickingenstraße sowie aus Niedersachsen von Bosch Hildesheim.
Q: Rote Turbine Extrablatt, Berlin 3.12.1971

15.12.1971:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB ein zweiseitiges Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 3.12.1971, Jan. 1972) unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum zur heutigen Betriebsversammlung heraus unter der Überschrift "97 % der Voith-Kollegen gegen 7,5% Abschluß. Teske mit 7,5 % zufrieden". Von der Metalltarifrunde (MTR) wird darin berichtet von Voith Heidenheim (vgl. 14.12.1971). Aufgerufen wird zu einer Veranstaltung im Anschluß an die Betriebsversammlung in der Zwingliklause in der Moabiter Zwinglistraße 7.
Q: Rote Turbine Extrablatt, Berlin 15.12.1971

Januar 1972:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB vermutlich im Januar ihre 'Rote Turbine' Nr. 16 (vgl. 15.12.1971, 26.1.1972) heraus, die uns bisher leider noch nicht vorlag.
Q: Rote Turbine Nr. 12 und 17, Berlin 30.9.1971 bzw. 24.2.1972

26.01.1972:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB ein zweiseitiges Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. Jan. 1972, 29.1.1972) unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum heraus, das unter der Überschrift "Politische Entlassung in der KWU" von der Entlassung von Andreas K. (vgl. 24.1.1972) berichtet. Eingegangen wird auch auf das SPD-Betriebsrätetreffen bei Willy Brandt (vgl. 20.1.1972). Von der KWU wird eingegangen auf Bohrer, Bohrwerker, Hobler, Großdreher sowie die Anbinder und Kranfahrer und deren Vertrauensmann.
Q: Rote Turbine Extrablatt, Berlin 26.1.1972

29.01.1972:
In einem Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 26.1.1972, 8.2.1972) berichtet die Betriebsgruppe KWU-Berlin der KPD/ML-ZB auf den 4 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum unter der Überschrift "Der Kampf geht weiter!" von der Entsendung einer Delegation der Betriebsgruppe zu Siegfried L.. Dieser, der der unfreiwillige bzw. leichtsinnige Informant für die Entlassung des Genossen Andreas K. (vgl. 24.1.72) gewesen sei, war verprügelt worden, wobei behauptet worden war, daß die KPD/ML-ZB dies eingefädelt habe, die dies allerdings bestreitet und solche Methoden empört ablehnt. Noch am selben Tag soll eine Veranstaltung zum weiteren Vorgehen durchgeführt werden, auf der auch besonders versucht werden soll SEW und KPD einzubeziehen sowie die Kollegen aus dem Betriebsteil 1, zu dem neben den Bohrwerkern (Abteilung 245) auch die Abteilungen 201, 202 und 235 sowie die Abteilung 030 (Kranfahrer und Anbinder) gehören. Durchgeführt werden soll die Veranstaltung in der Wittstocker Klause.
Q: Rote Turbine Extrablatt, Berlin 29.1.1972

08.02.1972:
Bei KWU Berlin wird heute, laut KPD/ML-ZB, Axel B. fristlos entlassen nachdem neben Andreas K. (vgl. 24.1.1972) ein weiterer Kollege (Moritz) aus der IGM ausgeschlossen und ebenfalls fristlos entlassen worden war. Die Betriebsgruppe KWU der KPD/ML-ZB gibt dazu heute ein vierseitiges Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 29.1.1972, 10.2.1972) unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum mit der Schlagzeile "Weitere politische Entlassungen" heraus, in dem u.a. ein Brief von Axel B. an alle KWU-Arbeiter, die Vertrauensleute, die Betriebsgruppe KWU der KPD/ML, die Betriebszelle KWU der KPD, die Betriebsgruppen KWU der SEW und SPD enthalten ist.
Q: Rote Turbine Extrablatt, Berlin 8.2.1972 bzw. 10.2.1972

10.02.1972:
Bei KWU Berlin bringt die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe ein Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 8.2.1972, 24.2.1972) mit 4 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum heraus unter der Schlagzeile "Entlassungen zeigen: Verräter haben Angst ihren Einfluß zu verlieren". Berichtet wird u.a. über die politische Entlassung von Axel B. (vgl. 8.2.1972). In einem Leserbrief von Andreas K. anläßlich der politischen Entlassungen, die u.a. ihn selbst trafen (vgl. 24.1.1972), heißt es über die SEW, die doch im Betrieb noch recht stark vertreten sei: "Von ihrer Betriebsgruppe ist allgemein nicht viel zu vernehmen." Die Betriebszelle der KPD habe zu den Entlassungen lediglich ein Flugblatt verteilt und gestern eine Nummer ihrer Betriebszeitung herausgegeben. Weiterhin findet sich ein Aufruf für eine Veranstaltung am selben Tage in der Zwingliklause in der Zwinglistraße Nr.7 und ein Bericht über einen Kollegen (Moritz) aus der Brennerei der nach seinem Ausschluß aus der IG Metall (IGM) fristlos entlassen, mittlerweile aber wieder eingestellt worden sei. Eingegangen wird auch auf die SPD-Betriebsgruppe. Erstmals in den uns vorliegenden Ausgaben wird der KPD/ML-ZB Buchladen, das Arbeiterbuch, in der Charlottenburger Goethestr.70 erwähnt. Beigeheftet ist ein zweiseitiges 'Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML' (vgl. 26.2.1972) mit einem Aufruf zur Vietnamdemonstration (vgl. 12.2.1972).
Q: Rote Turbine Extrablatt, Berlin 10.2.1972; KPD/ML-ZB: Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML, Berlin o.J. (1972)

24.02.1972:
In Berlin bringt die Betriebsgruppe KWU der KPD/ML-ZB die Nr. 17 ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 10.2.1972, 28.2.1972) mit 10 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum heraus, in der noch einmal auf den Besuch der KWU-Betriebsräte bei Willy Brandt (vgl. 20.1.1972) eingegangen wird, dessen Ergebnisse sich in der Kette politischer Entlassungen zeigten (vgl. 24.1.1972, 8.2.1972), für die u.a. der SPD-Betriebsratsvorsitzende Teske mitverantwortlich gemacht wird. Von der KWU wird berichtet über die Betriebsratswahlen (BRW) und aus der Abstecherei (Abteilung 100). Eingegangen wird auch auf die IGM-Vertreterversammlung.
Aufgerufen wird zur Fahrpreisdemonstration (vgl. 26.2.1972).
Q: Rote Turbine Nr. 17, Berlin 24.2.1972

28.02.1972:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB vermutlich in dieser Woche ein zweiseitiges Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 24.2.1972, 29.2.1972) erstmals unter Verantwortung von Horst Kwiatkowski in Berlin heraus. Aufgerufen wird zu den Filmveranstaltungen der KPD/ML-ZB (vgl. 3.3.1972, 7.3.1972).
Q: Rote Turbine Extrablatt, Berlin o. J. (1972)

29.02.1972:
In einem sechsseitigen Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 28.2.1972, 2.3.1972) ruft die Berliner KWU-Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB für heute zu einer Veranstaltung in der Wittstocker Klause in der Wittstocker Straße Nr.21 in Moabit auf, auf der ein Einheitsfrontkomitee (EFK) gegründet werden soll. Besonders eingeladen werden SEW und KPD.

Über die Kampagne gegen die Fahrpreiserhöhungen heißt es, daß die KPD Stadtteilkomitees aufgebaut habe, während die KPD/ML-ZB diese Kampagne vernachlässigt habe. Dies rechtfertige allerdings nicht die Verhinderung der Rede der KPD/ML-ZB auf der Demonstration am 26.2.1972, was allerdings auf einer Linie mit dem Angriff eines Mitgliedes der Betriebszelle der KPD auf eine Verkäuferin der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB vor KWU liege.

Berichtet wird aus Berlin von NCR Neukölln, aus NRW von Hoesch Dortmund und von der KWU selbst über die Angestellten, die DAG und die technischen Zeichner.

Aufgerufen wird auch zur eigenen China-Filmveranstaltung (vgl. 7.3.1972).

Die Verantwortung übernimmt statt Michael Schulte in Bochum nun Horst Kwiatkowski in Berlin.
Q: Rote Turbine Extrablatt, Berlin 29.2.1972

02.03.1972:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB ein zweiseitiges Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 29.2.1972, 7.3.1972) unter Verantwortung von Horst Kwiatkowski in Berlin heraus. Aufgerufen wird zu den China-Filmveranstaltungen der KPD/ML-ZB (vgl. 3.3.1972, 7.3.1972).
Q: Rote Turbine Extrablatt, Berlin 2.3.1972

07.03.1972:
In Berlin gibt die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe bei KWU ein Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 2.3.1972, 15.3.1972) unter dem Titel "Die Methoden und Ziele der SPD-Betriebsräte bei Entlassungen" heraus, in dem eine weitere politische Entlassung, Walter K. aus Abteilung 596, der verdächtigt wird, Kontakt zur KPD/ML-ZB zu haben, bekanntgemacht wird. Berichtet wird vom Siemens-Schaltwerk Berlin, angekündigt wird der Verkauf der eigenen 'Roten Fahne' (vgl. 9.3.1972).

Außerdem wird zum Besuch der heute stattfindenden China-Filmveranstaltung aufgerufen, zu der vermutlich morgens und nachmittags vor dem Tor Karten verkauft werden sollen.
Q: Rote Turbine Extrablatt, Berlin 7.3.1972

15.03.1972:
Bei der KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB ein zweiseitiges Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 7.3.1972, 13.4.1972) heraus, welches unter Verantwortung von Horst Kwiatkowski in Berlin unter der Schlagzeile "Wahlprotest aus Abt. 551" u.a. auf die Kandidatenaufstellung zur Betriebsratswahl (BRW) bzw. die Abteilungen 390 und 551 eingeht.
Q: Rote Turbine Extrablatt, Berlin 15.3.1972

13.04.1972:
In einer Ausgabe ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 15.3.1972, 19.4.1972) gibt die Berliner KWU-Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB auf den 12 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Horst Kwiatkowski den Stand ihrer Bemühungen um eine betriebliche Einheitsfront bekannt. Es sei jetzt mit Hilfe des Einheitsfrontkomitee (EFK) KWU gelungen ein betriebliches Maikomitee zu gründen, welches sich an der Demonstration beteiligen will.

Eingegangen wird im Leitartikel "Regierungsknechte raus aus dem Betriebsrat! Für klassenkämpferische Betriebsräte!" auf Kandidaten zu den Betriebsratswahlen (BRW), die Entlassung von Walter K. (vgl. 7.3.1972), die Abteilungen Lagerwesen und Fertigungsrevision (596) sowie auf den Vorsitzenden der SPD-Betriebsgruppe und des IGM-Vertrauensleutekörpers (VLK), Horst Heinrich.

Angekündigt wird der Verkauf der 'Roten Fahne' (vgl. 14.4.1972).
Q: Rote Turbine, Berlin 13.4.1972

19.04.1972:
Bei der KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB ein vierseitiges Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 13.4.1972, 28.4.1972) zu den Betriebsratswahlen (BRW) unter der Schlagzeile "Freitag – Wahltag. Wo keine klassenkämpferischen Betriebsräte sind – da kann man auch keine wählen!" heraus. In "Tod dem Faschismus!" wird berichtet aus Griechenland. Festgestellt wird: "Wir sind auch gegen gutgemeinte Mauscheleien!".
Q: Rote Turbine Extrablatt, Berlin 19.4.1972

28.04.1972:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB vermutlich heute eine Ausgabe ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 19.4.1972) heraus, welche die letzte uns derzeit vorliegende ist. Berichtet wird auf den 8 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Horst Kwiatkowski in Berlin u.a. von der Maivorbereitung, "daß das betriebliche Maikomitee Anfang der Woche seine Arbeit praktisch einstellen mußte, weil die Vertreter der KPD/ML (Roter Morgen) (KPD/ML-ZK, d.Vf.) erklärten, daß sie wichtigeres vorhätten." In Berlin sollen 4 Maidemonstrationen stattfinden, wobei KPD/ML-ZB und KPD/ML-ZK gemeinsam ab Brunnenstraße im Wedding demonstrieren wollen.

Eingegangen wird auch auf den Streik gegen das Mißtrauensvotum (vgl. 26.4.1972) wozu auch heute das 'Rote Fahne' Extrablatt (vgl. 26.4.1972) vertrieben werden soll. Dazu erscheint auch der Artikel "Bonn fordert Revanche. Ostverträge – Kriegsverträge".

Aus Berlin wird berichtet von Siemens Gartenfeld und Schaltwerk sowie von NCR und der IGM Ortsverwaltung. Aus NRW wird berichtet über den 'Roten Rohrzieher' der KPD/ML-ZB bei Mannesmann Düsseldorf, aus Niedersachsen vom 'Roten Conti Arbeiter' in Hannover und mit Hilfe der 'Roten Fahne' aus Baden-Württemberg von der Arbeit von KPD/ML-ZB und KJVD bei Rhodia Freiburg sowie in der IG Chemie (CPK) Verwaltungsstelle.
Q: Rote Turbine Datum unleserlich, Berlin 2?.4.1972

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